glemsexpress @ 6 Aug 2010, 00:03 hat geschrieben:Das kann sein, muss aber nicht, kommt auf das Einsatzgebiet des Vertreters an. Da wir z.Z. nicht von Hinterkuhkaff reden sondern von Großstädten wird die warscheinlichkeit das der Vertreter pünktlich sein Ziel erreicht immer höher.
Kennst Du das Einsatzgebiet eines Vertreters/Außendienstmitarbeiters, dass er in einer Woche zu beackern hat? Meist umfasst es große Gebiete, die sogar die Grenzen eines Bundeslandes überschreiten. Ein Gebiet von Kleve bis Bad Kreuznach mit der Bundesgrenze als westliches Ende, dem westlichen Ruhrgebiet, dem Köln-Bonner Raum und dem Westerwald, danach dem Rhein entlang als östliche Begrenzung ist natürlich nicht in einer Woche zu schaffen, aber in regional aufgeteilten Etappen. Und solche räumlichen Einsatzgebiete sind keine Seltenheit. Und das ist keine Phantasie, sondern die Realität im Vertriebsgebiet eines Autmobilherstellers (Widerspruch abgelehnt, da persönliche Erfahrung).
glemsexpress @ 6 Aug 2010, 00:03 hat geschrieben:So? Und warum wird jetzt also die Aktentasche mit den Kombi oder gar SUV herumgefahren?
Reicht kein Polo?
In der Regel führen Vertreter/Außendienstmitarbeiter noch diverses Werbe- und Demonstrationsmaterial mit, dass nicht an allen Stellen zum Einsatz kommt, sondern bei Bedarf eingesetzt oder ergänzt wird. Den Dienstwagen bestimmt aber in Normalfall der Arbeitgeber. Bei freien Handelsvertretern (also Sebständigen Unternehmern) können diese natürlich selbst entscheideden, was sie fahren.
Die Entscheidung, welche Fahrzeugklasse gewählt wird, hängt definitiv mit dem Einsatzgebiet zusammen. Sowohl bei den Arbeitgebern, als auch bei den "Freien". Bei Letzteren ist ein EGO-Effekt nicht auszuschließen.
glemsexpress @ 6 Aug 2010, 00:03 hat geschrieben:Wenn die Lebensqualität gewinnt muss das nicht mal sein.
Wenn ich die Wahl hätte in einer hässlichen vom MIV zerstörten Stadt oder einer Stadt mit hoher Lebenqualität zu leben dann würde ich in die Stadt mit der höheren Lebensqualität ziehen. Facharbeiter stehen immer wieder vor soclhen entscheidungen. Und wenn die guten Facharbeiter eben in die Städte mit der höheren Lebensqualität ziehen sind die Unternehmen in diesen Städten bevorteidigt.
Die Grundsatzfrage lautet, ob die Lebensqualität von den Arbeitnehmern nicht auch darin gesehen wird, dass sie ein Auto benutzen können bzw. dürfen. Du darfst nicht Deine Vorstellungen als Maxime für
alle Menschen ansehen.
glemsexpress @ 6 Aug 2010, 00:03 hat geschrieben:Dir ist schon bewusst dass die meisten Einkaufsfahrten weniger als 5km lang sind, also noch in bester Fahrrad-Schlagdistanz.
Studien sind wie Statistiken. Ich traue keiner, die ich nicht selbst gefälscht habe. Spaß beiseite, natürlich sind die meisten Einkaufsfahrten in einem "fahrradtauglichen" Bereich unter 5 Km. Für den Einkauf eines Singles, der das täglich macht, ist es sicher kein Problem. Auch die Hausfrau, die jeden Tag zum (Super)Markt radelt und den Tagesbedarf an frischen Lebensmitteln besorgt sicher nicht. Als Single löse ich das Problem, indem ich im Anschluss an meine beruflichen Fahrten den Einkauf erledige und damit überflüssige Fahrten reduziere.
Doch wie sieht es mit den Menschen aus, die für eine Familie einkaufen müssen, und dabei den Wochenbedarf (weil es zeitlich nicht anders geht) an Getränken und (länger haltbaren) Lebensmitteln besorgen müssen. Und hier spreche ich nicht von der Entfernung, sondern vom Gewicht. Ich beobachte häufig Leute, die an Getränkemärkten vier oder fünf Wasserkästen in ihr Auto laden. Ohne Kenntniss, wie lange dieser Vorrat reicht, aber mit dem Fahrrad ist das nicht zu schaffen. Klar, es gibt Anhänger für das Fahrrad, aber das Gewicht bleit.
Aber ob die Forderung, die eigene menschliche Muskelkraft zum Transport einzusetzen, Anklang findet? Eher wird man wohl - wie weiland der alte Kaiser Wilhelm - auf das Pferd setzen. Und nun kommt mir bitte nicht mit dem Tierschutz.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.