[M] 2. S-Bahn-Stammstrecke

Alles über die Netze von S-Bahnen
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TravellerMunich
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Beitrag von TravellerMunich »

Jean @ 31 Jul 2010, 21:37 hat geschrieben: Und wer sagt dir das?
Südring:
Kein Hauptbahnhof
Kein Marienplatz
Kein Stachus
Kein Isartor
Kein Rosenheimer Platz

Dafür immerhin: Poccistraße und Ostbahnhof.

Aus dem Westen wollen da nicht viele hin, erst recht nicht aus dem Umland.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Ich glaube in dem Fall nur nackte Zahlen!
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
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Beitrag von TravellerMunich »

Jean @ 31 Jul 2010, 22:00 hat geschrieben: Ich glaube in dem Fall nur nackte Zahlen!
Die hast Du bestimmt für den Südring.
Thanks for sharing!
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Grobe Zahlen: Etwa 20% der Fahrgäste wollen zu den Stationen Westlich des Tunnels bis Pasing, etwa 10% wollen zum Ostbahnhof. Bleiben also schon nur mal 70% die überhaupt in den Stamm fahren wollen. Davon steigt aber in etwa ein Drittel in andere Verkehrsmittel um (die meisten davon in die U-Bahn) und das können sie am Sürding praktisch genau so gut, teilweise spart man sich dadurch sogar deutlich Zeit.
Nebenbei wird es auch potentielle Fahrgäste geben, die heute nicht mit der S-Bahn fahren, weil Ihnen das Umsteigen zu umständlich ist. Diese neu zu gewinnenden Fahrgäste (die man mit dem Stamm2 nicht erreicht) muß man natürlich gegenrechnen, gegen die sehr marginalen Nachteile, die der Südring einigen wenigen bringen würde.

Ich würde mich übrigens für eine Linie entscheiden, die über den Südring fährt (möglichst alle Linien im 15er Takt) und deren Expresse dann über den Stamm fahren lassen. Die übrigen Expresse kann man dann - je nach Kapazität im Tunnel und Fahrgastaufkommen am Südring - entweder noch durch den Tunnel stopfen oder über den Südring leiten.
MisterH @ am 31 Jul 2010, 20:53 hat geschrieben:Also ich fäde die Südring-Version, wie se auch auf der S-Bahn-Website ist, gar nicht so schlecht.
Welche Version auf welcher Seite?
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Bitte nicht schon wieder dieselbe Diskussion - zumindest nicht in dem Thema hier, die wurde hier schon mindestens 10 mal geführt.

Zu dem Artikel: Wildeste Sommerlochspekulationen, mehr nicht - wirklich was neues steht da IMHO nihct drin außer Zitate von nicht näher genannten Insidern....
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von TravellerMunich »

Boris Merath @ 31 Jul 2010, 22:21 hat geschrieben: Bitte nicht schon wieder dieselbe Diskussion - zumindest nicht in dem Thema hier, die wurde hier schon mindestens 10 mal geführt...
In welches andere Thema passt die Diskussion denn rein? Vielleicht Eisenbahnbilder aus Oberschlesien? :P
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Boris hat schon recht und ich hab mich mitreißen lassen. Das haben wir schon ein paar mal durch. Alle Argumente schon mal da gewesen. Schau mal auf den letzten 100 Seiten nach und dir wird kein Argument einfallen, dass nicht schon beantwortet wurde. Falls doch schreibs rein, aber wenn nicht let it be!
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Beitrag von Bayernlover »

Endlosdiskussion :D

Man wird sehen, was daraus wird. Der Lazarus-Fall? ;)
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Beitrag von MisterH »

Hier ganz unten auf der Website
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Beitrag von Münchner U-Bahnfan »

hab mir die PDF mal angeschaut, die Lösung mit dem Südring ist für manchne schon ziemlich stören.
Für mich als S3 West würde es ja gehen, aber die S6 Tutzing würde überhaupt nicht mehr auf die Stammstrecke fahren. Um zum HBF oder Stachus zu kommen, müsste mann im Südring in eine U-Bahn umsteigen.
Immerhin bietet der Südring Umsteigemöglichkeiten zur U1,U2,U3,U6

Gruß Münchner U-Bahnfan
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Beitrag von ubahnfahrn »

Münchner U-Bahnfan @ 1 Aug 2010, 07:48 hat geschrieben: ..., aber die S6 Tutzing würde überhaupt nicht mehr auf die Stammstrecke fahren. Um zum HBF oder Stachus zu kommen, müsste mann im Südring in eine U-Bahn umsteigen. ...
Oder in Pasing/Laim in eine S-Bahn, die dorthin fährt.
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Beitrag von viafierretica »

Naseweis @ 31 Jul 2010, 19:27 hat geschrieben: @TravellerMunich: Das gibt ordentliche Humpeltakte. Wenn man dann noch im Osten 10-min-Takte oder Express-Bahnen hat, dann sind durchgehende, feste Linien wie heute unmöglich.
Das gleiche hättest Du aber auch mit dem derzeitigen Mitfall für die 2. Stammstrecke - auch ein lustiges Konglomerat aus 10, 15, 20 und 30 Minuten, Express und Nicht-Express, verteilt auf 2 Strecken, und das zu jeder Tageszeit anders.
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Beitrag von Hot Doc »

Münchner U-Bahnfan @ 1 Aug 2010, 07:48 hat geschrieben: Für mich als S3 West würde es ja gehen, aber die S6 Tutzing würde überhaupt nicht mehr auf die Stammstrecke fahren. Um zum HBF oder Stachus zu kommen, müsste mann im Südring in eine U-Bahn umsteigen.
Naja, das ist auch nur ein Vorschlag (und in meinen Augen ein ziemlich suboptimaler um den Südring schlechter zu rechnen als er ist) und da kann man noch was ändern.
Z.B. enden nahezu alle S-Bahnen über den Südring am Leuchtenbergring. Nur der Express nach Ebersberg fährt weiter. So muß der Südring weniger Fahrgäste bekommen, da man praktisch vom Osten aus immer umsteigen muß. Wenn ich das umdrehe und alle Bahnen durch den Tunnel am Leuchtenbergring enden und die vom Südring durchfahren lasse, würden sich die Fahrgstströme bestimmt etwas anders darstellen.
Immerhin bietet der Südring Umsteigemöglichkeiten zur U1,U2,U3,U6
...und zur U4 und U5, kurz: zu allen U-Bahnen (Zur U5 sogar doppelt (Heimeranplatz und Ostbahnhof).
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Beitrag von Naseweis »

viafierretica @ 1 Aug 2010, 13:00 hat geschrieben:
Naseweis @ 31 Jul 2010, 19:27 hat geschrieben:@TravellerMunich: Das gibt ordentliche Humpeltakte. Wenn man dann noch im Osten 10-min-Takte oder Express-Bahnen hat, dann sind durchgehende, feste Linien wie heute unmöglich.
Das gleiche hättest Du aber auch mit dem derzeitigen Mitfall für die 2. Stammstrecke - auch ein lustiges Konglomerat aus 10, 15, 20 und 30 Minuten, Express und Nicht-Express, verteilt auf 2 Strecken, und das zu jeder Tageszeit anders.
Beim Mitfall 6T gibt es meiner Ansicht nach keine Humpeltakte. Es gibt ein Gemisch verschiedener Takte, die aber alle jeweils reine Takte sind.

Bei fünfmal Takt-15 und einmal je Takt-10 und Takt-20 in der Stamm-1, wie von @TravellerMunich gibt es ein deftiges Gehumpel. Dass es statt Takt-15 nur Takt-14/16 gibt, sollte dabei noch das geringste Problem sein. Eher gibt es zu gewissen Zeiten fahrplanmäßig Staus, zu anderen freie Plätze.
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Beitrag von Bayernlover »

Naseweis @ 1 Aug 2010, 14:43 hat geschrieben: Bei fünfmal Takt-15 und einmal je Takt-10 und Takt-20 in der Stamm-1, wie von @TravellerMunich gibt es ein deftiges Gehumpel. Dass es statt Takt-15 nur Takt-14/16 gibt, sollte dabei noch das geringste Problem sein. Eher gibt es zu gewissen Zeiten fahrplanmäßig Staus, zu anderen freie Plätze.
Gibt es eigentlich schon Modelle für diesen Fahrplan, also so richtig mit Abfahrtszeiten? Das würde mich brennend interessieren... :)
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Beitrag von Iarn »

Boris Merath @ 31 Jul 2010, 22:21 hat geschrieben: Bitte nicht schon wieder dieselbe Diskussion - zumindest nicht in dem Thema hier, die wurde hier schon mindestens 10 mal geführt.

Zu dem Artikel: Wildeste Sommerlochspekulationen, mehr nicht - wirklich was neues steht da IMHO nihct drin außer Zitate von nicht näher genannten Insidern....
Ich denke der Artikel kann sich als ganz nützlich erweisen, dass die Herren Verantwortlichen sich eventuell wieder mit der Sache beschäftigen.
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Naseweis
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Beitrag von Naseweis »

Bayernlover @ 1 Aug 2010, 15:05 hat geschrieben:Gibt es eigentlich schon Modelle für diesen Fahrplan, also so richtig mit Abfahrtszeiten? Das würde mich brennend interessieren... :)
Meinst du den Mitfall 6T? Denke schon, denn anders kann man meiner Ansicht nach entscheiden, an welchen Westast man einen Ostast anschließt. Es gab doch mal den Musterfahrplan für die S2-Ost nach Erding.
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Beitrag von viafierretica »

Naseweis @ 1 Aug 2010, 15:24 hat geschrieben: Meinst du den Mitfall 6T? Denke schon, denn anders kann man meiner Ansicht nach entscheiden, an welchen Westast man einen Ostast anschließt. Es gab doch mal den Musterfahrplan für die S2-Ost nach Erding.
Ja, den gibt es. Mit 20-Min-Takt auf der S7 wie heute (incl. Kreuzstraße), 10-MIn-Takt auf der S2 (ich glaube, wieder mal durchgebunden nach Deisenhofen/Holzkirchen) und 15/30-Min-Takt auf den übrigen Strecken. Lustiges Gemisch. Wegen der Außenäste (mal Express, mal nicht) im Prinzip pro Ast zwei bis drei 30-Linien.
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Beitrag von TravellerMunich »

Hot Doc @ 31 Jul 2010, 22:19 hat geschrieben: Grobe Zahlen: Etwa 20% der Fahrgäste wollen zu den Stationen Westlich des Tunnels bis Pasing, etwa 10% wollen zum Ostbahnhof. Bleiben also schon nur mal 70% die überhaupt in den Stamm fahren wollen. Davon steigt aber in etwa ein Drittel in andere Verkehrsmittel um (die meisten davon in die U-Bahn) und das können sie am Sürding praktisch genau so gut, teilweise spart man sich dadurch sogar deutlich Zeit.
Nebenbei wird es auch potentielle Fahrgäste geben, die heute nicht mit der S-Bahn fahren, weil Ihnen das Umsteigen zu umständlich ist. Diese neu zu gewinnenden Fahrgäste (die man mit dem Stamm2 nicht erreicht) muß man natürlich gegenrechnen, gegen die sehr marginalen Nachteile, die der Südring einigen wenigen bringen würde.
Von den ca. 510.000 Fahrgästen, die täglich die zentralen Stationen Hauptbahnhof, Stachus, Marienplatz, Isartor, Rosenheimer Platz nutzen, wollen nur ca. 38.000 am Hbf. und am Marienplatz mit U1/U2 bzw. U3/U6 Richtung Süden.
Rund 8%.
Alle anderen erreichen gleich im Umfeld dieser Stationen ihr Ziel oder wollen Richtung Norden fahren.
Selbst wenn man noch ein paar Prozent annimmt, die neu von den Südring-Stationen profitieren, so wird man 90% der Fahrgäste Richtung Innenstadt auf einer Südring-S-Bahn-Linie zum Umsteigen zwingen oder abschrecken.
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

TravellerMunich @ 1 Aug 2010, 19:28 hat geschrieben: Von den ca. 510.000 Fahrgästen, die täglich die zentralen Stationen Hauptbahnhof, Stachus, Marienplatz, Isartor, Rosenheimer Platz nutzen, wollen nur ca. 38.000 am Hbf. und am Marienplatz mit U1/U2 bzw. U3/U6 Richtung Süden.
Rund 8%.
Alle anderen erreichen gleich im Umfeld dieser Stationen ihr Ziel oder wollen Richtung Norden fahren.
Selbst wenn man noch ein paar Prozent annimmt, die neu von den Südring-Stationen profitieren, so wird man 90% der Fahrgäste Richtung Innenstadt auf einer Südring-S-Bahn-Linie zum Umsteigen zwingen oder abschrecken.
Auch das ist ein schon mehrfach durchgekautes Thema.
1. vergißt du die Fahrgäste U4/5, die egal in welcher Richtung vom Südring auf jeden Fall keinen Nachteil haben, in vielen Fällen sogar profitieren.
2. ist je nach Richtung auch die Verbindung mit der U-Bahn in den Norden nicht schlechter als vom Stamm1. (Z.B. vom Westen in die U4/5 Richtung Norden (Nord-Osten) ist es mit Umstieg am Heimeranplatz sogar eine Station weniger als am Stachus. Gleich viele Stationen fährt man auch zur U3/6 in den Norden.)
3. Weiß ich nicht wie du auf die 8% kommst. Nach meinen Zahlen (ich gebe zu, die sind nicht mehr ganz frisch) ist das mehr: etwa 30% aller Fahrgäste auf dem Stamm sind Umsteiger in die/von der U-Bahn. Nur 1/12 davon hat einen kleinen Nachteil (die, die vom Westen in die U1/2 Nord wollen), der Rest ist gleichgut bedient oder hat sogar entscheidende Vorteile.
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Beitrag von christian85 »

3. Weiß ich nicht wie du auf die 8% kommst. Nach meinen Zahlen (ich gebe zu, die sind nicht mehr ganz frisch) ist das mehr: etwa 30% aller Fahrgäste auf dem Stamm sind Umsteiger in die/von der U-Bahn. Nur 1/12 davon hat einen kleinen Nachteil (die, die vom Westen in die U1/2 Nord wollen), der Rest ist gleichgut bedient oder hat sogar entscheidende Vorteile.
Und die 70% "Rest", die direkt in die Innenstadt wollen? Hauptbahnhof, Stachus, Marienplatz sind wohl die wichtigsten Stationen, und zwar als Endziel, nicht als Umstiegsziel. Die müssen umsteigen, toll. Das wäre beim 2. Tunnel nicht der Fall!
viafierretica
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Beitrag von viafierretica »

TravellerMunich @ 1 Aug 2010, 19:28 hat geschrieben:
Hot Doc @ 31 Jul 2010, 22:19 hat geschrieben: Grobe Zahlen: Etwa 20% der Fahrgäste wollen zu den Stationen Westlich des Tunnels bis Pasing, etwa 10% wollen zum Ostbahnhof. Bleiben also schon nur mal 70% die überhaupt in den Stamm fahren wollen. Davon steigt aber in etwa ein Drittel in andere Verkehrsmittel um (die meisten davon in die U-Bahn) und das können sie am Sürding praktisch genau so gut, teilweise spart man sich dadurch sogar deutlich Zeit.
Nebenbei wird es auch potentielle Fahrgäste geben, die heute nicht mit der S-Bahn fahren, weil Ihnen das Umsteigen zu umständlich ist. Diese neu zu gewinnenden Fahrgäste (die man mit dem Stamm2 nicht erreicht) muß man natürlich gegenrechnen, gegen die sehr marginalen Nachteile, die der Südring einigen wenigen bringen würde.
Von den ca. 510.000 Fahrgästen, die täglich die zentralen Stationen Hauptbahnhof, Stachus, Marienplatz, Isartor, Rosenheimer Platz nutzen, wollen nur ca. 38.000 am Hbf. und am Marienplatz mit U1/U2 bzw. U3/U6 Richtung Süden.
Rund 8%.
Alle anderen erreichen gleich im Umfeld dieser Stationen ihr Ziel oder wollen Richtung Norden fahren.
Selbst wenn man noch ein paar Prozent annimmt, die neu von den Südring-Stationen profitieren, so wird man 90% der Fahrgäste Richtung Innenstadt auf einer Südring-S-Bahn-Linie zum Umsteigen zwingen oder abschrecken.
510.000 Personen (am Tag?) für die 5 Bahnhöfe kommt mir bisschen viel vor.
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Beitrag von TravellerMunich »

viafierretica @ 1 Aug 2010, 23:07 hat geschrieben: 510.000 Personen (am Tag?) für die 5 Bahnhöfe kommt mir bisschen viel vor.
http://www.mvv-muenchen.de/web4archiv/obje...el_download.pdf

Schau Dir mal die Zahlen auf Seite 6 an. Da sind alle Fahrgastzahlen pro Station angegeben.

Am Hauptbahnhof (S-Bahn) gibt es 34% von 160.000 Übersteiger von/zur U1, U2, U4, U5, Tram (=ca. 54.000), von den Übersteigern auch bei großzügiger Rechnung vielleicht 30% zur U1/U2 Richtung Süden, die zumindest keine Verschlechterung, vielleicht eine Verbesserung durch den Südring hätten, das sind ca. 16.000.

Am Marienplatz (S-Bahn) gibt es von den ca. 170.000 Nutzern 37% Übersteiger, vorwiegend zur U3/U6. Macht 62.000. Davon fahren bei sehr großzügiger Rechnung ca. 40% Richtung Süden (dürften wohl eher weniger sein). Macht ca. 25.000.

Zusammen sind dies 16.000 + 25.000 = 41.000 Fahrgäste, die bei einem Südring vielleicht besser da stehen würden.
Das sind von 510.000 Nutzern der S-Bahn-Stationen Hauptbahnhof, Stachus, Marienplatz, Isartor, Rosenheimer Platz ca. 8%.

So simpel und doch vielleicht für viele ernüchternd ist die Wahrheit.
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Beitrag von viafierretica »

TravellerMunich @ 1 Aug 2010, 23:57 hat geschrieben: http://www.mvv-muenchen.de/web4archiv/obje...el_download.pdf

Schau Dir mal die Zahlen auf Seite 6 an. Da sind alle Fahrgastzahlen pro Station angegeben.

Am Hauptbahnhof (S-Bahn) gibt es 34% von 160.000 Übersteiger von/zur U1, U2, U4, U5, Tram (=ca. 54.000), von den Übersteigern auch bei großzügiger Rechnung vielleicht 30% zur U1/U2 Richtung Süden, die zumindest keine Verschlechterung, vielleicht eine Verbesserung durch den Südring hätten, das sind ca. 16.000.

Am Marienplatz (S-Bahn) gibt es von den ca. 170.000 Nutzern 37% Übersteiger, vorwiegend zur U3/U6. Macht 62.000. Davon fahren bei sehr großzügiger Rechnung ca. 40% Richtung Süden (dürften wohl eher weniger sein). Macht ca. 25.000.

Zusammen sind dies 16.000 + 25.000 = 41.000 Fahrgäste, die bei einem Südring vielleicht besser da stehen würden.
Das sind von 510.000 Nutzern der S-Bahn-Stationen Hauptbahnhof, Stachus, Marienplatz, Isartor, Rosenheimer Platz ca. 8%.

So simpel und doch vielleicht für viele ernüchternd ist die Wahrheit.
Ich glaube keiner Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe :-)
Und woher weisst Du, dass es nach Süden nur 30 bzw. 40% Umsteiger sind? Am Hbf dürften sich die Umsteiger von der S-Bahn zur U4/5 sehr in Grenzen halten, da am Stachus die Umsteigewege deutlich kürzer sind.

Die Wahrheit ist leider sehr selten ganz einfach.....
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Beitrag von Hot Doc »

Ohoh du machst es dir aber viel zu einfach! Mach ich aber auch und verteile jetzt die Fahrgäste einfach mal gleich auf alle Linien.

Am HBF: 54.000 Umsteiger zu den U-Bahnen. Davon die Hälfte aus dem Osten, die Hälfte aus dem Westen. Macht 27.000 je Richtung. Alle aus dem Osten haben überhaupt keine Nachteile. Aus dem Westen haben eigentlich nur die Nachteile die auf die U1/2 Nord wollen, das sind ein Viertel von 27.000, also etwa 7.000.

Am Marienplatz: Völlig egal aus welcher Richtung in welche Richtung. Selbst in den Norden ist der "Umweg" über den Südring nicht wesentlich weiter. Aus dem Westen sogar eine Station kürzer, aus dem Osten, wenn ich richtig zähle eine länger. Für mich ein klares Unentschieden mit realistisch gesehen Fahrzeitänderungen im Bereich unter 3 Minuten, von Westen evtl. sogar schneller, vom Osten evtl. etwas langsamer (wobei der Südring bei einer Ausbaugeschwindigkeit von 120km/h trotz längerer Strecke deutlich schneller sein könnte als der alte Stamm.

Am Ostbahnhof entstehen keine Nachteile für die Umsteiger.

Zur U4/5 entstehen am Heimeranplatz deutliche Vorteile für alle Umsteiger in diese Linien.

Ich sehe das so. Dass ein Südring nicht für die Menschen gemacht, ist, die direkt an eine der Stammstationen wollen ist klar. Aber mit bahnsteiggleichem Umsteigen in Pasing, Laim, Ostbahnhof und Leuchtenbergring sollte das gut funktionieren. Aber in beide Reichtungen, weil auch der Südring (sicher in kleinerem Maße) Ziel- und Quellverkehr haben wird. Für die Umsteiger am heutigen Stamm ändert sich nicht viel. Gerade mal 7.000 davon haben tatsächlich einen Nachteil und zwar, dass sie eben einmal bahnsteiggleich umsteigen müssen. Im Gegensatz dazu haben etwa 70.000 Umsteiger (nämlich alle, die nach Norden weiterfahren plus fast alle Umsteiger in die U4/5) eindeutige Vorteile. Weiteren 60.000 Umsteigern entstehen praktisch keine Änderungen in der Fahrzeit, außer einer weiteren Alternative, falls mal eine Störung auftritt.
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Beitrag von TravellerMunich »

Hot Doc @ 2 Aug 2010, 00:31 hat geschrieben: Am HBF: 54.000 Umsteiger zu den U-Bahnen. Davon die Hälfte aus dem Osten, die Hälfte aus dem Westen. Macht 27.000 je Richtung. Alle aus dem Osten haben überhaupt keine Nachteile. Aus dem Westen haben eigentlich nur die Nachteile die auf die U1/2 Nord wollen, das sind ein Viertel von 27.000, also etwa 7.000.

Am Marienplatz: Völlig egal aus welcher Richtung in welche Richtung. Selbst in den Norden ist der "Umweg" über den Südring nicht wesentlich weiter.
1. Warum haben am Hbf. Fahrgäste aus dem Osten keine Nachteile? Der Hbf. wird bei Südring-Linien aus dem Osten ganz ausgelassen. Außer Du willst keine Linien aus dem Osten über den Südring führen, nur Westlinien, die am Ostbahnhof enden.

2. Der Hauptbahnhof wird, genau so wie der Stachus, Marienplatz, Isartor, Rosenheimer Platz, gar nicht mehr ohne Umstieg von den Südring-Linien erreicht. Es geht ja gerade nicht nur um Umsteiger zur U-Bahn, sondern in erster Linie um all die Fahrgäste mit Zielen in der Innenstadt. Die überwiegende Mehrheit. Dies ist einer der Denkfehler der Südring-Befürworter. Daher kannst Du nicht so rechnen.
Zur Poccistraße oder zum Kolumbusplatz selbst wollen, erst recht aus dem Umland, vernachläsigbar wenige Fahrgäste.

3. Klassischerweise werden beim Südring einzelne Linien aus dem Umland komplett auf den Südring geführt. Wer dann an einer betroffenen Linie wohnt, beispielsweise in Tutzing oder Fürstenfeldbruck je nach Linienkonzept, darf für über 90% seiner Fahrten einen Umstieg vollziehen. Umgekehrt verteilt sich die Minderheit von unter 10%, die vom Südring einen Vorteil hat, gleichmäßig auf alle S-Bahn-Linien, auch die, die nach wie vor durch den alten Tunnel fahren (was die meisten Linien sind). Die meisten Fahrgäste von diesen unter 10% mit Vorteilen durch den Südring müssen also ebenfalls nach wie vor umsteigen, in eine S-Bahn zum Südring. Man veranstaltet also einen hübschen zusätzlichen Zwangsumstieg - die allermeisten aus den Südring-Linien zu Linien durch den alten Tunnel, und auch die wenigen mit Vorteilen durch den Südring müssen nochmals umsteigen, um zur Poccistraße oder den Kolumbusplatz zu kommen, nur um dann mehrheitlich nochmals umzusteigen, um zur U3/U6 Süd oder U1/U2 umzusteigen. Also 2 Umstiege. Wird kaum jemand machen, da bleibe ich doch bei S-Bahnen in Richtung alter Stamm lieber im Zug und steige nach wie vor am Marienplatz um.

4. Übrig bleiben erschreckend wenige Fahrgäste mit echten Vorteilen und erschütternd viele, die einen Zwangsumstieg erhalten und echte Nachteile hierdurch haben. Dafür bekommt man ein viel umständlicheres, schwerer verständliches S-Bahn-System.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Kommisch...Ich dachte, dass egal ob Südring oder zweiter Tunnel, es darum ging ZUSÄTZLICHE S-Bahnen fahren zu lassen...Also da wo heute im 20 Minuten Takt gefahren wird, sollte dann ein 10 Minuten Takt angeboten werden. Ob nun deswegen 1 Mal mehr umgestiegen werden muss (Bahnsteiggleich) und trotz allem 10 Minuten vorher ankommt weil die Bahn öfters fährt, ist glaub ich locker zu verkraften.

Es geht hier nicht darum (so klingt es bei Traveller!) den bestehende Angebot anders umzulenken. Es geht um ZUSÄTZLICHE S-Bahnen!
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Beitrag von Hot Doc »

Alles Quatsch!
Der erste Fehler ist, dass man von dem jetzigen Fahrgastaufkommen und deren jetzigen Ziele ausgeht. Das ist ein Anhaltspunkt aber mehr auch nicht. Die Ziele und auch die Fahrstrecken und die Fahrgäste selber werden sich mit jeder Änderung ebenfalls ändern. So wird der Südring einige neue Fahrgäste generieren, einigen Fahrgästen neue Umsteigewege ermöglichen und gleichzeitig heutigen Fahrgästen durch eine andere Verkehrsführung Vorteile (einigen wenigen auch Nachteile bringen).

Auch wenn dus nicht glaubst, ich hab das Ganze schon mehrfach vorgerechnet und es wäre mir lieber du würdest das einfach in diesem Thema suchen und lesen. Denn wie schon geschrieben, sind die Argumente alle nicht neu.

Ich versuch es trotzem kurz zusammenzufassen:
- Der Südring kann knapp 100.000 Fahrgäste neu generieren, nur dadurch, dass die S-Bahn einige Stationen neu anfährt und für einige Umsteigebeziehungen deutliche Verbesserungen bestehen. (Im Vergleich kann das der Stamm2 nur über die Express-S-Bahnen, die beim Südring durchaus auch eingesetzt werden können und sollen).
- 184.000 weitere Fahrgäste haben überhaupt keinen Nachteil (teilweise Vorteile durch eine schnellere Verbindung) da sie an Stationen an der Stammstrecke aus-/ein-/umsteigen die vom Südring auch angefahren werden.
- Eine weitere ziemlich hohe Anzahl steigt schon vor der Stammstrecke wieder aus (besonders auf der S1 und S6 wegen den U-Bahnanschlüssen) auch diese haben keine Änderungen.
- Von den verbleibenden 560.000 können über 10.000 Übersteiger in andere S-Bahnen das auch an anderen Stationen machen (teilweise mit Zeitvorteilen z.B. beim Umstieg in die S7 oder wenn man von einem West in einen Ostast umsteigen möchte.
- Bleiben noch 550.000 auf den nicht vom Südring angefahrenen Stammstationen. Davon müßte man noch alle die abziehen, die innerhalb der Stammstrecke unterwegs sind, diese haben zwar einen etwas geringeren Takt (der aber durch die Expresse teilweise kompensiert wird), sonst aber keine Nachteile. Deren Anzahl weiß ich nicht (dürfen aber schon auch ein paar Zehntausend sein), daher rechnen wir mal mit der Zahl weiter. Von den 550.000 können etwa 30% (nämlich fast alle Umsteiger zur U-Bahn) über andere Stationen auf dem Südring besser oder zumindest genauso schnell ans Ziel kommen.
- Übrig bleiben 385.000 S-Bahnfahrgäste, die bei einem Weg über den Südring tatsächlich einen Nachteil hätten.
- Diese teilt man jetzt noch auf 7 Linien auf, macht 55.000 pro Linie
- Wenn man jetzt 2 Linien über den Südring führt (und mehr halte ich wirklich nicht für nötig) sind also maximal 110.000 Menschen pro Tag im Nachteil im Vergleich zu heute. Diese Zahl kann man noch reduzieren, wenn man weniger starke Linien nimmt und z.B. auch eine Linie am Ostbahnhof enden läßt. So kommt man sicher auf höchstens 80.000. Wenn ich dafür also 100.000 gewinne und für nochmal 70.000 bis 80.000 eine Verbesserung bewirke, kann ich auch für etwa 80.000 eine sehr geringe Verschlechterung akzeptieren.
Und um das nochmal zu betonen: die Verschlechterung besteht aus einmal bahnsteiggleich umsteigen und damit ein Zeitverlust von im Schnitt etwas über einer Minute. (Was durch geschickte Fahrplangestaltung auch noch reduziert werden kann.)

Zum Schluss noch zu deiner Frage:
Warum haben am Hbf. Fahrgäste aus dem Osten keine Nachteile?
Nicht die Fahrgäste am Hbf. haben keine Nachteile, sondern die Umsteiger in die U-Bahn am HBF haben keine Nachteile über den Südring. Die U5 wird schon am Ostbahnhof erreicht und nochmal am Heimeranplatz für die westlicheren Stationen. (U4 Ost ist sowieso über U5 und Umstieg am Max-Weber-Platz schneller als durch die Stadt.)
Die U1/2 wird aus dem Osten schon am Kolumbusplatz (erste Station nach dem Ostbahnhof auf dem Südring) erreicht. Richtung Süden ist man dadurch sowieso schneller aber auch Richtung Norden spart man sich eine Station. (5 S-Bahnstationen auf der Stammstrecke gegen 1 S- und 3 U-Bahnstationen über den Südring.)
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Jean
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Beitrag von Jean »

Ich danke für die Zusammenfassung Hot Doc und hoffe dass das Thema ein für alle Male erledigt ist. Permanent das gleiche lesen nervt gewaltig.
Der zweite Tunnel ist halt wirklich nur sinnvoll wenn Express-S-Bahnen darin fahren (und ob dies zum Konzept der S-Bahn passt sei dahin gestellt).
Ich denke das Expresskonzept sollte man mit dem Südring nicht anwenden. Es war ein Versuch den zweiten Tunnel schön zu rechnen und zu rechtfertigen, dass nur wenig Zwischenstationen gebaut werden.
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Beitrag von TravellerMunich »

Jean @ 2 Aug 2010, 11:26 hat geschrieben: Es war ein Versuch den zweiten Tunnel schön zu rechnen und zu rechtfertigen, dass nur wenig Zwischenstationen gebaut werden.
Ausgangspunkt der aktuellen Diskussion hier war ja: Was, wenn der 2. Tunnel nicht kommt? Braucht man dann einen Südring?
Oder geht es - so u.a. meine Behauptung - auch ohne?

Auch der Südring wird ansehnlich teuer, das Geld muss auch erst mal da sein.
Da fragt man nicht nur danach, wieviele Fahrgäste keine Nachteile haben, sondern wieviele Vorteile.
Die von Hot Doc beschriebenen 100.000 Fahrgäste zusätzlich durch vermeintlich neue Stationen sind sehr abenteuerlich.
Die Stationen - Heimeranplatz, Poccistraße, Kolumbusplatz - werden allesamt bereits heute durch je 2 U-Bahn-Linien angebunden und haben einen 2,5 bis 5-Minuten-Takt. Und bereits heute generierst Du an diesen Stationen zusammen nicht mal diese 100.000 Fahrgäste, die von Hot Doc neu unterstellt werden.

Zusätzliche Fahrgäste können also nur daher kommen, dass man den Takt insgesamt verdichtet.

Für die 5 Ostäste braucht es, wie wir ja hier alle wissen, für eine Taktverdichtung jeglicher Art (10-Minuten-Takt, 15er-Takt, Expresse oder was auch immer) bereits heute keine 2. Strecke. Wie ja alle wissen ergibt 5 Äste x 6 Fahrten/h 30 Fahrten je Stunde. Wird man nie so bauchen, S3 Holzkirchen und S7 Kreuzstraße sind schon mit einem 15er-Takt prima versorgt. Oder einem 20er-Takt mit zusätzlich 2 Expressen je Stunde. Jedenfalls braucht man für den Osten realistisch wohl nur 26 Fahrten pro Stunde, um auf 3 Ästen einen Takt 10 und auf 2 schwachen Ästen einen Takt 15 zu fahren. Wahrscheinlich wäre auch für den Osten auf allen Ästen ein 15-Minuten-Takt attraktiv genug.

Die 5 Äste im Osten sind somit potenziell auch für den 10-Minuten-Takt ohne Südring oder 2. Tunnel geeignet. Im Westen gibt es bereits heute auf 3 von 7 Ästen einen Takt 10. D.h. von 12 S-Bahn-Ästen (Ost plus West) kann man bereits bei 8 Ästen ohne 2. Tunnel oder Südring einen Takt 10 fahren. Verbleiben 4 von 12 Äste, denen ein Südring eine Verbesserung bringen könnte, draunter im Westen 1 Ast S7 mit mäßigem Potenzial.

Man kann daher auch über eine Umverteilung der Slots durch den Tunnel nachdenken:
Im Westen wird man auf der S7 daher wohl auch keinen Takt 10 benötigen. Auch hier ist ein Takt 15 sehr auskömmlich, macht 4 Züge je Stunde.
Bleiben 6 Linien. Wenn man bei denen beispielsweise ebenfalls jeweils auf einen Takt 15 geht, gerne auch mit Langzügen, dann ergeben dies 24 Fahrten/h plus 4/h bei der S7, also 28/h, 2 sind Reserve.
Folge: Leichte Verschlechterung auf 3 Linienästen im Westen (von Takt 10 auf Takt 15), spürbare Verbesserung auf 4 Linienästen im Westen. Und im Osten auf allen 5 Ästen alles, was man will. Und dies alles ohne Südring oder 2. Tunnel.

Umgekehrt gefragt: Soll man eine 2. Stammstrecke (Südring oder Tunnel) für eine Riesensumme bauen, nur um potenziell auf 4 Linienästen einen 10-Minuten-Takt zu fahren, den die Bahn sowieso nicht fahren wird?

Wäre da ein durchgehender 15-Minuten-Takt auf allen Linien nicht sinnvoller?

Gar keine 2. Strecke kann doch auch eine Alternative sein.

Ein Takt 10 auf allen Linien wird nie kommen, auch wenn ihr der S-Bahn einen vergoldeten 2. Tunnel und einen Südring gleichzeitig hinstellt. Das werden die Pfennigfuchser bei BEG und DB nämlich nie, nie, nie finanzieren, zumal er nicht erforderlich sein wird.

Aber ein Takt 15 ist durchaus drin, oder eine Ausweitung Takt 10 im Osten. Aber das geht ja auch ohne 2. Strecke.
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