Ich muss kein ausgebildeter Tf sein, um beurteilen zu können, warum jemand nebenher arbeitet. Vergleichbar von der Bezahlung und den Bedingungen her sind z.B. Krankenpfleger, und von denen geht auch ein nicht unerheblicher Teil einem Nebenjob im selben Gewerbe nach. Sicher nicht aus Geldgeilheit, sondern aus Notwendigkeit. Manche müssen eine Familie ernähren oder verdienen im Hauptjob einfach so wenig, dass sie davon schlecht oder gar nicht leben können. Und auch wenn ich kein ausgebildeter Krankenpfleger bin, kann ich durchaus nachvollziehen, warum diese Leute nebenher arbeiten.143 094-1 @ hat geschrieben:Ich halte es was das angeht mit Dieter Nuhr. Wenn Sie also keinerlei Ahnung haben über a) den Bahnbetrieb und b ) die organisatorischen Abläufe bezüglich Disposition des Fahrpersonals und den herrschenden Arbeits- und Wettbewerbsbedingungen in unserem Beruf, dann fordere ich Sie höflichst dazu auf, Ihr Halbwissen für sich zu behalten.
Um das beurteilen zu können, reicht mir allerdings ein Gehaltszettel. Dazu brauche ich keine 10 Jahre Berufserfahrung im Bahnbetrieb, und zu den Wettbewerbsbedingungen bei Ausschreibungen weiß ich möglicherweise mehr als Sie glauben, werter Herr Tf.
Abgesehen davon dass ich niemals einem Tf seinen Beruf erklären wollte, ist das hier nichtmal Halbwissen, sondern nur noch falsch.Ich brauche mir nicht von einem Studenten der in seinem Leben anscheinend noch nie richtig gearbeitet hat, meinen Beruf erklären zu lassen.
Sie nicht, aber genug andere hier.Desweiteren habe ich nirgendwo behauptet, "kurz vor der Armutsgrenze" zu stehen oder einen "Hungerlohn" zu verdienen.
Nun, das ist kein spezifisches Problem des Eisenbahnbereichs, auch wenn hier gern so getan wird.Darüber hinaus ich sehe durchaus die Gefahr, dass sich im Eisenbahnbereich durch die Liberlasierung ein Abwärtstrend der Lohnspirale abzeichnet.
Jemand der nebenbei Geld verdienen will oder muss ist ist nicht derjenige, der im Interesse der anderen Kollegen auf sein eigenes Zubrot verzichten sollte. Um die Lohnforderungen durchzusetzen, gibt es eine Gewerkschaft, und nicht den Familienvater, der sich so einen "Kampf" schlicht nicht leisten kann.Vom Grundsatz her spricht nichts gegen eine Nebentätigkeit. Nur habe ich damit ein sehr großes Problem, wenn diese im Wettbewerb zum Hauptberuf steht.
Das steht genau wo?Der Arbeitnehmer verkauft seine Arbeitskraft und seine aufgrund der Tätigkeit für den Hauptarbeitgeber vorhandenen Qualifikationen und Befähigungen (von diesem ausgebildetet und bezahlt!) an einen Konkurrenten seines Hauptarbeitgebers. Dies verstößt gegen das Wettbewerbsverbot
Weil man als Arbeitgeber durchaus begründen muss, warum man seinen Arbeitnehmern die Nebentätigkeit untersagt.Warum die DB nicht handelt, scheint man erahnen zu können, worauf ich aber nicht näher eingehen werde.
Schwachsinn ist vor allem die Entscheidungen anderer Menschen aus der Ferne beurteilen zu wollen, ohne die genauen Hintergründe zu kennen.Und außerdem: Wenn ich in Scheidung lebe, dann werde ich ganz bestimmt noch mehr arbeiten gehen und noch mehr verdienen, damit die Alte auch ja noch mehr Kohle abgreifen kann? Sorry aber das ist ja mal Schwachsinn!
Nun, zu den Gründen warum jemand so etwas tut, habe ich mich schon geäußert.Am Ende fahren sie dann auf DB-Zügen, für die sich die DB das Personal bei einem billigen Dienstleister einkauft um dadurch "normale" Arbeitsplätze mit Tariflohn einzusparen. Gibt es nicht? Doch gibt es! Konkreter Fall ist bekannt, wird aber von mir hier nicht herausposaunt.
Was jemand darf und was nicht ist gesetzlich geregelt. Und zum Stoppen der Abwärtsspirale gibt es die Gewerkschaft, welche höhere Löhne einfordern kann, nicht den Familienvater, der sonst vorm Ruin steht.Lokomotivführer sind Facharbeiter! Und ein Facharbeiter darf seine Arbeitskraft nicht unter Wert verkaufen. Ansonsten braucht er sich über den Abwärtstrend der Lohnspirale nicht zu wundern.
Das war mir schon vorher klar.Vielleicht ist es jetzt etwas klarer für den ein oder anderen warum ich etwas gegen diese Art von "Nebentätigkeit" habe!
Das klingt wie die Sprüche auf den Wahlplakaten aus den 30ern.Auch du, Kollege, solltest die Gefahr für DEINEN Arbeitsplatz erkennen!