[M] 2. S-Bahn-Stammstrecke

Alles über die Netze von S-Bahnen
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Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Hot Doc @ 3 Aug 2010, 19:11 hat geschrieben: Mit dem Südring soll nicht alles besser werden. Es soll eine weitere S-Bahn-Strecke durch die Stadt gebaut werden, hauptsächlich um mehr Züge auf den Außenästen fahren zu können. Diese Aufgabe wird sowohl vom Südring, als auch vom Stamm2 gleichermaßen erfüllt.
Aber eben nicht auf die gleiche Art und Weise - sonst könnte man sich die Diskussion hier sparen.
Jetzt ist nur die Frage, was dabei von den weiteren Effekten besser ist, auch in Relation mit den entstehenden Kosten.

Und auch, welche Optionen man noch zusätzlich hat. Wie zum Beispiel Express-S-Bahnen, deren Erfolg eben auch darin liegt, dass man sie eventuell schnell durch die Stadt schleusen kann, ohne diese links liegen zu lassen. Das sollte man dabei alles bedenken.
Du hast also noch nicht einmal ein Blick in überhaupt eine Studie geworfen und weißt aber besser, was wie in welchem Fall passieren wird. Habe ich das richtig verstanden? Na dann Prost Mahlzeit!!

Danke, habe gerade gegessen ;)
Natürlich habe ich in die Studien geschaut, aber 40.000 Fahrgäste zusätzlich sehe ich nicht wegen des Südringes, sondern wegen des darauf aufbauenden Systems. Diese Steigerungsraten können mit dem zweiten Tunnel aber noch höher sein.
Es gibt eine Menge Studien zu den verschiedenen Variante, von öffentlichen Stellen, von von öffentlichen Stellen beauftragen Firmen und von privaten Unternehmen mit den unterschiedlichsten Prioritätensetzungen. Auch wenn alle im Detail auf unterschiedliche Ergebnisse kommen, die Größenordnung ist die gleiche.

Und vor allem ist der Hintergrund der gleiche - man will den neuen Tunnel.
Weißt du überhaupt worums hier geht? Die Studie vergleicht den Südring mit dem Tunnel und wurde vom Verklehrsministerium in Auftrag gegeben, dass schon vorher erklärt hat, dass es nur für den Tunnel ist. Jetzt kann man sagen, ok die haben alles realistisch gerechnet (das halte ich für naiv, aber ok). Oder man kann sagen die haben den Tunnel schöngerechnet und den Südring schlecht (was ich für realsitischer halte) oder irgendwas dazwschen. Einen Grund den Südring schönzurechnen hatte jedoch keiner dort.

Wenn man jetzt aber die Steigerungen insgesamt zu hoch ansetzt, kann man nicht beim Tunnel mit unrealistischen Werten rechnen und beim Südring mit realitätsnahen. Deshalb wird man die Südringwerte an das Niveau anpassen, damit es nicht ganz so auffällt. Ist allerdings sehr gewagt, gebe ich zu^^
Eher denke ich, dass die 40.000 neuen Fahrgäste nicht am Kolumbusplatz generiert werden, sondern eher durch das neue Expresssystem.
Ja dann fahr ich halt weiter bis zum Stamm, ja und? Hab ich da jetzt ein Problem mit dem Südring? Dass ich nicht für alle Fahrgäst Vorteile habe, wenn ich eine kleine Strecke neu eröffne ist doch klar. Ich hab in Daglfing auch nicht gefragt, was mir die Tram23 bringt, wenn ich zum Marienplatz will.

Dass es nicht für jeden Vorteile hat, ist klar. Aber für irgendwen sollte es schon Vorteile haben, und die liegen im Bereich von 2%, nur am Südring. Dass die daraus resultierenden Express-S-Bahnen an den Außenbahnhöfen neue Fahrgäste generieren, bestreite ich gar nicht. Aber das tun sie auch beim zweiten Tunnel. Insofern sollte man die nicht nur dem Südring gutrechnen.
Nochmal, die Leute die den Ring benutzen und der Takt der dann da gefahren wird, ist nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern auf der für den Südring negativsten Studie, die ich bis jetzt gelesen habe.

Fakt ist doch aber, dass sich mehr als ein 5-Minuten-Takt dort nicht lohnen wird! Deshalb kann man vom Negativ sprechen wie man will, das ist einfach so, mehr wird die BEG da auch nicht bestellen!
Wenn du selbst diese Studie für überzogen hältst, ok, das sei dir ungenommen, aber dann werde ich nicht weiter mit dir über dieses Thema diskutieren, weil das aus meiner Sicht Realitätsverweigerung ist und keinen Sinn macht.

Das wäre schade, auch im Hinblick darauf, dass wir bald in einer Stadt verweilen, aber sehr kritisch stehe ich diesen Studien doch gegenüber.
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Beitrag von Hot Doc »

TravellerMunich @ 3 Aug 2010, 19:40 hat geschrieben: Laut der Studie gewinnt man durch den Südring rund 39.000 Fahrgäste hinzu.
Du hältst dies für eher "schlechtgerechnet". Nun, der nach Deiner Ansicht wohl eher "geschönte" Wert für den 2. Tunnel liegt bei 49.000 Fahrgästen mehr. Ich halte es jedoch für realistisch, dass der Nutzen des Südrings unterhalb des zentralen Tunnels liegt. Und wenn dessen nach oben geschönte Zahlen bei 49.000 liegen, dann wird der Nutzen auf jeden Fall darunter liegen.
Ich habe auch von der Größenordnung geredet. Ich denke auch dass die Fahrgastzahlen (aber nur sehr wenig) unter denen des Stamm2 liegen werden. Das ganze hängt aber auch sehr davon ab, welches Betriebskonzept man nimmt, auch welche Linien man über welche Strecke führt und ob man z.B. Regionalverkehr und Flughafenexpresse u-ä. mit einbezieht. (So würde z.B. der geplante Gegionalbahnhof Poccistr. auf dem Südring zwar keine S-Bahnfahrgäste generieren, aber sicher neue Fahrgäste auf dem Südring (eben in REs oder RBs) und dem MVV eben zusätzliche Fahgäste.
In der Studie wurde jedoch nicht verglichen, wie viele Fahrgäste z.B. rein durch Ausbau der Außenäste und einen Takt 15 im Westen und, je nach Konzept, Takt 10 bis Takt 15 im Osten oder Expressen, generiert werden.
Kaum welche. Heute schon fährt man dort wo es Sinn macht teilweise einen 10er-Takt. Das entscheidende (laut Studie) sind aber die Expresse und die muß man eben zusätzlich fahren lassen. Selbst ein durchgehender 10er Takt im Westen wäre nicht so gut, wie die Express-Lösung.
Und hier habe ich die begründete Vermutung, dass die Differenz zwischen den 39.000 zusätzlichen Südring-Fahrgästen und den 49.000 Fahrgästen des 2. Tunnels auf der einen Seite und den Fahrgästen, die man rein mit Takt 15 und mehr Langzügen ohne Tunnel oder Südring auf der anderen Seite generieren könnte, nicht so groß ist, dass man hierfür einen 2. Tunnel oder Südring bauen sollte.
Darüber kann man natürlich streiten. Aber wie schon geschrieben, ist das ja auch eine Investition in die Zukunft. Zu den neu gewonnen Fahrgästen kommen ja noch 9% Bevölkerungswachstum allein in der Bauphase und das wird danach ja weitergehen. Ob sich das Projekt jetzt lohnt ist vielleicht farglich in in paar Jahre wird man es dringend brauchen, weil alle anderen Möglichkeiten komplett ausgeschöpft sind und bei dem Vorlauf, ist mir lieber die fangen jetzt damit an.
PS.: Die ursprünglichen Planungen des Tunnels gingen von 25.000 Fahrgästen mehr aus (damals noch ohne Express-Konzept, aber mit verdichtetem Takt) und da hatte sich der Tunnel auch noch gelohnt (ok, der war damals auch noch billiger geplant).
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Beitrag von Bayernlover »

TravellerMunich @ 3 Aug 2010, 19:10 hat geschrieben: Zu 99% der Zeit funktioniert der Tunnel auch heute mit 30 Zügen/h sehr ansehnlich.
Wenn man auf bis zu 28 Züge/h geht und dafür Langzüge statt Vollzüge einsetzt, sollte das System mindestens genau so gut funktionieren. Und hat dank Langzüge mehr Kapazität.
Nein, er funktioniert gerade so. Und 30 Züge/h sind auch nicht der Regelfall, sondern die Lastspitze. Normal sind 21 Züge/h. Da ist es auch so, dass in der HVZ aufgeworfene Verspätungen durch die großzügigen Abstände in der NVZ wieder herausgefahren werden können - bei ganztägig 28 LANGZÜGEN/h klappt das mit Sicherheit nicht.
Der MVV erwartet bis 2020 ca. 9% mehr Fahrgäste, die sollten damit abzufangen sein.

Und was ist 2030? Dann baut man wieder? Oder fährt weiterhin am Maximum, so wie jetzt?
Ein 2. Tunnel, der durch eine Art Regional-Express-System im Takt 30 genutzt wird (EMM-Expresse), getrennt von den S-Bahnen, könnte jedoch sicher eine Verbesserung bedeuten, auch für die gesamte Region. Aber danach sieht es derzeit nicht aus.

Die Option sollte man sich aber weit offenlassen.
Daher kommen mir bei einem Scheitern des 2. Tunnels nicht die Tränen und ich sehe auch keinen Südring.

Tränen kommen mir auch nicht, eher das kalte Grausen, wenn ich daran denke, was in 10 oder 20 Jahren in Münchens Untergrund los sein wird.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

TravellerMunich @ 3 Aug 2010, 19:10 hat geschrieben: Und hat dank Langzüge mehr Kapazität.
Die Belastungen auf den einzelnen Linien sind aber nicht gleichverteilt - bei einem einheitlichen Takt15 werden daher einzelne Linien früher an die Kapazitätsgrenze stoßen als der Tunnel als gesamtes.
Der MVV erwartet bis 2020 ca. 9% mehr Fahrgäste, die sollten damit abzufangen sein.
Und was macht man nach 2020?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von TravellerMunich »

Boris Merath @ 3 Aug 2010, 20:09 hat geschrieben: Die Belastungen auf den einzelnen Linien sind aber nicht gleichverteilt - bei einem einheitlichen Takt15 werden daher einzelne Linien früher an die Kapazitätsgrenze stoßen als der Tunnel als gesamtes.


Und was macht man nach 2020?
Es wird, auch im Umland, kein endloses Wachstum mehr geben.
Angesichts einer sinkender Einwohnerzahl in Deutschland wird der Raum München wohl mittelfristig eher stabil bleiben.

Zudem wird es, bei fortschreitendem Arbeitskräftemangel, immer weniger Menschen geben die bereit sind, ihre Heimat für München einzutauschen und die Wahnsinnsmieten hier zu bezahlen.

Sollten die Einwohnerzahlen dennoch ansteigen, so ist es sicher sinnvoller, in U-Bahn- und S-Bahn-nahen Gebieten mit Einfamilienhäusern eine Nachverdichtung zu ermöglichen, als weit draußen noch mehr Retortensiedlungen entstehen zu lassen.

Und u.a. die S-Bahnen zu entlasten, indem man U-Bahn-Verlängerungen z.B. bis Neuaubing raus führt. So wie die S1 in Kürze durch die U3 nach Moosach entlastet wird.
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Naseweis
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Beitrag von Naseweis »

Bayernlover @ 3 Aug 2010, 20:02 hat geschrieben:
TravellerMunich @ 3 Aug 2010, 19:10 hat geschrieben: Zu 99% der Zeit funktioniert der Tunnel auch heute mit 30 Zügen/h sehr ansehnlich.
Wenn man auf bis zu 28 Züge/h geht und dafür Langzüge statt Vollzüge einsetzt, sollte das System mindestens genau so gut funktionieren. Und hat dank Langzüge mehr Kapazität.
Nein, er funktioniert gerade so. Und 30 Züge/h sind auch nicht der Regelfall, sondern die Lastspitze. Normal sind 21 Züge/h. Da ist es auch so, dass in der HVZ aufgeworfene Verspätungen durch die großzügigen Abstände in der NVZ wieder herausgefahren werden können - bei ganztägig 28 LANGZÜGEN/h klappt das mit Sicherheit nicht.
Naja, heute hat man zur HVZ Langzüge auf S1, S2, S4, S8 (und S6?), also 12-15 Langzüge/h. Dazu noch 15-18 Vollzüge/h.
Zusammen übrigens 72 - 75 ETs/h.

Bei Takt-15 hätte man die S1, S2, S3, S4, S5 mit Langzügen, also 20 Langzüge/h. S6 und S7 wären 8 Vollzüge/h.
Zusammen 76 ETs/h. Die Gesamtkapazität steigt kaum, sie wäre aber auf die Linien besser verteilt.

Das wären nur ein paar mehr Langzüge, dafür 2 Züge/h weniger. Und zur NVZ braucht es natürlich keine Langzüge, sondern teils eher Kurzzüge.
Boris Merath @ , hat geschrieben:Die Belastungen auf den einzelnen Linien sind aber nicht gleichverteilt - bei einem einheitlichen Takt15 werden daher einzelne Linien früher an die Kapazitätsgrenze stoßen als der Tunnel als gesamtes.
Das ist doch der Witz, im wesentlichen schon. Laut den Zahlen, die hier mal gezeigt wurden, weist die S1 die stärkste Querschnittsbelastung mit 35.000 Fahrgästen/Tag auf eine Außenast auf - und das bei nur Takt-20! Die meisten Linien liegen in dem Bereich um 30.000.
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Beitrag von Hot Doc »

Bayernlover @ 3 Aug 2010, 19:58 hat geschrieben: Und auch, welche Optionen man noch zusätzlich hat. Wie zum Beispiel Express-S-Bahnen, deren Erfolg eben auch darin liegt, dass man sie eventuell schnell durch die Stadt schleusen kann, ohne diese links liegen zu lassen. Das sollte man dabei alles bedenken.
Das durchschleusen durch die Stadt ist nur nebensächlich (wirklich nützen tut es nur beim Flughafenexpress), da die wenigsten Fahrgäste durch die Stadt wollen. Sie wollen in die Stadt oder aus der Stadt oder innerhalb der Stadt fahren. Vor allem die letzte Gruppe würde eher von einem besser verknüpften Netz profitieren.
Natürlich habe ich in die Studien geschaut, aber 40.000 Fahrgäste zusätzlich sehe ich nicht wegen des Südringes, sondern wegen des darauf aufbauenden Systems. Diese Steigerungsraten können mit dem zweiten Tunnel aber noch höher sein.
Jein. Die Zahlen (von der selben Stelle) vor der Idee des Express-Systems liegen bei rund 22.000 Südring und Rund 25.000 Stamm2. Es ist also tatsächlich ein großer Anteil am Express-System, das aber ohne neue Strecke nicht gefahren werden kann. Dass die Zahlen mit dem Stamm2 noch ein wenig höher sind, will ich gar nicht bezweifeln. Aber die Kosten sind hier eben auch ungleich höher. Hier zweifel ich sehr stark an den entsprechenden Studien, die Kosten für den Südring angeben, die pro km JEDE bisher gebaute Eisenbahnstrecke übertreffen sollen (und das obwohl kein Meter Tunnel notwedig ist).
Und vor allem ist der Hintergrund der gleiche - man will den neuen Tunnel.
Ne, teilweise auch: man will nen neuen Südring.
Eher denke ich, dass die 40.000 neuen Fahrgäste nicht am Kolumbusplatz generiert werden, sondern eher durch das neue Expresssystem.
Siehe oben. Ich denke das ist so halbe halbe.
Aber für irgendwen sollte es schon Vorteile haben, und die liegen im Bereich von 2%, nur am Südring. Dass die daraus resultierenden Express-S-Bahnen an den Außenbahnhöfen neue Fahrgäste generieren, bestreite ich gar nicht. Aber das tun sie auch beim zweiten Tunnel. Insofern sollte man die nicht nur dem Südring gutrechnen.
Die 2% stimmen einfach nicht, da wehre ich mich eben dagegen. Es hat für mehr als 25% der heutigen Stammstreckenfahrgäste Vorteile (sicher teilweise nur sehr geringe, teilweise bis zu 14 Minuten Zeitersparnis (Poccistr.-Laim)). Nochmal zum mitrechnen: ca. 13% des Stammstreckenfahrgäste, die zum Ostbahnhof, nach Laim oder Pasing wollen von der jeweils anderen Seite + ca. 15% der Umsteiger in die U-bahnen Richtung Süden. Dazu kommen eben diese 40.000 Fahrgäste oder wie viele das auch immer werden mögen, die auch vom Südring profitieren müssen (wie auch immer), da sie ja sonst nicht fahren würden, oder früher schon gefahren wären.
Fakt ist doch aber, dass sich mehr als ein 5-Minuten-Takt dort nicht lohnen wird! Deshalb kann man vom Negativ sprechen wie man will, das ist einfach so, mehr wird die BEG da auch nicht bestellen!
Ist doch ok und wird auch reichen. Und so unattraktiv finde ich nen 5er-Takt jetzt nicht. Im Stamm2 hat man auch nur einen 5er-Takt geplant.
Das wäre schade, auch im Hinblick darauf, dass wir bald in einer Stadt verweilen, aber sehr kritisch stehe ich diesen Studien doch gegenüber.
Ich habe das ja ausdrücklich nur auf dieses Thema bezogen, d.h. andere Themen könnte man durchaus bereden und außerdem klingt das jetzt auch schon ganz anders als die Beiträge davor. Mit einer kritischen Einstellung kann ich leben, mit der vorher vom mir eher als Verweigerung eingeschätzten Haltung fällt mir das schwer.
TravellerMunich
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Beitrag von TravellerMunich »

Naseweis hat recht.

Zudem reizt es mich inzwischen enorm, mal die Zeit zu stoppen, die ein Langzug im Vergleich zum Vollzug durch den Tunnel benötigt.
Mich würde mal die Größenordnung interessieren.
uferlos
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Beitrag von uferlos »

zum Thema Langzug...
in der früh-HVZ fahren auf allen Linien (S3 und S6 2 Stück) Langzüge, mit Ausnahme der Taktverstärker.

was ein Langzug länger braucht kann man nicht sagen, das kommt ganz auf die situation an. Ich war heute mit meinem S4 Langzug auf die Minute pünktlich, da die S1 nicht vorraus war und freie Fahrt Richtung Grafing hatte. Du kannst auch mitm Vollzug sehr lang brauchen, wenn "Stau im Tunnel" ist.
mfg Daniel
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Beitrag von Hot Doc »

Naseweis @ 3 Aug 2010, 20:23 hat geschrieben: Das wären nur ein paar mehr Langzüge, dafür 2 Züge/h weniger. Und zur NVZ braucht es natürlich keine Langzüge, sondern teils eher Kurzzüge.
Alles schön, alles richtig, nur leider reichen die Zugzahlen eben nicht aus um die Steigerungen die man erreichen will mitzutragen.
Das ist doch der Witz, im wesentlichen schon. Laut den Zahlen, die hier mal gezeigt wurden, weist die S1 die stärkste Querschnittsbelastung mit 35.000 Fahrgästen/Tag auf eine Außenast auf - und das bei nur Takt-20! Die meisten Linien liegen in dem Bereich um 30.000.
Das ist aber bei der S1 der Besonderheit als Flughafen-S-Bahn geschuldet. Auch die S8 Nord (ebenfalls nur 20er-Takt) hat relativ hohe Werte, obwohl sie sehr wenige und teilweise ziemlich mau besiedelte Stationen hat. Die Fahrgäste verteilen sich nur bei diesen Linien wesentlich gleichmäßiger über den ganzen Tag, weil der Flughafen ständig Fluggäste frißt und ausspuckt.

@TravellerMunich:
Zudem reizt es mich inzwischen enorm, mal die Zeit zu stoppen, die ein Langzug im Vergleich zum Vollzug durch den Tunnel benötigt.
Die Zeit ist theoretisch die gleiche, wenn man mal davon ausgeht, dass die S-Bahnfahrer alle optimal fahren können (was nicht bei allen der Fall ist). Das Problem ist aber, dass beim Beschleunigen an einer Station der Abschnitt erst für den nächsten Zug freigegeben wird, wenn der erste komplett aus dem Bahnsteig draußen ist. Das braucht bei Langzügen länger, da sie länger sind. (Das gleiche gilt beim Bremsen genauso.) Daher ist die Zeit zwischen dem Abfahren des einen und der Ankunft des nächsten Zuges einfach ein paar Sekunden länger, und die können sich so summieren, dass es am Ende knapp wird. Man könnte dieses Problem nur durch einführung eines Moving-Block-Systems umgehen. (Wobei auch hier das gleiche Problem auftritt, aber dann halt erst wenn ein paar Züge mehr durchfahren.)
Das ist für mich die einzige Lösung, die evtl. wirklich eine Alternative zu einem Ausbau darstellt. Aber da kenne ich mich zu wenig aus, um zu beurteilen wie realistisch so ein Moving-Block-System in den nächsten Jahren ist.
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Beitrag von LugPaj »

Zudem wird es, bei fortschreitendem Arbeitskräftemangel, immer weniger Menschen geben die bereit sind, ihre Heimat für München einzutauschen und die Wahnsinnsmieten hier zu bezahlen.
Die Prognosen sehen das anders.
Sollten die Einwohnerzahlen dennoch ansteigen, so ist es sicher sinnvoller, in U-Bahn- und S-Bahn-nahen Gebieten mit Einfamilienhäusern eine Nachverdichtung zu ermöglichen, als weit draußen noch mehr Retortensiedlungen entstehen zu lassen.
Mit Einfamilienhäusern nachverdichten? In München kann vieles nachverdichtet werden, aber ich denke nicht mit Einfamilienhäusern.

Edit von Boris: Mögest Du bitte aufhören zu behaupten ich hätte die Zitate verbrochen? :-)
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Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Naseweis @ 3 Aug 2010, 20:23 hat geschrieben: Naja, heute hat man zur HVZ Langzüge auf S1, S2, S4, S8 (und S6?), also 12-15 Langzüge/h. Dazu noch 15-18 Vollzüge/h.
Das was ihr da fordert ist aber, JEDEN Zug als Langzug durch den Tunnel zu jagen, und das ist vom heutigen Zustand sehr weit entfernt. Warum das nicht geht, haben wir schon gefühlte 200.000 mal durchgekaut, findet euch endlich mal damit ab, dass das nicht funktioniert. Vielleicht bei 21 Zügen/h, aber nicht bei 28.
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Beitrag von Naseweis »

LugPaj @ 3 Aug 2010, 21:04 hat geschrieben:
Sollten die Einwohnerzahlen dennoch ansteigen, so ist es sicher sinnvoller, in U-Bahn- und S-Bahn-nahen Gebieten mit Einfamilienhäusern eine Nachverdichtung zu ermöglichen, als weit draußen noch mehr Retortensiedlungen entstehen zu lassen.
Mit Einfamilienhäusern nachverdichten? In München kann vieles nachverdichtet werden, aber ich denke nicht mit Einfamilienhäusern.
... Gebiete mit Einfamilienhäusern nachverdichten ...

Aber davon will ich gar nicht träumen, selbst nicht in so einer Boomtown wie München. Eher pendeln die Leute von Salzburg bis Ulm und Innsbruck bis Nürnberg verstärkt ein. R-Bahn-System (Express-S-Bahn, ÜFEX, RE) in der Stamm 2, wir warten!
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Beitrag von Naseweis »

Bayernlover @ 3 Aug 2010, 21:07 hat geschrieben:Das was ihr da fordert ist aber, JEDEN Zug als Langzug durch den Tunnel zu jagen, und das ist vom heutigen Zustand sehr weit entfernt. Warum das nicht geht, haben wir schon gefühlte 200.000 mal durchgekaut, findet euch endlich mal damit ab, dass das nicht funktioniert. Vielleicht bei 21 Zügen/h, aber nicht bei 28.
@uferlos hatte gerade bestätigt, dass heute schon zur morgendlichen HVZ auf allen Hauptlinien Langzüge vorkommen. Es fahren also schon heute teilweise fast 21 von 30 Züge/h als Langzüge, mindestens jedenfalls 12 von 30 Zügen/h (S1, S2, S4, S5). Im Takt-15 hätte man auch nur 20 von 28 Zügen/h, da S6 und S7 bei Takt-15 definitiv keine Langzüge benötigen. Im Gegensatz zu heute hat man also schon eine leichte Entspannung, da man vielleicht tatsächlich insgesamt (über eine HVZ gerechnet) mehr Langzüge hätte, aber auch 2 Züge/h weniger.
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Beitrag von Bayernlover »

Hot Doc @ 3 Aug 2010, 20:42 hat geschrieben: Alles schön, alles richtig, nur leider reichen die Zugzahlen eben nicht aus um die Steigerungen die man erreichen will mitzutragen.
Danke :)
Das ist für mich die einzige Lösung, die evtl. wirklich eine Alternative zu einem Ausbau darstellt. Aber da kenne ich mich zu wenig aus, um zu beurteilen wie realistisch so ein Moving-Block-System in den nächsten Jahren ist.

Das ändert aber auch nichts daran, dass diese Züge länger zum Anhalten brauchen, weil die Position genauer erreicht werden muss.
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Beitrag von Lazarus »

Naseweis @ 3 Aug 2010, 21:15 hat geschrieben: @uferlos hatte gerade bestätigt, dass heute schon zur morgendlichen HVZ auf allen Hauptlinien Langzüge vorkommen. Es fahren also schon heute teilweise fast 21 von 30 Züge/h als Langzüge, mindestens jedenfalls 12 von 30 Zügen/h (S1, S2, S4, S5). Im Takt-15 hätte man auch nur 20 von 28 Zügen/h, da S6 und S7 bei Takt-15 definitiv keine Langzüge benötigen. Im Gegensatz zu heute hat man also schon eine leichte Entspannung, da man vielleicht tatsächlich insgesamt (über eine HVZ gerechnet) mehr Langzüge hätte, aber auch 2 Züge/h weniger.
wir haben eine S5? Hab ich was verpasst? :ph34r:
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Beitrag von Bayernlover »

Naseweis @ 3 Aug 2010, 21:15 hat geschrieben: Es fahren also schon heute teilweise fast 21 von 30 Züge/h als Langzüge, mindestens jedenfalls 12 von 30 Zügen/h (S1, S2, S4, S5). Im Takt-15 hätte man auch nur 20 von 28 Zügen/h, da S6 und S7 bei Takt-15 definitiv keine Langzüge benötigen. Im Gegensatz zu heute hat man also schon eine leichte Entspannung, da man vielleicht tatsächlich insgesamt (über eine HVZ gerechnet) mehr Langzüge hätte, aber auch 2 Züge/h weniger.
Rechne mal eher mit 15 Langzügen/h, mehr sind es momentan sowieso nicht.
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Beitrag von Naseweis »

Bayernlover @ 3 Aug 2010, 21:18 hat geschrieben:Rechne mal eher mit 15 Langzügen/h, mehr sind es momentan sowieso nicht.
Gerne. Um wieviele Sekunden vergrößert sich der Zugfolgeabstand bei Langzügen gegenüber Vollzügen? 10 s?
5 zusätzliche Langzüge/h *10s = 50 s zusätzlich notwendige Zeit/h.
Dagegen stehen durch zwei wegfallende Züge/h (bei 2-min-Takt) 240 s zusätzliche Zeit zur Verspätungsreserve zur Verfügung.
Also unterm Strich rund 3 min mehr Puffer/h.
Die Situation wird nicht groß verbessert, sie verschlechtert sich aber defintiv nicht.
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Beitrag von Bayernlover »

Naseweis @ 3 Aug 2010, 21:28 hat geschrieben: Also unterm Strich rund 3 min mehr Puffer/h.
Die Situation wird nicht groß verbessert, sie verschlechtert sich aber defintiv nicht.
Sie bleibt gleich beschissen, ja. Ich verstehe nicht, wie man immer von 28 Zügen/h als Idealfall ausgehen kann - 24 Maximum ist das Ziel!
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Beitrag von Naseweis »

Bayernlover @ 3 Aug 2010, 21:33 hat geschrieben: Sie bleibt gleich beschissen, ja. Ich verstehe nicht, wie man immer von 28 Zügen/h als Idealfall ausgehen kann - 24 Maximum ist das Ziel!
Ist doch kein Idealfall. Man könnte sich aber so (vorübergehend?) eine 2-Mrd-Strecke sparen.
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Naseweis @ 3 Aug 2010, 21:38 hat geschrieben: Ist doch kein Idealfall. Man könnte sich aber so (vorübergehend?) eine 2-Mrd-Strecke sparen.
Nein, kann man sich eben nicht - in 10 Jahren braucht man sie doch, und dann wird sie noch teurer.
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Beitrag von christian85 »

Ich dachte immer, das wären auch zur morgendlichen Stoßzeit nur 3 S8 und evtl (?) 3 S4 Langzüge, Rest Vollzüge? (und zwar nicht im Herbstfahrplan, da gab es mehr.
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Froschkönig
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Beitrag von Froschkönig »

christian85 @ 4 Aug 2010, 02:15 hat geschrieben:Ich dachte immer, das wären auch zur morgendlichen Stoßzeit nur 3 S8 und evtl (?) 3 S4 Langzüge, Rest Vollzüge? (und zwar nicht im Herbstfahrplan, da gab es mehr.
Hier mal eine Momentaufnahme aus der morgendlichen HVZ, Fahrtrichtung West-Ost, Ankunft Ostbahnhof, ca. 7:20-8:00 Uhr:

S2 L
S3 V
S8 L
S1 L
S4 L
S2 V
S3 L
S8 V
S7 V
S6 L
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

TravellerMunich @ 3 Aug 2010, 20:15 hat geschrieben: Und u.a. die S-Bahnen zu entlasten, indem man U-Bahn-Verlängerungen z.B. bis Neuaubing raus führt. So wie die S1 in Kürze durch die U3 nach Moosach entlastet wird.
Und wie soll die LHM das stemmen? Der Vorteil vom S-Bahn System ist, dass es vom Land (mit Bundeszuschüssen) gezahlt wird. Es ist nicht finanziell wie meiner Meinung nach moralisch machbar, dass die Stadt die Verkehrsmittel für die Pendler aus den Vororten zahlt.
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Beitrag von andreas »

Iarn @ 4 Aug 2010, 09:35 hat geschrieben: Und wie soll die LHM das stemmen? Der Vorteil vom S-Bahn System ist, dass es vom Land (mit Bundeszuschüssen) gezahlt wird. Es ist nicht finanziell wie meiner Meinung nach moralisch machbar, dass die Stadt die Verkehrsmittel für die Pendler aus den Vororten zahlt.
dann muß man halt eingemeinden
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Iarn @ 4 Aug 2010, 09:35 hat geschrieben: Und wie soll die LHM das stemmen? Der Vorteil vom S-Bahn System ist, dass es vom Land (mit Bundeszuschüssen) gezahlt wird. Es ist nicht finanziell wie meiner Meinung nach moralisch machbar, dass die Stadt die Verkehrsmittel für die Pendler aus den Vororten zahlt.
Neuaubing ist Stadtteil und kein Vorort.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Lazarus @ 4 Aug 2010, 10:42 hat geschrieben: Neuaubing ist Stadtteil und kein Vorort.
Das ist mir bewusst, aber für Neuaubing allein braucht es wirklich keine U-Bahn. Eine U-Bahn hier (auch nur die nach Pasing) wäre eine reine S-Bahn Entlastungsmaßnahme.
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Beitrag von TravellerMunich »

Iarn @ 4 Aug 2010, 10:45 hat geschrieben: Das ist mir bewusst, aber für Neuaubing allein braucht es wirklich keine U-Bahn. Eine U-Bahn hier (auch nur die nach Pasing) wäre eine reine S-Bahn Entlastungsmaßnahme.
Wenn Du bei einer U-Bahn-Strecke auf ca. 10.000 Einwohner um jede Station kommst, dann erreichst Du Fahrgastzahlen, die etwa dem Mittelwert des Münchner U-Bahn-Netzes entsprechen. Das wirst Du bei einer Strecke Pasing - Westkreuz - Neuaubing locker schaffen.

Und nebenbei noch viele zusätzliche Fahrgäste gewinnen, die derzeit weder mit dem Bus fahren noch mit den abseits gelegenen S-Bahn-Stationen anzusprechen sind.

Sind ca. 3 km von Pasing aus. Kostet gemäß Münchner U-Bahn-Kosten (die letzten U3-Verlängerungen als Maßstab) ca. 60 - 80 Mio. pro km. Klingt erst mal viel.
Nun, die Landeshauptstadt München hat alleine im letzten Jahr im Haushalt des Baureferates rund 250 Mio. Euro für die "Bereitstellung von Straßen" ausgegeben. Dafür ist also genug Geld da.

Selbst wenn die Stadt die U-Bahn-Strecke im Wert von ca. 200 Mio. selbst bezahlt und wir von einer Bauzeit von 5 Jahren ausgehen, macht dies ca. 40 Mio. pro Jahr. Nicht zu viel für den Öffentlichen Nahverkehr, der ja sowieso praktisch genau so viele Münchner befördert wie der ÖV. Früher hat man sich so etwas geleistet. Und bei BWM, Siemens & Co. sprudeln ja wieder die Gewinne, bei einem gerechten Steuersystem wäre da bestimmt genug Geld drin, um dies zu finanzieren... :-)

Aber vorher müsste die LHM natürlich erst mal die Verläüngerung nach Pasing schaffen. Und da ist ja, laut CSU, der Freistaat ganz begierig darauf, diese Strecke zu finanzieren (ich meine, die LHM hat da Eigenanteile von ca. 10%, oder?).
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Beitrag von Hot Doc »

TravellerMunich @ 4 Aug 2010, 11:05 hat geschrieben: Wenn Du bei einer U-Bahn-Strecke auf ca. 10.000 Einwohner um jede Station kommst, dann erreichst Du Fahrgastzahlen, die etwa dem Mittelwert des Münchner U-Bahn-Netzes entsprechen. Das wirst Du bei einer Strecke Pasing - Westkreuz - Neuaubing locker schaffen.
Die Fahrgastströme schaffst du mit der geplanten Tram auch locker.
Und das Problem sind nicht die Fahrgastmengen, sondern, dass man mehr Züge/h anbieten muß, um mehr Fahrgäste zu bekommen und von den Außenästen schnellere Fahrzeiten um attraktiover zu sein. Des weiteren wird kaum einer in Neuaubing in die U-Bahn einsteigen und bi zum Stachus durchfahren, was das dauern wird. Gerade mal die paar Hanseln die irgendwo zwischen Pasing und Wiesn ihr Ziel direkt an der U5 haben haben da einen wirklichen Vorteil. Eine gute lokale Anbindung des Stadtteils einerseits an die beiden S-Bahnstationen, andererseits an das Subzentrum Pasing reichte da völlig aus.
Sind ca. 3 km von Pasing aus. Kostet gemäß Münchner U-Bahn-Kosten (die letzten U3-Verlängerungen als Maßstab) ca. 60 - 80 Mio. pro km. Klingt erst mal viel.
Nun, die Landeshauptstadt München hat alleine im letzten Jahr im Haushalt des Baureferates rund 250 Mio. Euro für die "Bereitstellung von Straßen" ausgegeben. Dafür ist also genug Geld da.
Das ist im Verglcih dazu, dass du ein bis zwei S-Bahnäste lächerlich wenig entlastets und trotzdem die S-Bahn nicht leistungsfähiger machst eine riesige Investition. Einen Südring würdes du wahrscheinlich für das 4-fache bekommen mit ungleich mehr neuer Kapazität und mehr Fahrgästen als bei deiner U-Bahn Menschen im Einzugsbreich wohnen.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

sorry, aber eine U-Bahn allein für Neuaubing ist Blödsinn. Wenn müsste man auch gleich Freiham miteinbeziehen.
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