MVG: Streiks 2010
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Problem ist hier wohl nicht die unterschiedliche Lohnforderung (wobei das Thema Tarifeinheit hier mal wirklich relevant sein könnte, immerhin ist auch eine große Zahl der U-Bahnfahrer bei ver.di und die dürfen nicht streiken) sondern die Pausenregelung.
Das ganze kann aber für die GDL auch ganz böse nach Hinten losgehen:
Es ist zwar nicht klar wie viele (und schon gar nicht wer) Triebfahrzeugführer bei der MVG in der GDL organisiert sind, bayernweit sind es aber etwa 1000. Davon fallen die meisten anscheinend auf Augsburg und München.
Nur eine hypothetische Berechnung. Sagen wir einmal in München sind es 500 (was zuviel sein dürfte, vergesst Nürnberg nicht), in Augsburg 250. Die MVG hat etwas mehr als 2700 Angestellte. Natürlich sind das nicht alles Fahrzeugführer, aber sagen wir einmal, dass etwa 1000 es sind (konservative Schätzung basierend auf der Zahl der Fahrzeuge, die die MVG bestizt und das sind etwas mehr als 1000).
Worst Case gibt es da immernoch 500 ver.di, sonstige oder gar nicht gewerkschaftlich organisierte Angestellte (und evtl. sogar noch den ein oder anderen Beamten?). Damit ist natürlich ein Normalbetrieb kaum möglich, das U-Bahn und große Teile des Tramnetzes kann man damit wohl schon am Leben erhalten. Kritisch ist das nur, weil natürlich die MVG nicht weiß, ob der für den bestimmten Zug zugeteilte Tf nun GDL ist oder nicht. Wenns blöd läuft, dann ist er es und die U-Bahn blockiert das Gleis solange, bis man einen Ersatzfahrer gefunden hat.
Das ganze funktioniert aber genau ein Mal, dann weiß die MVG wer wo dazugehört und kann dementsprechend disponieren. Gerade zur Wiesn-Zeit aber könnte ich mir vorstellen, dass die ver.di-Kollegen sich da aber... nun sagen wir einmal vorsichtig "grob verarscht" von ihren GDL-Genossen vorkommen und der ein oder andere lässt das den Kollegen sicherlich auch mal spüren.
Im Endeffekt kommt es wohl darauf an, wie hoch der Anteil beim Fahrpersonal ist. Sind es nicht deutlich über 50% dann wird dieser Streik wohl vergleichsweise Wirkungslos. Beim letzten Mal hat ver.di mitgezogen, da wurde es echt hässlich... je nach Streikort könnte es aber sein, dass die GDL sich diesmal überhoben hat.
Das ganze kann aber für die GDL auch ganz böse nach Hinten losgehen:
Es ist zwar nicht klar wie viele (und schon gar nicht wer) Triebfahrzeugführer bei der MVG in der GDL organisiert sind, bayernweit sind es aber etwa 1000. Davon fallen die meisten anscheinend auf Augsburg und München.
Nur eine hypothetische Berechnung. Sagen wir einmal in München sind es 500 (was zuviel sein dürfte, vergesst Nürnberg nicht), in Augsburg 250. Die MVG hat etwas mehr als 2700 Angestellte. Natürlich sind das nicht alles Fahrzeugführer, aber sagen wir einmal, dass etwa 1000 es sind (konservative Schätzung basierend auf der Zahl der Fahrzeuge, die die MVG bestizt und das sind etwas mehr als 1000).
Worst Case gibt es da immernoch 500 ver.di, sonstige oder gar nicht gewerkschaftlich organisierte Angestellte (und evtl. sogar noch den ein oder anderen Beamten?). Damit ist natürlich ein Normalbetrieb kaum möglich, das U-Bahn und große Teile des Tramnetzes kann man damit wohl schon am Leben erhalten. Kritisch ist das nur, weil natürlich die MVG nicht weiß, ob der für den bestimmten Zug zugeteilte Tf nun GDL ist oder nicht. Wenns blöd läuft, dann ist er es und die U-Bahn blockiert das Gleis solange, bis man einen Ersatzfahrer gefunden hat.
Das ganze funktioniert aber genau ein Mal, dann weiß die MVG wer wo dazugehört und kann dementsprechend disponieren. Gerade zur Wiesn-Zeit aber könnte ich mir vorstellen, dass die ver.di-Kollegen sich da aber... nun sagen wir einmal vorsichtig "grob verarscht" von ihren GDL-Genossen vorkommen und der ein oder andere lässt das den Kollegen sicherlich auch mal spüren.
Im Endeffekt kommt es wohl darauf an, wie hoch der Anteil beim Fahrpersonal ist. Sind es nicht deutlich über 50% dann wird dieser Streik wohl vergleichsweise Wirkungslos. Beim letzten Mal hat ver.di mitgezogen, da wurde es echt hässlich... je nach Streikort könnte es aber sein, dass die GDL sich diesmal überhoben hat.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB
Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
Nur braucht die MVG aber dafür einen gewissen Vorlauf, um das zu organisieren. Genau den will man der MVG aber durch eine möglichst kurzfristige Ansetzung des Streiks net geben.uferlos @ 7 Sep 2010, 08:30 hat geschrieben: v.a. hat man ja dieses mal noch die Busfahrer der MVG, die ja zumeist nicht in der GDL sind. So hat man noch viel mehr Busse, die Ausrücken können. Dazu noch einen Notbetrieb auf den wichtigsten Stammstrecken der U-Bahn/Tram. Das sollte schon gehen.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
Ich glaube, dass die MVG die Streik-Drohungen schon vor uns kennt und daher wohl möglichst versucht hat, die GDL-Fahrer die gesamte Woche über auf eher verzichtbare Kurse zu schicken, um bei Ausfall dieser Fahrer weniger Probleme zu haben. Ganz verzweifelt wird man bei der MVG gewiss nicht sein. 

Die einzige Lösung für die Verkehrswende wäre Home Office für alle... - flickr
Die MVG weiß ja nicht, wer in der GDL ist. Soweit habe ich das zumindest aufgefaßt.
Beim Abschluß eines Arbeitsvertrages sagt man dem Arbeitgeber ja nicht, wenn man es denn tut, in welcher Gewerkschaft man ist oder eintreten wird.
Klar, das funktioniert nur beim ersten Mal.
Beim Abschluß eines Arbeitsvertrages sagt man dem Arbeitgeber ja nicht, wenn man es denn tut, in welcher Gewerkschaft man ist oder eintreten wird.
Klar, das funktioniert nur beim ersten Mal.
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
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Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
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Richtig, die MVG muss da schnell disponieren. Mindestens einen Tag gibts - je nach dem wie viele wirklich streiken - mehr oder minder schweres Chaos.
Was man allerdings machen kann ist, dass man alles verfügbare Personal, das nicht direkt eingesetzt wird morgens einfach mal antraben lässt zur Bereitschaft. Wenn man das dann im Griff hat, kann man, falls was "übrig" bleibt, auch wieder heim schicken. Wer antanzt, der nicht GDL, also weiß man dann bescheid. Vielleicht muss man dann um sich für die Logistik etwas Zeit zu verschaffen am nächsten Tag noch nen Notfallfahrplan (der Busverkehr dürfte ja vergleichsweise gering betroffen sein) fahren, das wars aber dann.
In Hamburg im Hafen hatte man vor 15 Jahren oder so mal eine ähnliche Situation. Die größte Gewerkschaft, der etwa 2/3 der Arbeitnehmer angehörten hat gestreikt, der Rest gearbeitet. Die haben das so gemacht, dass sie ihre Genossen "scheibchenweise" streiken ließen, also das man vor Ablauf einer Woche nicht endgültig wusste, wer jetzt alles dazugehört. Man hat einfach immer andere Leute in kritischen Position abgezogen, sodass fast eine Woche nichts lief. Das geht aber nur, mit immenser Logistik, einer wirklich absolut verschlossenen Gewerkschaft und natürlich erst ab einer bestimmten Zahl Mitglieder. Keinen dieser drei Aspekte dürfte die GDL aber ausreichend erfüllen können.
Ist ein massives Vabanquespiel, dass sie da treiben. Bedenkt auch, dass der Arbeitgeber nicht daran gehindert ist, diese Daten, die er so gewonnen hat, aufzuheben und beim nächsten Mal wieder einzusetzen. Dann klappt das bis auf Einzelfälle überhaupt nicht mehr.
GDL pokert verdammt hoch, das steht fest.
Was man allerdings machen kann ist, dass man alles verfügbare Personal, das nicht direkt eingesetzt wird morgens einfach mal antraben lässt zur Bereitschaft. Wenn man das dann im Griff hat, kann man, falls was "übrig" bleibt, auch wieder heim schicken. Wer antanzt, der nicht GDL, also weiß man dann bescheid. Vielleicht muss man dann um sich für die Logistik etwas Zeit zu verschaffen am nächsten Tag noch nen Notfallfahrplan (der Busverkehr dürfte ja vergleichsweise gering betroffen sein) fahren, das wars aber dann.
In Hamburg im Hafen hatte man vor 15 Jahren oder so mal eine ähnliche Situation. Die größte Gewerkschaft, der etwa 2/3 der Arbeitnehmer angehörten hat gestreikt, der Rest gearbeitet. Die haben das so gemacht, dass sie ihre Genossen "scheibchenweise" streiken ließen, also das man vor Ablauf einer Woche nicht endgültig wusste, wer jetzt alles dazugehört. Man hat einfach immer andere Leute in kritischen Position abgezogen, sodass fast eine Woche nichts lief. Das geht aber nur, mit immenser Logistik, einer wirklich absolut verschlossenen Gewerkschaft und natürlich erst ab einer bestimmten Zahl Mitglieder. Keinen dieser drei Aspekte dürfte die GDL aber ausreichend erfüllen können.
Ist ein massives Vabanquespiel, dass sie da treiben. Bedenkt auch, dass der Arbeitgeber nicht daran gehindert ist, diese Daten, die er so gewonnen hat, aufzuheben und beim nächsten Mal wieder einzusetzen. Dann klappt das bis auf Einzelfälle überhaupt nicht mehr.
GDL pokert verdammt hoch, das steht fest.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB
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Wer soll überhaupt streiken? Wenn es nochmal die Fahrer der MVG sind, dann habe ich dafür einfach kein Verständnis! Wo sind wir denn dass jedes Jahr eine Gehaltserhöhung erwartet wird?



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Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
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Man könnte sich ja auch mal auf normalem Weg einigen - und dann frag ich mich immer, was passiert, wenn ich einfach nicht mehr auf der Arbeit erscheine. Hm, wahrscheinlich flieg ich raus. Irgendwo ist es unfair, dass der öffentliche Dienst solch enorme Druckmittel in der Hand hält!Taschenschieber @ 7 Sep 2010, 15:12 hat geschrieben: Was spricht dagegen? Inflation gibts immerhin auch jedes Jahr.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Streiks gibt es in allen Branchen, und zwischen einem Streik und "einfach nicht auf der Arbeit erscheinen" gibt es einen gewaltigen Unterschied. Kündigung wegen Streikteilnahme ist imho übrigens nicht erlaubt.Bayernlover @ 7 Sep 2010, 15:15 hat geschrieben: Man könnte sich ja auch mal auf normalem Weg einigen - und dann frag ich mich immer, was passiert, wenn ich einfach nicht mehr auf der Arbeit erscheine. Hm, wahrscheinlich flieg ich raus. Irgendwo ist es unfair, dass der öffentliche Dienst solch enorme Druckmittel in der Hand hält!
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Ich habe aber gar keine Chance auf einen Streik, selbst wenn ich wollte, da meine Arbeit irgendwo im Hinterzimmer eines Bürogebäudes stattfindet, da merkt's erstmal keiner wenn ich nicht da bin, außer der Arbeitgeber. Das wollte ich damit ausdrücken.Taschenschieber @ 7 Sep 2010, 15:53 hat geschrieben: Streiks gibt es in allen Branchen, und zwischen einem Streik und "einfach nicht auf der Arbeit erscheinen" gibt es einen gewaltigen Unterschied. Kündigung wegen Streikteilnahme ist imho übrigens nicht erlaubt.
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Man streikt auch nicht als Einzelperson...Bayernlover @ 7 Sep 2010, 15:55 hat geschrieben: Ich habe aber gar keine Chance auf einen Streik, selbst wenn ich wollte, da meine Arbeit irgendwo im Hinterzimmer eines Bürogebäudes stattfindet, da merkt's erstmal keiner wenn ich nicht da bin, außer der Arbeitgeber. Das wollte ich damit ausdrücken.
Und wenn es der Arbeitgeber merkt, reicht's doch. Immerhin ist das derjenige, der dir mehr Gehalt geben kann...
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Du verstehst nicht worauf ich hinauswill. Bei der MVG gibt es öffentlichen Druck auf die Verantwortlichen, da die Leute nicht zur Arbeit und wieder zurück kommen. Meine Arbeit bleibt erstmal liegen und der öffentliche Druck ist gleich Null.Taschenschieber @ 7 Sep 2010, 15:57 hat geschrieben: Man streikt auch nicht als Einzelperson...
Und wenn es der Arbeitgeber merkt, reicht's doch. Immerhin ist das derjenige, der dir mehr Gehalt geben kann...
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Ja, den öffentlichen Druck gibt es. Die Leute fahren nicht mehr (Umsatzeinbruch). Wenn deine Hinterzimmerbranche streikt (nicht nur du alleine), passiert aber über kurz oder lang das Gleiche.Bayernlover @ 7 Sep 2010, 16:03 hat geschrieben:
Du verstehst nicht worauf ich hinauswill. Bei der MVG gibt es öffentlichen Druck auf die Verantwortlichen, da die Leute nicht zur Arbeit und wieder zurück kommen. Meine Arbeit bleibt erstmal liegen und der öffentliche Druck ist gleich Null.
Wenn dein geschilderter Effekt wirklich so extrem ist, wie du es meinst, dann müssten Busfahrer, Bahnfahrer, Tfs und Co. die bestbezahlten Arbeitnehmer in Deutschland sein - dass dem nicht so ist, wissen wir alle.
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Das Verständnis in der Bevölkerung schwindet ganz schnell, wenn man sich manche Lohnforderungen anschaut. Also beliebig nach oben drehen kann man die Schraube nicht.Taschenschieber @ 7 Sep 2010, 16:08 hat geschrieben: Wenn dein geschilderter Effekt wirklich so extrem ist, wie du es meinst, dann müssten Busfahrer, Bahnfahrer, Tfs und Co. die bestbezahlten Arbeitnehmer in Deutschland sein - dass dem nicht so ist, wissen wir alle.
Und meine Arbeit bleibt liegen, in der Zeit wo ich weg bin kann die Firma aber Ersatz organisieren und damit die Auswirkungen stark begrenzen.
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Tut sie ja selten - und bei der MVG kommt eben dazu, dass man nicht mal eben Fahrer aus Berlin oder Hamburg holen kann.Taschenschieber @ 7 Sep 2010, 16:21 hat geschrieben: Nicht, wenn die ganze Branche streikt, das ist ja grade der Witz.
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Mit einem Streik während der Wiesn würden die sich ganz viele Freunde machen. <_<
IC(E) L-Fan mit Siemens Vectron (!!)
Reisebericht: Große Schwäbische Albrundfahrt
Meine Bahn-Bilder auf FlickR
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Oh ja... aber was ich mich frage, kann man bei der MVG nicht schon jetzt vorsorglich ein Notkonzept ausarbeiten, das dann fallweise kurzfristig inkrafttreten kann?? Das kann ja eins sein, was von einer Minmalbesetzung ausgeht und dann spontan evtl. eben noch um einige zusätzliche Kurse verstärkt werden kann.Markus @ 7 Sep 2010, 16:59 hat geschrieben: Mit einem Streik während der Wiesn würden die sich ganz viele Freunde machen. <_<
Man muss sein Leben aus dem Holz schnitzen, das man hat - Theodor Storm
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Ich denke hier gehts doch gar nicht ums Geld, sondern um die ungerechte Behandlung des Fahrpersonals. Würde es denn der MVG-Verwaltung gefallen wenn sie mal gerade nichts zu tun haben, weil gerade nichts zu bearbeiten ist, ihnen einfach Arbeitszeit abgezogen würde? Es kann doch nicht sein dass jemand 11 Stunden in die Arbeit geht und dann vielleicht 8 Stunden bezahlt bekommt. Wieso nur hier, wieso nicht z. B. in der Verwaltung, nur nach Produktivität bezahlen? Wie wäre es die Fahrt mit dem Aufzug in der Verwaltung als "Gastfahrt" zu sehen und dies nur zu 50% oder gar nicht zu zahlen?
Es ist doch das Risiko des Arbeitgebers wenn zwischen zwei Fahrten Luft ist, das ist doch kein Freizeitspaß, denn über Freizeit kann man frei verfügen. Wie gesagt, es ist ungerecht, da es nur beim fahrenden Personal Abzüge gibt, die Problem des AG sind.
Über Aussagen wie die von Jean muss man gar nichts sagen, sowas von uninformiert und Stammtischmäßig, einfach mal irgend einen Unsinn dahinplappern, kommt doch bei der Masse an.
Dann gibt es ständig diese Neidhammel "wenn ich das nicht habe, sollen es andere auch nicht haben.
Es wird bei Besserverdienern immer von Neid gesprochen, wenn man fordert sie höher zu besteuern, aber das hier ist genauso ein Neid und das auf die Behebung einer großen Ungerechtigkeit.
Hallo? Wenn es zum Streik kommt ist es die Schuld der MVG und der Stadtverwaltung! Die Fahrgäste sollten sich schon an die Schuldigen wenden, also schön Druck auf die MVG machen.
Ich denke es ist das gute Recht der MVGler hier für die Beseitigung von einseitigen Ungerechtigkeiten die nur das Fahrpersonal belasten zu kämpfen. Reich wird keiner bei der MVG (abgesehen von der Führung), aber die Arbeitsbedingungen sollten passen bei der Belastung angefangen von immer engeren Umläufen (kaum Zeit für WC-Besuche) bis hin zu immer aggressiveren Fahrgästen mit verbalen/körperlichen Angriffen ist alles vertreten.
Verdi hat die kommunalen Mitarbeiter doch schon mal verraten, scheinbar zählen dort auch einige Berufe mehr als andere und das fahrende Personal wird wie der letzte Dr.... behandelt, so wie bei der großen Eisenbahn die blaue DGB-Gewerkschaft immer das Fahrpersonal gegenüber anderen benachteiligt hat (was dann eben andere Organisationen erst stark gemacht hat).
Es ist doch das Risiko des Arbeitgebers wenn zwischen zwei Fahrten Luft ist, das ist doch kein Freizeitspaß, denn über Freizeit kann man frei verfügen. Wie gesagt, es ist ungerecht, da es nur beim fahrenden Personal Abzüge gibt, die Problem des AG sind.
Über Aussagen wie die von Jean muss man gar nichts sagen, sowas von uninformiert und Stammtischmäßig, einfach mal irgend einen Unsinn dahinplappern, kommt doch bei der Masse an.
Dann gibt es ständig diese Neidhammel "wenn ich das nicht habe, sollen es andere auch nicht haben.
Es wird bei Besserverdienern immer von Neid gesprochen, wenn man fordert sie höher zu besteuern, aber das hier ist genauso ein Neid und das auf die Behebung einer großen Ungerechtigkeit.
Hallo? Wenn es zum Streik kommt ist es die Schuld der MVG und der Stadtverwaltung! Die Fahrgäste sollten sich schon an die Schuldigen wenden, also schön Druck auf die MVG machen.
Ich denke es ist das gute Recht der MVGler hier für die Beseitigung von einseitigen Ungerechtigkeiten die nur das Fahrpersonal belasten zu kämpfen. Reich wird keiner bei der MVG (abgesehen von der Führung), aber die Arbeitsbedingungen sollten passen bei der Belastung angefangen von immer engeren Umläufen (kaum Zeit für WC-Besuche) bis hin zu immer aggressiveren Fahrgästen mit verbalen/körperlichen Angriffen ist alles vertreten.
Verdi hat die kommunalen Mitarbeiter doch schon mal verraten, scheinbar zählen dort auch einige Berufe mehr als andere und das fahrende Personal wird wie der letzte Dr.... behandelt, so wie bei der großen Eisenbahn die blaue DGB-Gewerkschaft immer das Fahrpersonal gegenüber anderen benachteiligt hat (was dann eben andere Organisationen erst stark gemacht hat).
Ja, aber du weißt nicht, wie hoch der Anteil der Münchner Fahrer ist. Das, glaube ich, weiß zur Zeit nicht mal die MVGLazarus @ 7 Sep 2010, 18:19 hat geschrieben:laut BR soll es sich um etwa 1000 der 6000 Bayernweit tätigen Mitarbeiter handeln. Also so wild kann es es net werden. Wieder mal viel Lärm um nichts.

Zu den Aussagen von Taschenschieber u.a.
Natürlich hast du auch die Möglichkeit zu streiken (außer du bist Beamter). Dazu musst du dich aber mit deinen Kollegen zusammentun und eine Gewerkschaft gründen bzw. einer beitreten. Wenn ihr dann gemeinsam versucht eure Lohnforderungen oder die Forderung nach besseren Arbeitsbedingungen durch zu setzen könnte, als letztes Mittel, auch die vorübergehende Einstellung der Arbeit stehen. = Streik
Gemeinsam kann man Ziele erreichen, ein Einzelner kann das natürlich nicht. In einigen Branchen, z.B. im öffentlichen Dienst ist die Solidarität nun mal größer. Leider ist es heutzutage eher chic nicht in der Gewerkschaft zu sein. Dann darf man aber nicht darüber meckern, dass es einige Branchen gibt die gut organisiert durch Streik ihre Interessen vertreten. Außerdem gibt es in Deutschland eh nur wenige Streiks - Was würdet Ihr in Frankreich sagen, wo regelmäßig der Bahnverkehr ausfällt.
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Haben sie sicherlich, aber das hier ist Beamtenmikado: wer sich zuerst bewegt, verliert. Ich würde ein Betriebskonzept ausarbeiten, dass vom absoluten worst case ausgeht, alle Angestellten pro Forma mal ne Stunde früher als gewöhnlich hereinbestellen und dann schauen, was passiert. Je nach dem wieviele es sind kann man dann das Minimalkonzept ad hoc noch ausweiten.168er @ 7 Sep 2010, 17:14 hat geschrieben: Oh ja... aber was ich mich frage, kann man bei der MVG nicht schon jetzt vorsorglich ein Notkonzept ausarbeiten, das dann fallweise kurzfristig inkrafttreten kann?? Das kann ja eins sein, was von einer Minmalbesetzung ausgeht und dann spontan evtl. eben noch um einige zusätzliche Kurse verstärkt werden kann.
Das Konzept darf natürlich nicht in die Hände der GDL gelangen, genausowenig wie die Namen der GDL-Mitglieder an den MVG kommen darf.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB
Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Und genau da liegt der katastrophale Denkfehler.Chemin de fer @ 7 Sep 2010, 18:01 hat geschrieben: Hallo? Wenn es zum Streik kommt ist es die Schuld der MVG und der Stadtverwaltung! Die Fahrgäste sollten sich schon an die Schuldigen wenden, also schön Druck auf die MVG machen.
Du glaubst doch nicht im ernst, dass ein Fahrgast, der selbst nicht zur Arbeit kommt bzw. dafür ganzschöne Klimmzüge hinlegen muss, damit er selbst seinen Job behält, für eine Splittergewerkschaft die "Drecksarbeit" macht? Gerade dann nicht, wenn diese Gewerkschaft, ob berechtigt oder nicht sei einmal dahingestellt, sich darin einen Namen gemacht hat, nicht viel von Kompromissen zu halten, sich damals beim großen DB weiten Streik ziemlich unbeliebt gemacht hat und die große andere Gewerkschaft gerade einen vertretbaren Kompromiss über eine 3.5%ige Lohnerhöhung + Einmalzahlung abgeschlossen hat?
Es ist ja außer Frage, dass es da tarifrechtlich Verbesserungsbedarf gibt, aber die Art und Weise wird vom Fahrgast (der ja an und für sich nicht der Gegner der Gewerkschaft sein sollte) wohl nicht toleriert werden.
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