Heute war ja wieder ein Fußballspiel im 60er, TSV 1860 - MSV Duisburg.
Drei P-Züge der Linie E15 standen zum Abtransport bereit, aber so dilettantisch, wie das diesmal organisiert war, da verschlägt es einem echt die Sprache:
1. es stehen drei P-Züge, je einer am St. Martinsplatz, Wettersteinplatz und in der Schleife Großhesselohe.
2. 20:45 Uhr, das Spiel ist aus. Tausende Fans strömen aus dem Stadion über die Kreuzung, eine Hälfte zur U-Bahn, die andere Hälfte vesammelt sich an der Tramhaltestelle Tegernseer Landstraße. Die Haltestellen quellen über.
3. Der am Wettersteinplatz abgestellte E15 fährt Richtung Ostfriedhof los und ist sofort restlos überfüllt. Immer mehr Fußballfans kommen, doch wo bleiben die anderen Züge, die extra dafür eingesetzt werden?
4. Nach etwa 10 Minuten trifft endlich der E15 Richtung Großhesseloher Brücke ein, auch restlos überfüllt.
5. Eine 25 Richtung Ostfriedhof kann die Fahrgastmassen an der Tegernseer Landstraße nicht mehr aufnehmen. Minutenlang steht die Tram an der Tegernseer Landstraße. Es geht gar nichts mehr. Die Fahrgäste verpaasen ihre Anschlüsse. Wo bleibt der zweite Entlastungszug?
6. Der Fahrer ruft verzweifelt seine Zentrale um Hilfe.
7. Endlich kommt von der Großhesseloher Brücke der zweite E15-Zug. Viel zu spät. Zu zweit zuckeln die beiden Trambahnen hinter einander her.
8. Gegen 21.30 Uhr kommt die erste E15 nochmal zurück, wendet umständlich am Wettersteinplatz im Gleisdreieck, blockiert dabei den Trambetrieb und fährt dann fast leer Richtung Ostfriedhof ab. Die Fans haben sich alle schon längst verflüchtigt.
Warum ist die MVG nicht fähig, drei extra dafür abgestellte Tramzüge sinnvoll einzusetzen? Der Betrieb hätte viel reibungsloser ablaufen können, wenn die Zentrale (oder wer auch immer, es war ja niemand vor Ort) nicht gepennt hätte. So bringt man künstlich den Fahrplan durcheinander und verärgert seine Stammgäste und die Fußballfans, die mit den Öffentlichen fahren.
Kein Aufsichtsbeamter der MVG ist vor Ort, der den Verkehr regelt, alles wird dem Schicksal überlassen. Niemand koordiniert die Züge.
