[DIE WELT]Deutsche Bahn kapituliert endgültig

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yeg009a

Beitrag von yeg009a »

Nach Problemen bei den ICE-Zügen und der Berliner S-Bahn bricht nun überall im Land der Regionalverkehr ein

Ausfälle, Verspätungen, ganze Städte sind tagelang nicht erreichbar. Verkehrsminister nennen die Zustände "unhaltbar" und verlangen Konsequenzen Weiter >>
Diskussion im DSO, mehr, oder weniger fundiert.

//Edit: Link repariert *grummel* - genervtes Mitglied
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Und hier ham wirs auch schon - passt doch ins Kältethema.

Link geht nicht im Übrigen jetzt :D
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

yeg009a @ 7 Jan 2011, 23:43 hat geschrieben:
Nach Problemen bei den ICE-Zügen und der Berliner S-Bahn bricht nun überall im Land der Regionalverkehr ein

Ausfälle, Verspätungen, ganze Städte sind tagelang nicht erreichbar. Verkehrsminister nennen die Zustände "unhaltbar" und verlangen Konsequenzen [url=http://'http://www.welt.de/print/die_welt/wirtschaft/article11998112/Deutsche-Bahn-kapituliert-endgueltig.html']Weiter >>[/url]
[url=http://'http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?3,5194737,5194737#msg-5194737']Diskussion im DSO[/url], mehr, oder weniger fundiert.
Nach Problemen bei der Bedienung des Browsers bricht nun überall in der yeg009a-Welt der Linkverkehr ein.

Der Artikel über den "Weiter"-Link und die gesamte "Diskussion im DSO" sind nicht erreichbar. EF-Benutzer nennen die Zustände "unhaltbar" und verlangen Konsequenzen, konkret die Korrektur der Links.
yeg009a

Beitrag von yeg009a »

Beginn :offtopic:
Danke, Leute, jetzt funzt der Link wieder.

Ich habe, nachdem ich woanders einen Thema im anderen Forum aufgemacht habe, um mir die Schreibarbeit zu sparen, kopiert und hier eingefügt und darauf habe ich vertraut, daß das EF die Adresse, als korrekt erkennt und stattdessen verfälscht es heimlich die Adresse, in dem es unnötigerweise einen zusätzlichen "http://" im Präfix vor dem " 'http://...' " eingefügte.

@Trampolin: Witzig :)
Ende :offtopic:
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c-a-b
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Beitrag von c-a-b »

Trotzdem sind da ein paar heisse Sachen vergraben in dem Artikel, zum Beispiel die Aussagen, dass Orte wie z.B. Oberammergau seit 3 Wochen nicht mehr per Bahn erreichbar wären und auch das hier finde ich einen Schlag ins Gesicht der Deutschen Billigbahn:
"Probleme in diesem Ausmaß hat übrigens nur die Deutsche Bahn. Das private Bahnunternehmen in unserem Verbund fährt zuverlässiger", heißt es beim VVO.
Hinzu kommt jetzt auch noch das Hochwasser. Irgendwann demnächst, so würde es mich kaum mehr überraschen, heisst es dann wohl: Sorry, gar kein Zugverkehr mehr. Wir können's einfach nicht.
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DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

Als ich den Artikel durchgelesen habe, dachte ich zuerst an einen schlechten Scherz. Es scheint aber, dass zumindest die Tatsache, dass Oberammergau derzeit keinen Bahnverkehr hat (dafür allerdings SEV) korrekt ist. Vielleicht geht es nur mir so, aber der Artikel suggeriert zumindest, dass die Strecke aufgrund der Schneeverhältnisse nicht befahrbar ist (auch wenn er das nicht explizit besagt). Der Grund ist aber anscheinend, sofern man dem Merkur trauen kann, dass der DB Regio schlicht und ergreifend die ET 425 für die Strecke derzeit fehlen, da es wohl durch Eis bedingte Schäden an Gummidichtungen und Federn gegeben haben soll (vgl. hier). Ob das ein Konstruktionsfehler, Folge mangelhafter Wartung oder schlichtweg unvermeidbar war sei jetzt einmal dahingestellt, das können die 425 Spezis sicherlich besser beantworten.

Auch wenn eine zumindest mir plausibel erscheinende Erklärung vorliegt, ändert das natürlich nichts für den Reisenden (insofern er den SEV Bus nehmen muss), aber die schlampige und bisweilen tendenziöse journalistische Arbeit der Welt ärgert mich mindestens genau so. Ich möchte mich hier nicht als einer der häufig angefeindeten "DB-Fanboys" dargestellt sehen, allerdings finde ich, dass auch wenn mal wieder etwas fürchterlich bei der DB daneben geht eine fachlich und sachlich korrekte Darstellung in den Medien zu erwarten sein sollte. Das hat in meinen Augen auch nichts mit kostenloser PR für die Bahn zu tun aber langsam bekommt man den Eindruck, dass gewisse Kreise alles was die Bahn tut oder lässt gegen sie verwenden - und wenn das eigentlich argumentativ nicht drin ist, lässt man halt eine wesentliche Information weg, damit die Bahn wieder blöd da steht. Auch wenn das hier möglicherweise vermeidbar gewesen wäre - im Artikel wird auch die Forderung nach VTs der BRB laut, ob das so einfach ist wie die sich das vorstellen wage ich zu bezweifeln, aber das ist ein anderes Thema - merkt man schon aus welchem Verlag die Welt stammt...
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Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von Rohrbacher »

Die Winterprobleme sind nicht schön, es gibt viel Verbesserungspotential, aber im großen und ganzen, okay. Aber das mit Oberammergau finde ich in der Tat eine peinliche Vorstellung für eine globale Logistikfirma. Selbst wenn DB Regio die 425er ausgehen, ja hallo, dann müsste eine solche Firma doch wenigstens zwei (!) andere Fahrzeuge mit E- oder Dieseltraktion irgendwie auftreiben können, ein 628er aus Mühldorf und ein zusammengebastelter Wendezug aus München zum Beispiel. Dafür sollte man auch Personal herkriegen. Die Strecke ist echt nicht besonders anspruchsvoll, was die Fahrzeuge angeht und viele Züge mit großen Kapazitäten sind es ja nicht, ist ja nicht der MüNüX. Zur Not ginge auch ein Zug und ein Bus, dann zeigt man wenigstens einen Rest von Ehrgeiz den Zugverkehr auch auf einer Nebenstrecke aufrecht zu erhalten. Aber den Betrieb so lange ganz einstellen, ne Leute, so geht das nicht! Da braucht man sich bei Ausschreibungen dann nicht wundern. :wacko:
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ DumbShitAward

Ich kann Deine Pressekritik nicht teilen. Es ist für den Fahrgast schlicht egal warum auf der Strecke keine Züge fahren. Und die Erklärung im Merkur ist für die Bahn sogar noch peinlicher.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Autobahn @ 8 Jan 2011, 15:48 hat geschrieben: @ DumbShitAward

Ich kann Deine Pressekritik nicht teilen. Es ist für den Fahrgast schlicht egal warum auf der Strecke keine Züge fahren. Und die Erklärung im Merkur ist für die Bahn sogar noch peinlicher.
Dann sollte man auch nicht schreiben warum, denn genau das versucht die Welt hier.
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Russischer Spion
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Beitrag von Russischer Spion »

Es scheint aber, dass zumindest die Tatsache, dass Oberammergau derzeit keinen Bahnverkehr hat (dafür allerdings SEV) korrekt ist.
Kann 100% bestaetigen. Bin gestern nach Oberammergau gefahren: Starnberg ===> Tutzing ===> Murnau und dann weiter mit dem "Ersatzbus" :lol: .
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Bayernlover @ 8 Jan 2011, 15:51 hat geschrieben:Dann sollte man auch nicht schreiben warum, denn genau das versucht die Welt hier.
Ich zitiere aus der Welt:
"Wir hatten auf drei Strecken Engpässe, Oberammergau zum Beispiel ist seit drei Wochen nicht per Zug erreichbar", sagt Fritz Czeschka, Geschäftsführer der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG), die die Aufträge an Bahnunternehmen im Freistaat vergibt. Auf zwei weiteren Strecken in Nordostbayern hätte die Bahn nicht genug Schneefräsen, daher seien die Abschnitte unbefahrbar.
Es gab also auf drei Strecken zunächst nicht näher benannte Engässe, der Ausfall nach Oberammergau wurde erwähnt, ohne den Grund zu nennen. Auf zwei weiteren Strecken, die nicht näher benannt wurden, gibt es nicht genug Schneefräsen. Offenbar hat sich Herr Czeschka gegenüber der Welt nicht näher zu den Gründen des Totalausfalls nach Oberammergau geäußert. Genau so wenig hat er sich dazu geäußert, welche Strecken betroffen waren.

Man sollte nicht etwas in einen Artikel hineininterpretieren, was der Autor weder geschrieben noch beabsichtigt hat.

Der Merkur bezieht sich auf ein Gespräch mit Franz Lindemeier, dem Pressesprecher der DB AG in Bayern, der sich wiederum nicht zu den anderen zwei gesperrten Strecken äußert.
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Beitrag von Bayernlover »

Warum gibt's denn dann Journalismus? Ums mitzuteilen dass da nichts fährt? Ich find's ja auch dämlich, aber dass es in der hiesigen Presse anscheinend nach Inkompetenz geht wenn man über die Bahn schreibt ist ja kein Geheimnis, siehe die vielen Artikel des Berliner Kuriers über die Berliner S-Bahn.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Bayernlover @ 8 Jan 2011, 16:29 hat geschrieben:Warum gibt's denn dann Journalismus? Ums mitzuteilen dass da nichts fährt?
Genau das ist der Sinn des Journalismus. Und die Tagespresse legt nicht unbedingt Wert darauf, die Interessen von Eisenbahnfreunden bis ins letzte Detail zu bedienen. Das langweilt die Masse der Leser und kostet Auflage.
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Beitrag von Rohrbacher »

Autobahn @ 8 Jan 2011, 15:48 hat geschrieben: Ich kann Deine Pressekritik nicht teilen. Es ist für den Fahrgast schlicht egal warum auf der Strecke keine Züge fahren.
Schön dass du mal wieder für "den Fahrgast" sprichst, aber ich behaupte, es macht für die meisten schon einen Unterschied, ob der Zug nicht fährt, weil z.B. die Strecke renoviert wird oder weil das EVU es nicht gebacken bekommt, zwei Züge mit Personal bereitzustellen.
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Beitrag von Andre_HD »

Solche Pressemeldungen können eigentlich nur ein Ansporn sein, es in Zukunft besser zu machen. Natürlich sollte die Berichterstattung korrekt sein und einen SEV nicht verschweigen, aber auch mit SEV stellt sich einfach die Frage, warum es erst soweit kommen konnte. Aber vielleicht lernt es die DB ja noch. Bin mal auf den Sommer gespannt, ob es da nochmals zu so einem Klimaanlagen-Gau kommt oder aber ob die Geschehnisse im letzten Sommer, samt Schmerzensgeldzahlungen und schlechten Schlagzeilen zu einem Umdenken geführt haben.
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Beitrag von Xenon »

Rohrbacher @ 8 Jan 2011, 12:22 hat geschrieben: Aber den Betrieb so lange ganz einstellen, ne Leute, so geht das nicht! Da braucht man sich bei Ausschreibungen dann nicht wundern. :wacko:
Auf der Mangfallbahn hat man bei Wagenmangel auch mal gerne die 425er abgezogen und durch 426, n-Wagen oder garnichts ersetzt.
Wie die Geschichte für DB Regio ausgegangen ist, dürfte wohl bekannt sein.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Rohrbacher @ 8 Jan 2011, 16:34 hat geschrieben: Schön dass du mal wieder für "den Fahrgast" sprichst, aber ich behaupte, es macht für die meisten schon einen Unterschied, ob der Zug nicht fährt, weil z.B. die Strecke renoviert wird oder weil das EVU es nicht gebacken bekommt, zwei Züge mit Personal bereitzustellen.
Die Strecke wird aber nicht renoviert :P

Und wie ich schon bemerkte, zu sagen, dass sie nicht befahren wird, weil das EVU keine Züge dafür hat, ist noch peinlicher, als diese Aussage gar nicht erst zu machen :lol:
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Autobahn @ 8 Jan 2011, 15:48 hat geschrieben: Ich kann Deine Pressekritik nicht teilen. Es ist für den Fahrgast schlicht egal warum auf der Strecke keine Züge fahren. Und die Erklärung im Merkur ist für die Bahn sogar noch peinlicher.
Schön, dass Du als "ich fahr nie mit der Bahn" mal wieder meinst für alle Fahrgäste sprechen zu können. Von einer Zeitung (außer von der Bild) erwarte ich als ZEITUNGSLESER dass sie auch etwas über die Hintergründe schreibt, sonst bräuchte ich keine Zeitung lesen. Und auch ein Teil der Fahrgäste dürfte sich sehr wohl dafür interessieren was eigentlich der Grund für die Probleme ist.

In dem Fall verstehe ich die Pressekritik aber aus sachlichen Gründen nicht, der Artikel scheint mir durchaus korrekt zu sein.
Autobahn @ 8 Jan 2011, 16:34 hat geschrieben:Genau das ist der Sinn des Journalismus. Und die Tagespresse legt nicht unbedingt Wert darauf, die Interessen von Eisenbahnfreunden bis ins letzte Detail zu bedienen. Das langweilt die Masse der Leser und kostet Auflage.
Wenn es DICH nicht interessiert dann geh einfach. Und wenn es einen Leser nicht interessiert, dann braucht er den Artikel nicht lesen - ich les in der Zeitung den Auto- und den Sportteil auch nicht.

Und für die Leute die keine Hintergründe wissen wollen gibt es wie gesagt die BILD.

Und nein, Sinn des Journalismusses ist es nicht die Störungsseite der Bahn abzuschreiben.

Mit demselben Argument bräuchte man ja auch in der Zeitung nicht über Politik berichten, sondern könnte sich darauf beschränken die Überschriften der Amtsblätter und Gesetzblätter abzudrucken, und fertig ist die Zeitung.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von DumbShitAward »

Das Problem bei diesem Artikel ist in meinen Augen ja nicht (und das habe ich ja auch gesagt), dass er inhaltlich falsch ist, ich bin jedoch der Meinung, dass ein falscher Eindruck vermittelt wird, beim "normalen" Lesen ist mir das jedenfalls passiert.

@ Autobahn
Das ist zwar richtig, dass es "dem Fahrgast" eigentlich egal sein könnte, aber es ist sehr wohl relevant welche Meinung dieses "meinungsbildendes" Medium verbreitet. Nur als Beispiel, wäre jetzt beispielsweise ein Lawinenabgang schuld daran gewesen, den die Bahn einfach nicht geräumt bekommt, dann wäre das beispielsweise eine krasse Diffamierungskampagne. Ich denke ich kann hier wohl für alle sprechen, wenn ich behaupte, dass wir es auch nicht lustig finden, wenn Leute über die Bahn völlig überzogen schimpfen, selbst aber nie mit ihr fahren und, frei nach den Ärzten, ihre Meinung aus der Bild haben.
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Beitrag von Bayernlover »

DumbShitAward @ 8 Jan 2011, 17:07 hat geschrieben: Das Problem bei diesem Artikel ist in meinen Augen ja nicht (und das habe ich ja auch gesagt), dass er inhaltlich falsch ist, ich bin jedoch der Meinung, dass ein falscher Eindruck vermittelt wird, beim "normalen" Lesen ist mir das jedenfalls passiert.
Genau das ist der Punkt den ich immer wieder kritisiere, und ich denke dass dieser falsche Eindruck durchaus gewollt ist - "Die Bahn kriegt es nicht auf die Reihe", auch wenn sie nicht schuld ist.
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Beitrag von Autobahn »

Boris Merath @ 8 Jan 2011, 16:55 hat geschrieben:Und wenn es einen Leser nicht interessiert, dann braucht er den Artikel nicht lesen - ich les in der Zeitung den Auto- und den Sportteil auch nicht.
Du wirst es sicher nicht glauben, aber es ist wirklich wahr, ich lese auch nicht den Auto- und Sportteil :P

Es stimmt auch nicht, dass ich niemals mit der Bahn fahre. Es gibt nur zu wenig Anlässe, dies zu tun.

Ich bezog mich in meinem Beitrag darauf, dass sich Herr Czeschka gegenüber der "Welt" wohl nicht eingehender geäußert hat und es einem Leser einer überregionalen Tageszeitung, der diese in Hamburg, Berlin oder Düsseldorf liest, herzlich egal ist, warum in Oberammergau zur Zeit kein Zug fährt. In der regionalen Presse ist das Bedürfnis der Menschen dafür natürlich stärker vorhanden. Diese Differenzierung habe ich bei meinem ersten Post nicht so deutlich gemacht.

@ DumbShitAward

Hätte dieses meinungsbildende Medium jeden Einzelfall genauestens recherchieren und berichten sollen? Es handelt sich hier um einen Artikel über bundesweite Probleme im Bahnverkehr in dem Dritte (Politiker) zitiert werden.
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Beitrag von Autobahn »

Bayernlover @ 8 Jan 2011, 17:13 hat geschrieben: Genau das ist der Punkt den ich immer wieder kritisiere, und ich denke dass dieser falsche Eindruck durchaus gewollt ist - "Die Bahn kriegt es nicht auf die Reihe", auch wenn sie nicht schuld ist.
Wenn die DB AG nicht genügend einsatzbereite Züge hat, ist sie schuld!
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von Bayernlover »

Autobahn @ 8 Jan 2011, 18:00 hat geschrieben: Wenn die DB AG nicht genügend einsatzbereite Züge hat, ist sie schuld!
In dem Fall - ja. In anderen Fällen absolut nicht.
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Beitrag von tobster »

Autobahn @ 8 Jan 2011, 18:00 hat geschrieben: Wenn die DB AG nicht genügend einsatzbereite Züge hat, ist sie schuld!
Dem kann ich so pauschal nicht zustimmen.
Nehmen wir an die Bahn bestellt Züge deren Motoren bei bis zu -25 Grad anspringen laut Vertrag/Spezifikation des Herstellers. Dann fährt die Bahn mit den Zügen im Winter und es stellt sich heraus, dass es schon bei -10 Grad regelmäßig Probleme mit den Motoren gibt.
Ergebnis: Die Bahn kann nicht fahren wegen Fahrzeugproblemen.
Und genau so viel wie dieses hypothetische Ergebnis in meinem trivialen Szenario wissen wir auch über die 425/6er in Oberammergau. In dem Szenario wie ich es mir oben ausgedacht hab, ist meiner Meinung nach aber definitiv der Hersteller der Züge Schuld. Ich erwarte von der Bahn, dass sie auf witterungsbedingte und unfallbedingte und "shit happens"-bedingte Ausfälle gefasst ist, aber nicht, dass sie Reserven dafür hat, dass ihre Vertragspartner ihre Verträge nicht erfüllen.
Systemfehler
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Beitrag von Systemfehler »

tobster @ 8 Jan 2011, 18:09 hat geschrieben: Ich erwarte von der Bahn, dass sie auf witterungsbedingte und unfallbedingte und "shit happens"-bedingte Ausfälle gefasst ist, aber nicht, dass sie Reserven dafür hat, dass ihre Vertragspartner ihre Verträge nicht erfüllen.
Verständlich. Dieses "Gefasst sein auf..." beinhaltet ja wohl ausreichende Fahrzeugreserven, richtig?
Aber was soll denn nun der Unterschied sein, wenn die Fahrzeuge ausfallen, weil der Hersteller geschlampt hat?

Soll die Bahn dann sagen "Halt nein Moment mal, eine Reserve haben wir schon, ja, aber nur für witterungsbedingte Ausfälle. Hier ist aber der Hersteller schuld, dafür setzen wir unsere Reserve dann nicht ein!", oder wie?
Ich meine, Reserve ist Reserve. Und wenn die vorhanden ist, sollte die auch eingesetzt werden, egal, warum ein Zug ausfällt?!
tobster
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Beitrag von tobster »

Systemfehler @ 8 Jan 2011, 18:27 hat geschrieben: Ich meine, Reserve ist Reserve. Und wenn die vorhanden ist, sollte die auch eingesetzt werden, egal, warum ein Zug ausfällt?!
Das schon...aber grad bei der jetzigen Witterung würd ich nicht ausschließen, dass alle sinnvollen Reserven schon im Einsatz sind, und für den Unsinn gewisser Hersteller nix übrig ist.

Ich möcht auch sicher nicht die Zugausfälle in Oberammergau schön reden. Aber mir ist es eben zu einfach nur der Bahn selbst pauschal die komplette daran zu geben, weil es meiner Meinung nach auch Dinge geben kann, für die die Bahn nicht verantwortlich ist.
Also ist es mir zu billig nur die Bahn zu verurteilen, wenn wir die Umstände warum und wieso die 425/6er lahmgelegt sind und wie viele Reserven aus welchen Gründen schon wo im Einsatz sind.
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Beitrag von Jean »

Die DB ist sehr wohl verantwortlich für was sie kauft!
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ tobster

Wenn meine Karre nicht mehr läuft, interessiert es auch keinen meiner Kunden, ob es nun am Hersteller des Fahrzeugs oder an mir liegt. Ich hatte gestern mal wieder dieses Problem. Zwei, drei Telefonate und ich hatte Ersatz. O.K., bei der Gummifraktion gibt es Europcar, Sixt u.v.m., aber wenn der Fahrzeugpool bei den EVU "auf Kante genäht" ist und es keine Verleiher gibt, sieht es für die Kunden böse aus. Noch dümmer ist es aber, keine Alternativen mit anderen möglicherweise vorhandenen Fahrzeugen - auch anderer EVU - zu prüfen und diese gegebenenfalls einzusetzen.
Aber zur Beruhigung, wir hätten den Fahrzeugausfall auch mit eigenen Mitteln beheben können, aber der Mietwagen wird wg. Garnatie vom Hersteller bezahlt  ;)
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Beitrag von spock5407 »

IMO wird es auf Sicht keine Lösung der Bahnprobleme geben. Das ganze Thema ist grundsätzlicher und langfristiger Natur.
ÖV ist der Politik vielfach nichts wert und man spart seit Jahren jeden Cent weg, der nur geht. Sowohl bei Infrastruktur als auch Fahrzeuge und Personal. Und das bei meist steigenden Zugfrequenzen und Fahrgastzahlen.
Den Kostendruck gibt die Bahn halt auch an die Industrie weiter; das laufende Thema Preisverhandlungen bei den ICE/ICx ist ja bekannt, wo Bahn und Siemens jeweils andere Preisvorstellungen haben. Und von der anderen Seite drückt der Kapitalmarkt auf die Herstellerfirmen. Sprich kein Hersteller hat mehr wirklich die Chance, Fahrzeuge so umfangreich zu Entwickeln und Erproben wie noch zu Zeiten der Einheitsloks. Bei empfindlicher werdenden Einrichtungen (Software), komplizierterer Elektrotechnik und umfangreicheren Vorschriften.

Und wenn man dann jahrelang mit immer knapper werdenden Ressourcen fahren muss, tja, dann rappelts halt irgendwann heftig. Da gibts keinen Alleinschuldigen, das ist ein systemimmanentes Thema verursacht durch vielerlei Randbedingungen.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Autobahn @ 8 Jan 2011, 19:51 hat geschrieben: Wenn meine Karre nicht mehr läuft, interessiert es auch keinen meiner Kunden, ob es nun am Hersteller des Fahrzeugs oder an mir liegt.
Wir sind hier aber nicht in einem auf-der-Bahn-rumdresch-Forum, sondern in einem Forum für Leute die sich für die Hintergründe der Bahn interessieren, und da ist sehr wohl relevant wie die Probleme zustande kommen. Wenn Dir das nicht passt, dann geh bitte.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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