Streiks bei der deutschen Bahn im Jahr 2010 / 2011

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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Martin H.
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Hab´ich mir auch schon öfters gedacht.
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Beitrag von Bayernlover »

TGVFan @ 28 Mar 2011, 20:30 hat geschrieben: Einheitliche Ausbildung
Mindestanforderungen an die Qualität der Ausbildung - wie die dann umgesetzt werden und was jedes EVU mehr machen will, bleibt denen überlassen.
Einheitliche Bezahlung

Mindestbezahlung. Wer mehr bietet, bekommt dann wohl auch die besseren Mitarbeiter.

Man liest doch was ich schreibe, warum kann man dann nicht gleich so antworten? Und ja, einen Teil unterstütze ich, den mit der Arbeitsplatzgarantie lehne ich entschieden ab.
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Beitrag von Bayernlover »

Boris Merath @ 28 Mar 2011, 20:32 hat geschrieben: Ich finde Du widersprichst Dich damit selber.
Inwiefern?
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Bayernlover @ 28 Mar 2011, 20:24 hat geschrieben: Liest hier eigentlich auch jemand was ich schreibe bezüglich Mindestlöhnen, Mindestanforderungen an Lokführer etc. pp. oder könnte ich stattdessen auch erzählen, was ich so sehe wenn ich hier aus dem Fenster gucke?
Ich lese es und gebe Dir recht.
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Beitrag von Martin H. »

Öhm,
...warum bei der BOB nicht gestreikt wird. Die Leute um Seeger (der ein riesiger GDL -Hasser ist) und dem BR schüchtern alle ein die in der GDL sind und bei Mitarbeitern bei denen eine GDL -Mitgliedschaft bekannt wird, wird etwas gefunden bzw. dem was angehängt um ihn los zu werden. Dort herrscht ein gnadenloses System gegen die GDL und die Mitarbeiter sind derart eingeschüchtert dass sie sich nicht trauen mal zu einer GDL -Infoveranstaltung zu gehen, weil sie Angst haben dass der Seeger-Heini oder eines der tollen BR-Mitglieder mit dem Fotoapparat dort stehen und dokumentieren wer da hingeht. Grausame Firma, noch schlimmer läuft es ja bei Agilis, die sind an Einschüchterung und Druckmethoden nicht zu überbieten.  Wenn man der BOB nur was anhängen könnte, dazu bräuchte man aber stichfeste Beweise.
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Beitrag von TGVFan »

Bayernlover @ 28 Mar 2011, 20:32 hat geschrieben: Mindestanforderungen an die Qualität der Ausbildung - wie die dann umgesetzt werden und was jedes EVU mehr machen will, bleibt denen überlassen.


Mindestbezahlung. Wer mehr bietet, bekommt dann wohl auch die besseren Mitarbeiter.

Man liest doch was ich schreibe, warum kann man dann nicht gleich so antworten? Und ja, einen Teil unterstütze ich, den mit der Arbeitsplatzgarantie lehne ich entschieden ab.
Das du für eine einheitliche Bezahlung / Ausbildung bist freut mich, aber was ändert das alles an der Tatsache das du für "Wettbewerb" im Schienenverkehr bist??

Auf kosten von Qualität und Zuverlässigkeit???

Denn es gewinnt immer der günstigste Anbieter. Und wie wird man der günstigste Anbieter? Genau, mit Billigartikeln.

Vielleicht wird dir mit der Zeit noch klar, das es gewisse Bereiche gibt, die man nicht Privatisieren sollte. Der Schienenverkehr ist einer davon
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Beitrag von Bayernlover »

TGVFan @ 28 Mar 2011, 20:52 hat geschrieben: Auf kosten von Qualität und Zuverlässigkeit???
Nein, auf der Basis von Qualität und Zuverlässigkeit. Bei klarer Vorgabe der Rahmenbedingungen wird man dann wohl eher auf die Qualität als auf den Preis achten müssen, wenn sich letzterer nicht mehr so doll unterscheidet.
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Beitrag von TGVFan »

Bayernlover @ 28 Mar 2011, 20:56 hat geschrieben: Nein, auf der Basis von Qualität und Zuverlässigkeit. Bei klarer Vorgabe der Rahmenbedingungen wird man dann wohl eher auf die Qualität als auf den Preis achten müssen, wenn sich letzterer nicht mehr so doll unterscheidet.
Also

Bezahlung - einheitlich
Ausbildung - einheitlich

Qualität und Zuverlässigkeit durch mindeststandards vorgegeben "wenn ich richtig gelesen habe"



Dann hättest du von z.B. 4 Bewerbern auf 1 Ausschreibung 4x das gleiche Angebot in unterschiedlicher Lackierung.
Denn jeder würde nur die mindeststandards erfüllen und nicht mehr. Denn das würde zu mehrkosten führen und
damit gefährdet man seine Bewerbung auf die Ausschreibung da man teurer wird.
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Beitrag von Bayernlover »

Ich weiß dass man hier damit gegen Windmühlen redet: Aber es gibt noch andere Kriterien als nur Lohnkosten. Diese habe ich auf den letzten Seiten aber schon dargelegt, ich habs satt alles 10mal zu schreiben.

Und wenn es so gleich wäre würde es die 5 gleichen Angebote heute auch schon geben, nur auf niedrigerem Niveau. Das ist aber nicht der Fall (das weiß ich aus sicherer Quelle).
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Beitrag von Autobahn »

Nehmen wir als Beispiel mal das Kölner Dieselnetz. Dort hat die DB Regio zunächst ein Angebot über rund 140 Millionen Euro abgegeben. Das war dem VRS zu teuer und in der zweiten Runde bekam dann die DB den Zuschlag für unter 80 Millionen. Und das bei einem gegenüber heute verbesserten Angebot für die Fahrgäste. Der Nächstplatzierte war nur unwesentlich teurer.

Und da soll der Wettbewerb keinen Sinn machen?
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Beitrag von Iarn »

Martin H. @ 28 Mar 2011, 20:40 hat geschrieben: Öhm,
Von wem stammt dieses namenlose Zitat? Nebenbei bemerkt riecht das für mich schon verdammt nach übler Nachrede, auch wenn ich kein Jurist bin.
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Beitrag von TGVFan »

Bayernlover @ 28 Mar 2011, 21:49 hat geschrieben:Ich weiß dass man hier damit gegen Windmühlen redet: Aber es gibt noch andere Kriterien als nur Lohnkosten.
Bei den Lohnkosten kann man aber massiv sparen, sowie bei den Wartungsausgaben.
Und genau diese "Punkte sind für die Mitarbeiter am wichtigsten", denn davon sind sie betroffen.


- Diese werden runtergeschraubt um "Wettbewerbsfähig zu werden / sein" Punkt
- Mir als Mitarbeiter ist es egal ob das Unternehmen 3 oder 8 Mrd Gewinn macht.
Hauptsache wir verdienen ordentlich und haben am Monatsende pünktlich unser Geld auf dem Konto.
Bayernlover @ 28 Mar 2011, 21:49 hat geschrieben:Und wenn es so gleich wäre würde es die 5 gleichen Angebote heute auch schon geben, nur auf niedrigerem Niveau. Das ist aber nicht der Fall.
Niemand hat behauptet das heute alles gleich ist, sonst würde die GDL ja nicht streiken, die Mitarbeiter wären zufrieden und ich würde nicht gegen die Wand quasseln.

Und was heißt hier auf niedrigerem Niveau, wie tief sollen wir noch sinken.
Bayernlover @ 28 Mar 2011, 21:49 hat geschrieben:(das weiß ich aus sicherer Quelle)
Ja alles klar
Autobahn @ 29 Mar 2011, 06:53 hat geschrieben:Nehmen wir als Beispiel mal das Kölner Dieselnetz. Dort hat die DB Regio zunächst ein Angebot über rund 140 Millionen Euro abgegeben. Das war dem VRS zu teuer und in der zweiten Runde bekam dann die DB den Zuschlag für unter 80 Millionen.Und das bei einem gegenüber heute verbesserten Angebot für die Fahrgäste.
Genau genommen 79 Millionen und das angeblich bei beibehaltung der Leistungen.
Lassen wir uns mal überraschen
Autobahn @ 29 Mar 2011, 06:53 hat geschrieben:Und da soll der Wettbewerb keinen Sinn machen?
Sofern alle

- einheitlich verdienen
- einheitlich ausgebildet werden
- Übernahmegarantien bekommen
- Arbeitszeiten / Arbeitsbedingungen gleich sind
- Im falle eines Unfalls z.B. "PU" die Möglichkeit einer Umschulung / anderweitigen beschäftigung haben

würde der Wettbewerb viele Lokführer kaum stören.


>>>So aber wie er heute stattfindet, ist es nicht tragbar<<<


Möchte da nochmal die Übernahmegarantie ansprechen:
Du bist z.B. Einzelhandelskaufmann und verlierst deinen Job. Kein Porblem, es gibt ja im Umkreis von 5 Km noch einen

- Netto
- Rewe
- Aldi
- IhrPlatz
- Feneberg
- Schlecker
etc.

Das gibt es aber bei der Eisenbahn nicht, da ist das nächste EVU meilenweit entfernt

EDIT:
Bayernlover @ 28 Mar 2011, 11:21 hat geschrieben:Ich bin mir sicher dass ich bei einer "Reichtum für alle!"-Regierung nicht der einzige wäre, der sich von hier verpissen würde.
Was zum Teufel hat das mit Reichtum für alle zu tun, hier geht es darum das man mit seiner Familie über die Runden kommt und angemessen bezahlt wird
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Beitrag von Bayernlover »

TGVFan @ 29 Mar 2011, 09:03 hat geschrieben: Bei den Lohnkosten kann man aber massiv sparen, sowie bei den Wartungsausgaben.
Und genau diese "Punkte sind für die Mitarbeiter am wichtigsten", denn davon sind sie betroffen.
Deshalb schrieb ich schon gefühlte 1000 Mal:
Mindeststandards vorgeben!
Niemand hat behauptet das heute alles gleich ist, sonst würde die GDL ja nicht streiken, die Mitarbeiter wären zufrieden und ich würde nicht gegen die Wand quasseln.
Ich meinte damit, dass wenn es so leicht wäre immer das Minimum zu fahren alle fünf Bieter einer Ausschreibung das exakt gleiche Ergebnis hätten. Egal ob das jetzt auf einem hohen oder niedrigen Niveau liegt. Aber anscheinend ist dem nicht so, das weiß ich eben sicher.
Und was heißt hier auf niedrigerem Niveau, wie tief sollen wir noch sinken.
Das wird schwierig.
Möchte da nochmal die Übernahmegarantie ansprechen: Du bist z.B. Einzelhandelskaufmann und verlierst deinen Job. Kein Porblem, es gibt ja im Umkreis von 5 Km noch einen   - Netto - Rewe - Aldi - IhrPlatz - Feneberg - Schlecker
Wenn ich dann vom Kaufland zum Netto gehen sollte, habe ich auch verloren, sowohl arbeitszeitentechnisch als auch von der Belastung und der Bezahlung her. Trotz allem würde man niemals auf die Idee kommen, hier eine Gleichmachung der ganzen Supermärkte zu fordern. Und das Problem des meilenweit entfernten EVU würde sich dann lösen, wenn man eben keine Lokführer mehr vom Arbeitsamt rekrutieren kann, sondern zumindest einen Teil vom alten EVU übernehmen muss, da es ja hoffentlich einheitliche Standards und Gesetze zur Lokführerausbildung gibt.
Was zum Teufel hat das mit Reichtum für alle zu tun, hier geht es darum das man mit seiner Familie über die Runden kommt und angemessen bezahlt wird
Es gibt Parteien die versprechen Reichtum für alle.
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Beitrag von rockstar84 »

TGVFan @ 29 Mar 2011, 09:03 hat geschrieben:
Das gibt es aber bei der Eisenbahn nicht, da ist das nächste EVU meilenweit entfernt
Das kannst du so allgemein aber nicht sagen. Das kommt immer darauf an wo du wohnst!

Hier in Hamm z.B. hat man da schon einige Optionen. Zum einen gibt es hier die Zentrale der Eurobahn, dazu eine Niederlassung von DB Regio, Die Hafenbahn Hamm GmbH, die RLG in Soest (keine 20km - einen Lokschuppen in Hamm haben die auch), die WLE in Lippstadt (keine 20km), DB Fernverkehr in Dortmund (30km), in Münster schon wieder DB Regio,...
EDIT: Nachtrag: In Hagen (30km) Abellio,...

Ich finde das ist alles relativ im Umkreis. 30km sind heutzutage eine völlig normale Entfernung zum Arbeitsplatz. Viele Leute haben es deutlich weiter!
Die "Harlingerland" ist die längste der drei Wangerooge-Fähren und wurde 1979 von der Werft Schürenstedt in Bardenfleth gebaut. Geschwindigkeit: 11,00 kn (21 km/h) Antriebsleistung: 820 kW Vermessung: 477 BRZ Motoren: 4 Fahrgäste: 635 Personen
Das Schiff ist in Besitz der Schiffahrt und Inselbahn Wangerooge, welche eine Tochtergesellschaft von DB AutoZug ist, welche eine Tochter von DB Fernverkehr ist.
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Beitrag von rockstar84 »

Bayernlover @ 29 Mar 2011, 10:14 hat geschrieben:
Es gibt Parteien die versprechen Reichtum für alle.
Ja und fordern 1 Plakat weiter im selben Wahlkampf "Reichtum besteuern!" - bestechende Logik.
Kein Scherz, wirklich erlebt. Bundestagswahlkampf 2009... 2 Plakate der Linken "Reichtum für alle!" und "Reichtum besteuern" an 2 Bäumen im Abstand von ca. 20m...

Was sagt uns das? Steuern für alle! :D
Die "Harlingerland" ist die längste der drei Wangerooge-Fähren und wurde 1979 von der Werft Schürenstedt in Bardenfleth gebaut. Geschwindigkeit: 11,00 kn (21 km/h) Antriebsleistung: 820 kW Vermessung: 477 BRZ Motoren: 4 Fahrgäste: 635 Personen
Das Schiff ist in Besitz der Schiffahrt und Inselbahn Wangerooge, welche eine Tochtergesellschaft von DB AutoZug ist, welche eine Tochter von DB Fernverkehr ist.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@TGVFan

Ich glaube, Du überschätzt das Einsparpotential bei den Lohnkosten. Bei den Einsparungen bei der Wartung hast Du aber vollkommen recht -> S-Bahn Berlin. Bekanntlich ein Tochterunternehmen der DB AG.

Im Kölner Dieselnetz werden die Leistungen zum Wohle der Fahrgäste nicht nur beibehalten, sondern ausgeweitet. So werden zwischen Bonn und Euskirchen vier neue Stationen gebaut, es gibt eine festgelegte Zugbegleiterquote von zehn Prozent tagsüber und von 100 – 200 Prozent ab 19 Uhr. Das Sitzplatzangebot wird teilweise um fünfzig Prozent erhöht. Natürlich lässt sich die DB AG nicht zu ihren Kalkulationen aus, aber ein Preisunterschied zwischen dem ersten und dem letzten Gebot lässt sich nicht mit Lohndifferenzen erklären, zumal die Gebote vom selben Bieter kamen.

Und wieso liegen die Löhne bei Metronom in der Spitze um 15 Prozent höher als bei der DB Regio? Wie konnte Metronom dann die letzte Ausschreibung gewinnen? Warum sich beim gestrigen Streik auch Lokführer der Metronom beteiligt haben versteht kein Mensch. Haben die den Knall nicht gehört? Aber bitte, gerne dürfen die auf 15 Prozent ihres Gehaltes verzichten :lol:

Zu einem großen Teil sind die Schichten bei den regional agierenden EVU sogar günstiger als bei dem Roten Riesen.

Eine einheitliche, vom Gesetzgeber geregelte, Ausbildung ist schon richtig. Aber vielleicht kommen wir ja mal dahin. Die Übernahmegarantie ist ein Witz, und daran wird die GDL sich vermutlich die Zähne ausbeißen. Ein EVU ist keine Behörde und kann nicht unbegrenzt „Pflegefälle“ mitschleppen. Wenn einem Berufskraftfahrer aus irgendwelchen Gründen das Autofahren untersagt wird, wird er sich einen anderen Job suchen müssen. Wenn er Glück hat, beschäftigt ihn sein Arbeitgeber im Lager weiter, ansonsten bleibt ihn nur der Weg zum Arbeitsamt – wie jedem anderen auch, der aus welchen Gründen auch immer seinen Job verloren hat. Diese auf dem Arbeitsmarkt allgemein anerkannte Regel müssen die Lokführer einmal lernen.

Und glaube mal nicht, dass es für einen Einzelhandelskaufmann so einfach ist, sich bei einem Discounter „in der Nähe“ einen neuen Job zu suchen. Erstens suchen die sich die Mitarbeiter aus und zweitens hat man gerade bei denen auch nicht die Gewähr, dass man in die Filiale um die Ecke kommt.

Und ich kann das Gejammer über die ach so weiten Anfahrtswege nicht mehr hören. Wie viele Arbeitnehmer aus anderen Branchen fahren Tag für Tag oft über einhundert Kilometer, um zur Arbeit zu kommen oder Woche für Woche hunderte von Kilometern als Wochenendpendler? Sind das alles Lokführer.
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Beitrag von TGVFan »

Autobahn @ 29 Mar 2011, 15:06 hat geschrieben:Warum sich beim gestrigen Streik auch Lokführer der Metronom beteiligt haben versteht kein Mensch. Haben die den Knall nicht gehört? Aber bitte, gerne dürfen die auf 15 Prozent ihres Gehaltes verzichten :lol:
Es geht bei diesem Streik nicht "nur" um den Lohn, sondern wie bereits erwähnt um:

- einheitlich verdienen
- einheitlich ausgebildet werden
- Übernahmegarantien bekommen
- Arbeitszeiten / Arbeitsbedingungen gleich sind
- Im falle eines Unfalls z.B. "PU" die Möglichkeit einer Umschulung / anderweitigen beschäftigung haben

Oh doch, die haben den Knall gehört.
Deswegen machen die Lokführer von Metronom ja mit.
Autobahn @ 29 Mar 2011, 15:06 hat geschrieben:Die Übernahmegarantie ist ein Witz, und daran wird die GDL sich vermutlich die Zähne ausbeißen.
Wenn es ein Witz wäre, würde sich die GDL dafür nicht einsetzen.
Übrigends solltest du die belange anderer Arbeiter nicht als Witz abstempeln, hier geht es um die Zukunft der Lokführer auf den deutschen Schienen.
Und ob sich die GDL die Zähne ausbeißen wird, werden wir sehen.
Autobahn @ 29 Mar 2011, 15:06 hat geschrieben:Ein EVU ist keine Behörde und kann nicht unbegrenzt „Pflegefälle“ mitschleppen.
Wenn ein EVU eine Ausschreibung verliert und ein anderes EVU die Ausschreibung gewinnt soll dieses EVU die Lokführer übernehmen. Darum geht es der GDL und den Lokführern. Dabei sind das keine Pflegefälle sondern Arbeiter die "wenn Ausschreibungen erfolgen" um Ihren Beruf bangen müssen.
Autobahn @ 29 Mar 2011, 15:06 hat geschrieben:Wenn einem Berufskraftfahrer aus irgendwelchen Gründen das Autofahren untersagt wird, wird er sich einen anderen Job suchen müssen. Wenn er Glück hat, beschäftigt ihn sein Arbeitgeber im Lager weiter, ansonsten bleibt ihn nur der Weg zum Arbeitsamt – wie jedem anderen auch, der aus welchen Gründen auch immer seinen Job verloren hat.
Wenn ein Lokführer aus Psychischen Gründen nicht mehr fahren kann, weil er unverschuldet einen PU mitgemacht hat, dann hat das EVU diesen anderweitig zu beschäftigen.
Sowas ist aber eine Regelung die "nur für Lokführer" wichtig ist, oder überfährst du regelmäßig Menschen mit deinem Bürostuhl???
Autobahn @ 29 Mar 2011, 15:06 hat geschrieben:Diese auf dem Arbeitsmarkt allgemein anerkannte Regel müssen die Lokführer einmal lernen.
Wie bereits oben geschrieben trifft das auf die Lokführer nicht zu und das müssen die anderen erstmal lernen.
Autobahn @ 29 Mar 2011, 15:06 hat geschrieben:Und ich kann das Gejammer über die ach so weiten Anfahrtswege nicht mehr hören. Wie viele Arbeitnehmer aus anderen Branchen fahren Tag für Tag oft über einhundert Kilometer, um zur Arbeit zu kommen oder Woche für Woche hunderte von Kilometern als Wochenendpendler? Sind das alles Lokführer.
Es steht jedem "frei" zur Arbeitsstelle zu ziehen oder zu pendeln.

Wie bereits erwähnt. Lokführer wohnt an der Arbeitsstelle - Ausschreibung verloren - Neuer Arbeitgeber 100km entfernt - Umziehen
Völlig unverschuldet den Arbeitsplatz verloren, da sich irgendwer anmasst die Strecken auszuschreiben und über die Zukunft der Lokführer zu entscheiden.

Das geht so nicht und dafür setzt sich die GDL ein. Man hat diese Lokführer "die keine Pflegefälle oder sonst was sind" zu übernehmen "Punkt aus"
Wer dafür Verständnis hat schön, wer kein Verständnis hat, dem kann man nicht helfen.
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Beitrag von andreas »

und streiken sie noch?
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Beitrag von Bayernlover »

TGVFan @ 30 Mar 2011, 03:50 hat geschrieben: Wenn es ein Witz wäre, würde sich die GDL dafür nicht einsetzen.
Das schließt sicher per se nicht aus.
Übrigends solltest du die belange anderer Arbeiter nicht als Witz abstempeln, hier geht es um die Zukunft der Lokführer auf den deutschen Schienen.

Ich sehe nur dass die Belange der Lokführer anscheinend mehr wert sind die als die aller anderen Arbeitnehmer.
Wenn ein EVU eine Ausschreibung verliert und ein anderes EVU die Ausschreibung gewinnt soll dieses EVU die Lokführer übernehmen. Darum geht es der GDL und den Lokführern.

Ich glaube das haben mittlerweile alle begriffen. Der Gedanke wird aber nicht sinnvoller, je öfter man ihn wiederholt.
Dabei sind das keine Pflegefälle sondern Arbeiter die "wenn Ausschreibungen erfolgen" um Ihren Beruf bangen müssen.

Wenn dann um ihren Arbeitsplatz. Das ist aber in unserer Gesellschaft normal, wenn jemand verliert muss er sich kümmern, auch wenn das auf den ersten Blick unfair erscheint, aber das sind unsere Regeln die für alle gelten.
Wenn ein Lokführer aus Psychischen Gründen nicht mehr fahren kann, weil er unverschuldet einen PU mitgemacht hat, dann hat das EVU diesen anderweitig zu beschäftigen. Sowas ist aber eine Regelung die "nur für Lokführer" wichtig ist, oder überfährst du regelmäßig Menschen mit deinem Bürostuhl???

Ich kann Dich beruhigen: Autobahn sitzt nicht auf einem Bürostuhl.
Und wenn ein Lokführer wegen eines oder mehrerer PU nicht mehr fahren kann, wird er entweder umgeschult oder er sucht sich einen komplett neuen Job. Dass das EVU dabei unterstützend eingreifen sollte, ist vollkommen klar. Und wenn es noch Stellen als Zub etc. frei hat, macht es durchaus Sinn, die Lokführer da bevprzugt zu behandeln.
Wie bereits oben geschrieben trifft das auf die Lokführer nicht zu und das müssen die anderen erstmal lernen.

Dass für Lokführer andere Regeln gelten sollen als für den Rest der deutschen Arbeitnehmerschaft haben wir jetzt auch begriffen glaube ich.
Es steht jedem "frei" zur Arbeitsstelle zu ziehen oder zu pendeln.

Ah, der unbedeutende Rest darf natürlich pendeln und umziehen, aber die Lokführer brauchen ein Sonderrecht? Sorry, aber damit machst Du Dich unglaubwürdig.
Völlig unverschuldet den Arbeitsplatz verloren, da sich irgendwer anmasst die Strecken auszuschreiben und über die Zukunft der Lokführer zu entscheiden.

Mein Vater verlor um die Jahrtausendwende auch vollkommen unverschuldet seinen Job, weil sich die Leute im Osten anmaßten, plötzlich keine neuen Dächer mehr haben zu wollen. Im Unterschied zu den Lokführern (nicht alle!) begab er sich aber nicht in den Schoß einer Gewerkschaft und fing das jammern an, sondern hat sich gedreht und gewendet bis er 500km weiter einen neuen Job hatte. Dort ist er glücklich geworden und geblieben.
Das geht so nicht und dafür setzt sich die GDL ein. Man hat diese Lokführer "die keine Pflegefälle oder sonst was sind" zu übernehmen "Punkt aus"

Aber nicht bedingungslos.
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Beitrag von Autobahn »

@ TGVFan

Ich habe schon lange „verstanden“, worum es der GDL geht. Eine einheitliche Ausbildung ist unstrittig. Über kleine Unterschiede bei der Arbeitszeit kann man diskutieren. Einen einheitlichen Verdienst gibt es in anderen Branchen auch nicht. Frag mal einen VW-Arbeiter ob er mit einem Opel-Arbeiter tauschen möchte.
Wenn ein EVU eine Ausschreibung verliert und ein anderes EVU die Ausschreibung gewinnt soll dieses EVU die Lokführer übernehmen. Darum geht es der GDL und den Lokführern. Dabei sind das keine Pflegefälle sondern Arbeiter die "wenn Ausschreibungen erfolgen" um Ihren Beruf bangen müssen.
Auch eine ständige Wiederholung macht Deine Aussage nicht richtiger. Ein EVU, dass eine Ausschreibung verloren hat, muss sich die Frage nach dem Warum gefallen lassen. Es ist keineswegs allein der Preis, sondern das Preis – Leistungsverhältnis. So hat die damalige DB Heidekrautbahn bekanntlich die Ausschreibung für das Bremer S-Bahn-Netz verloren, obwohl sie billiger war, als die NordWestBahn. Die Klage vor der Vergabekammer hat die DB ja dann zurückgezogen.

Metronom hat ihr Netz erneut gewonnen, nicht weil sie billiger waren, als die Mitbewerber, sondern weil der Besteller mit dem Unternehmen und den Mitarbeitern zufrieden war. Die DB hat auf den Strecken, auf denen sie sich gegenüber der Konkurrenz behaupten konnte, auch bessere Leistungen abgeliefert, als vor der Ausschreibung.

Das Problem der Lokführer ist halt, dass sie bis zur Bahnreform in einem arbeitsrechtlichen Schlaraffenland lebten. Nun müssen sie lernen, sich wie alle Arbeiter auch persönlich im Wettbewerb zu behaupten. Und es gibt keinen Grund, die Lokführer vor diesem Wettbewerb zu schützen.
Wenn ein Lokführer aus Psychischen Gründen nicht mehr fahren kann, weil er unverschuldet einen PU mitgemacht hat, dann hat das EVU diesen anderweitig zu beschäftigen.
Sowas ist aber eine Regelung die "nur für Lokführer" wichtig ist, oder überfährst du regelmäßig Menschen mit deinem Bürostuhl???
Jeder, der ein Fahrzeug bewegt, kann in die Lage kommen, unverschuldet in einen Unfall mit Personenschaden verwickelt zu sein. Ich will hier keine Liste der im Straßenverkehr getöteten Personen einstellen. Die Zahl liegt aber weit höher, als die der im Eisenbahnverkehr getöteten Personen. Und es ist verdammt noch mal egal, ob man mit einer Lok einen Menschen überfährt oder mit einem PKW oder LKW. Natürlich sollte der Arbeitgeber dort Hilfe anbieten und den Mitarbeiter nach Möglichkeit anderweitig einsetzen. Und die meisten Arbeitgeber werden das auch tun. Wenn es diese Möglichkeit aber schlicht und ergreifend nicht gibt, was dann?

Und nein, „die Anderen“ müssen nicht lernen, dass Lokführer eine unter Artenschutz stehende Spezies sind.
Wie bereits erwähnt. Lokführer wohnt an der Arbeitsstelle - Ausschreibung verloren - Neuer Arbeitgeber 100km entfernt – Umziehen
Das machen tausende Arbeitnehmer, wenn sie den Arbeitgeber wechseln oder sie pendeln die schlappen 100 Km. Die Fahrtzeit wird sogar vom Bundessozialgericht als zumutbar angesehen. Es steht auch jedem frei, sich bei dem Ausschreibungsgewinner zu bewerben. Und wenn er für tauglich befunden und in das Team passend empfunden wird, bekommt er nach der Probezeit einen Festvertrag.
Völlig unverschuldet den Arbeitsplatz verloren, da sich irgendwer anmasst die Strecken auszuschreiben und über die Zukunft der Lokführer zu entscheiden.
Es maßt sich niemand an, Strecken auszuschreiben, man hält sich nur an die vom Bundesgerichtshof bestätigten gesetzlichen Vorgaben.

Warum schreibst Du nicht ehrlich, was Du wirklich willst. Du willst die Behördenbahn zurück und die Belange der Kunden und der Steuerzahler, die diesen Moloch finanzieren, sind Dir völlig egal.
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Autobahn @ 30 Mar 2011, 11:28 hat geschrieben: Und es ist verdammt noch mal egal, ob man mit einer Lok einen Menschen überfährt oder mit einem PKW oder LKW.
Dem möchte ich an dieser Stelle wehement widersprechen.

Du fährst einen PKW oder LKW auf einer kerzengeraden Straße mit Tempo 80. 100m vor Dir geht jemand auf die Straße genau auf Deine Fahrspur und bleibt da stehen. Wenn Du nicht gerade pennst oder Holzwürmer zählst bekommst Du den Schreck Deines Lebens und latscht auf die Bremse was geht, entweder Du schaffst es noch vorher stehen zu bleiben (PKW schaffts wenn man nicht an der Wartung gespart hat, LKW eher nicht), oder aber Du hast zumindest die theoretische Möglichkeit mittels deinem Lenkrad eine Korrektur der Fahrtrichtung um wenige Grad vorzunehmen. Gleiches Tempo, gleiche Entfernung mit einem Zug, bekommst Du den Schreck des Leben und weißt in dem Moment was gleich passieren wird weil Du absolut keinerlei Chance hast dagegen auch nur irgendetwas zu unternehmen was den Zusammenprall verhindert, in 100m steht die Rutsche nunmal nicht, auch nicht aus "nur" 80, und ausweichen ist auch nicht. DAS macht schon einen erheblichen Unterschied. Das wirklich Schlimme bei einem PU ist nämlich nicht mal so unbedingt das mal eben zufällige DUNK -> "upps, was war denn das?" sondern das dabei zuschauen können und bevor man von dem eigentlich Unfall überrascht wird schon zu wissen daß es knallen wird und das man den Menschen in den nächsten 10 Sekunden mit sehr hoher Warscheinlichkeit töten wird - das ist eine ganz andere Belastung für die Psyche. Es ist kein wirklich schönes Gefühl, wenn man in einen Bahnhof einfährt und sieht wie jemand den Bahnsteig runterklettert, in Folge des akustischen Warnsignals welches man abgibt einen noch angrinst und der sich dann deutlich sichtbar vor einem hinlegt, mittig auf die Schienenoberkante, Beine gen Zug, so daß man ihm zwischen die Beine fährt und schön mittig den Körper durchtrennt. Man sieht was derjenige macht und weiß daher was gleich passieren wird - da kommt einem schon das Essen der letzten 3 Tage hoch bevor es überhaupt zum Zusammentreffen zwischen Triebfahrzeug und Selbstmörder kommt.
Gruß, Guido

Tf bei der S-Bahn München
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riedfritz
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Beitrag von riedfritz »

Hallo Guido, hallo Autobahn,

Euer Disput hat aber nur sehr wenig mit dem Tarifkonflikt zu tun.

1. ist es das Recht jedes Arbeitnehmers sich die Gewerkschaft auszusuchen, die seiner Ansicht nach seine Interessen am besten vertritt.

2. ist es das Recht jeder Gewerkschaft nach dem Ende des Tarifvertrags zum Streik aufzurufen.

3. Ist es in diversen Branchen üblich geworden Billigfirmen zu etablieren, um solche Ausschreibungen zu gewinnen und in solchen Billigfirmen, wenn nicht mit Lohndumping, so doch niedrigen Löhnen zu arbeiten.

Dies sollte mit allen rechtlich zulässigen Mitteln verhindert werden.


Viele Grüße,

Fritz
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Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Es gibt aber auch das Recht sich darüber zu äußern, oder?
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Alex101
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Beitrag von Alex101 »

Die GDL hat soeben einen 47-stündigen Streik bei verschiedenen Privatbahnen angekündigt: Jede Menge Vorbehalte, aber keinerlei Substanz
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ruft die Lokomotivführer der privaten Schienenpersonennahverkehrsunternehmen (Liste) von 31. März, 3.00 Uhr, bis 2. April 2011, 2.00 Uhr zu einem 47-stündigen Arbeitskampf auf.

[...]

Liste der bestreikten Unternehmen
Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH (AVG)
AKN Eisenbahn AG
Abellio Rail NRW GmbH
Bayerische Regiobahn GmbH
Berchtesgadener Landbahn GmbH
cantus Verkehrsgesellschaft mbH
HLB Basis AG
HLB Hessenbahn GmbH
Hohenzollerische Landesbahn AG (HzL)
Keolis Deutschland GmbH, eurobahn
metronom Eisenbahngesellschaft mbH
Mitteldeutsche Regiobahn
Nord-Ostsee-Bahn GmbH (NOB)
Nord-West-Bahn GmbH
ODEG Ostdeutsche Eisenbahngesellschaft mbH
Osthannoversche Eisenbahnen AG (OHE)
Ostseeland Verkehr GmbH (OLA)
Prignitzer Eisenbahn, Betriebsteil NRW
vectus Verkehrsgesellschaft mbH
Veolia Verkehr Sachsen-Anhalt GmbH
Vogtlandbahn GmbH
Westfalenbahn GmbH
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TGVFan
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Beitrag von TGVFan »

andreas @ 30 Mar 2011, 07:43 hat geschrieben:und streiken sie noch?
Ja selbstverständlich, so wie es sein soll.
Bayernlover @ 30 Mar 2011, 08:27 hat geschrieben:Ich sehe nur dass die Belange der Lokführer anscheinend mehr wert sind die als die aller anderen Arbeitnehmer.
Dir ist klar das die GDL für Lokführer da ist und nicht für Kaminkehrer
Bayernlover @ 30 Mar 2011, 08:27 hat geschrieben:Dass für Lokführer andere Regeln gelten sollen als für den Rest der deutschen Arbeitnehmerschaft haben wir jetzt auch begriffen glaube ich.
Ist doch schön
Bayernlover @ 30 Mar 2011, 08:27 hat geschrieben:Ah, der unbedeutende Rest darf natürlich pendeln und umziehen, aber die Lokführer brauchen ein Sonderrecht? Sorry, aber damit machst Du Dich unglaubwürdig.
Es ging um den Satz von Autobahn "Und ich kann das Gejammer über die ach so weiten Anfahrtswege nicht mehr hören. Wie viele Arbeitnehmer aus anderen Branchen fahren Tag für Tag oft über einhundert Kilometer,"

darauf habe ich geantwortet es steht jedem "frei" zu pendeln oder zur Arbeitsstelle zu ziehen. Was ist daran unglaubwürdig und wo habe ich geschrieben andere sind unbedeutend??
Zeig mir das mal bitte.
Bayernlover @ 30 Mar 2011, 08:27 hat geschrieben:Im Unterschied zu den Lokführern (nicht alle!) begab er sich aber nicht in den Schoß einer Gewerkschaft und fing das jammern an, sondern hat sich gedreht und gewendet bis er 500km weiter einen neuen Job hatte.
Und damit das nicht den Lokführern passiert streiken diese und das ist auch Ihr gutes Recht, nicht wahr.
Und der einzigste der jammert bist du, denn die Gdler jammern nicht, sondern diese "handeln". Kleiner Unterschied

Erkenne da auch ein bisschen neid aus deinen Worten. Ist doch schön wenn man eine Gewerkschaft wie die GDL hat die sich um einen kümmert.
Einzigartig
Autobahn @ 30 Mar 2011, 11:28 hat geschrieben:Es maßt sich niemand an, Strecken auszuschreiben, man hält sich nur an die vom Bundesgerichtshof bestätigten gesetzlichen Vorgaben.
Jap und die GDL hält sich auch nur an das Grundgesetz in dem das Streikrecht fest verankert ist.
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Beitrag von Galaxy »

riedfritz @ 30 Mar 2011, 14:09 hat geschrieben:
3. Ist es in diversen Branchen üblich geworden Billigfirmen zu etablieren, um solche Ausschreibungen zu gewinnen und in solchen Billigfirmen, wenn nicht mit Lohndumping, so doch niedrigen Löhnen zu arbeiten. 

Dies sollte mit allen rechtlich zulässigen Mitteln verhindert werden.


Viele Grüße,

Fritz
Ich nehme an das Sie einen Beitrag gegen Lohndumping leisten und DVD Player und Fernseher von Loewe kaufen die in der Tat überwiegend in Deutschland produzieren, und deshalb auch i.d.R wesentlich mehr kosten als die Konkurrenz? Jeder verkaufte Made in China Fernseher gefährdet die Arbeitsplätze bei Loewe.


Wenn Loewe irgendwann die Fabriken nach China verlegt, dann sind die asozialen kapitalistischen, Profit gierige Manager dran schuld. So ähnlich würde das im Fall der fälle am Stammtisch diskutiert.


Bitte verstehen Sie das nicht als Kritik.
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Beitrag von Bayernlover »

TGVFan @ 30 Mar 2011, 16:42 hat geschrieben: Dir ist klar das die GDL für Lokführer da ist und nicht für Kaminkehrer
Ich meinte es so, dass hier Forderungen gestellt werden, auf die andere Arbeitnehmer nicht in ihren kühnsten Träumen kommen würden.
Es ging um den Satz von Autobahn "Und ich kann das Gejammer über die ach so weiten Anfahrtswege nicht mehr hören. Wie viele Arbeitnehmer aus anderen Branchen fahren Tag für Tag oft über einhundert Kilometer,"

Richtig.
darauf habe ich geantwortet es steht jedem "frei" zu pendeln oder zur Arbeitsstelle zu ziehen. Was ist daran unglaubwürdig und wo habe ich geschrieben andere sind unbedeutend??  Zeig mir das mal bitte.

Es geht darum dass es anscheinend für alle Arbeitnehmer normal und zumutbar sein soll, weite Wege auf sich zu nehmen oder umzuziehen, während im gleichen Atemzug für die Lokführer genau diese Argumente nicht mehr gelten und ein Umzug oder ein weiter Weg zum Arbeitsplatz plötzlich unzumutbar ist. Das finde ich ungerecht.
Und der einzigste der jammert bist du, denn die Gdler jammern nicht, sondern diese "handeln". Kleiner Unterschied

Doch sie jammern, über angeblich unzumutbare Arbeitsbedingungen sowie Ausschreibungen als auch den Wettbewerb.
Erkenne da auch ein bisschen neid aus deinen Worten. Ist doch schön wenn man eine Gewerkschaft wie die GDL hat die sich um einen kümmert.

Das ist wirklich schön, leider habe ich das Gefühl dass die GDL mit ihren Forderungen übers Ziel hinausschießt und sich damit womöglich selbst ein Bein stellt.
Jap und die GDL hält sich auch nur an das Grundgesetz in dem das Streikrecht fest verankert ist.

Das ist auch richtig, die Forderungen darf ich trotzdem kritisieren.
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Beitrag von Flo_K »

Bayernlover @ 30 Mar 2011, 17:08 hat geschrieben: Ich meinte es so, dass hier Forderungen gestellt werden, auf die andere Arbeitnehmer nicht in ihren kühnsten Träumen kommen würden.
Dann sollen sich diese anderen Arbeitnehmer eben auch mal wieder gscheid organisieren und für ihre Forderungen im Rahmen des rechtlich möglichen kämpfen. Das ist ja ihr gutes Recht und nicht ihre Schuld, wenn andere das nicht machen. Das ist genau wie die Debatte mit HartzIV, das laut Meinung einiger zu hoch ist, wenn man die niedrigen Einkommen betrachtet. Dann sollte auch hier nicht die Folge sein, HartzIV zu kürzen, sondern das untere Lohnniveau zu heben. Alles andere wäre mehr nach dem Motto: "Gleiches Unrecht für alle".

Und du sprichst ja selbst schon an, dass es sein kann, dass sich die GDL selbste in Bein stellt, wenn sie zu viel fordert. Das werden wir ja sehen, aber das musst du schon ihr überlassen. Angesichts der Tatsache, dass deutsche Arbeitnehmer immer seltener organisiert sind, ist es vielleicht sogar ganz gut, dass eine Gewerkschaft mal etwas härter kämpft.

(Das ist jetzt keine STellungnahme zu den konkreten Forderungen der GDL und soll nicht heißen, dass ich diese voll unterstütze. Aber es ist ihr gutes Recht ihren Forderungen im rahmen des rechtlich Möglichen Nachdruck zu verleihen).
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Beitrag von Bayernlover »

Flo_K @ 30 Mar 2011, 17:16 hat geschrieben: Dann sollen sich diese anderen Arbeitnehmer eben auch mal wieder gscheid organisieren und für ihre Forderungen im Rahmen des rechtlich möglichen kämpfen. Das ist ja ihr gutes Recht und nicht ihre Schuld, wenn andere das nicht machen.
Entweder wir wollen einen Wettbewerb, in dem sich jeder selbst behaupten muss, oder wir wollen ihn nicht. Wie gesagt, ich bin gegen Dumpinglöhne und Ausbeutung, aber eine lebenslange Beschäftigungsgarantie inklusive beständiger garantierter Lohnerhöhung ist die Rückkehr zur Behördenbahn.
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Beitrag von TGVFan »

Bayernlover @ 30 Mar 2011, 17:08 hat geschrieben:Ich meinte es so, dass hier Forderungen gestellt werden, auf die andere Arbeitnehmer nicht in ihren kühnsten Träumen kommen würden.
Dann wird es Zeit eine ordentliche Gewerkschaft zu gründen und auch etwas vom kuchen einfordern. Von nichts kommt nichts.
Bayernlover @ 30 Mar 2011, 17:08 hat geschrieben:Es geht darum dass es anscheinend für alle Arbeitnehmer normal und zumutbar sein soll, weite Wege auf sich zu nehmen oder umzuziehen, während im gleichen Atemzug für die Lokführer genau diese Argumente nicht mehr gelten und ein Umzug oder ein weiter Weg zum Arbeitsplatz plötzlich unzumutbar ist. Das finde ich ungerecht.
Wiederhole es nochmal:
Das ist auf alle Arbeitnehmer bezogen, wer zur Arbeitsstelle zieht schön, wer es nicht macht auch gut.
Bayernlover @ 30 Mar 2011, 17:08 hat geschrieben:Doch sie jammern, über angeblich unzumutbare Arbeitsbedingungen sowie Ausschreibungen als auch den Wettbewerb.
Nein, die Lokführer handeln und zwar unter der Führung der GDL.
Vorbild für andere Berufsgruppen
Bayernlover @ 30 Mar 2011, 17:08 hat geschrieben:Das ist wirklich schön, leider habe ich das Gefühl dass die GDL mit ihren Forderungen übers Ziel hinausschießt und sich damit womöglich selbst ein Bein stellt.
Wer nicht wagt der nicht gewinnt.

Die GDL hat genug Erfahrung, eine gute Führung und die Lokführer stehen hinter ihrer Gewerkschaft.
Dadurch kann man einiges erreichen, man brauch nur Zeit und einen starken "willen".
Bayernlover @ 30 Mar 2011, 17:08 hat geschrieben:Das ist auch richtig, die Forderungen darf ich trotzdem kritisieren.
Ja, dass darfst du. Auch wenn es nichts daran ändert, dass die GDL sich dafür einsetzt.
Ich wünschte mir es gebe in D-Land mehr solcher Gewerkschaften.
Autobahn @ 30 Mar 2011, 11:28 hat geschrieben:Warum schreibst Du nicht ehrlich, was Du wirklich willst.
Ich denke die Punkte die geändert werden sollen wurden oft genug erwähnt. Scroll bitte hoch
Autobahn @ 30 Mar 2011, 11:28 hat geschrieben:Du willst die Behördenbahn
Hätte nichts dagegen wenn die Bundesbahn wiederkommt. War vieles besser
Bayernlover @ 30 Mar 2011, 17:20 hat geschrieben:Entweder wir wollen einen Wettbewerb, in dem sich jeder selbst behaupten muss, oder wir wollen ihn nicht.
Ja genau, so eine Ellbogengesellschaft in der jeder den anderen als Konkurrenten ansieht. Darauf kann ich verzichten!

Und wieso sagst du immer "wir"

Wenn soviele den Wettbewerb wollen, würden nicht soviele Streiken. Also kann es ja doch nicht so beliebt sein, ist es vielleicht doch nicht das Gelbe vom Ei.
Wer bei der Eisenbahn Wettbewerb will, schön. Aber dann so das die Mitarbeiter davon nicht betroffen sind und das wird die GDL durchsetzen. Sollen sich doch
die Unternehmen kloppen, mir rille. Aber nicht auf Kosten der Kollegen!

Früher oder später hat das bei der Eisenbahn in Deutschland ein Ende.
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