Hot Doc @ 14 Mar 2011, 23:47 hat geschrieben: Dann produzieren wir einen deutlichen Stromüberschuss, das ist zwar toll für die Gewinne der Energieriesen, aber auch das muß erstmal nicht sein.
Zum xten mal: Das ist ne extrem kleinräumig gedachte Milchmädchenrechnung - exportierter Strom ist doch kein verlorener Strom - was wir nicht exportieren, muss in anderen Ländern produziert werden, und das im Regelfall aus AKWs oder konventionellen Kraftwerken. Reduzierung der Exporte bringt nichts für die Umwelt, sondern nur für die "wirsindtoll"-Statistik.
Darüber hinaus gibt man wenn man die Exporte reduziert die Einflußmöglichkeiten auf die Erzeugung dieses Stroms auf. Wenn wir 5 Atomkraftwerke abschalten und dafür weniger Strom exportieren, bleiben möglicherweise 5 Atomkraftwerke in den Nachbarländern länger am Netz, weil die sonst nicht in der Lage sind ihren Energiebedarf zu decken.
Nochmal, ein Teil der AKWs ist immer offline, diesen Teil mußt du nicht ersetzen.
Doch, natürlich - auch alle anderen Kraftwerkstypen sind nicht 100% verfügbar.
Dann wird noch eine ganze Menge durch die Modernisierung von alten Anlagen gewonnen. Mit optimierten (im Einzelfall sicher auch größeren) Rotoren, besseren Generatoren und optimierter Elektronik, läßt sich da ne Menge rausholen.
Das geht aber auch nicht von heute auf morgen, und wird auch gerne von den Grünen blockiert - wirklich Vorteile holt man nämlich mit dem Neubau von thermischen Kraftwerken raus - durch Detailverbesserungen lässt sich nicht so viel rausholen.
Und man darf auch noch eins nicht vergessen: Durch die Unregelmäßigkeiten der Windkraft müssen die thermischen Kraftwerke häufiger im Teillastbereich arbeiten, was den Wirkungsgrad verschlechtert.
Ja Wasserkraft kann man machen (vor allem als Speichertechnologie), hier eignen sich viele Schleusen, die heute noch garnicht energietechnisch genutzt werden.
Man kann aber nicht einfach nach Lust und Laune Wasser in die Kanäle rein und raus leiten.
Ganz vergessen hast du z.B. die Erdwärme, Biogas, Kraft-Wärme-Kopplung, Gezeitenkraftwerke, Wellenkraftwerke (auch sowas gibts inzwischen), aber das ist sicher alles nur grünes Gelaber und Gewäsch!
Das ist ganz sicher kein grünes Gelaber, sondern realistische Möglichkeiten. Nur: Welche der Energiearten sind ohne Risiken und Nebenwirkungen?
Erdwärme - hat schon mehrere Erdbeben erzeugt, macht teilweise Probleme mit Verschmutzung von Grundwasser, in einem Ort ist Wasser in Gipsschichten geraten, weswegen dort die Häuser anfangen kaputtzugehen.
Biogas - auch nicht in unbegrenztem Ausmaß vorhanden, auch wenn noch Nutzungspotential besteht.
KWK: Wird schon in großer Menge genutzt, ist aber noch ausbaubar. Nötig ist dafür aber die Erhöhung der thermischen Leistung der konventionellen Kraftwerke, um dieselbe elektrische Leistung abgeben zu können - man braucht für KWK mehr Gas- und Kohlekraftwerke als wenn man auf KWK verzichtet. Bei dem Neubau mauern die Grünen aber teilweise massiv.
Gezeitenkraftwerke: Wo willst Du sowas in Deutschland bauen? Bei dem in Deutschland üblichen Tidenhub nicht wirklich rentabel, dazu braucht man passende Buchten. Daneben sind Gezeitenkraftwerke auch für die Tierwelt nicht unproblematisch - Stichwort Tierschützer.
Wellenkraftwerke - viel Spaß beim Bau an den in Deutschland üblichen Sandstränden auf den Inseln - dürfte nicht realisierbar sein. Am Festland im Wattenmeer gibts nicht ausreichend Wellen. Für Frankreich aber eine interessante Option.
Wie auch immer - bevor man über mehr regenerative Energien nachdenkt muss man erstmal die Energieversorgungsnetze und Speicherkapazitäten ausbauen - und das hat sowohl Rot-Grün als auch Schwarz-Gelb bisher völlig versäumt hier die nötigen gesetzlichen Rahmenbedingungen zu schaffen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876