[M] (Aus-)Baumaßnahmen S2 Ost

Alles über die Netze von S-Bahnen
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Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

mellertime @ 24 Nov 2003, 23:23 hat geschrieben:3. Rückbau des jetzigen Bahnhofs Erding zu einem Haltepunkt. In offener Trogbauweise (damit wäre auch das Problem mit dem angesprochenen BÜ Dorfener Str. gelöst) geht es bis Höhe des jetzigen Haupteinganges des Fliegerhorstes. Die Strecke von Mühldorf kommt in einem Tunnel an diese Stelle. Somit entsteht dort ein zweigeschossiger Kreuzungsbahnhof Erding Nord. Der Tunnel (Regionalbahn)  kommt dann nordwestlich von Erding an die Oberfläche. Die Trogstrecke (S-Bahn) wird dann in einem weiten Bogen an der Tunnelausfahrt angeschlossen.

Diese Variante, so hat sich das bei der Versammlung herauskristalisiert, wird von den Geschäftsleuten, Bürgern und ich sag mal "Wissenschaftlern" bevorzugt. Doch unser Bürgermeister hat zu verstehen gegeben, daß dies die am besten, aber auch am wenigsten Erfolg versprechende Variante ist.
Ist auch nicht weiter verwunderlich, erscheint diese Variante doch am teuersten...

Gruß

Rathgeber
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

So, hier jetzt die Skizzen zum besseren Verständnis.

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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

Wie wäre es, wenn man Variante 1 um einen Haltepunkt für die S-Bahn an der Stelle des heutigen Bahnhofs ergänzt? Damit wäre dann das Gegenargument "zu weit vom Zentrum weg" ausgeschaltet.
Beste Grüße usw....
Christian


Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

Ja, aber wie ein paar Posts weiter oben geschrieben, wäre kein Platz für die Tunneleinfahrt.

Laut unserem Bürgermeister ist Erding nur Bittsteller, kann also nur Wünsche äußern. Die endgültige Entscheidung trifft das Bundeswirtschaftsministerium. Und Erding hat Angst, daß wenn man auf die beste 3. Variante pocht, die auch die teuerste ist, das Ministerium sagt: Ihr seid zu gierig, jetzt bekommt ihr gar nichts!
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

Zum erwarteten Verkehrschaos, wenn die erste Variante gebaut wird:
Erdings Stadtbahnhof muss bestehen bleiben

VCD: Weg vom geplanten Nord-Standort in die City zu lang - Verkehrschaos befürchtet 

Erding (ea) - Die Beibehaltung des jetzigen S-Bahnhofes Erding ist für den Verkehrsclub Deutschland ein absolutes Muss. Beim jüngsten Treffen des Kreisverbandes Freising/Erding des VCD war man sich einig, dass der Bahnhof nicht aufgegeben werden dürfe. Sollte wegen des Ringschlusses ein Bahnhof im Fliegerhorst notwendig sein, würde Erding eben über zwei Bahnhöfe verfügen. Die Stadt wurde aufgefordert, bei ihrer Entscheidung die eigenen Interessen über die des Wirtschaftsministeriums zu stellen.
"Für regelmäßige S-Bahn-Benutzer liegen die Vorteile des alten Bahnhofes klar auf der Hand", so Vorsitzender Alfred Schreiber. "Zu Fuß ist die Innenstadt jetzt leicht von der S-Bahn aus erreichbar". Der geplante S-Bahnhof Erding-Nord wäre für viele Fußgänger zu weit entfernt und würde noch mehr Autos in die Innenstadt ziehen. Am Wochenende würden Jugendliche, die jetzt mit der S-Bahn kommen, um das Kino oder Lokale der näheren Umgebung besuchen, den weiten Weg vom Fliegerhorst scheuen und sich lieber andere Ziele suchen.

Die 2. Vorsitzende Doris Kraeker wies auf den fast neuen Busbahnhof hin. Er sei ja extra neben dem S-Bahnhof gebaut worden, da Fahrgäste dann problemlos auf die S-Bahn umsteigen könnten. Da wohl kaum geplant sei, den Busbahnhof neben eine neue S-Bahn-Station Erding-Nord zu verlegen, würden viele Busbenutzer dann das Auto vorziehen.
Quelle: Münchner Merkur
Zwei Berichte über die Bürgerversammlung, wo ich war:
Erdinger wollen ihren alten Bahnhof behalten

Bauernfeind wird vorgeworfen, Interessen der Stadt gegenüber Ministerium nicht stark genug zu vertreten

Erding - Zahlreiche Erdinger Bürger haben Bürgermeister Karl-Heinz Bauernmfeind in der Bürgerversammlung am Montag aufgefordert, sich für den Erhalt des bestehenden Bahnhofs einzusetzen. Sie kritisierten, dass der Bürgermeister die Interessen der Stadt beim S-Bahn-Ringschluss gegenüber dem bayerischen Wirtschaftsministerium nicht stark genug vertrete. Die Behörde wolle lediglich eine „schnellstmögliche Verbindung“ zwischen Flughafen und neuer Messe in München, sagte Karl-Heinz Müller.

Müller, Initiator einer Interessengruppe mehrerer Gewerbetreibender, regte an, ein „Anforderungsprofil“ für den neuen Bahnhof erstellen zu lassen. Die Planungen des Wirtschaftsministeriums sehen vor, den Bahnhof auf dem Gelände des Fliegerhorstes zu errichten und den bestehenden zu schließen. Diese Entscheidung sei für die Stadt von „so großer Bedeutung, dass wohl erst unsere Enkel sagen können, ob sie richtig war“, sagte Müller.

Selbst wenn sich der bestehende Bahnhof als „nicht zukunftsfähig“ erweisen sollte, „kann es nicht sein, dass man ihn so mir nichts, dir nichts als Haltepunkt aufgibt“. Um die Errichtung des Ringschlusses sicher zu stellen, sei es nötig, Alternativen für die bisher angedachten, aufwändigen Tunnelbauten zu finden, zeigte sich Müller überzeugt und verwies auf Aussagen von Wirtschaftsminister Otto Wiesheu: Dieser messe dem Transrapid zum Flughafen „oberste Priorität“ bei. „Der Ringschluss als kleines Beistück wird also nur realisiert, wenn man ihn wirtschaftlich errichten kann“, sagte Müller.

Friedrich Staudinger, Vorsitzender des Fremdenverkehrsvereins, sagte, durch die Verknüpfung von Regional- und S-Bahn „kommen zwei völlig unterschiedliche Potenziale von Fahrgästen nach Erding“. Diese gelte es unterschiedlich zu bewerten. So sei der Erhalt des bestehenden Bahnhofs für die S-Bahn von besonderer Bedeutung. Der Zustieg zur Regionalbahn könne dagegen „etwas außerhalb“ der Stadt abgewickelt werden. Zwei Bahnhöfe in Erding trügen außerdem dazu bei, das Verkehrsaufkommen in der Innenstadt zu entzerren, meinte Elke Mack. Nur mit einer solchen Lösung könne auch sicher gestellt werden, dass die Innenstadt nicht an Kaufkraft verliere.

Bauernfeind verwies in seiner Antwort auf das Wirtschaftsministerium. So habe der zuständige Beamte erklärt, „nicht mit zwei Bahnhöfen in die Verhandlungen zu gehen“. Die Stadt sei „weder Auftraggeber noch Planer, noch Finanzier. Der Zahlmeister ist das Ministerium“. Dennoch werde die Stadtverwaltung mit Hilfe externer Fachleute prüfen, ob der bestehende Bahnhof erhalten werden könne, versicherte er. Bereits jetzt herrschten jedoch am Bahnhof „erhebliche Platzprobleme und neue Straßen können wir an diesem Standort auch nicht herzaubern“. Vor diesem Hintergrund sei es schwierig, neue Varianten zu erarbeiten, meinte Bauernfeind. Zudem dürfe die Kommune nicht „der Verhinderer des gesamten Projekts sein“. Zum jetzigen Zeitpunkt definitive Aussagen zu treffen, sei nicht möglich, sagte der Bürgermeister. Die Stadt benötige noch umfassenderes Zahlenmaterial. „Auf der richtigen Grundlage treffen wir aber mit Sicherheit die richtige Entscheidung.“ Quelle: Erdinger SZ    
Zwei Minuten Zwischenstopp

Erding - Für den humorvollsten Wortbeitrag sorgte bei der Bürgerversammlung am Montag Hermann Kraus. Er verstehe nicht, warum so viel über den S-Bahn-Ringschluss geredet werde, sagte der Einzelhändler. Die Ausgangslage sei doch klar: „Wir brauchen in der Stadt auf jeden Fall einen Haltepunkt“, also den bestehenden Bahnhof. Wenn jedoch das bayerische Wirtschaftsministerium meine, einen neuen Bahnhof am Fliegerhorst errichten zu müssen, „dann sollen sie das doch tun“. Erkläre der Bürgermeister nicht immer, die Finanzierung übernehme das Ministerium? Auch die heutzutage so oft angeführten Personalkosten seien in diesem Fall kein Argument, zeigte sich Kraus überzeugt: „Im jetzigen Bahnhof muss später ja keiner mehr sitzen. Es reicht ja, wenn der Lokführer anhält.“ Und die vom verantwortlichen Ministerialbeamten so oft zitierten kurzen Fahrzeiten seien völlig bedeutungslos. „Zwei Minuten wird der Zug bei uns schon stehen bleiben können.“ Quelle: Erdinger SZ    
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Jean
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Beitrag von Jean »

Also die Ausrede mit der Fahrzeit ist das dümmste was ich je gehört habe! Es klingt ja fast wie der Transrapid: wir wollen den Transrapid bauen weil er 5 Minuten schneller ist als eine herkömliche Alternative (und nur doppelt so teuer ist).
Die Frage sollte doch lauten: braucht Erding ein Halt am Fliegerhorst? Natürlich sind zwei Bahnöfe besser als einer, aber wenn was gespart werden sollte, dann der Bahnhof am Fliegerhorst. Bahnhöfe sollten grundsätzlich da gebaut werden, wo am meisten Leute erreicht werden, wie in der nähe der Altstadt, und nicht in der Pampa, wo keiner wohnt und dann ein Kostenaufwendiger Buszubringerverkehr eingrichtet werden muß (siehe Beispiel in NRW).
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Jean @ 3 Dec 2003, 12:15 hat geschrieben: Die Frage sollte doch lauten: braucht Erding ein Halt am Fliegerhorst?
Erding vielleicht nicht, der Grund duerften eher die Umsteiger S-Bahn <=> Regionalverkehr sein. Allerdings koennte man den Umsteigerverkehr IMHO auch eine Haltestelle weiter abwickeln (bedeutet aber halt laengere Reisezeit)
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Jean
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Beitrag von Jean »

Das wollte ich ja damit ausdrücken: Erding braucht sein Bahnhof, und sei es nur als Haltestelle! B) B)
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Beitrag von ET 423 »

Jean @ 3 Dec 2003, 16:37 hat geschrieben: Erding braucht sein Bahnhof, und sei es nur als Haltestelle! B) B)
Also vom Betrieblichen her ist das ein gewaltiger Unterschied. :D :D

IMHO könnte man Erding ja zu einem Haltepunkt machen, und diesen seltsamen Fliegerhorst (woher kommen dann die Fahrgäste?) könnte man als Bahnhof bauen mit Verknüpfung zu dem irgendwann mal kommenden Regionalverkehr. Aber zwei Bahnhöfe hintereinander (im betrieblichen Sinne) wären IMHO totaler Unsinn.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Der Unterschied zwischen einen Bahnhof und einem Haltepunkt liegt in den Weichen. Soviel ich weiß werden die Weichen bei der S-Bahn vom Zug selber bestehert, also auch wenn Erding als Bahnhof bleibt bröchte man kein zusätzliches Personal. <_< <_< <_<
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Beitrag von ET 423 »

Jean @ 4 Dec 2003, 15:44 hat geschrieben: Soviel ich weiß werden die Weichen bei der S-Bahn vom Zug selber bestehert, also auch wenn Erding als Bahnhof bleibt bröchte man kein zusätzliches Personal.
Was wie bitte? :blink: Also das wäre mir neu, zumal ich nicht weiß, was du mit "bestehert" meinst. :blink: Ein Bahnhof ist eine Bahnanlage mit mindestens einer Weiche, wo Züge beginnen, enden, halten, kreuzen, überholen und wenden können. Die Bahnhofsgrenzen sind entweder die Einfahrweichen, die Ausfahrsignale oder bei Nebenbahnen die Trapeztafeln (Ne1). Gutes Beispiel: Ostbahnhof! :D (der sich bis einschließlich Giesing & Leuchtenbergring erstreckt). Ein Haltepunkt ist eine Bahnanlage der freien Strecke ohne Weichen, wo Züge beginnen, enden und halten können (siehe z.B. auch Heimeranplatz, wo die S5 bei den Sperrungen zwar endet/beginnt, aber nicht gleich wendet="Kopf machen", sondern dafür nach Mittersendling fährt).
Hoffe, es wurde jetzt ein bißchen klarer. ;)

Grüße

:quietsch:
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Beitrag von mellertime »

@ET 423: Gut im Unterricht aufgepasst. ;) :D
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Beitrag von ET 423 »

@mellertime: Danke! Wir haben das mit den Bahnanlagen ja auch Monate lang reingewürgt bekommen, so daß es mir schon aus den Ohren rauskommt, sogar bis ins Forum hier :o :D :D ;)

Grüße

ET 423
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von Jean »

Also mal um das was ich gemeint habe klar zu stellen: werden die Weichen nicht von den S-Bahn automatisch gestellt, nach dem programmierten Fahrplan (wenn nicht, währe dies ein Einsatz um Geld zu sparen, allerdings braucht man die Speicherung der genauen Strecke in elekronischer Form). <_< <_<
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Beitrag von ET 423 »

Jean @ 5 Dec 2003, 12:15 hat geschrieben: Also mal um das was ich gemeint habe klar zu stellen: werden die Weichen nicht von den S-Bahn automatisch gestellt, nach dem programmierten Fahrplan (wenn nicht, währe dies ein Einsatz um Geld zu sparen, allerdings braucht man die Speicherung der genauen Strecke in elekronischer Form). <_<  <_<
Indirekt wird das ja auch so gemacht. Jeder fahrende S-Bahn Kurs hat eine eingespeicherte Zugnummer (die im ZF-Gerät eingegeben wird), und anhand dieser Nummer erkennt der Fdl, woher der Zug kommt und wohin er will. Diese Funktion kann auch mittlerweile der Computer übernehmen, wie es auf der Stammstrecke ist (sein soll). Dort erkennt das Stellwerk anhand der Zugnummer und einem dann zugewiesenen Steuercode, wohin die Fahrt gehen soll; Beispiele, wo das nicht funzt, gibts zur Genüge: Das wohl Schlimmste ist Neufahrn :( und die weniger Schlimmen sind die Fehlleitungen. <_<
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Beitrag von mellertime »

Drei Gutachten als Entscheidungshilfe

Stadt will "komprimiertes Werk" mit Daten zu Ringschluss und Regionalbahn 
Erding (zie) - Keine Doktorarbeiten, aber fachliche Hilfe bei der Entscheidungsfindung erwartet sich die Stadt Erding von drei Gutachten, die sie für die Planungen des S-Bahn-Ringschlusses und des Regionalbahn-Anschlusses in Auftrag gegeben hat.
Am Donnerstag Abend sprach sich der Planungs- und Umweltausschuss einstimmig dafür aus, das Büro Obermeyer aus München, das geografische Institut der TU München mit Professor Günter Heinritz sowie den Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum um fundierte Stellungnahmen dazu zu bitten. Sie sollen unter anderem ermitteln, welche Kapazitäten am jetzigen Standort noch für den Regionalbahnhof vorhanden sind. Die drei wurden ausgewählt, weil sie bereits über Daten zur Verkehrs-, Einzelhandels- und städtebaulichen Entwicklung der Stadt verfügen, betonte Bürgermeister Karl-Heinz Bauernfeind. Er kündigte ein komprimiertes Werk an. Die Gutachter hätten den Auftrag, Daten auszutauschen.

Auf Wunsch von CSU-Fraktionschef Max Gotz wurde die Frist, bis wann die Ergebnisse vorliegen sollen, von Ende auf den 20. Januar verkürzt. Schließlich hatte das bayerische Wirtschaftsministerium von der Stadt eine Entscheidung zum Bahnhof-Standort bis spätestens Januar angemahnt. Bauernfeind kündigte dazu fürs neue Jahr bereits Sitzungen am Freitag und bei Bedarf auch samstags an. Quelle: Münchner Merkur
Aha, eine schnelle Entscheidung angemahnt. Bei der Bürgerversammlung war noch die Rede von "nicht überstürzen". Aber gut so, man kann auch viel totreden, je länger Gutachten dauern.
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Beitrag von mellertime »

Unkalkulierbare Kosten

Stadt muss laut SPD für Bahnübergänge selbst zahlen 
 
Erding - Die Stadt Erding wird möglicherweise beim Ausbau von S-Bahn-Kreuzungen im Zuge des Ringschlusses doch deutlich mehr zahlen müssen als ursprünglich angenommen. Wie Eva Kolenda, Fraktionsvorsitzende der SPD im Erdinger Stadtrat, am Mittwoch in einer SPD-Ortsversammlung erläuterte, ist laut dem Eisenbahnkreuzungsgesetz der Bund offenbar nur bei neu zu schaffenden Kreuzungen verpflichtet, die Kosten zu übernehmen. Beim Umbau von vorhandenen Kreuzungen hingegen sei im Regelfall eine Aufteilung der Kosten zwischen Bahn, Bund und Straßenbaulastträger vorgesehen.

„Da kommen einige finanzielle Belastungen auf die Stadt zu“, vermutete Kolenda. Denn bei einer Taktverdichtung der S-Bahn sei der Bau von Unter- oder Überführungen unumgänglich. Andernfalls wären die Bahnschranken zwischen Altenerding und Erding nach Prognosen der Stadträtin ständig geschlossen.

Generell wird das Thema S-Bahn die Stadträte nach Angaben Kolendas in den nächsten Wochen sehr intensiv beschäftigen. Ende Januar werde eine ganztägige Sondersitzung des Stadtrats zu diesem Thema durchgeführt, sagte sie. Bis dahin sollen auch drei Gutachten vorliegen, die die Auswirkungen verschiedener möglicher Standorte für einen neuen Bahnhof unter den Aspekten der städtebaulichen, der verkehrlichen und der Einzelhandelsentwicklung untersuchen. Landtagsabgeordnete Hildegard Kronawitter rief dazu auf, die Verantwortlichen des Fliegerhorsts intensiv in die Entscheidung über einen neuen Bahnhof einzubinden.
Quelle: Erdinger SZ
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Beitrag von mellertime »

Der Zug ist noch nicht abgefahren

Standortfrage für neuen S-Bahnhof weiterhin offen
 
VON ANNA BRÜCKNER Erding - "Wenn man ein Herz verpflanzt, muss man sich mit der Anatomie beschäftigen und auskennen, nicht nur reanimieren", sagte Dr. Karl-Heinz Müller auf der Veranstaltung der Interessengemeinschaft "S-Bahn-Ringschluss" im Autohaus Ewald. Rudi Brandl stellte verschiedene Planungen für einen neuen Haltepunkt vor.

Gut 150 Besucher waren in den Pavillon des Autohauses Ewald gekommen, um sich zu informieren. Wie berichtet, plant das Wirtschaftsministerium, auf dem Gelände des Fliegerhorstes einen so genannten Stockbahnhof zu errichten, an dem sich Regional- und S-Bahn treffen. Der bisherige Haltepunkt soll aufgegeben werden, eine Lösung, die nicht auf ungeteilte Gegenliebe stieß.

Brandl zeigte eine Variante auf, nach der die beiden Zugstränge auf Höhe des WIWEBs im Norden des Militärgeländes auf einer Ebene und oberirdisch zusammen geführt werden könnten. Damit würde man sich "einen Haufen Geld" für die Etagenlösung sparen und könnte zudem den bisherigen Bahnhof unter die Erde verlegen und beibehalten, meinte er. Außerdem sei es dann möglich, eine Nordumgehung mit zu verwirklichen und den innerstädtischen Verkehr zu entzerren, meinte er.

"Ich möchte nicht erleben, dass wir eine Rechnung von 30 bis 50 Millionen Euro präsentiert bekommen", sagte Bürgermeister Karl-Heinz Bauernfeind und erinnerte an Städte wie Ismaning und Unterföhring. Wenn man höre, was an Fördermitteln gestrichen werde, müsse man zufrieden sein, dass der Ringschluss dennoch verwirklicht werde. "Ich möchte nicht Munition nach Berlin dafür liefern, dass der Bundeswehr-Standort Erding geschlossen wird", machte er darauf aufmerksam, dass man mit Fliegerhorstareal sehr sensibel umgehen müsse. Mit Landrat Martin Bayerstorfer war er sich darin einig, dass man den jahrzehntelangen Arbeitgeber, der Stadt und Landkreis 1500 Stellen sichere, in die Planungen einbeziehen müsse.

Willi Scheib, Personalratsvorsitzender am Fliegerhorst, machte klar, dass ein Bahnhof auf dem Gelände, der eine direkte Verbindung zum Flughafen biete, durchaus Chancen für den Standort Erding habe. Die Angst, der S-Bahnhof bedeute den Todesstoß für den Fliegerhorst, sei unbegründet, so Scheib.

Einig war man sich darin, dass für eine Entscheidung dieser Tragweite Experten zu Rate gezogen werden müssen. Brandl begrüßte, dass die Stadt sich vom Wirtschaftsministerium nicht drängeln lässt, sondern sich Zeit nimmt, Gutachten erstellen zu lassen.

Es sei nicht zu befürchten, dass im Frühjahr 2005 die Baumaschinen anrollen werden, sagte Bauernfeind. Er betonte, dass die Stadt jederzeit bereit sei, über den Stand der Entwicklungen Auskunft zu geben.
Quelle: Münchner Merkur
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Beitrag von mellertime »

Jetzt gibts was zum Lesen: :P
Wiesheus Pläne

Mit dem ICE vom Flughafen in die City
Der Münchner Flughafen soll spätestens in sechs Jahren mit dem Zug zu erreichen sein. Wirtschaftsminister Otto Wiesheu (CSU) sagte im Wirtschaftsausschuss des Landtags, er rechne damit, dass im Jahr 2010 Züge aus Richtung Ostbayern über den Flughafen und die Messe bis zur Münchner Innenstadt führen.
 
Wiesheu forderte die Bundesregierung am Donnerstag auf, ihre finanziellen Zusagen zum Bau der ICE-Strecke Nürnberg-Erfurt einzuhalten. Dies hätte für den Streckenabschnitt Nürnberg-Forchheim schon im vergangenen Jahr geschehen sollen, sei aber immer noch nicht erfolgt.

Unterdessen erklärte Wiesheu im Landtag in München, er rechne für das Jahr 2010 mit einer Verbesserung der Schienenanbindung zum Münchner Flughafen. In sechs Jahren solle es durchgehende Züge aus Richtung Ostbayern über den Flughafen und die Messe in die Münchner Innenstadt geben, sagte der Politiker im Wirtschaftsausschuss des Parlaments.

Zwischen Erding und dem Flughafen besteht nach diesen Plänen eine direkte S-Bahn-Verbindung. Für die Anbindung Ostbayerns werden drei Varianten geprüft. Wiesheu favorisiert die so genannte „Neufahrner Kurve“. Dabei würden vom Flughafen kommende Züge oder S-Bahnen kurz vor dem im Norden Münchens gelegenen Vorort auf die Strecke der S1 Richtung Freising abbiegen. Auch sei der Eingriff in die Natur am geringsten. Die beiden anderen Varianten zögen höhere Kosten nach sich, sagte Wiesheu. Die Entscheidung sei noch nicht gefallen: „Die Bahn trägt die Entscheidung als Projektträger.“

Zweiter Bahnhof in Erding

Finanziert wird der Ausbau des Schienennetzes von Bund, Land und Bahn. Über die Kosten äußerte sich der Minister nicht. Weiter diskutiert wird im Rahmen dieses Projekts auch über einen zweiten Bahnhof in Erding. Ein neuer Bahnhof im Norden der Kreisstadt sei geplant, doch beim Bau könne es Probleme mit dem dortigen Militärflughafen geben, sagte Wiesheu.

Beim ICE-Projekt behindere die Bundesregierung auch die weiteren Verkehrsplanungen des Freistaats, kritisierte der Wirtschaftsminister. Im Zuge des Streckenbaus soll zwischen Nürnberg und Forchheim eine S-Bahn gebaut werden, entsprechende Finanzierungsvereinbarungen zwischen Bayern und der Deutschen Bahn würden verzögert. „Der Bund betätigt sich hier als Bremser“, so Wiesheu.

Bei seiner Kritik am Bund bezog er sich auf eine Mitteilung von Bahnchef Hartmut Mehdorn. Dieser hatte kürzlich erklärt, er könne angesichts der unklaren Mittelausstattung der Bahn bis auf weiteres keine Finanzierungsvereinbarungen abschließen. Laut Mehdorn braucht die Bahn eine verlässliche und angemessene Mittelausstattung, um wichtige Investitionsprojekte wie die ICE-Strecke Nürnberg-Erfurt fortzuführen. Quelle: Süddeutsche Zeitung
Das magische Jahr 2010

Zweiter S-Bahn-Tunnel - Ringschluss - Flughafen-Ostanbindung

München/Erding - Für Bayerns Verkehrsminister Otto Wiesheu ist 2010 das magische Jahr im Schienenverkehr. Sollte er dann noch Minister sein, wird es in seinem Terminkalender aufgrund zahlreicher Jungfernfahrten eng. Nicht nur der zweite S-Bahn-Tunnel und der Transrapid, sondern auch der S-Bahn-Ringschluss bei Erding, die Flughafen-Ostanbindung sowie der Anschluss der Messe an die S 6 sollen in diesem Jahr fertig werden.
Seitdem im vergangenen Jahr nach ewigem Leerlauf die Weichen für Ostanbindung und Ringschluss gestellt wurden, gibt es für Wiesheu kein Halten mehr. Viele Projekte rund um den Flughafen hat er zu einem Gesamtpaket geschnürt: "Alle Projekte sind eins und müssen auch gleichzeitig fertig werden. Der Reihe nach macht das keinen Sinn." Denn alle hängen letztlich zusammen:

Ostanbindung

Im Raumordnungsverfahren wurden drei Varianten untersucht, wobei Wiesheu eindeutig die Neufahrner Kurve präferiert. Dort sei der kleinste Eingriff in die Natur nötig, während die Pullinger und Marzlinger Spange schützenswerte FFH-Gebiete durchschneiden würden und komplizierte Isar-Querungen nötig wären. Die Entscheidung, was gebaut wird, trifft aber letztlich die Deutsche Bahn als Projektträger, betonte Wiesheu.

S-Bahn-Ringschluss

Mit der Neufahrner Kurve würde auch ein S-Bahn-Ringschluss Sinn machen: Züge aus Norden könnten direkt in den Flughafen fahren, weiter nach Erding und über die Strecke der S 6 nach München. Vorteile laut Wiesheu: Erding hätte endlich eine direkte Schienenanbindung an den Flughafen, der Verkehr auf den überlasteten S-Bahn-Linien 1 und 8 könnte so entzerrt werden.

Walpertskirchner Spange

Der dritte Baustein ist die Walpertskirchner Spange. Mit dieser Stichstrecke Richtung Mühldorf ergeben sich weitere Verbindungsmöglichkeiten und ebenfalls ein direkter Flughafenanschluss aus dieser Region. Denn das Einzugsgebiet des Airports reicht mittlerweile bis nach Österreich und Tschechien. Nur die dringend notwendige Elektrifizierung ist auf dieser Strecke laut Wiesheu noch fraglich. Unklar ist auch noch der Verlauf der Strecke: Biegt die Spange vor Erding ab, könnte in Erding-Nord ein neuer Pendlerbahnhof entstehen. Da je nach Streckenverlauf der örtliche Bundeswehr-Fliegerhorst mehr oder weniger betroffen ist, will Wiesheu in den nächsten Wochen die Modalitäten mit Verteidigungs-Staatssekretär Walter Kolbow abklären.

Messe-Anschluss

Quasi das i-Tüpfelchen auf den Plänen ist der Schwenk der S 6 zur Messe München. Das sei laut Wiesheu nicht sehr kompliziert, aber teuer.

Für die Finanzierung sieht Wiesheu keine großen Hürden. Zwar seien alle Projekte nicht im Bundesverkehrswegeplan aufgeführt, aber über die Rubrik "Knotenverbindungen" abgesichert: "Da gibt es Zusagen." Auch durch die Finanzprobleme des Bundes lässt sich Wiesheu nicht beirren: "Wir beteiligen uns am Bau der Strecken, unser Anteil ist sicher. Andere Länder können bei der Mitfinanzierung nicht mehr mithalten." Zu den Kosten des Projekt-Pakets kam dem Minister aber keine Zahl über die Lippen: "Das wird mir sonst zehn Jahre nachgetragen." Quelle: Münchner Merkur
"Finanzierbar und bis 2010 realisierbar"

Wiesheu hält an Ringschluss fest 

München/Erding (zz/nie) - Für Otto Wiesheu sind die Präferenzen klar: Die Schienenanbindung Ostbayerns an den Flughafen ist in den Augen des Wirtschaftsministers nach wie vor nur über die Neufahrner Kurve und den Erdinger Ringschluss zwischen S 1 und S 6 realistisch. Im Wirtschaftsausschuss des Landtages erstattete Wiesheu gestern Bericht.

"Machbar, finanzierbar, und bis 2010 zügig realisierbar", so Wiesheus Kurzcharakteristik dieser Variante - aber: "Entscheiden muss die Bahn." Marzlinger und Pullinger Spange hätten laut Wiesheu kaum Chancen auf Realisierung, sind für Ausschussmitglied Christian Magerl (Grüne) gar nur "Scheinvarianten".

Bezüglich des Raumordnungsverfahrens, das grundsätzlich alle drei Trassen für denkbar gehalten hatte, hätte sich Wiesheu persönlich eine intensivere Prüfung der FFH-Gebiete gewünscht. Das wäre "um einer größeren Klarheit willen besser" gewesen, hätte man dann doch deutlich erkannt, dass Marzlinger und Pullinger Spange schon aus ökologischen Gründen ganz schlechte Karten hätten.

Gegen die Marzlinger und Pullinger Spange, so Wiesheu vor dem Ausschuss, sprechen auch die neuen Durchschneidungen der Isarauen und die weit höheren Kosten. Vor allem, so betonte der Minister, sei der Erdinger Ringschluss eine S-Bahn-Maßnahme, für die Land und Bund gemeinsam die Finanzierung zu tragen hätten. Die Gelder für den Erdinger Ringschluss seien von Seite des Freistaates gesichert, und auch von Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe liege eine Zusage vor. Wichtig für Wiesheu sei auch, dass die Neufahrner Kurve samt Ringschluss "in der gesamten Umgebung bejaht wird".

Die SPD-Heimatabgeordnete Dr. Hildegard Kronawitter kritisierte, dass Wiesheu bislang nicht mit dem Bundesverteidigungsministerium über die Standortfrage des neuen S-Bahnhofes gesprochen habe. "Wenn militärisches Gelände benötigt wird, was bei der augenblicklichen Planung der Fall ist, hätte man fragen müssen, ob die Fläche zur Verfügung gestellt werden kann", so Kronawitter. Wiesheu sicherte zu, dass er mit Staatssekretär Walter Kolbow Kontakt aufnehmen werde.

Sollte sich die Stadt Erding für die Alternative Erding-Nord als S-Bahnhof entscheiden, also außerhalb des Fliegerhorstes, käme es dadurch zu keiner zeitlichen Verzögerung bei der Realisierung. Notwendig sei nur ein ergänzendes Raumordnungsverfahren, das jedoch keinen großen planerischen Aufwand erfordere, so Wiesheu. Entscheidend sei nun, dass vor Ort, also im Stadtrat, eine Entscheidung fällt. Quelle: Münchner Merkur
Neue S-Bahn zur Messe

S 6-Verlängerung könnte die S 1 ausbremsen
 
Flughafen - Bereits in sechs Jahren könnte der Münchner Flughafen zu einem der am besten erreichbaren Airports der Welt gehören. Vorausgesetzt, alle Schienen-Pläne, die derzeit auf dem Tapet liegen, werden auch tatsächlich realisiert. Zusätzlich zu der bereits bestehenden S-Bahn der Linie 8, würde über die S 6 eine weitere Ostanbindung an den Flughafen geschaffen, wie Staatsminister Otto Wiesheu vergangene Woche im Wirtschaftsausschuss des Landtages ankündigte. Die modifizierte S 6 würde somit auch die Neue Messe Riem mit Münchner Innenstadt und Flughafen verbinden – via Markt Schwaben und Erding. Vom Flughafen, so die Pläne, würde die S 6 dann über die Neufahrner respektive Acheringer Kurve bis nach Freising weiterfahren.

Was freilich mit der Westanbindung über die S 1 geschieht, darüber ist bislang nichts gesagt worden. Sollte der Acheringer Kurve gegenüber der Marzlinger und Pullinger Spange der Vorzug gegeben werden – was Wiesheu zufolge aus Umwelt- und Kostengründen vernünftig wäre, aber letztlich von der Bahn AG entschieden werde – stellt sich die Frage, ob die Freisinger dann zwei S-Bahnlinien bekommen oder die S 1 mangels Kapazitäten nur noch bis Neufahrn fahren würde. Fahrgäste zum Flughafen oder nach Freising müssten dann dort in die S 6 umsteigen.

Wiesheu will mit der Verlängerung der S 6 nämlich auch eine vernünftige Anbindung Nordostbayerns an den Flughafen sowie den Streckenausbau nach Mühldorf über die Walpertskirchener Spange unter Dach und Fach bringen. Bahnreisende aus den nordöstlichen Regionen könnten dann in Freising am selben Bahnsteig in die S-Bahn umsteigen. Will heißen, dass die S 6 in jedem Fall von Freising zum Flughafen durchfahren würde.

Dass der Regionalexpress ja schon heute für Umsteiger in Neufahrn halten könnte, darauf wurde der Minister im Ausschuss aufmerksam gemacht. Wiesheu will nun prüfen, ob dies vom Fahrplan her möglich ist. Das wäre dann zumindest eine „Übergangslösung“, räumte er ein. Er betonte, dass alle Vorhaben als Gesamtkonzept zu verstehen seien und bis 2010 realisiert werden sollten. Bis dann soll auch der Transrapid fahren.
Quelle: Süddeutsche Zeitung
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

Was spricht eigentlich für die Marzlinger Spange, die Freising umgeht. Ob man in Freising letztlich jeden Zug anhalten will, kann man immer noch entscheiden, aber die Option sollte man sich doch offenhalten. Insofern ist die Marzlinger Spange auch aus diesem Grund eine Scheinalternative.
Beste Grüße usw....
Christian


Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

Wildwechsel @ 5 Feb 2004, 08:36 hat geschrieben: Was spricht eigentlich für die Marzlinger Spange, die Freising umgeht.
Durchgehende Züge von Regensburg nach München könnten so ohne Kopfmachen am Flughafen über diesen geführt werden. Wenn man Züge von Regensburg nach München über die Neufahrner Spange zum Flughafen leitet und dann nach Kopfmachen (oder über Erding) nach München schickt, gehen sicher gute 10 Minuten Fahrzeit auf der Gesamtstrecke Regensburg - München verloren. Und das wäre alles andere als positiv zu bewerten...


(Cloakmaster)
wie soll das mit der Stichstrecke aussehen? Etwa über das nachträglich angeflickte Zubringergleis in den Messegarten?
Wohl kaum :lol:
Eher als teilweise unterirdisch geführte Neubaustrecke.
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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

Cloakmaster @ 5 Feb 2004, 19:33 hat geschrieben: ich hab mal gehört, von Trudering aus solls ne U-Bahn geben, mit der man ziemlich schnell an der Messe ist, ohne das man vom Flughafen kommend bis Hbf fahren oder via Ostbf 2x umsteigen müsste.
Momentan schon...

Übrigens hat es da zufällig auch noch ein Gleis, auf dem der Zug direkt von Daglfing aus nach Trudering fahren könnte...
... allerdings momentan nicht an den Bahnsteig in Trudering.
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Beitrag von Cloakmaster »

Da wäre dann dioe Frage wie aufwendig und teuer es wäre, in Trudering entweder den zusätzllichen Bahnsteig zu bauen oder Weichen, so dass der jetztige genutzt werden kann. Wäre auf der Verbidungsstrecke eigentlich Platz für zwei Gleise? So weit ich weiss ist bisher nur eines vorhanden. Und Eingleisbetrieb bringt immer Probleme mit sich...

@Südostbayer: Acho, eine 2 System-S-Bahn für die Messe, die dann den bestehenden U-Bahnhof nutzt, ja? au wie praktisch :lol:

Manchmal frage ich mich eh, wer vom Flughafen dirket zur Messe fährt. Ich würd mich erstmal ins Hotel aufmachen, und dann auf die Messe. Aber es scheint ja Menschen zu geben, die es so eilig haben, sonst würde nicht so viel an der Flughafen-Messe-Achse geplant werden...
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Beitrag von Chep87 »

Wer sagt denn das sie übernachten wollen? Das ist nämlich der Sinn der Sache.....
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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

Wäre auf der Verbidungsstrecke eigentlich Platz für zwei Gleise?
Prinzipiell ja.

@Südostbayer: Acho, eine 2 System-S-Bahn für die Messe, die dann den bestehenden U-Bahnhof nutzt, ja?
Nein.
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Beitrag von Cloakmaster »

@BR146: Die Tourismus-Förder zum Beispiel :-) Die freuen sich über jeden Übernachtungs-gast, der in München auch noch essen geht und Taxi fährt, und Souveniers kauft, und sonst nach Geld in der Stadt lässt...

@ Südostbayer Keine 2-Systembahn ? Die könnte doch aber dann auch Pasing-TU-Fröttmaning-Flughafen fahren.... :lol:
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

Was soll das? Warum soll das denn nun geheim ablaufen? :angry:
Vielleicht weil die ungünstigste Variante genommen wird, und man sich so deftige Diskussionen ersparen will?
Vorstellung der Gutachten zum Ringschluss am Freitag

Bürger bleiben von Sitzung ausgeschlossen

Kein Antrag der Grünen: Bei Klausurtagung kann Öffentlichkeit nicht erzwungen werden Von Brigitte Lorenz
 
Erding - Die Entscheidung steht fest: Das für kommenden Freitag angesetzte Treffen der Erdinger Stadträte findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Bürgermeister Karl-Heinz Bauernfeind hat die Sitzung, in der die Gutachten für den S-Bahn-Ringschluss erörtert werden, in eine Klausurtagung umgewandelt. Damit fehlt Stadtrat Wilfried Becker (Grüne) die rechtliche Grundlage für seine Forderung nach einer öffentlichen Sitzung.

In drei Gutachten wird erörtert, wie sich der S-Bahn-Ringschluss und ein etwaiger neuer Bahnhof auf dem Gelände des Fliegerhorstes auf die Stadt und ihre Bevölkerung auswirken würde. Dass die Bürger von der Präsentation der Gutachten ausgeschlossen sind, stieß bei den Grünen auf Kritik. „Es ist nicht nachvollziehbar, warum die Öffentlichkeit um keinen Preis wissen darf, was vor ihrer Haustüre passiert“, sagt Becker. „Schließlich ist der Ringschluss kein Staatsgeheimnis.“

Ursprünglich wollte er heute im Stadtrat beantragen, dass die Sitzung am Freitag öffentlich ist und die Bürger und Bürgerinnen dazu Zugang haben. Doch der Antrag ist wieder in der Schublade verschwunden. „Wenn es eine Klausurtagung ist, kann die Öffentlichkeit nicht erzwungen werden“, sagt Becker. Die Teilnahme an der Klausurtagung, so schreibt die Verwaltung, sei freiwillig und diene der Vorbereitung für eine öffentliche Stadtratssitzung mit Beschlussfassung. „Das ist zulässig“, sagt Johann Keller, Jurist beim bayerischen Gemeindetag. Doch er sagte, auch ihm stelle sich die Frage, wo die Grenze liege, wenn „außerhalb der Gemeindeordnung Dinge vorbereitet werden, die nach der Verordnung öffentlich sein müssten“. Er halte es prinzipiell für möglich, sagte Keller, dass sich ein Stadtrat in Klausur begibt, um offen zu beraten, ohne eine Entscheidung zu treffen“. Ähnlich sieht es auch Harald Wirth, stellvertretender Sprecher des Landratsamtes. „Wenn die Einladung Form- und fristgerecht erfolgt ist, ist das möglich. Die Bezeichnung des Treffens ist nicht ausschlaggebend“, sagt Wirth. Bauernfeind könne theoretisch jeden Einzelnen in sein Büro bestellen und das Thema besprechen.

Renate Poeschel, die Vorsitzende des Bund Naturschutz versteht, dass die Stadträte zunächst ohne die Öffentlichkeit diskutieren wollen. „Die Sachlage ist heikel und muss genau erörtert werden, bevor sie es der Öffentlichkeit präsentieren.“ Allerdings fordert Poeschel im Anschluss an die Klausur, „unverzüglich die Öffentlichkeit zu informieren“.
Quelle: Süddeutsche Zeitung
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

Wobei auch eine Stadtratssitzung nichtöffentlich sein kann bzw. sogar sein muss, wenn z.B. berechtigte Ansprüche einzelner entgegenstehen. (Art. 52 Abs. 2 Satz 1 GO) Das kann der Fall sein, wenn Verträge besprochen werden, um die Privatsphäre des Vertragspartners zu wahren. Hier könnte ich mir vorstellen, dass der Fliegerhorst = militärische Belange ein Gesichtspunkt sein könnte. Ich frage mich aber, warum man hier so einen inoffiziellen Weg geht. Das wäre hingegen der saubere Weg: Üblicherweise hat eine Stadtratssitzung zwei Teile: einen öffentlichen und einen nichtöffentlichen. Es steht also nichts dagegen, den Tagesordnungspunkt zweimal aufzurufen, einmal in der öffentlichen Sitzung, und später noch einmal in der nichtöffentlichen.
Beste Grüße usw....
Christian


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Smirne

Beitrag von Smirne »

Unterführung: Nun kommen Zahlen auf den Tisch

Verkehrspolitische Runde bespricht diverse Themen 

VON JÖRG DOMKE

Markt Schwaben - Behindern neue Gerüchte um die Finanzierung von überregionalen Verkehrsprojekten etwa den Bahnausbau zwischen München und Mühldorf. Ist der Zehn-Minuten-Takt für Markt Schwaben in Gefahr? Spekulationen um Streichlisten der Bahn machen wieder einmal die Runde.

Am Runden Tisch Verkehr sagte gestern Bürgermeister Bernhard Winter, dass nach seinen Informationen, die er sich nach eigenen Angaben direkt in Berlin geholt hat, der Ringschluss nicht zur Debatte stehen dürfte. Dennoch sei man aufgerufen, alle Dinge weiter sehr sensibel zu beobachten. Im Zweifelsfall müsse man auch um seine Interessen kämpfen, hieß es gestern unter den Verkehrsexperten.

Vorerst geht man im Schwabener Rathaus davon aus, dass es beim viergleisigen Ausbau zwischen München und Markt Schwaben bis 2009 bleiben wird. Der ist bekanntlich de facto Grundvoraussetzung dafür, dass auch die S-Bahnen zur Landeshauptstadt im Zehn-Minuten-Takt fahren können. Ansonsten würde man den Betrieb des "Mühldorfers" behindern.

Entscheidende Hinweise erwartet der Bürgermeister Ende März. Dann wird es, wie gestern verlautete, ein neues Spitzengespräch mit Vertretern des Eisenbahn-Bundesamtes, des Wirtschaftsministeriums und der obersten Baubehörde geben. Eines der Themen wird dabei auch der vom Markt so sehr gewünschte Ausbau der Geltinger Unterführung sein. Winter rechnet damit, dass man bald schon auch erste konkrete Zahlen über die Kosten auf dem Tisch haben wird. Einen Baubeginn könne er sich Ende 2006 vorstellen. Wenn nicht noch etwas Gravierendes dazwischen kommt.

Am Runden Tisch fielen gestern auch schon einmal einige technische Daten. Die neue Durchfahrthöhe soll danach bei 4,70 Meter liegen. An der Südseite ist ein Geh- und Radweg, an der Nordseite ein Gehweg vorgesehen, die durch einen Säulenreihe von der Fahrbahn abgetrennt sein sollen.

Auch der Bahnhof war gestern Gegenstand der Gespräche. Winter verwies auf einen erst vor wenigen Tagen durchgeführten Ortstermin mit einem Bahnvertreter. Dabei habe man erhebliche Mängel am Bahnhof festgestellt. Nicht nur über kaputte Treppen und Pfützen sowie abblätternder Farbe sei gesprochen worden, sondern auch über eine mangelhafte Beschilderung für Ortsunkundige und fehlende Durchsagen für Wartende in der Schalterhalle (ein weiterer Bericht vom Runden Tisch Verkehr folgt).

Ebersberger Zeitung, 11.3.2004
ropix
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Beitrag von ropix »

-Seite 39\ @ SZ vom 13.08.04 hat geschrieben:Wiesheu baut für den Bund
Freistaat will neue Trasse der Airport-S-Bahn vorfinanzieren
Auf Pump zum Flughafen: Bayerns Verkehrsminister Otto Wiesheu (CSU) hat dem Bund angeboten, die dritte Airport-S-Bahn mit einem Anteil von 160 Millionen Euro vorzufinanzieren Das Geld würde nach offizieller Schätzung ausreichen, die Trasse zwischen dem Münchner Ostbahnhof und Markt Schwaben viergleisig auszubauen sowie die Truderinger Kurve, eine vornehmlich im Güterverkehr wichtige Gleisverbindung im Münchner Osten, zu errichten. Wiesheu zufolge hat Ralf Nagel, Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, eine positive Überprüfung des Vorschlags zugesagt. Bedingung aus Bayern: Das Geld muss halbwegs zeitnah zurückgezahlt werden.
Der viergleisige Ausbau der Strecke Ostbahnhof-Markt Schwabenist ein wichtiger Bestandteil sowohl der Fernverkehrsstrecke Richtung Mühldorf/Freilassing als auch der Weiterführung der S-Bahn-Linie 6 zum Flughafen, dem Erdinger Ringschluss. Letztererunterliegt als Nahverkehrs-Neubaustreckeanderen Finanzierungsregeln: Der Bund ist bei diesem Projekt über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz beteiligt – ein Topf, der im derzeitugen Sparkarusell als einer der am wenigsten gefährdeten gehandelt wird. „Da läuft alles weiter im Zeitplan“, versichert Wiesheu.
Ostbahnhof-Markt Schwaben hingegen ist als Fernverkehrsstrecke im Bundesverkehrswegeplan festgeschrieben, der nach diversen Kürzungen als heillos unterfinanziert gilt. Für die Trasse stehen nicht einmal Planungsmittel zur Verfügung. Das Verkehrsministerium will nun mit der Bahn über eine Fortführung der Planungen beraten. Denn der Erdinger Ringschluss soll nach Plänen Wiesheus bereits 2010 die dritte S-Bahn-Linie zum boomenden Flughafen ermöglichen. Die Strecke hätte zudem einen nicht unbedeutenden „Nebeneffekt“: Auf Höhe Riem ist ein kleiner Gleisschwenk zuum Messegelände vorgesehen, das dann erstmals eine Direktverbindung zum Flughafen erhielte.
Am Airport selbst ist schon alles vorbereitet für den Erdinger Ringschluss: Der Tunnel vom bestehenden S-Bahnhof Richtung Osten ist bereits vorhanden – er führt, mit Nato-Stacheldraht gesichert, bis zum Gepäckabfertigunggebäude östlich des des Vorfeldes von Terminal 2. Zusätzlich existiert eine zweite Röhre plus Bahnhof – der Fernbahnhof, den Wiesheu einmal für den Transrapid nutzen möchte.
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