Alles zur Bayerischen Oberlandbahn

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
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Tequila
Kaiser
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Beitrag von Tequila »

Noch was zur BEG:
Ist eigentlich der Regionalverkehr generell defizitär, und muss deshalb bezahlt werden? Wie ist das mit Fernverkehr und bei Nahverkehr (z. B. MVG?)? Werden die auch dafür gezahlt?
Ja der Regionalverkehr ist fast generell defizär. Höchstens auf absolutesten CashCow-Linien wie dem NRW/BRB-RE 1 oder dem heutigen Metronomen nach Hamburg könnte man mit sehr gutem Willen (und massiver Einschränkung der Betriebszeiten) eigenwirtschaftlich fahren.

Fernverkehr fährt eigenwirtschaftlich auf Rechnung des jeweiligen EVU, zu 99% also DB FV, ein bißchen Veolia (Leipzig - Rostock und HarzBerlinExpress) und Arriva (Vogtlandexpress).

Nahverkehr meinst du sicherlich Straßenbahnen und Busse, die nicht in den EBO-Bestellbereich des jeweiligen Landesaufgabenträgers (also hier BEG) fallen, richtig? Ja, da wird von Seiten der jeweiligen Gebietskörperschaft, hier also die Stadt München und bei Fahrten knapp über die Stadtgrenze hinaus - z.B. U6 nach Garching oder Straßenbahn 25 nach Grünwald - der Landkreis München, bestellt und bezahlt.
Die BEG gab´s erst seit 1996. Das erste Fahrplanjahr, wo die BEG etwas bestellen konnte, war also 1997.
Die Regionalisierung trat zum 01.01.1996 in Kraft. Ob sofort die BEG an den Start ging oder das Land noch selber Verkehr beauftragt hat, weiß ich nicht. Allerdings haben alle Bundesländer zum o.g. Stichtag den Verkehr bei der DB (weiter)bestellt, um die Versorgung zunächst sicherzustellen. Die ersten, die danach ausgeschrieben haben, waren die BEG mit dem BOB-Netz und der VRR/ZRL mit der Dortmund-Märkischen Eisenbahn - leider ging der VRR den Ausschreibungweg nicht weiter, das Ergebnis davon kennen wir heute...
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

christian85 @ 11 Jun 2010, 01:18 hat geschrieben: Aber was klagt die BOB dann über Fahrzeugmangel, weshalb kein durchgehender 30min Takt zur Stoßzeit durchgeführt werden kann? Soll sie halt noch Talente holen - oder werden die auch nicht mehr hergestellt?
Wie schon gesagt die Kuppelei, dann werden die Talent 1 schon seit 2008 oder früher nicht mehr hergestellt und fahren auch nur 120 km/h, zumindest die der BOB, die Integrale können 140, was sich zumindest ab Holzkirchen nach München etwas auswirkt.

Des weiteren haben die Integrale eine Einzelachslenkung was den Verschleiß und auch den Lärm in den vielen Kurven auf der Strecke erheblich senkt, einige Anwohner merken dies erheblich, wo die Artikel allerdings sind, weiß ich nicht mehr.
mapic
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Beitrag von mapic »

Martin H. @ 11 Jun 2010, 12:09 hat geschrieben:und fahren auch nur 120 km/h, zumindest die der BOB, die Integrale können 140, was sich zumindest ab Holzkirchen nach München etwas auswirkt.
Ja, um ganze zwei Minuten wirkt sich das gleich aus. ;) :lol:

Es dürften wohl hauptsächlich wirklich umlauftechnische Probleme sein. Natürlich könnte man mehr Talente einsetzen, aber dann müssten die Umläufe irgendwie exakt so gebastelt werden, dass eben nie Integrale und Talente zum Kuppeln zusammentreffen. Das wäre sicher kein Problem, nur darf dann eben nix schief gehen. Sobald dann bei der geringsten Betriebsstörung die Umläufe irgendwie durcheinander kommen geht dann gleich überhaupt nix mehr, weil man nirgens mehr kuppeln kann.
Deshalb fahren die Talente jetzt eben meistens nur die Zwischentakt-Verstärker.

Übrigens wurde ja erst kürzlich ein vierter Talent zusätzlich beschafft, und seit ein paar Wochen sind jetzt auch an Schultagen täglich alle vier Talente im Einsatz. ;)
Vierfach-Traktion wie beim Integral geht aber trotzdem nicht, mehr als 3 Talente zusammenkuppeln ist nicht möglich. Beim Integral kann man 5 Stück kuppeln, was auch immer wieder mal benötigt wird.
Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

christian85 @ 11 Jun 2010, 01:18 hat geschrieben: Wahrscheinlich nicht, da es ja wohl E-Wagen bei der Mangfalltalbahn sein sollen. Aber "passen" 2 Mangfalltal, 2 BOB, 3 S7, 1 S20, 1 S27 zur HVZ überhaupt auf den S7 Abschnitt?
Es sollte gehen - das entspricht 9 Zügen je Stunde/Richtung, zwischen Markt Schwaben und Riem fahren morgens derzeit auch 9 Züge je Stunde/Richtung. Evtl. muß man noch zusätzliche Signale zwischen Solln und Heimeranplatz errichten, um die Signalblöcke zu verkürzen.
Außerdem könnte ich mir denken, dass man die S27 mit Durchbindung der Mangfalltal-Züge streichen wird.
christian85
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Beitrag von christian85 »

Außerdem könnte ich mir denken, dass man die S27 mit Durchbindung der Mangfalltal-Züge streichen wird.
Mit BOB oder Mangfaltalbahnhalt in Deisenhofen (zumindest zur HVZ)?
Es sollte gehen - das entspricht 9 Zügen je Stunde/Richtung, zwischen Markt Schwaben und Riem fahren morgens derzeit auch 9 Züge je Stunde/Richtung
Die Strecke Riem-Markt Schwaben kenn ich leider nicht so gut...
Nur: Die S3 und insbesondere die S7 fahren halt im 20 min Takt, und Mangfaltalbahn dann im 30 min Takt? Oder soll das auf der Mangfaltalbahn dann ein 20/40 Takt, oder 25/35 Takt werden. Geht ein 20/40 oder 25/35 Takt überhaupt mit der eingleisigen Strecke (statt 30/30)? Theoretisch könnte man natürlich auch alle 60min die Bahn ab Holzkirchen durchfahren lassen, die halbstündlichen Bahnen noch in Sauerlach, Otterfing, Deisenhofen halten lassen, damit es dann mit der S7 passt.

Das Problem, das ich sehe, ist die unpünktliche S7, und dann ein dichter Takt dort aus S7, Mangfall und BOB, mit nicht gut zu einander passenden Taktzeiten, und dann fahren alle auf eingleisige Strecken weiter draußen...
Das wäre sicher kein Problem, nur darf dann eben nix schief gehen. Sobald dann bei der geringsten Betriebsstörung die Umläufe irgendwie durcheinander kommen geht dann gleich überhaupt nix mehr, weil man nirgens mehr kuppeln kann.
1. Möglichkeit: Im Störungsfall in Holzkirchen umsteigen
2. Möglichkeit: Im Störungsfall einzeln nach M-Hbf fahren
Beim Integral kann man 5 Stück kuppeln, was auch immer wieder mal benötigt wird.
Ich dachte, die passen nicht mehr auf die Bahnsteige??? Ich meinte, 4 sei das Maximum?
Übrigens wurde ja erst kürzlich ein vierter Talent zusätzlich beschafft, und seit ein paar Wochen sind jetzt auch an Schultagen täglich alle vier Talente im Einsatz.
Äh, seit ein paar Wochen? Wieso? Hat es mal wieder gebrannt? Oder haben die vor ein paar Wochen den Fahrplan geändert? Dachte, dass wäre vor einem halben Jahr gewesen, und die zusätzliche Nachtfahrt ist ja zur SVZ.
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

christian85 @ 11 Jun 2010, 17:58 hat geschrieben: Ich dachte, die passen nicht mehr auf die Bahnsteige???
Dann kann man aber trotzdem noch 5 Wagen kuppeln, wenn man Überführungsfahrten o. Ä. veranstaltet.
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Nur mechanisch kuppeln kannst dir auch 238 Quietschies. Ob du mit den drei angetriebenen führenden Wagen dann noch die Tunnelrampe raufkommst ist die andere Frage. Aber da sollte das Gefälle am anderen Ende genug schieben.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Beitrag von tobster »

mapic @ 11 Jun 2010, 14:15 hat geschrieben: Ja, um ganze zwei Minuten wirkt sich das gleich aus. ;) :lol:

Es dürften wohl hauptsächlich wirklich umlauftechnische Probleme sein. Natürlich könnte man mehr Talente einsetzen, aber dann müssten die Umläufe irgendwie exakt so gebastelt werden, dass eben nie Integrale und Talente zum Kuppeln zusammentreffen. Das wäre sicher kein Problem, nur darf dann eben nix schief gehen. Sobald dann bei der geringsten Betriebsstörung die Umläufe irgendwie durcheinander kommen geht dann gleich überhaupt nix mehr, weil man nirgens mehr kuppeln kann.
Deshalb fahren die Talente jetzt eben meistens nur die Zwischentakt-Verstärker.
Um die Idee ein wenig aufzugreifen:
Dann müsste es doch eigentlich auch möglich sein, dauerhaft (->ganztags) Talente fahren zu lassen, so dass dann immer abwechselnd Talent und Integral fahren und sich zu einem Halbstundentakt ergänzen. Man müsste eben ein paar Talente anschaffen und die BEG bestellen.
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Beitrag von Bayernlover »

tobster @ 11 Jun 2010, 19:26 hat geschrieben: Dann müsste es doch eigentlich auch möglich sein, dauerhaft (->ganztags) Talente fahren zu lassen, so dass dann immer abwechselnd Talent und Integral fahren und sich zu einem Halbstundentakt ergänzen. Man müsste eben ein paar Talente anschaffen und die BEG bestellen.
Ein Halbstundentakt über den ganzen Tag verteilt ist aber definitiv zuviel.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Beitrag von lekomat »

Nur: Die S3 und insbesondere die S7 fahren halt im 20 min Takt, und Mangfaltalbahn dann im 30 min Takt? Oder soll das auf der Mangfaltalbahn dann ein 20/40 Takt, oder 25/35 Takt werden. Geht ein 20/40 oder 25/35 Takt überhaupt mit der eingleisigen Strecke (statt 30/30)? Theoretisch könnte man natürlich auch alle 60min die Bahn ab Holzkirchen durchfahren lassen, die halbstündlichen Bahnen noch in Sauerlach, Otterfing, Deisenhofen halten lassen, damit es dann mit der S7 passt.
@ christian85

Auf der Mangfalltalbahn macht in der HVZ nur ein 30 Minuten Takt Sinn, davon muss man ja nur jeden 2.ten nach München verlängern. Ein 20/40 Takt ist schlecht, ganz schlecht, der wichtigste Umsteigebahnhof ist halt nicht Holzkirchen sondern Rosenheim. Außerdem brauchst auch in Kreuzstraße Anschluss ausm MFT Ri. München.
**** 09.02.2016 - Ein schwarzer Tag ****
Daniel Schuhmann
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

chris232 @ 11 Jun 2010, 19:16 hat geschrieben: Nur mechanisch kuppeln kannst dir auch 238 Quietschies.
Dürfte aber sowohl die maximale Zuglänge als auch die maximale Achsanzahl überschreiten :P
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Beitrag von mapic »

christian85 @ 11 Jun 2010, 17:58 hat geschrieben:1. Möglichkeit: Im Störungsfall in Holzkirchen umsteigen
2. Möglichkeit: Im Störungsfall einzeln nach M-Hbf fahren
1. Dann fehlen in München ja wieder die Züge, und damit geht das Chaos weiter....
2. Und wer soll den zweiten Teil dann so kurzfristig fahren, wenn der Lokführer schon wieder den Gegenzug weiterfahren müsste? Außerdem dürften so kurzfristige Trassenbestellungen sehr teuer werden.
christian85 @ 11 Jun 2010, 17:58 hat geschrieben:Ich dachte, die passen nicht mehr auf die Bahnsteige??? Ich meinte, 4 sei das Maximum?
Ja richtig, aber abgesperrt mit überführen geht, und wird zur Zeit bei dem schönen Wetter fast jedes Wochenende gemacht, um einzelne Züge ab München Hbf zu verstärken.
christian85 @ 11 Jun 2010, 17:58 hat geschrieben:Äh, seit ein paar Wochen? Wieso? Hat es mal wieder gebrannt? Oder haben die vor ein paar Wochen den Fahrplan geändert? Dachte, dass wäre vor einem halben Jahr gewesen, und die zusätzliche Nachtfahrt ist ja zur SVZ.
Nein, es hat nicht gebrannt, aber Integrale waren schon immer knapp, und jetzt steht davon einer mehr als Reserve zur Verfügung.
Der Fahrplan wurde nicht geändert, aber die Umlaufpläne der Fahrzeuge. Allerdings sind davon nur morgens zwei Züge betroffen.
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

5 Integrale... 15 Dieselmotoren. Krass. Das klingt bestimmt gut. :D
„Herr Otto Mohl fühlt sich unwohl am Pol ohne Atomstrom.“
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Beitrag von Michi Greger »

Hubraum statt Spoiler! :D
Achtung! Entladezeit länger als 1 Minute!
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Beitrag von christian85 »

QUOTE (christian85 @ 11 Jun 2010, 17:58)
1. Möglichkeit: Im Störungsfall in Holzkirchen umsteigen
2. Möglichkeit: Im Störungsfall einzeln nach M-Hbf fahren
1. Dann fehlen in München ja wieder die Züge, und damit geht das Chaos weiter....
2. Und wer soll den zweiten Teil dann so kurzfristig fahren, wenn der Lokführer schon wieder den Gegenzug weiterfahren müsste? Außerdem dürften so kurzfristige Trassenbestellungen sehr teuer werden.
Also, die 1. Möglichkeit halte ich für sehr sinnvoll, wahrscheinlich machen sie das schon jetzt, auch wenn es nur Integrale sind!
Weil: Ist zum Beispiel der Zug aus Bayrischzell so verspätet, dass die anderen Zugteile aus Lengries/Tegernsee alleine in Holzkirchen wegfahren, und schon (beim Halbstundentakt) bald die nächsten aus Lenggries/Tegernsee kommen, würde ich das nie zusammenkuppeln, sondern die Leute vom verspäteten Zug aus Bayrischzell in den aus Lenggries/Tegernsee umsteigen lassen.

Dann lasse ich den Zug aus Bayrischzell halt in Holzkirchen stehen, und warte, bis das Zugpaar, mit dem es ursprünglich zusammengekoppelt werden soll, wieder zurückkommt. Dann steigen die Leute aus M-Hbf nach Bayrischzell in Holzkirchen um. Und der Zugumlauf stimmt wieder!

Würde man den verspäteten Zugteil mit dem nächsten aus Lenggries/Tegernsee zusammenkuppeln, wäre der verspätete Zugteil wohl schon in M-Hbf zu spät da, er würde dann wohl verspätet aus M-Hbf abfahren (Muss man da nicht auch noch auftanken?), behindert auch die beiden anderen Zugteile.

Deshalb: Ich betrachte das Wenden in Holzkirchen nicht als Chaos, sondern im Prinzip als vorzeitiges Wenden, wie bei S und U-Bahn schon praktiziert. Das braucht man bei größeren Verspätungen auch, sonst kriegst du den Fahrplan nie rein, vor allem bei eingleisigen Strecken. Vorzeitiges Wenden bringt die Zugdurchläufe nicht durcheinander, sondern bringt es wieder ins Lot.

Ich gehe davon aus, dass dies schon heute so gemacht wird.
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Kai V.
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Beitrag von Kai V. »

Wie wäre es denn mit den Itinos, die können sogar 160 Km/h und es können (so weit ich weiß) 4 Stück auf einmal gekuppelt werden. Und ich fände es schon komisch, wenn Bombadier jetzt auf einmal die Produktion dieser (vorallem im Ausland) verbreiteten Triebwagen einstellen würde.
Gruß,
Kai

[img]http://img139.imageshack.us/img139/7601/talentdme.png[/img]

Na, wer kennt ihn? Talent der Dortmund-Märkischen Eisenbahn!
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Beitrag von Taschenschieber »

Kai V. @ 13 Jun 2010, 22:16 hat geschrieben: Wie wäre es denn mit den Itinos, die können sogar 160 Km/h und es können (so weit ich weiß) 4 Stück auf einmal gekuppelt werden. Und ich fände es schon komisch, wenn Bombadier jetzt auf einmal die Produktion dieser (vorallem im Ausland) verbreiteten Triebwagen einstellen würde.
Um noch einen dritten Fahrzeugtyp zu haben? Damit löst du die Probleme im Umlauf nicht. So gesehen wäre eine Talent-Nachbestellung sinnvoller. Andererseits kann man dann auch die vier Talente weiterverkaufen und eine Flotte komplett aus Itinos aufbauen.

Allerdings darf man nicht nur die Zahl der Triebwagen betrachten, sondern muss auch die Kapazität bedenken. Der ITINO ist doch afaik nur ein Zweiteiler - ob der dann die Kapazität vom Integral bringt?
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

In einen Integral kriegst Du etwa um die Hälfte mehr Leute rein als in einen Itino. Reicht für die Oberlandstrecken also kapazitätsmäßig nicht. Für die BEG ein klares Argument pro Itino. :ph34r:
Beste Grüße usw....
Christian


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2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
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Kai V.
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Beitrag von Kai V. »

Taschenschieber @ 13 Jun 2010, 22:21 hat geschrieben: Allerdings darf man nicht nur die Zahl der Triebwagen betrachten, sondern muss auch die Kapazität bedenken. Der ITINO ist doch afaik nur ein Zweiteiler - ob der dann die Kapazität vom Integral bringt?
Den Itino kann man auch 3, 4 und 5-Teilig bestellen. Ein Blick in den Wikipedia-Artikel über den Itino wäre da hilfreich.
Gruß,
Kai

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Beitrag von Taschenschieber »

Kai V. @ 13 Jun 2010, 22:26 hat geschrieben: Den Itino kann man auch 3, 4 und 5-Teilig bestellen. Ein Blick in den Wikipedia-Artikel über den Itino wäre da hilfreich.
Okay, dann ist zumindest ein Problem schon gelöst.
mapic
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Beitrag von mapic »

@christian85
Also, die 1. Möglichkeit halte ich für sehr sinnvoll, wahrscheinlich machen sie das schon jetzt, auch wenn es nur Integrale sind!
Weil: Ist zum Beispiel der Zug aus Bayrischzell so verspätet, dass die anderen Zugteile aus Lengries/Tegernsee alleine in Holzkirchen wegfahren, und schon (beim Halbstundentakt) bald die nächsten aus Lenggries/Tegernsee kommen, würde ich das nie zusammenkuppeln, sondern die Leute vom verspäteten Zug aus Bayrischzell in den aus Lenggries/Tegernsee umsteigen lassen.
Also entweder widersprichst du dir gerade gewaltig selbst, oder ich habs nur falsch verstanden!?
Du willst einerseits den Schaftlacher Teil alleine wegfahren lassen, andererseits sollen die Leute aus dem verspäteten Bayrischzeller in den Schaftlacher umsteigen. Das passt ja wohl irgendwie nicht ganz zusammen...
Wenn die Leute schon umsteigen sollen, kann man auch gleich kuppeln.
Dann noch zwei Sachen:
Wenn morgens der Halbstundentakt herrscht, dann sind die Züge so voll, dass für die Leute im anderen Zug meistens gar kein Platz da wäre zum Umsteigen.
Und beim morgendlichem Halbstundentakt gibt es grundsätzlich keine kurze Wende am Hbf, sondern mindestens Wendezeiten von ca 40 min oder der Zug geht sogar in die Abstellung. Damit verursachen Verspätungen bei diesen Zügen praktisch fast keine Folgeverspätungen.
Dann lasse ich den Zug aus Bayrischzell halt in Holzkirchen stehen, und warte, bis das Zugpaar, mit dem es ursprünglich zusammengekoppelt werden soll, wieder zurückkommt. Dann steigen die Leute aus M-Hbf nach Bayrischzell in Holzkirchen um. Und der Zugumlauf stimmt wieder!
Vom Fahrzeugumlauf her vielleicht möglich, aber man bräuchte dann evtl auf die Schnelle einen Lokführer, der den zurückgelassenen Zugteil in Holzkirchen irgendwie umrangiert. Und was du jetzt mit den Fahrgästen aus dem stehenbleibenden Zugteil anstellen willst, denen der andere ja davon gefahren ist, habe ich jetzt auch noch nicht ganz begriffen.
Würde man den verspäteten Zugteil mit dem nächsten aus Lenggries/Tegernsee zusammenkuppeln, wäre der verspätete Zugteil wohl schon in M-Hbf zu spät da, er würde dann wohl verspätet aus M-Hbf abfahren (Muss man da nicht auch noch auftanken?), behindert auch die beiden anderen Zugteile.
Da möchte ich nicht wissen, was einem die Fahrgäste da erzählen würden, wenn man sie einfach mal so ganz bewusst stehen lässt und erst an den nächsten Zug ankuppelt, damit sie dann nicht nur eine halbe, sondern gleich eine ganze Stunde versätet ankommen.....

Getankt wird übrigens ausschließlich in Lenggries.
Außerdem fährt nicht jeder Zug grundsätzlich zum Hbf und dann gleich wieder raus. Manchmal Fahren 4 Stück rein, einer davon wird abgekuppelt und wird dann dort für einen anderen Zug benötigt, oder manchmal geht auch der gesamte Zug aufs Abstellgleis und wird später für einen ganz anderen Zug wieder raus geholt. Wenn das der Fall ist, zieht sich das Chaos auf jeden Fall weiter, weil dann später wieder ganz wo anders Fahrzeuge fehlen.
Deshalb: Ich betrachte das Wenden in Holzkirchen nicht als Chaos, sondern im Prinzip als vorzeitiges Wenden, wie bei S und U-Bahn schon praktiziert. Das braucht man bei größeren Verspätungen auch, sonst kriegst du den Fahrplan nie rein, vor allem bei eingleisigen Strecken. Vorzeitiges Wenden bringt die Zugdurchläufe nicht durcheinander, sondern bringt es wieder ins Lot.
Vorzeitiges Wenden wird gemacht, aber nicht so wie du es beschrieben hast.
Der von dir beschriebene Fall tritt nämlich sowieso recht selten ein.

Wenn aber z.B. der aus München kommende Zug Verspätung hat, dann gibts zwei Möglichkeiten:
- Die Verspätung überträgt sich auf die Gegenzüge, damit kommen aber die Zugteile aus allen Richtungen wieder mit der etwa gleichen Verspätung in Holzkirchen an, und es würde absolut keinen Sinn machen dann irgendwas einzeln weiter fahren zu lassen oder jemanden umsteigen zu lassen.
- Die Zugkreuzung wird nach Miesbach und Schaftlach verlegt, damit bleibt der Gegenzug pünktlich.

Im letzten Fall wird der verspätete Bayrischzeller Zugteil dann in Schliersee abgebrochen (restliche Strecke bis Bayrischzell dann in beide Richtungen mit SEV), damit ist der Zug für die Rückfahrt aus allen drei Richtungen wieder pünktlich. (Wendezeit in Tegernsee und Lenggries ist jeweils mehr als eine halbe Stunde)
Ich gehe davon aus, dass dies schon heute so gemacht wird.
Das was du oben geschrieben hast wird definitiv nicht gemacht.
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Beitrag von Iarn »

ich packs mal hier rein: Merkur zur Haushamer Schranke
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
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Beitrag von noebi »

Warum ist der Neubau eines beschrankten Bahnügergans nicht mehr erlaubt??? Man kann doch nicht wegen jeder eingleisigen Strecke eine Unterführung bauen...
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Tequila
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Beitrag von Tequila »

noebi @ 4 Sep 2010, 13:08 hat geschrieben: Warum ist der Neubau eines beschrankten Bahnügergans nicht mehr erlaubt??? Man kann doch nicht wegen jeder eingleisigen Strecke eine Unterführung bauen...
Das sagt das Eisenbahnkreuzungsgesetz so. Eine Ausnahme ist wohl nur bei wenig befahrenen Straßen, also bis zu 100 Autos am Tag oderso, möglich.
Das ist ja auch der Grund, warum jede Nahverkehrs-Neubaustrecke gleich per se zum Scheitern verurteilt ist, denn irgendwo wird immer eine kreuzende Straße auf der geplanten Strecke sein.
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

Seit wann gilt diese - gelinde gesagt bekloppte - Regelung?
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Beitrag von Tequila »

Die letzte Änderung am fraglichen Gesetz fand am 30.10.2006 statt.

Relevant ist hier Paragraph 2:

§ 2
(1) Neue Kreuzungen von Eisenbahnen und Straßen, die nach der Beschaffenheit ihrer
Fahrbahn geeignet und dazu bestimmt sind, einen allgemeinen Kraftfahrzeugverkehr
aufzunehmen, sind als Überführungen herzustellen.
(2) In Einzelfällen, insbesondere bei schwachem Verkehr, kann die Anordnungsbehörde
Ausnahmen zulassen. Dabei kann angeordnet werden, welche Sicherungsmaßnahmen an der
Kreuzung mindestens zu treffen sind.
(3) Eine Kreuzung im Sinne des Absatzes 1 ist neu, wenn einer der beiden Verkehrswege
oder beide Verkehrswege neu angelegt werden.

Im Sinne des AEG ist §2 (3) EKrG dann ein Schienenweg als neu, wenn er ein echter Neubau ist oder auf einer ehemaligen Bahnstrecke, die aber nach §23 AEG von Bahnbetriebszwecken freigestellt wurde, neu angelegt wird.
Neuanlagen auf einer lediglich stillgelegten Strecke nach §11 AEG können nach dem Stand wiederhergestellt werden, wie er zum Zeitpunkt der Stillegung herrschte. Also auch eventuell vorhandene BÜ wieder einbauen, selbstverständlich nach aktuellem Standard. Profan gesagt handelte es sich hier lediglich um eine Renovierung einer auf dem Papier bestehenden Bahnstrecke.
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Was fürn Blödsinn...
des steht doch nem sinnvollen verkehrswege-entwicklungsplan oder wie das Zeug heißt vollkommen im Weg :huh:
Daniel Schuhmann
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

Wenn die Autofahrer immer dümmer werden und sich nicht mehr erinnern, was ein Andreaskreuz zu sagen hat, kommt halt sowas raus. Gab's eigentlich schon Bü-Unglücke, bei denen der Zug schuld war?

Mal schauen wie lang's dauert, bis man die gefährlichen Zebrastreifen abschafft...
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Woodpeckar
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Beitrag von Woodpeckar »

Taschenschieber @ 4 Sep 2010, 15:09 hat geschrieben:Seit wann gilt diese - gelinde gesagt bekloppte - Regelung?
Diese Regelung steht so bereits in der Fassung des Eisenbahnkreuzungsgesetzes vom 14. August 1963 (BGBl. I S. 681) und trat am 1. Januar 1964 in Kraft.
TramBahnFreak @ 4 Sep 2010, 21:41 hat geschrieben:Was fürn Blödsinn...
des steht doch nem sinnvollen verkehrswege-entwicklungsplan oder wie das Zeug heißt vollkommen im Weg :huh:
So weit ich es beurteilen kann, sind Verkehrsplaner, Verkehrswegeplaner, Ingenieure und Architekten durchaus in der Lage, solch bedeutungsschwangere Dinge wie Unter- oder Überführungen zu planen oder im Verkehrsentwicklungsplan bzw. im Verkehrswegeplan zu berücksichtigen.
Daniel Schuhmann @ 4 Sep 2010, 21:55 hat geschrieben:Wenn die Autofahrer immer dümmer werden und sich nicht mehr erinnern, was ein Andreaskreuz zu sagen hat, kommt halt sowas raus. Gab's eigentlich schon Bü-Unglücke, bei denen der Zug schuld war?

Mal schauen wie lang's dauert, bis man die gefährlichen Zebrastreifen abschafft...
Die Regelungen des Eisenbahnkreuzungsgesetzes hinsichtlich der Anlage oder Änderung von Kreuzungen zwischen Eisenbahnen und Straßen legen nicht die Änderungen des Intelligenzquotienten von Verkehrsteilnehmern zu Grunde, sondern orientieren sich - wie man dem Gesetzestext entnehmen kann - an der Sicherheit und Abwicklung des Verkehrs.
Zugegebenermaßen kann man damit aber nicht so eindrucksvoll polarisieren.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Woodpeckar @ 5 Sep 2010, 08:40 hat geschrieben: So weit ich es beurteilen kann, sind Verkehrsplaner, Verkehrswegeplaner, Ingenieure und Architekten durchaus in der Lage, solch bedeutungsschwangere Dinge wie Unter- oder Überführungen zu planen oder im Verkehrsentwicklungsplan bzw. im Verkehrswegeplan zu berücksichtigen.
Das ist aus Platzgründen aber halt nicht überall möglich - und auch ziemlich koostenaufwendig, das ist halt das Problem.

Konkret siehe z.B. Wolfratshausen wo die Verlängerung nur unter Beibehaltung der schranke möglich ist. Wenn die Schranke nicht bereits existieren würde für den Güterverkehr wäre es wohl gar nicht möglich.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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