Unterschied Magnetschienenbremse/Wirbelstrombremse

Rund um die Technik der Bahn
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143
König
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Beitrag von 143 »

Hallo,

könnt Ihr mir sagen, was genau der technologische Unterschied zwischen der Magnetschienenbremse und der Wirbelstrombremse ist? Warum wird die Magnetschienenbremse etwa auf die Schiene aufgesetzt und die Wirbelstrombremse nicht?
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

Die Magnetschienenbremse wird über einen Elektromagneten auf die Schiene gedrückt, dadurch entsteht a) eine Reibungskraft und B) durch Induktionsströme in der Schiene eine zweite bremsende Kraft. Details siehe Wikipedia.

Die Wirbelstrombremse arbeitet reibungsfrei (wird also nicht aufgesetzt) und arbeitet alleine mit Effekt B).

Gruß,
Stephan
chris247
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Beitrag von chris247 »

Aus diesem Grund wird die Magnetschinenbremse auch nur als Notbremse eingesetzt, da der Verschleis sehr hoch ist.
Die Wirbelstrombremse im ICE 3 schon im Regelbetrieb.
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chris232
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Beitrag von chris232 »

chris247 @ 19 Jul 2010, 22:50 hat geschrieben: Die Wirbelstrombremse im ICE 3 schon im Regelbetrieb.
...aber auch nur auf paar ausgewählten Strecken, wo sie extra freigeschaltet werden muss.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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ICE-T-Fan
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Beitrag von ICE-T-Fan »

chris232 @ 20 Jul 2010, 17:15 hat geschrieben: ...aber auch nur auf paar ausgewählten Strecken, wo sie extra freigeschaltet werden muss.
Zwischen Dortmund und Bremen beispielsweise ist der Einsatz der WB im Regelbetrieb nicht erlaubt, Darum dürfen dort PZB-geführte ICE-W (die mit der Wirbelstrombremse) nur 140 km/h fahren, weil die restlichen Bremshunderstel von der E-Bremse für 160 km/h nicht ausreichen.
Gruß Markus aus Eisenach,
Erheber für DB.RES im Fernverkehr sowie für DB Regio in Franken
Mittelrheinbahn
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Beitrag von Mittelrheinbahn »

ICE-T-Fan @ 20 Jul 2010, 18:00 hat geschrieben: Zwischen Dortmund und Bremen beispielsweise ist der Einsatz der WB im Regelbetrieb nicht erlaubt, Darum dürfen dort PZB-geführte ICE-W (die mit der Wirbelstrombremse) nur 140 km/h fahren, weil die restlichen Bremshunderstel von der E-Bremse für 160 km/h nicht ausreichen.
Is ja auch blöd, ein ICE, der dann langsamer fährt als ein RE, wenn dieser die 160 km/h voll ausfährt.
[img]http://img91.imageshack.us/img91/6929/u ... 873071.jpg[/img]Top 3 der Verspätungsgründe (2008)

1.) Verzögerungen im Betriebsablauf
2.) Warten auf Anschlussfahrgäste
3.) Bauarbeiten an der Strecke
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josuav
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Beitrag von josuav »

Normalerweise fährt dort kein ICE 3 (Obwohl, ich glaub einer im aktuellen Fahrplan...?), wenn dort öfter einer fahren würde, würde man die Strecke ertüchtigen. Das heißt, man würde die Strecke so ausbauen, dass ein ICE 3 für Schnellbremsungen die WB benutzen darf. Das ist wohl kein allzu großer Aufwand.

Das ist auch auf -so weit ich weiß- allen ICE-3-PZB-Strecken passiert, also zum Beispiel zwischen Frankfurt und Lohr oder zwischen Ingolstadt Nord und Petershausen.
QuietschieFahrer

Beitrag von QuietschieFahrer »

Taschenschieber @ 18 Jul 2010, 11:47 hat geschrieben: Die Magnetschienenbremse wird über einen Elektromagneten auf die Schiene gedrückt, dadurch entsteht a) eine Reibungskraft und B) durch Induktionsströme in der Schiene eine zweite bremsende Kraft. Details siehe Wikipedia.

Die Wirbelstrombremse arbeitet reibungsfrei (wird also nicht aufgesetzt) und arbeitet alleine mit Effekt B).
Bei der Wirbelstrombremse isses richtig aber bei der Magnetschienenbremse net ganz. Die wird net über Elektromagneten auf die Schienen gedrückt, sondern mittels Pneumatik (HBL). Sobald auf der Schiene, werden über Batteriespannung die Schienenbremsen magnetisch wodurch sich diese dann noch zusätzlich an die Schiene 'saugen'. :)
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

QuietschieFahrer @ 21 Jul 2010, 13:52 hat geschrieben: Bei der Wirbelstrombremse isses richtig aber bei der Magnetschienenbremse net ganz. Die wird net über Elektromagneten auf die Schienen gedrückt, sondern mittels Pneumatik (HBL). Sobald auf der Schiene, werden über Batteriespannung die Schienenbremsen magnetisch wodurch sich diese dann noch zusätzlich an die Schiene 'saugen'. :)
Wikipedia spricht davon, dass die Mg bis auf knapp über der Schienenoberkante pneumatisch abgesenkt und dann auf dem letzten Stück elektromagnetisch runtergedrückt wird (bei der Straßenbahn normalerweise nur elektromagnetisch, da die Mg hier niedriger hängt). Ich habe mir einfach mal erlaubt, diese Pneumatik als Detail einzuordnen und zu unterschlagen ;)

Gruß,
Stephan
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