Streiks bei der deutschen Bahn im Jahr 2010 / 2011
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Klingt auf den ersten Blick absurd, ist es aber nicht.
Man muss das so sehen: an der Technik, Wartung, Rollmaterial, usw. kann man im Regionalverkehr eigentlich nicht sparen, da die Ausschreibungen ziemlich konkret sind (z.B. muss für den Gewinn einer Ausschreibung oftmals neuwertiges Rollmaterial angeschafft werden). Den Preis kann man eigentlich nur drücken, indem man am Personal spart. Sogesehen eigentlich erstmal nur ein Problem der Privaten EBUs, von daher wärs nicht logisch. Das ganze betrifft aber sehrwohl auch das Personal der DB Regio, da die ja auch um diese Ausschreibungen konkurrieren müssen/wollen/sollen und die DB Regio entweder ebenfalls die Preise drücken muss und zwar durch niedrigere Löhne (inwiefern der Tarifvertrag das zulässt ist ein anderes Problem), außertarifliche Arbeitnehmer (Zeitverträge z.B.) oder bei sonstigen für den Arbeitnehmer relevanten Aspekten (und wenns nur um soetwas wie einen Pausenraum geht, Kleinvieh macht auch Mist). Alternative ist eben, dass die DB Regio keine Ausschreibungen mehr gewinnt und dass das zu Stellenstreichungen führen dürfte ist ja offensichtlich.
Insofern fühlen sich die Gewerkschaftler der DB Regio durchaus von dieser Situation zurecht bedroht und es ist zumindest in ihrem Interesse, dass die Privaten EBUs die Preisspirale nicht weiter nach unten drücken können, da das letztendlich sie auch betrifft. Klar ist das "Bedrohungsszenario" ein wenig abstrakt, da der Druck abseits der von den Privaten EBUs befahrenen Strecken nun auf der DB Regio lastet und man eigentlich sagen möchte, "was kann denn die DB Regio dafür, wenn die Konkurrenz so schei*e zahlt" und die auch nur bedingt Druck auf die Privaten machen können. Generelles Ziel ist ein einheitlicher, für alle EBUs gültiger Flächentarifvertrag, dann wäre eben die Sparerei (ich möchte den Begriff "Lohndumping" ganz explizit vermeiden) auf Kosten des Personals zumindest stark eingeschränkt.
Auch wenn die Verhandlungen derzeit recht festgefahren scheinen und ich zumindest Warnstreiks für durchaus wahrscheinlich halte, glaube ich, dass man da recht schnell auf eine zumindest für beide Seiten akzeptable Lösung kommt. Transnet wie GDBA haben anders als gewisse Splittergewerkschaften zumindest Interesse an einem Kompromiss.
Man muss das so sehen: an der Technik, Wartung, Rollmaterial, usw. kann man im Regionalverkehr eigentlich nicht sparen, da die Ausschreibungen ziemlich konkret sind (z.B. muss für den Gewinn einer Ausschreibung oftmals neuwertiges Rollmaterial angeschafft werden). Den Preis kann man eigentlich nur drücken, indem man am Personal spart. Sogesehen eigentlich erstmal nur ein Problem der Privaten EBUs, von daher wärs nicht logisch. Das ganze betrifft aber sehrwohl auch das Personal der DB Regio, da die ja auch um diese Ausschreibungen konkurrieren müssen/wollen/sollen und die DB Regio entweder ebenfalls die Preise drücken muss und zwar durch niedrigere Löhne (inwiefern der Tarifvertrag das zulässt ist ein anderes Problem), außertarifliche Arbeitnehmer (Zeitverträge z.B.) oder bei sonstigen für den Arbeitnehmer relevanten Aspekten (und wenns nur um soetwas wie einen Pausenraum geht, Kleinvieh macht auch Mist). Alternative ist eben, dass die DB Regio keine Ausschreibungen mehr gewinnt und dass das zu Stellenstreichungen führen dürfte ist ja offensichtlich.
Insofern fühlen sich die Gewerkschaftler der DB Regio durchaus von dieser Situation zurecht bedroht und es ist zumindest in ihrem Interesse, dass die Privaten EBUs die Preisspirale nicht weiter nach unten drücken können, da das letztendlich sie auch betrifft. Klar ist das "Bedrohungsszenario" ein wenig abstrakt, da der Druck abseits der von den Privaten EBUs befahrenen Strecken nun auf der DB Regio lastet und man eigentlich sagen möchte, "was kann denn die DB Regio dafür, wenn die Konkurrenz so schei*e zahlt" und die auch nur bedingt Druck auf die Privaten machen können. Generelles Ziel ist ein einheitlicher, für alle EBUs gültiger Flächentarifvertrag, dann wäre eben die Sparerei (ich möchte den Begriff "Lohndumping" ganz explizit vermeiden) auf Kosten des Personals zumindest stark eingeschränkt.
Auch wenn die Verhandlungen derzeit recht festgefahren scheinen und ich zumindest Warnstreiks für durchaus wahrscheinlich halte, glaube ich, dass man da recht schnell auf eine zumindest für beide Seiten akzeptable Lösung kommt. Transnet wie GDBA haben anders als gewisse Splittergewerkschaften zumindest Interesse an einem Kompromiss.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB
Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
Keiner der AG hat auch nur ein klitzekleines bisschen Interesse daran, alle Firmen auf Tarifniveau-Bahn zu heben ... .
Im Gegenteil, am liebsten würden sie alle so mies wie die ODEG bezahlen ... .
In sofern kann ich Kirchner sehr wohl verstehen, denn er hat es satt, dem "Schwarzer-Peter-Spiel" der AG zuzusehen und nicht zu Potte zu kommen ... .
Aber ich glaube, das hier, unter diesem sehr jungen, liberalen, Eisenbahnfanforum zu diskutieren macht nicht so wirklich Sinn ... .
Liebe Forenkollegen, die Ihr immer noch nicht begriffen habt, worum es bei den Verhandlungen um den Branchentarifvertrag bzw. um den BuRaLfTV wirklich geht, guckt einfach weg, spart Euch die dämlichen Kommentare und freut Euch, wenn Ihr von den Zügen hübsche Bilder machen könnt, wenn sie denn wieder fahren ... .
Grüße aus dem roten Osten
Bat
Im Gegenteil, am liebsten würden sie alle so mies wie die ODEG bezahlen ... .
In sofern kann ich Kirchner sehr wohl verstehen, denn er hat es satt, dem "Schwarzer-Peter-Spiel" der AG zuzusehen und nicht zu Potte zu kommen ... .
Aber ich glaube, das hier, unter diesem sehr jungen, liberalen, Eisenbahnfanforum zu diskutieren macht nicht so wirklich Sinn ... .
Liebe Forenkollegen, die Ihr immer noch nicht begriffen habt, worum es bei den Verhandlungen um den Branchentarifvertrag bzw. um den BuRaLfTV wirklich geht, guckt einfach weg, spart Euch die dämlichen Kommentare und freut Euch, wenn Ihr von den Zügen hübsche Bilder machen könnt, wenn sie denn wieder fahren ... .
Grüße aus dem roten Osten
Bat
Doofheit und Ignoranz verpflichten nicht zu Postings!
Ich denke, die Bevölkerung hat sehr wohl ein Interesse an diesem Thema. Denn schließlich muss sie die Musik bezahlen, die von den Gewerkschaften bestellt wird. Die Mittel für den Nahverkehr sind nicht unendlich. Und wenn das Geld nicht reicht, müssen die Besteller Linien oder Takte abbestellen. Und das hat nicht nur Auswirkungen auf die Kunden, sondern auch auf das Personal - auch bei der DB AGBat @ 14 Oct 2010, 01:03 hat geschrieben:Aber ich glaube, das hier, unter diesem sehr jungen, liberalen, Eisenbahnfanforum zu diskutieren macht nicht so wirklich Sinn ... .
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Bat: Wehe, du nennst mich noch einmal "liberal" :ph34r:
Ansonsten - Zustimmung. Und, werter Autobahn: Auch indirekt vom Steuerzahler Beschäftigte (sind Privat-EVU-Mitarbeiter ja auch, wenn man es mal konsequent zu Ende denkt) haben ein Recht auf faire Bezahlung. Dumpinglöhne sind scheiße, egal, wer sie zahlt.
Ansonsten - Zustimmung. Und, werter Autobahn: Auch indirekt vom Steuerzahler Beschäftigte (sind Privat-EVU-Mitarbeiter ja auch, wenn man es mal konsequent zu Ende denkt) haben ein Recht auf faire Bezahlung. Dumpinglöhne sind scheiße, egal, wer sie zahlt.
Bat @ 14 Oct 2010, 15:11 hat geschrieben: T'schulljung! :blink:

Aber es stimmt schon, hier im Forum sind relativ stark liberale Ansichten doch recht stark repräsentiert... Ich kann mir aber nur an die Stirn langen, wenn Missstände wie das Lohndumping bei den Bahnen hier einfach ignoriert oder mit "das ist halt der Markt" abgewiegelt werden.
sososo...dann sollten die mal selbst arbeiten gehen, bevor man solche dubiosen Thesen verbreitet.Bat @ 14 Oct 2010, 15:28 hat geschrieben: Lass nur, ich hab mir hier oft vor die Stirn gelangt, Du wirst es nicht ändern ... .
Nach der hier mehrheitlich vertretenen Meinung, sind Eisenbahner, überspitzt gesagt, faul und überbezahlt ... .![]()
Es ist schon seltsam, was alles in meine Aussage hineininterpretiert wird, in der ich das Interesse der Allgemeinheit aufgezeigt habe. Ich habe niemals Dumpinglöhne gefordert, im Gegenteil, ich lehne sie sogar ab. Aber ebenso lehne ich Privilegien für bestimmte Berufsgruppen ab.
Wenn mein Arbeitgeber alle Kunden in meiner Region verliert, werde ich eben irgendwo anders eingesetzt (oder entlassen). Na und? Das war außerhalb es Bahnsektors schon immer so.
Glaubt ihr ernsthaft, dass es z.B. in der Automobilindustrie einheitliche Löhne gibt? Ich weiß das ein Mitarbeiter bei VW wesentlich mehr verdient, als z.B. ein "Opelaner" in Bochum oder Rüsselsheim. Und wenn ein Großkunde (z.B. eine Landespolizeibehörde) plötzlich die Marke wechselt, werden in Wolfsburg nicht plötzlich Opel gebaut.
Ich befürworte für eine faire Bezahlung von Bahnmitarbeitern, aber auch den Wettbewerb um das beste Preis-/Leistungsverhältnis.
Leider liegen mir von keinem EVU konkrete Zahlen darüber vor, ich glaube auch nicht, dass es von Nutzen wäre, diese öffentlich zu diskutieren.
Wenn mein Arbeitgeber alle Kunden in meiner Region verliert, werde ich eben irgendwo anders eingesetzt (oder entlassen). Na und? Das war außerhalb es Bahnsektors schon immer so.
Glaubt ihr ernsthaft, dass es z.B. in der Automobilindustrie einheitliche Löhne gibt? Ich weiß das ein Mitarbeiter bei VW wesentlich mehr verdient, als z.B. ein "Opelaner" in Bochum oder Rüsselsheim. Und wenn ein Großkunde (z.B. eine Landespolizeibehörde) plötzlich die Marke wechselt, werden in Wolfsburg nicht plötzlich Opel gebaut.
Ich befürworte für eine faire Bezahlung von Bahnmitarbeitern, aber auch den Wettbewerb um das beste Preis-/Leistungsverhältnis.
Das Geld reicht definitiv nicht und einen wirklich attraktiven ÖPNV anzubieten. Die Gründe dafür sind aber unterschiedlich. Ich kann mich mangels Kenntnis über andere Regionen nur auf NRW beziehen. Hier hat der VRR mit dem Monopolisten einen überteuerten Verkehrsvertrag abgeschlossen. Auf Grund dieser garantierten Einnahmen kann der Monopolist (relativ) großzügige Löhne zahlen. Wären die Verkehre aber zu einem günstigeren Preis abgeschlossen worden, stünde mehr Geld für mehr Verkehr zur Verfügung (und das unabhängig von einer Ausschreibung!) Wenn der VRR wegen des günstigeren Preis-/Leistungsverhältnisses Verkehrsverträge mit anderen Anbieter abschließt, kann er mehr Züge bestellen und fahren lassen. Dabei ist die Entlohnung der Mitarbeiter nur ein kleiner Teil der Kalkulation.Bat @ , hat geschrieben:Dass das Geld angeblich nicht reicht, liegt definitiv nicht an den berechtigten Gehaltsforderungen der Eisenbahner!!!
Leider liegen mir von keinem EVU konkrete Zahlen darüber vor, ich glaube auch nicht, dass es von Nutzen wäre, diese öffentlich zu diskutieren.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Warum werden dann beispielsweise führerlose U-Bahnen eingerichtet?Autobahn @ 14 Oct 2010, 20:23 hat geschrieben: Dabei ist die Entlohnung der Mitarbeiter nur ein kleiner Teil der Kalkulation.
Warum werden dann beispielsweise Busfahrer von Stadtwerken in externe Gesellschaften ausgegliedert?
Warum werden dann beispielsweise Stellwerker durch Computer ersetzt?
Ich würde eher behaupten, dass die Personalkosten mit einer der größten Teile der Kalkulation sind.
Ach ja, die Reaktion einer Freundin, als ich ihr heute sagte, dass nächste Woche Warnstreiks drohen?
"Muss das immer sein, wenn's draußen kalt wird?"
(Bevor das einer falsch verstehen will: Der Unmut richtet sich gegen die Jahreszeit, nicht gegen das Anliegen und die Mittel.)
Hast Du belastbare Beweise? Ich meine effektive Zahlen. Leider habe ich diese nicht. Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren, wenn mir solche Daten vorgelegt werden.JNK @ 14 Oct 2010, 21:52 hat geschrieben:Warum werden dann beispielsweise führerlose U-Bahnen eingerichtet?
Warum werden dann beispielsweise Busfahrer von Stadtwerken in externe Gesellschaften ausgegliedert?
Warum werden dann beispielsweise Stellwerker durch Computer ersetzt?
Ich würde eher behaupten, dass die Personalkosten mit einer der größten Teile der Kalkulation sind.
Nur am Rande, den technischen Fortschritt in seinem Lauf halten weder Ochs noch Esel auf


Ein führerloser Bahnverkehr ist durchaus keine Utopie, wenn schon ein Auto führelos durch den Straßenverkehr fahren kann.
http://www.focus.de/auto/news/forschungsau...aid_560391.html
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Da haben die Angestellten der verschiedenen EVUs aber tatsächlich einen kleinen Vorteil gegenüber anderen Branchen: sie haben wenigstens noch eine Chance, gleiches Geld für gleiche Arbeit zu bekommen. In vielen anderen Branchen kann man davon nur träumen.Faultier @ 14 Oct 2010, 14:27 hat geschrieben:Ich drück das mal so aus, Ein Lokführer - viele unterschiedliche Firmen - viele unterschiedliche Tariflöhne ... doch eines haben Sie gemeinsam:
Die Arbeit.
Es muss doch klar, sein, dass ein Bahnangestellter egal bei welcher Firma er arbeitet das gleiche Geld erhält...
Um nicht falsch verstanden zu werden: ich gönne den Bahnern natürlich eine gerechte Bezahlung.
@ Autobahn: Ach weißt Du:
Es gab sogar mal Pläne eine führerlose Schwebebahn einzurichten, um die Personalkosten einzusparen. Wenn man bedenkt, dass die früher immer zu zweit unterwegs waren...
Autobahn @ 10 Oct 2010, 22:14 hat geschrieben:Ich bin jetzt zu müde, aber im Netz findest Du bestimmt etwas. Vor ein paar Tagen fand ich es

Es gab sogar mal Pläne eine führerlose Schwebebahn einzurichten, um die Personalkosten einzusparen. Wenn man bedenkt, dass die früher immer zu zweit unterwegs waren...
Ja ..., so ist es ja aber nicht ... .Autobahn @ 14 Oct 2010, 20:23 hat geschrieben: ... . Wenn mein Arbeitgeber alle Kunden in meiner Region verliert, werde ich eben irgendwo anders eingesetzt (oder entlassen). Na und? Das war außerhalb es Bahnsektors schon immer so.
Glaubt ihr ernsthaft, dass es z.B. in der Automobilindustrie einheitliche Löhne gibt? Ich weiß das ein Mitarbeiter bei VW wesentlich mehr verdient, als z.B. ein "Opelaner" in Bochum oder Rüsselsheim. Und wenn ein Großkunde (z.B. eine Landespolizeibehörde) plötzlich die Marke wechselt, werden in Wolfsburg nicht plötzlich Opel gebaut.
Ich befürworte für eine faire Bezahlung von Bahnmitarbeitern, aber auch den Wettbewerb um das beste Preis-/Leistungsverhältnis. ...
Wenn ich Dein Beispiel so hernehme, dann wäre es so, als wenn die Rüsselsheimer Produktion vom Land ausgeschrieben würde, Wolfsburg die Leistung bekommt, die Produktion weiter in Rüsselsheim laufen lässt und dabei nur minimal anpasst und den Mitarbeitern hinterher ein RüsselsheimMinus20% Gehalt bezahlt, weil es mit genau dieser Summe die Kalkulation für den Ausschreibungsgewinn gemacht hat und das Ganze dann als Innovativen Wettbewerb bewirbt ... .
Es krankt eben immer wieder daran, dass viele, die eigentlich gar keine genauen Zahlen haben, darüber referieren, was bei uns Bahnern so los ist ... .
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Dann liefere uns doch bitte die genauen Zahlen. Diese ständige Gejammer über niedrige Gehälter nutzt uns allen nichts, wenn wir keine genauen Zahlen haben.Bat @ 15 Oct 2010, 13:10 hat geschrieben: Es krankt eben immer wieder daran, dass viele, die eigentlich gar keine genauen Zahlen haben, darüber referieren, was bei uns Bahnern so los ist ... .
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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In Berlin gibt es die führerlose U-Bahn immerhin seit 1945.JNK @ 15 Oct 2010, 08:46 hat geschrieben: Es gab sogar mal Pläne eine führerlose Schwebebahn einzurichten, um die Personalkosten einzusparen. Wenn man bedenkt, dass die früher immer zu zweit unterwegs waren...
Und da waren die nie zu zweit.
@ Bat
In der Tat müssen neue Polizeifahrzeuge von den Beschaffungsbehörden ausgeschrieben werden. Und dann reichen die Hersteller ihre Angebote ein. Mein Beispiel ist so zu verstehen, dass vorher VW-Fahrzeuge beschafft wurden und die Arbeiter in Wolfsburg haben sie gebaut. Die neuen Fahrzeuge sollen aber Opel sein und die werden bekanntlich nicht in Wolfsburg, sondern in Rüsselsheim (oder Bochum) gebaut. Dann bauen die Arbeiter bei VW eben keine Polizeifahrzeuge mehr.
Wenn man jetzt eine gedankliche Parallele zur Eisenbahn ziehen würde, könnten die Arbeiter bei VW verlangen, jetzt von Opel weiterbeschäftigt zu werden. Da sie aber sicher nicht umziehen wollen, müssten die Opel dann in Wolfsburg gebaut werden.
Und es ist auch so, dass die Arbeiter bei VW wesentlich mehr Gehalt bekommen, als die Arbeiter von Opel. Und beide erledigen die gleiche Arbeit.
Und selbstverständlich spielen die Lohnkosten auch eine Rolle bei der Angebotsgestaltung. Sie wird in ihrer Höhe aber vielfach überschätzt.
Natürlich kann man das nicht in einen direkten Vergleich mit der Bahn bringen, da die Autohersteller nicht nur Fahrzeuge für Bund und Länder, sondern für Jedermann produzieren. Ich wollte damit lediglich aufzeigen, dass es die Arbeitnehmer in der Welt da draußen schon immer etwas schwerer hatten, als Bundes-/Reichsbahner in einem geschützten Arbeitsmarkt.
Dabei wende ich mich nicht gegen eine angemessene Bezahlung von Eisenbahnern.
Natürlich spielen die Lohnkosten im Dienstleistungssektor eine größere Rolle, als im produzierenden Gewerbe. Den größten Faktor machen sie wahrscheinlich im Reinigungs- und Bewachungsgewerbe aus, gefolgt von ambulanten Pflegesektor. Der Grund liegt in der weniger kapitalintensiven technischen Ausrüstung.
Bei einem EVU ist das Rollmaterial der größte Posten, gefolgt von den Energie- und Trassenkosten sowie den Stationsgebühren. Erst danach spielen die Personalkosten eine gewissse Rolle in der Kalkulation.
Jetzt wird es aber interessant. Wie groß ist das Verhältnis der Mitarbeiter auf der Linie im Vergleich zu den Verwaltungsmitarbeitern? Mit anderen Worten, wie viel „Sesselpupser“ muss eine RE-Linie durchfüttern? Es dürfte den Mitbewerbern nicht allzu schwer fallen, Löhne nach DB Tarif zu bezahlen, aber sie werden sich mit Händen und Füßen gegen eine Pflicht zu Übernahme des Personals wehren. Gute Mitarbeiter werden sie sich aussuchen wollen, Vollpfosten (die gibt es allerdings überall, nicht nur bei ehemaligen Behörden) werden sie nicht haben wollen und auch keine überflüssigen Sesselpupser.
@ JNK
Führerlose Verkehrsmittel sind keine Utopie. Zwei „Schwebebahnen“ mit automatischem Betrieb befinden sich sogar in NRW
In der Tat müssen neue Polizeifahrzeuge von den Beschaffungsbehörden ausgeschrieben werden. Und dann reichen die Hersteller ihre Angebote ein. Mein Beispiel ist so zu verstehen, dass vorher VW-Fahrzeuge beschafft wurden und die Arbeiter in Wolfsburg haben sie gebaut. Die neuen Fahrzeuge sollen aber Opel sein und die werden bekanntlich nicht in Wolfsburg, sondern in Rüsselsheim (oder Bochum) gebaut. Dann bauen die Arbeiter bei VW eben keine Polizeifahrzeuge mehr.
Wenn man jetzt eine gedankliche Parallele zur Eisenbahn ziehen würde, könnten die Arbeiter bei VW verlangen, jetzt von Opel weiterbeschäftigt zu werden. Da sie aber sicher nicht umziehen wollen, müssten die Opel dann in Wolfsburg gebaut werden.
Und es ist auch so, dass die Arbeiter bei VW wesentlich mehr Gehalt bekommen, als die Arbeiter von Opel. Und beide erledigen die gleiche Arbeit.
Und selbstverständlich spielen die Lohnkosten auch eine Rolle bei der Angebotsgestaltung. Sie wird in ihrer Höhe aber vielfach überschätzt.
Natürlich kann man das nicht in einen direkten Vergleich mit der Bahn bringen, da die Autohersteller nicht nur Fahrzeuge für Bund und Länder, sondern für Jedermann produzieren. Ich wollte damit lediglich aufzeigen, dass es die Arbeitnehmer in der Welt da draußen schon immer etwas schwerer hatten, als Bundes-/Reichsbahner in einem geschützten Arbeitsmarkt.
Dabei wende ich mich nicht gegen eine angemessene Bezahlung von Eisenbahnern.
Natürlich spielen die Lohnkosten im Dienstleistungssektor eine größere Rolle, als im produzierenden Gewerbe. Den größten Faktor machen sie wahrscheinlich im Reinigungs- und Bewachungsgewerbe aus, gefolgt von ambulanten Pflegesektor. Der Grund liegt in der weniger kapitalintensiven technischen Ausrüstung.
Bei einem EVU ist das Rollmaterial der größte Posten, gefolgt von den Energie- und Trassenkosten sowie den Stationsgebühren. Erst danach spielen die Personalkosten eine gewissse Rolle in der Kalkulation.
Jetzt wird es aber interessant. Wie groß ist das Verhältnis der Mitarbeiter auf der Linie im Vergleich zu den Verwaltungsmitarbeitern? Mit anderen Worten, wie viel „Sesselpupser“ muss eine RE-Linie durchfüttern? Es dürfte den Mitbewerbern nicht allzu schwer fallen, Löhne nach DB Tarif zu bezahlen, aber sie werden sich mit Händen und Füßen gegen eine Pflicht zu Übernahme des Personals wehren. Gute Mitarbeiter werden sie sich aussuchen wollen, Vollpfosten (die gibt es allerdings überall, nicht nur bei ehemaligen Behörden) werden sie nicht haben wollen und auch keine überflüssigen Sesselpupser.
Für mich sind die EVU Transportunternehmen wie alle anderen auch. Und es gelten die gleichen betriebswirtschaftlichen Grundsätze wie sonst in der Wirtschaft. Selbst wenn ich genaue Zahlen hätte, würde ich sie nicht hier öffentlich machen ohne dafür von den Firmen dazu autorisiert worden zu sein.Es krankt eben immer wieder daran, dass viele, die eigentlich gar keine genauen Zahlen haben, darüber referieren, was bei uns Bahnern so los ist ...
@ JNK
Führerlose Verkehrsmittel sind keine Utopie. Zwei „Schwebebahnen“ mit automatischem Betrieb befinden sich sogar in NRW

Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Genau das ist der Punkt, die Trassen- und Stationsgebühren sind für alle gleich, ein 440 kostet so viel wie ein 440, vielleicht noch billigere Sitze und das war´s dann.Autobahn @ 15 Oct 2010, 18:14 hat geschrieben: Bei einem EVU ist das Rollmaterial der größte Posten, gefolgt von den Energie- und Trassenkosten sowie den Stationsgebühren. Erst danach spielen die Personalkosten eine gewissse Rolle in der Kalkulation.
Einer der wenigen Posten wo man wirklich sparen kann ist leider das Personal. Erst recht wenn so spezielle Anforderungen an die Fahrzeuge gestellt werden, ja teils sogar die Baureihe festgelegt wird.
Die Damen und Herren in der Plüschetage wären der nächste Punkt.
Die höheren Ebenen außer Acht gelassen, ist es so sinnvoll dass zum Beispiel auf der Strecke München Regensburg bald 3 EVUs Personenverkehr betreiben? Das ergibt für Regensburg drei Einsatzstellen mit Teamleiten, Dispo, das ganze am besten gleich zweifach für Tf und Zub. Eine große wäre da besser.
Ok, die Regio Einsatzstelle wird wahrscheinlich demnächst geschlossen, sind dann aber immer noch zwei statt einer.
Das lässt sich für andere Bahnhöfe vielleicht noch extremer darstellen.
Nicht zu vergessen, dass in München im Moment eine Regioreserve vorgehalten wird. Wenn damm mal jedes Netz seine eigene hat...
Gut, an Chaostagen wieder von Vorteil.
Nächster Punkt, grob geasgt gab es mal 110/111, 218, n- Wagen, 420 und 628.
Das haben wir jetzt auch noch, 420 durch 423 ersetzt, zusätzlich der Integral, den Talent, bald auch Talent 2, 146, 425, 642, 648, Desiro ML, Mops, vier verschiedene Dostosteuerwagen und was weiß ich denn noch alles für Züge. Wenn jetzt ein DB- mitarbeiter etwas mehr als wenig einsetzbar sein soll, sprengt das schon wieder die Ausbildungskosten und mit der einheitlichen Wartung fang´ich erst gar nicht an.
Vorhin in den Nachrichten:
Fahrgäste im Regionalen Bahnverkehr müssen sich ab kommenden Dienstag auf Warnstreiks einstellen. Am Montag sind nach Infos der DPA noch keine Arbeitsniederlegungen geplant, die Gewerkschaften Transnet und DGBA hatten zuvor gesagt, das Aktionen vorbereitet würden.
Hintergrund ist der Trarifkonflikt um einen Brancheneinheitlichen Tarifvertrag
Fahrgäste im Regionalen Bahnverkehr müssen sich ab kommenden Dienstag auf Warnstreiks einstellen. Am Montag sind nach Infos der DPA noch keine Arbeitsniederlegungen geplant, die Gewerkschaften Transnet und DGBA hatten zuvor gesagt, das Aktionen vorbereitet würden.
Hintergrund ist der Trarifkonflikt um einen Brancheneinheitlichen Tarifvertrag
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/struckbahn100.html
Na ja, ausgerechnet Struck! :blink:
Das ist auch so ein Freund der Tarifeinheit ... .
Na ja, ausgerechnet Struck! :blink:
Das ist auch so ein Freund der Tarifeinheit ... .
Doofheit und Ignoranz verpflichten nicht zu Postings!
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Genau das frage ich mich schon seit einiger Zeit...josuav @ 16 Feb 2011, 13:44 hat geschrieben: Wieso wird eigentlich bei der DB gestreikt, wenn es doch nur um einen Branchentarifvertrag geht, bei dem die Privaten nicht mitziehen wollen?
Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass man bei der GDL entweder recht wenig denkt und lieber blinden Aktionismus bevorzugt oder aber einfach aus Prinzip nur gerne Ärger machen will damit man mal wieder in die Medien kommt...
Die "Harlingerland" ist die längste der drei Wangerooge-Fähren und wurde 1979 von der Werft Schürenstedt in Bardenfleth gebaut. Geschwindigkeit: 11,00 kn (21 km/h) Antriebsleistung: 820 kW Vermessung: 477 BRZ Motoren: 4 Fahrgäste: 635 Personen
Das Schiff ist in Besitz der Schiffahrt und Inselbahn Wangerooge, welche eine Tochtergesellschaft von DB AutoZug ist, welche eine Tochter von DB Fernverkehr ist.
Das Schiff ist in Besitz der Schiffahrt und Inselbahn Wangerooge, welche eine Tochtergesellschaft von DB AutoZug ist, welche eine Tochter von DB Fernverkehr ist.
Es geht auch um die nächste Tarifrunde bei der DB. Es hilft die Informationen zu lesen, die andere User (hier Bat) durch Verlinkung zu Verfügung stellen bevor man sich eine Meinung bildet.josuav @ 16 Feb 2011, 13:44 hat geschrieben:Wieso wird eigentlich bei der DB gestreikt, wenn es doch nur um einen Branchentarifvertrag geht, bei dem die Privaten nicht mitziehen wollen?
Also noch mal: http://www.gdl.de/pmwiki.php?n=Aktuell.Pre...?action=overlayMit der DB sind die Verhandlungen am 31. Januar 2011 gescheitert, da sie den Abschluss des BuRa-LfTV derzeit verweigert, weil die G6 nicht mitmachen und das völlig unzureichende Angebot, das die GDL schon im Dezember vergangenen Jahres abgelehnt hat, so gut wie nicht verbessert hat. „Unsere Lokomotivführer brauchen dringend soziale Schutzfunktionen in ihrem verantwortungsvollen und sicherheitsrelevanten Beruf. Hier kam uns der Arbeitgeber keinen Millimeter entgegen – es gibt keinerlei Schutz für Lokomotivführer nach einem unverschuldetem Verlust der Fahrdiensttauglichkeit, zum Beispiel durch Suizidunfälle “, so der GDL-Bundesvorsitzende. Das DB-Angebot beinhaltet lediglich eine 1,8-prozentige Lohnerhöhung zum 1. März 2011 und zwei Prozent Plus zum 1. Januar 2012 bei einer völlig inakzeptablen Laufzeit von 29 Monaten. Dies aber nur unter dem Vorbehalt einer Verlängerung der Wochenarbeitszeit um eine auf 39 Stunden ohne Gegenleistung. „Das ist eigentlich ein ‚Nichtangebot’“, so Weselsky.
Aber vielleicht noch mal deutlich, manche lesen ja auch Zitate nicht. Die GDL streikt, weil
1. die DB den Branchentarifvertrag nicht unterschreibt, so lange sie die einzige ist
2. die DB ein (aus Sicht der GDL) unzureichendes Tarifangebot gemacht (Lohn, Arbeitszeit, Absicherung vor Berufsunfähigkeit)
3. die Privaten keinen (aus Sicht der GDL) angemessenen Lokführerbranchentarifvertrag unterschreiben wollen