Achtung: Säure-Graffitis jetzt auch in München

Die Fahrzeuge der S-Bahn-Systeme
Daniel S
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Beitrag von Daniel S »

Hi all,

gestern habe ich zum ersten mal in München ein Säure-Graffiti gesehen.
Es handelt sich dabei um einen Schriftzug auf Scheiben, der aussieht, als wäre er mit weißer Wachsmalkreide aufgebracht. In Wirklichkeit entsteht er durch mit Säure gefüllte Filzschreiber.
Vermutlich setzen die Täter ein Gemisch aus Fluss- und Schwefelsäure ein, und davon geht eine ziemliche Gefahr aus: Wer die verätzten Scheiben berührt, wenn die Säure noch nicht vollständig getrocknet ist, riskiert üble Verätzungen in den tieferen Hautschichten. Sogar das dahinter liegende Gewebe und der Knochen werden von der Säure angegriffen und zersetzt. Winzige Tropfen reichen dafür aus, in höheren Dosen können aufgrund von Flourid bleibende Schäden entstehen - eine kräftige Verätzung führt im schlimmsten Fall zum Tod!

Also: Finger weg von Scheiben, die mit einem nicht eingeritzten Tag verziert sind! Mitarbeiter der S-Bahn-GmbH, gebt diesen Hinweis bitte weiter. So verätztes Glas gehört sofort getauscht und TFs sowie BSG und BGS sollten verstärkt auf solche Vorkommnisse achten und ggf. Fahrgäste warnen oder sogar den Zug austauschen.
Das gilt natürlich auch für die MVG.

Außerdem müssen die Täter dringend gefasst werden, denn das hat mit einem lustigen Streich überhaupt nichts mehr zu tun!

Ich habe mir leider die Wagennummer nicht gemerkt, aber es war der hintere 423er, der gestern, am 29.7. um 19:32 in Ebersberg Richtung Herrsching als S5 gefahren ist (oder 8 Minuten später in Grafing Bahnhof, kA).

Zu dem Zeitpunkt war die Säure aber definitiv schon getrocknet.

Ciao :)
Daniel
Der Adler

Beitrag von Der Adler »

Daniel S @ 30 Jul 2004, 11:43 hat geschrieben: Hi all,

gestern habe ich zum ersten mal in München ein Säure-Graffiti gesehen.
Es handelt sich dabei um einen Schriftzug auf Scheiben, der aussieht, als wäre er mit weißer Wachsmalkreide aufgebracht. In Wirklichkeit entsteht er durch mit Säure gefüllte Filzschreiber.
Vermutlich setzen die Täter ein Gemisch aus Fluss- und Schwefelsäure ein, und davon geht eine ziemliche Gefahr aus: Wer die verätzten Scheiben berührt, wenn die Säure noch nicht vollständig getrocknet ist, riskiert üble Verätzungen in den tieferen Hautschichten. Sogar das dahinter liegende Gewebe und der Knochen werden von der Säure angegriffen und zersetzt. Winzige Tropfen reichen dafür aus, in höheren Dosen können aufgrund von Flourid bleibende Schäden entstehen - eine kräftige Verätzung führt im schlimmsten Fall zum Tod!

Also: Finger weg von Scheiben, die mit einem nicht eingeritzten Tag verziert sind! Mitarbeiter der S-Bahn-GmbH, gebt diesen Hinweis bitte weiter. So verätztes Glas gehört sofort getauscht und TFs sowie BSG und BGS sollten verstärkt auf solche Vorkommnisse achten und ggf. Fahrgäste warnen oder sogar den Zug austauschen.
Das gilt natürlich auch für die MVG.

Außerdem müssen die Täter dringend gefasst werden, denn das hat mit einem lustigen Streich überhaupt nichts mehr zu tun!

Ich habe mir leider die Wagennummer nicht gemerkt, aber es war der hintere 423er, der gestern, am 29.7. um 19:32 in Ebersberg Richtung Herrsching als S5 gefahren ist (oder 8 Minuten später in Grafing Bahnhof, kA).

Zu dem Zeitpunkt war die Säure aber definitiv schon getrocknet.

Ciao :)
Daniel
Aus welchem Grund werden eigentlich Graffitis an Fahrzeugen und Gebäuden angebracht, die keinem Graffiti-Sprayer gehören?

Für mich sieht das alles völlig grundlose Schmierei aus.

Ist das eine einzige Säure-Graffiti, das in München verübt wurde? Oder gab es in mehreren Städten?

Für mich ist sieht das eher nach einem Graffiti-Anschlag aus, egal, ob Farbe oder Säure, es hat überhaupt nichts mit dem Kunst zu tun!!
Bock

Beitrag von Bock »

Das ist wirklich sauerei. Waren diese graffitis von innen oder von außen angebracht? Andersrum sollte man es nicht überbewerten, sonst geben wir für diese kritzelei noch irgendwelchen terroristen die schuld...
Daniel S
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Beitrag von Daniel S »

Das Tag war von innen an einem Fenster.

Mit diesem Thread möchte ich neugierige ÖPNV-Nutzer davor schützen, sich gefährlich zu verletzen.
Dahinter steckt sicherlich auch "nur" ein Jugendlicher mit Selbstbewusstseinsstörungen und kein Terrorist, aber dadurch, dass vor diesen Kritzeleien eine wirkliche Gefahr ausgeht, verdienen sie besondere Beachtung (auch von der juristischen Seite her). So jemand gehört stärker verfolgt und bestraft als jemand, der "normalen" Vandalismus betreibt.

Ciao :)
Daniel
Daniel S
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Beitrag von Daniel S »

Ich habe hier noch zwei Fotos, damit ihr euch eine Vorstellung machen könnt. Sie sind so fotografiert, dass man das Tag nicht lesen kann (also keine "Werbung" für den Täter). Sorry für die schlechte Qualität, sind Handy-Bilder...

Hier ist die Fläche und das Aussehen recht gut zu sehen:
Bild

Das hier ist ein Punkt, der mit dem Marker gesetzt wurde:
Bild

Ciao :)
Daniel
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Schneggal
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Beitrag von Schneggal »

Hmmm...da fragt man sich schon, ob die Leute eigentlich mal ein bisschen weiterdenken, was so manche Tat für Folgen haben kann...abgesehen von Terroristen natürlich! Aber das schaut sehr nach typischem Vandalismus-"Jugend-Blödsinn" aus - leider!
Gabs diese Graffittis früher nicht auch schon? So wirklich beobachtet hab ich diese Kritzeleien nie.

Danke, Daniel für den Hinweis!!

:) Schneggal
pok

Beitrag von pok »

Ich find sowas einfach nur kindisch. Graffiti ok... sieht ja tlw auch schick aus.. das müsste meiner ansicht gar nicht unbedingt gleich weggemacht werden; aber die Beschädigung der Scheiben durch Zerkratzen oder Säure geht deutlich zu weit.
Sowas sollte empfindlich bestraft werden...
und zwar folgendermassen:

Der Trottel, der das war, soll des im Werk unter Aufsicht selbst wegmachen, oder die Scheibe austauschen.
Dann natürlich das neue Material + die Aufsichtskraft + 400 Euro als Denkzettel noch oben drauf.

Problem nur, wie fassen? Besteht denn nicht irgendwie die Möglichkeit so Scheiben elektronisch zu überwachen?
Sobald dann ein Alarm ausgelöst wird, wird so ein Typ von der BSG oder wie des heisst informiert (vielleicht fährt ja jemand mit) und eilt zum gemeldeten Fenster.
Wenn der nun noch feststellt, dass der Fahr"gast" sonen Stift dabeihat, dann ab.... s.o.

Klingt wenig realistisch, geb ich zu... aber wenn's möglich wäre, die Scheiben so zu überwachen, könnte das doch durchaus hinhaun.
Und von den Kosten.. naja .. bislang werden die Schäden ja auch übernommen... da dürfte sich sone Anlage schon rechnen.... und das geplante Videosystem ist bestimmt auch ned ganz billig.

pok
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

Daniel S @ 30 Jul 2004, 11:43 hat geschrieben: ein Säure-Graffiti gesehen.
Wäre mal interessant, woher du das weißt!
Guido
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Beitrag von Guido »

pok @ 30 Jul 2004, 16:57 hat geschrieben: Problem nur, wie fassen? Besteht denn nicht irgendwie die Möglichkeit so Scheiben elektronisch zu überwachen?
Sobald dann ein Alarm ausgelöst wird, wird so ein Typ von der BSG oder wie des heisst informiert (vielleicht fährt ja jemand mit) und eilt zum gemeldeten Fenster.
Wenn der nun noch feststellt, dass der Fahr"gast" sonen Stift dabeihat, dann ab.... s.o.

Klingt wenig realistisch, geb ich zu... aber wenn's möglich wäre, die Scheiben so zu überwachen, könnte das doch durchaus hinhaun.
Und von den Kosten.. naja .. bislang werden die Schäden ja auch übernommen... da dürfte sich sone Anlage schon rechnen.... und das geplante Videosystem ist bestimmt auch ned ganz billig.

pok
Das Problem wäre, das jedesmal wenn ein kleines Kind an die Scheibe grabscht warscheinlich ein solcher Alarm losgehen würde, von daher ist das wenig sinnvoll.


Zu dem Säuregraffiti: Ein ähnliches Graffiti fand sich vor kurzem auch an einer Fensterscheibe im Ostbahnhof, ein Kreuz mit Häkchen dran und mit solch schmieriger transparenter "Flüssigkeit" angebracht.
Sachdienliche Hinweise nimmt der Bundesgrenzschutz unter der Telefonnumer 0180-5234566 entgegen.
Gruß, Guido

Tf bei der S-Bahn München
[img]http://www.eisenbahner-online.de/420-423.gif[/img]

Hinweis: Der obenstehende Beitrag spiegelt - sofern nicht anders gekennzeichnet - ausschließlich die persönliche Meinung des Verfassers wider.
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423176
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Beitrag von 423176 »

Hallo!

Wenn dies alles stimmt, hat es der 423 148 definitiv an mehreren Scheiben. Habe es am Mittwoch gesehen und als normale Verschmutzung angesehen - zum Glück aber nicht berührt.
pok

Beitrag von pok »

423-Kutscher @ 30 Jul 2004, 17:09 hat geschrieben: Das Problem wäre, das jedesmal wenn ein kleines Kind an die Scheibe grabscht warscheinlich ein solcher Alarm losgehen würde, von daher ist das wenig sinnvoll.
Naja, das muss man halt entsprechend abstimmen.. das geht bestimmt.
Wie funktionieren eigentlich diese Alarmanlagen bei den Schaufenstern?
Daniel S
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Beitrag von Daniel S »

Scheiben könnte man etwa sichern, in dem man dünne Leiterbahnen aufdampft. Bei Beschädigungen durch Kratzer o. Ä. würde die Verbindung unterbrochen werden (Damit ihr es euch vorstellen könnt: Wie die Heckscheibenheizung bei Autos. Allerdings so fein wie bei LC-Display-Scheiben, damit die Leitungen nicht sichtbar sind. Ob sich eine solche Überwachung rechnet, müsste man ausprobieren.

@Mellertime:
Ich kann mir vorstellen, worauf Deine Frage hinaus laufen soll. Wenn Du meine Historie in diesem Forum oder in muc.verkehr durchliest, wird Dir auffallen, dass Du den Gedanken schnell wieder verwerfen kannst. Ich war schon immer ein Verfechter von Videoüberwachung und vandalismusresistenten Materialen.
Ein anderes Beispiel: Die Aufkleber, die derzeit in den 423ern auf den Scheiben hinter den Kopfstützen aufgebracht werden, um dahinter gestopfte Prospekte abzudecken und die Sache damit uninteressant zu machen, habe ich hier in diesem Forum schon vor einem knappen Jahr vorgeschlagen: http://www.eisenbahnforum.de/index.php?act...=ST&f=20&t=1977

Mir ist gestern eben diese neue Art von Vandalismus aufgefallen, weil ich mit offenen Augen durch die Gegend gehe. Da ich Journalist bin, fällt es mir nicht schwer, zu recherchieren, was dahinter steckt.

Ciao :)
Daniel

Edit: Ach ja, in anderen Städten gibt es soetwas schon länger. Vor ca. zwei bis drei Jahren habe ich in einem Bericht gelesen, dass diese Art von Vandalismus in New York zu dem Zeitpunkt ein Problem dargestellt hat. Wie es dort heute aussieht, weiß ich nicht.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Daniel: Die Frage von mellertime war denke ich eine echte Frage, ich haette die aehnlichg gestellt, weil mich das auch interessiert hat. Auf die Idee, dass das Saeure sein koennte, waer wohl hier niemand gekommen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
EasyDor
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Beitrag von EasyDor »

Ich frag mich echt, wo das noch hinführen soll...

Wer mal sehen will zu welcher Art von Unterhaltung diese Kreaturen nur noch fähig sind, sollte sich mal das hier 'reinziehen'...

Langsam kommt es mir echt so vor, als müsste man Mux's Methoden (Film: Muxmäusschenstill) einführen,
um das endlich mal einzudämmen, bevor das erste Kind mit Verätzungen im Krankenhaus liegt... :angry:

Und zu Mellertimes Frage... Säure-Graffities scheinen schon seit Anfang des Jahres ein Problem in M und B zu sein, schreibt die Welt.

Ich habe ja auch vor ein paar Wochen, gutgläubig wie ich bin reingedapst, und mich gewundert, warum es leicht brennt...
(Obwohl es schon nicht mehr milchig war, sondern eher wie eine Salzkruste)
The definition of insanity is doing the same thing over and over and expecting different results.
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

Boris Merath @ 30 Jul 2004, 18:40 hat geschrieben: Daniel: Die Frage von mellertime war denke ich eine echte Frage, ich haette die aehnlichg gestellt, weil mich das auch interessiert hat. Auf die Idee, dass das Saeure sein koennte, waer wohl hier niemand gekommen.
Richtig, ich meinte: Woher weißt du, daß das Säure ist? Selbst schon angefasst? Hab ich noch nie was von gehört.

Entschuldigt meine vielleicht krasse Antwort: Bis jetzt ist das für mich ein "Hoax"!

Ich werd mich mal ein bisschen umhören. Wenn das war sein sollte, dann wäre das ein Hammer.
elchris
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Beitrag von elchris »

Vielleicht hat er auch den von EasyDor verlinkten Bericht in der Welt gelesen.
Daniel S
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Beitrag von Daniel S »

Hi Boris & Mellertime,

meine Antwort war auch nicht böse gemeint, sorry, wenn das so rübergekommen ist. ;)
Ich wollte eben nur Verdächtigungen vorbeugen :D

Einige Quellen:

http://www.turnerdrake.com/research7.asp
The World Trade Organisation protests produced “scratchiti”; text etched into glass with acid, or scratched with a drill bit or other sharp instrument which usually necessitated replacement of the window. It is applied to retail display, subway, bus and train windows, metal and other facings on buildings. The damage is usually irreversible.
http://groups.google.de/groups?q=&hl=de&lr...orks.com&rnum=1
The people who mark up property seem always to keep one step ahead of the authorities. Ten or 15 years ago it was spray painting. When the police and others caught up with that, the vandals turned to scratching on windows. Now, as the enforcers begin to crack down, the perpetrators have turned to a new method: etching with acid.
http://groups.google.de/groups?hl=de&lr=&i...oogle.com#link9
It seems that once the new acid-tagging got trendy (around 2000-2001) some people "gradauted" to acid-tagging while those who didn't gave up on scratchiti because they didn't want to be seen as falling behind the trends.
Das ist nur das Ergebnis einer 5-Minuten-Recherche. Insgesamt habe ich aber deutlich länger verschiedene Texte gelesen, dazu kommt, dass ich mich schon früher mit dem Thema befasst habe.

Ciao :)
Daniel

Edit:
Chris @ 30 Jul 2004, 19:17 hat geschrieben:Vielleicht hat er auch den von EasyDor verlinkten Bericht in der Welt gelesen.
Den kannte ich noch nicht mal ;)
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Chrily
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Beitrag von Chrily »

In Hamburg haben die U-Bahnen jetzt Videoüberwachung in den Wagen, damit könnte man ja vielleicht eventuell die Täter filmen und dann auch finden. Man muss halt nur jemand haben der die Bänder alle sieht, bzw bei dem Fall das die Scheiben zerkratzt werden den Schalter drücken das die Cam filmt.
pok

Beitrag von pok »

Naja mir persönlich gefällt Videoüberwachung auch nicht so sonderlich. Da find ich meine Idee weiter oben schon besser :-)
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burmanyilmaz
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Beitrag von burmanyilmaz »

Es gäbe eine Möglichkeit, Täter schnell zu finden, dazu müsste man allerdings an jedem Bahnhof Personal haben, und zwar:
Die Fensterscheiben werden, wie schon vorgeschlagen, mit dünnen Leitdrähten durchzogen, oder sogenannte Bruchscheiben eingebaut, die bei Bearbeiten mit Diamantschleifern zerfallen. Sobald das passiert, wird ein Alarm im Führerstand ausgelöst, und der TF kann den BGS oder Bahnschutz oder Servicepersonal am nächsten Bahnhof alarmieren.
Bitte besuchen und was Gutes tun:
Fürn Jens!
Daniel S
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Beitrag von Daniel S »

Eine weitere Quelle: Soeben habe ich einen befreundeten Chemie-Studenten nach seiner Meinung zu einem Gemisch aus Fluss- und Schwefelsäure befragt. Als Antwort kam zunächst: "Zum Ätzen von Glas?". Danach hat er es mir ausführlich erklärt:
"Flusssäure (HF) wird hergestellt, in dem man Calciumfluorid mit Schwefelsäure versetzt. Es resultiert ein Gemisch aus Fluss- und Schwefelsäure. HF ist eine der wenigen Säuren, die Siliziumdioxid (=Glas) angreifen."

http://groups.google.de/groups?hl=de&lr=&i...%3DN%26tab%3Dwg
HF ist dadurch, dass es dem Körper bei schon geringen Verätzungen lebensnotwendiges Calcium entzieht, extrem gefährlich, der Stoffwechsel bricht dann zusammen.
Außerdem interessant zu lesen:
http://vdg.freepage.de/Flussaeure.htm
Der Mitarbeiter wurde von etwa 50 ml Flußsäure am Oberarm getroffen.  Obwohl er die Flußsäure sofort unter der Notdusche abspülte und kurz darauf vom Betriebsarzt fachgerecht versorgt und mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen wurde, verstarb er wenige Stunden später.
[...]
Flußsäure, Fluorwasserstoff und saure Fluoride wirken außergewöhnlich stark ätzend und durchdringen rasch die Haut.  Schon in geringen Mengen und niedrigen Konzentrationen zerstören sie tiefere Gewebeschichten und können durch Bindung an Calcium- und Magnesiumionen lebenswichtige Enzyme hemmen.  Die Folge können akut lebensbedrohende Stoffwechselstörungen sein.  Massive Einwirkung oder hohe Konzentrationen führen - unabhängig über welchen Aufnahmeweg - zum Tod.  Bei geringeren Konzentrationen kommt es zu Verätzungen und Brennschmerz der Haut.  Nicht selten stellen sich Schmerzen erst Stunden nach der Einwirkung ein.
Ciao :)
Daniel
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Tilletappen
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Beitrag von Tilletappen »

Ich werde das morgen mal an meinen Arbeitgeber weiterleiten. Wenn das zeug so gefährlich ist...

CU Tille
CU Tille
elchris
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Beitrag von elchris »

Wenn mir so einer mal unterkommt, darf er mal an seinem Edding kauen... Wie kommen SOLCHE Leute zu diesen Säuren?
ET 481

Beitrag von ET 481 »

Ich bin dafür, dass man gegen diese scheiß Sprayer endlich mal hart durchgreift, das ist wie im Artikel schon beschrieben keine Sachbeschädigung mehr, sondern auch Körperverletzung! So lange man in Deutschland wie mit Stoffhandschellen behandelt wird, tut sich da rein garnichts... :angry:
Daniel S
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Beitrag von Daniel S »

Chris @ 30 Jul 2004, 22:36 hat geschrieben: Wenn mir so einer mal unterkommt, darf er mal an seinem Edding kauen... Wie kommen SOLCHE Leute zu diesen Säuren?
Auch das habe ich meinen Chemie studierenden Bekannten gefragt. Das Zeug herzustellen ist ganz simpel und das nötige Zubehör kann jeder von uns problemlos kaufen. Was man braucht und wo man es bekommt, schreibe ich hier nicht.

Ciao :)
Daniel

Edit: Falls es einen von euch Bahnern (ich hoffe, das ist keine Beleidigung ;) ) interessiert, kann ich euch die Informationen natürlich zukommen lassen.
Daniel S
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Beitrag von Daniel S »

Bild-Zeitung Berlin, 23.4.2003(!):
Es ist nicht zu übersehen: Berlin ist die Hauptstadt der Vandalen. Sprayer-Schmierereien, zerkratzte Scheiben. Jetzt droht der S-Bahn eine noch schlimmere, fast unsichtbare Gefahr: Gift-Graffiti!
Eine Mixtur aus Flusssäure und Schwefelsäure wird in Eddingstifte gefüllt. Mit dem Gift ätzen die Sprayer ihre Tags in die Scheiben der Waggons. Das besonders gemeine: Die Mixtur trocknet erst nach drei Stunden - ist sie feucht oder kommt sie mit Wasser in Berührung, verursacht sie schlimme Hautschäden.
"Auch wenn z. B. Kinder mit nassen Fingern an solche Stellen patschen, können sie sich verletzen", warnt Karl Henning (55) vom Berliner Verein Nofitti. Der Senatsmitarbeiter: "Man will ja die Fahrgäste nicht in Panik versetzen. Aber es ist eine latente Gefahr, geradezu Gift-Terror. Die Sprayer-Szene hat ihre Aggressivität enorm gesteigert."
Die ersten Gift-Grafitti wurden Anfang des Jahres in München entdeckt - und geheim gehalten. In einem internen Schreiben eines S-Bahn-Mitarbeiters, das BILD vorliegt, heißt es: "Weitere Erkentnisse belegen, dass gleichgelagerte Fälle auch in Berlin festgestellt wurden. Chemiker Dr. Kurt Bauer (68) fiel morgens am Leopoldplatz (Wedding) eine Verätzung der U9 ins Auge. "Handtellergroße Buchstaben im vorletzten Waggon. Das ist kein Spaß mehr, sondern ein Anschlag, noch dazu ein Verstoß gegen das Giftgesetz!" Er schaltete die Berliner Polizei ein.
Die auf Grafitti-Entfernung spezialisierte Berliner Reinigungsfirma "Noak & Co" wurde per Rundschreiben von ihren Auftraggebern gewarnt. Geschäftsführer Egmont Kaschade (48): "Die Kollegen müssen besonders vorsichtig sein, Schutzkleidung tragen. Bei verdächtig aufgerauten Stellen macht der Bereichsleiter einen Test mit PH-Papier. "Wenn’s rötlich wird, ist Säure im Spiel!" Nofitti- Vorsitzender Hennig fordert jetzt: "BVG- und S-Bahn-Fahrer sollten mit Teststreifen ausgestattet werden, um verdächtige Stellen sofort kontrollieren zu können."
Demnach scheint es die ersten Fälle in München schon vor eineinhalb Jahren gegeben zu haben. Zum ersten Mal gesehen habe ich soetwas erst jetzt, vielleicht wurden die entsprechenden Scheiben bislang ja sofort getauscht.
Für die Täter ist die Sache übrigens auch nicht ganz ungefährlich: Die Filzeinlagen in den Stiften werden von der Säure in kürzerer Zeit aufgefressen. Danach läuft sie ungehindert aus, und was der Inhalt eines Stiftes, der sich in der Hosentasche freisetzt, anrichten kann, steht ja schon weiter oben.

Ciao :)
Daniel
EasyDor
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Beitrag von EasyDor »

Daniel S @ 31 Jul 2004, 12:44 hat geschrieben: Für die Täter ist die Sache übrigens auch nicht ganz ungefährlich: Die Filzeinlagen in den Stiften werden von der Säure in kürzerer Zeit aufgefressen. Danach läuft sie ungehindert aus, und was der Inhalt eines Stiftes, der sich in der Hosentasche freisetzt, anrichten kann, steht ja schon weiter oben.
Warum verspüre ich da keinen Funken Mitleid... :angry:
The definition of insanity is doing the same thing over and over and expecting different results.
Unkannter Verfasser - nicht A. Einstein
Daniel S
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Beitrag von Daniel S »

Hat jemand von euch zufällig schon etwas zum Thema erfahren und kann meine Aussage bestätigen oder - besser - dementieren?

Ciao :)
Daniel
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Daniel S @ 30 Jul 2004, 21:19 hat geschrieben: "Flusssäure (HF) wird hergestellt, in dem man Calciumfluorid mit Schwefelsäure versetzt. Es resultiert ein Gemisch aus Fluss- und Schwefelsäure. HF ist eine der wenigen Säuren, die Siliziumdioxid (=Glas) angreifen."
Meinst du nicht eher Floursäure (oder wie sich das Zeugs schreibt)? Also von Flußsäure habe ich bisher noch nix gehört. :blink:
ET 481 @ 31 Jul 2004, 00:07 hat geschrieben:Ich bin dafür, dass man gegen diese scheiß Sprayer endlich mal hart durchgreift, das ist wie im Artikel schon beschrieben keine Sachbeschädigung mehr, sondern auch Körperverletzung! So lange man in Deutschland wie mit Stoffhandschellen behandelt wird, tut sich da rein garnichts... :angry:
Ich wäre dafür, diese Dreckschweine in ihr eigenes Gemisch reinzutauchen. Füße voraus, und dann schön langsam das ganze Schwein. :angry: :angry: :angry: :angry:
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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FloSch
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Beitrag von FloSch »

ET 423 @ 2 Aug 2004, 20:14 hat geschrieben: Meinst du nicht eher Floursäure (oder wie sich das Zeugs schreibt)? Also von Flußsäure habe ich bisher noch nix gehört. :blink:
Sowas gibt's durchaus, siehe Wikipedia zu Flusssäure. Das ist eine wässrige Lösung von Fluorwasserstoff. Ziemlich stark ätzend das Zeug.
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