MVG: Streiks 2010

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
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elchris
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Beitrag von elchris »

Es geht einfach nicht. Stell dich an den Marienplatz und beobachte zur HVZ. Bei Massentransporten bräuchtest wieder einen Fahrer, d.h. du brauchst auch weiterhin einen Zug mit echtem Führerhäusl - das lohnt sich alles nicht. Ausser vielleicht in der widerlichen Rechenvorstellung manch Chefetage. Aber die Kosten, die der volkswirtschaftliche Schaden durch den Stellenabbau mit sich bringt.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

elchris @ 31 Oct 2010, 01:36 hat geschrieben: Es geht einfach nicht. Stell dich an den Marienplatz und beobachte zur HVZ. Bei Massentransporten bräuchtest wieder einen Fahrer, d.h. du brauchst auch weiterhin einen Zug mit echtem Führerhäusl - das lohnt sich alles nicht. Ausser vielleicht in der widerlichen Rechenvorstellung manch Chefetage. Aber die Kosten, die der volkswirtschaftliche Schaden durch den Stellenabbau mit sich bringt.
Vorallem: Jede kleinste Störung hätte gleich viel schlimmere Auswirkungen - man bedenke nur mal die Auswirkungen einer Türstörung zur HVZ auf einer der Stammstrecken, wenn der nächste Fahrer erstmal einige Minuten zur Anfahrt braucht, oder die Auswirkungen wenn ein Abschnitt nur auf ERsatzsignal befahren werden kann.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Einsamer_Wolf86

Beitrag von Einsamer_Wolf86 »

So nett die Diskusion Pro/Kontra Automatisierte U-Bahn auch is, im Streikthema hats in dem Ausmaß nix mehr zu suchen...^^
Kann ein Admin/Mod das bitte splitten?
FR16
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Beitrag von FR16 »

elchris @ 31 Oct 2010, 01:36 hat geschrieben:Es geht einfach nicht. Stell dich an den Marienplatz und beobachte zur HVZ. Bei Massentransporten bräuchtest wieder einen Fahrer, d.h. du brauchst auch weiterhin einen Zug mit echtem Führerhäusl - das lohnt sich alles nicht.
Da kann ich grundsätzlich keinen Unterschied zu einer automatischen Abfertigung erkennen, ein menschlicher Fahrer steigt ja auch nicht aus. Das Prinzip ist in beiden Fällen "Durchsage, Tür schließen, irgendwas eingeklemmt, nochmal auf, wieder zu, Warten bis Sicherheitsstreifen frei" - ab einer gewissen Verzögerung wird ja beim Nürnberger System auch die Leitstelle informiert und kann zumindest per Durchsage eingreifen. Und wenns so voll ist, daß man Abfertiger braucht (Fußball, Wiesn etc.) ist da auch wieder kein Unterschied.
Boris Merath @ 30 Oct 2010, 23:10 hat geschrieben:Man hätte auch in Nürnberg Bahnsteigtüren bauen können, wenn man es denn gewollt hätte.
Meinst Du denn, daß das noch genehmigungsfähig wäre, wenn man sich nur auf Bahnsteigtüren als einzige Sicherheitsebene verlassen würde?
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168er
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Beitrag von 168er »

TravellerMunich @ 30 Oct 2010, 22:51 hat geschrieben: Gemeint ist wohl das, wofür die Nürnberger über 600 Mio. Euro ausgegeben haben.
Nunja, in Nürnberg war ja auch die Umstellung von manuellem Betrieb auf vollautomatisch ein größerer Schritt, denn in München haben wir ja eh schon halbautomatischen LZB-Betrieb, da ist es zum vollautomatischen ein kleinerer Schritt.
Man muss sein Leben aus dem Holz schnitzen, das man hat - Theodor Storm
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Beitrag von TravellerMunich »

168er @ 31 Oct 2010, 09:19 hat geschrieben: Nunja, in Nürnberg war ja auch die Umstellung von manuellem Betrieb auf vollautomatisch ein größerer Schritt, denn in München haben wir ja eh schon halbautomatischen LZB-Betrieb, da ist es zum vollautomatischen ein kleinerer Schritt.
Wenn man davon ausgeht, dass die Preise drastisch sinken würden und in München die gleiche Leistung schon für 50 Mio. für die gleiche Länge wie bei der U3 zu haben wäre (dort hat alleine die technische Ausrüstung der Strecke 100 Mio. gekostet, dazu kommt noch die Nachrüstung der Fahrzeuge), aber egal, gehen wir mal vom Schnäppchenpreis von 50 Mio. für 6 km aus.
Dann wärst Du noch immer bei rund 800 Mio. Kosten für das Münchner Netz.

Dafür kannst Du die Münchner U-Bahn-Fahrer über 50 Jahre lang bezahlen.
Ohne zu berücksichtigen, dass man mehr Techniker und Wartungsaufwand benötigt.

Kurz und gut, das macht man nur, wenn man ein Menschenfeind ist. Oder ein schlechter Betriebswirt. Oder Siemens in der Stadt hat, die einen dazu mittels Fördermittel (EU-geförderter Personalabbau) dazu nötigt.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

FR16 @ 31 Oct 2010, 03:39 hat geschrieben: Da kann ich grundsätzlich keinen Unterschied zu einer automatischen Abfertigung erkennen, ein menschlicher Fahrer steigt ja auch nicht aus.
Doch, wenn viel los ist schon - außerdem kann der menschliche Fahrer den Schließzeitpunkt auf den Andrang anpassen, und an einem Bahnhof wo viel los ist mal länger offenlassen, und dafür an einem Bahnhof wo wenig los ist sofort weiterfahren. Die Automatik in Nürnberg dagegen schließt nach einer fest eingestellten Zeit, ganz egal ob 0 Personen oder 300 Personen einsteigen wollen.

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Das Prinzip ist in beiden Fällen "Durchsage, Tür schließen, irgendwas eingeklemmt, nochmal auf, wieder zu, Warten bis Sicherheitsstreifen frei"
Sicherheitsstreifen frei? Woher soll der Zug das wissen?
ab einer gewissen Verzögerung wird ja beim Nürnberger System auch die Leitstelle informiert und kann zumindest per Durchsage eingreifen.
Kann sie, sie kann sogar den kompletten Abfertigungsvorgang manuell steuern - aber da muss man bedenken, dass die Leute in der Leitstelle auch was anderes zu tun haben als Züge manuell abzufertigen.
Meinst Du denn, daß das noch genehmigungsfähig wäre, wenn man sich nur auf Bahnsteigtüren als einzige Sicherheitsebene verlassen würde?
Natürlich - der Streckentunnel ist ja auch nur per alarmgesicherter Tür abgesichert.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von elchris »

FR16 @ 31 Oct 2010, 03:39 hat geschrieben: Da kann ich grundsätzlich keinen Unterschied zu einer automatischen Abfertigung erkennen, ein menschlicher Fahrer steigt ja auch nicht aus. Das Prinzip ist in beiden Fällen "Durchsage, Tür schließen, irgendwas eingeklemmt, nochmal auf, wieder zu, Warten bis Sicherheitsstreifen frei" - ab einer gewissen Verzögerung wird ja beim Nürnberger System auch die Leitstelle informiert und kann zumindest per Durchsage eingreifen. Und wenns so voll ist, daß man Abfertiger braucht (Fußball, Wiesn etc.) ist da auch wieder kein Unterschied.
Tür geht wieder auf, Tür klemmt weiterhin, Tür geht auf Störung und verlangt absperren. Hilfshandlung da wieder "raus" zu kommen nur von Personal vor Ort möglich. :)
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Beitrag von 168er »

TravellerMunich @ 31 Oct 2010, 10:23 hat geschrieben: Wenn man davon ausgeht, dass die Preise drastisch sinken würden und in München die gleiche Leistung schon für 50 Mio. für die gleiche Länge wie bei der U3 zu haben wäre (dort hat alleine die technische Ausrüstung der Strecke 100 Mio. gekostet, dazu kommt noch die Nachrüstung der Fahrzeuge), aber egal, gehen wir mal vom Schnäppchenpreis von 50 Mio. für 6 km aus.
Dann wärst Du noch immer bei rund 800 Mio. Kosten für das Münchner Netz.

Dafür kannst Du die Münchner U-Bahn-Fahrer über 50 Jahre lang bezahlen.
Ohne zu berücksichtigen, dass man mehr Techniker und Wartungsaufwand benötigt.

Kurz und gut, das macht man nur, wenn man ein Menschenfeind ist. Oder ein schlechter Betriebswirt. Oder Siemens in der Stadt hat, die einen dazu mittels Fördermittel (EU-geförderter Personalabbau) dazu nötigt.
Das ist schon richtig und ich bin auch auf deiner Seite und gegen einen automatkbetrieb, ich wollte nur mal wieder erwähnt haben, dass wir durchaus schon einen teilautomatisierten Betriebsablauf haben.
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Beitrag von viafierretica »

TravellerMunich @ 31 Oct 2010, 10:23 hat geschrieben: Wenn man davon ausgeht, dass die Preise drastisch sinken würden und in München die gleiche Leistung schon für 50 Mio. für die gleiche Länge wie bei der U3 zu haben wäre (dort hat alleine die technische Ausrüstung der Strecke 100 Mio. gekostet, dazu kommt noch die Nachrüstung der Fahrzeuge), aber egal, gehen wir mal vom Schnäppchenpreis von 50 Mio. für 6 km aus.
Dann wärst Du noch immer bei rund 800 Mio. Kosten für das Münchner Netz.

Dafür kannst Du die Münchner U-Bahn-Fahrer über 50 Jahre lang bezahlen.
Ohne zu berücksichtigen, dass man mehr Techniker und Wartungsaufwand benötigt.

Kurz und gut, das macht man nur, wenn man ein Menschenfeind ist. Oder ein schlechter Betriebswirt. Oder Siemens in der Stadt hat, die einen dazu mittels Fördermittel (EU-geförderter Personalabbau) dazu nötigt.
Vielleicht will ja auch die Stadt München endlich wieder mal Geld für den ÖV ausgeben. Nachdem der U-Bahnbau jetzt abgeschlossen ist (Martinsried zahlt nicht München), die Tram von den Stadtwerken bezahlt wird, fällt ja den rot-grünen Stadträten ein, ein paar Alibi-Investitionen in den ÖV zu stecken. Denn es sieht schon peinlich aus: 700 Millionen nur für Straßenbau (incl. der wenigen neuen Bushaltestellen), aber keine nennenswerten Investitionen mehr in de ÖV. Für den Betrieb zahlt die Stadt ja (fast) nichts.
Und dann könnte es sein, dass man auf so einen Blödsinn kommt.
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Beitrag von Ionenweaper »

viafierretica @ 31 Oct 2010, 16:29 hat geschrieben: Vielleicht will ja auch die Stadt München endlich wieder mal Geld für den ÖV ausgeben. Nachdem der U-Bahnbau jetzt abgeschlossen ist (Martinsried zahlt nicht München), die Tram von den Stadtwerken bezahlt wird, fällt ja den rot-grünen Stadträten ein, ein paar Alibi-Investitionen in den ÖV zu stecken. Denn es sieht schon peinlich aus: 700 Millionen nur für Straßenbau (incl. der wenigen neuen Bushaltestellen), aber keine nennenswerten Investitionen mehr in de ÖV. Für den Betrieb zahlt die Stadt ja (fast) nichts.
Und dann könnte es sein, dass man auf so einen Blödsinn kommt.
Da gäbs nun wirklich sinnvollere Investitionen. Nämlich alle weiteren Betriebsverbesserungen.

Nein, der Ersatz von Fahrkräften muss sich schon rechnen, die allein aus sehr komischen ideologischen Gründen zu tun, wäre sicher der größte Blödsinn den man machen kann.


Wobei man den Kilometerpreis der U3/Nürnberg nicht ganz vergleichen kann, da man bei größerem Netz sicher schon dadurch deutlich geringere Kilometerpreise schafft, weil einiges Fixkosten oder unterproportional mit der Streckenlänge steigende Kosten sind.

Naja, sprechen wir in 10-20 Jahren mit dem Fortschritt der Technik nochmal drüber. Der reale Preis wird sich sicher mehr als halbieren (und wiegesagt, ich würde den KM-Preis niedriger als in Nürnberg ansetzen). In Nürnberg wächst solange die Erfahrung und die Computertechnik entwickelt sich in 20 Jahren auch rasant weiter (man denke mal an die Möglichkeiten 1990 oder den Vergleich 1990 vs. 1970).
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Ausserdem muss man bei fahrerlosem Betrieb hier Fluch- und Schimpfansagen hinterlegen. Ich möchte die Digitalelse mal fluchen hören... :lol:
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Beitrag von FR16 »

Die Einführung des fahrerlosen Betriebs wird wohl wie man es dreht und wendet eine sehr teure und aufwändige Sache, mit der so schnell nicht zu rechnen ist. Es hat aber nicht nur die Münchner U-Bahn auch wirklich dringendere Probleme, daran ändern auch ein paar medienwirksame Drohungen nichts.
Boris Merath @ 31 Oct 2010, 13:24 hat geschrieben:Doch, wenn viel los ist schon - außerdem kann der menschliche Fahrer den Schließzeitpunkt auf den Andrang anpassen, und an einem Bahnhof wo viel los ist mal länger offenlassen, und dafür an einem Bahnhof wo wenig los ist sofort weiterfahren. Die Automatik in Nürnberg dagegen schließt nach einer fest eingestellten Zeit, ganz egal ob 0 Personen oder 300 Personen einsteigen wollen.
Da hast Du recht, das ist natürlich ein eher primitives System. Da hatte ich den Nürnbergern zuviel zugetraut ;)
Sicherheitsstreifen frei? Woher soll der Zug das wissen?
Falls man das in München einführen wollte, müsste man sich hier wohl was überlegen - oder halt Bahnsteigtüren. An geraden Bahnsteigen sollte es ja eine Lichtschranke tun, in Kurven müsste man wohl auf was videogestütztes zurückgreifen, was natürlich das ganze wieder teurer und fehleranfälliger macht.
Kann sie, sie kann sogar den kompletten Abfertigungsvorgang manuell steuern - aber da muss man bedenken, dass die Leute in der Leitstelle auch was anderes zu tun haben als Züge manuell abzufertigen.
Im Normalfall ist das ja auch nicht vorgesehen.
-spock5407\ @ 31.10.2010, 9:09 hat geschrieben:Ausserdem muss man bei fahrerlosem Betrieb hier Fluch- und Schimpfansagen hinterlegen.  Ich möchte die Digitalelse mal fluchen hören... :lol:
Da stimm ich Dir vollkommen zu, ich finde das schon beim C-Zug einen echten Verlust :D
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Beitrag von viafierretica »

Ionenweaper @ 31 Oct 2010, 19:04 hat geschrieben:
Da gäbs nun wirklich sinnvollere Investitionen. Nämlich alle weiteren Betriebsverbesserungen.
Welche?
- die U-Bahn-Außenstrecken (Pasing, Englschalking, U26) wollen MVG und Rot-Grün nicht
- die U9 will zwar die MVG, wird sich aber nicht über 1,0 bringen lassen und sich niemals "rechnen".
- für den 2-Minuten-Takt braucht man nur irgendwann mal neue Fahrzeuge (noch sind die A-Wagen dafür ja da), ein paar Fahrer und Abfertiger, aber keine baulichen Investitionen.
Das einzige wäre die Verbesserung der Umsteigesituation am Sendlinger Tor und Odeonsplatz. Aber sooo teuer ist das auch nicht, zumal siech der Umbau ja über mehrere Jahre verteilen wird. Und ein paar Millionen für die Tram 20 wegen Olympia, wenn überhaupt.
Und der Rest (Sanierung Bestandsbahnhöfe) fällt in den Etat der Stadtwerke, nicht der Stadt.

Ansonsten fällt mir nur der Eigenanteil der Stadt für einen Bahntunnel Daglfing ein.
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Beitrag von FR16 »

elchris @ 31 Oct 2010, 13:26 hat geschrieben:Tür geht wieder auf, Tür klemmt weiterhin, Tür geht auf Störung und verlangt absperren. Hilfshandlung da wieder "raus" zu kommen nur von Personal vor Ort möglich.  :)
Bei einem vollautomatischen System wird deutlich mehr aufwand für Diagnose und Recovery betrieben, als wenn der nächste "Beheber" maximal 120m entfernt ist.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

FR16 @ 31 Oct 2010, 21:48 hat geschrieben: An geraden Bahnsteigen sollte es ja eine Lichtschranke tun, in Kurven müsste man wohl auf was videogestütztes zurückgreifen, was natürlich das ganze wieder teurer und fehleranfälliger macht.
Na dann viel Spaß - dann kann man den Betrieb gleich ganz einstellen.
FR16 @ 31 Oct 2010, 23:29 hat geschrieben:Bei einem vollautomatischen System wird deutlich mehr aufwand für Diagnose und Recovery betrieben, als wenn der nächste "Beheber" maximal 120m entfernt ist.
So ist es. Die Nürnberger können AFAIK sogar Sicherungen von der Leitstelle aus wieder einlegen.
viafierretica @ 31 Oct 2010, 22:09 hat geschrieben:- die U-Bahn-Außenstrecken (Pasing, Englschalking, U26) wollen MVG und Rot-Grün nicht
Wie kommst Du darauf? Beide Strecken sind nach wie vor vorgesehen, ob sie gebaut werden ist völlig offen. Insbesondere Englschalking stehen die Chancen relativ gut dass es kommt. Die U26 ist ziemlich sicher gestorben (auch wenn da glaube ich die abschließende Entscheidung noch aussteht), IMHO war das eh von Anfang an ne Schnapsidee.
- die U9 will zwar die MVG, wird sich aber nicht über 1,0 bringen lassen und sich niemals "rechnen".
Kannst Du hellsehen?
Das einzige wäre die Verbesserung der Umsteigesituation am Sendlinger Tor und Odeonsplatz.
Die aber baulich ohnehin nicht möglich ist und damit nicht zur Debatte steht.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von christian85 »

Auch wenn es :offtopic: ist:
Welche?
- die U-Bahn-Außenstrecken (Pasing, Englschalking, U26) wollen MVG und Rot-Grün nicht
- die U9 will zwar die MVG, wird sich aber nicht über 1,0 bringen lassen und sich niemals "rechnen".
- für den 2-Minuten-Takt braucht man nur irgendwann mal neue Fahrzeuge (noch sind die A-Wagen dafür ja da), ein paar Fahrer und Abfertiger, aber keine baulichen Investitionen.
Es gibt viel, viel einfachere, schneller zu verwirklichenden Maßnahmen, die durchaus was bringen bei "etwas" niedrigeren Kosten als eine fahrerlose U-Bahn: Takt 5 auch zur NVZ Mo-Sa außerhalb der Stammstrecken. Das würde das ganze schon attraktiver für die Fahrgaeste machen und insgesamt wohl schon noch Fahrgastzuwaechse bringen. Klar, die U-Bahnen waren dann schon recht leer, aber steht eigentlich irgendwo, dass U-Bahnen immer nur dann gut sind, wenn sie voll sind? Und bei Betriebsstoerungen kann man immer noch mal was streichen, um den Fahrplan wieder ins Lot zu rücken.
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Beitrag von 9403 »

Es muss auf jeden Fall der Takt verstärkt werden, denn wie man zurzeit in der U_Bahn eingequetscht wird ist eine Zumutung.
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Beitrag von Bayernlover »

9403 @ 2 Nov 2010, 15:01 hat geschrieben: Es muss auf jeden Fall der Takt verstärkt werden, denn wie man zurzeit in der U_Bahn eingequetscht wird ist eine Zumutung.
Ist aber schwierig zu lösen, da man keine großartigen Kapazitätsreserven hat - man müsste dazu eigentlich neue Tunnel bauen oder das System der Berliner S-Bahn einführen: Fahrsperre die nur "HALT!" und "FAHRT!" kennt sowie Signale alle 30-40m :D
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Beitrag von rautatie »

christian85 @ 2 Nov 2010, 12:40 hat geschrieben: Es gibt viel, viel einfachere, schneller zu verwirklichenden Maßnahmen, die durchaus was bringen bei "etwas" niedrigeren Kosten als eine fahrerlose U-Bahn: Takt 5 auch zur NVZ Mo-Sa außerhalb der Stammstrecken. Das würde das ganze schon attraktiver für die Fahrgaeste machen und insgesamt wohl schon noch Fahrgastzuwaechse bringen.
Oh ja, da kann ich nur zustimmen. Ich war am Wochenende in Wien, und es ist unglaublich angenehm für den Fahrgast, dass wirklich JEDE U-Bahn-Linie beinahe zu jeder Tageszeit öfter als alle 10 Minuten fährt. In der Regel sind es 5 Minuten-Abstände, sogar am früheren Sonntag vormittag, wo man sich in München mit einem mehr als dürftigen 20-Minuten-Takt begnügen muss.
Wo ist das Problem?
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Beitrag von viafierretica »

christian85 @ 2 Nov 2010, 12:40 hat geschrieben: Auch wenn es  :offtopic: ist:


Es gibt viel, viel einfachere, schneller zu verwirklichenden Maßnahmen, die durchaus was bringen bei "etwas" niedrigeren Kosten als eine fahrerlose U-Bahn: Takt 5 auch zur NVZ Mo-Sa außerhalb der Stammstrecken. Das würde das ganze schon attraktiver für die Fahrgaeste machen und insgesamt wohl schon noch Fahrgastzuwaechse bringen. Klar, die U-Bahnen waren dann schon recht leer, aber steht eigentlich irgendwo, dass U-Bahnen immer nur dann gut sind, wenn sie voll sind? Und bei Betriebsstoerungen kann man immer noch mal was streichen, um den Fahrplan wieder ins Lot zu rücken.
Ganz Deiner Meinung. Und das schöne: man muss dafür gar nichts investieren. Ein paar Fahrer, eine Umorganisation der Werkstattschichten, und schon kann´s losgehen. Die Fahrzeuge sind ja vorhanden, da sie in der HVZ ohnehin im Einsatz sind. So hat man auch in Augsburg den ganztägigen 5-MIn-Takt realisiert. Und es wird massive Fahrgastzuwächse geben. Viel schief gehen kann da nicht, man bräuchte nur etwas Mut. (Und wenn es wirklich floppen sollte - was ich nicht glaube - kann man es noch immer zurücknehmen bzw. das ganze vorher als Probebetrieb deklarieren. Dann hat man es wenigstens versucht).
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Beitrag von eherl2000 »

Sag das einmal der MVG-Leitung. Für die ist ein Zug nur rentabel, wenn er zu 150 ausgelastet ist.
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Beitrag von Wildwechsel »

viafierretica @ 2 Nov 2010, 17:08 hat geschrieben: Die Fahrzeuge sind ja vorhanden, da sie in der HVZ ohnehin im Einsatz sind.
Ähm ja, in der HVZ fahren sie, in der restlichen Zeit steht ein Teil des Fahrzeugparks für Wartungsarbeiten zur Verfügung. Aber stimmt, die Fahrzeuge sind ja per Definition wartungsfrei....
Beste Grüße usw....
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Beitrag von Boris Merath »

Außerdem die Zeit zwischen den Hauptverkehrszeiten für Überführungsfahrten, Wartung an den Gleisanlagen und ähnliches genutzt.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von TravellerMunich »

Boris Merath @ 2 Nov 2010, 18:36 hat geschrieben: Außerdem die Zeit zwischen den Hauptverkehrszeiten für Überführungsfahrten, Wartung an den Gleisanlagen und ähnliches genutzt.
Ich weiß schon, geht in München nicht, hat man noch nie gemacht, wollen wir auch nicht und werden wir auch nicht.
Wir sind hier nicht in Berlin, Hamburg, Wien sondern in Bayern. Was überall sonst funktioniert, läuft hier schon gar nicht.
Am besten man macht zwischen 9:30 Uhr und 15:30 Wartungspause im Netz.
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Beitrag von Bayernlover »

TravellerMunich @ 2 Nov 2010, 20:08 hat geschrieben: Ich weiß schon, geht in München nicht, hat man noch nie gemacht, wollen wir auch nicht und werden wir auch nicht.
Wir sind hier nicht in Berlin, Hamburg, Wien sondern in Bayern. Was überall sonst funktioniert, läuft hier schon gar nicht.
Am besten man macht zwischen 9:30 Uhr und 15:30 Wartungspause im Netz.
Mein Daumen schnellt nach oben :)
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Beitrag von Boris Merath »

TravellerMunich @ 2 Nov 2010, 20:08 hat geschrieben: Ich weiß schon, geht in München nicht, hat man noch nie gemacht, wollen wir auch nicht und werden wir auch nicht.
Wir sind hier nicht in Berlin, Hamburg, Wien sondern in Bayern. Was überall sonst funktioniert, läuft hier schon gar nicht.
Die Berliner fahren aber auch nen 5er und nicht nen 2,5er den ganzen Tag - das ist ein Unterschied.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Bayernlover »

Boris Merath @ 2 Nov 2010, 20:27 hat geschrieben: Die Berliner fahren aber auch nen 5er und nicht nen 2,5er den ganzen Tag - das ist ein Unterschied.
Das dürfte den allermeisten Fahrgästen total wurst sein warum man das in München nicht kann. Fakt ist, dass ich in Gern zur U-Bahn gehe und 9 Minuten warte, Punkt.
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Beitrag von TravellerMunich »

Boris Merath @ 2 Nov 2010, 20:27 hat geschrieben:
TravellerMunich @ 2 Nov 2010, 20:08 hat geschrieben: Ich weiß schon, geht in München nicht, hat man noch nie gemacht, wollen wir auch nicht und werden wir auch nicht.
Wir sind hier nicht in Berlin, Hamburg, Wien sondern in Bayern. Was überall sonst funktioniert, läuft hier schon gar nicht.
Die Berliner fahren aber auch nen 5er und nicht nen 2,5er den ganzen Tag - das ist ein Unterschied.
Die S-Bahn München schon, auf der Stammstrecke... :P

Für den Anfang wäre aber ein durchgehender Takt 5 auf der U2 und ein Takt 5 Richtung Westendstraße was.
Die U6-Verstärker könnte man auch etwas weiter als Harras und Münchner Freiheit führen, die sind sowieso unterwegs.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Takt 5 zur Westendstraße gibt es doch unter der Woche. Leider wurde aber dieser am Samstag wieder zurück genommen. :( :(
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Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
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