[M] Gleisreste von Trambahnen

Strecken, Fahrzeuge und Technik von Straßenbahnen und Stadtbahnen
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christian85
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Beitrag von christian85 »

Ich finde die Frage trotzdem spannend!
Auch wenn man nichts mehr sieht, so bedeuten "Gleise unter Teer" nämlich, dass die Spuren der Vergangenheit noch existieren.
Ansonsten sind die Spuren für immer beseitigt und nichts deutet mehr auf eine Trambahn hin. Auch überteerte Stellen können ja mal wieder zum Vorschein kommen... (Nikolaiplatz)

Kennst du noch ein paar "verdächtige" Stellen für Schienen unter Asphalt? (Außer Baaderstraße, Tattenbachstraße, Auenstraße, Hofmanstraße, Gmunder Straße, die hier schon früher verlinkt wurden)
MaxM
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Beitrag von MaxM »

Servus Christian,

das ist eine gute Frage! Ich könnte mir die westliche Hechtseestraße vorstellen, wo der 24er gefahren ist. Eventuell auch die Kazmairstraße östlich der Trappentreustraße, noch was übrig. Und ist was vom alten 7ner übrig, nördlich vom Petuelring, unter dem Asphalt?
christian85
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Beitrag von christian85 »

Hechtseestraße fänd ich echt interessant, weil wenn man da durch geht, kann man kaum glauben, dass da mal eine Tram war...
Noch mal was zur Tram auf der Schwanthalerhöhe: Ich weiß leider nicht so richtig, wo die fuhr, stimmt diesere Linienweg: Alter Messeplatz- Heimeranstraße-Ganghoferstraße-Kazmairstraße-Astallersraße-Gollierstraße-Ridlerstraße-Westendstraße?

Und noch was: Was ist mit Theresienstraße/Karlstraße? Da wurde zumindest keine U-Bahn unten drunter gebaut?
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Ja, die Westendstrecke stimmt. Wobei es noch früher, als am Westend Endstation war, auch ein Gleis von der Kazmair in die Astaller direkt zur Ridler Str. und durch selbige bis zur Gollierstr gab. Das war die Häuserblockwende "Westend" vom 9er.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

christian85 @ 13 Jun 2010, 18:17 hat geschrieben: Hechtseestraße fänd ich echt interessant, weil wenn man da durch geht, kann man kaum glauben, dass da mal eine Tram war...
Ja, heute ist es schwer vorstellbar. Aber die Straße wurde ja umgebaut, das war ja früher eine Einbahnstraße mit zwei Trambahngleisen am linken Fahrbahnrand (wenn man stadtauswärts schaut). Ob die Gleise überteert oder herausgerissen wurden, weiß ich aber nicht.

Aber höchste Zeit, mal die derzeit noch vorhandenen Gleisreste, speziell vom 24er, z.B. an der ehemaligen Haltestelle Fritz-Schäffer-Straße, abzulichten. Irgendwann verschwinden auch die. Dort haben wir aber das Glück, dass man wohl nichts umbaut, solange die Zukunft der Ständlerstraße noch unklar ist. Geplant war ja an de Stelle eine Brücke, welche die derzeitige Halb-Serpentine ablöst.
christian85
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Beitrag von christian85 »

Noch kurz eine andere Frage: Wann wurden die Tramstrecken in der Theresienstraße und der Karlstraße eigentlich stillgelegt?
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

MaxM @ 13 Jun 2010, 17:53 hat geschrieben: Und ist was vom alten 7ner übrig, nördlich vom Petuelring, unter dem Asphalt?
Nix mehr, hier hat man leider irgendwann (Ende der 90er?) mal die Straße totalsaniert, die Radwege und die "Alleebäume" angelegt und dabei alles Alte beseitigt.

Gruß Michi
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scharl
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Beitrag von scharl »

christian85 @ 13 Jun 2010, 22:24 hat geschrieben:Noch kurz eine andere Frage: Wann wurden die Tramstrecken in der Theresienstraße und der Karlstraße eigentlich stillgelegt?
Laut dem Buch "Die Münchner Tram":
Theresienstraße: Anfang 1966 (seit 12.1.1961 nur noch Betriebsgleis)
Karlstraße: 6.2.1996 (seit 4.6.1977 nur noch Betriebsgleis)

Die Gleise in der Karlstraße wurden 1998 oder 1999 entfernt. Im Bereich der Kreuzung Karlstraße/Augustenstraße sind noch eine alte Weiche und zwei Gleiskreuzungen vorhanden. Dort kann man schön sehen, dass die Gleise in die Karlstraße direkt daneben abgeschweißt wurden.

Weil die Augustenstraße schon angesprochen wurde: Zumindest südlich der Theresienstraße dürfte nichts mehr unter dem Asphalt liegen. Zwischen Brienner und Dachauer Straße ist das westliche Gleis noch vorhanden. Das östliche wurde 2005 ausgebaut und endete an der Brienner Straße nicht unter dem Asphalt, sondern war abgeschweißt. Letztes Jahr wurde in der Augustenstraße zwischen Gabelsbergerstraße und Steinheilstraße eine Fernwärmeleitung und dabei hätten die Gleise zum Vorschein kommen müssen, wenn sie noch vorhanden gewesen wären.
scharl
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Beitrag von scharl »

Die verbliebenen Gleisreste der Wiesnschleife am Bavariaring sind jetzt auch bald Geschichte. Aus dem Baustellenbericht:
Bavariaring (Ludwigsvorstadt)
Die Stadtwerke bauen zwischen der Einmündung St.-Pauls-Platz und dem nördlichen Ende der sogenannten Brausebadinsel die alten Trambahngleise aus.
Von 22. Juni bis Anfang Juli 2010 ist pro Richtung nur je eine von zwei Fahrspuren frei. Die freien Fahrspuren sind auf die westliche Fahrbahnseite verschwenkt.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

scharl @ 18 Jun 2010, 15:52 hat geschrieben: Die verbliebenen Gleisreste der Wiesnschleife am Bavariaring sind jetzt auch bald Geschichte.
Ein Glück. Mit dem Auto dort langzufahren, ist eine Qual für jeden Stoßdämpfer.
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Beitrag von Hot Doc »

Bayernlover @ 18 Jun 2010, 17:48 hat geschrieben: Ein Glück. Mit dem Auto dort langzufahren, ist eine Qual für jeden Stoßdämpfer.
Da warste noch nie in Dresden oder anderen Städten in den nicht mehr ganz so neuen Bundeslädern!!!?!
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Hot Doc @ 18 Jun 2010, 22:46 hat geschrieben: Da warste noch nie in Dresden oder anderen Städten in den nicht mehr ganz so neuen Bundeslädern!!!?!
Öhm, doch, ich bin in Dresden geboren und hab 20 Jahre dort gelebt :D

Stillgelegte, langsam verfallende Strecken kann man trotzdem möglichst zeitnah beseitigen.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Beitrag von christian85 »

Versteh ich das richtig: Das südlich an der Hermann-Ling Straße anschließende Stück bleibt vorerst noch drinnen, neben dem Wendehammer (der bleibt) das letzte Stück der W-Schleife?

(Bin ich froh, dass ich das wenigstens alles noch gesehen hab, nachdem ich schon so viel altes Gleis nur noch auf Google Maps gesehen hab...)
scharl
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Beitrag von scharl »

Zwar keine Gleisreste, aber wohl ein Überbleibsel der Trambahn ist diese Kiste mit der Aufschrift "Stadtwerke Verkehrsbetriebe" an der Kreuzung Astallerstraße/Kazmairstraße.
Weiß jemand, wozu die Kiste genutzt wurde? Eventuell für Bremssand zum Nachfüllen?
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

scharl @ 21 Jun 2010, 22:40 hat geschrieben: Weiß jemand, wozu die Kiste genutzt wurde? Eventuell für Bremssand zum Nachfüllen?
So isses. Typische Sandkiste.

Gruß Michi
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christian85
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Beitrag von christian85 »

Hermann-Lingg-Str ist übrigens alles schon weg...
Bavariaring war heute mittag noch alles da, aber es war schon der Verkehr verschwenkt.
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Pasinger
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Beitrag von Pasinger »

Jetzt ist´s dann doch soweit.
Die Gleisreste in der Würmtalstraße und weiter zum Lorettoplatz werden ab morgen entfernt.
Pressemeldung der MVG
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Und die Option dort hinter hat man wohl auch begraben.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

spock5407 @ 14 Jul 2010, 11:01 hat geschrieben: Und die Option dort hinter hat man wohl auch begraben.
Zurecht hat man die begraben. Man muss sich dazu nur mal die Fahrgastzahlen zwischen Waldfriedhof und Lorettoplatz vom 54er ansehen.....
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Auch wenn ich normal einen Hauch optimistischer bin als Lazarus, gebe ich ihm hier 100% recht. Der Bus ist da hinten recht leer und auch mit Schienenbonus wird man da nicht so viele Fahrgäste generieren woher denn?
Das Gebiet ist nicht dicht besiedelt und nur auf einer Seite der Trasse gibt es lebende Menschen.

Die 54 Gelenker sind da eigentlich schon überdimensioniert, eigentlich würde da ein Solobus ausreichen.
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Beitrag von MVG-Wauwi »

Iarn @ 14 Jul 2010, 13:30 hat geschrieben: Das Gebiet ist nicht dicht besiedelt und nur auf einer Seite der Trasse gibt es lebende Menschen.
Also, lebende Menschen sollten zu normalen Tageszeiten eigentlich auch innerhalb der Friedhofs-Gemarkung zu finden sein - hoffe ich doch ;)
Gruß vom Wauwi
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

MVG-Wauwi @ 14 Jul 2010, 13:39 hat geschrieben: Also, lebende Menschen sollten zu normalen Tageszeiten eigentlich auch innerhalb der Friedhofs-Gemarkung zu finden sein - hoffe ich doch ;)
Und nachts steigen die Toten aus den Gräbern (ist echt wahr!), aber ob die dann die Nachttram nehmen? :D
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MVG-Wauwi
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Beitrag von MVG-Wauwi »

Klar, aber der Grabstein muss mit - ohne Fahrkarte steigt gefälligst keiner ein B) ...
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Ich denke auch, dass wenn man im Stoss Ri Boschetsrieder Str. alle 5 min fahren würde, erheblich mehr Fahrgäste abgreifen kann als hinter zum Loretto.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Schade für die Strecke, aber solange man in 20 oder mehr Jahren sie wieder aufbauen kann passt es. Schön war es eh nicht.
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Beitrag von Iarn »

Jean @ 14 Jul 2010, 19:28 hat geschrieben: Schade für die Strecke, aber solange man in 20 oder mehr Jahren sie wieder aufbauen kann passt es. Schön war es eh nicht.
Wieso sollte da in 20 Jahren mehr los sein als heute? Da wird nichts gebaut.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Na wenn das IV zurück gehen sollte...weil die Spritpreise steigen...
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Jean @ 14 Jul 2010, 19:46 hat geschrieben:Na wenn das IV zurück gehen sollte...weil die Spritpreise steigen...
Ich wage mal die These, dass die Strecke auch bei Spritpreisen von 10 Euro nicht tramwürdig ist. Bei dem jetzigen Münchner Modal Split kann man evtl von Verdoppelung von Fahrgastzahlen ausgehen. Schaut man jetzt in der Bus und verdoppelt das, füllt das immer noch keine R2 aus. Für alles im mittelbaren Umfeld ist entweder die U-Bahn näer und attraktiver oder die Hauptwesttangente (auch für das Gros des Friedhofsverkehrs).
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Jean @ 14 Jul 2010, 19:46 hat geschrieben: Na wenn das IV zurück gehen sollte...weil die Spritpreise steigen...
Selbst dann net

Sorry Jean, aber da gibts deutlich wichtigere Tram-Projekte als ne Strecke zu bauen, die mitten in der Pampa endet.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Das stimmt, leider.
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