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Das kann man aber bitte nicht auf dem Rücken das Fahrpersonals austragen! Da muss der Staat einspringen und ÖPNV quer subventionieren - hier herrschen teilweise Vorstellungen vor, gruslig...Lazarus @ 23 Jan 2011, 18:37 hat geschrieben: Mir gehts jetzt auch net um einzelne Berufsgruppen und die gegegeinander auszuspielen. Was ich damit sagen wollte, der ÖPNV sollte auch für Geringverdiener bezahlbar bleiben und das seh ich bei einer geforderten Erhöhung von bis zu 15% als dann net mehr gegeben an sorry.
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So günstig ist das? Wieso kostet der vierte Ring dann über 60€? Ich dachte eher an so etwas wie 50€ glatt für das gesamte Stadtgebiet, kenne aber den Anteil der jetzt 1-2 Ringe habenden Fahrgäste nicht.spock5407 @ 23 Jan 2011, 18:39 hat geschrieben: Du meinst ich krieg für 38,-/Monat, die ich etz für meine 3 Ringe zahl, nen 4. dazu?Suppi.!
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Dem Problem sollte man aber eher begegnen indem man etwas für die Geringverdiener macht - nicht indem man neue Geringverdiener schafft.Lazarus @ 23 Jan 2011, 18:37 hat geschrieben: Mir gehts jetzt auch net um einzelne Berufsgruppen und die gegegeinander auszuspielen. Was ich damit sagen wollte, der ÖPNV sollte auch für Geringverdiener bezahlbar bleiben und das seh ich bei einer geforderten Erhöhung von bis zu 15% als dann net mehr gegeben an sorry.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Mesenhohl fährt den Schülerverkehr (ob ganz oder teilweise ist mit nicht bekannt) mit älteren Fahrzeugen. Da ich kein Schüler mehr binJNK @ 23 Jan 2011, 17:42 hat geschrieben:Weißt Du welche Linien und welche Subunternehmer? Ich seh' immer nur die Schülerwagen vom Mesenhohl aus Essen an den Arcaden.
Antworten kannst Du auch gerne hier: http://www.eisenbahnforum.de/index.php?act...b179225c7479ed2

Mesenhohl fährt aber auch auf einigen Linien in Düsseldorf. Welche das genau sind und welche Kurse habe ich nicht recherchiert. Auf jeden Fall fahren auf der Linie 729 ausschließlich Busse der Fa. Mesenhohl. Und die Fahrer sind ausgesprochen freundlich und das Fahrzeugmaterial ist absolut neuwertig, wie ich aus eigenem Erleben berichten kann. http://www.mesenhohl-bus.de/Fuhrpark_Linienbusse.php
Darüber hinaus hat die Rheinbahn das Unternehmen Reisedienst Maaßen erworben, die mit nagelneuen Setra-Bussen einige 800er Linien bzw. Kurse, also vorwiegend im linksrheinischen (Rheinkreis Neuss, Kreis Viersen) fahren.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Gibts aber in München meines Wissens nach nur für HartzIV-Aufstocker. Nennt sich dann IsarcardS. Verdient man mehr, muss man die Fahrkarten voll bezahlen.Bayernlover @ 23 Jan 2011, 18:44 hat geschrieben: Das kann man aber bitte nicht auf dem Rücken das Fahrpersonals austragen! Da muss der Staat einspringen und ÖPNV quer subventionieren - hier herrschen teilweise Vorstellungen vor, gruslig...
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Und Deine Lösung ist, aus Fahrpersonal Geringverdiener zu machen, damit andere Geringverdiener billig an Fahrkarten kommen?Lazarus @ 23 Jan 2011, 18:50 hat geschrieben: Gibts aber in München meines Wissens nach nur für HartzIV-Aufstocker. Nennt sich dann IsarcardS. Verdient man mehr, muss man die Fahrkarten voll bezahlen.
Lesen - Verstehen - Denken - Schreiben; ist das so schwer?
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Kommt drauf an wen Du fragst - musst die Ossis ausblenden, da ist es nämlich um einiges billiger. Meine Schwester findet 2,00€ für ne Einzelfahrt in Dresden schon zuviel, weils ja in Greifswald nur 1,30€ kostet :ph34r:spock5407 @ 23 Jan 2011, 18:56 hat geschrieben: Das fiese ist ja, wenn Du ne Umfrage machst, dann findet die Mehrheit unsere Tarife viel zu hoch.... und den wenigsten dürfte bewusst sein, wie günstig hier Zeitkarten für das Gebotene im Stadtbereich sind.
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Naja, dann schau aber mal die Verkehrsrelationen und -bedürfnisse in Greifswald sowie Infrastruktur dafür gegenüber denen in Dresden oder München an. Ausserdem weiss man ja nicht wo jeweils wie stark quersubventioniert wird.
Aber schau z.B. mal Villach an. Auch ein überschaubares Städtchen mit knapp 60k Einwohnern, da kostet ne Einzelfahrt auch schon 1,80. In Regensburg bist auch schon mit 2,- dabei.
Aber schau z.B. mal Villach an. Auch ein überschaubares Städtchen mit knapp 60k Einwohnern, da kostet ne Einzelfahrt auch schon 1,80. In Regensburg bist auch schon mit 2,- dabei.
Ach und deshalb sollen also alle anderen Geringverdiener ausgesperrt werden? Weil die sich dann den ÖPNV nimmer leisten können....Bayernlover @ 23 Jan 2011, 18:52 hat geschrieben: Und Deine Lösung ist, aus Fahrpersonal Geringverdiener zu machen, damit andere Geringverdiener billig an Fahrkarten kommen?
Lesen - Verstehen - Denken - Schreiben; ist das so schwer?
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Du findest es also sinnvoll, dass man das auf die Art und Weise löst dass die Fahrer dann eben auch kein Geld mehr haben? Sorry, aber da steig ich aus.Lazarus @ 23 Jan 2011, 19:02 hat geschrieben: Ach und deshalb sollen also alle anderen Geringverdiener ausgesperrt werden? Weil die sich dann den ÖPNV nimmer leisten können....
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Ich weiß es schon, wie das da aussieht, was ich damit sagen wollte ist aber dass der gemeine Fahrgast den Unterschied nicht sieht und sich mit Finanzierung von ÖPNV nicht im Entferntesten auskennt.spock5407 @ 23 Jan 2011, 19:01 hat geschrieben: Naja, dann schau aber mal die Verkehrsrelationen und -bedürfnisse in Greifswald sowie Infrastruktur dafür gegenüber denen in Dresden oder München an. Ausserdem weiss man ja nicht wo jeweils wie stark quersubventioniert wird.
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Nunja Greifswald wäre in München ja ne Kurzstrecke und wäre somit billigerBayernlover @ 23 Jan 2011, 18:58 hat geschrieben: Kommt drauf an wen Du fragst - musst die Ossis ausblenden, da ist es nämlich um einiges billiger. Meine Schwester findet 2,00€ für ne Einzelfahrt in Dresden schon zuviel, weils ja in Greifswald nur 1,30€ kostet :ph34r:

Ich denke die Stadtgröße sollte bei solchen Vergleichen schon ne Rolle spielen.
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Genau so ist es. Und drum kannst auch leider nur den wenigsten Leuten erklären, warum sie mehr zahlen sollten, um damit Fahrergehälter angemessener zu gestalten.Bayernlover @ 23 Jan 2011, 19:10 hat geschrieben: Ich weiß es schon, wie das da aussieht, was ich damit sagen wollte ist aber dass der gemeine Fahrgast den Unterschied nicht sieht und sich mit Finanzierung von ÖPNV nicht im Entferntesten auskennt.
Ich kann ja nichts dafür, dass ich einen kaufmännisch geprägten beruflichen Hintergrund habe. Da sind mir Verluste aus dem laufenden Geschäft verständlicherweise ein Greuel. Wenn sich dann Investitionen auch nicht langfristig amortisieren, wird es noch schlimmer.
Es ist mir selbstverständlich klar, das sich der öffentliche Nahverkehr auch ohne Berücksichtigung der Investitionen niemals mit einer "Schwarzen Null" realisieren lässt. Dazu ist das Anspruchsdenken der Nutzer zu sehr ausgeprägt. Dabei übersieht er aber, dass er die Kostenunterdeckung auf diversen Umwegen dennoch zahlt. Und wenn dann irgendwelche Preise/Steuern zu Quersubventionierung angehoben werden, geht das Geschrei ebenso los, als wenn gleich die Fahrpreise erhöht werden.
Jeden Euro, den die öffentliche Hand ausgibt, holt sie sich vom Bürger zurück!
Früher oder später auf jeden Fall!
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Ohne Berücksichtigung der Investitionen, Folgekosten etc sind wohl wenige Verkehrsmittel kostendeckend zu betreiben. Am ehesten übrigens wohl Flugzeuge (jetzt nicht Ryanair sondern hochpreisige Angebote), was daran liegt, dass die Ausgaben für Infrastruktur begrenzt sind.Autobahn @ 23 Jan 2011, 19:29 hat geschrieben:Ich kann ja nichts dafür, dass ich einen kaufmännisch geprägten beruflichen Hintergrund habe. Da sind mir Verluste aus dem laufenden Geschäft verständlicherweise ein Greuel. Wenn sich dann Investitionen auch nicht langfristig amortisieren, wird es noch schlimmer.
Es ist mir selbstverständlich klar, das sich der öffentliche Nahverkehr auch ohne Berücksichtigung der Investitionen niemals mit einer "Schwarzen Null" realisieren lässt. Dazu ist das Anspruchsdenken der Nutzer zu sehr ausgeprägt. Dabei übersieht er aber, dass er die Kostenunterdeckung auf diversen Umwegen dennoch zahlt. Und wenn dann irgendwelche Preise/Steuern zu Quersubventionierung angehoben werden, geht das Geschrei ebenso los, als wenn gleich die Fahrpreise erhöht werden.
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Abgesehen von Infrastrukturausgaben ist öffentlicher Nahverkehr zwar kostendeckend zu betreiben aber es findet meist eine innere Quersubvention statt. Schwache Strecken werden nicht kostendeckend betrieben, starke Strecken werden gemolken. Ich denke, die Politik sollte für die Strecken zahlen die sie aus politischen Gründen befahren haben möchte. Es gibt Linien die versorgen Altersheime etc die werden aus politischen Gründne kaum angetatet obwohl sich ein Verkehr mit Großraumbussen nicht lohnt und Kleinbusse nicht wirklich barrierefrei sind.
Ich denke, wenn der politische Auftrag sauber getrennt wird, sollte in der Preisgestaltung des Nahverkehrs durchaus etwas Luft für Preissenkungen und Lohnerholungen (sage nicht Erhöhungen) sein.
ps: Prinzipiell bin ich für eine Einführung einer City Maut. Man bedenke, dass München die Steuern erhöht hat um die Tunnel am Mittleren Ring zu bauen. Ohne den massiven Einpendlerverkehr bräuchte man diese wohl nicht. Aber zahlen müssen sie die Städter alleine.
Allerdings ist in München eine Citymaut völlig unrealistisch, da es leider eine Ländersache ist.
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Natürlich holt sich die öffentliche Hand ihr Geld zurück - nur wo ist der Unterschied zur Privatwirtschaft? Auch die holt sich jeden cent vom Kunden oder Auftraggeber zurück, und oft noch ein paar Euro mehr.Autobahn @ 23 Jan 2011, 19:29 hat geschrieben: Ich kann ja nichts dafür, dass ich einen kaufmännisch geprägten beruflichen Hintergrund habe. Da sind mir Verluste aus dem laufenden Geschäft verständlicherweise ein Greuel. Wenn sich dann Investitionen auch nicht langfristig amortisieren, wird es noch schlimmer.
Es ist mir selbstverständlich klar, das sich der öffentliche Nahverkehr auch ohne Berücksichtigung der Investitionen niemals mit einer "Schwarzen Null" realisieren lässt. Dazu ist das Anspruchsdenken der Nutzer zu sehr ausgeprägt. Dabei übersieht er aber, dass er die Kostenunterdeckung auf diversen Umwegen dennoch zahlt. Und wenn dann irgendwelche Preise/Steuern zu Quersubventionierung angehoben werden, geht das Geschrei ebenso los, als wenn gleich die Fahrpreise erhöht werden.
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Aber was ist ein "Verlust aus dem laufendem Geschäft"? Jede Schule macht im "laufenden Geschäft" ausschließlich "Verlust". Ob das Anspruchsdenker der Nutzer, dort anständig lesen und schreiben zu lernen, und möglichst noch ein bisschen mehr, auch zu hoch ist? Zwischen Kühlschränke verkaufen und öffentliche Dienstleistungen bereitstellen, ist ein kleiner Unterschied.
Schneeräumen im Winter produziert auch nur Verlust. Der Winter (Verursacher) bezahlt die Schneepflüge nicht. Also am besten gar nicht räumen, in ein paar Tagen ist der Schnee ohnehin weggeschmolzen.
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Was erstaunlich ist:
Von allen deutschen Städten hat München den höchsten Kostendeckungsgrad (über 90%, im Schnitt sind es nur 75%) und unter den Städten über 500.000 die niedrigsten Monatskartenpreise.
D.h. die "Produktionskosten" pro Fahrgast sind hier sowieso konkurrenzlos günstig.
Wie dargestellt machen die angeblich höheren Fahrergehälter gerade mal 60 Cent pro Monatskarte aus. Pro Jahr steigen aber die Fahrpreise sowieso um 3-4%, also um 1,50 - 2 Euro. D.h. die Fahrergehälter sind für den Fahrpreis vernachlässigbar. Wenn bei der nächsten Erhöhungsrunde 1 Cent pro Fahrt rauf geschlagen würde, dann könnten für alle Ewigkeiten die kommunalen Gehälter daraus finanziert werden.
Nur ein winziger Aspekt des Münchner Defizits könnte mit niedrigeren Fahrergehältern reduziert werden. Die großen Klopper liegen woanders, nämlich die unrentablen Buslinien, mit denen die Truderinger und Untermenzinger angebunden werden wollen.
Kaufmännisch gesehen wäre das Defizit aber Geschichte, wenn jeder für seine Monatskarte 5 Euro mehr pro Monat zahlt. Was wenig ist im Vergleich, was aktuell und demnächst durch die Spritpreiserhöhung auf die Autofahrer zurollt. Und auch wenig im Vergleich mit den Preissteigerungen in Berlin in den letzten Jahren. Und wenn wirklich der ein oder andere Monatskartenfahrer morgens mit dem Rad zur Arbeit fährt, so verhindert das nur den Kollaps der U-Bahn. Prima also, kaufmännisch gesehen.
Dann hört aber endlich die Jammerei über das Defizit auf. Denn die MVG-Beschäftigten könnten ja so fast den Eindruck von Schmarotzern bekommen. Sind sie aber nicht. Warum prangert hier denn niemand die viel höheren Gehälter bei Eon oder EnBW an - diese Gehälter werden ja auch vom armen Stromkunden gespart und bei Niedriglöhnen könnte dann auch die arme Oma weniger für den Strom ausgeben müssen?
Und warum ein Ticket in Greifswald billiger sein soll, sehe ich auch nicht. Denn in Greifswald sind die Kosten für einen Bus nicht so viel geringer. Im Gegenteil, dank niedriger Auslastung ist das Defizit sogar viel, viel höher, wenn da nur 5 Leute im Bus sitzen. Da müsste, kaufmännisch gesehen, jeder Fahrgast trotz niedriger Privatlöhne der Fahrer eher 10 Euro pro Fahrschein zahlen...
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D.h. die "Produktionskosten" pro Fahrgast sind hier sowieso konkurrenzlos günstig.
Wie dargestellt machen die angeblich höheren Fahrergehälter gerade mal 60 Cent pro Monatskarte aus. Pro Jahr steigen aber die Fahrpreise sowieso um 3-4%, also um 1,50 - 2 Euro. D.h. die Fahrergehälter sind für den Fahrpreis vernachlässigbar. Wenn bei der nächsten Erhöhungsrunde 1 Cent pro Fahrt rauf geschlagen würde, dann könnten für alle Ewigkeiten die kommunalen Gehälter daraus finanziert werden.
Nur ein winziger Aspekt des Münchner Defizits könnte mit niedrigeren Fahrergehältern reduziert werden. Die großen Klopper liegen woanders, nämlich die unrentablen Buslinien, mit denen die Truderinger und Untermenzinger angebunden werden wollen.
Kaufmännisch gesehen wäre das Defizit aber Geschichte, wenn jeder für seine Monatskarte 5 Euro mehr pro Monat zahlt. Was wenig ist im Vergleich, was aktuell und demnächst durch die Spritpreiserhöhung auf die Autofahrer zurollt. Und auch wenig im Vergleich mit den Preissteigerungen in Berlin in den letzten Jahren. Und wenn wirklich der ein oder andere Monatskartenfahrer morgens mit dem Rad zur Arbeit fährt, so verhindert das nur den Kollaps der U-Bahn. Prima also, kaufmännisch gesehen.
Dann hört aber endlich die Jammerei über das Defizit auf. Denn die MVG-Beschäftigten könnten ja so fast den Eindruck von Schmarotzern bekommen. Sind sie aber nicht. Warum prangert hier denn niemand die viel höheren Gehälter bei Eon oder EnBW an - diese Gehälter werden ja auch vom armen Stromkunden gespart und bei Niedriglöhnen könnte dann auch die arme Oma weniger für den Strom ausgeben müssen?
Und warum ein Ticket in Greifswald billiger sein soll, sehe ich auch nicht. Denn in Greifswald sind die Kosten für einen Bus nicht so viel geringer. Im Gegenteil, dank niedriger Auslastung ist das Defizit sogar viel, viel höher, wenn da nur 5 Leute im Bus sitzen. Da müsste, kaufmännisch gesehen, jeder Fahrgast trotz niedriger Privatlöhne der Fahrer eher 10 Euro pro Fahrschein zahlen...
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Nein. Man muss viel eher versuchen zu erreichen dass die Geringverdiener genug Geld zum Leben haben - über Mindeststandards beim Lohn.Lazarus @ 23 Jan 2011, 19:02 hat geschrieben: Ach und deshalb sollen also alle anderen Geringverdiener ausgesperrt werden? Weil die sich dann den ÖPNV nimmer leisten können....
Die momentane Abwärtsspirale ist eine absolute Katastrophe, denn sie betrifft ausschließlich die Geringverdiener.
Ja, es ist natürlich zutreffend, dass Geringverdiener auf Discounter und möglichst geringe Preise überall angewiesen sind. Nur: Je mehr Discounter (und ich lass mal unter Discounter alle Billigangebote, auch im ÖPNV laufen) es gibt desto mehr Geringverdiener haben wir. Diese Discounter werden aber nicht nur von anderen Geringverdienern genutzt, sondern auch von Mittelschicht und Topverdienern. Hier haben wir also niedrigere Preise für alle, die aber auf dem Rücken derer, die eh schon wenig verdienen, finanziert werden.
Eine Lösung kann es also nicht sein immer mehr Geringverdiener zu produzieren, sondern nur dafür zu sorgen, dass die Geringverdiener ein akzeptables Einkommen haben.
Ja und? Das ist Aufgabe des Staates.Autobahn @ 23 Jan 2011, 19:29 hat geschrieben:Jeden Euro, den die öffentliche Hand ausgibt, holt sie sich vom Bürger zurück!
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1. Woher kommen die 60cent eigentlich?TravellerMunich @ 23 Jan 2011, 19:50 hat geschrieben: Wie dargestellt machen die angeblich höheren Fahrergehälter gerade mal 60 Cent pro Monatskarte aus. Pro Jahr steigen aber die Fahrpreise sowieso um 3-4%, also um 1,50 - 2 Euro. D.h. die Fahrergehälter sind für den Fahrpreis vernachlässigbar. Wenn bei der nächsten Erhöhungsrunde 1 Cent pro Fahrt rauf geschlagen würde, dann könnten für alle Ewigkeiten die kommunalen Gehälter daraus finanziert werden.
2. Die Rechnung mit einem Cent pro Fahrt erschließt sich mir nicht wirklich
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Der Preis ergibt sich ja nicht nur aus den Produktionskosten, sondern aus der Leistung, die verkauft wird, und der Marktsituation. Die Leistung ist in Greifswald deutlich geringer - keine Ahnung, drei Buslinien im 30-Minuten-Takt, um 19h werden die Gehsteige hochgeklappt, in München kannst Du nachts um 23h noch alle 5 Minuten U-Bahn fahren. Die Dir gebotene Leistung ist in München höher als in Greifswald. Zudem ist wohl klar, dass die Marktsituation für den ÖV in Greifswald schlechter ist, Stau kennt man dort nur aus der Tagesschau.TravellerMunich @ 23 Jan 2011, 19:50 hat geschrieben: Was erstaunlich ist:
Von allen deutschen Städten hat München den höchsten Kostendeckungsgrad (über 90%, im Schnitt sind es nur 75%) und unter den Städten über 500.000 die niedrigsten Monatskartenpreise.
D.h. die "Produktionskosten" pro Fahrgast sind hier sowieso konkurrenzlos günstig.
Wie dargestellt machen die angeblich höheren Fahrergehälter gerade mal 60 Cent pro Monatskarte aus. Pro Jahr steigen aber die Fahrpreise sowieso um 3-4%, also um 1,50 - 2 Euro. D.h. die Fahrergehälter sind für den Fahrpreis vernachlässigbar. Wenn bei der nächsten Erhöhungsrunde 1 Cent pro Fahrt rauf geschlagen würde, dann könnten für alle Ewigkeiten die kommunalen Gehälter daraus finanziert werden.
Nur ein winziger Aspekt des Münchner Defizits könnte mit niedrigeren Fahrergehältern reduziert werden. Die großen Klopper liegen woanders, nämlich die unrentablen Buslinien, mit denen die Truderinger und Untermenzinger angebunden werden wollen.
Kaufmännisch gesehen wäre das Defizit aber Geschichte, wenn jeder für seine Monatskarte 5 Euro mehr pro Monat zahlt. Was wenig ist im Vergleich, was aktuell und demnächst durch die Spritpreiserhöhung auf die Autofahrer zurollt. Und auch wenig im Vergleich mit den Preissteigerungen in Berlin in den letzten Jahren. Und wenn wirklich der ein oder andere Monatskartenfahrer morgens mit dem Rad zur Arbeit fährt, so verhindert das nur den Kollaps der U-Bahn. Prima also, kaufmännisch gesehen.
Dann hört aber endlich die Jammerei über das Defizit auf. Denn die MVG-Beschäftigten könnten ja so fast den Eindruck von Schmarotzern bekommen. Sind sie aber nicht. Warum prangert hier denn niemand die viel höheren Gehälter bei Eon oder EnBW an - diese Gehälter werden ja auch vom armen Stromkunden gespart und bei Niedriglöhnen könnte dann auch die arme Oma weniger für den Strom ausgeben müssen?
Und warum ein Ticket in Greifswald billiger sein soll, sehe ich auch nicht. Denn in Greifswald sind die Kosten für einen Bus nicht so viel geringer. Im Gegenteil, dank niedriger Auslastung ist das Defizit sogar viel, viel höher, wenn da nur 5 Leute im Bus sitzen. Da müsste, kaufmännisch gesehen, jeder Fahrgast trotz niedriger Privatlöhne der Fahrer eher 10 Euro pro Fahrschein zahlen...
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Nun, der Nahverkehr in München ist, ohne Berücksichtigung von Investitionen, bereits insgesamt kostendeckend.Autobahn @ 23 Jan 2011, 19:29 hat geschrieben: Es ist mir selbstverständlich klar, das sich der öffentliche Nahverkehr auch ohne Berücksichtigung der Investitionen niemals mit einer "Schwarzen Null" realisieren lässt.
Weiter oben findet sich sogar ein MVG-Zitat, laut dem sogar ein guter Batzen der Investitionen und Infrastruktur durch die Fahrpreise abgedeckt sind. ABER: Man kann nicht Fahrpreise fordern, die nicht kostendeckend sind - und dann über das Defizit jammern.
In der Tat, bezahlt wird das Defizit so oder so. Die Frage ist nur: vom Steuerzahler, vom Stromkunden oder vom Fahrgast?
Wenn man die Supermärkte dazu zwingen würde, Sozialhilfeemfängern und Senioren alles um die Hälfte zu verkaufen, dann werden die Preise für die anderen Kunden entsprechend steigen. Und, ohne mich hier endlos zu wiederholen: Monatskarten zu 58 Euro für München sind immer noch ein Schnäppchen. Wer das nicht zahlen kann, muss aufs Fahrrad umsteigen.
Du darfst die Discounter aber nicht alle über einen Kamm scheren. Im Schnitt verdient eine Kassiererin bei ALDI Süd mehr als bei REWE. Das liegt daran, dass bei ALDI umsatzbeteiligt ausgezahlt wird und der Kassierer in der Regel dabei sehr gut fährt. Dies ist auch der Grund wieso bei Aldi die Waren im Schnitt doppelt so schnell über den Scanner wandernBoris Merath @ 23 Jan 2011, 19:59 hat geschrieben: Ja, es ist natürlich zutreffend, dass Geringverdiener auf Discounter und möglichst geringe Preise überall angewiesen sind. Nur: Je mehr Discounter (und ich lass mal unter Discounter alle Billigangebote, auch im ÖPNV laufen) es gibt desto mehr Geringverdiener haben wir. Diese Discounter werden aber nicht nur von anderen Geringverdienern genutzt, sondern auch von Mittelschicht und Topverdienern. Hier haben wir also niedrigere Preise für alle, die aber auf dem Rücken derer, die eh schon wenig verdienen, finanziert werden.

ALDI hat halt erkannt, dass die Lohnkosten für sie nicht so sehr ne Rolle spielen, wenn sie durch einen einfachen Trick die Produktivität drastisch erhöhen können. Dafür gibts halt kein Schwätzchen an der Kasse, aber die Kunden erwarten das auch nicht.
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Der Preis muss immer mindestens die Produktionskosten herein holen.viafierretica @ 23 Jan 2011, 20:02 hat geschrieben: Der Preis ergibt sich ja nicht nur aus den Produktionskosten, sondern aus der Leistung, die verkauft wird, und der Marktsituation. Die Leistung ist in Greifswald deutlich geringer - keine Ahnung, drei Buslinien im 30-Minuten-Takt, um 19h werden die Gehsteige hochgeklappt, in München kannst Du nachts um 23h noch alle 5 Minuten U-Bahn fahren. Die Dir gebotene Leistung ist in München höher als in Greifswald. Zudem ist wohl klar, dass die Marktsituation für den ÖV in Greifswald schlechter ist, Stau kennt man dort nur aus der Tagesschau.
Denn der Bushersteller verlangt von den Greifswalder Unternehmen den gleichen Preis für einen Linienbus wie von der MVG.
Die Tankstelle lässt den Bus auch nicht für weniger tanken.
Und auch Niedriglöhner wollen einmal im Monat ihr Gehalt.
Wenn man die Differenz nicht durch den Fahrpreis hereinholt, dann zahlt es der Steuerzahler.
Der Einsatz eines Linienbusses wird auch in Greifswald über 200.000 Euro kosten.
In München sitzen in jedem Bus pro Jahr laut offizieller Statistik über 400.000 zahlende Fahrgäste.
In Greifswald sind es laut Stadtwerke Greifswald 83.000 Fahrgäste pro Bus.
Kann sich jeder ausrechnen, wie da das Defizit aussieht, trotz viel niedrigerer Fahrergehälter.
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Natürlich zahlt in Greifswald die Differenz der Steuerzahler. Mit Fahrpreisen kannst Du dort die Kosten nicht reinholen. Da ist München eine fast einmalige Ausnahmesituation.TravellerMunich @ 23 Jan 2011, 20:32 hat geschrieben: Der Preis muss immer mindestens die Produktionskosten herein holen.
Denn der Bushersteller verlangt von den Greifswalder Unternehmen den gleichen Preis für einen Linienbus wie von der MVG.
Die Tankstelle lässt den Bus auch nicht für weniger tanken.
Und auch Niedriglöhner wollen einmal im Monat ihr Gehalt.
Wenn man die Differenz nicht durch den Fahrpreis hereinholt, dann zahlt es der Steuerzahler.
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In München sitzen in jedem Bus pro Jahr laut offizieller Statistik über 400.000 zahlende Fahrgäste.
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Genau. Aber in Greifswald wird das geräuschlos so gemacht, in München jammert jeder rum.viafierretica @ 23 Jan 2011, 20:40 hat geschrieben: Natürlich zahlt in Greifswald die Differenz der Steuerzahler. Mit Fahrpreisen kannst Du dort die Kosten nicht reinholen. Da ist München eine fast einmalige Ausnahmesituation.
Über das Defizit, über angeblich zu hohe Fahrergehälter (die jede Fahrt um 1 Cent verteuern), über das Geld, das nun weniger für walisische WIndräder übrig bleibt wegen der bösen Fahrer. Und die Stadt selbst wirkt wie die ärmste Stadt auf Erden.
Dabei ist München nur arm an Herzenswärme und Gerechtigkeit. Ich habe keine so zum Kotzen geizige, jammerige Stadt erlebt wie dieses ekelhaft reiche Stadtgebilde. Und die Wohlhabendsten jammern am meisten.
Am besten Ihr Münchner macht es wie Dubai:
Holt Euch Fahrer aus Pakistan, die fahren auch für 200 Euro pro Monat plus Unterkunft im Doppelstockbett im Wohncontainer.
Übertreib mal net soTravellerMunich @ 23 Jan 2011, 20:47 hat geschrieben: Genau. Aber in Greifswald wird das geräuschlos so gemacht, in München jammert jeder rum.
Über das Defizit, über angeblich zu hohe Fahrergehälter (die jede Fahrt um 1 Cent verteuern), über das Geld, das nun weniger für walisische WIndräder übrig bleibt wegen der bösen Fahrer. Und die Stadt selbst wirkt wie die ärmste Stadt auf Erden.
Dabei ist München nur arm an Herzenswärme und Gerechtigkeit. Ich habe keine so zum Kotzen geizige, jammerige Stadt erlebt wie dieses ekelhaft reiche Stadtgebilde. Und die Wohlhabendsten jammern am meisten.
Am besten Ihr Münchner macht es wie Dubai:
Holt Euch Fahrer aus Pakistan, die fahren auch für 200 Euro pro Monat plus Unterkunft im Doppelstockbett im Wohncontainer.

Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!