Die Schlichtung gibts nun auch zum nachlesen bei der StZ.
Nach stundenlanger Debatte ist klar geworden: Das Wohl und Wehe von Stuttgart 21 hängt davon ab, ob die Bahn einen Fahrplan präsentieren kann, mit dem man nachvollziehen kann, dass der Tiefbahnhof und seine Zu- und Abläufe sowohl zu den Stoßzeiten als auch den ganzen Tag über deutlich leistungsfähiger sind als der heutige Kopfbahnhof mit seinem Gleisvorfeld.
und
Für die Gegner steht nach einer ersten Analyse fest: Da die vom Konzern beauftragten Spezialisten des schweizerischen Gutachterbüros SMA bereits einige Jahre an diesem Konzept getüftelt haben, sei es nicht etwa, wie von den Befürwortern behauptet, eine Momentaufnahme in einem langen Prozess. "Das ist nah dran am Optimum", glaubt Palmer, und es entspreche "nicht den Anforderungen". Bahnvorstand Volker Kefer entgegnete lediglich: "Noch nicht." Er sagte zu, bis zur nächsten Sitzung am kommenden Donnerstag einen aktuelleren Zwischenstand zu liefern, der die Argumente der Bahn, die er am Freitag nicht widerlegt sah, stützen würden.
Also ich finde es schon reichlich krank, dass so quasi zugegeben wird, dass zuerst die Infrastruktur gebaut wird, ohne Rücksicht auf Kapazitäten und Verkehr, und dann erst später im Laufe von Bau und Jahren ein Konzept in das enge Korsett gepresst werden soll.
Für mein Empfinden
kann so kein vernünftiges Verkehrskonzept entstehen! Und wenn ich dran denke, dass die ganzen kritischen Stellen im Netz kaum vernünftig widerlegt werden konnten, dann scheint mir das um so kritischer! Aber bei der Bahn ist man ja kreativ:
Die Bahn vertrat die Auffassung, dass die genannten Engpässe auf den Fildern eigentlich keine seien. Die eingleisige Rohrer Kurve habe sogar weiteres Potenzial, und die Zuführung vom Fildertunnel zum neuen Flughafenbahnhof werde man vorsichtshalber nun doch mit zwei Gleisen bewältigen. "An 835 Meter zusätzlichen Gleisen wird dieses Projekt nicht scheitern", so der Bahnmanager Ingolf Leuschel.
So werden kritische Stellen einfach zu einem "Potential" erklärt, das man quasi nur noch nutzen müsse. Tja, das scheint mir das Hauptproblem zu sein, Potential wäre vielleicht sogar da, aber dazu müsste man das ganze Kellerbahnhöfle
richtig angehen und nicht in der Ultra-Schwaben-Sparversion, bei der einzig und allein der Immobilienhai bedient werden soll!
Und allein das hier ist zu gut, um es zu kommentieren:
Überraschend kam später aber die Nachricht, dass für den Fildertunnel bisher kein Sicherungssystem geplant ist, dass es S-Bahnen erlauben würde, die Ausweichstrecken zu benützen.