MVG: Streiks 2010

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
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[DB] Fahrgast
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Beitrag von [DB] Fahrgast »

Für die Forderungen habe ich Verständnis. Für das Arbeitskampfmittel Streik auch. Wofür ich kein Verständnis habe, dass 9 von 10 Streiks sich auf den morgendlichen Berufsverkehr beschränken und damit in der Hauptsache die Pendler - das sind die treuesten Kunden - treffen. Da sind sehr wenige Bartarifzahler unterwegs und der Arbeitgeber spart sich Lohn- und Stromkosten. Von den Pendlern springen durch solche Maßnahmen kaum welche vom ÖPNV ab, d.h. die Fahrgeldeinnahmen bleiben, es werden Kosten gespart und der Imageschaden ist gering. Ein Traum für jeden Arbeitgeber.

Wenn schon Streik, dann richtig: entweder ganztags oder wenn man punktuell Nadelstichen setzen will, dann zwischen den Berufsverkehren. Da sind viele Bartarifzahler und Gelegenheitsfahrgäste unterwegs. Das trifft den Arbeitgeber und tut ihm weh.
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

Bayernlover @ 10 Sep 2010, 13:11 hat geschrieben: Man=die Streikenden, die Forderer der 30%
So, da haben wir den Salat. "Die Streikenden". Wenn es einige wenige ankotzt, dass die Löhne stagnieren, können die nichts ausrichten. Die breite Masse, die auch etwas tun kann, wird aber leider meist erst sensibilisiert, wenn schon alles ziemlich "den Bach runter ist". Und wieso sollte man dann nicht das einfordern dürfen, worauf man die letzten 15 Jahre verzichtet hat?
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Taschenschieber @ 10 Sep 2010, 13:20 hat geschrieben: So, da haben wir den Salat. "Die Streikenden". Wenn es einige wenige ankotzt, dass die Löhne stagnieren, können die nichts ausrichten. Die breite Masse, die auch etwas tun kann, wird aber leider meist erst sensibilisiert, wenn schon alles ziemlich "den Bach runter ist". Und wieso sollte man dann nicht das einfordern dürfen, worauf man die letzten 15 Jahre verzichtet hat?
Also, wenn ich mir sicher bin, dass ich zu wenig bekomme, kann ich streiken. Dass das manche erst zu spät mitbekommen, ist nicht mein Problem.
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Beitrag von Taschenschieber »

Bayernlover @ 10 Sep 2010, 13:27 hat geschrieben: Also, wenn ich mir sicher bin, dass ich zu wenig bekomme, kann ich streiken. Dass das manche erst zu spät mitbekommen, ist nicht mein Problem.
Doch. DU kannst nämlich nicht einfach so streiken, sondern bist dabei auf deine Mitarbeiter angewiesen.
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Beitrag von Bayernlover »

Taschenschieber @ 10 Sep 2010, 13:28 hat geschrieben: Doch. DU kannst nämlich nicht einfach so streiken, sondern bist dabei auf deine Mitarbeiter angewiesen.
Zur Organisation des Streiks bezahle ich ja jedes Jahr Geld an die Gewerkschaft - irgendeinen Sinn sollte das schon haben.
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Beitrag von Taschenschieber »

Bayernlover @ 10 Sep 2010, 13:41 hat geschrieben: Zur Organisation des Streiks bezahle ich ja jedes Jahr Geld an die Gewerkschaft - irgendeinen Sinn sollte das schon haben.
Wer ist denn in einer Gewerkschaft?

Wer nimmt an der Urabstimmung teil, bei der 75% (?) der Mitglieder für den Streik stimmen müssen, damit überhaupt was geht?

Du und deine Mitarbeiter!
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Beitrag von Bayernlover »

Taschenschieber @ 10 Sep 2010, 13:43 hat geschrieben: Wer ist denn in einer Gewerkschaft?

Wer nimmt an der Urabstimmung teil, bei der 75% (?) der Mitglieder für den Streik stimmen müssen, damit überhaupt was geht?

Du und deine Mitarbeiter!
Richtig. Und wenn ich Geld an die Gewerkschaft zahle, erwarte ich auch, dass die dafür was tut. Eben die anderen Mitarbeiter mobilisieren etc.
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Beitrag von Taschenschieber »

Bayernlover @ 10 Sep 2010, 13:48 hat geschrieben: Richtig. Und wenn ich Geld an die Gewerkschaft zahle, erwarte ich auch, dass die dafür was tut. Eben die anderen Mitarbeiter mobilisieren etc.
Du kannst Menschen aber nicht beliebig mobilisieren.
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Beitrag von Bayernlover »

Taschenschieber @ 10 Sep 2010, 13:50 hat geschrieben: Du kannst Menschen aber nicht beliebig mobilisieren.
Wenn's ums Geld geht, werden sie alle aktiv^^
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Beitrag von Taschenschieber »

Bayernlover @ 10 Sep 2010, 13:57 hat geschrieben: Wenn's ums Geld geht, werden sie alle aktiv^^
Ahahahahaha.

Wie erklärst du dann die sinkenden Reallöhne für Tfs seit 1994?

Ging es da nicht ums Geld?

Hat vielleicht die Transnet Mist gebaut, und die Mitglieder haben es nicht gemerkt? (In welchem Falle es höchst legitim ist, dass die GDL das dann korrigieren möchte)

Oder was?
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Beitrag von Bayernlover »

Taschenschieber @ 10 Sep 2010, 14:00 hat geschrieben: Wie erklärst du dann die sinkenden Reallöhne für Tfs seit 1994?
Es steh ihnen doch frei, sich zu organisieren bzw. organisieren zu lassen?
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Beitrag von Taschenschieber »

Bayernlover @ 10 Sep 2010, 14:13 hat geschrieben: Es steh ihnen doch frei, sich zu organisieren bzw. organisieren zu lassen?
Und wieder sind wir ganz vorne angekommen, dafür müssen sie das Problem erstmal in der Masse erkennen.
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Beitrag von Bayernlover »

Taschenschieber @ 10 Sep 2010, 14:14 hat geschrieben: Und wieder sind wir ganz vorne angekommen, dafür müssen sie das Problem erstmal in der Masse erkennen.
Wenn es so schlimm ist, wie dargestellt wird, fällt mir das jeden Monat einmal auf, nämlich dann, wenn mein Gehalt überwiesen wird. Wenn mir das dann erst 10 Jahre später einfällt, gut, dann habe ich eben Pech gehabt.
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Daniel Schuhmann
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

Für persönliche Unterhaltungen gibt's übrigens auch die Kommunikationsmittel PN und Chat :D
OttoIV
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Beitrag von OttoIV »

Nachdem die MVG-Seite nichts mehr meldet, dürfte die Geschichte anscheinend schon vorbei sein. Und das hat jetzt genau was eingebracht?  :blink:
Auf der GdL Seite stand schon immer dass sie nur bis um 1000 streiken.

Lustig, dass die MVG dies nicht kuhmuhniziert hat.

Ein Schelm wer denkt dies sei Absicht um sämtliche Verspätungen des heutigen Tages (auch die "normalen") als Folge des Streiks und damit auf die bösen streikenden Ubahnfahrer hinzustellen....

Nachtrag: mein Bus um 0613 war pünktlich (kein Wunder, Subunternehmer) und die U3 Abfahrt FW 0625 fuhr auch. Insofern keine Beeinträchtigung meines Arbeitstages, da um Feierabend (ÖD-gemäß um 1300) alles wieder im Lot war.
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

Daniel Schuhmann @ 10 Sep 2010, 14:20 hat geschrieben: Für persönliche Unterhaltungen gibt's übrigens auch die Kommunikationsmittel PN und Chat :D
Wenn an einer On-Topic-Diskussion (!) nur zwei Leute teilnehmen, gehört sie nicht in das öffentliche Forum?
Wenn es so schlimm ist, wie dargestellt wird, fällt mir das jeden Monat einmal auf, nämlich dann, wenn mein Gehalt überwiesen wird. Wenn mir das dann erst 10 Jahre später einfällt, gut, dann habe ich eben Pech gehabt.
Nein. Dass die Löhne über Jahre systematisch sinken und nicht nur einmal ein bisschen, fällt dir erst auf, wenn es so weit ist.
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Tequila
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Beitrag von Tequila »

Bayernlover @ 10 Sep 2010, 13:05 hat geschrieben: Wenn sich die Arbeitnehmer ungerecht behandelt fühlen, sollen sie bitte streiken. Was sind die Maximalforderungen? Die sind ja wohl kaum so unermesslich hoch wie damals (war es bei der Bahn?), wo man fast 30% mehr verlangt hat...
Die GDL hat nicht pauschal 30% mehr gefordert. Diese Zahl wäre allerhöchstens bei der bestbezahltesten Tarifstufe, die damals geplant war, erreicht worden gegenüber dem vorherigen Zustand beim entsprechenden Arbeitnehmer.
Diese Zahl pauschal wurde lediglich durch die von den Mehdorn gekauften und anderen sowieso neoliberalen Medien verbreitet. Nach dem Motto "der Schell hatte doch mal was von 30% irgendwo gelabert, übernehmen wir diese Zahl einfach mal und erklären sie als pauschale Forderung".
Ich bitte Dich, 30% sind wohl mehr als überzogen. Da muss man sich eben früher mal kümmern, und nicht nach ewiger Zeit dann mit 30% ankommen, bis dahin scheint es ja auch gereicht zu haben...
Man konnte sich aber nicht früher drum kümmern. Denn man hatte direkt nach der Bahnreform fast noch 100% Beamte gehabt, die bekanntlich nicht streiken dürfen. Erst "jetzt" (also damals zum Streik) hatte man ausreichend nichtverbeamtete und außerdem in der GDL zugehörige Tf, wo man meinte, es dann doch mal mit einem Arbeitskampf probieren zu können, ohne daß zu viele Beamte den Verkehr relevant aufrechterhalten können.
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
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Jojo423
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Beitrag von Jojo423 »

Jean @ 10 Sep 2010, 09:40 hat geschrieben: Nachdem vor 1 1/2 Jahren die letzte Gehaltserhöhung war, habe ich einfach kein Verständnis für sowas!
Ich habe kein Verständnis dafür, dass Herr König 400.000 Eur (!) im Jahr erhält, und die betroffenen Mitarbeiter nur einen Hungerlohn bekommen.
Viele Grüße
Jojo423
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Watzinger @ 10 Sep 2010, 14:59 hat geschrieben: Ich habe kein Verständnis dafür, dass Herr König 400.000 Eur (!) im Jahr erhält, und die betroffenen Mitarbeiter nur einen Hungerlohn bekommen.
Der kriegt mehr, hab ich mal gelesen. Danke spock für die Erklärung!
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Jojo423
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Beitrag von Jojo423 »

Bayernlover @ 10 Sep 2010, 15:14 hat geschrieben: Der kriegt mehr, hab ich mal gelesen. Danke spock für die Erklärung!
Kann es sein das es das NEtto Gehalt ist?
Viele Grüße
Jojo423
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Watzinger @ 10 Sep 2010, 15:18 hat geschrieben: Kann es sein das es das NEtto Gehalt ist?
Möglich ist es, ja.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

süsser Streik heute morgen :lol:
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
Einsamer_Wolf86

Beitrag von Einsamer_Wolf86 »

DumbShitAward @ 10 Sep 2010, 10:18 hat geschrieben:
Einsamer_Wolf86 @ 10 Sep 2010, 08:22 hat geschrieben: Laut dem Pressesprecher im Interview, ob sie da 'nur' die Streikenden genommen haben, keine Ahnung...
Ach ja, die Ausfallquote liebt bei 85% im Untergrund, an der Oberfläche sind die Auswirkungen geringer.
Mal 'n Radio anmachen, vielleicht kommts nochmal
Ne andersrum... 85% der U-Bahnen FUHREN.

Von daher kommt das mit den 20 U-Bahnfahrern ganz gut hin... obs jetzt 19 oder 21 sind, ist nun wirklich egal. Bei der Tram sinds anscheinend laut SZ nur 4.

Dennoch scheint mir das fast ein bisschen zu wenig zu sein... ich habe zwar nicht mit Ausmassen wie vor 1 1/2 Jahren gerechnet, aber das ist ja kein Arbeitskampf, das ist ein Arbeitswutanfall eines Dreijährigen.
Mist, verschrieben :blink: Ja du hast Recht, ich war no ned ganz wach als ich des schrieb^^
Lazarus @ 10 Sep 2010, 15:36 hat geschrieben: süsser Streik heute morgen :lol:
Ja, das ist wahr :lol: am 25er sind alle gefahren (meine Baustelle liegt gleich am Regerplatz, da hört man die Tram scho ganz gut)
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Lazarus @ 10 Sep 2010, 15:36 hat geschrieben:süsser Streik heute morgen :lol:
Stimmt, ich hätte es gar nicht mitgekriegt, wenn nicht eine Lautsprecherstimme am Wartehäuschen der Tram drauf hingewiesen hätte. Ich musste nicht länger warten als wie bei einer sonstigen, durchschnittlichen Verspätung der Tram...
Wo ist das Problem?
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Immer lacht drüber, ich denke, dass das ganze heute nur ein Warnschuss war. In Anbetracht der Tatsache, dass hier sicher auch mitstreikende Tramfahrer etc. mitlesen, wäre ich ein bisschen stiller.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

khoianh @ 7 Sep 2010, 11:42 hat geschrieben: Ich glaube, dass die MVG die Streik-Drohungen schon vor uns kennt und daher wohl möglichst versucht hat, die GDL-Fahrer die gesamte Woche über auf eher verzichtbare Kurse zu schicken, um bei Ausfall dieser Fahrer weniger Probleme zu haben. Ganz verzweifelt wird man bei der MVG gewiss nicht sein. ;)
Aber auch das ist nicht so ohne weiteres möglich - dazu gibt es zu viele Rahmenbedingungen bei der Dienstplangestaltung (z.B. Ruhezeiten).
DumbShitAward @ 7 Sep 2010, 13:49 hat geschrieben:Was man allerdings machen kann ist, dass man alles verfügbare Personal, das nicht direkt eingesetzt wird morgens einfach mal antraben lässt zur Bereitschaft. 
Nein, das geht nicht - Stichwort Ruhezeiten uswusf.
Jean @ 7 Sep 2010, 14:03 hat geschrieben:Wer soll überhaupt streiken? Wenn es nochmal die Fahrer der MVG sind, dann habe ich dafür einfach kein Verständnis! Wo sind wir denn dass jedes Jahr eine Gehaltserhöhung erwartet wird?  :(  :(
Kennst Du den Lohn der MVG-Mitarbeiter? Ist Dir bewusst, dass die Gewerkschaft Verdi vor einigen Jahren einer massiven Lohnkürzung zugestimmt hat? Meines Wissens nach sind die MVGler immer noch unter dem Lohn, den sie vor einigen Jahrne mal hatten.
DumbShitAward @ 8 Sep 2010, 08:33 hat geschrieben:Es ist ja außer Frage, dass es da tarifrechtlich Verbesserungsbedarf gibt, aber die Art und Weise wird vom Fahrgast (der ja an und für sich nicht der Gegner der Gewerkschaft sein sollte) wohl nicht toleriert werden.
Wie soll das denn sonst gehen?
DumbShitAward @ 8 Sep 2010, 13:54 hat geschrieben:Strenggenommen ist auch bei Lehrern die Fahrt von der Schule nach Hause eine Unterbrechung der Arbeitszeit und die wird auch nicht gesondert vergütet.
Das nennt sich Arbeitsweg, und wird in praktisch keinem Beruf bezahlt. Dass Du einen Teil Deiner Arbeit vor und einen Teil der Arbeit nach Deinem Weg nach Hause machst tut nichts zur Sache, es handelt sich um eine Rückfahrt von der Arbeit wie in jedem anderen Beruf auch.

Was würdest Du denn davon halten, wenn Du in zwei verschiedenen Schulen unterrichten müsstest, zwischen beiden Schulen eine Fahrzeit von einer Stunde, und das bitte unbezahlt? Und am besten jeden Tag noch 1,5 Stunden Freistunde, natürlich auch unbezahlt, aber Deine Unterrichtsvorbereitungen machst Du bitte trotzdem in der Zeit.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Thomas089
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Beitrag von Thomas089 »

Boris Merath @ 12 Sep 2010, 13:30 hat geschrieben:Was würdest Du denn davon halten, wenn Du in zwei verschiedenen Schulen unterrichten müsstest, zwischen beiden Schulen eine Fahrzeit von einer Stunde, und das bitte unbezahlt? Und am besten jeden Tag noch 1,5 Stunden Freistunde, natürlich auch unbezahlt, aber Deine Unterrichtsvorbereitungen machst Du bitte trotzdem in der Zeit.
Ich bin zwar nicht auf dem aktuellen Stand, aber früher zumindest waren Freistunden für die Lehrer grundsätzlich unbezahlt. Ein Physik- oder Chemielehrer musste halt in der Zeit seine Versuchsaufbauten machen und ein Englisch- oder Geschichtslehrer musste schauen, dass er einen Platz findet, wo er Aufgaben korrigieren konnte. Aber sicher war so manche Stunde nicht nutzbar. Im Übrigen ist für Lehrer in der Gesamtstundenzahl eine gewisse Zeit für Vorbereitungs- und Korrekturarbeiten zu Hause angesetzt. Ob er aufgrund überhöhter Klassenstärken oder neuer Stoffpläne mehr Zeit braucht, interessiert dann niemanden.

Auch hierüber bin ich nicht im Bilde, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass so manche Lehrer in stundenweisen Arbeitsverhältnissen sehr wohl unbezahlt zwischen zwei oder sogar mehr Schulen pendeln müssen.

Und noch eins: In vielen Tätigkeiten, besonders auch im IT-Bereich, schert sich der Arbeitgeber einen feuchten Staub, wie viele Stunden Freizeit sein Mitarbeiter abends oder am Wochenende für die Einarbeitung in neue Anforderungen investieren muss. Wie viele Leute in derartigen Berufssparten haben heute noch das Glück, um 17:00 Uhr den Bleistift fallen lassen zu können? Auch überberstende Gleitzeitkonten, die niemals abgegolten werden, sprechen ihre deutliche Sprache.
Gruß, Thomas
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Beitrag von TravellerMunich »

Boris Merath @ 12 Sep 2010, 13:30 hat geschrieben: Was würdest Du denn davon halten, wenn Du in zwei verschiedenen Schulen unterrichten müsstest, zwischen beiden Schulen eine Fahrzeit von einer Stunde, und das bitte unbezahlt? Und am besten jeden Tag noch 1,5 Stunden Freistunde, natürlich auch unbezahlt, aber Deine Unterrichtsvorbereitungen machst Du bitte trotzdem in der Zeit.
Mal abgesehen davon dass ich durchaus verstehe, dass die Zwangsfreistunden für Fahrer nicht schön sind:
Ich komme aus einer Lehrerfamilie. Meine Schwester und mein Schwager beginnen an einigen Wochentagen gegen 7:30 den Dienst und können erst gegen 18 Uhr nach Hause. Dazwischen liegen dann unbezahlte Freistunden oder das Warten auf (ebenfalls unbezahlte) Lehrerkonferenzen, die bis weit in den Abend hinein dauern.

Abhilfe würde es sicher schaffen, wenn man bei der U-Bahn nicht zwischen 9:30 Uhr und 15:30 Uhr auf einen Takt 10 ausdünnt, sondern einfach einen Takt 5 durchfährt. So was wird in Hamburg und Berlin gemacht und ist sowohl für den Fahrgast als auch für die Umsteigebeziehungen super. Die Extrakosten hingegen sind gar nicht so groß wie gerne dargestellt. Meinen zumindest die Berliner, Hamburger und auch Augsburger (wo man dies so auch macht).
uferlos
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Beitrag von uferlos »

mfg Daniel
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Beitrag von spock5407 »

Ich denke, es wird die Woche noch mal ne etwas größere Warnaktion geben, quasi "last call" für ne Verhandlungslösung vor der Wiesn. Und wenn das nicht zieht, dann zur Wiesn.
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