Stuttgart 21

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ G36K

Sicher werden von MUC, FRA und ZRH auch Warmwasserziele angeboten. Es können dort aber weniger und in STR mehr sein, wenn es eine gescheite Eisenbahnanbindung gäbe, welche den Einzugbereich vergrößern würde. Dies gilt auch im Hinblick auf die Messe, die damit ein gewaltiges Entwicklungspotential hätte.
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glemsexpress
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Beitrag von glemsexpress »

Autobahn @ 19 Nov 2010, 20:43 hat geschrieben: Sicher werden von MUC, FRA und ZRH auch Warmwasserziele angeboten. Es können dort aber weniger und in STR mehr sein, wenn es eine gescheite Eisenbahnanbindung gäbe, welche den Einzugbereich vergrößern würde. Dies gilt auch im Hinblick auf die Messe, die damit ein gewaltiges Entwicklungspotential hätte.
Allerdings hat es in der Umgebung von Stuttgart auch sehr viele Kleinflughäfen die das Warmwassersegment bedienen. Karlsruhe-Baden-Baden, Friedrichshafen, Hahn, Memmingen um nur mal die nähere Umgebung abzugraßen.
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

...außerdem kann es nicht sein, dass die Bundesbürger Millionen extra ausgeben, um ein paar Fluggäste zur Änderung ihres Abflughafens zu bewegen um damit vielleicht für ein paar Euro mehr in der Kasse des Flughafen Stuttagrt zu sorgen.
Ich verstehe ja die "Bedürfnisse" der Manager dort im Flughafen und vielleicht auch noch die Wünsche der Lokalpolitiker, die an jedem Euro Steuergeld interessiert sind, aber spätestens wenn sowas wie Verlagerung des Verkehrs zum Argument wird, sollte man doch mal das Weitwinkelobjektiv aus der Kiste holen und sich mal "das große Ganze" anschauen.
Fichtenmoped
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Beitrag von Fichtenmoped »

http://www.heise.de/tp/blogs/8/148783
Deutsche Bahn lehnt Veröffentlichung von geologischen Untersuchungen zu S21 ab

Im Schlichtungsverfahren zu Stuttgart 21 ist es zwischen Befürwortern und Gegnern des unterirdischen Bahnhofs zu einer heftigen Diskussion um die Transparenz des Verfahrens gekommen. Hintergrund ist die Weigerung der Bahn, Akten über geologische Untersuchungen zu veröffentlichen, die Aufschlüsse über die Folgen der weiträumigen Untertunnelung von Stuttgart bringen können.

Die Bahn erlaube den Zugang zu den Unterlagen zur Geologie nur unter Aufsicht in einem Datenraum, selbst handschriftliche Notizen über den Inhalt habe die Bahn verboten. Tatsächlich heißt es in einer Email, die Telepolis vorliegt, dass die Einsicht in die geologischen Gutachten in einem Datenraum in Frankfurt am Main nur nach Zeichnung einer "Vertraulichkeitserklärung" und "ohne Aufzeichnungen, Kopien, Handys etc." möglich sei. Die Gegner von Stuttgart 21 sehen diese Vorschriften als Behinderung ihrer Arbeit an.

Volker Kefer, Vorstandsmitglied der Deutschen Bahn, verteidigte das Vorgehen mit Verweis auf geplante Ausschreibungen. Diese würden gestuft mit einem bestimmten Informationsumfang durchgeführt. Dahinter stünde eine Strategie, die "zu bestimmten Ergebnissen" führe, so Kefer. Eine Veröffentlichung der geologischen Gutachten würde dazu führen, dass "zeitliche Zusammenhänge" gestört würden, sagte der Vertreter der Bahn. Gegen die Verwendung von Zettel und Stift für Notizen habe er jedoch nichts einzuwenden, dies hätte durch einen Anruf geklärt werden können.
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
Bloedi
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Beitrag von Bloedi »

Ich finde, daß die Stuttgarter mit ihrem riesen ICE-, IC- und Alleszüge-Bahnhof schon wirklich sehr arm dran sind und man ihnen diese 10.000.000.000,- Euro aus Steuergeldern der ganzen Republik gönnen sollte, damit auch ja alle 6 Züge immer durch den engen Tunnel flutschen können und eine optimale Fahrperformance für die von Armut geplagten Einwohner in Baden Würtemberg sichergestellt werden kann..

.. Wichtig ist das, weil wir aus den - von Hochgeschwindgkeitszügen nur so dominierten Randregionen (Thüringen und so) - doch gerne unseren Teil dazu leisten, daß die armen Stuttgarter auch ja genügend ICE's pro Stunde zur Verfügung gestellt bekommen, wohingegen wir uns hier - speziell hinter Jena - gerne mit reinen Regional-Express-Verbindungen zufrieden geben und vor ca. 10 Jahren auch auf unsere letzte Intercity-Verbindung verzichtet haben.
.. möglicherweise konnte durch den Verlust jeder Hochgeschwindkeitsanbindung in Gera sogar die Transportqualität in einer der ärmeren Regionen (beispielsweise München) optimiert werden.. *ganz doll hoff* ..

Eigentlich bin ich dafür, nochmal 10.000.000.000,- Euro aus den Steuergeldern der Republik zu extrahieren und die wirklich schwierig zu befahrenen und erneuerungswürdigen Hochgeschwindigkeits-Bummelstrecken zwischen Düsseldorf und Köln.. als auch Hamburg und Berlin mit mindestens jeweils zwei weiteren ICE-Strecken zu versorgen.
Dafür würden wir hier in Gera bzw. Thüringen gerne auch auf unsere luxuriösen Bummelzüge mit penetrantem Motorengeräusch verzichten und auf Postkutschen umsteigen, damit die 7 scheinbar einzig in Deutschland existenten Städte (Stuttgart, Frankfurt am Main, Düsseldorf, Köln, München, Hamburg und Berlin) auch mit mindestens 5 parallelen Hochgeschwindigkeitsverbindungen ausgerüstet werden können, weil 1 oder 2 top Verbindungen ja wirklich zu wenig sind..

Auch eine Weltstadt wie Göttingen mit ihren kaum zu schlagenden 100.000 Einwohnern sollte noch mindestens 2 ICE-Tunnel nach London und Moskau erhalten.. Dafür könnte man ja auch Erde und Material aus Thüringen abschaufeln und die Häuser hier wegtransportieren, damit im westdeutschen Raum die Infrastruktur noch blühender erscheinen kann..



.. und zuguterletzt möchte ich noch anmerken, daß man wahrlich nur hoffen kann, daß sich die scheinbar völlig verblödete Regierung und auch das ebenso inkompetente Management bei der absolut verblödeten Bahn AG bewußt wird, daß Deutschland mehr umfasst, als die völlig übervorteilten Metropolen und möchte anmerken, daß ich explodieren könnte, wenn ich sehe, das ständig horrende Geldsummen genau dort investert werden, wo ohnehin schon eine absolut überladene und hervorragende Infrastruktur existiert und wir hier in Gera und Umgebung vor Jahren unserer letzten Intercity Verbindung enteignet wurden und seitdem mit beschissenen Regional-Zügen fahren müssen, obwohl das Kaff Göttingen vom Großenverhältnis her mit unserer Stadt absolut vergleichbar ist, aber eben gerade günstig zwischen Kassel und Hannover liegt..

Mich kotzen diese beschissenen Zustände jedenfalls absolut an und ich werde dagegen vorgehen, weil in der Bundesregierung und vielleicht auch in einigen Landesregierungen völlig inkomeptente bzw. korrupte Vollidioten zu sitzen scheinen.

Wie soll man so einen Irrsinn und Schwachsinn wie Stuttgart 21 beführworten, wenn unser Geld in diese Region fließt (weils ja sowieso aus dem Bundeshaushalt entnommen wird) und wir beispielsweise im hinteren Thüringen absolut beschissene Verbindungen haben..

Das ist einfach nur kriminell und völlig assozial, was da seitens der Bahn und der Regierung abläuft.. und darf nichtmehr hingenommen werden..


Letztendlich braucht man sich seitens der Bahn auch nicht herausreden, daß bestimmte Strecken nicht so sehr befahren und die Regionen weniger frequentiert seien, wenn man ständig nur bemüht ist, die Infrastruktur in diesen Städten durch absolut miserable Zuganbindungen zu zerstören, um letztendlich ein Argument für die eigene Handlungsweise zu haben.

Völlig unverständlich ist es auch, daß seit geschlagenen 20 Jahren - und seit Einführung der ICE's - die Züge zwischen Erfurt und Dresden über Leipzig fahren!!!
Das ist doch wohl ein absolut blöder Witz, weil der direkte Weg nunmal über Weimar - Jena - Gera - Chemnitz bis nach Dresden führen würde.

Was da von Seiten der Bahn und Bundesregierung seit geschlagenen 20 Jahren praktiziert wird, mag vieles sein, aber eine seriöse Politik ist das ganz bestimmt nicht!!!

In jedem Fall ist es absolut inakzeptabel, daß seit Jahren um die Region Ostthüringen herumgebaut wird.. und noch agressiver werde ich, wenn ich dann sehe, daß unsere Steuergelder in Städten wie Stuttgart in Form von völlig schwachsinnigen Projekten versenkt werden, weil einige Regierungsärsche an der Macht meinen, sich dort ein Denkmal auf Kosten der Bevölkerung setzen zu müssen.

Betreffende Personen sollten ihre Sach"kompetenz" doch lieber auf die Optimierung der Regionen konzentrieren, die in den vergangenen Jahren völlig vernachlässigt worden sind.

So geht das jedenfalls nicht weiter.. und ich schrecke auch nicht davor zurück, die ganze verschissene Bundesregierung und das Bahnmanagement zu verklagen, wenn da nicht endlich eingelenkt wird..

.. und dem sollten sich alle anschließen, die in solchen Regionen leben und davon genauso betroffen sind..

Wir dürfen das nichtmehr länger hinnehmen. Wenn man einen Hochgeschwindigkeitsausbau betreibt, dann bitteschön in einer Art und Weise, daß sämtliche relevante von Menschen besiedelte Regionen im selben Verhältnis von bestimmten Zugkategorien angefahren werden. Diese Regionsrassismus ist absolut nichtmehr hinnehmbar und bedarf dringender Schritte..


Im Prinzip hätte ich nichts gegen dieses Stuttgart-Projekt, wenn parallel eine Hochgeschwindigkeitsstrecke von Erfurt nach Dresden über Gera und Chemnitz gebaut und wieder ein Intercity zwischen Gera und Leipzig verkehren würde. Aber unter diesen seit geschlagenen 20 Jahren gegebenen Bedingungen habe ich damit ein gewaltiges Problem.
BajK
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Beitrag von BajK »

Das Beste war eh, was ich gerade im Radio gehört habe. Bahnchef Grube hat irgendwas mit dem 29. November Pro-Veranstaltung, Rede oder sonstwas. Und sagt u.a. „Wir, meine Damen und Herren, haben nichts zu verbergen.“ WER lässt denn nicht zu, dass die Gutachten zur Geologie nicht auf den Tisch kommen seines angeblichen Versprechens „Alle Fakten kommen auf den Tisch“?! Und wenn man sieht, dass das gemacht wird, um keine „Ausschreibungsverzerrungen“ oder so zu bewirken, sieht man, dass da nicht alles mit rechten Dingen zugehen kann. Wahrscheinlich würde sich - wenn die wirkliche Wahrheit auf den Tisch käme - zum Untergrund, keine Firma mehr ein Angebot abgeben^^
Also allein, wenn man sowas sieht, DARF man das Projekt eigentlich nicht mehr durchsetzen.
Koffer.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Im Prinzip muss ich Bloedi ja recht geben, es kann nicht gesund sein wenn man sich nur auf einzelne Ballungsräume einschießt und den Rest hintenrunterkippen lässt. Da ist allerdings das Problem, dass der Fernverkehr der Bahn eigenwirtschaftlich läuft, heißt, die fahren nur dorthin, wo es auch was bringt. Was ich auf so Relationen wie Dresden-Gera bezweifle, weil die A4 perfekt ausgebaut ist und im Osten eh jeder ein Auto hat ;)

Des Rätsels Lösung wäre eigentlich, den Fernverkehr auch auszuschreiben und mit den Überschüssen aus Ballungsräumen den FV in weniger dicht besiedelten Gebieten zu refinanzieren. Aber das geht im föderalistischen Deutschland nicht, BaWü und Bayern könnten sich ja benachteiligt fühlen...
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Naseweis
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Beitrag von Naseweis »

Thüringen braucht sich in Sachen HGV überhaupt nicht benachteiligt fühlen. Nirgendwo fließt im Moment in diesem Eisenbahn-Bereich so viel Geld hin, wie nach Thüringen. Dort werden schließlich die beiden NBS Ebensfeld-Erfurt und Erfurt-Halle/Leipzig gebaut. Wenn es um Städte der Größenordnung wie Jena oder Gera geht, dann sollte man nicht über Fernverkehr reden. Zum Vergleich mit Baden-Württemberg, Raum Stuttgart: Reutlingen, Tübingen, Heilbronn haben heute keinen Fernverkehr (Alibi-IC zählt nicht), Pforzheim und Göppingen könnten in Zukunft den Fernverkehr verlieren. Fernverkehr soll eigenweitschaftlich sein und das heißt fast ausnahmslos HGV. Dieser lohnt nur zwischen Metropolen. Für Jena und Gera wären zu IR aufgewertete RE viel sinnvoller. Hier wäre an die Elektrifizierung und sonstige Verbesserung der Verbindung Erfurt-Weimar-Jena-Gera-Gößnitz-Chemnitz zu denken.
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Beitrag von Bayernlover »

Nun, wie man das Produkt nun nennt ist ja egal. Mit RB und RE kann man die Leute auf längeren Strecken nicht aus ihren Autos holen, und mit so Dieselschütteln wie den 612ern schon mal überhaupt nicht.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Bayernlover @ 20 Nov 2010, 19:35 hat geschrieben:Nun, wie man das Produkt nun nennt ist ja egal. Mit RB und RE kann man die Leute auf längeren Strecken nicht aus ihren Autos holen, und mit so Dieselschütteln wie den 612ern schon mal überhaupt nicht.
Wieso nicht? Für einen Dieselfahrer ist es wenigstens ein vertrautes Geräusch :P :lol:
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Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Autobahn @ 20 Nov 2010, 19:42 hat geschrieben: Wieso nicht? Für einen Dieselfahrer ist es wenigstens ein vertrautes Geräusch :P :lol:
Dafür zieht ein 1.9 TDI besser :D
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Beitrag von DumbShitAward »

Dafür ist der 1,9 TDI noch viel mehr Traktor als der Rest :D
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Ich finde es einfach witzig wie die Politiker JETZT betonen das ALLE Fakten auf den Tisch kommen. Als ob es nicht genug Zeit gab seit das Projekt diskutiert wurde, also mindestens seit den 1990er! Für wie Blöd halten die Politiker die Leute? :angry: :angry:
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Bayernlover @ 20 Nov 2010, 19:44 hat geschrieben:Dafür zieht ein 1.9 TDI besser :D
Weiß ich aus Erfahrung, aber ich will ja nicht OT werden, daher bezog ich mich allein auf das Geräusch :lol:
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Electrification
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Beitrag von Electrification »

Bayernlover @ 20 Nov 2010, 18:02 hat geschrieben: Im Prinzip muss ich Bloedi ja recht geben, es kann nicht gesund sein wenn man sich nur auf einzelne Ballungsräume einschießt und den Rest hintenrunterkippen lässt. Da ist allerdings das Problem, dass der Fernverkehr der Bahn eigenwirtschaftlich läuft, heißt, die fahren nur dorthin, wo es auch was bringt. Was ich auf so Relationen wie Dresden-Gera bezweifle, weil die A4 perfekt ausgebaut ist und im Osten eh jeder ein Auto hat ;)

Des Rätsels Lösung wäre eigentlich, den Fernverkehr auch auszuschreiben und mit den Überschüssen aus Ballungsräumen den FV in weniger dicht besiedelten Gebieten zu refinanzieren.
Der Fernverkehr muss ausgeschrieben werden und zwar in Paketen, wo lukrative und weniger lukrative Verbindungen enthalten sind, um so dem Auftrag einer flächendeckenden Versorgung mit Fernverkehr zu gewährleisten. Die lukrativen müssten dann in ihrem Paket die weniger lukrativen mittragen.
Damit es möglichst viele Bieter gibt, müsste der Aufttraggeber, wohl die BAG SPNV, einen Fahrzeugpool bilden und die Fernzüge zur Verfügung stellen. Damit kann ein Wettbewerb entstehen (Fahrzeugbeschaffung wäre sonst ein Haken).

Man kann hierbei über verschiedene Modell nachdenken. Fakt ist jedenfalls dass der Fernverkehr (neben der Infrastruktur) der einzige Verlierer der Bahnreform war und das nur weil man gedacht hat, der Fernverkehr, ehemals größter Gewinnbringer, würde eigenwirtschaftlich funktionieren wenn man diese Verkehre auch bezahlt bekommt in dem man sie umwandelt (bei gleichzeitigen Einbußen von Komfort und Direktverbindungen).
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ Electrifiction

Im Prinzip gibt es ja einen mit öffentlichen Mitteln unterstützten Fernverkehr mit Komforteinbußen und ohne Dirketverbindungen. Hamburg – München mit vier mal Umsteigen und knapp fünfzehn Stunden Fahrtzeit zu 98,10 €.

Daher verbietet es sich, einen weiteren mit öffentlichen Mitteln geförderten Zug für diese Relation zu bestellen.

Hamburg Hbf ab (Sonntag) 7:56 mit ME 80935,
Uelzen ab 10:09 mit ME 80833,
Göttingen ab 13:08 mit RE 3661,
Glauchau ab 17:22 mit RE 3790,
Nürnberg ab 21:20 mit RE 4023,
München an 22:54.

Ginge auch schneller mit bis zu acht mal Umsteigen ;)



Darüber hinaus erwirtschaftet der Fernverkehr der DB AG Gewinne.
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Tequila
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Beitrag von Tequila »

Autobahn @ 21 Nov 2010, 07:21 hat geschrieben: @ Electrifiction

Im Prinzip gibt es ja einen mit öffentlichen Mitteln unterstützten Fernverkehr mit Komforteinbußen und ohne Dirketverbindungen. Hamburg – München mit vier mal Umsteigen und knapp fünfzehn Stunden Fahrtzeit zu 98,10 €.

Daher verbietet es sich, einen weiteren mit öffentlichen Mitteln geförderten Zug für diese Relation zu bestellen.

Hamburg Hbf ab (Sonntag) 7:56 mit ME 80935,
Uelzen ab 10:09 mit ME 80833,
Göttingen ab 13:08 mit RE 3661,
Glauchau ab 17:22 mit RE 3790,
Nürnberg ab 21:20 mit RE 4023,
München an 22:54.

Ginge auch schneller mit bis zu acht mal Umsteigen ;)



Darüber hinaus erwirtschaftet der Fernverkehr der DB AG Gewinne.
Ja, aber auf den Relationen, wo er heute fährt.

Relationen wie Düsseldorf - Hamm - Paderborn - Kassel - Erfurt - Jena - Gera - Chemnitz (MDV)
Berlin - Chemnitz
Berlin - Prenzlau - Stralsund
Karlsruhe - Konstanz
Luxemburg - Koblenz und Münster - Norddeich
Hannover - Hamburg - Flensburg - Dänemark

sind vor die Hunde gegangen oder werden es in Bälde.

Die Idee ist ja gerade, daß eine FV-Linie wie Frankfurt - Berlin bzw. Frankfurt - Dresden eine weniger frequentierte FV-Linie wie die MDV, oder Hamburg - Berlin - Dresden - Tschechien z.B. Berlin - Chemnitz mitfinanziert.
Heute ist es so, daß die Gewinne DB FV einstreicht und die Verluste sozialisiert (dem Nahverkehrsbesteller aufgedrückt) werden. Für DB FV ist das natürlich geil, für die Gesellschaft weniger.
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Autobahn @ 21 Nov 2010, 07:21 hat geschrieben: Im Prinzip gibt es ja einen mit öffentlichen Mitteln unterstützten Fernverkehr mit Komforteinbußen und ohne Dirketverbindungen. Hamburg – München mit vier mal Umsteigen und knapp fünfzehn Stunden Fahrtzeit zu 98,10 €.
Nein, das ist Nahverkehr. Mir geht es darum, dass man die ICE/IC-Linien auch ausschreibt, damit sich die Bahn und eventuelle zukünftige Mitbewerber nicht die Sahnehäppchen herauspicken und ganze Regionen vom Fernverkehr abgehängt werden. Durch Querfinanzierung sollte man da einiges erreichen können, immerhin macht die Fernverkehrssparte ja wohl jedes Jahr Gewinn.

Dein Beispiel ist übrigens höchstens für Freaks interessant.
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Beitrag von Electrification »

Bayernlover @ 21 Nov 2010, 13:42 hat geschrieben: Nein, das ist Nahverkehr. Mir geht es darum, dass man die ICE/IC-Linien auch ausschreibt, damit sich die Bahn und eventuelle zukünftige Mitbewerber nicht die Sahnehäppchen herauspicken und ganze Regionen vom Fernverkehr abgehängt werden. Durch Querfinanzierung sollte man da einiges erreichen können, immerhin macht die Fernverkehrssparte ja wohl jedes Jahr Gewinn.
Das Inter-Regio-Netz als ganzes hat auch Gewinne erzielt. Erst als man begann das Netz auszudünnen und zu beschneiden, fiel die wirtschaftlichkeit ab. Aber wer nicht das Gesamte sieht, sondern alles einzeln nach wirtschaftlichkeit berechnet, der kommt dann zu fatalen Ergebnissen, dabei ist doch wichtig was unter dem Strich rauskommt.
Das IR-Netz hat dem ICE-Netz natürlich Fahrgäste genommen, z. B. auf Karlsruhe - Salzburg, darum war es eine der ersten Linien die man verstümmelt und beschnitten hat.

Ich kann die Meinung von Autobahn nicht teilen und ich finde auch nicht dass man so wahnsinnig viel Gelder drauflegen müsste. Da die Hauptrelationen ja eigenwirtschaftlich zu bedienen sind, könnte man ja Pakete schnüren, wo es dann wenig Geld gibt, dafür bekommt man ein Paket mit lukrativen und weniger lukrativen Verbindungen, die sich zusammengerechnet aber mehr als tragen.

Es gibt viele Lösungsansätze, vielleicht ja auch das britische Franchisesystem. Dort wird Fernverkehr genauso ausgeschrieben und für einen flächendeckenden Fernverkehr kommen wir da nicht drumrum.
Hamburg - München oder Berlin - Köln kann jeder eigenwirtschaftlich betreiben, aber wir sind kein zentralistischer Staat und somit sollte eine ausreichende Fernverkehrsversorgung gewährleistet werden. Wenn starke Verbindungen die schwachen mittragen können, sehe ich kein Problem warum man hier nicht neue Wege gehen sollte.

Wie gesagt, da das IR-Netz höchst wirtschaftlich war in seiner Gesamtheit, ist es durchaus möglich sowas ohne große Mehrkosten aufzuziehen.
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Beitrag von Hot Doc »

Man müßte nicht mal Pakete schnüren. Die richtig lukrativen Strecken würde man zwar auch ausschreiben, aber sich für einen Zuschlag noch Geld bezahlen lassen, damit kann man dann die nicht so lukrativen Strecken wieder pushen.
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Beitrag von Autobahn »

In meinem obigen Beispiel hatte ich die Verbindung mit den wenigsten Umsteigevorgängen gewählt. Es geht auch auf einer kürzeren Verbindung, dazu muss man aber acht mal Umsteigen und ist 12:38 h unterwegs.

Hamburg Hbf ab 8:15 ME 81148 (Hamburg-Altona → Bremen)
Buchholz ab 8:43 RB 14551 (Buchholz → Hannover)
Hannover Hbf ab 11:36 ME 80833 (Uelzen → Göttingen)
Göttingen ab 13:08 RE 3681 (Göttingen → Zwickau)
Neudietendorf ab 14:52 RE 16139 (Erfurt → Saalfeld)
Saalfeld ab 15:52 RE 3489 (Saalfeld → Lichtenfels)
Lichtenfels ab 17:02 RE 4981 (Sonneberg → Fürth)
Fürth ab 18:20 derzeit SEV (Vach → Nürnberg)
Nürnberg ab 19:08 RE 4021 (Nürnberg → München)

Ich verstehe Eure Forderung nach einem bestellten Fernverkehr so, dass ihr parallel dazu eine weitgehend durchgehende Verbindung schaffen wollt. Das ist finanziell nicht darstellbar und jeder Haushaltsprüfer wird Euch die Pläne um die Ohren hauen.

Auch eine Ausschreibung im Paket mit der Maßgabe, auch verlustbringende Strecken zu fahren und dies mit den Gewinnen aus anderen Linien zu kompensieren ist rechtlich höchst problematisch. Das EVU hat im Zweifel dann einen Anspruch auf einen entsprechenden Ausgleich durch den Aufgabenträger. Wäre dem nicht so, hätte der Bund ja der DB die Interregioleistungen auferlegen können. Diese hätte geklagt und den Prozess gewonnen. Dann müsste der Bund die Verluste übernehmen.

Ich gebe zu, eine derartige Zugreise wie oben beschrieben ist nicht der große Wurf, aber der Staat hat damit seiner Fürsorgepflicht Genüge getan.

Man kann die Sache natürlich auch ganz anders aufziehen. Es wird ein Grundnetz mit langlaufenden Zügen eingerichtet und vom Bund bestellt. Diese verbinden die jeweiligen benachbarten Landeshauptstädte sowie Unterzentren und halten an wichtigen Zwischenstationen. Diese bewegen sich vom Komfort her im Bereich der ehemaligen IR (das ist lediglich eine abstrakte Darstellung und kein Linienentwurf). Dazu werden die Regionalisierungsmittel entsprechend gekürzt, da der Bund diese Linien bestellt.

Darunter gibt es Regionalverbindungen (RB/RE), für die die Länder zuständig sind und die im Regelfall einen recht kurzen Linienweg haben (der sich natürlich an der Fläche des Bundeslandes orientiert).

Im Prinzip ist dies allerdings nur eine Umgestaltung der heutigen Situation, die aber schon zu einer spürbaren Verbesserung führen kann, da die heutigen RE nicht mehr an den Landesgrenzen aufhören. Eine Ausweitung des Volumens ist dabei nicht vorgesehen.

Der „echte“ Fernverkehr kann dann mit deutlich höherem Komfort eingenwirtschaftlich betrieben werden. Dazu muss er aber auch deutlich besser sein, als ein IC.
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Beitrag von Hot Doc »

Auch wenn das eine interessante Diskussion ist und ich mich auch schon zu einem (kuzen) Beitrag hab hinreißen lassen: Es ist inzwischen weit weg vom Thema!!! Und es gibt eine passenderes Thema, also husch husch dorthin!
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Autobahn hat nicht verstanden, was ich meine.

Die jetzigen ICE/IC-Linien ausschreiben PLUS zusätzlicher Leistungen auf Linien, wo die Bahn selbst nicht fahren würde. Wo ist da das Problem?
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Bayernlover @ 21 Nov 2010, 17:47 hat geschrieben:Autobahn hat nicht verstanden, was ich meine.

Die jetzigen ICE/IC-Linien ausschreiben PLUS zusätzlicher Leistungen auf Linien, wo die Bahn selbst nicht fahren würde. Wo ist da das Problem?
Ich hatte schon verstanden, was Du gemeint hast. Aber ICE/IC Linen auszuschreiben, halte ich grundsätzlich für den falschen Weg. Was würde sich ändern, wenn die jetzigen ICE/IC Linien ausgeschrieben würden? Richtig, der Besteller müsste für die bisher eigenwirtschaftlich betriebenen Linien bezahlen, obwohl kein Zug mehr unterwegs ist. Wo liegt da der Sinn? Ob es Sinn macht, zusätzliche ICE/IC dorthin zu schicken, wo es sich wirtschaftlich nicht rechnet und diese Züge dann zu subventionieren, nur damit auf dem Zug dann ICE steht, glaube ich kaum.

Die Zahl der Reisenden, die z.B. von Hamburg nach München fahren, hält sich in überschaubaren Grenzen. Die meisten steigen irgendwo dazwischen zu und/oder aus. Also ist mein Vorschlag, die Bundesländer jeweils mit den Nacharbundesländern zu vernetzen und dies mit bestellten IR-Verkehren zu machen, aus Sicht der Kosten für die öffentliche Hand ein gangbarer Weg. Es besteht kein öffentliches Interesse daran, das ein Reisender von Hamburg nach München eine umsteigefreie, öffentlich finanzierte Eisenbahnverbindung hat.
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Beitrag von Bayernlover »

Autobahn @ 21 Nov 2010, 18:39 hat geschrieben: Was würde sich ändern, wenn die jetzigen ICE/IC Linien ausgeschrieben würden? Richtig, der Besteller müsste für die bisher eigenwirtschaftlich betriebenen Linien bezahlen, obwohl kein Zug mehr unterwegs ist.
Wieso kein Zug mehr unterwegs? Man würde statt der DB die ihre Linien selbst fährt diese einfach bestellen! Das heißt auf den jetzigen Strecken würde sich nichts ändern, nur dass die Überschüsse eben in Strecken gesteckt werden, wo man nichts verdienen kann. Was ist daran so kompliziert?
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Bayernlover @ 21 Nov 2010, 18:42 hat geschrieben: Wieso kein Zug mehr unterwegs? Man würde statt der DB die ihre Linien selbst fährt diese einfach bestellen! Das heißt auf den jetzigen Strecken würde sich nichts ändern, nur dass die Überschüsse eben in Strecken gesteckt werden, wo man nichts verdienen kann. Was ist daran so kompliziert?
Warum sollte die DB darauf eingehen?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von glemsexpress »

Boris Merath @ 22 Nov 2010, 01:04 hat geschrieben: Warum sollte die DB darauf eingehen?
Indem man sie per Gesetz zwingt?
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Beitrag von Bayernlover »

glemsexpress @ 22 Nov 2010, 09:34 hat geschrieben: Indem man sie per Gesetz zwingt?
Eben, hat doch beim Nahverkehr auch geklappt...
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Beitrag von Boris Merath »

Bayernlover @ 22 Nov 2010, 11:29 hat geschrieben: Eben, hat doch beim Nahverkehr auch geklappt...
Ähm nein - es ist niemand dran gehindert eigenwirtschaftlichen Nahverkehr anzubieten - macht nur keiner, weil ers nicht finanzieren kann.

Die Fernverkehrsstrecken, die Verlust machen, könnte man also genauso betreiben. Nur - man kann die DB nicht zwingen eine rentable Fernverkehrsverbindung aufzugeben, weil sie die Ausschreibung verloren hat. Wenn man jetzt also der DB sagt, ihr bekommt drei Strecken, eine die Gewinn macht, eine kostenneutrale und eine die Verluste macht, dann kann die DB dem Besteller sinngemäß den Vogel zeigen und weiterhin nur die profitable Strecke betreiben, und die Ausschreibung des weiteren ignorieren. Ein Verbot für die DB, die profitable Strecke zu betreiben, würde ja gerade dem unbedingt gewünschten Wettbewerb und dem freien Netzzugang widersprechen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Bayernlover »

Wenn man es so sieht, ja. Nur: Gibt es nicht im Nahverkehr auch Strecken, die man gewinnbringend fahren kann? Wenn man mit 300km/h alle Stunde durch Deutschland donnert und dabei noch Geld verdient wird man das doch im Nahverkehr auch können, oder?
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