TramPolin @ 11 Sep 2010, 17:59 hat geschrieben: Übrigens: Erstaunlich, wie laut es im D, f und J ist und wie stark das Teil vibriert. Das Fahrgefühl ist ungefähr so, wie wenn man mit platten Reifen mit dem Fahrrad auf Beton fährt.
Schienennahes Fahren!
Denkt immer dran: diese Fahrzeuge galten mal als das modernste, was es gab, als höchst komfortabel und fortschrittlich! (Denn: egal wie laut und schaukelnd es war, immer noch besser, als zu Fuß gehen zu müssen.)
TramPolin @ 11 Sep 2010, 17:59 hat geschrieben:Übrigens: Erstaunlich, wie laut es im D, f und J ist und wie stark das Teil vibriert. Das Fahrgefühl ist ungefähr so, wie wenn man mit platten Reifen mit dem Fahrrad auf Beton fährt.
Dafür kann man mit diesen Fahrzeugen (auch mit M und P) sanft und OHNE Ruck anhalten und anfahren, was mit den R-Wagen und einer ganzen Reihe anderer Neufahrzeuge in anderen Städten ganz offensichtlich nicht möglich ist. Im R-Wagen gibt es beim Anfahren (!) fast immer einen derartigen Ruck, dass man reflexartig nach einer Haltestange greift, wenn man gerade eingestiegen ist und noch keinen Platz gefunden hat. In den Altwagen undenkbar!
Symmetrische Fahrpläne: Voraussetzung für gute Anschlüsse in beiden Richtungen Symmetrieminute
P-fan @ 13 Sep 2010, 13:10 hat geschrieben: Im R-Wagen gibt es beim Anfahren (!) fast immer einen derartigen Ruck, dass man reflexartig nach einer Haltestange greift, wenn man gerade eingestiegen ist und noch keinen Platz gefunden hat. In den Altwagen undenkbar!
Ich hab mal ein paar Bilder von den Führerständen der Altwagen gemacht.
A-Wagen:
D-Wagen:
J-Wagen (Heidelberger):
M-Wagen:
P-Wagen:
Ist vielleicht für die Nicht-Münchener hier im Forum ganz interessant, wie die Wagen von innen aussehen. Die Fahrgasträume waren leider immer so voll, dass man keine schönen Bilder machen konnte.
janmethner @ 13 Sep 2010, 17:22 hat geschrieben: Ich hab mal ein paar Bilder von den Führerständen der Altwagen gemacht.
Äh ja. das sind mal andere Bilder als die oft immer fast gleichen Außenaufnahmen. Sehr schön!
Was Deine Bilder auch zeigen: Alle Triebwagen (außer A) sind mit einem Touchit-Bordcomputer ausgestattet. Genau dieser Punkt wurde auch unter Fahrgästen immer wieder diskutiert. Es schaut natürlich gerade im D und J schon etwas grotesk aus.
TramPolin @ 13 Sep 2010, 17:37 hat geschrieben: Was Deine Bilder auch zeigen: Alle Triebwagen (außer A) sind mit einem Touchit-Bordcomputer ausgestattet. Genau dieser Punkt wurde auch unter Fahrgästen immer wieder diskutiert. Es schaut natürlich gerade im D und J schon etwas grotesk aus.
Ich frage mich sowieso was das bringen soll?! Die paar mal wo sie im Jahr fahren, kann der fahrer auch mit IBIS fahren.
Ja, das ist mir auch aufgefallen, als ich im D-Wagen Führerstandsbilder gemacht habe. Hab mir gedacht: Jetzt hamm se den alten Wagen auch mit diesem modernen Bordcomputer ausgestattet. Gut, dass sie das im A-Wagen nicht haben....würde diesen schönen hölzernen Fst. total verschandeln. Im A-Wagen hab ich mich auch eher wie in einem Zimmerchen mit Holzfenstern gefühlt...also eher wie in einem alten Häuschen, statt wie in einer Straßenbahn. Auch die Fahrgasträume sind noch mit total viel Liebe eingerichtet...hab ihr euch mal die Decken genauer angesehen, diese Ornamente an den Bögen, z.b. im A-Wagen. Also ich fand die Altwagen viel gemütlicher...bin zwar immer gestanden, um in den Führerstand sehen und filmen zu können, aber früher war das sicher gemütlicher als heute...man saß wie in einer geselligen Runde gegenüber auf den Holzbänken in einem angenehmen Raum und nicht in einer müffelnden, überhitzten Plastikkabine mit Plastiksitzen am Plastikfenster. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass auch ein Otto-Normalfahrgast, der jetzt kein besonderer Bahnfan ist, sich in den Altwagen, vor allem im A-Wagen, wohler fühlte als heute in einem R2 oder R3. Der einzige Wagen, der vielleicht ein bisschen Saunafeeling hatte, war der J-Wagen, weil man da kaum Fenster zum öffnen hatte....der A-, D-, M- und P-Wagen hat ja oben so Seitenfenster, die sich aufklappen lassen. Und kann es sein, dass der J viel geräumiger ist, als die anderen Wagen....kam mir jedenfalls so vor, dass der Mittelgang dort weitaus breiter war.
An dieser Stelle möchte ich mal den freundlichen Tf`s in den Altwagen danken, die zum Teil extra Platz gemacht haben, damit man Bilder vom Führerstand machen konnte.
spock5407 @ 13 Sep 2010, 19:23 hat geschrieben: Ich denke, die Tatscherl wird man zur Beschleunigung brauchen, damit die alten Kisten nicht gleich alles behindern, so sie fahren.
Es geht nicht um ein bisschen Beschleunigung oder Behindeurng. Es gibt Stellen, an denen die Signale ohne Funkanmeldung gar nicht schalten. Daher braucht man die Touchits praktisch zwingend.
spock5407 @ 13 Sep 2010, 19:38 hat geschrieben: Überhaupt nicht oder nur nach ewiger Zeit?
Offenbar gar nicht. Ich habe es in den Tramgeschichten gelesen:
Sinnvoll ist sie ((gemeint ist die Touchit-Beschleunigung; der Verfassser)) schon, nachdem es auch Ampeln gibt, die ohne Funkanmeldung überhaupt kein Fahrsignal für die Tram schalten.
Als das MVG- Museum eröffnet wurde, musste der Fahrer an der Abzweigung vom 27er immernoch aussteigen, da zumindest damals dort mit IBIS auch keine Anmeldung erfolgte, Fahrt nur nach Schlüsseln.
Andere Frage, was waren das im D und J für runde Holzdinger links vorne im Führerstand? Ehemalige Uhr?
An sich schon sinnvoll die Ampel nicht auf Grün zu stellen wenn keine Bahn kommt.
Für den ÖPNV AusbauGegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV! Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
P-fan @ 13 Sep 2010, 13:10 hat geschrieben:Im R-Wagen gibt es beim Anfahren (!) fast immer einen derartigen Ruck, dass man reflexartig nach einer Haltestange greift, wenn man gerade eingestiegen ist und noch keinen Platz gefunden hat.
Wenn Du bei mit Porsche 911 Turbo bei 120 Km/h Gas gibst, gibt es auch einen Ruck Der würde Dich auch mit Haltestange glatt von den Beinen reißen.
P-fan @ 13 Sep 2010, 13:10 hat geschrieben:In den Altwagen undenkbar!
Klar, ein Porsche 356 (Baujahr 1948) hatte auch nicht so viel Power, nämlich schlappe 26 kW/35 PS
Sorry :offtopic: , aber Fakt
Aber nicht ganz :offtopic:, denn die Entwicklung von Antrieben hat auch vor der Tram nicht Halt gemacht. Aber heute ist aber man schon weiter, die Beschleunigung wird elektronisch geregelt, egal was der Tramführer mit seinem Hebelchen macht.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Bei der Tram dürfte es wie auch beim 423 an der automatischen Haltebremse liegen. Die muss beim Losfahren erst mal durch vorgeben von Leistung zum Lösen gebracht werden, greift gleichzeitig kurz vor Halt je nach Geschwindigkeit und vorgegebener Bremskraft wieder von selbst.
Da muss ich mal für den Lirex sprechen, der beginnt schon ziemlich früh die Druckluft mit einzuregeln und schaltet dann ganz langsam um, so dass man doch sanft halten kann. Bei den Quietschies knallt einfach gleich der volle Bremsdruck rein. Mit den 425 habe ich es doch oft geschafft, fast ohne Ruck zu halten, bin aber fast genauso oft bei dem Versuch weggerollt.
ich hoffe, das Problem mit den Haltebremsen können die Tramfahrer bestätigen, auch wenn man nicht gleich mit Vollgas losfahren muss.
Martin
Edit: Sicher Gewohnheitssache, aber ich bin bisher einmal mit einem Automatikauto gefahren, Horror. Stehe ich nicht ganz auf der Bremse, fährt es sofort los, fährt man normal los, gibt es eben auch den Ruck, weil gleich die Bremse weg ist. Halten ist bestimmt Übungssache, war aber auch leicht ruckelig. I.d.R stehe ich während einem halt nciht auf der Bremse, lasse das Auto im Standverkehr mittlerweile auch schön ausrollen, also zum Schluss Bremse immer schwächer und ganz kurz vor Stillstand ganz runter von der Bremse. Komplett ohne Ruck, geht bei Gummireifen natürlich noch bissl leichter als bei Stahl auf Stahl.
Noch was zu den Bremsen im anderen Korsothema, bei der Bahn macht das nix, die E-Bremse voll zu nutzen, die Wagen bremsen dabei nicht. Beim rangieren mit langer Kupplung wundert man sich sowieso manchmal, dass da keine Kupplungen reisen oder was entgleist.
Beim R3 geht das anhalten eigentlich schon sanft.
Beim R2 haut die Bremse bisweilen wirklich deftig rein, besonders aus niedriger Geschwindigkeit.
Wenn man dann auch noch eine Zwangsbremse drinhat ist der Ofen ganz aus.
Die Haltebremse bei meinen ersten S-Wagenfahrten war gaaach....da wünschte ich mir fast das alte dreieckige Schilderl "Achtung! Schnellwirksame Bremsen"... :ph34r:
Watzinger @ 13 Sep 2010, 17:47 hat geschrieben:Ich frage mich sowieso was das bringen soll?! Die paar mal wo sie im Jahr fahren, kann der fahrer auch mit IBIS fahren.
Und was sollte IBIS bringen?
Unabhängig von der Frage ob das IBIS technisch vom Tram-RBL noch lange unterstützt wird (das weiß ich nicht).
Das Münchner IBIS ist nicht nur das Bedienteil, da is die ganze Kiste hinter der Tastatur. So 20-30cm tief. Sieht man in Bussen in denen es noch ist. Breiter isses außerdem.
Da ist das touchit in den Oldtimern definitiv schicker und unauffälliger. Seids doch froh das man das eingebaut hat und nicht so nen IBIS-Eumel.
Als Nebeneffekt der Ampelbeschleunigung kann man damit dann die Fahrten auch noch an den DFIs anzeigen, wie am Samstag auch geschehen
Watzinger @ 13 Sep 2010, 17:47 hat geschrieben: Ich frage mich sowieso was das bringen soll?! Die paar mal wo sie im Jahr fahren, kann der fahrer auch mit IBIS fahren.
Wenn es denn noch IBIS gäbe...
Abgesehen davon, das IBIS wäre deutlich größer als der kleine touchit-Monitor. (Der ja an sich nur das Bedienteil ist, der grössere copilot-Rechner ist schön versteckt eingebaut.) Und wieso "verschandeln"? Im Heidelberger hat man sogar extra einen P-Wagen-Funklautsprecher eingebaut, um nicht einen modernen Lautsprecher einzusetzen und so wenigstens ein Teil zu haben, das, wenn schon nicht original, immerhin so ausschaut als hätte es auch schon immer drin sein können.
Ohne die "Verschandelung" würden die Wagen wohl gar nicht fahren. Und auch der A-Wagen wird es vielleicht hoffentlich irgendwann mal bekommen.
Martin H. @ 13 Sep 2010, 20:52 hat geschrieben: ich hoffe, das Problem mit den Haltebremsen können die Tramfahrer bestätigen, auch wenn man nicht gleich mit Vollgas losfahren muss.
Durchaus. Beim Anhalten auch wie du es für die große Bahn beschrieben hast: entweder man steuert hohen Bremssollwert an, dann schlägt die Bremse manchmal schon bei 5km/h voll zu, oder man probiert, sich mit wenig Sollwert an die Stelle ranzutasten, da kanns dann auch passieren dass die Bremse fast komplett wieder löst und man weiter rollt als gewünscht. Ruckfreies Anhalten braucht viel Übung und Gefühl, einmal ne halbe Sekunde nicht ganz genau auf den Wagen geachtet und schon ist man drunter oder drüber.
Beim Losfahren auch: viele Wagen schalten zuerst übermäßig Leistung auf und lösen dann erst aus. Hier ruckfrei wegzukommen ist nicht nur Gefühls- sondern oft genug auch Glückssache.