gestern habe ich zum ersten mal in München ein Säure-Graffiti gesehen.
Es handelt sich dabei um einen Schriftzug auf Scheiben, der aussieht, als wäre er mit weißer Wachsmalkreide aufgebracht. In Wirklichkeit entsteht er durch mit Säure gefüllte Filzschreiber.
Vermutlich setzen die Täter ein Gemisch aus Fluss- und Schwefelsäure ein, und davon geht eine ziemliche Gefahr aus: Wer die verätzten Scheiben berührt, wenn die Säure noch nicht vollständig getrocknet ist, riskiert üble Verätzungen in den tieferen Hautschichten. Sogar das dahinter liegende Gewebe und der Knochen werden von der Säure angegriffen und zersetzt. Winzige Tropfen reichen dafür aus, in höheren Dosen können aufgrund von Flourid bleibende Schäden entstehen - eine kräftige Verätzung führt im schlimmsten Fall zum Tod!
Also: Finger weg von Scheiben, die mit einem nicht eingeritzten Tag verziert sind! Mitarbeiter der S-Bahn-GmbH, gebt diesen Hinweis bitte weiter. So verätztes Glas gehört sofort getauscht und TFs sowie BSG und BGS sollten verstärkt auf solche Vorkommnisse achten und ggf. Fahrgäste warnen oder sogar den Zug austauschen.
Das gilt natürlich auch für die MVG.
Außerdem müssen die Täter dringend gefasst werden, denn das hat mit einem lustigen Streich überhaupt nichts mehr zu tun!
Ich habe mir leider die Wagennummer nicht gemerkt, aber es war der hintere 423er, der gestern, am 29.7. um 19:32 in Ebersberg Richtung Herrsching als S5 gefahren ist (oder 8 Minuten später in Grafing Bahnhof, kA).
Zu dem Zeitpunkt war die Säure aber definitiv schon getrocknet.
Ciao

Daniel