Das Auto abschaffen
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Schon der Titel fragt: "Abschied vom Auto?"
Allerdings wird es nie dazu kommen. Die andere Frage ist, wie wir von immer größeren Karren wegkommen wollen? Wenn ich schon sehe, wie groß ein "Kleinwagen" wie der Polo mittlerweile ist, sehe ich eher den umgekehrten Trend.
Allerdings wird es nie dazu kommen. Die andere Frage ist, wie wir von immer größeren Karren wegkommen wollen? Wenn ich schon sehe, wie groß ein "Kleinwagen" wie der Polo mittlerweile ist, sehe ich eher den umgekehrten Trend.
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Moment. Die Fahrzeuge in den Klassen werden/wurden immer größer. Aber die Kunden kaufen oft auch kleinere bzw. andere Klassen.Bayernlover @ 2 May 2010, 10:15 hat geschrieben:Schon der Titel fragt: "Abschied vom Auto?"
Allerdings wird es nie dazu kommen. Die andere Frage ist, wie wir von immer größeren Karren wegkommen wollen? Wenn ich schon sehe, wie groß ein "Kleinwagen" wie der Polo mittlerweile ist, sehe ich eher den umgekehrten Trend.
Früher hatten wir einen VW Golf III (rund 1,1 t schwer, 402 lang, 4 Zylinder, 75 PS, kein ABS, 4 Türen, Radio/Kassette, Fenster zum Kurbeln, keine Klimaanlage) von 1994, also ein Fahrzeug der Kompaktklasse. Heute ist es ein Seat Ibiza von 2007 (rund 1,1 t schwer, 395 cm lang, 4 Zylinder 85 PS, 4 Türen, ABS, Radio/CD, 4x E-Fensterheber, Klimaautomatik), also ein Fahrzeug, das zu den Kleinwagen zählt.
Unter'm Strich hat sich aber doch praktisch nichts verändert. Übrigens auch nicht der Preis, beide Autos standen in der Version neu mit etwa 30000 DM bzw. 15000 Euro in der Liste. Aber man beachte die bessere Ausstattung des modernen Ibiza und bedenke, dass die Preise nicht inflationsbereinigt sind! So gesehen hat sich nichts verändert, außer dass sich die Fahrzeugklassen verschoben haben. Deswegen gibt's bei VW beispielsweise auch unterhalb des Polo seit einiger Zeit den Lupo bzw. den Nachfolger Fox und deswegen hat BMW beispielsweise unter dem 3er heute auch noch einen 1er. Vergleicht man jetzt wieder nicht einen Audi 80 von 1990 (448 cm) mit dem A4 (470 cm) von heute, sondern mit dem A3 Sportback (4 Türer, 429 cm), dann kann man durchaus sagen, Autos sind doch auch kleiner geworden. Okay, der A3 kriegt bald ein neues Modell, das ist dann sicher ein bisschen länger, dann stimmt's auch wieder fast. Nicht nur in der Theorie, sondern auch beim Absatz.

Außerdem sind die Autos auch nicht nur deswegen länger, weil man sich denkt umso länger umso besser. Auch deswegen natürlich, aber es ist wie beim 423er vs 422er. Mit einer dünnen Stoßstange, die man vor's Auto hängt, erfüllt man heute beispielsweise nicht mehr die Crashanforderungen, insbesondere den Fußgängerschutz. Heute muss da vorne alles ziemlich "weich" sein, das heißt natürlich auch, man muss zwischen Haube und den harten Teilen dahinter entsprechend Platz haben. So eine steile, flache Front wie bei einem alten Golf II geht dann freilich nicht, wo dahinter direkt der Kühler war, der (sehr sicher) gleich mit kaputt ging, wenn man mal einen leichten Auffahrschaden hatte.
Übrigens: Ein VW Käfer war 407 bis 414 cm lang. Der Nachfolger Golf I kam 1974 nur noch auf 370 cm. Erst der Golf IV (!) hat dann 1997 wieder diese Länge mit 415 cm erreicht bzw. überschritten. So gesehen ist die Geschichte mit der Größe der Autos relativ.

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Frag' mal in Flensburg nach, die können dir das ganz genau sagen.Bayernlover @ 2 May 2010, 13:06 hat geschrieben: Das klingt soweit logisch. Allerdings würde mich mal interessieren, wie die Anteile "großer" Autos an der Gesamtzulassungszahl im Gegensatz zu heute sind.

Am häufigsten neu zugelassen wurden im 4. Quartal 2009 folgende:
http://www.kfz-auskunft.de/kfz/zulassungsz...len_2009_4.html
Bis man in München die gleiche Einwohnerdichte wie in Paris hat, können noch 4,7 Millionen zuziehen...Bayernlover @ 1 May 2010, 22:04 hat geschrieben: und viel dichter wird man hier kaum noch bauen. Klar, das Umland wird dichter besiedelt werden, aber die Stadt an sich nicht. Deshalb sind diese Visionen von der autofreien Stadt eher nicht ernstzunehmen.
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Natürlich. Dazu müsste man aber einiges wieder abreißen, und ich nehme an, dass das nicht im Sinne der Stadtplaner ist. Abgesehen davon kann man davon ausgehen, dass intelligente Stadtplaner nicht auf die Einwohnerdichte setzen und damit die gleichen Probleme schaffen, wie sie in Städten wie Paris etc. vorherrschen. Eher wird man auf das Umland setzen, und die Stadt München wird irgendwann komplett an FFB, DAC etc. angeschlossen sein.Fastrider @ 2 May 2010, 17:35 hat geschrieben: Bis man in München die gleiche Einwohnerdichte wie in Paris hat, können noch 4,7 Millionen zuziehen...
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Und irgendwann wird auch wieder eingemeindet, auch wenn es jetzt heißt nein, niemals, pfui. :rolleyes:Bayernlover @ 2 May 2010, 17:41 hat geschrieben: Natürlich. Dazu müsste man aber einiges wieder abreißen, und ich nehme an, dass das nicht im Sinne der Stadtplaner ist. Abgesehen davon kann man davon ausgehen, dass intelligente Stadtplaner nicht auf die Einwohnerdichte setzen und damit die gleichen Probleme schaffen, wie sie in Städten wie Paris etc. vorherrschen. Eher wird man auf das Umland setzen, und die Stadt München wird irgendwann komplett an FFB, DAC etc. angeschlossen sein.
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Dass es allerdings bis Rohrbach reicht, das Münchner Stadtgebiet, glaube ich wenigerRohrbacher @ 2 May 2010, 17:54 hat geschrieben: Und irgendwann wird auch wieder eingemeindet, auch wenn es jetzt heißt nein, niemals, pfui. :rolleyes:

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Übrigens war man in Paris relativ sparsam mit Eingemeindungen. Und in London hat Thatcher die Stadtverwaltung überhaupt aufgelöst und alles den Bezirken übertragen. Wurde allerdings wieder rückgängig gemacht, weil es doch nicht so effektiv war.Rohrbacher @ 2 May 2010, 17:54 hat geschrieben: Und irgendwann wird auch wieder eingemeindet, auch wenn es jetzt heißt nein, niemals, pfui. :rolleyes:
Mal umgerechnet auf ein Fußballfeld:Fastrider @ 2 May 2010, 17:35 hat geschrieben:Bis man in München die gleiche Einwohnerdichte wie in Paris hat, können noch 4,7 Millionen zuziehen...
In München stehen 305 "Spieler" auf dem Platz, in Paris 1.486. Somit hat jede Münchner 23 m² "für sich", jeder Einwohner von Paris aber nur 5 m². Ob das so toll ist, will ich mal dahin gestellt sein lassen.
Ergänzung: Die Einwohnerdichte der unité urbain beträgt "nur" 3.725 pro Km²
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Ob das so gut war?Fastrider @ 2 May 2010, 18:00 hat geschrieben: Übrigens war man in Paris relativ sparsam mit Eingemeindungen.
Beispiel: Clichy-sous-Bois ein etwas bekannterer Vorort von Paris. 30000 EW 7500EK/km^2 aber keine Metro und kein RER(bzw. knapp vorbei) dorthin. Jetzt vergleiche das mal einer mit Großhadern oder einen beliebigen Ortsteil von München.
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Man muss ja nicht gleich übertreiben. MVV würde total ausreichen. :rolleyes:Bayernlover @ 2 May 2010, 17:59 hat geschrieben:Dass es allerdings bis Rohrbach reicht, das Münchner Stadtgebiet, glaube ich weniger
Ich dachte eher an sowas wie Unterföhrung, Karlsfeld, Gräfelfing oder auch Martinsried.
Aber eigentlich ging's hier eh um Autos.
Typisch für jede Art politischer Verblendung ist daß man alle Probleme der Welt sich so zurechtlegt, daß die eigene Ideologie als alleinige Lösung erscheint. Gepaart mit Denkverboten, Feindbildern und der Unfähigkeit, Fehler einzugestehen, wird ideologische Abschottung betrieben.
Das ist ein großes Problem. Während Linke, Rechte, bibeltreue Christen, Islamisten, Sozialisten, Kommunisten, Kapitalisten, die offensichtlichen Zeichen des Klimawandels sehen, arbeiten sie nicht zusammen dagegen, weil jeder sein eigenes kleines Utopia, sprich Volksgemeinschaft, die geeinte Nation unter Gott, die Ummah, der Realexistierende Sozialismus, das Kibbutz, oder Volksaktien für alle verwirklichen will.
also @ sonne, ich würde gern mit Dir zusammen den Planeten retten, aber solange ich Leute finde, die effektive Wege beschreiten um den Klimawandel einzudämmen ohne gleich ein DDR 2.0 Reloaded aufbauen zu wollen, paktiere ich lieber mit denen.
Im Übrigen dürfte auch Dir klar sein, daß auch wenn Deutschland seinen Automobiltreibhausgasausstoß komplett einstellt der Planet noch lange nicht gerettet ist. Die durchsichtige Strategie, den Leuten eine sozialistische Katze im grüngewaschenen Sack zu verkaufen geht immer weniger auf.
Das ist ein großes Problem. Während Linke, Rechte, bibeltreue Christen, Islamisten, Sozialisten, Kommunisten, Kapitalisten, die offensichtlichen Zeichen des Klimawandels sehen, arbeiten sie nicht zusammen dagegen, weil jeder sein eigenes kleines Utopia, sprich Volksgemeinschaft, die geeinte Nation unter Gott, die Ummah, der Realexistierende Sozialismus, das Kibbutz, oder Volksaktien für alle verwirklichen will.
also @ sonne, ich würde gern mit Dir zusammen den Planeten retten, aber solange ich Leute finde, die effektive Wege beschreiten um den Klimawandel einzudämmen ohne gleich ein DDR 2.0 Reloaded aufbauen zu wollen, paktiere ich lieber mit denen.
Im Übrigen dürfte auch Dir klar sein, daß auch wenn Deutschland seinen Automobiltreibhausgasausstoß komplett einstellt der Planet noch lange nicht gerettet ist. Die durchsichtige Strategie, den Leuten eine sozialistische Katze im grüngewaschenen Sack zu verkaufen geht immer weniger auf.
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So kann's gehen:
http://www.autobild.de/artikel/volvo-s60-n...gt_1177902.html
Die Pkw-Sparte von Volvo gehört übrigens seit März 2010 zum chinesischen Geely-Konzern. Ich weiß nicht genau, warum mir das genau jetzt einfällt. :ph34r:
http://www.autobild.de/artikel/volvo-s60-n...gt_1177902.html
Die Pkw-Sparte von Volvo gehört übrigens seit März 2010 zum chinesischen Geely-Konzern. Ich weiß nicht genau, warum mir das genau jetzt einfällt. :ph34r:
Bei der Google-Suche, das mit dem Minarettverbot zu tun hat, bin ich zufällig fündig geworden, der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Strasbourg ist aktiv geworden.Hot Doc @ 14 Jan 2010, 13:01 hat geschrieben:Das Gegenteil ist bei dem berühmtem Minarettverbot passiert (wo obige Regelung nicht angewendet wurde). Hier gibt es groß angelegt Befragungen mit dem Ergebnis, dass die meisten Schweizer garnichts gegen Minarette hat, sondern die meisten eben Angst vor dem Islamismus vor Anschlägen etc. hatten (welche mit allen Mitteln geschürt worden ist) und deshalb so abgestimmt haben. Und das obwohl alle Experten sagen, dass der versteckt gelebte Islam viel eher zu den Extremen neigt als eine offener gelebte Religion.
Minarett-Verbot: Strassburg spielt Ball zurück
Klar - einem nicht asiatischem Konzern würde so was nie passieren. :ph34r:Rohrbacher @ 12 May 2010, 17:23 hat geschrieben: So kann's gehen:
http://www.autobild.de/artikel/volvo-s60-n...gt_1177902.html
Die Pkw-Sparte von Volvo gehört übrigens seit März 2010 zum chinesischen Geely-Konzern. Ich weiß nicht genau, warum mir das genau jetzt einfällt. :ph34r:
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Ich denke hier paßts am besten rein, auch wenn sie das Auto nicht abgeschafft haben:
Ein Jahr auf Eröl-Diät
Fazit:
Ein Jahr auf Eröl-Diät
Fazit:
Wahrscheinlich wie schnell man lernt, auf etwas zu verzichten, ohne an Glück und Zufriedenheit einzubüßen. Und auch, wie schnell man sich an einen anderen Zeitrhythmus gewöhnt: Ohne Auto hat sich unser Leben verlangsamt, und davon hat auch unser Familienleben profitiert. Ich habe zum Beispiel herausgefunden, dass auch im Regen stehen und gemeinsam auf den Bus zu warten, sogenannte quality time mit den Kindern ist. Wir haben auf diese Weise viel mehr Zeit miteinander verbracht. Ich denke, dass jeder durchschnittliche Bürger leicht zehn bis zwanzig Prozent seines Verbrauchs einsparen könnte, ohne wirklich darunter zu leiden.
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Es geht, glaube ich, darum, dass der Autor so mehr Zeit mit seinen Kindern verbringt. Es muss nicht der Freizeitpark oder der Urlaub sein, wo man eher Stress hat, dass alle Familienmitglieder es genießen müssen (und natürlich schnell mit dem Auto hinfährt). Es reicht so etwas Banales wie Warten an einer Haltestelle.Markus @ 3 Aug 2010, 14:30 hat geschrieben: Und auf die Stadtbahn warten würde ich nicht gerade als quality time bewerten. :blink:
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Jede Stunde, jede Klasse - willkommen auf der Gäubahn!
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Wenn ich mein Leben so sehe, kotzt es mich durchweg an, dass ich kein Auto besitze. Das fängt bei der nervigen Busfahrt zur Arbeit an, geht über die nicht kurzfristig durchführbare Fahrt zum Ostufer des Starnberger Sees letztes Wochenende und über die nervig langen Bahnfahrten heim in den Osten. Also ne, wenn ich mal einen qualifizierenden Abschluss habe und mein Gehalt auf meinem Konto eintrifft, führt der erste Weg zum Autohaus.
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Die Zeit mit seinen Kindern kann er auch ohne im Regen an der Bushaltestelle stehend mit seinen Kindern verbringen, z.B. im eigenen Haus. Letztendlich verbleibt ihm und den Kindern mehr Zeit am Zielort (Freizeitpark, Schwimmbad, Kino etc.), wenn er die in der Regel kürzeren Fahrtzeiten mit dem Auto nutzt. Für die Kinder ist es allerdings eine spannende Abwechslung, wenn sie statt mit dem Auto, mal mit dem Bus oder der Eisenbahn fahren.Naseweis @ 3 Aug 2010, 14:39 hat geschrieben:Es geht, glaube ich, darum, dass der Autor so mehr Zeit mit seinen Kindern verbringt.
(Und jetzt bitte keine Grundsatzdebatte über die ach so tolle Schnelligkeit des ÖPNV. Es zählt nicht die Fahrtzeit von Bahnhof zu Bahnhof, sondern von Tür zu Tür.)
Nicht dass Du uns "flöten gehst", wenn Du mal ein Auto besitztBayernlover @ , hat geschrieben:Wenn ich mein Leben so sehe, kotzt es mich durchweg an, dass ich kein Auto besitze.

Mein PKW steht schon seit zwei Wochen unbenutzt herum. Trotzdem fahre ich jeden Tag rund 300 Km mit der Firmenkutsche. Das kotzt mich an.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Ja, an so etwas kann ich mich auch erinnern. Ich bin tatsächlich ohne Auto aufgewachsen, meine Eltern haben nie eins besessen. Und dennoch wage ich mal zu behaupten, dass ich viel mehr vom Land gesehen habe als damals Gleichaltrige. Meine Eltern haben viel mit uns unternommen und irgendwie ging es immer auch öffentlich und wir sind ans Ziel gekommen. Manch Anekdote ist dabei herausgekommen, an die man sich ein Leben lang erinnert - wie etwa der Fdl in einem kleinen pfälzischen Ort. Wir erreichten nach einer Wanderung den Bahnhof und mussten feststellen, dass dieser kurz zuvor zu Gunsten eines ortsnäheren Haltepunktes aufgelassen worden war. Der letzte Zug des Tages war so nicht mehr erreichbar. Da zeigte der noch vorhandene Fdl ein großes Herz für uns, stellte kurzerhand das Signal auf "Halt", die V100-Bremsen kreischten ordentlich bis zum Stillstand und wir konnten den Zug entern. Das erleb' mal mit dem AutoAutobahn @ 4 Aug 2010, 00:06 hat geschrieben:Die Zeit mit seinen Kindern kann er auch ohne im Regen an der Bushaltestelle stehend mit seinen Kindern verbringen, z.B. im eigenen Haus. Letztendlich verbleibt ihm und den Kindern mehr Zeit am Zielort (Freizeitpark, Schwimmbad, Kino etc.), wenn er die in der Regel kürzeren Fahrtzeiten mit dem Auto nutzt. Für die Kinder ist es allerdings eine spannende Abwechslung, wenn sie statt mit dem Auto, mal mit dem Bus oder der Eisenbahn fahren.

Gruß vom Wauwi
Das sind ja starke Worte. Du lebst also ein Leben, in dem Du gleichsam auf das Auto angewiesen bist. Das sei Dir unbenommen. Man kann aber auch fragen, warum dir das Ostufer des Starnberger Sees so wichtig ist, wo es doch viel andere schöne Flecken auf der Erde gibt. Wenn Diuch die lange Bahnfahrt in den Nord(ost)en so nervt, dann fahr' doch einfach nicht und bleibe in Bayern. Übrigens könntest Du Dir vielleich ja heute schon ein Auto leisten, wenn Du auf die Reisen in die Heimat und teure Ausflüge an den Starnberger See verzichten würdest.Bayernlover @ 3 Aug 2010, 17:06 hat geschrieben: Wenn ich mein Leben so sehe, kotzt es mich durchweg an, dass ich kein Auto besitze. Das fängt bei der nervigen Busfahrt zur Arbeit an, geht über die nicht kurzfristig durchführbare Fahrt zum Ostufer des Starnberger Sees letztes Wochenende und über die nervig langen Bahnfahrten heim in den Osten. Also ne, wenn ich mal einen qualifizierenden Abschluss habe und mein Gehalt auf meinem Konto eintrifft, führt der erste Weg zum Autohaus.

Man kann seinen Wohnort so auswählen, daß er mit ÖPNV gut erreichbar ist. Man kann seine Freizeitziele so auswählen, daß sie mit ÖPNV gut erreichbar sind. Man kann seine Freizeit so gestalten, daß man ohne Auto auskommt. Man kann dies als ausgesprochen entspannend und zwanglos empfinden. Aber jeder soll es so machen, wie er es für richtig hält. Aber man sollte auch immer im Auge haben, daß man dann anderen keine Vorhaltungen für ihr eigenes Lebensmodell machen sollte. Hiermit wollte ich nicht sagen, daß Du es tust.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
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In den Nordosten fahre ich, weil dort Familie und Freunde zu Hause sind. Das Ostufer des Starnberger Sees wollte ich besuchen, weil Vater in der Nähe wohnt und ich es dort schön finde. Meinen Wohnort kann ich bei den Mietpreisen nicht einfach so auswählen, abgesehen davon spielen da andere Kriterien neben der ÖPNV-Anbindung eine größere Rolle. Ich erwarte, dass sich der ÖPNV nach meinen Bedürfnissen richtet, nicht ich mein Leben umkrempeln muss. Leisten könnte ich mir das Auto jetzt übrigens schon, aber nicht mehr lange, da bald Student.
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Klar kann man es so machen. Ob das aber den persönlichen Vorstellungen eines Einzelnen entspricht, in dicht besiedeltem Gebiet zu wohnen und seine Freizeit dort zu verbringen, wo es ebenso "dicht bevölkert" zugeht, wie im Wohnumfeld, z.B. im Schrebergarten oder auf einem Dauercampingplatz.? Sicher, sehr viele Menschen lieben das Gedränge im Freibad, oder (auf Düsseldorf bezogen) die Gastroszene am Rheinautolos @ 4 Aug 2010, 09:23 hat geschrieben:Man kann seinen Wohnort so auswählen, daß er mit ÖPNV gut erreichbar ist. Man kann seine Freizeitziele so auswählen, daß sie mit ÖPNV gut erreichbar sind. Man kann seine Freizeit so gestalten, daß man ohne Auto auskommt. Man kann dies als ausgesprochen entspannend und zwanglos empfinden. Aber jeder soll es so machen, wie er es für richtig hält. Aber man sollte auch immer im Auge haben, daß man dann anderen keine Vorhaltungen für ihr eigenes Lebensmodell machen sollte. Hiermit wollte ich nicht sagen, daß Du es tust.
Google-Karte
Ich habe einen Kompromiss gewählt, wo ich weniger dicht gedrängt wohne, (notfalls) auch den ÖPNV habe und sehr schnell zu Fuß ein Naturschutzgebiet erreichen kann. Ich könnte mir aber durchaus vorstellen, noch weiter "draußen" zu leben.
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Und wenn der ÖPNV sich verändert, soll man umziehen und ggf. sein Haus oder Eigentumswohnung verkaufen? Vor 20 oder 30 Jahren sah es bei mir im Landkreis mit dem ÖPNV zum Beispiel noch anders aus... Aber was macht man jetzt heute, wenn man vor 20 oder 30 Jahren nach Wolnzach gezogen ist? Der ÖPNV ist dynamischer als das Leben der meisten Leute, die bei der Wohnortwahl noch andere Vorstellungen haben, als nur den Verkehrssektor...Man kann seinen Wohnort so auswählen, daß er mit ÖPNV gut erreichbar ist.
Aber man sieht auch, dass der ÖPNV eben nicht allein von den Kommunen und den Gemeinden selbst organisiert werden kann, das ist meiner Meinung nach ein Systemfehler. Manche Gemeinden wollen, schaffen es aber allein nicht. Es sollte eine landesweite Regelung geben, dass Orte ab 2000 Einwohner entweder per Bahn oder Bus angebunden werden müssen und dafür wichtige Busverbindungen auch in den Aufgabenbereich der Aufgabenträger des Schienenverkehrs übergehen lassen. Damit vermeidet man im Einzelfall auch unsinnige Bahn vs. Bus Parallelverkehre unterschiedlicher Aufgabenträger.
Meine Güte, warum die gereizten Reaktionen, schrieb ich doch, jeder müsse das für sich selber entscheiden.
@ Autobahn: Man kann viele ruhige Orte ohne Auto erreichen, aber halt nicht alle. Der Eindruck, den Du mit Deinem Beitrag erweckst, führt jedenfalls in die Irre.
@ Bayernlover: Wie schon gesagt, mach es, wie Du willst. Du mußt Dich nicht rechtfertigen, allenfalls Dir selbst gegenüber.
@Rohrbacher: Wofür rechtfertigst Du Dich? Hat Dir jemand Vorhaltungen gemacht? Es ist halt eine Geschmacksfrage, ob man lieber auf dem Dorf oder in einer Stadt wohnt. Es gibt für alle Lebensentwürfe einen Gegenentwurf. Und das ist gut so. Niemand sollte sich rechtfertigen müssen für die Art, wie er sein Leben organisiert.
Wir haben und brauchen kein Auto. Falls die Situation es doch mal erfordert (3-5 mal im Jahr), kann man ein Taxi benutzen oder ein Auto mieten (was wir letztes Jahr gemacht haben und vom Vermieter, da das reservierte Auto nicht verfügbar war, einen Mercedes CL 500 bekommen haben). Es kommt halt auf die Umstände an. Wenn wir, wofür auch immer, ein Auto bräuchten, hätten wir auch eins.
@ Autobahn: Man kann viele ruhige Orte ohne Auto erreichen, aber halt nicht alle. Der Eindruck, den Du mit Deinem Beitrag erweckst, führt jedenfalls in die Irre.
@ Bayernlover: Wie schon gesagt, mach es, wie Du willst. Du mußt Dich nicht rechtfertigen, allenfalls Dir selbst gegenüber.
@Rohrbacher: Wofür rechtfertigst Du Dich? Hat Dir jemand Vorhaltungen gemacht? Es ist halt eine Geschmacksfrage, ob man lieber auf dem Dorf oder in einer Stadt wohnt. Es gibt für alle Lebensentwürfe einen Gegenentwurf. Und das ist gut so. Niemand sollte sich rechtfertigen müssen für die Art, wie er sein Leben organisiert.
Wir haben und brauchen kein Auto. Falls die Situation es doch mal erfordert (3-5 mal im Jahr), kann man ein Taxi benutzen oder ein Auto mieten (was wir letztes Jahr gemacht haben und vom Vermieter, da das reservierte Auto nicht verfügbar war, einen Mercedes CL 500 bekommen haben). Es kommt halt auf die Umstände an. Wenn wir, wofür auch immer, ein Auto bräuchten, hätten wir auch eins.
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Rechtfertige ich mich? Bin ich gereizt? Nö, ich sage nur wie es ist an einem Beispiel, das ich Leuten, die länger im Forum sind, nicht weiter erläutern muss. Was zickst du eigentlich immer rum, wenn ich auf deine Beiträge eingehe?Wofür rechtfertigst Du Dich? Hat Dir jemand Vorhaltungen gemacht?
Ich meinte die Frage ernst. Beantworte sie doch lieber. Was schlägst du Leuten vor, die auf's Auto verzichten wollen, aber nicht in der Großstadt wohnen wollen oder können? Denn überall sonst außerhalb der großen und mittleren Städte kannst du ÖPNV-mäßig verdammt auf die Nase fallen, wenn nach 10 Jahren die kleine Bahnstrecke zugemacht wird, der Busverkehr langsam eingestellt wird, es gibt vor allem beim Busverkehr eigentlich keine Garantie, dass eine Linie, die heute 12x am Tag verkehrt, nicht in fünf Jahren eingestellt ist, selbst wenn sie wie die praktisch nicht vorhandene Linie Rohrbach - Wolnzach etwa 15000 (!) Einwohner und einen Bahnhof mit Takt 30/60 erschließt. Das ist auch ein ganz klares Vertrauensproblem, dass neu eingerichteten Linien sogar richtig Probleme macht, was man immer wieder in Geisenfeld sieht, wo der Anschluss an die INVG-Busse mit direkter Verbindung nach Ingolstadt recht wacklig ist. Ich weiß nicht, wie man es den Leuten schmackhaft machen soll, auf einen Bus umzusteigen und nur mal auf den eigentlich nur als Bahnhofszubringer genutzten Zweitwagen (!) zu verzichten, wenn so Sachen kommen wie "Fährt der denn dann auch?" oder "Dann stellen die den Bus wieder ein und ich komm' nicht mehr weg. Nene, lass' mal lieber...", die man, wenn man ehrlich ist, nicht entkräften kann.
Nehmen wir München und folgen der B13 nach Norden. In München ist der ÖPNV sehr gut, klar, in den großen Vororten wie Unterschleißheim (15 km von München, S-Bahn Takt 20, Bus 215/219 Takt 20) findet man immer noch ein gutes Angebot vor, aber schon 2 km weiter in Haimhausen wird die Bedienung mit den Bus 693 mit ca. 15 Fahrten am Tag schon dünner. In Fahrenzhausen hat man zufällig noch ein ähnliches Angebot, weil's an der selben Buslinie liegt, aber spätestens ab hier kann der ÖPNV schon keine große Rolle mehr spielen...
Laß mal deinen Gereiztometer neu justieren. Alle 3 Antworten kann ich nicht als irgendwie aggressiv ansehen, sondern als ziemlich sachlich. Nur weil einer anderer Meinung ist, heißt das noch nicht, dass er auch gleich austeilen will.autolos @ 4 Aug 2010, 12:40 hat geschrieben: Meine Güte, warum die gereizten Reaktionen, schrieb ich doch, jeder müsse das für sich selber entscheiden.