Hot Doc @ 23 Oct 2010, 23:34 hat geschrieben: Wenn man aber die Steige sowieso umgeht, kann man das auch gleich Fernverkehrstauglich machen und nur die Bestandsstrecke mit Umgehung Steige komplett auf 160-200 km/h ausbauen (evtl. teilweise 4 spurig). Geld gespart, Zeit reingeholt und mehrere Probleme gleichzeitig gelöst.
Also auf der Bestandsstrecke gibt es durchaus schon heute Abschnitte, wo 160 km/h zulässig sind, und wenn man die S-Bahn - Gleise mit einrechnet, ist sie zwischen [acronym title="TS: Stuttgart Hbf <Bf>"]TS[/acronym] und [acronym title="TP: Plochingen <Bf>"]TP[/acronym] ja heute schon 4-gleisig.
Die Fragen wären also vorrangig bei einem Umbau der Bestandsstrecke:
- gibt es die Möglichkeit, die 160 km/h - Abschnitte auf 200 km/h zu bringen ?
- wo sind ggf. Trassenkorrekturen möglich / nötig ?
- wo kann/muß zwischen [acronym title="TP: Plochingen <Bf>"]TP[/acronym] und [acronym title="TU: Ulm Hbf <Bf>"]TU[/acronym] noch 4-gleisig ausgebaut werden ?
- wie kann man die Geislinger Steige flacher und gerader umgehen ?
Problematisch am 4-gleisigen Ausbau ist m.E. vor allem, daß dort wo er am sinnvollsten nötig wäre, also im Filstal zwischen [acronym title="TP: Plochingen <Bf>"]TP[/acronym] und [acronym title="TG: Geislingen (Steige) <Bf>"]TG[/acronym], um hier Fern- / Güterverkehr vom Regionalverkehr zu entmischen, oftmals der Platz für einen solchen fehlt bzw. umfangreiche Arbeiten erfordert. [acronym title="TRF: Reichenbach (Fils) <Bf>"]TRF[/acronym] hat die Bahn in Randlage zwischen Ort und Fils, aber schon [acronym title="TEC: Ebersbach (Fils) <Bf>"]TEC[/acronym] hat eine "Ortsdurchfahrt" mittendrin, die nicht wenig bauliche Eingriffe erfordern würde. TUH ist nicht ganz so eng, aber auch in [acronym title="TFAU: Faurndau <Hp>"]TFAU[/acronym] geht es mitten durch. In [acronym title="TGO: Göppingen <Bf>"]TGO[/acronym] ist wenn auch nur auf der Filsseite eventuell etwas möglich, wo dann aber in [acronym title="TEF: Eislingen (Fils) <Bf>"]TEF[/acronym] die Ortsbebauung dagegensteht. [acronym title="TSAL: Salach <Hp>"]TSAL[/acronym] ist wieder nicht ganz so eng, aber in [acronym title="TSD: Süßen <Bf>"]TSD[/acronym] könnte es an der Südausfahrt wieder knapp werden. Ab [acronym title="TGI: Gingen (Fils) <Hp Üst Awanst>"]TGI[/acronym] ist die Strecke ohnehin geprägt vom beginnenden Albaufstieg, d.h. sie verläuft an den Hangrändern und nicht mehr in der Ebene des Filstales. Hier ist also jede Baumaßnahme mit erheblichen Erdbewegungen kombiniert.
Auf der kargen Albhochfläche könnte man sicher leichter 4-gleisig bauen, aber dort stellt sich die Frage: wozu ? Hier ist der Bedarf nach Regionalverkehr nicht so dicht wie im Filstal.
Eine Umgehung der Geislinger Steige würde auf jeden Fall auch einen erheblichen Tunnel erfordern. Sie müßte spätestens zwischen [acronym title="TKUC: Kuchen <Hp>"]TKUC[/acronym] und [acronym title="TGW: Geislingen West <Bf>"]TGW[/acronym], vor Beginn des Geislinger "Hufeisens" aus der Bestandsstrecke in einen solchen ausfädeln, Altenstadt unterfahren und in der Steigung mit einem langgezogenen Bogen tief unter der Alboberfläche an Höhe gewinnen und in etwa bei [acronym title="TURS: Urspring <Hp>"]TURS[/acronym] wieder auf die Bestandsstrecke treffen. Dabei muß aber gleichzeitig die Altstrecke erhalten bleiben, weil TAM sonst abgehängt ist bzw. auch für Geislingen selbst bei einem neuen Tunnelbahnhof "Geislingen21" keine zentrale Bahnanbindung gegeben ist.
Fazit: Die neu zu bauende SFS ist durchaus sinnvoll. Nur darf sie an ihrem nördlichen Ende keinen Flaschenhals als Knotenpunkt haben, der die Zeitgewinne wieder auffrisst.