Streiks bei der deutschen Bahn im Jahr 2010 / 2011

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ Guido

Ich will die psychische Belastung für Lokführer bei Personenunfällen nicht klein reden. Der PKW oder LKW-Fahrer ist aber nicht weniger psychisch belastet, wenn er sieht, dass er einen Zusammenprall mit der Person nicht mehr verhindern kann. Darauf wollte ich hinweisen. Ich habe auch keineswegs gefordert, eine psychologische Betreuung abzulehnen. Ich halte das sogar für eine Selbstverständlichkeit.

@ TGVFan

Ich habe mit keinem Wort der GDL das Streikrecht abgesprochen. Aber ich habe die Ziele als weltfremd kritisiert.
Völlig unverschuldet den Arbeitsplatz verloren, da sich irgendwer anmasst die Strecken auszuschreiben und über die Zukunft der Lokführer zu entscheiden.
Die Behördenbahn ist tot, ihr könnt sie nicht zurückstreiken! Lernt, mit dem Wettbewerb zu leben. Wenn ihr dazu nicht in der Lage seid, lebt ihr im falschen Staat.
Hätte nichts dagegen wenn die Bundesbahn wiederkommt. War vieles besser
Aber nur für die Lokführer, sonstige Betriebseisenbahner und die Sesselpupser in den Büros. Für die Kunden und Steuerzahler waren Bundesbahn und Reichsbahn eine Katastrophe.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von riedfritz »

Hallo Galaxy:
Ich nehme an das Sie einen Beitrag gegen Lohndumping leisten und DVD Player und Fernseher von Loewe kaufen die in der Tat überwiegend in Deutschland produzieren, und deshalb auch i.d.R wesentlich mehr kosten als die Konkurrenz?
Der Vergleich geht voll daneben!
Ich werde ja gar nicht vor die Wahl gestellt, welchen Zug ich nehmen möchte, auf der Linie fahren zur bestimmten Zeit von A nach B keine zwei Züge, wo ich mich für den preisgünstigeren entscheiden könnte.


Besser bezahlte Arbeitnehmer zahlen mehr in die Sozialkassen ein, können sich vielleicht sogar eine gute Rente erarbeiten und sind somit im Alter nicht von staatlicher, über Steuern finanzierte Unterstützung abhängig.

Sie haben mehr Geld um zu konsumieren und dadurch auch anderen Arbeitnehmern Arbeitsplätze zu schaffen oder zu sichern. Wenn sie sich dann noch den "Luxus" leisten können, in die (Aus-) Bildung ihrer Kinder zu investieren oder hochwertigere Dinge anzuschaffen wäre uns allen gedient.

Vielleicht steckt ja ein Erfolg auch andere Arbeitnehmer an, sich wieder mehr zu solidarisieren und nicht einfach zu kuschen!

In Willy Brandts Regierungszeit setzte die Gewerkschaft ÖTV unter ihrem Chef Kluncker einmal eine Lohnerhöhung von 14% durch!


Viele Grüße,

Fritz
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Beitrag von Bayernlover »

TGVFan @ 30 Mar 2011, 18:09 hat geschrieben: Dann wird es Zeit eine ordentliche Gewerkschaft zu gründen und auch etwas vom kuchen einfordern. Von nichts kommt nichts.
Man muss aber auch sehen ob die Ziele realistisch sind. Und eine Beschäftigungsgarantie ist es definitiv NICHT.
Das ist auf alle Arbeitnehmer bezogen, wer zur Arbeitsstelle zieht schön, wer es nicht macht auch gut.

Gut, dann kann ich das ja als Argument für die GDL streichen.
Wer nicht wagt der nicht gewinnt.

Und wer zuviel wagt bekommt gar nichts.
Hätte nichts dagegen wenn die Bundesbahn wiederkommt. War vieles besser

Du gibst es wenigstens zu.
Ja genau, so eine Ellbogengesellschaft in der jeder den anderen als Konkurrenten ansieht. Darauf kann ich verzichten!

Und was ist die Alternative? Linkes Rumgekuschel?
Wenn soviele den Wettbewerb wollen, würden nicht soviele Streiken. Also kann es ja doch nicht so beliebt sein, ist es vielleicht doch nicht das Gelbe vom Ei.

Wer sind denn die "vielen" die streiken? In letzter Zeit höre ich nur von den Lokführern und ein paar öffentliche Angestellte.
Wer bei der Eisenbahn Wettbewerb will, schön. Aber dann so das die Mitarbeiter davon nicht betroffen sind und das wird die GDL durchsetzen. Sollen sich doch die Unternehmen kloppen, mir rille. Aber nicht auf Kosten der Kollegen!

Wenn man gewisse Mindeststandards vorgibt, kann man mit Sicherheit verlangen, dass es einen Wettbewerb gibt.
Früher oder später hat das bei der Eisenbahn in Deutschland ein Ende.

Wenn die Behördenbahn zurückkommen sollte eher früher als später.
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Beitrag von rockstar84 »

Guido @ 30 Mar 2011, 12:07 hat geschrieben: (PKW schaffts wenn man nicht an der Wartung gespart hat, LKW eher nicht),
Falsch. Beide haben die gleichen Chancen es zu schaffen. In vielen Fällen hat der LKW sogar die besseren Chancen. LKW-Bremsanlagen werden bewusst überdimensioniert... Siehe dazu folgendes Youtube-Video: ARD Kopfball Bremsvergleich LKW-PKW

Zurück zum Thema:

Ich finde es ist absolut nichts verwerfliches daran, dass in unterschiedlichen Unternehmen unterschiedliche Gehälter gezahlt werden. Wir leben in einer Marktwirtschaft, da ist das nun mal so. Habt Ihr jemals daran gedacht, dass eben dieser Markt es ist, der es einem auch ermöglicht sich persönlich wirtschaftlich zu verbessern indem man sich einen anderen Arbeitgeber sucht der mehr zahlt?
Das ist in jeder Branche so. Auch im Nahverkehr. Ich sage nur: Frag dazu mal Busfahrer.

Was die großen Anfahrtswege angeht: Das ist heutzutage absolut normal. Flexibilität wird heutzutage vorausgesetzt wie es immer so schön heißt. Das ist auch beim Staat so, nicht nur bei Privatunternehmen. Geht doch mal vormittags zur nächstgelegenen Schule und guckt euch die Kennzeichen der Autos auf dem Lehrerparkplatz an. An Grundschulen ist das noch nicht so extrem. An weiterführenden Schulen findet man aber meistens nur noch 3-4 Autos mit einheimischen Kennzeichen...

@TGVFan: Was deinen Vergleich mit den Kaminkehrern angeht: Das ist genau der Punkt. Würde die Gewerkschaft der Kaminkehrer (Wer ist dafür zuständig? Verdi?) solche Forderungen stellen wie die GDL es tut würde es von allen Seiten wahrscheinlich nur großes Gelächter geben. Die Forderungen sind einfach unrealistisch im Vergleich zu anderen Branchen.
Die "Harlingerland" ist die längste der drei Wangerooge-Fähren und wurde 1979 von der Werft Schürenstedt in Bardenfleth gebaut. Geschwindigkeit: 11,00 kn (21 km/h) Antriebsleistung: 820 kW Vermessung: 477 BRZ Motoren: 4 Fahrgäste: 635 Personen
Das Schiff ist in Besitz der Schiffahrt und Inselbahn Wangerooge, welche eine Tochtergesellschaft von DB AutoZug ist, welche eine Tochter von DB Fernverkehr ist.
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Beitrag von TGVFan »

Autobahn @ 30 Mar 2011, 18:22 hat geschrieben:Ich habe mit keinem Wort der GDL das Streikrecht abgesprochen. Aber ich habe die Ziele als weltfremd kritisiert.
Na ob die Ziele realistisch / erreichbar oder weltfremd sind das lass mal Problem der GDL sein.
Autobahn @ 30 Mar 2011, 18:22 hat geschrieben:Die Behördenbahn ist tot, ihr könnt sie nicht zurückstreiken! Lernt, mit dem Wettbewerb zu leben. Wenn ihr dazu nicht in der Lage seid, lebt ihr im falschen Staat.
Woher willst du wissen das ich Lokführer bin?
Bayernlover @ 30 Mar 2011, 18:32 hat geschrieben:Man muss aber auch sehen ob die Ziele realistisch sind. Und eine Beschäftigungsgarantie ist es definitiv NICHT.
Abwarten und der Sache Zeit geben.
Bayernlover @ 30 Mar 2011, 18:32 hat geschrieben:Wer sind denn die "vielen" die streiken? In letzter Zeit höre ich nur von den Lokführern und ein paar öffentliche Angestellte.
Weil die anderen entweder nicht organisiert sind oder zu keiner ordentlichen Gewerkschaft gehören die sich um Ihre belange kümmert.
Bayernlover @ 30 Mar 2011, 18:32 hat geschrieben:Wenn die Behördenbahn zurückkommen sollte eher früher als später.
Zurückkommen wird sie nicht, dass habe ich nicht gesagt.
rockstar84 @ 30 Mar 2011, 18:41 hat geschrieben:@TGVFan: Was deinen Vergleich mit den Kaminkehrern angeht: Das ist genau der Punkt. Würde die Gewerkschaft der Kaminkehrer (Wer ist dafür zuständig? Verdi?) solche Forderungen stellen wie die GDL es tut würde es von allen Seiten wahrscheinlich nur großes Gelächter geben. Die Forderungen sind einfach unrealistisch im Vergleich zu anderen Branchen.
Noch habe ich was die Forderungen angeht kein Gelächter gehört.
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Beitrag von rockstar84 »

TGVFan @ 30 Mar 2011, 18:48 hat geschrieben:
Noch habe ich was die Forderungen angeht kein Gelächter gehört.
Noch haben die Kaminkehrer sowas auch nicht gefordert :D

Lies den Beitrag richtig. Vielleicht habe ich das schlecht formuliert aber ich meinte damit: Es gäbe Gelächter wenn die Kaminkehrer sowas fordern würden. Nicht Gelächter über die Forderungen der Lokführer...
Die "Harlingerland" ist die längste der drei Wangerooge-Fähren und wurde 1979 von der Werft Schürenstedt in Bardenfleth gebaut. Geschwindigkeit: 11,00 kn (21 km/h) Antriebsleistung: 820 kW Vermessung: 477 BRZ Motoren: 4 Fahrgäste: 635 Personen
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Beitrag von Bayernlover »

TGVFan @ 30 Mar 2011, 18:48 hat geschrieben: Na ob die Ziele realistisch / erreichbar oder weltfremd sind das lass mal Problem der GDL sein.
Nein das wird unser aller Problem wenn es denn jemals so weit kommen sollte (was ich nicht glaube).
Woher willst du wissen das ich Lokführer bin?

Hast Du nicht sowas mal erwähnt?
Abwarten und der Sache Zeit geben.

Das wird auch nach ein bisschen warten nicht besser oder realistischer.
Weil die anderen entweder nicht organisiert sind oder zu keiner ordentlichen Gewerkschaft gehören die sich um Ihre belange kümmert.

Also streiken doch nicht viele. Hast Du aber vorher geschrieben, es wären viele die streiken.
Zurückkommen wird sie nicht, dass habe ich nicht gesagt.

Das wird hier aber gewünscht.
Noch habe ich was die Forderungen angeht kein Gelächter gehört.

Weil ich niemanden auslache. Ich versuche nur darzustellen warum die Forderung nach einer Beamtenbahn absolut überzogen ist.
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Beitrag von TGVFan »

rockstar84 @ 30 Mar 2011, 18:50 hat geschrieben:Noch haben die Kaminkehrer sowas auch nicht gefordert :D

Lies den Beitrag richtig.
Mein Fehler, sry.
Bayernlover @ 30 Mar 2011, 18:54 hat geschrieben:Nein das wird unser aller Problem wenn es denn jemals so weit kommen sollte (was ich nicht glaube).
Inwiefern, mit Zugausfällen??
Bayernlover @ 30 Mar 2011, 18:54 hat geschrieben:Hast Du nicht sowas mal erwähnt?
Kann sein
Bayernlover @ 30 Mar 2011, 18:54 hat geschrieben:Also streiken doch nicht viele. Hast Du aber vorher geschrieben, es wären viele die streiken.
Das war weniger auf die Anzahl der Gewerkschaften bezogen, sondern eher auf die Anzahl der GDLer die sich beteiligen.

Falsch rübergekommen
Bayernlover @ 30 Mar 2011, 18:54 hat geschrieben:Weil ich niemanden auslache. Ich versuche nur darzustellen warum die Forderung nach einer Beamtenbahn absolut überzogen ist.
Na selbst wenn die GDL das durchsetzt sind wir von einer Beamtenbahn noch ziemlich weit entfernt "von der Lohnhöhe"
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Beitrag von Galaxy »

riedfritz @ 30 Mar 2011, 18:23 hat geschrieben:Hallo Galaxy:


Der Vergleich geht voll daneben!
Ich werde ja gar nicht vor die Wahl gestellt, welchen Zug ich nehmen möchte, auf der Linie fahren zur bestimmten Zeit von A nach B keine zwei Züge, wo ich mich für den preisgünstigeren entscheiden könnte.

Fritz
Sie haben die Wahl zwischen Eisenbahn, Flugzeug, und Auto. Die Lokführer alleine machen wahrscheinlich eher einen kleinen teil der Kosten aus, aber wenn man die Löhne für Gleisarbeiter, die Zugtechnik (In den meisten Branchen sind die Lohnkosten die höchsten Kosten) usw. hinzurechnet wird die Bahn teuer. Die Menschen entscheiden sich für das was billiger ist. OK viele auch für das was bequemer ist, aber die Kosten spielen eine große rolle. Und ja mir ist bekannt das bei der Bahn die Energiekosten höher sind als die Lohnkosten, aber Energie muss man auch fürs Auto kaufen.

Außerdem soll ja irgendwann Locomore fahren. Angeblich.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ TGVFan

Die größten Erlöse für SPNV Unternehmen stammen aus den Regionalisierungsmitteln, also Steuergeldern. Und als Steuern zahlender Arbeitnehmer ohne Arbeitsplatzsicherheit, der womöglich jeden Tag viele Kilometer zurücklegen muss, um seine Brötchen zu verdienen habe ich das Recht, die Forderungen der GDL als weltfremd zu bezeichnen.

@ riedfritz
In Willy Brandts Regierungszeit setzte die Gewerkschaft ÖTV unter ihrem Chef Kluncker einmal eine Lohnerhöhung von 14% durch!
Ja, für die Straßenbahn und Busfahrer bei kommunalen Verkehrsgesellschaften. Von da ab stieg das Defizit dieser Unternehmen gigantisch und musste durch den Steuerzahler ausgeglichen werden, dann man war gleichzeitig nicht in der Lage, dies mit höheren Fahrpreisen zu kompensieren. Trotzdem veränderte sich der Modal-Split zu Gunsten des MIV.

Der SPNV ist aber nicht mit dem kommunalen Bus- und Straßenbahnverkehr vergleichbar. Hier gibt es gedeckelte Mittel und jeder Euro Mehrkosten bedeutet weniger Verkehrsangebot, denn eines ist klar, die Fahrgeldeinnahmen reichen auch bei einem Nettovertrag bei weitem nicht aus.

Weniger Verkehrsangebot = weniger Lokführer nötig. Weniger Lokführer nötig = genug bis zu viel Lokführer vorhanden. Zuviel Lokführer vorhanden = „Leck mich mit Deinen Forderungen, hinter Dir stehen zwanzig, die Dich ersetzen.“ Letzteres geschieht Tag für Tag in anderen Berufen.

Und das heute kaum noch jemand Lokführer werden will, hat kaum etwas mit der angeblich so schlechten Bezahlung zu tun. Die Faszination, ein solches Teil zu fahren, ist bei den jungen Menschen einfach nicht mehr da. Da hat der aufgemotzte Golf GTI mehr Bewunderer.

Und wenn wir ehrlich sind, ohne den Wettbewerb und ohne die Regionalisierungsmittel wäre die Stilllegungsorgie der Bundesbahn weiter gegangen und wir hätten nicht zu wenig, sondern zu viele Lokführer in Deutschland. Hätte allerdings auch den Vorteil, dass durch weniger Personenverkehr mehr Platz für den Güterverkehr vorhanden wäre.
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Beitrag von Galaxy »

TGVFan @ 30 Mar 2011, 18:09 hat geschrieben: Ja genau, so eine Ellbogengesellschaft in der jeder den anderen als Konkurrenten ansieht. Darauf kann ich verzichten!

Diese Ellbogengesellschaft ist der Grund warum das Röntgengerät seit Wilhelm Conrad Röntgen weiterentwickelt wurde. Siemens steckt Milliarden in die Forschung weil man General Electric, und Phillips den Profit nicht gönnt. Ohne den Kampf um Marktanteile gibt es keinen Notwendigkeit sich weiterzuentwickeln.
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Beitrag von TGVFan »

Autobahn @ 30 Mar 2011, 19:30 hat geschrieben:@ TGVFan

Die größten Erlöse für SPNV Unternehmen stammen aus den Regionalisierungsmitteln, also Steuergeldern. Und als Steuern zahlender Arbeitnehmer ohne Arbeitsplatzsicherheit, der womöglich jeden Tag viele Kilometer zurücklegen muss, um seine Brötchen zu verdienen habe ich das Recht, die Forderungen der GDL als weltfremd zu bezeichnen.
Mal guggen ob das so weltfremd ist

Keolis - Eurobahn "hat heute ohne Vorbedingungen seine Bereitschaft zu Verhandlungen für einen inhaltsgleichen Rahmentarifvertrag für Lokomotivführer und die dazugehörige Verknüpfung mit einem Haustarifvertrag erklärt. "

schauen wa mal ob das nicht doch was wird.
Autobahn @ 30 Mar 2011, 19:30 hat geschrieben:Die Faszination, ein solches Teil zu fahren, ist bei den jungen Menschen einfach nicht mehr da. Da hat der aufgemotzte Golf GTI mehr Bewunderer.
:lol:

Setz so einen GTI Bewunderer mal auf den EC nach Lindau 2x Br218. Dann wird er den GTI nicht mehr bewundern :P
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Beitrag von riedfritz »

Galaxy:
Sie haben die Wahl zwischen Eisenbahn, Flugzeug, und Auto
Genau: z.B. zwischen München und Landshut nehme ich das Flugzeug (Rundflug über Erding?)!


Viele Grüße,

Fritz
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Beitrag von Galaxy »

riedfritz @ 30 Mar 2011, 19:48 hat geschrieben:Galaxy:


Genau: z.B. zwischen München und Landshut nehme ich das Flugzeug (Rundflug über Erding?)!


Viele Grüße,

Fritz

http://www.mydays.de/fliegen/rundflug-zwei...t-rundflug.html


:P


Aussteigen geht mit Fallschirm. :)
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Beitrag von ET 423 »

Galaxy @ 30 Mar 2011, 19:38 hat geschrieben:Ohne den Kampf um Marktanteile gibt es keinen Notwendigkeit sich weiterzuentwickeln.
Und da gehts natürlich darum, sich dahingehend zu entwickeln, daß die Löhne sinken und die Gewinne steigen. Ist aber kein Problem, es gibt ja Hartz IV - Aufstockung von staatlicher Seite. Gewinne privatisieren, Verluste/Unkosten verstaatlichen. Schön ist das, ja.
Bayernlover @ 30 Mar 2011, 17:20 hat geschrieben:Entweder wir wollen einen Wettbewerb, in dem sich jeder selbst behaupten muss, oder wir wollen ihn nicht.
Nein, wir (wer issn das eigentlich?) wollen den Wettbewerb nicht; die EU will das so und Staat macht es (gerne) mit. Letzten Endes freuen sie sich, wenn ein Bewerber billiger als der Vorgänger ist. Und da sich der Wettbewerb hauptsächlich über die Lohnkosten entscheidet, kann ich auf den scheiß Wettbewerb gut und gerne verzichten. Und komme mir jetzt nicht mit dem Argument "es gibt noch andere Faktoren". Ja, die gibt es, zweifle ich nicht an - es sind aber größtenteils "Fixkosten", die sich nicht ändern lassen oder Geringfügigkeiten, die nicht ins Gewicht fallen. Einzig am Gehalt des Fahrpersonals kann geschraubt werden und das wird es - nach unten. Wollen "wir" das? Ich meine, Deutschland? Hier werden seitens der NE-Bahnen immer öfters aus Hartz IV - Empfängern Arbeiter mit Hartz IV - Aufstockung produziert. Der Staat zahlt also letzten Endes doch, auch wenn er bei seiner Ausschreibung ein ach so tolles Schnäppchen machte. Wer billig einkauft, kriegt eben billig und zahlt letzten Endes ein Vielfaches drauf.
Autobahn @ 30 Mar 2011, 19:30 hat geschrieben:Und das heute kaum noch jemand Lokführer werden will, hat kaum etwas mit der angeblich so schlechten Bezahlung zu tun.
OOH, doch, das kannst du aber glauben.
Autobahn @ 30 Mar 2011, 19:30 hat geschrieben: Die Faszination, ein solches Teil zu fahren, ist bei den jungen Menschen einfach nicht mehr da. Da hat der aufgemotzte Golf GTI mehr Bewunderer.
Mag sein, aber falls es an dir vorbeigegangen ist: Die Faszination "Auto" ist auch stark rückläufig.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von Galaxy »

ET 423 @ 31 Mar 2011, 01:00 hat geschrieben: Und da gehts natürlich darum, sich dahingehend zu entwickeln, daß die Löhne sinken und die Gewinne steigen. Ist aber kein Problem, es gibt ja Hartz IV - Aufstockung von staatlicher Seite. Gewinne privatisieren, Verluste/Unkosten verstaatlichen. Schön ist das, ja.

Gerade in dem Bereich Med-Technik wird Siemens Probleme haben Talente zu halten bzw neue zu werben. Es würde mich wundern wenn das Einstiegsgehalt für Ingenieure bei Siemens unter €45.000 liegt. Die Firmen sind auch im Wettbewerb um die besten Köpfe.
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Beitrag von JNK »

Streik bei der Eurobahn ausgesetzt wegen Angebot für Haustarifvertrag, meldet der WDR.
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Beitrag von Bayernlover »

ET 423 @ 31 Mar 2011, 01:00 hat geschrieben: Nein, wir (wer issn das eigentlich?) wollen den Wettbewerb nicht; die EU will das so und Staat macht es (gerne) mit.
Doch, wir (das deutsche Volk) haben unsere Kreuzchen mehrmals an der entsprechenden Stelle gemacht. Ich habs ja schonmal gesagt: Wer keinen Wettbewerb will, soll die entsprechenden Parteien wählen. Wer wissen will wie es in der DDR war, so ohne Wettbewerb, dem biete ich gern Gespräche mit meinen Eltern oder Großeltern an.
Letzten Endes freuen sie sich, wenn ein Bewerber billiger als der Vorgänger ist.

Auch das ist nicht immer der Fall, siehe Autobahn's Ausführungen.
Und da sich der Wettbewerb hauptsächlich über die Lohnkosten entscheidet, kann ich auf den scheiß Wettbewerb gut und gerne verzichten.

Und auch das ist nicht richtig :rolleyes:
Und komme mir jetzt nicht mit dem Argument "es gibt noch andere Faktoren". Ja, die gibt es, zweifle ich nicht an - es sind aber größtenteils "Fixkosten", die sich nicht ändern lassen oder Geringfügigkeiten, die nicht ins Gewicht fallen. Einzig am Gehalt des Fahrpersonals kann geschraubt werden und das wird es - nach unten.

Wenn es wirklich so wäre, hätten wir bei einer Ausschreibung fünf exakt gleiche Angebote, die sich alle nur über die Lohnkosten geringfügig unterscheiden. Das halte ich aber für ein Gerücht (und weiß auch, dass es nicht so ist).
Hier werden seitens der NE-Bahnen immer öfters aus Hartz IV - Empfängern Arbeiter mit Hartz IV - Aufstockung produziert.

Dagegen habe ich schon eine Lösung vorgeschlagen: Einheitliche Mindeststandards bei der Lokführerausbildung, so dass man nicht mal eben innerhalb von ein paar Wochen aus einem 50-jährigen Langzeitarbeitslosen einen Lokführer machen kann.

Ich habe es schonmal gesagt: Ich bin für einheitliche Mindeststandards bei den Löhnen und bei der Ausbildung, aber ich bin gegen die lebenslange Beschäftigungsgarantie inklusive garantierter Lohnfortzahlung inklusive Erhöhung.
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Beitrag von Galaxy »

Bayernlover @ 31 Mar 2011, 09:52 hat geschrieben:Doch, wir (das deutsche Volk) haben unsere Kreuzchen mehrmals an der entsprechenden Stelle gemacht. Ich habs ja schonmal gesagt: Wer keinen Wettbewerb will, soll die entsprechenden Parteien wählen. Wer wissen will wie es in der DDR war, so ohne Wettbewerb, dem biete ich gern Gespräche mit meinen Eltern oder Großeltern an.


Auch das ist nicht immer der Fall, siehe Autobahn's Ausführungen.


Und auch das ist nicht richtig :rolleyes:


Wenn es wirklich so wäre, hätten wir bei einer Ausschreibung fünf exakt gleiche Angebote, die sich alle nur über die Lohnkosten geringfügig unterscheiden. Das halte ich aber für ein Gerücht (und weiß auch, dass es nicht so ist).


Dagegen habe ich schon eine Lösung vorgeschlagen: Einheitliche Mindeststandards bei der Lokführerausbildung, so dass man nicht mal eben innerhalb von ein paar Wochen aus einem 50-jährigen Langzeitarbeitslosen einen Lokführer machen kann.

Ich habe es schonmal gesagt: Ich bin für einheitliche Mindeststandards bei den Löhnen und bei der Ausbildung, aber ich bin gegen die lebenslange Beschäftigungsgarantie inklusive garantierter Lohnfortzahlung inklusive Erhöhung.
Das ist eine schöne Zusammenfassung, der ich mich anschließen will.
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Beitrag von Iarn »

FTD Erster Bahn-Konkurrent knickt vor GDL ein
Auf Nachfrage der FTD machte Leister deutlich, dass er bereit ist, die wesentlichen Forderungen der GDL zu erfüllen. Demnach könnte sein Unternehmen einen Tarifvertrag auf Niveau des Marktführers Deutsche Bahn abschließen. "Ein Ergebnis der Gespräche kann auch sein, dass die GDL die alleinige Tarifhoheit für die Lokführer bei Keolis bekommt", sagte Leister.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
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Beitrag von Benicarlo »

Ich bin für einheitliche Mindeststandards bei den Löhnen und bei der Ausbildung, aber ich bin gegen die lebenslange Beschäftigungsgarantie inklusive garantierter Lohnfortzahlung
Okay,folgendes Szenario:
Ich gehe mit 60Jahren in die Arbeitslosigkeit,weil der Betriebsarzt etwas dagegen hat,mich mit Krückstock und Insulinspritze im Lokführerrucksack auf Arbeit gehen zu lassen(bewußt überzogen ausgedrückt-ich will damit verdeutlichen,daß es nicht nur der vielzitierte Dachdecker ist,der seinen Job nicht bis zum vollendeten 67.Lebensjahr machen kann).Ich werde also möglicherweise Sozialhilfe beantragen müssen.

Was ist jetzt besser?Das der Arbeitgeber,dem ich 40 Jahre lang gedient habe,eine soziale Verpflichtung übernimmt,oder das der Staat-sprich Steuerzahler-das tut?Jammerst du als steuerzahler dann auch,daß du mich alten Sack mitfinanzieren mußt,obwohl ich nach Recht und Gesetz bis 67 arbeiten müßte? :ph34r:


PS:Wenn meine Urgroßeltern nicht schon verblichen wären,würde ich Gespräche mit ihnen über das Deutsche Kaiserreich anbieten :lol:
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Beitrag von Bayernlover »

Benicarlo @ 31 Mar 2011, 11:26 hat geschrieben: Was ist jetzt besser?Das der Arbeitgeber,dem ich 40 Jahre lang gedient habe,eine soziale Verpflichtung übernimmt,oder das der Staat-sprich Steuerzahler-das tut?Jammerst du als steuerzahler dann auch,daß du mich alten Sack mitfinanzieren mußt,obwohl ich nach Recht und Gesetz bis 67 arbeiten müßte? :ph34r:
Nein, darüber jammert keiner, allerdings finde ich es besser diese Verantwortung allen aufzubürden als nur dem beschäftigenden Unternehmen. Das macht einen Sozialstaat aus. Darum ging es mir aber überhaupt nicht?

Edit: Habe es falsch verstanden: Natürlich ist es richtig, wenn Du dann nicht Lokführer innerhalb ein paar Wochen wirst - Lokführer ist doch kein Beruf, in dem man in anderen Berufen ausrangierte Mitarbeiter unterbringt?
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Beitrag von Autobahn »

@ TGVFan

Einem Golf GTI-Fahrer geht eine BR218 so was von am …. vorbei und er will auch nicht in den angehängten Wagen Platz nehmen.

@ ET423

Es mag sein, dass Lokführer den Wettbewerb hassen, wie der Teufel das Weihwasser. Jedenfalls was sie selbst betrifft. Ihnen ist es ja egal, woher die Kohle stammt. Aber alle rennen nach Aldi oder Lidl. Und nein, die Lohnkosten sind nicht entscheidend. Aber das habe ich weiter oben schon dargelegt.

Und wenn ich mir die Besucherzahlen auf diversen Automobilmessen und sonstigen Auto bezogenen Veranstaltungen so anschaue, ist die „Faszination Auto“ nicht rückläufig.

@ Benincarlo

Wer sich als Lokführer mit 60+ noch nicht weiter gebildet und eine andere Aufgabe im Unternehmen übernommen hat, hat in seinem Leben etwas falsch gemacht. Und ja, dann wird man arbeitslos, das geht jedem Arbeitnehmer so. Warum also ein Bonus für Lokführer? Weil es früher mal Beamte waren?
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Beitrag von Guido »

Autobahn @ 31 Mar 2011, 13:18 hat geschrieben: Wer sich als Lokführer mit 60+ noch nicht weiter gebildet und eine andere Aufgabe im Unternehmen übernommen hat, hat in seinem Leben etwas falsch gemacht. Und ja, dann wird man arbeitslos, das geht jedem Arbeitnehmer so. Warum also ein Bonus für Lokführer? Weil es früher mal Beamte waren?
Du läßt ab 60+ Dein Auto stehen und gehst ab da zu Fuß??? Sehr löblich, dann aber auch gleich den Führerschein mit abgeben damit Du auch gar nimmer in Versuchung kommst (Du solltest jetzt schon drüber nachdenken). Ein Opa auf der Straße weniger :D

Ich für meinen Teil sehe für mich zumindest keinen triftigen Grund, sollte mir das Eisenbahnfahren mit 60 immernoch so viel Freude machen wie heutzutage und der Betriebsarzt mich als betriebsdiensttauglich einstufen, nur wegen der Ursache daß man über 60 ist die Arbeit die einem Spaß macht aufzugeben und was anders zu machen. Aber ist schon klar, alle Kollegen bei uns die jetzt schon über 60 sind und immernoch Freude an ihrem Beruf (und die sind bei weitem nicht alle Beamte) haben haben in ihrem Leben alles falsch gemacht was sie falsch machen konnten ... vielleicht solltest nicht von Dir auf andere schließen weil Du bei der ersten wichtigen Entscheidung fürs Leben dich für den Schaumlöffel entschieden hast.
Gruß, Guido

Tf bei der S-Bahn München
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Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Ist zwar schön dass ihr euch schon wieder zofft, leider wurde der Ausgangspost um den es ging falsch verstanden.

Benicarlo schrieb:
Ich gehe mit 60Jahren in die Arbeitslosigkeit,weil der Betriebsarzt etwas dagegen hat,mich mit Krückstock und Insulinspritze im Lokführerrucksack auf Arbeit gehen zu lassen(bewußt überzogen ausgedrückt-ich will damit verdeutlichen,daß es nicht nur der vielzitierte Dachdecker ist,der seinen Job nicht bis zum vollendeten 67.Lebensjahr machen kann).Ich werde also möglicherweise Sozialhilfe beantragen müssen.

Damit meinte er nicht dass er schon Lokführer ist, sondern als 60jähriger dann zu einem gemacht wird (im Schnellkurs). Das sei ja viel besser als arbeitslos zu sein und überhaupt.

Als "echter" Eisenbahner mit mehrjähriger Ausbildung würde ich mich da verarscht fühlen.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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rockstar84
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Beitrag von rockstar84 »

Bayernlover @ 31 Mar 2011, 13:49 hat geschrieben:
Damit meinte er <u>nicht</u> dass er schon Lokführer ist, sondern als 60jähriger dann zu einem gemacht wird (im Schnellkurs).
Öhm ich habe das so verstanden, dass er schon Lokführer ist... "Ich gehe mit 60Jahren in die Arbeitslosigkeit" und "ich will damit verdeutlichen,daß es nicht nur der vielzitierte Dachdecker ist,der seinen Job nicht bis zum vollendeten 67.Lebensjahr machen kann" klingt mir sehr danach, dass es um einen bereits aktiven Lokführer geht. Aber um das zu klären schlage ich vor ihn zu fragen ;) Also: Benincarlo, was meintest du? Einen Lokführer der Arbeitslos wird oder einen Arbeitslosen der Lokführer wird? :D

Generell zum Post von benincarlo: "Ich werde also möglicherweise Sozialhilfe beantragen müssen." nicht unbedingt. Wenn du vom Betriebsarzt als berufsunfähig eingestuft wirst gibt es viele Möglichkeiten, nicht nur direkt die Sozialhilfe. Da wäre zum einen mal die Berufsgenossenschaft. Die zahlt in Fällen von Berufsunfähigkeit falls du wegen eines Arbeitsunfalls deinen Beruf nicht mehr ausüben kannst. Sollte das nicht der Fall sein wie in dem beschriebenen Szenario solltest du erst mal hoffen, dass du einige Jahrzehnte vorher so schlau warst eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen. Außerdem gibt es in großen Unternehmen oft Sozialpläne die es entweder ermöglichen, schon mit Mitte 50 über Umwege in die Frührente zu gehen (z.B. RAG) oder aber einen Umschulen um ihn an anderer Stelle im Unternehmen einsetzen zu können bis er seine Zeit rum hat - bei der Bahn könnte das z.B. irgendwo am Schalter oder sonst wie im Service sein...

@Guido "sollte mir das Eisenbahnfahren mit 60 immernoch so viel Freude machen wie heutzutage und der Betriebsarzt mich als betriebsdiensttauglich einstufen" - In dem beschrieben Szenario ging es doch genau darum, dass der Betriebsarzt den entsprechenden Lokführer nun mal nicht mehr als betriebsdiensttauglich einstufen würde... Es ist nicht gesagt, dass es nicht genug Leute gibt die bis 65 oder 67 noch fit sind. Es gibt auch Leute, die noch viel länger fit sind. Ich habe es mal in einem Fahrzeugbaubetrieb erlebt dass der 76jährige Seniorchef noch selber mit angepackt hat... ;)
Die "Harlingerland" ist die längste der drei Wangerooge-Fähren und wurde 1979 von der Werft Schürenstedt in Bardenfleth gebaut. Geschwindigkeit: 11,00 kn (21 km/h) Antriebsleistung: 820 kW Vermessung: 477 BRZ Motoren: 4 Fahrgäste: 635 Personen
Das Schiff ist in Besitz der Schiffahrt und Inselbahn Wangerooge, welche eine Tochtergesellschaft von DB AutoZug ist, welche eine Tochter von DB Fernverkehr ist.
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Beitrag von Guido »

rockstar84 @ 31 Mar 2011, 14:42 hat geschrieben: In dem beschrieben Szenario ging es doch genau darum, dass der Betriebsarzt den entsprechenden Lokführer nun mal nicht mehr als betriebsdiensttauglich einstufen würde...
Schon klar, ich bin nur "etwas überspitzt" auf die "etwas" sinnfreie Ausführung der Fernschnellstraße eingegangen, nachdem man ja was falsch gemacht hat wenn man mit 60+ immernoch Tf ist ;)
Gruß, Guido

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rockstar84
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Beitrag von rockstar84 »

Guido @ 31 Mar 2011, 14:54 hat geschrieben: Schon klar, ich bin nur "etwas überspitzt" auf die "etwas" sinnfreie Ausführung der Fernschnellstraße eingegangen, nachdem man ja was falsch gemacht hat wenn man mit 60+ immernoch Tf ist  ;)
Naja aus Sicht mancher Leute mag das so sein. Manche Menschen sind halt sehr karrierefixiert und wenn man dann in dem Alter immer noch keine Führungskraft ist hat man in deren Augen natürlich was falsch gemacht... Ich will hier niemanden irgendetwas unterstellen (beliebter Satz in diesem Forum, ich weiß) aber verwerflich ist diese Einstellung nicht. Es ist immer gut, wenn jemand sich persönlich verbessern möchte.
Es gibt aber genauso Menschen, die mit ihrem erlernten Beruf voll zufrieden sind oder ihn gar so lieben, dass sie sich gar nicht vorstellen können, den Job aufzugeben um für mehr Geld in die Chefetage zu wechseln... Ich vermute mal, dass diese Einstellung gerade unter Lokführern sehr verbreitet sein wird - zählte ja früher allgemein und heute immer noch für viele (auch wenn der GTI dem langsam den Rang abläuft wie erwähnt...) als Traumjob seit der Kindheit.

Genauso gibt es das in vielen anderen Branchen aber auch. Manche Menschen sind halt einfach nicht für den Schreibtisch geboren. :D

Edit: Dazu fällt mir spontan eine Folge von King of Queens ein wo es darum geht dass einer von beiden, Doug oder Deacan zum Supervisor befördert werden soll was zur Folge hat dass Carry und Kelly sich drum fetzen wer den Job kriegt weil sie beide wollen dass ihr Mann mehr Geld verdient während sich aber Doug und Deacan fetzen, wer den Job nehmen muss weil keiner von beiden den Job will weil sie beide einfach nur weiter Pakete liefern wollen... ;)
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Beitrag von TGVFan »

Galaxy @ 30 Mar 2011, 19:29 hat geschrieben:Außerdem soll ja irgendwann Locomore fahren. Angeblich.
Ja mit Hightech Zügen die schon halb verwesen O.O
Bayernlover @ 31 Mar 2011, 09:52 hat geschrieben:Wer keinen Wettbewerb will, soll die entsprechenden Parteien wählen.
Es gibt doch überall Wettbewerb und auch bei der Bahn. Es werden einfach die Löhne, Ausbildung etc. angeglichen!

Sehe nirgends eine Forderung der GDL gegen den Wettbewerb.
Bayernlover @ 31 Mar 2011, 09:52 hat geschrieben:ich bin gegen die lebenslange Beschäftigungsgarantie inklusive garantierter Lohnfortzahlung inklusive Erhöhung.
Was hat das für einen Einfluss auf dich ob der Lokführer diese Vorteile genießt???
Autobahn @ 31 Mar 2011, 13:18 hat geschrieben:@ TGVFan

Einem Golf GTI-Fahrer geht eine BR218 so was von am …. vorbei und er will auch nicht in den angehängten Wagen Platz nehmen. 
Captain Superman hat gesprochen :blink:
Guido @ 31 Mar 2011, 14:54 hat geschrieben:Schon klar, ich bin nur "etwas überspitzt" auf die "etwas" sinnfreie Ausführung der Fernschnellstraße eingegangen, nachdem man ja was falsch gemacht hat wenn man mit 60+ immernoch Tf ist  ;)
Tja, es gibt haufenweise Lokführer die wollen nichts anderes machen.
Denn ich z.B. habe auch keine Lust mich mit den Ar***löch*** ins Büro zu setzen und mir das dumme geschwafel anzuhören.
rockstar84 @ 31 Mar 2011, 15:02 hat geschrieben:Naja aus Sicht mancher Leute mag das so sein. Manche Menschen sind halt sehr karrierefixiert und wenn man dann in dem Alter immer noch keine Führungskraft ist hat man in deren Augen natürlich was falsch gemacht...
Geld ist nicht alles, der Seelenfrieden ist einigen da wichtiger.
Und immer wenn ich mir die Büros anschaue, wo die Angestellten wie die Viecher aufeinander gestapelt sind, bin ich froh das ich da nicht arbeiten muss / werde.
Ewiges mobbing, nein danke.

rockstar84 @ 31 Mar 2011, 15:02 hat geschrieben:Edit: Dazu fällt mir spontan eine Folge von King of Queens ein wo es darum geht dass einer von beiden, Doug oder Deacan zum Supervisor befördert werden soll was zur Folge hat dass Carry und Kelly sich drum fetzen wer den Job kriegt weil sie beide wollen dass ihr Mann mehr Geld verdient während sich aber Doug und Deacan fetzen, wer den Job nehmen muss weil keiner von beiden den Job will weil sie beide einfach nur weiter Pakete liefern wollen... ;)
Doug: Ich will nur fahren :)
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Beitrag von Bayernlover »

TGVFan @ 31 Mar 2011, 17:06 hat geschrieben: Sehe nirgends eine Forderung der GDL gegen den Wettbewerb.
Doch, nämlich die dass das Unternehmen das die Ausschreibung gewinnt alle Mitarbeiter des Unternehmen das verloren hat übernehmen soll - zu den gleichen Konditionen. Das erzähle ich jetzt mal zum x-ten Mal.
Was hat das für einen Einfluss auf dich ob der Lokführer diese Vorteile genießt???

Auf mich persönlich dann, wenn mein zukünftiger Arbeitgeber pleite geht oder so - dann fühle ich mich gegenüber den Lokführern ungerecht behandelt. Abgesehen davon fährt sich ein System, das wie eine Planwirtschaft funktioniert, selbst gegen die Wand. Siehe DDR.
Denn ich z.B. habe auch keine Lust mich mit den Ar***löch*** ins Büro zu setzen und mir das dumme geschwafel anzuhören.

Dieser Satz zeigt das ganze Niveau, auf dem Du hier diskutierst, entschuldige bitte dass ich das so sagen muss.
Und immer wenn ich mir die Büros anschaue, wo die Angestellten wie die Viecher aufeinander gestapelt sind, bin ich froh das ich da nicht arbeiten muss / werde. Ewiges mobbing, nein danke.

Verallgemeinerungen ohne wirklichen Hintergrund.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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