Hauptsignal

Rund um die Technik der Bahn
Weihnachtsmann
Jungspund
Beiträge: 21
Registriert: 03 Mär 2011, 19:39

Beitrag von Weihnachtsmann »

Moin Moin

Stand letztens vor einem Hauptsignal und hab mal geschaut, wann das Signal auf rot springt, nachdem ein Zug drübergefahren ist.



Also normalerweise geht das Hauptsignal doch auf rot wenn die Gleisfreimeldeanlage einen Zug erkennt??? Aber konnte beobachten, dass das Hauptsignal sich immer anders verhalten hat. Mal sprang es auf rot nachdem der Zug vllt. 200 Meter drüber war und manchmal sprang es auf rot nachdem der Zug vllt. 400 Meter drüber war.

Kann mir einer erklären wie das nun funktioniert?? Ist da eine Zeitschaltuhr eingebaut???



Btw. War eine Haltestelle. Also ein Asig "glaube ich"

Danke Danke
Benutzeravatar
Boris Merath
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16129
Registriert: 18 Nov 2002, 23:57
Wohnort: München

Beitrag von Boris Merath »

Innerhalb von Bahnhöfen erfolgt der Haltfall meist mit belegen des zweiten Gleisfreimeldeabschnitts hinter dem Hauptsignal.

Auf der freien Strecke beginnt der nächste Gleisfreimeldeabschnitt nach dem Blocksignal meist erst am Ende des Durchrutschweges.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Weihnachtsmann
Jungspund
Beiträge: 21
Registriert: 03 Mär 2011, 19:39

Beitrag von Weihnachtsmann »

Boris Merath @ 12 Mar 2011, 12:10 hat geschrieben: Innerhalb von Bahnhöfen erfolgt der Haltfall meist mit belegen des zweiten Gleisfreimeldeabschnitts hinter dem Hauptsignal.

Auf der freien Strecke beginnt der nächste Gleisfreimeldeabschnitt nach dem Blocksignal meist erst am Ende des Durchrutschweges.
Also wird das von den Gleisfreimeldeanlagen geregelt und nicht von einer Zeitschaltuhr wie man mir sagte. Ich danke dir BorisM

:)
Benutzeravatar
c-a-b
Kaiser
Beiträge: 1431
Registriert: 09 Dez 2008, 17:51
Wohnort: Mal hier, mal da
Kontaktdaten:

Beitrag von c-a-b »

Wenn ich da mal eine Frage anhängen darf. Zwischen Günzburg und Augsburg werden nach und nach neue Signalmasten aufgebaut, aber mich wundern daran ein paar Dinge. Zum einen, dass Vor- und Hauptsignal kaum noch unterscheidbar aussehen und zum anderen, dass das Vorsignal bei durchfahrendem Zug so lange Grün zeigt, bis der Zug das Hauptsignal passiert hat. Ich dachte, vorher mit den alten Signalen ist das Vorsignal bei Durchfahrt auf Gelb gesprungen? Wäre nett, wenn da einer was dazu sagen könnte! :)
[font=Optima]Gegen Hassprediger aller Arten, besonders bei Eisenbahnfetischisten!

flickr Youtube Twitter[/font]
GSIISp64b
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4308
Registriert: 14 Feb 2011, 16:45

Beitrag von GSIISp64b »

c-a-b @ 16 Mar 2011, 14:28 hat geschrieben: Wenn ich da mal eine Frage anhängen darf. Zwischen Günzburg und Augsburg werden nach und nach neue Signalmasten aufgebaut, aber mich wundern daran ein paar Dinge. Zum einen, dass Vor- und Hauptsignal kaum noch unterscheidbar aussehen und zum anderen, dass das Vorsignal bei durchfahrendem Zug so lange Grün zeigt, bis der Zug das Hauptsignal passiert hat. Ich dachte, vorher mit den alten Signalen ist das Vorsignal bei Durchfahrt auf Gelb gesprungen? Wäre nett, wenn da einer was dazu sagen könnte! :)
Äh?

Das Vorsignal zeigt (wenn es ein reines Vorsignal ist) eigentlich immer die Stellung des Hauptsignals an - geht also erst auf gelb, wenn das Hauptsignal auch auf Gelb ist. I. d. R. kann die Vorbeifahrt eines Zugs am Vorsignal nicht einmal festgestellt werden.
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
MisterH
König
Beiträge: 792
Registriert: 26 Mär 2007, 16:57
Wohnort: München

Beitrag von MisterH »

Empfehlenswert ist folgende Seite. Da sind die gängisten Signalsysteme vorgestell und Beispiele zum selbst bedienen...

signal


Grüße
Chris
Benutzeravatar
c-a-b
Kaiser
Beiträge: 1431
Registriert: 09 Dez 2008, 17:51
Wohnort: Mal hier, mal da
Kontaktdaten:

Beitrag von c-a-b »

GSIISp64b @ 16 Mar 2011, 14:31 hat geschrieben: Äh?

Das Vorsignal zeigt (wenn es ein reines Vorsignal ist) eigentlich immer die Stellung des Hauptsignals an - geht also erst auf gelb, wenn das Hauptsignal auch auf Gelb ist. I. d. R. kann die Vorbeifahrt eines Zugs am Vorsignal nicht einmal festgestellt werden.
Komisch, ich war immer gewohnt, dass die Vorsignale hier gleich auf Gelb gegangen sind…? Oder wie sind diese komisch schrägen Dinger gemeint?
[font=Optima]Gegen Hassprediger aller Arten, besonders bei Eisenbahnfetischisten!

flickr Youtube Twitter[/font]
GSIISp64b
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4308
Registriert: 14 Feb 2011, 16:45

Beitrag von GSIISp64b »

c-a-b @ 16 Mar 2011, 15:09 hat geschrieben: Komisch, ich war immer gewohnt, dass die Vorsignale hier gleich auf Gelb gegangen sind…? Oder wie sind diese komisch schrägen Dinger gemeint?
So eines? (edit: das kleine Lämpchen ganz oben bitte wegdenken, das haben nur die Wiederholer)

Das geht normalerweise™ erst auf Vr0 (zwei gelbe Lichtlein), wenn auch das Hauptsignal auf Hp0 (ein rotes Licht) umspringt.
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
Tux40000
Jungspund
Beiträge: 3
Registriert: 11 Jul 2009, 17:45
Wohnort: Duisburg EDG

Beitrag von Tux40000 »

GSIISp64b @ 16 Mar 2011, 14:31 hat geschrieben:Äh?

Das Vorsignal zeigt (wenn es ein reines Vorsignal ist) eigentlich immer die Stellung des Hauptsignals an - geht also erst auf gelb, wenn das Hauptsignal auch auf Gelb ist. I. d. R. kann die Vorbeifahrt eines Zugs am Vorsignal nicht einmal festgestellt werden.
Hallo,

keine Regel ohne Ausnahme: wenn ein alleinstehendes Lichtvorsignal im Weichenbereich
steht und der folgende Abschnitt aufgelöst wird, fällt das Signal dann auch sofort auf Vr0
zurück.

(zu beobachten in Rheinhausen KRH, AvSig n Höhe Gleis 4, Stellwerk SpDrS60)

Grüße,

Bernd
ex FDL KRH, KTR (SpDrS60), ex FIV Ausbilder
Jogi
Kaiser
Beiträge: 1609
Registriert: 12 Mär 2009, 16:13

Beitrag von Jogi »

c-a-b @ 16 Mar 2011, 14:28 hat geschrieben: Zwischen Günzburg und Augsburg werden nach und nach neue Signalmasten aufgebaut, aber mich wundern daran ein paar Dinge. Zum einen, dass Vor- und Hauptsignal kaum noch unterscheidbar aussehen [...] Wäre nett, wenn da einer was dazu sagen könnte! :)
Das klingt nach Ks-Signalen - lt. Tante Wiki und DS-O wird der Abschnitt Dinkelscherben-Burgau dann vom ESTW Gessertshausen aus gesteuert.

Klar zu unterscheiden sind die Ks-Signale dann nicht mehr mit Hilfe der Lichtanordnung, sondern nur noch mit den Signaltafeln: Zwei zueinander senkrechte Dreiecke zeigen die Vorsignalfunktion an, rot-weiße Streifen die Hauptsignalfunktion, ein zusätzliches gelbes Dreieck zeigt ein kombiniertes Haupt- und Vorsignal. Die Haupt- und Vorsignaltafeln sind auch an den bisherigen Hv-Signalen angebracht.

Wenn Du dich etwas einlesen willst, ist diese Seite recht verständlich geschrieben.

Grüße
Jogi
Benutzeravatar
c-a-b
Kaiser
Beiträge: 1431
Registriert: 09 Dez 2008, 17:51
Wohnort: Mal hier, mal da
Kontaktdaten:

Beitrag von c-a-b »

GSIISp64b @ 16 Mar 2011, 15:11 hat geschrieben: So eines? (edit: das kleine Lämpchen ganz oben bitte wegdenken, das haben nur die Wiederholer)
Ja genau so eines.

Und ich weiß zwar nicht so recht, aber jedenfalls, sofern es mein Siebhirn nach jahrelanger Beobachtung nicht vergeigt hat, war es eben hier bisher so üblich dass diese Signale ab Durchfahrt gelb waren. :unsure:
[font=Optima]Gegen Hassprediger aller Arten, besonders bei Eisenbahnfetischisten!

flickr Youtube Twitter[/font]
Martin H.
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9476
Registriert: 06 Jan 2010, 00:41
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von Martin H. »

GSIISp64b @ 16 Mar 2011, 15:11 hat geschrieben: das kleine Lämpchen ganz oben bitte wegdenken, das haben nur die Wiederholer)
Und Vsigs im um mehr als fünf Prozent verkürzten Bremswegabstand zum Hauptsignal.
Das geht normalerweise™ erst auf Vr0 (zwei gelbe Lichtlein), wenn auch das Hauptsignal auf Hp0 (ein rotes Licht) umspringt.
Oder zwei rote Lichter.

Tschuldigung, musste sein.

Mit wäre das auch neu, wenn die Vorsignale gleich einfallen.

Das mit der Zeitschaltuhr kann theoretisch sein, aber wieso, wenn eh ermittelt wird, dass der Zug am Hauptsignal vorbei ist, kann man es doch gleich auf Halt stellen.

Ich kenne da übrigens ein Hauptsignal, da liegt der Kontakt so knapp, dass eine V60 zu 95% zwangsgebremst wird, da dort der Magnet* relativ weit hinten ist.

*)Ja, ist kein Magnet, ...
GSIISp64b
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4308
Registriert: 14 Feb 2011, 16:45

Beitrag von GSIISp64b »

Kein Problem, danke für die Ergänzungen.
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
Systemfehler
Kaiser
Beiträge: 1699
Registriert: 09 Okt 2010, 01:41
Wohnort: München

Beitrag von Systemfehler »

c-a-b @ 16 Mar 2011, 14:28 hat geschrieben: Zwischen Günzburg und Augsburg werden nach und nach neue Signalmasten aufgebaut
Das würde mich wundern!

Die Bahnhöfe Dinkelscherben und Burgau (inkl. der Strecken ab kurz hinter Neuoffingen bis kurz vor Westheim) wurden mit Ks-Signalen ausgestattet, und diese werden schon seit längerer Zeit (locker ein 3-4 Monate) vom ESTW Gessertshausen aus der BZ München gesteuert.
Da werden momentan defintiv keine Signalmasten mehr aufgestellt, höchstens noch alte abgebaut, aber die müssten eigentlich auch schon seit kurz nach der Inbetriebnahme entfernt sein.

Was möglich ist, dass zwischen Neu-Ulm und Neuoffingen (also Nersingen, Unterfahlheim, Günzburg, Neuoffingen, hab ich einen Bahnhof vergessen?) momentan Ks-Signale aufgestellt werden. Ich meine letztens mal was gehört zu haben, dass das ESTW Neu-Ulm in der BZ Karlsruhe erweitert werden soll.
Martin H.
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9476
Registriert: 06 Jan 2010, 00:41
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von Martin H. »

Und wer rennt dann in Nersingen noch schnell mit einem Ne5 im A4 Format der Marke Eigenbau rüber, wen man Gleis zwei reingefahren wurde und sich auch schon ein ICE auf 1 nähert? :D

Das war vielleicht `ne Aktion.
Guido
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4177
Registriert: 24 Jan 2004, 20:03
Wohnort: München / Berlin

Beitrag von Guido »

c-a-b @ 16 Mar 2011, 14:28 hat geschrieben:Ich dachte, vorher mit den alten Signalen ist das Vorsignal bei Durchfahrt auf Gelb gesprungen?
Martin H. @ 16 Mar 2011, 19:10 hat geschrieben: Mit wäre das auch neu, wenn die Vorsignale gleich einfallen.
Solche Vosignale gibt es, die nach Vorbeifahrt des Zuges am Vorsignal schon zurückfallen obwohl das zugehörige Hauptsignal noch nicht vom Zug passiert wurde und daher weiterhin auf Fahrt steht. Der Regelfall ist das so aber nicht, nur gibt es eben bei der Eisenbahn nichts was es nicht irgendwo gibt. 2 von derartigen Vorsignalen sind sogar für die Stadt München mit Standort benennbar, das ist zum einen das erste Vorsignal auf der Fernbahn welches hinter dem Bahnhof Lochhausen kommt Richtung Pasing fahrend (Stellwerk Pasing, dieses Vorsignal zeigt in Grundstellung Halt erwarten, obwohl das zugehörige Hauptsignal ein SBK mit Grundstellung Fahrt ist), das andere entsprechende Vorsignal steht am Ostbahnhof bei der S-Bahn Gleis 5 ausfahrend Richtung Leuchtenbergring gleich das erste alte Vorsignal hinterm Bahnsteig vor der Weiche (Stellwerk Ostbahnhof).
Gruß, Guido

Tf bei der S-Bahn München
[img]http://www.eisenbahner-online.de/420-423.gif[/img]

Hinweis: Der obenstehende Beitrag spiegelt - sofern nicht anders gekennzeichnet - ausschließlich die persönliche Meinung des Verfassers wider.
Benutzeravatar
Boris Merath
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16129
Registriert: 18 Nov 2002, 23:57
Wohnort: München

Beitrag von Boris Merath »

Am Münchner Hbf gibts auch welche.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Benutzeravatar
c-a-b
Kaiser
Beiträge: 1431
Registriert: 09 Dez 2008, 17:51
Wohnort: Mal hier, mal da
Kontaktdaten:

Beitrag von c-a-b »

Danke für deine Antwort, Guido, ich sehe es leider erst jetzt.

Ich hänge hier gleich nochmal eine Frage an. War heute mal wieder per Fahrrad im Mindeltal unterwegs und machte die kuriose Beobachtung, dass die neuen Signale nach Durchfahrt eines Zuges neuerdings ganz schön lange auf rot stehen. Ich habe es mal, da ich nicht viel besseres zu tun hatte und warten konnte, abgewartet und auf die Uhr geschaut. Nach einer Regionalbahn in Richtung Augsburg war das Signal vor Burgau geschlagene 25 Minuten auf Rot.

Bisher kannte ich es immer so, dass die Signale durchweg auf grün stehen, es sei denn, ein Zug fuhr gerade eben vorbei in den Blockabschnitt.

Dieses Phänomen habe ich auch schon bei anderen Zügen beobachtet, seit die neuen Signale stehen. Bauarbeiten in Burgau sind mir derzeit keine bekannt. Weiß da einer mehr dazu?
[font=Optima]Gegen Hassprediger aller Arten, besonders bei Eisenbahnfetischisten!

flickr Youtube Twitter[/font]
Benutzeravatar
Boris Merath
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16129
Registriert: 18 Nov 2002, 23:57
Wohnort: München

Beitrag von Boris Merath »

c-a-b @ 7 Apr 2011, 17:42 hat geschrieben: Dieses Phänomen habe ich auch schon bei anderen Zügen beobachtet, seit die neuen Signale stehen. Bauarbeiten in Burgau sind mir derzeit keine bekannt. Weiß da einer mehr dazu?
Geht es um ein Blocksignal oder um ein Einfahrsignal? Bestimmte Bauformen von Blocksignalen haben Grundstellung grün, nämlich so lange wie der ABschnitt dahinter frei ist. Andere (in erster Linie die neueren) Bauformen haben Grundstellung rot, auf Fahrt geschaltet werden sie erst sobald eine Fahrstraße aus dem nächsten Bahnhof auf die Strecke hinaus eingestellt wird.

Selten gibt es auch Einfahr/Ausfahrsignale die sich in Grundstellung Fahrt stellen lassen, das war in Burgau aber sicherlich nicht der Fall.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Benutzeravatar
c-a-b
Kaiser
Beiträge: 1431
Registriert: 09 Dez 2008, 17:51
Wohnort: Mal hier, mal da
Kontaktdaten:

Beitrag von c-a-b »

Boris Merath @ 7 Apr 2011, 18:08 hat geschrieben: Geht es um ein Blocksignal oder um ein Einfahrsignal?
Müsste eigentlich noch ein Blocksignal sein weils doch noch etwas davor ist.

Interessant, ich nahm bislang an, das dauerhaft grün bei freier Strecke sei Standard.
[font=Optima]Gegen Hassprediger aller Arten, besonders bei Eisenbahnfetischisten!

flickr Youtube Twitter[/font]
Systemfehler
Kaiser
Beiträge: 1699
Registriert: 09 Okt 2010, 01:41
Wohnort: München

Beitrag von Systemfehler »

Wie Boris erwähnt hat:

Die Signale sind in Grundstellung Halt. Bei ESTWs wird ein Zentralblock verbaut, deren Grundstellung ist Halt.
Vorher, als die Strecke noch von den Stellwerken vor Ort gesteuert wurde, gab es Selbstblock, da ist die Grundstellung Fahrt.

Das praktische für den Fuzzi am Signalblock: Geht das Signal auf Fahrt, kommt innerhalb der nächsten Minuten bestimmt was! (außer es ist eine -äußerst seltene- Probebedienung)
Ijon Tichy
Jungspund
Beiträge: 22
Registriert: 22 Mär 2010, 17:06

Beitrag von Ijon Tichy »

Systemfehler @ 7 Apr 2011, 22:58 hat geschrieben:Das praktische für den Fuzzi am Signalblock: Geht das Signal auf Fahrt, kommt innerhalb der nächsten Minuten bestimmt was! (außer es ist eine -äußerst seltene- Probebedienung)
Das stimmt aber nur eingeschränkt. Wenn wir eine Zugfahrstraße so weit durchstellen, wie der Zug voraussichtlich freie Fahrt hat, kann es schon mal eine halbe Stunde dauern, bis er am letzten Signal angekommen ist. So viel Rücksichtslosigkeit gegenüber Fuzzis muss schon sein.
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13808
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

Systemfehler @ 7 Apr 2011, 22:58 hat geschrieben: Vorher, als die Strecke noch von den Stellwerken vor Ort gesteuert wurde, gab es Selbstblock, da ist die Grundstellung Fahrt.
Das ist mir in Friedrichshagen beim Fuzzen passiert :D
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Systemfehler
Kaiser
Beiträge: 1699
Registriert: 09 Okt 2010, 01:41
Wohnort: München

Beitrag von Systemfehler »

Ijon Tichy @ 7 Apr 2011, 23:23 hat geschrieben: Das stimmt aber nur eingeschränkt. Wenn wir eine Zugfahrstraße so weit durchstellen, wie der Zug voraussichtlich freie Fahrt hat, kann es schon mal eine halbe Stunde dauern, bis er am letzten Signal angekommen ist. So viel Rücksichtslosigkeit gegenüber Fuzzis muss schon sein.
Bist du ein Fdl?? Hey super, dann bin ich nimmer der einzige Netzler hier! *gG*

Naja, aber ich habs bisher nur sehr selten erlebt, dass ein Fdl (auch wenn er die Möglichkeit dazu hätte, weil z. B. die nächsten 40km komplett frei sind) alles auf Fahrt stellt. Außer halt, wenn der Zentralblock bis zum nächsten Bahnhof sowieso auf Fahrt geht, und der halt 30km entfernt ist.

Aber ne halbe Stunde ist schon viel! Da müsste ja z. B. der özF Mering für einen Zug, der grad in Augsburg rausfährt, schon komplett von Augsburg-Hochzoll über Mering, Mammendorf, Maisach und Olching alles komplett auf Fahrt stellen. Dann hätte der Zug grüne Welle vom Asig Augsburg Hbf bis zum Esig Lochhausen, wofür er ne gute halbe Stunde braucht, aber das ist absolut abwegig, weil eh nur in der Nacht realisierbar. Und da fährt ja eh die Zuglenkung! ;)
Benutzeravatar
423-Treiber
König
Beiträge: 988
Registriert: 27 Mär 2004, 23:28

Beitrag von 423-Treiber »

Systemfehler @ 9 Apr 2011, 01:49 hat geschrieben: Da müsste ja z. B. der özF Mering für einen Zug, der grad in Augsburg rausfährt, schon komplett von Augsburg-Hochzoll über Mering, Mammendorf, Maisach und Olching alles komplett auf Fahrt stellen. Dann hätte der Zug grüne Welle vom Asig Augsburg Hbf bis zum Esig Lochhausen,
Au ja, das wär mal was, keine Überraschung mehr ob der Abzw. Mering auf Halt ist... *Träum*
Ich finde eh, dass die Zuglenkung teilweise sehr spät anspringt, besonders nervig sind die geschwindigkeitsabhängigen Ansteuerungen auf der CIR-ELKE, da kann es passieren, dass man sich gerade im Beschleunigungsvorgang befindet und wegen schlüpfriger Schienen nicht schnell genug eine bestimmte Geschwindigkeitsschwelle erreicht und schon kommt einem der V-Soll-Zeiger wieder entgegen und unterbricht den Beschleunigungsvorgang. Bei 300 km/h haben die Signale aber richtig Angst und springen schon knappe 13 km vorher auf Fahrt... :lol:
Um nochmal auf den Zentralblock Burgau-Offingen zurückzukommen, der reagiert manchmal sehr träge bis gar nicht, stand schon einige Male vor dem Bksig Höhe Mindelaltheim in Richtung Neuoffingen und als endlich grün wurde war das folgende Bksig Höhe Offingen auch schon frei, also dürfte es ja nicht wegen Zugfolge sein.
Ijon Tichy
Jungspund
Beiträge: 22
Registriert: 22 Mär 2010, 17:06

Beitrag von Ijon Tichy »

423-Treiber @ 9 Apr 2011, 10:46 hat geschrieben:Um nochmal auf den Zentralblock Burgau-Offingen zurückzukommen, der reagiert manchmal sehr träge bis gar nicht, stand schon einige Male vor dem Bksig Höhe Mindelaltheim in Richtung Neuoffingen und als endlich grün wurde war das folgende Bksig Höhe Offingen auch schon frei, also dürfte es ja nicht wegen Zugfolge sein.
Ich weiß ja nicht, wie in eurer Gegend das Verhältnis zwischen Tf und Fdl so ist. Bei uns ermuntere ich die Tf jedenfalls, sich beizeiten zu melden, wenn es mal nicht weitergeht, wo sonst immer grün ist und auch keiner was gesagt hat. Neben dem üblichen Vergessen (wir haben nun mal keine ZL) kommt es nämlich hin und wieder mal vor, dass ein Signal einfach nicht auf "Fahrt" kommt, obwohl es eigentlich müsste. Also alles wieder einreißen, neu einstellen und schon geht es. Tausendmal hat man hingeguckt und alles geht, beim tausendundersten mal guckt man nicht und dann passiert's. Da kommt es dann besonders gut, wenn der Tf sagt, dass er schon fünf Minuten vor dem Signal steht.

@ Systemfehler: Ja, ich bin auch özF, aber in einem Regionetz und nicht in Bayern. Daher kann ich hier eher selten etwas beitragen. Und da Smalltalk nicht so mein Ding ist, melde ich mich eben nicht so oft zu Wort.

MfG
Systemfehler
Kaiser
Beiträge: 1699
Registriert: 09 Okt 2010, 01:41
Wohnort: München

Beitrag von Systemfehler »

423-Treiber @ 9 Apr 2011, 10:46 hat geschrieben: Au ja, das wär mal was, keine Überraschung mehr ob der Abzw. Mering auf Halt ist... *Träum*
Ich finde eh, dass die Zuglenkung teilweise sehr spät anspringt, besonders nervig sind die geschwindigkeitsabhängigen Ansteuerungen auf der CIR-ELKE, da kann es passieren, dass man sich gerade im Beschleunigungsvorgang befindet und wegen schlüpfriger Schienen nicht schnell genug eine bestimmte Geschwindigkeitsschwelle erreicht und schon kommt einem der V-Soll-Zeiger wieder entgegen und unterbricht den Beschleunigungsvorgang. Bei 300 km/h haben die Signale aber richtig Angst und springen schon knappe 13 km vorher auf Fahrt... :lol:
Um nochmal auf den Zentralblock Burgau-Offingen zurückzukommen, der reagiert manchmal sehr träge bis gar nicht, stand schon einige Male vor dem Bksig Höhe Mindelaltheim in Richtung Neuoffingen und als endlich grün wurde war das folgende Bksig Höhe Offingen auch schon frei, also dürfte es ja nicht wegen Zugfolge sein.
Also für Siemens-ESTW kann ich sagen:
Hier kann man für den Zug seine Vmax eingeben, entsprechende Zeit vorher steuert die Zuglenkung die Signale an.
Bei einer 60km/h-Fuhre kommt dann die Einfahrt eben erst, wenn der Zug in den letzten Abschnitt vor einem Bahnhof einfährt (es sei denn, das Vorsignal ist am letzten Hauptsignal mit dran).
Die özF MPE geben jedoch standardmäßig bei allen Zügen 200km/h ein, sodass die Signale möglichst früh angesteuert werden.

Und ja, das Signal am Abzw Mering... Habe es schon bei einer Führerstand-Mitfahrt selbst miterlebt:
Abzw Mering auf Halt, und wegen der langgezogenen Kurve davor sieht man das Vorsignal erst recht spät. Und mit 160 muss man dann halt voll reingreifen.
Habe das natürlich auch den Fdl erzählt, und wenn ich es selber mitbekomme, dann informiere ich die Tf auch entsprechend. :)

Genauso wenn in Petershausen noch der MüNüX einem Fernverkehrszug vorausfährt. Der MüNüX hat ja noch einen Verkehrshalt, und der FV hat schon Einfahrt, die Ausfahrt ist jedoch auf Halt. In MPE wird er allerdings in die LZB aufgenommen, und meistens ist er dann schneller als die Bremskurve der LZB erlaubt, und wird somit zwangsgebremst. Das wusste ich aber erst, nachdem ein Tf sich darüber bei mir "beschwert" hat. Seitdem sag ich Bescheid, wenn ich das mitbekomme.

Wegen Burgau - Offingen hast du eine Mail, 423!
Benutzeravatar
hmmueller
König
Beiträge: 989
Registriert: 22 Apr 2011, 14:39
Wohnort: Grafing
Kontaktdaten:

Beitrag von hmmueller »

Zum Originalthema "wann geht ein Hauptsignal auf rot" bin ich gestern über einen der wenigen veröffentlichten Berichte der EUB ("Eisenbahn-Unfalluntersuchungsstelle des Bundes") gestolpert: Lest mal unter EUB - Untersuchungsberichte den Zusammenstoß in Berlin-Karow. Der hat offenbar dazu geführt, dass die DB ganz schnell nachschauen musste, ob's noch mehr Signale gibt, die enorm spät auf rot fallen ...

OT: Eigentlich müssen alle EU-Länder solche Berichte veröffentlichen. Österreich, Schweiz, Niederlande, Finnland tun das m.W. ziemlich zügig und umfangreich (Verkehrssicherheitsarbeit für Österreich, Unfalluntersuchungsstelle Bahnen und Schiffe, Rest bitte selber suchen), Deutschland ist da ziemlich zugeknöpft. Die Berichte sind teilweise schon ziemlich interessant - gehen von Technik über Betrieb zur Grundlagenforschung und bis zur Politik (ETCS-Unfall in der Schweiz, Berichte aus NL) ... und natürlich befriedigen sie auch etwas die ... naja ... Sensationslust (darf man das jetzt zugeben??).
Meine Eisenbahngeschichten - "Von Stellwerken und anderen Maschinen ..."
Die Organe der Bahnerhaltung sind ermächtigt, den Arbeitern zur Aneiferung angemessene Quantitäten von Brot, Wein oder Branntwein unentgeltlich zu verabfolgen. Nr. XXVII - Vorschriften für das Verhalten bei Schneefällen, K. k. Österreichische Staatsbahnen, Gültig vom 1. Oktober 1906; Artikel 14(5)
Benutzeravatar
Boris Merath
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16129
Registriert: 18 Nov 2002, 23:57
Wohnort: München

Beitrag von Boris Merath »

hmmueller @ 23 Apr 2011, 14:57 hat geschrieben: Zum Originalthema "wann geht ein Hauptsignal auf rot" bin ich gestern über einen der wenigen veröffentlichten Berichte der EUB ("Eisenbahn-Unfalluntersuchungsstelle des Bundes") gestolpert: Lest mal unter EUB - Untersuchungsberichte den Zusammenstoß in Berlin-Karow. Der hat offenbar dazu geführt, dass die DB ganz schnell nachschauen musste, ob's noch mehr Signale gibt, die enorm spät auf rot fallen ...
Wobei ich da nicht ganz verstehe warum die EUB sich da so auf den späten Haltfall einschießt - man kann diesen tatsächlich kritisieren, für den Unfall ursächlich war aber die fehlende Gleisfreimeldeanlage des Durchfahrgleises, die aber in dem Bericht fast untergeht.
ETCS-Unfall in der Schweiz
Der ist echt lesenswert, ja.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Systemfehler
Kaiser
Beiträge: 1699
Registriert: 09 Okt 2010, 01:41
Wohnort: München

Beitrag von Systemfehler »

Welcher ETCS-Unfall? Datum bzw. Ort?
Will jetzt nicht jede Datei runterladen und öffnen müssen.

Und ja, die EBA bzw. EUB-Seite ist mir bekannt, habe ich auch schon mehrfach angesurft.
Bin gespannt auf den Bericht von Hordorf.
Antworten