Boris Merath @ 14 Jun 2010, 22:31 hat geschrieben: Gerade die differenzierte Sicht liefert aber viele Probleme.
Die aber durchaus lösbar sind. Dazu wird man aber noch etwas Zeit und eben auch Forschungsprojekte in "Echtgröße" brauchen. Und so lange braucht man eben auch Subventionen, auch wenn es richtig ist diese nach und nach runterzufahren.
Das geht aber nur mit Photovoltaic, die auch große Nachteile hat. Für thermische Solarkraftwerke braucht man halt zusammenhängende Flächen.
Naja, um Strom zu bekommen ja, für Wärme und Warmwasser gibts das doch schon Millionenfach auf den Dächern. Auch das spart fossile Energie ein.
Nein, da denke ich nicht anders, schließlich fordere ich hier schon länger, die Braunkohle als erstes abzuschalten.
Das reduziert die Probleme bei den regenerativen Energien trotzdem nicht.
Naja für mich ist das n bisserl das Fähnchen in den Wind halten. "Solarkraft braucht zu viel Platz, die Alternativen aber auch, also ist die Solarkraft nicht geeignet." Sorry, aber Platzverbaruch an sich ist für mich noch nicht so extrem schlimm. In Deutschland mag das auf die Dauer n bisserl eng werden, aber in Zentralspanien oder der Sahara kann man von mir aus schon mal ein wenig mehr Platz verbrauchen. Da sind die Vorteile einfach überwiegend.
Nehmen wir mal an, dass eine Pipeline eine Breite von 10m hat, dann kommen wir immerhin 100km weit. Durch so eine Pipeline geht dann aber auch deutlich mehr Energie als ein paar Megawatt durch.
Dann kommen noch die ganzen Kontrollstationen, natürlich die Raffinerien, nicht zu vergessen die Bohrungen selber, riesige Tanklager etc. dazu. Ich will nicht sagen, dass die Solarkraft nicht mehr Fläche benötigen würde, nur ist es auf der anderen Seite auch nicht so rosig wie von euch dargestellt und damit auch der reale Flächenmehrverbrauch nicht so ausschlaggebend.
UNd wo sollen die ganzen nachhaltig bewirtschafteten Wälder herkommen, die man für die ganzen Biomassekraftwerke braucht?
Die stehen fast überall in Deutschland nur so rum. In Nordeuropa übrigens auch. Wenn man mehr verheizt als nachwächst kommt das Ganze sowieso relativ schnell zu einem ziemlich klaren Ende.
Dass wir immer noch im Schnitt mehr Wald abholzen als nachwächst liegt aber an unserer Expansionssucht, die wir immern noch nicht zügeln können, nicht an den Holzschnitzelanlagen.
Gegenüber der Nichtbewirtschaftung oder der Verwendung als Bauholz wird trotzdem der CO2-Pegel deutlich angehoben und die Natur geschädigt. Es ist ja nicht so, dass die bewirtschafteten Wälder neu angelegt werden - Deine 20 Bäume wachsen da ja bereits, und würden u.U. gar nicht verbrannt und würden daher das CO2 noch sehr lange binden.
Da geb ich dir recht. Man würde also bei der kompletten Nutzung des Waldes etwa ein 20stel bis ein 50stel des gespeicherten CO2s einmal ausgeben und dann mit diesem Wert leben müssen. Andererseits könnte es aber auch sein, dass z.B. einige Bauern, die jetzt über den zu niedrigen Milchpreis (wegen Milchsee und Butterberg) oder zu niedrigen Obstpreisen (wegen Obstbergen) auf den Geschmack kommen wieder mehr Holz anzupflanzen, dann könnte man diese Menge CO2 sogar wieder mehr einfangen und hätte gleichzeitig mehr Rohstoffe für einen Bioenergiekreislauf.
Dazu kommt der Wettbewerb der regenerativen Flächen - man kann ja nicht hergehen und sagen, dass wenn der Platz für Solarkraftwerke nicht reicht, dann nehmen wir halt noch Raps und Wälder dazu - der Raps und die Wälder brauchen ja auch Platz.
Da hast du in Deutschland Recht. Hier ist deswegen (und auch wegen der Klimaverhältnissen) Windkraft besser geeignet, die auch weniger Platz verbaucht. In anderen Ländern (z.B. Spanien) schauts anders aus. Des weiteren haben wir nicht wirklich ein Platzproblem in Deutschland. Wir erzeugen das eher künstlich. Wir bräuchten um uns alle zu ernähren deutlich weniger Fläche (um uns alle gesund zu ernähen nochmal n ganzes Stück weniger - aber das ist hier nicht das Thema). Ich fände das nicht schlecht, wenn ein paar Bauern "in Wald" machen würde und wir uns dabei gleichzeitig die Agrarsubventionen der EU sparen könnten, weil endlich nicht mehr Nahrungsmittel zum wegschmeissen produziert werden.
Aufn Punkt: Wenn in Spanien in einer Gegend, wo die Sonne wirklich runterbrennt und kein Schwein auf die Idee kommt irgendwas anzubauen, ein Solarkraftwerk gebaut wird dann finde ich das richtig. Das Ding steht da und wird eine lange Zeit Strom liefern ohne Emissionen. Die Einschnitte in die Natur sind - trotz des relativ höheren Flächenverbrauchs - immer noch vernachlässigbar klein.
Was da im Golf von Mexico z.Z. passiert sollt man ruhig als Flächenverbrauch mit einbechnen, wenn man über die benötigte Fläche schimpft. Da sind wir inzwischen bei ner Fläche von fast halb Deutschland (ok, Wasserfläche).