ETCS

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Fichtenmoped
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Beitrag von Fichtenmoped »

Hi! Wie in S21 angesprochen:
http://zughalt.de/netzbeirat-der-db-ist-ge...egen-etcsertms/
Netzbeirat der DB ist gegen ETCS/ERTMS

Der Netzbeirat der Deutschen Bahn fordert die DB Netz AG und die Bundesregierung dazu auf, keine weiteren Investitionen in das „neue“ europäische Leit- und Sicherungssystem ETCS/ERTMS zu tätigen. Aufgrund der Aufsplittung des Systems sei die Zielsetzung, ein einheitliches Signalsystem für ganz Europa einzuführen, nicht mehr erfüllt. Die Einheitlichkeit sei dadurch nicht mehr vorhanden und somit der Nutzen nicht gegeben.
Allerdings gibts auch diese Meldung:
http://zughalt.de/verband-der-bahnindustri...rt-etcs-ausbau/
Verband der Bahnindustrie fordert ETCS-Ausbau

Der Verband der deutschen Bahnindustrie e.V. (VDB) fordert Politik und DB Netz auf, die europaweiten ETCS-Ausbau voranzutreiben. Jüngste Forderungen des Netzbeirates, auf das Leit- und Sicherungssystem zu verzichten, hält man für „unverständlich und überzogen“. ETCS sei technisch ausgereift, bezahlbar und alternativlos, wenn man einen europaweit einheitlichen Eisenbahnraum schaffen möchte.
Hin und Her - allerdings könnte es für S21 eng werden, falls ETCS nicht zu dem Zeitpunkt der Eröffnung von S21 voll zu 100% einsatzfähig ist...
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Fichtenmoped @ 31 Oct 2010, 17:32 hat geschrieben: Hin und Her - allerdings könnte es für S21 eng werden, falls ETCS nicht zu dem Zeitpunkt der Eröffnung von S21 voll zu 100% einsatzfähig ist...
Das wird gar nicht mal das Problem sein - ich bezweifle eher, dass man alle benötigten Züge umgerüstet haben wird.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Ach, da mach ich mir keine Sorgen. Kefer oder Nachfolger wird uns dann schon, freundlich lächelnd, in ein paar Jahren erklären warum man nochmal mit LZB ausrüstet.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

spock5407 @ 31 Oct 2010, 17:47 hat geschrieben:Ach, da mach ich mir keine Sorgen. Kefer oder Nachfolger wird uns dann schon, freundlich lächelnd, in ein paar Jahren erklären warum man nochmal mit LZB ausrüstet.
Die Doppelausrüstung für den Fildertunnel wird wahrscheinlich kommen. Dr. Kefer hat ja schon angedeutet, das man darüber nachdenkt.

Das hat aber nichts mit der grundsätzlichen und langfristig angelegten Umstellung zu tun. Aus technischen Details halte ich mich aber raus.
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Beitrag von Bayernlover »

Autobahn @ 31 Oct 2010, 18:34 hat geschrieben: Aus technischen Details halte ich mich aber raus.
Um die sollte es hier aber eigentlich gehen, denke ich. Für S21 gibt es ein eigenes Thema.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Bayernlover @ 31 Oct 2010, 18:48 hat geschrieben:Um die sollte es hier aber eigentlich gehen, denke ich. Für S21 gibt es ein eigenes Thema.
Ich bezog mich auf spock5407, der wohl den gleichen Bereich meinte ;) und mit technischen Details meinte ich die Bedenken des Netzbeirats, von denen ich keine Ahnung habe.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Was ist da passiert, das ETCS so zersplittert wurde? Lokale Modifikationen um besser in die Altsysteme integriert werden zu können?
Christian Sch.
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Beitrag von Christian Sch. »

Wenn es stimmt, dass die Ausrüstung eines Fahrzeugs 300.000 € kostet, dann dürfte das der übliche Jammerreflex der Wirtschaft sein, wenn sie ohne Unterstützung duch den Steuerzahler mal etwas investieren soll...

Wobei díe technische Seite sicher auch nicht ganz ohne ist. Die wollen halt auch dass die 300.000 € dann gut investiert sind. Wenn ich auf einer Fahrt von 1000 km quer durch Europa das teure Teil nur auf 100 km einsetzen kann und es dann auch noch rumzickt, da würde ich auch meckern.

Frage in die Runde: Wann wäre denn mit einer richtigen Referenzstrecke ( 400 km am Stück aufwärts, möglichst auch noch mit verschiedenen EIUs in verschiedenen Ländern ) zu rechnen ? Wenn man sowas als funktionierend präsentieren könnte, dann hätte man für die Einführung sicher ein solideres Argumentationsfundament ...

PS:
"Netzbeirat der DB": die sollen das Zeugs kaufen ...
"Verband der Bahnindustrie": die wollen das Zeugs verkaufen...
Dann sind die Positionen ja klar ...

Gruß

Christian
FR16
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Beitrag von FR16 »

Die Systeme hält der Netzbeirat für eine notwendige Voraussetzung, um die Stellung der Eisenbahn im Wettbewerb der Verkehrsträger nachhaltig zu verbessern.
Das ist natürlich schon ein wesentlicher Punkt. Je länger man sich streitet, desto mehr verfestigt sich dieser Nachteil.
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

Entweder geht es hier um Uni und Bologna oder um die Bahn. Entsprechend sollte man die Überschrift vielleicht anpassen, denn hie rgeht es ja vermutlich nicht um Credit Points für Studierende ^^
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Fichtenmoped @ 31 Oct 2010, 17:32 hat geschrieben:
Netzbeirat der DB ist gegen ETCS/ERTMS

Der Netzbeirat der Deutschen Bahn fordert die DB Netz AG und die Bundesregierung dazu auf, keine weiteren Investitionen in das „neue“ europäische Leit- und Sicherungssystem ETCS/ERTMS zu tätigen. Aufgrund der Aufsplittung des Systems sei die Zielsetzung, ein einheitliches Signalsystem für ganz Europa einzuführen, nicht mehr erfüllt. Die Einheitlichkeit sei dadurch nicht mehr vorhanden und somit der Nutzen nicht gegeben.
Also ganz ehrlich: Wirklich nachvollziehen kann ich den Netzbeirat hier nicht - allerdings habe ich leider noch keinen Originaltext des Netzbeirats gefunden - weiß jemand wo es den gibt?

Zitat aus dem zughalt.de-Artikel:
Dennoch appelliert der Netzbeirat an die Bundesregierung, die Idee einer europaweit einheitlichen Leit- und Sicherungstechnik weiter voranzutreiben.
Hier frage ich mich, wie der Netzbeirat sich das vorstellt. Die Entwicklung von ETCS war langwierig und hat viele Probleme gemacht, und sie ist auch noch lang nicht beendet - aber was für einen Sinn soll es haben, die Arbeit von 15 Jahren einfach so zu beenden, und wieder von 0 anzufangen? Wie soll denn ein System aussehen, das dem Netzbeirat genehm wäre? Ist es wirklich sinnvoll, jetzt wieder 15 Jahre lang zu entwickeln, um dann nach 15 Jahren einen Entwicklungsstand von einem neuen System zu haben, der dem vom heutigen ETCS entspricht?

ETCS ist nicht ein Wunschkonzert, ETCS ist da, und es gibt schon viele Strecken in Europa, wo ETCS schon seit Jahren im Regelbetrieb angewendet wird. Die Entwicklung ist viel zu weit, um sie jetzt zu stoppen und durch etwas völlig anderes zu ersetzen.
Hin und Her - allerdings könnte es für S21 eng werden, falls ETCS nicht zu dem Zeitpunkt der Eröffnung von S21 voll zu 100% einsatzfähig ist...
ETCS ist einsatzfähig. Mal davon abgesehen ist es überhaupt kein Problem die Strecken parallel mit konventioneller Signalisierung auszustatten. Auf die paar Millionen Aufpreis kommts bei einem Projekt dieser Größenordnung dann auch nimmer an.
spock5407 @ 31 Oct 2010, 19:08 hat geschrieben:Was ist da passiert, das ETCS so zersplittert wurde? Lokale Modifikationen um besser in die Altsysteme integriert werden zu können?
Das liegt einfach daran, dass viele der bisherigen Strecken letztendlich Teststrecken waren und als solche Unikate. Erst mit der neuesten Spezifikation erreicht man eine wirkliche Vereinheitlichung (auch wenns im Detail wohl noch Probleme gibt). Es handelt sich also nicht um ein prinzipielles Problem von ETCS, sondern um ein Problem, das speziell diese ersten Pilotstrecken betrifft, und das nach und nach durch ein Update auf den aktuellen Stand gelöst wird.

Außerdem ist momentan geplant basierend auf ETCS Level 1 Limited Supervison bzw. auch mit sogenannten nationalen Telegrammen das bestehende nationale System quasi mit neuer Hardware zu simulieren. Das hat aber nichts mit einem Versagen von ETCS zu tun, sondern soll die teils enormen Kosten für die Umstellung auf vollwertiges ETCS reduzieren.

Die Probleme von ETCS liegen mehr in der hohen Komplexität des Systems, hier wäre es vielleicht sinnvoll die Spezifikationen wieder etwas abzuspecken und weniger wichtige Funktionen zu streichen. Aber auch hier muss man sicherlich nicht das Gesamtsystem über Board werden.

Die Entwicklung von ETCS ist sicherlich noch lange nicht abgeschlossen, aber so schlecht wie es gerne schlechtgeredet wird ist ETCS dann auch nicht.
Christian Sch. @ 31 Oct 2010, 20:40 hat geschrieben:Frage in die Runde: Wann wäre denn mit einer richtigen Referenzstrecke ( 400 km am Stück aufwärts, möglichst auch noch mit verschiedenen EIUs in verschiedenen Ländern ) zu rechnen ?
Referenzstrecken (wenn auch nicht 400km lang) gibt es schon genug, Tendenz stark steigend. Frankreich und Belgien haben schon je eine Strecke, die Schweiz sowieso (und da ist viel in Planung), Dänemark will das komplette Netz demnächst auf ETCS umstellen, Deutschland baut einige Strecken wo ETCS im Regelbetrieb sein wird, die Österreicher wollen Teile der Westbahn und die Brennerzulaufstrecken nur noch mit ETCS ausstatten. Wir sind grade in einem Zustand wo die ersten Strecken (nach einigen Anlaufschwierigkeiten die meisten relativ erfolgreich) laufen, und viele Strecken und Fahrzeuge entweder bereits bei der Ausrüstung sind, oder wo die Ausrüstung gerade oder demnächst ausgeschrieben wird.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Cmbln
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Beitrag von Cmbln »

Zumindest geschichtlich würde es passen: ETCS kommt langsam aus der Mode... und die S-Bahn Berlin beginnt jetzt erstmal, ihre Züge und Strecken damit auszurüsten! :o :blink:

Und zwar entgegen allen früheren S-Bahn-eigenen-Ideen, wie geringeren Sicherheitsfeatures zugunsten höherer Taktfolge, was das EBA zum Glück unterbunden hat (natürlich auch S-Bahn-Berlin typisch erst nach vielen Jahren Tests und noch mehr Millionen an versenkten Euros), bekommen wir das ganz normale ETCS Level 1, nur mit etwas angepassten Bremskurven soweit ich weiß. Die S47 wird bereits im Testbetrieb gefahren, die erste neu-ausgerüstete Strecke wird die nördliche S1 mit ihrem ebenfalls neuen ESTW-Frohnau werden!
Angeblich wird auch die Strecke zum neuen Flughafen BBI bereits mit den Balisen ausgerüstet werden. Aber die antiquierten Fahrsperren werden wohl erst abgebaut, wenn die letzte Balise verlegt und der letzte Zug umgerüstet ist. Naja, jetzt haben die 80 Jahre gehalten, dann schaffen die die 10 Jahre auch noch.. :P

Allerdings werden wohl nur die 481er umgerüstet, was das Ende von 485 ( :D ) und 480 ( :angry: ) somit besiegelt...
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Also wenn ich mir das System so anseh: punktförmige Datenübertragung von Balisen, Abhängig von störbaren Funkwellen,

Euroloop klingt aber verdammt LZB-ähnlich... B)
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Zum Thema ETCS kurz vor dem Aus:

Die DB hat jetzt einen Auftrag mit dem Volumen von 60 Mio Euro an Alstom vergeben für die Ausstattung der 50 ICE3-Züge und der 71 ICE-T-Züge mit ETCS.

Damit wäre es dann immerhin schon möglich die Rennstrecke Köln - Frankfurt auf ECTS umzustellen und die LZB abzuschalten.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Didy
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Beitrag von Didy »

Boris Merath @ 28 Dec 2010, 14:57 hat geschrieben:auf ECTS umzustellen
Nicht Bologna mit Zugsicherung verwechseln :P

Aber für die Rennstrecke gabs doch was eine 101 (oder zwei 101) mit einer bestimmten Anzahl Wagen darf Notfalls auch drüber? Gibts da entsprechende Vorhaltungen also "KRM-Taugliche Knotenpunktreserven"? Wenn ja, müsste man die 101er ja auch umrüsten....?

Dass es mehr Wackeldackel als 3er gibt war mir jetzt auch nicht bewusst....
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Beitrag von 423-Treiber »

Gibt ja 4 ETCS-101er, aber das Gebot nur 403er auf die KRM zu lassen ist doch glaube ich auch wegen den fehlenden Wirbelstrombremsen bei den anderen Fahrzeugen und dem daraus resultierenden Überhitzungsrisiko der Bremsanlagen. Bei 2 101ern hätte man zumindest die doppelte E-Bremskraft, die einem bei bescheidenen Schienenverhältnissen aber auch nix nützt.
Die Ausrüstung der ICE3 und ICE-T könnte aber auch im Hinblick auf die Inbetriebnahme der SFS Nürnberg-Erfurt sein, oder?
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

423-Treiber @ 28 Dec 2010, 18:58 hat geschrieben: Die Ausrüstung der ICE3 und ICE-T könnte aber auch im Hinblick auf die Inbetriebnahme der SFS Nürnberg-Erfurt sein, oder?
Durchaus möglich - es geht aber auch um den Einsatz im Ausland, wo ETCS sich immer weiter verbreitet (z.B. Österreich).
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Systemfehler »

Überhitzung? Ja, beim 403er benutzt man da ja die WB als Betriebsbremse... aber wenn die 101er bei ihren 200km/h überhitzen sollte, oder welches Fahrzeug auch immer, dann würde es nie für seine Geschwindigkeit zugelassen worden sein.

Und ob ein IC-Wagen jetzt auf der SFS Stuttgart - Mannheim 200 fährt oder auf der KRM, dürfte den Bremsen doch herzlich egal sein?!
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Beitrag von chris232 »

Systemfehler @ 28 Dec 2010, 20:23 hat geschrieben: Und ob ein IC-Wagen jetzt auf der SFS Stuttgart - Mannheim 200 fährt oder auf der KRM, dürfte den Bremsen doch herzlich egal sein?!
Wobei die KRM ja etwas steiler is und damit im Gefälle wohl auch die Bremsen mehr aushalten müssen. Würde mich trotzdem negativ überraschen wenn das wirklich zu viel des guten wäre...
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Beitrag von 423-Treiber »

Genau, auf der KRM müssen durch die Gefälle die Bremsen immer wieder ran und ne E-Bremse alleine hat halt nur eine eingeschränkte Leistung im hohen Geschwindigkeitsbereich. Nicht umsonst darf der ICE3 bei ausgefallen WB ggf. nicht mehr die vollen 300 fahren.
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Beitrag von Matthias1044 »

Der Netzbeirat der Deutschen Bahn fordert die DB Netz AG und die Bundesregierung dazu auf, keine weiteren Investitionen in das „neue“ europäische Leit- und Sicherungssystem ETCS/ERTMS zu tätigen. Aufgrund der Aufsplittung des Systems sei die Zielsetzung, ein einheitliches Signalsystem für ganz Europa einzuführen, nicht mehr erfüllt. Die Einheitlichkeit sei dadurch nicht mehr vorhanden und somit der Nutzen nicht gegeben.
Die Einheitlichkeit ist eben doch gegeben, da sich verschiedene ETCS Länderspezifikationen mit denselben Ausgabegeräten auf den Lokomotiven betreiben lassen. Mit dem Systemwechsel an den Grenzbahnhöfen wird auch die jeweils passende ETCS Software aktiviert. So einfach das. Und daher wird sich ETCS auch durchsetzen.

Die Österreicher fahren auf der schon erwähnten Unterinntalbahn und Brennerstrecke einen ehrgeizigen Fahrplan: Außer in der BZ Innsbruck gibt es seit ein paar Monaten unterwegs keine Fahrdienstleiter mehr. Der GSMR Funk ist seit Wochen aktiviert, damit in Österreich die Ebula Fahrpläne für die deutschen Strecken geladen werden können. Ab Februar 2011 wird dann GSMR als Streckenfunk zum Standart. Und auch ETCS Level 2 wird spätestens mit der Eröffnung der neuen Unterinntalbahn in Betrieb gehen. Wer dort fahren möchte, braucht zukünftig ETCS, egal was die deutsche Netzagentur meint. Falls die Firma Lokomotion ihre alten 139er für den Brennerverkehr nachrüsten möchte, dann ist die ETCS Ausrüstung womöglich mehr wert als die ganze Lok. Aber da müssen sie halt durch ;).
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Matthias1044 @ 28 Dec 2010, 21:20 hat geschrieben: Die Einheitlichkeit ist eben doch gegeben, da sich verschiedene ETCS Länderspezifikationen mit denselben Ausgabegeräten auf den Lokomotiven betreiben lassen. Mit dem Systemwechsel an den Grenzbahnhöfen wird auch die jeweils passende ETCS Software aktiviert. So einfach das. Und daher wird sich ETCS auch durchsetzen.
Die Einheitlichkeit ist auch gegeben wenn die ganzen Probestrecken mal auf einen einheitlichen Stand gebracht wurden. Eigene länderspezifische Software brauchts dann nur noch bei ETCS L1 LS-Strecken - und das ist ja kein echtes ETCS, sondern nur das jeweils örtliche Zugsicherungssystem, bei dem zur Datenübertragung Eurobalisen genutzt werden statt des alten Übertragungssystems.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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