Solche Bahnsysteme gibt es tatsächlich: Schweiz, Bahnsteighöhe 55cm, Flurebene 55cm (Ein- und Doppelstöcker), stufenloser Eintritt bei allen neueren Bahnhöfen. Welche Bahnsteighöhe schlägst du denn vor? Bodenhöhe des ICE ist etwa 105cm...firefly @ 16 Dec 2010, 18:08 hat geschrieben:Es gibt Bahnsysteme, wo die Bahnsteige genauso hoch sind wie die Flurebene in den Zügen. Die brauchen keine Trittstufen, die im Zweifel vereisen können und anschliessend die Tür blockieren. Ganz abgesehen davon, dass man bei vereisten Stufen immer auch die Chance, auf die Fresse zu fliegen und sich richtig zu verletzen.
Stufenlose Einstiege haben noch ganz andere gravierende Vorteile. Aber wir fummeln hier lieber mit 55 cm hohen Bahnsteigen rum und lassen die Fahrgäste hochkraxeln.
Railjet der ÖBB
In der Schweiz haben bei Weitem nicht alle Züge die gleiche Einstiegshöhe. In den RABDe 500 muss genauso hoch geklettert werden wie in die EC-Wagons. Dazu kommen Züge, die aus den Nachbarländern in die Schweiz fahren. Deren Flurebene ist selten auch nur in der Nähe von 55 cm.alphorn @ 22 Dec 2010, 23:09 hat geschrieben:Solche Bahnsysteme gibt es tatsächlich: Schweiz, Bahnsteighöhe 55cm, Flurebene 55cm (Ein- und Doppelstöcker), stufenloser Eintritt bei allen neueren Bahnhöfen. Welche Bahnsteighöhe schlägst du denn vor? Bodenhöhe des ICE ist etwa 105cm...firefly @ 16 Dec 2010, 18:08 hat geschrieben:Es gibt Bahnsysteme, wo die Bahnsteige genauso hoch sind wie die Flurebene in den Zügen. Die brauchen keine Trittstufen, die im Zweifel vereisen können und anschliessend die Tür blockieren. Ganz abgesehen davon, dass man bei vereisten Stufen immer auch die Chance, auf die Fresse zu fliegen und sich richtig zu verletzen.
Stufenlose Einstiege haben noch ganz andere gravierende Vorteile. Aber wir fummeln hier lieber mit 55 cm hohen Bahnsteigen rum und lassen die Fahrgäste hochkraxeln.
55 cm sind einfach grundsätzlich zu niedrig. Die Flurhöhe muss mal mindestens über den Drehgestellen liegen, um das Problem der Stufen nicht nach innen zu verlagern.
Deswegen erscheinen mir 114 cm für den Fernverkehr angemessen. In Ostasien sind solche Bahnsteighöhen üblich. Und da klappt es auch mit dem Stufen-freien Einstieg. Überhaupt können wir uns von asiatischen Bahngesellschaften eine ganz dicke Scheibe abschneiden.
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Im Nordosten der USA hat man das ganz pragmatisch gelöst ibdem man vielerorts zwei verschiedene Bahnsteighöhen hat. Der hintere Teil ist z.B hoch, sodass man stufenfrei in die MBCR Züge kommt (wer fit ist nimmt halt den vorderen Teil mit Stufe), die Acelas können da aber trotzdem noch halten
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB
Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
Das ist doch auch keine richtige Lösung. Wenn dein Sitz vorn ist und du nur hinten einsteigen kannst, rennst du im Zug umher. Damit werden noch mehr Probleme geschaffen.DumbShitAward @ 23 Dec 2010, 18:12 hat geschrieben: Im Nordosten der USA hat man das ganz pragmatisch gelöst ibdem man vielerorts zwei verschiedene Bahnsteighöhen hat. Der hintere Teil ist z.B hoch, sodass man stufenfrei in die MBCR Züge kommt (wer fit ist nimmt halt den vorderen Teil mit Stufe), die Acelas können da aber trotzdem noch halten
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Mit dem richtigen Lichtraumprofil gerne... und so lange es Bordsteine auf Straßen gibt und noch keine Autos, deren Einstieg man auf Oberkante Asphalt absenken kann, kann man es mit stufenfreien Züge auch übertreiben. :ph34r:Deswegen erscheinen mir 114 cm für den Fernverkehr angemessen. In Ostasien sind solche Bahnsteighöhen üblich. Und da klappt es auch mit dem Stufen-freien Einstieg.
Außerdem darf man nicht vergessen, wie man das mit der Evakuierung im Notfall macht, Aussteigen auf freier Strecke und solche Geschichten. Auch wenn es nicht vorgesehen ist, aber bei 55 cm Fußbodenhöhe an der Tür minus ein, zwei Stufen oder Schiebetritten kommen mehr Leute schneller von alleine raus als wenn du eine Einstiegshöhe hast, die doppelt so hoch liegt. Stell dir vor, du musst einen ICE, dessen Türkante auf 114 cm plus Gleis und Schotterbett liegt, also irgendwo bei 140 bis 150 cm in einem SFS-Tunnel evakuieren.
Was zum Beispiel?Überhaupt können wir uns von asiatischen Bahngesellschaften eine ganz dicke Scheibe abschneiden.
Damit kann man es nicht übertreiben. Stufen-freier Einsteig ist ein grosser Komfortgewinn für alle und für Menschen, die schlecht laufen können, essentiell, um überhaupt mitfahren zu können.Rohrbacher @ 23 Dec 2010, 18:25 hat geschrieben:Mit dem richtigen Lichtraumprofil gerne... und so lange es Bordsteine auf Straßen gibt und noch keine Autos, deren Einstieg man auf Oberkante Asphalt absenken kann, kann man es mit stufenfreien Züge auch übertreiben.
Erst stufenlose Einstiege machen die Fahrstühle zu den Bahnsteigen sinnvoll.
Einen Zug auf freier Strecke zu evakuieren, ist auch bei Stufen selten sinnvoll. Ob du nun einen Sprung von 80 cm oder 150 cm hast, die Leute brechen sich in beiden Fällen die Knochen und Rollstuhlfahrer kriegst du auch nicht raus.Rohrbacher @ 23 Dec 2010, 18:25 hat geschrieben:Außerdem darf man nicht vergessen, wie man das mit der Evakuierung im Notfall macht, Aussteigen auf freier Strecke und solche Geschichten. Auch wenn es nicht vorgesehen ist, aber bei 55 cm Fußbodenhöhe an der Tür minus ein, zwei Stufen oder Schiebetritten kommen mehr Leute schneller von alleine raus als wenn du eine Einstiegshöhe hast, die doppelt so hoch liegt. Stell dir vor, du musst einen ICE, dessen Türkante auf 114 cm plus Gleis und Schotterbett liegt, also irgendwo bei 140 bis 150 cm in einem SFS-Tunnel evakuieren.
Überhaupt, wie oft werden denn Züge auf freier Strecke evakuiert?
Den hoch-frequenten sorten-reinen Bahnbetrieb von SFS.Rohrbacher @ 23 Dec 2010, 18:25 hat geschrieben:Was zum Beispiel?
IC (wie der RABDe 500) und EC sind nicht das Hauptproblem: Erstens ist die Fahrgastwechselzeit ziemlich unwichtig, zweitens halten sie nur in grossen Bahnhöfen (wo Infrastruktur zum Einladen von Rollstühlen vorhanden ist) und drittens sind die lang genug, um einen eingebauten Rollstuhllift zu rechtfertigen.firefly @ 23 Dec 2010, 17:40 hat geschrieben:In der Schweiz haben bei Weitem nicht alle Züge die gleiche Einstiegshöhe. In den RABDe 500 muss genauso hoch geklettert werden wie in die EC-Wagons. Dazu kommen Züge, die aus den Nachbarländern in die Schweiz fahren. Deren Flurebene ist selten auch nur in der Nähe von 55 cm.
Die künftig fahrenden internationalen Züge in der Schweiz kommen besser mit 55cm als mit 114cm zurecht. Der bald kommende TGV Duplex hat Tiefeinstig, Richtung Stuttgart fahren vielleicht bald Twindexx mit Tiefeinstieg, aus Österreich kommt der Railjet mit Rollstuhllift. Nur die ICE und Gotthard-Neigezüge sind noch nicht rollstuhltauglich, aber die kämen mit 112cm wohl schlechter zurecht als mit 55cm (-40 cm für die erste Stufe).
- 55cm-Fahrzeuge ohne Stufen im Inneren sind machbar: Der Stadler FLIRT hat nur flache Rampen im Inneren über den Drehgestellen).firefly @ 23 Dec 2010, 17:40 hat geschrieben:55 cm sind einfach grundsätzlich zu niedrig. Die Flurhöhe muss mal mindestens über den Drehgestellen liegen, um das Problem der Stufen nicht nach innen zu verlagern.
Deswegen erscheinen mir 114 cm für den Fernverkehr angemessen. In Ostasien sind solche Bahnsteighöhen üblich. Und da klappt es auch mit dem Stufen-freien Einstieg.
- Stufen im Inneren wären eh ein viel kleineres Problem (mitfahren können ist für einen Rollstuhlfahrer wichtiger als den Wagen wechseln können). Auf die Fahrgastwechselzeit haben sie keinen Einfluss.
- 114cm sind teurer als 55cm und verlagern das Problem der Stufen zum Bahnsteigzugang. Ein Umbau ist schwieriger, weil oft Bahnsteigdächer angehoben werden müssen und mehr Platz für Zugangstreppen und -rampen gebraucht wird.
- 114cm erlaubt keine Halte der vielen existierenden 55cm- und 76cm-Fahrzeugen.
- 114cm vehindern jede Lademassüberschreitung und sind somit schlecht für den Güterverkehr.
- 114cm sind keine TSI-Norm, 55cm schon.
- 114cm bedingen, dass SÄMTLICHES Rollmaterial umgebaut wird, um den stufenfreien Zugang zu gewährleisten (Dosto mit Tiefeinstieg?)
In der Schweiz klappts ja auch schon weitgehend mit dem stufenfreien Zugang. In 10-20 Jahren werden nur noch einige Neigezüge und internationale Züge - eine kleine Minderheit - nicht passen, und die kann man mit Rollstuhlliften ausstatten.
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Hublift = Fahrstuhl zum Zug.Erst stufenlose Einstiege machen die Fahrstühle zu den Bahnsteigen sinnvoll.
Schonmal ausprobiert? Das macht schon einen erheblichen Unterschied! 80 cm kriegt man als normaler Erwachsener noch eher hin als 150 cm, was bei manchen Leuten schon nah an der Körpergröße ist.Ob du nun einen Sprung von 80 cm oder 150 cm hast, die Leute brechen sich in beiden Fällen die Knochen
Wie viele Leute, die nicht in der Lage sind, ein, zwei Stufen zu gehen, fahren mit dem Zug?Überhaupt, wie oft werden denn Züge auf freier Strecke evakuiert?
Und wie kommen die dann überhaupt über den Bordstein zum Bahnhof und aus'm Taxi, Bus, wie auch immer? Ich stelle diese Frae bis zu ihrer Beantwortung.
Die Frage "wie oft" ist bei der Evakuierungsfrage sowieso nicht entscheidend. Es gibt jedenfalls Rettungsübungen, da wird genau das geübt. So ein ICE beispielsweise fährt auch nicht alle 60 Sekunden eine Haltestelle an an der man die Evakuierung sinnvoller durchführen kann. Wenn dir zwischen Würzburg und Fulda der ICE abfackelt oder "einfach nur" entgleist, weil dir z.B. 'ne Schafherde in den Zug rennt, dann kommst du halt u.U. nicht mehr zum nächsten Bahnsteig.
Selbst als in Dachau die Regionalbahn letzten Winter etwas angekokelt ist, hat der Zug nicht im Bahnhof gehalten, sondern dahinter. War nicht so geplant, aber Shit happens. Und dann kannst du nicht fragen, also hey das war jetzt aber nicht vorgesehen... wie oft kommt sowas schon vor.
Von wegen unwichtig. Die Ein- und Aussteigezeiten beeinflussen die Standzeit der Züge massgeblich. Und die Minuten, die man im Bahnhof spart, muss man auf der Strecke nicht hinterher fahrenalphorn @ 23 Dec 2010, 23:26 hat geschrieben:IC (wie der RABDe 500) und EC sind nicht das Hauptproblem: Erstens ist die Fahrgastwechselzeit ziemlich unwichtig,
Was hat das mit der Länge zu tun. Stufenfreiheit brauchst du auch für kurze Züge.alphorn @ 23 Dec 2010, 23:26 hat geschrieben:zweitens halten sie nur in grossen Bahnhöfen (wo Infrastruktur zum Einladen von Rollstühlen vorhanden ist) und drittens sind die lang genug, um einen eingebauten Rollstuhllift zu rechtfertigen.
Die Rollstuhl-Hublifte sind ja wohl ein schlechter Scherz. Mit solchen Ungetümen vertreibt man bestimmte Fahrgast-Gruppen. Das ist wahrscheinlich auch das Ziel des Ganzen.
Was die Schweiz macht, kann uns egal sein. Die Schweiz genügt sich ohnehin nur sich selbst.alphorn @ 23 Dec 2010, 23:26 hat geschrieben: Die künftig fahrenden internationalen Züge in der Schweiz kommen besser mit 55cm als mit 114cm zurecht. Der bald kommende TGV Duplex hat Tiefeinstig, Richtung Stuttgart fahren vielleicht bald Twindexx mit Tiefeinstieg, aus Österreich kommt der Railjet mit Rollstuhllift. Nur die ICE und Gotthard-Neigezüge sind noch nicht rollstuhltauglich, aber die kämen mit 112cm wohl schlechter zurecht als mit 55cm (-40 cm für die erste Stufe).
Mit einem FLIRT kannste aber keine 300 km/h fahren. Und wirst du auch nie können mit den kleinen Rädchen, die der hat.alphorn @ 23 Dec 2010, 23:26 hat geschrieben:- 55cm-Fahrzeuge ohne Stufen im Inneren sind machbar: Der Stadler FLIRT hat nur flache Rampen im Inneren über den Drehgestellen).
Stufen im Inneren sind Stolperfallen, behindern Bistrowägelchen und Rollstuhlfahrer können weder das Bordrestaurant noch das WC erreichen.alphorn @ 23 Dec 2010, 23:26 hat geschrieben:- Stufen im Inneren wären eh ein viel kleineres Problem (mitfahren können ist für einen Rollstuhlfahrer wichtiger als den Wagen wechseln können). Auf die Fahrgastwechselzeit haben sie keinen Einfluss.
Bahnhofs-Umbauten stehen ohnehin an. Und dann machen die Zusatzkosten für ordentliche Bahnsteige nur einen verschwindend kleinen Teil der Gesamtkosten aus.alphorn @ 23 Dec 2010, 23:26 hat geschrieben:- 114cm sind teurer als 55cm und verlagern das Problem der Stufen zum Bahnsteigzugang. Ein Umbau ist schwieriger, weil oft Bahnsteigdächer angehoben werden müssen und mehr Platz für Zugangstreppen und -rampen gebraucht wird.
Die wirklich wichtigen Bahnsteige kann man umbauen.alphorn @ 23 Dec 2010, 23:26 hat geschrieben: - 114cm erlaubt keine Halte der vielen existierenden 55cm- und 76cm-Fahrzeugen.
Auf den Gleisen des schnellen Fernverkehrs hat Güterverkehr auch nichts zu suchen. Ausserdem werden die betreffende Bahnhöfe überhaupt nicht von Güterzügen befahren.alphorn @ 23 Dec 2010, 23:26 hat geschrieben:- 114cm vehindern jede Lademassüberschreitung und sind somit schlecht für den Güterverkehr.
Normen kann man anpassen.alphorn @ 23 Dec 2010, 23:26 hat geschrieben: - 114cm sind keine TSI-Norm, 55cm schon.
Rollmaterial fluktuiert ohnehin. Da wachsen die niedrigen Einstiege bald raus. Und Dostos kann man auch mit Hocheinstieg ausrüsten.alphorn @ 23 Dec 2010, 23:26 hat geschrieben:- 114cm bedingen, dass SÄMTLICHES Rollmaterial umgebaut wird, um den stufenfreien Zugang zu gewährleisten (Dosto mit Tiefeinstieg?)
In der Schweiz gibt es auch keinen schnellen Fernverkehr.alphorn @ 23 Dec 2010, 23:26 hat geschrieben:In der Schweiz klappts ja auch schon weitgehend mit dem stufenfreien Zugang. In 10-20 Jahren werden nur noch einige Neigezüge und internationale Züge - eine kleine Minderheit - nicht passen, und die kann man mit Rollstuhlliften ausstatten.
Hublifte sind die juristischen Feigenblätter der Bahngesellschaften. In der Praxis stehen sie nur rum und wenn sie mal gebraucht werden, sind sie kaputt.Rohrbacher @ 23 Dec 2010, 23:51 hat geschrieben:Hublift = Fahrstuhl zum Zug.
Bei 80 cm bricht man sich einen Knöchel, bei 150 cm beide Knöchel. Man braucht also so oder so eine Notfall-Rutsche.Rohrbacher @ 23 Dec 2010, 23:51 hat geschrieben:Schonmal ausprobiert? Das macht schon einen erheblichen Unterschied! 80 cm kriegt man als normaler Erwachsener noch eher hin als 150 cm, was bei manchen Leuten schon nah an der Körpergröße ist.
Wahrscheinlich wenige. Wenn es nur schwer genug ist für Menschen, die nicht mehr so gut laufen können, bleiben die gleich fern.Rohrbacher @ 23 Dec 2010, 23:51 hat geschrieben:Wie viele Leute, die nicht in der Lage sind, ein, zwei Stufen zu gehen, fahren mit dem Zug?
Bordsteine sind an den kritischen Stellen abgesenkt, Busse sind bereits stufenfrei zu besteigen und Taxis werden aus diesem Grund gemieden.Rohrbacher @ 23 Dec 2010, 23:51 hat geschrieben:Und wie kommen die dann überhaupt über den Bordstein zum Bahnhof und aus'm Taxi, Bus, wie auch immer?
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Bei 80cm bricht man sich gar nichts wenn man nicht gleich nen Weitsprungwettbewerb dabei macht. 80cm hat ja schon ein Barhocker der niedrigeren Sorte.firefly @ 24 Dec 2010, 13:03 hat geschrieben: Bei 80 cm bricht man sich einen Knöchel, bei 150 cm beide Knöchel. Man braucht also so oder so eine Notfall-Rutsche.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Das interessiert aber über 98% der Fahrgäste überhaupt nicht weil sie in langsameren Zügen fahren. DB-Fernverkehr hat lächerliche 120Mio Passagiere/Jahr, schon alleine die AVG im Bereich Karlsruhe befördert schon 70Mio Fahrgäste, DB-Regio 1,1Mrd/Jahr.firefly @ 24 Dec 2010, 13:03 hat geschrieben:Mit einem FLIRT kannste aber keine 300 km/h fahren.
Also ist dieses fixieren auf den eher unwichtigen HGV genau der falsche weg wie das ja auch die SBB beweißt.
Blöd nur das das Rollstuhl-WC genau neben den Rollstuhl-Plätzen ist und die Rolli-Plätze meist in Bereichen mit am-Platz-Service untergebracht sind, z.B. in der 1. Klasse. Zudem behindert einen Rollifahrer im Zug noch etwas gaz anders, nämlich die engen Gänge, weshalb es für einen Rollifahrer meist eh nicht möglich ist sich außer den Bereich zwischen Tür, Platz und WC zu bewegen. Stufen spielen also für Rollifahrer keine Rolle.firefly @ 24 Dec 2010, 13:03 hat geschrieben:und Rollstuhlfahrer können weder das Bordrestaurant noch das WC erreichen.
Bis alle Umgebaut sind vergehen 50 Jahre.firefly @ 24 Dec 2010, 13:03 hat geschrieben:Bahnhofs-Umbauten stehen ohnehin an.
Blöd nur das so gut wie jede Europäische HGV-Linie auch mal über Strecken fahren muss wo auch Güterzüge verkehren.firefly @ 24 Dec 2010, 13:03 hat geschrieben:Auf den Gleisen des schnellen Fernverkehrs hat Güterverkehr auch nichts zu suchen.
Ich bin selber schon an einen 38er Bahnsteig aus einen ICE mit kaputten Bremsen evakuiert worden. War da überigens Begleitpersohn eines Rollifahrers mit Hand-Rollstuhl. Und wenn man sich nicht absolut blöd anstellt dann bekommt es eine fähige Begleitpersohn problemlos hin einen Rollifahrer bei einer solchen Situation alleine aus den ICE zu kriegen. Bei einen Einstieg über 1m wäre das absolut unmöglich gewesen. Auch der Einstieg in den nächten ICE der dann auch an einen 38er Bahnsteig hielt gestaltete sich ohne Probleme, dank niedriger Stufe.firefly @ 24 Dec 2010, 13:03 hat geschrieben:Bei 80 cm bricht man sich einen Knöchel, bei 150 cm beide Knöchel. Man braucht also so oder so eine Notfall-Rutsche.
DAS könnte erklären, wieso von unseren 80 Mio. Eisenbahnern in Deutschland nur so wenige vor Ort sind, wenn man mal einen braucht - die anderen 79 Mio. liegen mit gebrochenen Knöcheln im Krankenhaus, nachdem sie von Schienenfahrzeugen aller Art abgestiegen sind. Die EUK sollte Steuerzuschüsse bekommen.firefly @ 24 Dec 2010, 13:03 hat geschrieben: Bei 80 cm bricht man sich einen Knöchel, bei 150 cm beide Knöchel. Man braucht also so oder so eine Notfall-Rutsche.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck
Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Ein Barhocker steht auch auf ebenen festen Untergrund. Ausserdem sitzt man drauf. Das sieht auf freier Bahnstrecke alles anders aus.Boris Merath @ 24 Dec 2010, 21:43 hat geschrieben:Bei 80cm bricht man sich gar nichts wenn man nicht gleich nen Weitsprungwettbewerb dabei macht. 80cm hat ja schon ein Barhocker der niedrigeren Sorte.
Da irrst du dich aber gewaltig. Nur weil der Fernverkehr einen kleinen Teil der Verkehrsleistung erbringt, heisst das noch lange nicht, dass mehr als 98% ihn nie benutzen und er ihnen folglich egal sein kann. Schneller Fernverkehr ist Bestandteil eines jeden ausgefeilten Bahnnetzes. Seine Bedeutung misst sich nicht allein in P-km.glemsexpress @ 25 Dec 2010, 00:00 hat geschrieben:Das interessiert aber über 98% der Fahrgäste überhaupt nicht weil sie in langsameren Zügen fahren. DB-Fernverkehr hat lächerliche 120Mio Passagiere/Jahr, schon alleine die AVG im Bereich Karlsruhe befördert schon 70Mio Fahrgäste, DB-Regio 1,1Mrd/Jahr.
Also ist dieses fixieren auf den eher unwichtigen HGV genau der falsche weg wie das ja auch die SBB beweißt.
Die SBB beweist in der Hinsicht gar nichts. In einem kleinen Land wie der Schweiz kommt man mit Nahverkehr allein vielleicht hin. In Deutschland aber schon nicht mehr.
Das kann man auch wesentlich schneller machen.glemsexpress @ 25 Dec 2010, 00:00 hat geschrieben:Bis alle Umgebaut sind vergehen 50 Jahre.
HG-Linien fahren nirgends wo hin, allenfalls HG-Züge. Und selbst die müssen die HG-Linien nicht verlassen. Sie können es vielleicht. Aber selbst das nicht überall. In Spanien z.B. so gut wie nirgends.glemsexpress @ 25 Dec 2010, 00:00 hat geschrieben:Blöd nur das so gut wie jede Europäische HGV-Linie auch mal über Strecken fahren muss wo auch Güterzüge verkehren.
Wir reden hier aber nicht davon, im Bahnhof zu evakuieren, sondern von freier Strecke. Im Bahnhof würde eine Evakuierung an einem Hochbahnsteig immer schneller sein. Mit einem 38 cm hohen Erdwall wirst du den Vergleich nicht gewinnen können.glemsexpress @ 25 Dec 2010, 00:00 hat geschrieben:Ich bin selber schon an einen 38er Bahnsteig aus einen ICE mit kaputten Bremsen evakuiert worden. War da überigens Begleitpersohn eines Rollifahrers mit Hand-Rollstuhl. Und wenn man sich nicht absolut blöd anstellt dann bekommt es eine fähige Begleitpersohn problemlos hin einen Rollifahrer bei einer solchen Situation alleine aus den ICE zu kriegen. Bei einen Einstieg über 1m wäre das absolut unmöglich gewesen. Auch der Einstieg in den nächten ICE der dann auch an einen 38er Bahnsteig hielt gestaltete sich ohne Probleme, dank niedriger Stufe.
Man kann sich auf die Türkante im Zug setzen, schon werden aus 80cm Höhendifferenz nur noch ein 20cm-Hopser. Das ist kein Problem. Bei nem Meter 20 hingegen hast auch mit dem Türkantentrick noch 60m differenz. Das ist ein kleiner aber feiner Unterschied.firefly @ 26 Dec 2010, 00:41 hat geschrieben: Ein Barhocker steht auch auf ebenen festen Untergrund. Ausserdem sitzt man drauf. Das sieht auf freier Bahnstrecke alles anders aus.
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Ich bin schon mehrmals aus nem 96cm-Fahrzeug ohne Trittstufe ausgestiegen - geht gut, aber ist geschätzt 20cm zu hoch für angenehmes fallenlassen. Damit sollten 80cm kein Problem darstellen. Dasselbe mal aus nem 96cm-Fahrzeug aufgeständert ca. 20 bis 30cm höher war schon ziemlich heftig - das muss ich nicht dauernd wiederholen. Und natürlich springt man aus so ner Höhe nicht im Stehen raus, sondern setzt sich auf den Boden und lässt sich dann runtergleiten.firefly @ 26 Dec 2010, 00:41 hat geschrieben: Ein Barhocker steht auch auf ebenen festen Untergrund. Ausserdem sitzt man drauf. Das sieht auf freier Bahnstrecke alles anders aus.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
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Eine Minute mehr Haltezeit beim ICE Hamburg-München macht einen Fahrzeitunterschied von 8 Minuten, also etwas über 2%. Auf der S3 in München hingegen wären es 29 Minuten, entsprechend 35%. Welche der beiden Standzeiten soll also optimiert werden? Wohl eher die S-Bahn.firefly @ 24 Dec 2010, 13:03 hat geschrieben:Die Ein- und Aussteigezeiten beeinflussen die Standzeit der Züge massgeblich.
Das hat sehr viel mit der Länge zu tun. Kurze Züge sind zahlreicher und preiskritischer; soll in jedes Regio Shuttle ein Rollstuhllift eingebaut werden, der dann sehr selten gebraucht wird? Die Bahnsteighöhe soll sich am Nahverkehr orientieren, bei den wenigen teuren Fernverkehrszügen kommts auf einen Lift nicht mehr an.firefly @ 24 Dec 2010, 13:03 hat geschrieben:[Einbau von Rollstuhlliften] Was hat das mit der Länge zu tun. Stufenfreiheit brauchst du auch für kurze Züge.
Quelle für diese Aussage? In der Schweiz läufts noch momentan noch mit Hubliften am Bahnsteig, aber ich seh keinen Grund, warum eingebaute schlechter funktionieren sollen.firefly @ 24 Dec 2010, 13:03 hat geschrieben:Die Rollstuhl-Hublifte sind ja wohl ein schlechter Scherz. Mit solchen Ungetümen vertreibt man bestimmte Fahrgast-Gruppen. Das ist wahrscheinlich auch das Ziel des Ganzen.
Die Schweiz hält sich schon länger und besser als z.B. Deutschland and europäische Standards, Stichwort ETCS, TSI und Güterverkehrsliberalisierung. Zudem ist der Auslandsverkehrsanteil hier wesentlich grösser.firefly @ 24 Dec 2010, 13:03 hat geschrieben:Was die Schweiz macht, kann uns egal sein. Die Schweiz genügt sich ohnehin nur sich selbst.
Wie ich schon sagte: FV darf von mir aus auch eine andere Bodenhöhe als 55cm haben (obwohl es auch mit 55cm geht: TGV Duplex), denn der FV hat so wenige Züge und so wenige Haltestellen, dass man dort problemlos Lifte bereitstellen kann.firefly @ 24 Dec 2010, 13:03 hat geschrieben:Mit einem FLIRT kannste aber keine 300 km/h fahren. Und wirst du auch nie können mit den kleinen Rädchen, die der hat.
Stufen am Eingang sind auch Stolperfallen, und die kriegt man mit 55cm schneller und billiger weg als mit 114cm. Ein Bistrowagen kommt durch einen FLIRT durch, ebenso durchs Oberdeck eines TGV Duplex. Rollstuhlfahrer erreichen auf jeden Fall das WC, weil sie im richtigen Wagen einsteigen, und in den meisten Zügen (Railjet) auch noch das Restaurant, weils im gleichen Wagen wie das Behindertenabteil ist.firefly @ 24 Dec 2010, 13:03 hat geschrieben:Stufen im Inneren sind Stolperfallen, behindern Bistrowägelchen und Rollstuhlfahrer können weder das Bordrestaurant noch das WC erreichen.
Dauert 40 Jahre, bis alle umgebaut sind. Was machst du in der Übergangszeit, wenn einige Züge 55cm- und andere 114cm-Einstieg haben?firefly @ 24 Dec 2010, 13:03 hat geschrieben:Bahnhofs-Umbauten stehen ohnehin an.
Ach, 114cm nur für schnellen Fernverkehr? Welche Bahnsteighöhe dann für Nahverkehr? Zudem fährt wie anderswo erwähnt fast jeder Zug des schnellen Fernverkehrs irgendwo auch mal über Gleise, die auch von Güterzügen befahren werden.firefly @ 24 Dec 2010, 13:03 hat geschrieben:Auf den Gleisen des schnellen Fernverkehrs hat Güterverkehr auch nichts zu suchen. Ausserdem werden die betreffende Bahnhöfe überhaupt nicht von Güterzügen befahren.
Deutschland genügt sich ohnehin nur sich selbst? Die Schweizer halten sich an Normen, und 55cm ist eine Norm.firefly @ 24 Dec 2010, 13:03 hat geschrieben:Normen kann man anpassen.
Bald? Rollmaterial lebt 40 Jahre, wie soll das in der Übergangszeit funktionieren? Und nein, Hocheinstieg im Dosto geht nicht, wenn du im Oberdeck einen stufenfeien Boden haben willst für den Bistrowagen und bequemen Wagenwechsel.firefly @ 24 Dec 2010, 13:03 hat geschrieben:Rollmaterial fluktuiert ohnehin. Da wachsen die niedrigen Einstiege bald raus. Und Dostos kann man auch mit Hocheinstieg ausrüsten.
Quatsch. Wenn man sich auf die Kante setzt, sind's noch 40cm bzw. 110cm bis zum Boden. Bei 40cm passiert gar nix.firefly @ 24 Dec 2010, 13:03 hat geschrieben:Bei 80 cm bricht man sich einen Knöchel, bei 150 cm beide Knöchel.
Man setzt sich nicht ruhig auf die Kante und lässt sich langsam runter gleiten, wenn Dutzende hinter einem drängeln und der Zug in Flammen steht. Wenn wirklich auf freier Strecke evakuiert wird, ist Not am Mann. Dann wird es hektisch.Didy @ 26 Dec 2010, 00:50 hat geschrieben:Man kann sich auf die Türkante im Zug setzen, schon werden aus 80cm Höhendifferenz nur noch ein 20cm-Hopser. Das ist kein Problem. Bei nem Meter 20 hingegen hast auch mit dem Türkantentrick noch 60m differenz. Das ist ein kleiner aber feiner Unterschied.
Bei beiden System natürlich. Wenn du meinst, Fern- und Nahverkehr gegen einander ausspielen zu können, bist du hier falsch.alphorn @ 26 Dec 2010, 01:20 hat geschrieben:Eine Minute mehr Haltezeit beim ICE Hamburg-München macht einen Fahrzeitunterschied von 8 Minuten, also etwas über 2%. Auf der S3 in München hingegen wären es 29 Minuten, entsprechend 35%. Welche der beiden Standzeiten soll also optimiert werden? Wohl eher die S-Bahn.
Es soll in gar kein Fz ein Lift eingebaut werden. Mit einem durchdachten Konzept für Bahnsteighöhen braucht man keine Hublifte.alphorn @ 26 Dec 2010, 01:20 hat geschrieben:Das hat sehr viel mit der Länge zu tun. Kurze Züge sind zahlreicher und preiskritischer; soll in jedes Regio Shuttle ein Rollstuhllift eingebaut werden, der dann sehr selten gebraucht wird? Die Bahnsteighöhe soll sich am Nahverkehr orientieren, bei den wenigen teuren Fernverkehrszügen kommts auf einen Lift nicht mehr an.
Die Spreizung an Einstiegshöhen im deutschen Nahverkehr reicht derzeit von 38 cm bis 96 cm. An was willst du dich da orientieren? Ich orientiere mich lieber an Systemen, die Hochgeschwindigkeit und Barriere-Freiheit erreichen.
Ob eingebaut oder am Bahnsteig vorrätig ist im Grunde gleich. Es ist in beiden Fälle eine dritt-klassige Lösung für ein Problem, dass sich nachhaltiger lösen lässt.alphorn @ 26 Dec 2010, 01:20 hat geschrieben: Quelle für diese Aussage? In der Schweiz läufts noch momentan noch mit Hubliften am Bahnsteig, aber ich seh keinen Grund, warum eingebaute schlechter funktionieren sollen.
Das nützt dir aber bei Bahnsteighöhen nichts.alphorn @ 26 Dec 2010, 01:20 hat geschrieben: Die Schweiz hält sich schon länger und besser als z.B. Deutschland and europäische Standards, Stichwort ETCS, TSI und Güterverkehrsliberalisierung. Zudem ist der Auslandsverkehrsanteil hier wesentlich grösser.
Und gerade weil der FV nur wenige Halte bedient, kann man die auch für ihn herrichten. Und das umfasst eben auch einen stufenlosen Einstieg.alphorn @ 26 Dec 2010, 01:20 hat geschrieben: Wie ich schon sagte: FV darf von mir aus auch eine andere Bodenhöhe als 55cm haben (obwohl es auch mit 55cm geht: TGV Duplex), denn der FV hat so wenige Züge und so wenige Haltestellen, dass man dort problemlos Lifte bereitstellen kann.
Das bezweifle ich aber, dass du mit 55 cm die Stufen am Einstieg weg kriegst. Mit der Einstiegshöhe hast du an fast jedem grossen Bahnhof in Deutschland eine Stufe von 21 cm.alphorn @ 26 Dec 2010, 01:20 hat geschrieben: Stufen am Eingang sind auch Stolperfallen, und die kriegt man mit 55cm schneller und billiger weg als mit 114cm. Ein Bistrowagen kommt durch einen FLIRT durch, ebenso durchs Oberdeck eines TGV Duplex. Rollstuhlfahrer erreichen auf jeden Fall das WC, weil sie im richtigen Wagen einsteigen, und in den meisten Zügen (Railjet) auch noch das Restaurant, weils im gleichen Wagen wie das Behindertenabteil ist.
Schneller FV und GV sollten sich auch aus ganz anderen Gründen aus dem Weg gehen. Hier eine konsequente Trennung herbei zu führen, wäre ohnehin erstrebenswert.alphorn @ 26 Dec 2010, 01:20 hat geschrieben:Zudem fährt wie anderswo erwähnt fast jeder Zug des schnellen Fernverkehrs irgendwo auch mal über Gleise, die auch von Güterzügen befahren werden.
Aber eine Norm, mit der sich keine Stufenfreiheit im ganzen System erzielen lässt.alphorn @ 26 Dec 2010, 01:20 hat geschrieben: Deutschland genügt sich ohnehin nur sich selbst? Die Schweizer halten sich an Normen, und 55cm ist eine Norm.
Ach, das Oberdeck soll stufenfrei bleiben. Ausgerechnet die Ebene, die man nicht ohne Stufen erreicht. Das ist blanker Hohn.alphorn @ 26 Dec 2010, 01:20 hat geschrieben: Bald? Rollmaterial lebt 40 Jahre, wie soll das in der Übergangszeit funktionieren? Und nein, Hocheinstieg im Dosto geht nicht, wenn du im Oberdeck einen stufenfeien Boden haben willst für den Bistrowagen und bequemen Wagenwechsel.
Von wegen passiert gar nichts. Von hunderten Leuten im Zug sind mindestens ein paar Dutzend über 65. Du glaubst doch nicht im Ernst, dass die alle heil runter kommen.alphorn @ 26 Dec 2010, 01:20 hat geschrieben: Quatsch. Wenn man sich auf die Kante setzt, sind's noch 40cm bzw. 110cm bis zum Boden. Bei 40cm passiert gar nix.
Es gibt genügend Evakuierungssituationen, wo es nicht allzu brenzlig ist. Fahrzeugschaden, Oberleitung herunten, Schafe im Tunnel.... Momentan fällt mir nur eine "brenzlige" Evakuierung ein, nämlich der Triebkopfbrand in Offenbach.firefly @ 26 Dec 2010, 12:05 hat geschrieben: Man setzt sich nicht ruhig auf die Kante und lässt sich langsam runter gleiten, wenn Dutzende hinter einem drängeln und der Zug in Flammen steht. Wenn wirklich auf freier Strecke evakuiert wird, ist Not am Mann. Dann wird es hektisch.
Und auch dann ist es für eine schnelle Evakuierung nicht hilfreich, wenn sich jeder vierte was bricht oder verstaucht und somit die weitere Evakuierung erstmal behindert und verlangsamt.
Und auch wenn man nicht sitzend runterhüpft sondern aus dem Stehen oder Knien heraus, ist das Verletzungsrisiko bei 80cm deutlich geringer als bei 120cm Sprunghöhe. Und wie gesagt, je mehr sich verletzen, desto langsamer und hindernisreicher ist deine Evakuierung.
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Wenn du aber viele Leute in der Bahn haben willst dann heißt das das man sich eher um den Nahverkehr kümmern muss und so 300km/h Achterbahnen vernachlässigen kann.firefly @ 26 Dec 2010, 00:41 hat geschrieben:Da irrst du dich aber gewaltig. Nur weil der Fernverkehr einen kleinen Teil der Verkehrsleistung erbringt, heisst das noch lange nicht, dass mehr als 98% ihn nie benutzen und er ihnen folglich egal sein kann.
Was hat das mit der Größe des Landes zu tun? Das Leben endet nicht an den Landesgrenzen.firefly @ 26 Dec 2010, 00:41 hat geschrieben:Die SBB beweist in der Hinsicht gar nichts. In einem kleinen Land wie der Schweiz kommt man mit Nahverkehr allein vielleicht hin.
Es gibt aber nicht alle 2km einen Hochbehnsteig...firefly @ 26 Dec 2010, 00:41 hat geschrieben:Wir reden hier aber nicht davon, im Bahnhof zu evakuieren, sondern von freier Strecke. Im Bahnhof würde eine Evakuierung an einem Hochbahnsteig immer schneller sein.
Komisch das das bei meinen Fall problemlos funktionierte...firefly @ 26 Dec 2010, 00:41 hat geschrieben:Mit einem 38 cm hohen Erdwall wirst du den Vergleich nicht gewinnen können.
Wurden nicht erst am Wochendende mehrere Züge auf freier Strecke evakuiert weil sie einfach feststecken?firefly @ 26 Dec 2010, 12:05 hat geschrieben:Man setzt sich nicht ruhig auf die Kante und lässt sich langsam runter gleiten, wenn Dutzende hinter einem drängeln und der Zug in Flammen steht. Wenn wirklich auf freier Strecke evakuiert wird, ist Not am Mann. Dann wird es hektisch.
Ja, alles 55cm und gut ist. Aus deinen 1,14m-Bahnsteigen bruacht du spätestens in Frankreich, Österreich und der Schweiz Hublifte, während du von DoStos aus immer ebenerdig auf 55er Bahnsteigen aussteigen kannst, sowohl in Deutschland als auch der Schweiz, Österreich, Frankreich, Dänemark, Tschechien und Polen (also bei fast allen unseren Nachbarländern).firefly @ 26 Dec 2010, 12:05 hat geschrieben:Mit einem durchdachten Konzept für Bahnsteighöhen braucht man keine Hublifte.
Europaweit sollen die FV-Bahnsteige entweder 55cm oder 76cm (das wäre dann z.B. in den Niederlanden) hoch werden, dann kann man schon mit einer kleinen Rampe die Höhendifferenz überbrücken und braucht keine Hublifte mehr.
Das kann man doch auch Umbauen, oder?firefly @ 26 Dec 2010, 12:05 hat geschrieben:Mit der Einstiegshöhe hast du an fast jedem grossen Bahnhof in Deutschland eine Stufe von 21 cm.
Bei 1,14m geht das doch auch.
Begründug bitte. Ich sehe kein Problem wenn ein GZ auf Altbaustrecken auf den gleichen Gleis fährt wie ein ICE. Und bevor jetzt die Geschwindigkeit kommt muss ich dich noch mal daran erinnern das viele Altbaustrecken heute mit Vmax 200 betrieben werden.firefly @ 26 Dec 2010, 12:05 hat geschrieben:Schneller FV und GV sollten sich auch aus ganz anderen Gründen aus dem Weg gehen.
Du schlägst also verschieden Bahnsteighöhen für FV und RV/NV vor? Welche Bahnsteighöhe also für RV/NV? Und wie soll das in Bahnhöfen wie Stuttgart 21 funktionieren?firefly @ 26 Dec 2010, 12:05 hat geschrieben:Und gerade weil der FV nur wenige Halte bedient, kann man die auch für ihn herrichten. Und das umfasst eben auch einen stufenlosen Einstieg.
Wir sprechen ja nicht vom Istzustand, sondern wo wir hinwollen. Und 55cm Flurhöhe funktionieren wenigstens mit den existieren Bahnsteigen, 114cm Flurhöhe ohne Treppen, wie du sie willst, nicht.firefly @ 26 Dec 2010, 12:05 hat geschrieben:Das bezweifle ich aber, dass du mit 55 cm die Stufen am Einstieg weg kriegst. Mit der Einstiegshöhe hast du an fast jedem grossen Bahnhof in Deutschland eine Stufe von 21 cm.
Kostet Geld, welches anderswo wesentlich dringender benötigt wird.firefly @ 26 Dec 2010, 12:05 hat geschrieben:Schneller FV und GV sollten sich auch aus ganz anderen Gründen aus dem Weg gehen. Hier eine konsequente Trennung herbei zu führen, wäre ohnehin erstrebenswert.
55cm Bahnsteig + TGV Duplex + Stadler FLIRT = 100% Stufenfreiheit im gesamten System.firefly @ 26 Dec 2010, 12:05 hat geschrieben:[55cm ist eine Norm] Aber eine Norm, mit der sich keine Stufenfreiheit im ganzen System erzielen lässt.
Ich nenne Dir die existierende Lösung für 2 der 3 von Dir monierten Probleme (Stolperfallen, Bistrowagen) und Du beklagst Dich? Rollstühle können diesen Durchgang nicht benutzen, richtig, aber wieso sollten sie, wenn Behindertenabteil, Behinderten-WC und Bistro alle im gleichen Wagen sind (wie z.B. im Railjet)?firefly @ 26 Dec 2010, 12:05 hat geschrieben:[Stufenfreies Oberdeck im Doppelstöcker] Ach, das Oberdeck soll stufenfrei bleiben. Ausgerechnet die Ebene, die man nicht ohne Stufen erreicht. Das ist blanker Hohn.
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Wie ich oben bereits geschrieben würde, würde ein Rollifahrer sowieso zuerst an den normalen Sitzreihen scheitern bevor er überhaupt zu den Treppen käme.alphorn @ 27 Dec 2010, 00:14 hat geschrieben: Rollstühle können diesen Durchgang nicht benutzen, richtig, aber wieso sollten sie, wenn Behindertenabteil, Behinderten-WC und Bistro alle im gleichen Wagen sind (wie z.B. im Railjet)?
Wenn es nicht brenzlig ist, macht es keinen Sinn, die Leute auf freier Strecke aussteigen zu lassen. Da schleppt man den Zug besser ab.Didy @ 26 Dec 2010, 22:29 hat geschrieben:Es gibt genügend Evakuierungssituationen, wo es nicht allzu brenzlig ist. Fahrzeugschaden, Oberleitung herunten, Schafe im Tunnel.
Wenn du wirklich viele Leute in den Bahnen haben willst, musst du Schienen-Angebote für alle Entfernungen machen. Das Land mit dem grössten Modal-Split für den Schienenverkehr ist, soweit ich es in Erinnerung habe, Japan. Diesen hohen Anteil hat man dort nicht allein mit Nahverkehr erzielt.glemsexpress @ 26 Dec 2010, 23:52 hat geschrieben:Wenn du aber viele Leute in der Bahn haben willst dann heißt das das man sich eher um den Nahverkehr kümmern muss und so 300km/h Achterbahnen vernachlässigen kann.
Aber der Wirkungskreis der SBB. Die fährt so gut wie nicht aus der Schweiz raus. Und in der Schweiz gibt es kaum Distanzen über 400 km.glemsexpress @ 26 Dec 2010, 23:52 hat geschrieben:Was hat das mit der Größe des Landes zu tun? Das Leben endet nicht an den Landesgrenzen.
An SFSen hast du auch keinen Flachbahnsteig.glemsexpress @ 26 Dec 2010, 23:52 hat geschrieben:Es gibt aber nicht alle 2km einen Hochbehnsteig...
Nein, die anderen Länder brauchen genauso Hochbahnsteige. Dostos können ihren Ausstieg in fast jeder Höhe haben. Einstöckige Garnituren dagegen nur über den Drehgestellen. Und Letztere sind der Regelfall.glemsexpress @ 26 Dec 2010, 23:52 hat geschrieben:Ja, alles 55cm und gut ist. Aus deinen 1,14m-Bahnsteigen bruacht du spätestens in Frankreich, Österreich und der Schweiz Hublifte, während du von DoStos aus immer ebenerdig auf 55er Bahnsteigen aussteigen kannst, sowohl in Deutschland als auch der Schweiz, Österreich, Frankreich, Dänemark, Tschechien und Polen (also bei fast allen unseren Nachbarländern).
Die Flurhöhen liegen aber weiter über 110 cm. Da wirst du also immer noch Hublifte brauchen.glemsexpress @ 26 Dec 2010, 23:52 hat geschrieben:Europaweit sollen die FV-Bahnsteige entweder 55cm oder 76cm (das wäre dann z.B. in den Niederlanden) hoch werden, dann kann man schon mit einer kleinen Rampe die Höhendifferenz überbrücken und braucht keine Hublifte mehr.
Kann man. Aber man erhöht Bahnsteige, die zu flach sind, und senkt nicht noch ab.glemsexpress @ 26 Dec 2010, 23:52 hat geschrieben:Das kann man doch auch Umbauen, oder?
Bei 1,14m geht das doch auch.
Nur dass der Güterzug keine 200 km/h fährt. Und genau darin liegt das Problem. Die beiden Gattungen harmonieren nicht mit einander. Sie stehen sich gegenseitig im Weg.glemsexpress @ 26 Dec 2010, 23:52 hat geschrieben:Begründug bitte. Ich sehe kein Problem wenn ein GZ auf Altbaustrecken auf den gleichen Gleis fährt wie ein ICE. Und bevor jetzt die Geschwindigkeit kommt muss ich dich noch mal daran erinnern das viele Altbaustrecken heute mit Vmax 200 betrieben werden.
Unterschiedliche Bahnsteighöhen werden doch heute schon gebaut. Nur das meistens ziemlich planlos. Richtig wären 96 cm für S-Bahnen und 76 cm für den Regionalverkehr. Damit käme man schon hin. Auch wenn 96 cm für den Regionalverkehr im Grunde besser wären.alphorn @ 27 Dec 2010, 00:14 hat geschrieben:Du schlägst also verschieden Bahnsteighöhen für FV und RV/NV vor? Welche Bahnsteighöhe also für RV/NV? Und wie soll das in Bahnhöfen wie Stuttgart 21 funktionieren?
In Stuttgart wie anderswo sollten auf den SF-Gleise sowieso nichts anderes als HG-Züge verkehren. Dann kann man da auch problemlos Hochbahnsteige verbauen.
Die existierenden Bahnsteige sind in Deutschland fast ausschliesslich 76 cm hoch. Da funktionieren 55 cm Flurhöhen auch mehr schlecht als recht.alphorn @ 27 Dec 2010, 00:14 hat geschrieben:Wir sprechen ja nicht vom Istzustand, sondern wo wir hinwollen. Und 55cm Flurhöhe funktionieren wenigstens mit den existieren Bahnsteigen, 114cm Flurhöhe ohne Treppen, wie du sie willst, nicht.
Es wird aber keinen ausschliesslich doppelstöckigen HG-Verkehr geben. Der TGV Duplex ist die Ausnahme. Und das wird er aller Voraussicht nach auch bleiben.alphorn @ 27 Dec 2010, 00:14 hat geschrieben:55cm Bahnsteig + TGV Duplex + Stadler FLIRT = 100% Stufenfreiheit im gesamten System.
Mit einem 55 cm FLIRT wirst du auch Probleme haben, mit westdeutschen S-Bahnen zu harmonieren, die bis heute kein eigenes Netz haben.
55 cm schaffen mehr Probleme als sie lösen. Stufenfrei wird es damit jedenfalls nicht.
Übrigens ist bestenfalls eine Ebene der Dostos stufenfrei. Also kann das System damit nicht zu 100% stufenfrei werden.
Ich merke nur an, dass es Hohn ist, dass eine Ebene in sich stufenfrei ist, die nur über Stufen zu erreichen ist. Du kannst es auch Ironie nennen.alphorn @ 27 Dec 2010, 00:14 hat geschrieben:Ich nenne Dir die existierende Lösung für 2 der 3 von Dir monierten Probleme (Stolperfallen, Bistrowagen) und Du beklagst Dich? Rollstühle können diesen Durchgang nicht benutzen, richtig, aber wieso sollten sie, wenn Behindertenabteil, Behinderten-WC und Bistro alle im gleichen Wagen sind (wie z.B. im Railjet)?
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Also in einem Land, wo man in den Nahverkehrssystem "Stopfer" am Bahnsteig braucht und ein Auto erst zulassen kann, wenn man einen Stellplatz dafür hat, glaube ich schon, dass da sehr viel über den Nahverkehr geht. Ansonsten ist bei den Japanern irgendwas anders, denn in Deutschland sind deutlich über 50% der Autofahrten weniger als 10 km lang. Kann mir nicht vorstellen, dass die Japaner ihre Brötchen in einer 400 km entfernten Bäckerei kaufen.Wenn du wirklich viele Leute in den Bahnen haben willst, musst du Schienen-Angebote für alle Entfernungen machen. Das Land mit dem grössten Modal-Split für den Schienenverkehr ist, soweit ich es in Erinnerung habe, Japan. Diesen hohen Anteil hat man dort nicht allein mit Nahverkehr erzielt.
Versteh' ich nicht. Selbst bei drei ICE und drei RE in der Stunde passt zwischen München und Ingolstadt noch Güterverkehr dazwischen sogar ohne großartige Überholerei - außer der ICE bringt mal wieder Verspätung mit und schmeißt alles durcheinander. Aber auf den wenigsten Strecken kann man 1. schneller als 160 km/h fahren und gibt es 2. so viele ICE in der Stunde.Nur dass der Güterzug keine 200 km/h fährt. Und genau darin liegt das Problem. Die beiden Gattungen harmonieren nicht mit einander. Sie stehen sich gegenseitig im Weg.
Nein, zumindest in Bayern gibt's dafür sowas wie einen Plan.Unterschiedliche Bahnsteighöhen werden doch heute schon gebaut. Nur das meistens ziemlich planlos.
Weil du mit 96 cm mit fast keinem Fahrzeug vernünftig dran halten kannst oder wieso das?Richtig wären 96 cm für S-Bahnen und 76 cm für den Regionalverkehr. Damit käme man schon hin. Auch wenn 96 cm für den Regionalverkehr im Grunde besser wären.
Die 96 cm sind bei S-Bahnen wie z.B. München, Stuttgart und Frankfurt historisch gewachsen, weil es vor 40 Jahren noch keine Niederflurzüge gab. Neuere S-Bahnnetze wie in Nürnberg werden auf 76 cm ausgebaut, weil's dafür heute Fahrzeuge gibt und man für S-Bahn- und Regionalverkehr nichtmal besondere Bahnsteige braucht. Standard sind 55 und 76 cm, die 96 cm sind eine historisch gewachsene Sonderform.
Mörderwitz, wo wohnst du oder kennst du die Eisenbahn nur aus Bilderbüchern? Ich wette die rechnerische Durchschnittshöhe liegt heute noch irgendwo unter (!) 55 cm. Du kannst heute mehrere Hundert Kilometer fahren, ohne allzu viele 76 cm Bahnsteige anzutreffen. Ich hab' in der BEG-Stationsdatenbank nachgeschaut: Du kannst mit dem ALEX 220 km von München nach Lindau am Bodensee fahren, der letzte Bahnsteig, der höher als 55 cm ist, ist bereits in Geltendorf... selbst 55 cm hast du nur bei einigen neuen Bahnsteigen, die meisten alten sind zwischen 20 und 38 cm hoch... :rolleyes:Die existierenden Bahnsteige sind in Deutschland fast ausschliesslich 76 cm hoch.
Mit EuroCitys nur bis München, Hamburg, Brüssel, Luxemburg, Mailand, Venedig, Graz, Wien und früher z.B. auch Prag und Nizza, wenn man den online verfügbaren Bildern traut, wo die SBB-Wagen in den letzten Jahren planmäßig hingekommen sind.Aber der Wirkungskreis der SBB. Die fährt so gut wie nicht aus der Schweiz raus.
Die neueren S-Bahnnetze mit 76 cm passen, für die älteren mit 96 cm sind eigene Gleise mittel- bis langfristig vorgesehen.Mit einem 55 cm FLIRT wirst du auch Probleme haben, mit westdeutschen S-Bahnen zu harmonieren, die bis heute kein eigenes Netz haben.
Das Leben ist nunmal kein Ponyhof.Also kann das System damit nicht zu 100% stufenfrei werden.

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Und wenn das gerade aus irgendwelchen Gründen nicht klappt?firefly @ 31 Dec 2010, 00:53 hat geschrieben: Wenn es nicht brenzlig ist, macht es keinen Sinn, die Leute auf freier Strecke aussteigen zu lassen. Da schleppt man den Zug besser ab.
Letztens, der ICE, der in München 2km vorm Hbf die Oberleitung runtergeholt hat. Der stand DIREKT neben einem S-Bahnsteig. Erklär da mal den Leuten, dass die jetzt noch 4h warten müssen, bis die OL soweit weggeräumt wurde, dass der Zug abgeschleppt werden kann, wenn sie direkt daneben in die S-Bahn einsteigen und ihre Reise vielleicht mit 1-2h Verzögerung fortsetzen könnten.
EDIT:
Könnte/Sollte man die Bahnsteighöhen-Diskussion - analog der Prototypen im E-Netz Regensburg-Thema - nicht ebenfalls in ein eigenes Thema verschieben?
Erstens hat ein ICE gar nichts an einem S-Bahnsteig zu suchen.
Zweitens ist es purer Zufall, wenn ein Zug genau an einem Bahnsteig stehen bleibt.
Drittens ist ein S-Bahnsteig in der Grossstadt selbst 96 cm hoch und wird alle paar Minute bedient. An einem 22 cm Erdhaufen in Pusemuckel ist das anders. Da sitzte dann für Stunden/Tage fest.
Zweitens ist es purer Zufall, wenn ein Zug genau an einem Bahnsteig stehen bleibt.
Drittens ist ein S-Bahnsteig in der Grossstadt selbst 96 cm hoch und wird alle paar Minute bedient. An einem 22 cm Erdhaufen in Pusemuckel ist das anders. Da sitzte dann für Stunden/Tage fest.
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Die meisten Leute fahren villeicht 5x im Jahr weiter als 200km.firefly @ 31 Dec 2010, 00:53 hat geschrieben:Wenn du wirklich viele Leute in den Bahnen haben willst, musst du Schienen-Angebote für alle Entfernungen machen. Das Land mit dem grössten Modal-Split für den Schienenverkehr ist, soweit ich es in Erinnerung habe, Japan. Diesen hohen Anteil hat man dort nicht allein mit Nahverkehr erzielt.
Im Schnitt liegt die durchschnittliche Länge aller in D zurückgelegten Wege bei 10km, wobei aber 50% aller Autofahrten unter 6km lang sind (nicht 10km). Also interessiert HGV die meisten Leute nicht die Bohne.
Auch außerhalb der CH geht es nicht viel anders zu. Du musst z.B. auf deutschen Gebiet bis hinter Offenburg fahren bis du mal schneller als 160km/h fahren darfst. Das sind ab Grenze auch 125km.firefly @ 31 Dec 2010, 00:53 hat geschrieben:Aber der Wirkungskreis der SBB. Die fährt so gut wie nicht aus der Schweiz raus. Und in der Schweiz gibt es kaum Distanzen über 400 km.
Auf vielen Alt- und Ausbaustrecken aber schon.firefly @ 31 Dec 2010, 00:53 hat geschrieben:An SFSen hast du auch keinen Flachbahnsteig.
Klar, wir bauen ganz Europa um. Macht auch jeder mit.firefly @ 31 Dec 2010, 00:53 hat geschrieben:Nein, die anderen Länder brauchen genauso Hochbahnsteige.
Im Nahverkehr nicht. Und genau hier hast du aber die meisten Zugfahrten und auch die meisten Fahrgäste.firefly @ 31 Dec 2010, 00:53 hat geschrieben:Die Flurhöhen liegen aber weiter über 110 cm. Da wirst du also immer noch Hublifte brauchen.
In Germsersheim (zwischen Karlsruhe und Ludwigshafen) hat man erst 76er Bahnsteige (die auch nicht viel älter als 5 Jahre waren) zu 55ern umgebaut. Auch bei S21 soll min 1 S-Bahn Bahnsteig herabgesetzt werden.firefly @ 31 Dec 2010, 00:53 hat geschrieben:Kann man. Aber man erhöht Bahnsteige, die zu flach sind, und senkt nicht noch ab.
55er überall und die Probleme sind gelöst. Es gibt auch in D S-Bahnen mit 55er Bahnsteigen, z.B. die Basler. Die ganzen Ost-S-Bahnen (außer Berlin) dürften auch viele 55er Bahnsteige haben, oder?firefly @ 31 Dec 2010, 00:53 hat geschrieben:Richtig wären 96 cm für S-Bahnen und 76 cm für den Regionalverkehr. Damit käme man schon hin. Auch wenn 96 cm für den Regionalverkehr im Grunde besser wären.
Kommt auf die Streckenauslastung an. Bei einer ICE-Linie im 1h Takt und wenigen GZs macht eine durchmischung genau nix aus.firefly @ 31 Dec 2010, 00:53 hat geschrieben:Nur dass der Güterzug keine 200 km/h fährt. Und genau darin liegt das Problem. Die beiden Gattungen harmonieren nicht mit einander. Sie stehen sich gegenseitig im Weg.
Die DB ist doch eher eines der wenigern Bahnländer die noch keinen Doppelstöckigen HGV anbieten. Aber schon in einen Jahr sollen m.W. auch in Deutschland DoStos im HGV verkehren.firefly @ 31 Dec 2010, 00:53 hat geschrieben:Es wird aber keinen ausschliesslich doppelstöckigen HG-Verkehr geben. Der TGV Duplex ist die Ausnahme.
Die westdeutschen S-Bahnen auf 55 zu reduzieren dürfte einfacher sein als alle europäischen HGV-Stationen auf 1,14m anzuheben.firefly @ 31 Dec 2010, 00:53 hat geschrieben: Mit einem 55 cm FLIRT wirst du auch Probleme haben, mit westdeutschen S-Bahnen zu harmonieren, die bis heute kein eigenes Netz haben.

Zudem bietet sich für die wenigen S-Bahn Stationen wo REs und S-Bahn am gleichen Bahnsteig halten müssen auch ein Bahnsteig mit mehreren ebenen an. Gibt es z.B. in Bruchsal und KA-Durlach. Im 96er S-Bahn Netz von Stuttgart sind z.B. nur wenige Stationen kritisch:
- Plochingen
- Esslingen
- Waiblingen
- Winnenden
- Ludwigsburg
- Böblingen
Das RE-am-96er-Problem ist also beherrschbar.
Braucht man ja auch nicht.firefly @ 31 Dec 2010, 00:53 hat geschrieben:Übrigens ist bestenfalls eine Ebene der Dostos stufenfrei. Also kann das System damit nicht zu 100% stufenfrei werden.
Ja genau, für den Unfall im Landrückentunnel genau die richtige Lösung. Einfach abschleppen.firefly @ 31 Dec 2010, 00:53 hat geschrieben:Wenn es nicht brenzlig ist, macht es keinen Sinn, die Leute auf freier Strecke aussteigen zu lassen. Da schleppt man den Zug besser ab.
Aber nochmal: Auch wenn es brenzlig ist und du dich nicht hinsetzen kannst. Weil es von 76cm über SOK nicht einfach ist, heißt noch lange nicht, dass man es bedenkenlos auch noch schwieriger machen kann.
Im Gegenteil, die Sicherheitsanforderungen steigen permanent, siehe TSI. Das würde man mit einer deutlichen Erschwerung der Evakuierung völlig konterkarieren.
Du sagst ja auch nicht: Weil es über die Fluchtwege einer Veranstaltungshalle ohnehin schon lange dauert, bis alle draußen sind, isses eh schon egal und man kann die Fluchtwege auch gleich nochmal 30% enger bauen, damit man in den Treppenhäuser mehr Platz für Aufzüge hat.
Du willst also drei verschiedene Bahnsteighöhen? Und wie willst Du mit 76cm oder 96cm einen stufenfreien Einstieg in einen Doppelstöcker herstellen? Geht weder bei Tief- noch bei Mitteleinstieg. Und HIER kommt's im Gegensatz zu FV wirklich auf Stufenfreiheit an, RV und NV haben viel mehr Halte.firefly @ 31 Dec 2010, 00:53 hat geschrieben:Unterschiedliche Bahnsteighöhen werden doch heute schon gebaut. Nur das meistens ziemlich planlos. Richtig wären 96 cm für S-Bahnen und 76 cm für den Regionalverkehr. Damit käme man schon hin. Auch wenn 96 cm für den Regionalverkehr im Grunde besser wären.
Pro Richtung gibt's in S21 vier Gleise. An diesen vier Gleisen stehen gleichzeitig bis zu drei FV-Züge und zu anderen Zeiten gleichzeitig vier RV-Züge. Wieviele Bahnsteige sollen also 114cm haben und wieviele 76cm? (Kein Problem in Zürich: Der neue Tiefbahnhof hat 55cm und dort halten abwechselnd S-Bahnen und Fernverkehr, alle stufenfrei).firefly @ 31 Dec 2010, 00:53 hat geschrieben:In Stuttgart wie anderswo sollten auf den SF-Gleise sowieso nichts anderes als HG-Züge verkehren. Dann kann man da auch problemlos Hochbahnsteige verbauen.
Aber sie funktionieren. 114cm Flurhöhe ohne Treppen funktionieren überhaupt nicht. Wie soll die Übergangsphase aussehen? Bahnsteige und Züge auf 114cm umstellen würde Jahrzehnte dauern.firefly @ 31 Dec 2010, 00:53 hat geschrieben:Die existierenden Bahnsteige sind in Deutschland fast ausschliesslich 76 cm hoch. Da funktionieren 55 cm Flurhöhen auch mehr schlecht als recht.
Warum nicht? Wir reden ja davon, was ideal wäre. Sonst ich genauso sagen: Es wird aber keinen ausschliesslichen 114cm-Verkehr geben (denkst Du, dass ganz Europa auf 114cm umstellen wird?). Zudem gibt es deutlich mehr TGV Duplex (215 gebaut und bestellt) als ICE 1-3 (168 gebaut und bestellt). Bei denen schliessen sich ein durchgehendes Oberdeck und 114cm-Einstieg aus - die lassen sich also nicht mal umbauen.firefly @ 31 Dec 2010, 00:53 hat geschrieben:Es wird aber keinen ausschliesslich doppelstöckigen HG-Verkehr geben. Der TGV Duplex ist die Ausnahme. Und das wird er aller Voraussicht nach auch bleiben.
Welche Probleme schafft 55cm, die durch 114cm nicht geschaffen werden? 114cm werden stufenfrei, wenn man Bahnsteige und Züge anpasst. 55cm werden stufenfrei, wenn man Bahnsteige und Züge anpasst. Aber 55cm funktionieren auch dann, wenn erst ein Teil der Züge/Bahnsteige angepasst sind, 114cm nicht. Und 55cm-Bahnsteige sind auch für NV/RV verwendbar, 114cm-Bahnsteige nicht.firefly @ 31 Dec 2010, 00:53 hat geschrieben:Mit einem 55 cm FLIRT wirst du auch Probleme haben, mit westdeutschen S-Bahnen zu harmonieren, die bis heute kein eigenes Netz haben.
55 cm schaffen mehr Probleme als sie lösen. Stufenfrei wird es damit jedenfalls nicht.