Wasserburg Bahnhof - Wasserburg Stadt

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
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Jean
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Beitrag von Jean »

Das war ja wohl das damalige Ziel: durch die fehlende Direktverbindung sollte wohl die Bahn soviel Kunden verlieren, dass sich der Weiterbetrieb nicht mehr gelohnt hätte. Die Rechnung ist zum Glück nicht aufgegangen! :( :(
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Jean @ 31 Oct 2010, 21:47 hat geschrieben:Das war ja wohl das damalige Ziel: durch die fehlende Direktverbindung sollte wohl die Bahn soviel Kunden verlieren, dass sich der Weiterbetrieb nicht mehr gelohnt hätte. Die Rechnung ist zum Glück nicht aufgegangen!  :(  :(
Dann braucht man das Argument nur umzudrehen und müsste folglich die Strecke wieder aufbauen.

Wasserburg ist so klein nicht, ist touristisch wichtig, die Strecke existiert ja an sich schon (auch wenn Meggle im Weg ist), also: Bitte wieder aufbauen!

Bild
Ein Klick macht Meggle groß!
EasyDor
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Beitrag von EasyDor »

Ich weiß nicht mehr wo ichs gelesen habe, aber Meggle scheint gar nicht mehr so das Problem zu sein. Die hätten nichts gegen einen Wiederaufbau wenn sie einen eigenen Werkshaltepunkt erhalten (ist für nen Arbeitgeber ja nicht schlecht wenn die Mitarbeiter gut hinkommen, Siemens hatte das ja in Poing auch mal vor) den sie m.W. sogar selbst zahlen würden.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

EasyDor @ 31 Oct 2010, 22:44 hat geschrieben: Ich weiß nicht mehr wo ichs gelesen habe, aber Meggle scheint gar nicht mehr so das Problem zu sein. Die hätten nichts gegen einen Wiederaufbau wenn sie einen eigenen Werkshaltepunkt erhalten (ist für nen Arbeitgeber ja nicht schlecht wenn die Mitarbeiter gut hinkommen, Siemens hatte das ja in Poing auch mal vor) den sie m.W. sogar selbst zahlen würden.
Also so nach dem Motto, wenn Du den Feind nicht besiegen kannst, mach ihn dir zum Freund. :)
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Beitrag von lekomat »

wie würde denn da ein sinnvoller Betrieb ausschauen? Züge von Ebersberg mit Kopfmachen in Wasserburg Bahnhof?
Oder ein Pendel zwischen Bahnhof und Stadt?
Oder nach Mühldorf?
aber das ist wieder der Punkt, daß der Bahnbau einfach zu teuer ist. 12 Mio Euro für 5 km eingleisige Strecke mit nur einem Bahnhof, ohne großen Grunderwerb.
Würde eher sagen, dass die Züge aus Rosenheim die nur nach Wasserburg Bahnhof fahren, nach Stadt weitergebunden werden sollen, im Wechsel dazu der Filzenexpress. Sprich 1h Takt!

Aber alles reine Träumerei, denke der Zug ist hierfür wirklich abgefahren!
**** 09.02.2016 - Ein schwarzer Tag ****
Electrification
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Beitrag von Electrification »

Vielleicht ist die Studie vom Auftraggeber so in Auftrag gegeben wurden dass das was rausgekommen ist rauskommt? Wer weiß das schon, ich bin bei Studien und Gutachten immer vorsichtig, weil es zu viele Gefälligkeitsgutachten gibt.
In Bayern ist man auch so reaktivierungskritisch weil die Buslobby schon ihre Kontakte in die Ministerien hat und diese Lobby nicht kapiert dass sie davon auch profitieren würden (bei entsprechender Ausrichtung).

Also, vielleicht ist es ja so glaubwürdig wie die deutsche Arbeitslosenstatistik, wer die glaubt ist selber schuld. :P
Daniel Schuhmann
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

TramPolin @ 31 Oct 2010, 21:44 hat geschrieben: Wenn mir ein ganz übler, hinkender und fragwürdiger Vergleich erlaubt sei - den 19er verlängert man jetzt ja auch zum Pasinger Bahnhof und lässt ihn eben nicht mehr kurz davor verhungern.
Dafür hat man sich 100 Jahre Zeit gelassen, na dann hammer ja in Reitmehring auch noch Zeit :D
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Tequila
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Beitrag von Tequila »

Die Frage ist, ob man das Fahrgastpotential rein vom Reisebedarf Wasserburg - Reitmehring untersucht hatte, oder ob man auch im Falle von Durchbindungen nach Ebersberg/München und Rosenheim untersucht hatte. Denn daß da ein reiner Pendel gefahren wäre, davon ging doch hoffentlich kein vernünftig denkender Mensch aus...

Wenn man die isolierten Fahrgastzahlen für einen Pendel berechnet hatte, dann wundert mich nämlich das schlechte Ergebnis nicht.
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Ich würde den gesamten Abschnitt zwischen Grafing Bahnhof und Wasserburg Bahnhof komplett zum ÜFEX umfunktionieren und gleich in den Stamm 2 durchbinden, wenn der mal fertig ist. An einen Wiederaufbau der stillgelegten Strecke zwischen Wasserburg Stadt und Wasserburg Bahnhof glaube ich ehrlichgesagt net sorry.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Wenn der zweite Stamm kommt, würde ich es auch so machen, allerdings mit dem Abschnitt nach Wasserburg Stadt!
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Jean @ 1 Nov 2010, 10:50 hat geschrieben: Wenn der zweite Stamm kommt, würde ich es auch so machen, allerdings mit dem Abschnitt nach Wasserburg Stadt!
Das Problem ist, das man auf der alten kurvenreichen Strecke einfach keine vernünftige Reisegeschwindigkeit hinbekommt. Da ist der Bus heute deutlich überlegen. Einzige Möglichkeit, das zu verbessern, wäre ein komplett neue Trasse zu schaffen...
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Naseweis
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Beitrag von Naseweis »

Lazarus @ 1 Nov 2010, 10:38 hat geschrieben:Ich würde den gesamten Abschnitt zwischen Grafing Bahnhof und Wasserburg Bahnhof komplett zum ÜFEX umfunktionieren und gleich in den Stamm 2 durchbinden, wenn der mal fertig ist.
ÜFEX heißen eigentlich Linien, die den Flughafen mit einer Region um München verbinden. ;)

Eher, dass man die Express-S-Bahn, die bisher nach Ebersberg geplant ist, einfach stündlich bis Reithmering verlängert. Oder gar 30-min-Takt? Dafür müsste man aber die Strecke elektrifizieren und mit entsprechenden Bahnsteigen ausgestatten, vermutlich noch mehr wie Signaltechnik, Bü-Beseitiung und ein Begenungsabschnitt. Ob das so realistisch ist?
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Daniel Schuhmann
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

Lazarus @ 1 Nov 2010, 10:54 hat geschrieben: Das Problem ist, das man auf der alten kurvenreichen Strecke einfach keine vernünftige Reisegeschwindigkeit hinbekommt. Da ist der Bus heute deutlich überlegen.
Schon mal mit dem Bus gefahren? So schnell ist der auch nicht.

Außerdem würd' ich mich lieber 5 Minuten länger in den Zug setzen, wenn ich dadurch nicht umsteigen muss. Und dann hätt' mer noch den fahrgastgenerierenden Schienenbonus...
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Beitrag von Fichtenmoped »

Lazarus @ 1 Nov 2010, 10:54 hat geschrieben: Das Problem ist, das man auf der alten kurvenreichen Strecke einfach keine vernünftige Reisegeschwindigkeit hinbekommt. Da ist der Bus heute deutlich überlegen. Einzige Möglichkeit, das zu verbessern, wäre ein komplett neue Trasse zu schaffen...
Im Endeffekt wird es definitiv eine neue Trasse werden müßen - die alte ist einfach zu marode! Da wurde schließlich seit dem Erdrutsch nix mehr gemacht! Ich verlinke nochmal die aktuellen Streckenbilder ihr müßt bloß noch auf den Link klicken und anschauen: http://www.spurensuche-eisenbahn.de/mwsb.html

Wie viel man aus einer "alten" Strecke herausholen kann zeigt auch eindeutig die Strecke Wasserburg nach Ebersberg - da wird die Höchstgeschwindigkeit auf 80Km/h angehoben...
http://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrecke_G...80%93Wasserburg
Am 23. Juli 2009 unterzeichneten das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie und die Südostbayernbahn eine "Verkehrliche Aufgabenstellung". Darin wird der Bau einer Ausweiche in Steinhöring sowie die Anhebung der Streckengeschwindigkeit auf 80 km/h durch die Bahn vereinbart. Die Finanzierung der hierfür notwendigen 6,8 Millionen Euro soll aus Bundesmitteln erfolgen. Im Gegenzug wird der Freistaat Bayern nach Fertigstellung der Infrastruktur vermehrte Verkehrsleistungen bestellen.
Auch interessant:
Am 2. April 2004 übernahm die Stadt Wasserburg am Inn die Infrastruktur des nicht befahrenen Abschnitts von Wasserburg Bahnhof (Streckenkilometer 0,371) bis einschließlich Wasserburg Stadt, um die Möglichkeit einer späteren Reaktivierung zu sichern.
http://www.stmwivt.bayern.de/presseinfo/pr...7/pm907158.html
Zeil: „Attraktiverer Fahrplan für Pendler aus Wasserburg“
Die Regionalbahn-Züge von Wasserburg nach Ebersberg werden bald häufiger und schneller unterwegs sein. Das wird die Strecke sowohl für Pendler Richtung München als auch für den Ausflugsverkehr Richtung Wasserburg attraktiver machen und neue Fahrgäste anziehen“, so Zeil anlässlich des heutigen Pressetermins in Steinhöring.

Im Einzelnen haben die SüdostBayernBahn und der Freistaat Bayern in einer von beiden Partnern unterzeichneten ‚Verkehrlichen Aufgabenstellung’ vereinbart, die Streckenhöchstgeschwindigkeit von 50 auf 80 km/h anzuheben. Hierfür passt die SüdostBayernBahn in Abstimmung mit den Kommunen auch zahlreiche Bahnübergänge an. In Steinhöring wird für 6,8 Millionen Euro ein neuer Begegnungsbahnhof gebaut, der aus Bundesmitteln für den Nahverkehr finanziert wird.

Diese Maßnahmen ermöglichen eine Reisezeitverkürzung von etwa 5 Minuten zwischen Ebersberg und Wasserburg. Zudem wird durch den neuen Begegnungspunkt Steinhöring erstmals die Möglichkeit geschaffen, einen Stundentakt auf der Strecke anzubieten.
Nicht schlecht, Herr Specht für eine Strecke die eigentlich schon eingestellt werden sollte! Zum Glück besaßen einige Leute damals den entsprechenden Weitblick!

Hier noch einige Bilder vom Dammrutsch, aufgenommen 2007: http://www.pro-bahn.de/wasserburg/
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Wenn die Maßnahme fruchtet (was eigentlich bei sowas immer der Fall ist) dann wird man wohl zwangsweise den Abschnitt zur Stadt reaktivieren müssen! Die Pendler werden sonst verärgert sein!
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Irgendwie sehe ich nach dem Artikel nicht das letzte Fünkchen an Reaktivierungschance. Sorry.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Ich denke, dass Wasserburg mit einer auf den beschleunigten Filzenexpress abgestimmte Ortsbuslinie besser gedient ist. Dieser Bus könnte dann die Fahrgäste von Ortsteilen einsammeln, die das Bähnchen nämlich nicht erreicht, und dem Zug im Stundentakt zuführen. Das dürfte mehr Fahrgäste erzielen. Dafür den Filzenexpress öfters zum Ostbahnhof durchbinden, damit die Leut mehr schnelle Verbindungen nach München bekommen.
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Naseweis
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Beitrag von Naseweis »

Jean @ 1 Nov 2010, 12:01 hat geschrieben:Wenn die Maßnahme fruchtet (was eigentlich bei sowas immer der Fall ist) dann wird man wohl zwangsweise den Abschnitt zur Stadt reaktivieren müssen! Die Pendler werden sonst verärgert sein!
Wenn sich die Bahnnutzer über eine etwas weniger langsamere Fahrzeit freuen dürfen, wieso muss es dann die Reaktivierung nach Wasserburg Stadt geben? Wenn man ein Geschenk bekommt, freut man sich und pflaumt nicht den Schenker an, dass es mehr sein soll. :blink:
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Lazarus @ 1 Nov 2010, 10:54 hat geschrieben:Das Problem ist, das man auf der alten kurvenreichen Strecke einfach keine vernünftige Reisegeschwindigkeit hinbekommt. Da ist der Bus heute deutlich überlegen. Einzige Möglichkeit, das zu verbessern, wäre ein komplett neue Trasse zu schaffen...
Würde man Wasserburg Bf - Stadt wieder aufbauen, käme das heute eh quasi einer komplett neuen Trasse gleich, die alte ist ja bekanntlich kaputt.

60 bis 80 km/h wären wie auf anderen Nebenstrecken sicher möglich zwischen Wasserburg Stadt und Ebersberg. Die S7, die BOB und die Linie A haben auch keine Schnellfahrtrasse. Das sind auch nur alte, kurvenreiche Nebenbahnen. Nur mit dem Unterschied, dass man sie in einem einigermaßen ordentlichen Zustand hält.

Den Abschnitt Wasserburg Bf und Stadt kannst du auch mit dem Abschnitt Eichstätt Bf - Stadt vergleichen, die Strecke hat sogar einen Tunnel und die Streckenführung ist fast identisch, trotzdem gibt's die Strecke (als Rest einer viel längeren) noch und man hat die Strecke saniert, obwohl ein Bus auf den ersten Blick vielleicht viel toller wäre, immerhin gibt's in Eichstätt ja Stadtbusse im 30 Minutentakt, der die Ortsteile anfährt. Trotzdem sind die 26 Zugpaare werktags nicht wirklich leer, vor allem seit einige nach Ingolstadt durchgebunden sind, trotz Konkurrenz durch einen privaten Schnellbus Eichstätt - Ingolstadt!

Okay, Eichstätt ist Kreisstadt und hat eine Uni, aber es müssen ja keine 26 Zugpaare sein, die abwechselnd von München/Ebersberg und Rosenheim nach Wasserburg Stadt fahren...

Aber nochmal zu den alten, kurvigen Nebenbahnen:
Fahrzeit Wasserburg Bf - Ebersberg

anno 1944: 44 Minuten (7 Zwischenhalte)
anno 1957: 35 Minuten (7 Zwischenhalte)
anno 1962: 34 Minuten (7 Zwischenhalte)
anno 1976: 39 Minuten (7 Zwischenhalte)
anno 1986: 28 Minuten (5 Zwischenhalte)
anno 1997: 30 Minuten (5 Zwischenhalte)
anno 2010: 31 Minuten (5 Zwischenhalte)

Zum Vergleich
Fahrzeit Dachau Bf - Altomünster

anno 1944: 65 Minuten (10 Zwischenhalte)
anno 1957: 56 Minuten (10 Zwischenhalte)
anno 1962: 58 Minuten (10 Zwischenhalte)
anno 1976: 50 Minuten (10 Zwischenhalte)
anno 1986: 45 Minuten (10 Zwischenhalte)
anno 1997: 39 Minuten (8 Zwischenhalte)
anno 2010: 41 Minuten (8 Zwischenhalte)

Zum Vergleich noch etwas zwischenzeitlich elektrifiziertes:
Fahrzeit Giesing - Kreuzstraße

anno 1944: 75 Minuten (9 Zwischenhalte)
anno 1957: 56 Minuten (10 Zwischenhalte)
anno 1962: 54 Minuten (10 Zwischenhalte)
anno 1976: 34 Minuten (10 Zwischenhalte)
anno 1986: 32 Minuten (11 Zwischenhalte)
anno 1997: 32 Minuten (11 Zwischenhalte)
anno 2010: 37 Minuten (11 Zwischenhalte)

Die Streckenführung hat sich auf allen Strecken nicht verändert.

PS: Lustig übrigens, dass zufällig alle drei Strecken bei der Stichprobe 1997 eine schnellere Fahrzeit hatten als heute, die 5 Minuten bei der S7 sind besonders krass, wenn ich jetzt nicht durch noch viel mehr Zufall, jeweils unrepräsentative Zugfahrten verglichen hab'... :rolleyes:
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Naseweis
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Beitrag von Naseweis »

Rohrbacher @ 1 Nov 2010, 12:26 hat geschrieben: Fahrzeit Wasserburg Bf - Ebersberg
anno 1986: 28 Minuten (5 Zwischenhalte)
anno 1997: 30 Minuten (5 Zwischenhalte)
anno 2010: 31 Minuten (5 Zwischenhalte)

Fahrzeit Dachau Bf - Altomünster
anno 1997: 39 Minuten (8 Zwischenhalte)
anno 2010: 41 Minuten (8 Zwischenhalte)

Fahrzeit Giesing - Kreuzstraße
anno 1997: 32 Minuten (11 Zwischenhalte)
anno 2010: 37 Minuten (11 Zwischenhalte)
Es ist immer schön zu sehen, wie sich die Fahrzeiten regelmäßig verlängern. :rolleyes:

Appropos neue Trasse: Wie wäre es eigentlich mit einem Kreuzungsbahnhof (höhengleiche 90-Grad-Kreuzung) südlich Reithmering? Es kann das Kopfmachen und zwei Kurven entfallen, das sollte Richtung Wasserburg Stadt bei einer möglichen Verlängerung schon knapp 5 min Zeitersparnis bringen.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Da gabs mal nen alten Schlager:

Wer soll das bezahlen.......Wer soll das bezahlen.......
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Naseweis
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Beitrag von Naseweis »

spock5407 @ 1 Nov 2010, 12:38 hat geschrieben:Da gabs mal nen alten Schlager:

Wer soll das bezahlen.......Wer soll das bezahlen.......
Naja, wenn man die Strecke reaktiviert, dann eben über diese schnellstmögliche Trasse, sodass es sich lohnt. Ansonsten kann mans auch beim Umstieg zum Bus belassen.
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Beitrag von Electrification »

Naseweis @ 1 Nov 2010, 12:43 hat geschrieben: Naja, wenn man die Strecke reaktiviert, dann eben über diese schnellstmögliche Trasse, sodass es sich lohnt. Ansonsten kann mans auch beim Umstieg zum Bus belassen.
Was würde das bringen, das steht doch nicht im Verhältnis, mit modernen Triebwagen kann man sehr schnell wenden. Die Stadtstrecke kann man auch für 80 km/h ausbauen, muss ja eh quasi neu aufgebaut werden und mit spurtstarken Fahrzeugen (der 628 ist das nicht und für sowas nicht geeignet) kann man nochmal was rausholen.

Wie so oft wird der Fehler gemacht und der Bus angepriesen und gedacht das wäre eine Alternative. Wie wird es denn letztendlich aussehen? Buslinien aus den Umlandorten zum Bahnhof Wasserburg? Nein, die Leute fahren mit dem Auto zum Bahnhof und ab da mit dem Zug, nur wer nicht anders kann nutzt den Bus.
Ein Zug zum Stadtbahnhof würde mehr Fahrgäste anziehen und vor allem könnte man dann am Stadtbahnhof die Busse mit dem Umland verknüpfen.

Beim Gutachten wird eh der Eindruck erweckt dass man die Strecke bewusst kaputtrechnen will. So werden auch die Fahgastzahlen pro Richtung genannt (wird nicht eher immer die Gesamtreisendenzahl genannt?) um die Zahl kleiner zu machen.
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Luchs
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Beitrag von Luchs »

Ich habe einmal eine Busverbindung nach Obing rausgesucht. Da war Umsteigen in Reitmehring *und* Wasserburg Stadt angesagt.
Bei der Fahrzeit zwischen Reitmehring und Stadt spielen 1-2 Minuten keine Rolle. Büs sollte es auch nicht viele geben. Und das der Bus da runter wirklich schneller ist kann ich mir kaum vorstellen; derzeit braucht er 10 Minuten, gefahren wird im Stundentakt.

Luchs.
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Beitrag von Electrification »

Luchs @ 1 Nov 2010, 13:51 hat geschrieben: Ich habe einmal eine Busverbindung nach Obing rausgesucht. Da war Umsteigen in Reitmehring *und* Wasserburg Stadt angesagt.
Von Obing fährt doch keiner mit dem Bus so weit. Alle Busfahrten die länger als 15 Minuten dauern und nicht mind. im 30-Minuten-Takt angeboten werden sind für den Nichtzwangskunden keine Alternative zum Auto.

Interessant ist ja immer das Argument der Bus würde einfach mehr Orte und Haltestellen als der Zug bedienen. Aber genau das ist ja sein Problem, keiner fährt für 10 km mit dem Bus wenn er im Zickzack fährt und dafür 25 Minuten braucht.
Darum ist es bei "Angebotsumstellungen" komischerweise, trotz der so flexibleren Bedienung (die ja komischerweise auch von Bahnfans immer angeführt wird), fast immer zu einem massiven (weiteren) Fahrgastrückgang gekommen.
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Beitrag von Bayernlover »

Als Faustregel kann man annehmen, dass man bei einer Umstellung von Bahn auf Bus im die 50% der Fahrgäste einbüßt.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Klar, gegenüber einem Pendelzug Wasserburg Bf - Wasserburg Stadt hat natürlich der Bus die Vorteile auf seiner Seite. Ich sehe aber eher eine Regionalbahn direkt ab München bzw. Rosenheim nach Wasserburg Stadt. So wird die Sache nämlich interessant. Muss man von München her in Ebersberg und Wasserburg Bf umsteigen, dann haben wir die Situation wie wir sie heute haben - mit zweifelhaften Fahrgastzahlen. Ich wüsste aber keinen Grund, warum sich die Strecke nach Wasserburg Stadt nicht ähnlich mausern könnte wie die Strecke nach Altomünster. Durchgebunden haben solche Strecken ein ganz anderes Potential.

München Hbf - Dachau Bf - Altomünster
München Hbf - Holzkirchen - Lenggries/Tegernsee/Bayrischzell
München Hbf - Holzkirchen - Bad Aibling - Rosenheim
München Hbf - Tutzing - Kochel
München Ost - Neufahrn - Flughafen

Augsburg Hbf - Kaufering - Landsberg (Lech)
Augsburg Hbf - Buchloe - Türkheim - Bad Wörishofen
Augsburg Oberhausen - Mering - Geltendorf - Weilheim - Schongau

Ingolstadt Hbf - Eichstätt Bf - Eichstätt Stadt
(Ehingen -) Ulm Hbf - Laupheim West - Laupheim Stadt
Freiburg Hbf - Titisee - Seebrugg

Da würden ...

München Hbf - Ebersberg - Wasserburg Stadt
München Hbf - Petershausen - Rohrbach - Wolnzach

... auch ganz gut reinpassen. ;)
andreas
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Beitrag von andreas »

spock5407 @ 1 Nov 2010, 12:38 hat geschrieben: Da gabs mal nen alten Schlager:

Wer soll das bezahlen.......Wer soll das bezahlen.......
die können für 15 Millonen Euro den Bahnübergang entfernen, da fragt auch keiner nach den Kosten.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Alle Busfahrten die länger als 15 Minuten dauern und nicht mind. im 30-Minuten-Takt angeboten werden sind für den Nichtzwangskunden keine Alternative zum Auto.
Kommt drauf an. Also wenn ich manchmal Waldshut - St. Blasien und St. Blasien - Seebrugg fahre, das ist ein Stundentakt mit gut merkbarem Taktkoten zur vollen Stunde in St. Blasien, dann sind die zeitweise eingesetzte 15m-Bus durchaus berechtigt und die Linien kaum weniger frequentiert als kleine Bahnstrecken, die in dem Fall eben nie gebaut wurden. Der Verlängerung Seebrugg - St. Blasien kam dummerweise 1929 eine Wirtschaftskrise mit anschließender schlechter Zeit dazwischen... Stattdessen gibt es eben heute zwei Buslinien mit einer relativ zügigen und (recht) klaren Linienführung und Taktverkehr. Man könnte abends etwas länger fahren, aber gut:

http://www.bahn.de/suedbadenbus/view/stati...rsbuch/7319.pdf
http://www.bahn.de/suedbadenbus/view/stati...rsbuch/7322.pdf

Es bleibt der Schienenbonus und das Problem, dass die Umstellung auf Busse meistens nur der erste Schritt war, um den Verkehr praktisch ganz einzustellen, man also nach einiger Zeit auch die Busse zusammengekürzt hat. Buslinien sind halt selten was dauerhaftes, worauf man sich lanfristig einstellen kann wie auf eine Bahnlinie. An der Linie Dachau - Altmünster hat sich seit dem Bau vor 100 Jahren kaum was geändert, außer dass die Züge schneller und moderner geworden sind. Buslinien widersetzen sich aber meistens den Grundsätzen der Dauerhaftigkeit, des Taktverkehrs und eines einheitlichen Tarifs. Paradoxerweise bietet sowas in der Praxis bis auf wenige Ausnahmen nur das relativ teure Verkehrsmittel Eisenbahn.

Hätte man das mit dem Busverkehr damals ernst gemeint, hätte sich dieses Verkehrsmittel sicherlich auf Strecken bis zur Gefäßgröße VT628 durchsetzen können, denn in der Theorie ist es schon richtig, dass ein Bus in die Orte reinfahren kann, während die Bahn meistens an abseits gelegenen Bahnhöfen halten muss. In der Praxis wurden aber durch Übertreibung dieses Features ellenlange Schleifenfahrten durch 100 Ortschaften, weil man halt 100 Buslinien in einer zusammenfassen wollte.

In der Schweiz haben sich die Postauto-Linien, die es ähnlich lange gibt wie die Eisenbahnlinien und fahrplanmäßig und tariflich auf diese abgestimmt sind, nämlich durchaus etabliert und machen als Gesamtsystem (inkl. Querfinanzierung nicht rentabler Linien durch rentable Linien) meines Wissens sogar Gewinne! In der Schweiz sehen Postauto-Stationen aber oft auch aus wie kleine Bahnhöfe ohne Gleis und sind eben nicht nur ein verwittertes, unmotiviert aufgehängtes Schildchen irgendwo mit einem Aushangfahrplan von vor 10 Jahren... Der Witz in der Schweiz ist halt auch, dass man nicht versucht hat, flächendeckend Züge durch Busse zu ersetzen, sondern die Zugfahrten nur ergänzt.

Aber das begreifen die Deutschen nicht mehr. ;)
Electrification
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Beitrag von Electrification »

Der Fahrplan der Busse von St. Blasien aus ist leider eine Seltenheit, auch wenn er am Abend verbesserungswürdig ist, da man sehr früh zurück muss wenn man z. B. einen Einkaufsbummel in Freiburg machen will, da fehlen einfach Fahrten nach 18 Uhr.

Buslinien sind nur dann erfolgreich wenn sie vertaktet sind und Strecken auf schnellstem Wege bedienen. Was spricht dagegen wenn eine Buslinie eine feste Strecke hat und nicht einmal über Astadt und dann über Bdorf fährt? Es wird konsequent im Takt auf einer Linie gefahren und Orte abseits werden über AST oder andere System angebunden, falls Bedarf besteht. Dazu sollte man sich strategisch wichtige Buslinien aufbauen, die dort fahren wo es keine Bahnlinien gibt, aber die größere Orte erschließen.
Das Postautosystem der Schweiz könnte hier ein Vorbild sein. Wichtig ist die perfekte Abstimmung mit dem Schienenverkehr. Buslinien müssen zu Schienenstrecken hinführen und diese mit Fahrgästen füttern, dann gewinnen beide, sonst verlieren beide, gerade bei Parallelverkehr.

Gerade in Baden-Württemberg war doch das grenzüberschreitende Projekt (Baden und Würrtemberg ;)) "Ringzug" ein riesiger Erfolg, dort wurden auch ehem. parallele Buslinien aufgegeben und die gesparten Buskilometer dafür verwendet die Linien auf die Bahn auszurichten und diese Linien dafür öfter fahren zu lassen.
Der Bus kann nur in Kombination mit der Bahn erfolgreich sein.
Der Witz in der Schweiz ist halt auch, dass man nicht versucht hat, flächendeckend Züge durch Busse zu ersetzen, sondern die Zugfahrten nur ergänzt.
Das ist es!

Zur Anbindung von Wasserburg Stadt? Ich würde mir da ein typisch bayerisches Flügelkonzept vorstellen können. Optimal wären dann RS1.
Von München über Ebersberg nach Wasserburg Bf. und direkt weiter nach Wasserburg Stadt
Von Rosenheim nach Wasserburg Bf. und geflügelt weiter nach Wasserburg Stadt und Mühldorf.
Hier könnte man sich auch übergreifende Flügelungen vorstellen, um z. B. Direktverbindungen Soyen/Waldkraiburg - Ebersberg/München zu schaffen. Es gibt viele Denkanstöße und mit Fahrzeugen a la RS1 dürften dann auch Doppeltraktionen kein Überangebot sein.

@Rohrbacher
Ich bin für Rohrbach 21-Plus, ein unterirdischer Kopfbahnhof der nur über eine Spitzkehre zu erreichen ist. Natürlich nur mit Direktanschluss der Rohrbacher Kirche, Stuttgart braucht den Messeanschluss, Rohrbach den Heilige-Messe-Anschluss. :)
Vielleicht wäre ein Schwenk über den Flugplatz Auhöfe auch noch drin um diesen bedeutenden Flugplatz an den internationalen Fernverkehr anzuschließen.
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