Neues billigeres Konzept für den Münchner Hbf

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Tja das wars wohl mit dem Auer & Weber Design. Für die Umgestaltung des Münchner Hauptbahnhofs sieht es nun nach einer Sparlösung aus: Merkur
München - Nach Jahren des Stillstands wird der Umbau des Hauptbahnhofs konkret. Weil sich der bisherige Entwurf mit Kosten von 350 Millionen Euro als zu teuer erwies, hat die Bahn umgeplant. Das alte Modell ist vom Tisch, das neue deutlich billiger.
Hinter den Kulissen wurden zuletzt die Gespräche zwischen Bahn und Stadt wieder intensiviert - zuletzt sogar bei einem Spitzengespräch zwischen Bahnchef Rüdiger Grube und OB Christian Ude (SPD). Auf Drängen der Stadtspitze und des Planungsreferats habe die Bahn nochmals alle Alternativen untersucht, sagte Ude gegenüber unserer Zeitung. Ende März präsentierten die Bahner im Rathaus schließlich einen neuen Vorschlag, der mit dem Entwurf von Auer + Weber nichts mehr zu tun hat. „Der Vorschlag ist sehr viel wirtschaftlicher als die Wettbewerbslösung“, sagte Ude und betonte: „Ich war davon sehr angetan.“
Offiziell soll das Projekt am 18. Mai dem Stadtrat vorgestellt werden. Der Entwurf des Sparbahnhofs sieht den Erhalt der beiden Altbauten im Norden und Süden des Areals vor sowie den des Starnberger Flügelbahnhofs. Auch das Plattenmosaik des Künstlers Rupprecht Geiger am Haupteingang des Bahnhofs soll bewahrt werden.
Im RIS ist noch nichts zu finden.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
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c-a-b
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Beitrag von c-a-b »

Die gute Nachricht: Der Münchner HBF bleibt hässlich. Es wird nur ein wenig dran rumgespachtelt. :ph34r:
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DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

Wohl ein Vorgeschmack auf das was uns bei K21 erwartet...
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
NJ Transit
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Beitrag von NJ Transit »

Und die langen Umsteigewege Flügelbahnhof-anderes Ende bleiben auch. Dan kann mans ja gleich so belassen... <_<
My hovercraft is full of eels.

SWMdrölf. Jetzt noch nächer, noch hältiger, noch fitter. Bist auch du Glasfaser und P-Wagen?
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Tja, Grube muss sparen damit er das Geld für S21 zusammenkratzen kann, was er von Baden-Würtemberg vmtl. nicht mehr dazubekommen wird. Und sparen für Stamm2 natürlich auch.
Harry M
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Beitrag von Harry M »

Und die langen Umsteigewege Flügelbahnhof-anderes Ende bleiben auch. Dan kann mans ja gleich so belassen... 
Hätte der Entwurf von Auer+Weber die Umsteigewege verkürzt? Dafür hätte sich ein Umbau wirklich gelohnt.

Jetzt bleibt sogar der Starnberger Flügelbahnhof erhalten, hoffentlich wird wenigstens die Eingangshalle geruchstechnisch saniert.
Guido
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Beitrag von Guido »

Harry M @ 21 Apr 2011, 12:17 hat geschrieben: Jetzt bleibt sogar der Starnberger Flügelbahnhof erhalten, hoffentlich wird wenigstens die Eingangshalle geruchstechnisch saniert.
Wenn Du die vom Geflügelbahnhof meinst, die ist doch schon seit geraumer Zeit gesperrt ...
Gruß, Guido

Tf bei der S-Bahn München
[img]http://www.eisenbahner-online.de/420-423.gif[/img]

Hinweis: Der obenstehende Beitrag spiegelt - sofern nicht anders gekennzeichnet - ausschließlich die persönliche Meinung des Verfassers wider.
Einsamer_Wolf86

Beitrag von Einsamer_Wolf86 »

Guido @ 21 Apr 2011, 12:26 hat geschrieben: Wenn Du die vom Geflügelbahnhof meinst, die ist doch schon seit geraumer Zeit gesperrt ...
hä? Kann ned sein, da bin ich gestern Abend erst noch durchgegangen :unsure:
Electrification
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Beitrag von Electrification »

Ein der am schnellsten wachsenden Städte des Landes behält also einen Bahnhof mit sozialistischem Osteuropacharme. Das macht sich, sollte man Olympia 2018 bekommen auch super.
Man hätte ja nicht das Wettbewerbsmodell umsetzen müssen wenn es zu teuer ist, sondern ein kostengünstigeres, aber so dass der Bahnhof eine Visitenkarte für die Stadt ist und nicht Sewastopol West.
Ich wundere mich aber dass in dieser Region für so ein Zukunftsprojekt kein Investor zu finden ist.

Der Starnberger Flügelbahnhof ist die Krönung, das ist doch nicht zumutbar. In anderen Städten wird komplett modernisiert und hier hat man einen nicht mehr existenten Flügelbahnhof mit weiten Wegen und ohne Überdachung/Witterungsschutz, einen versifften Penner-Flügelbahnhof und ein Empfangsgebäude das perfekt auch in Eisenhüttenstadt oder Sofia stehen könnte, ohne diesen Städten jetzt zu nahe treten zu wollen. Einer Stadt in einer der reichsten Metropolregionen Europas wird das nicht gerecht.

Ein Großstadtbahnhof muss einfach eine Visitenkarte sein, auf die eine Stadt stolz sein kann. Für mich das schönste wäre ein fassadentechnischer Wiederaufbau des alten Hauptbahnhofs (außen alt, innen neu), aber auch ein modernes, architektonisch ansprochsvolles Gebäude wäre in Ordnung (so lange nichts Marke Riem Arcaden/Messestadtbau herauskommt).
Eine Ausstattung mit Geschäften, Restauration sollte selbstverständlich sein, ebenso eine witterungsgeschütze Möglichkeit die Flügelbahnhöfe zu erreichen, da hier die Wege zu lange sind, ist ein Quertunnel (ist ja vorhanden) eine sinnvolle Lösung.
Die beiden Flügelbahnhöfe müssten auch aufgewertet werden, der Starnberger komplett entkernt und dann auch mit Läden neu gestaltet, der Holzkirchener Flügelbahnhof gehört wenigstens überdacht, so das man trockenen Fußes den Zug erreichen kann.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Electrification @ 21 Apr 2011, 13:54 hat geschrieben: Der Starnberger Flügelbahnhof ist die Krönung, das ist doch nicht zumutbar.
Ich finde ja den Holzkirchner Flügelbahnhof noch schlimmer. Der scheint mir noch abgelegener zu sein als der Starnberger, außerdem fehlt dort jegliche Überdachung, die ja immerhin beim Starnberger Flügelbahnhof noch vorhanden ist.
Wo ist das Problem?
Electrification
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Beitrag von Electrification »

rautatie @ 21 Apr 2011, 14:02 hat geschrieben: Ich finde ja den Holzkirchner Flügelbahnhof noch schlimmer. Der scheint mir noch abgelegener zu sein als der Starnberger, außerdem fehlt dort jegliche Überdachung, die ja immerhin beim Starnberger Flügelbahnhof noch vorhanden ist.
Was ich auch kritisiert habe. An der Abgelegenheit kann man nichts mehr ändern, außer dass man den Tunnel unten durch umbaut und für Personen frei gibt, dazu eine trockene Möglichkeit von der Haupthalle zu den Zügen am Holzkirchener zu kommen.
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Ubile
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Beitrag von Ubile »

Bei solchen Modernisierungen kommt nicht selten sowieso ein 08/15-Einkaufszentrum mit Gleisanschluss raus. Insofern ist die Nachricht, dass Teile des alten Bahnhofs erhalten bleiben gar nicht mal so schlecht. Die Lage der Flügelbahnhöfe kann man auch bei einem Komplettumbau nicht verändern. Wieso man einen Tunnel oder eine Überführung am Hallenende bis jetzt nicht realisiert hat ist mir ein Rätsel. So etwas ließe sich doch unabhängig von den sonstigen Umbauten machen. Und die tolle Halle des Starnberger Flügelbahnhofs steht nutzlos in der Gegend rum. Wieso nutzt die niemand für ein trendiges Restaurant oder als Eventlocation?
Ich warte jetzt erst mal die Vorstellung des neuen Entwurfs ab.
Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Dieses Gerümpel von Hauptbahnhof inkl. dem siffigen, fußgängerunfreundlichen Bahnhofsvorplatz gehört endlich mal vernünftig saniert oder neu gemacht, und zwar kurzfristig und nicht erst zur Olympiade 2018! Wie sich dieses Areal im sonst so gschleckten und modernen München bis heute im Charme der späten 1970er-Jahre halten konnte, ist mir unverständlich. Was hindert die Stadt bzw. die Bahn beispielsweise daran, kurzfristig das siffige Betondach am Taxistandplatz abzutragen, das den halben Platz verdunkelt und optisch verkleinert? Zur Not ne Übergangslösung aus Glas hin, die 5-10 Jahre halten kann, damit die Besucher im Trockenen ins Taxi einsteigen können, das sollte in ein paar Monaten durchführbar sein!

Meiner Meinung nach gehört außerdem der gesamte Autoverkehr vom Bahnhofsplatz verbannt, mit Ausnahme für Taxis und Busse, die man dann auf der westlichen Seite des Bahnhofsplatzes konzentrieren kann. Ableitung des Verkehrs z.B. durch Paul-Heyse-Unterführung, Elisenstraße oder Bayerstraße. Die Ampeln am Nord- und Südende des Bahnhofsplatzes sind für Fußgänger unattraktiv, da sie schlicht und einfach einen unnötigen Umweg erfordern, wenn man einfach nur geradeaus von der Bahnsteighalle ins Stadtzentrum gehen möchte.

Was man nicht aus dem Bahnhofsplatz machen könnte, wie viel Platz für Fußgänger, vielleicht noch Bäume und einen kleinen Brunnen wäre!
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Ubile @ 21 Apr 2011, 14:29 hat geschrieben:Wieso nutzt die niemand für ein trendiges Restaurant oder als Eventlocation?
Ich warte jetzt erst mal die Vorstellung des neuen Entwurfs ab.
Die Halle ist super, aber ich vermute einfach es ist wie so oft: Die DB will eine viel zu hohe Miete dafür und lässt das Gebäude lieber leerstehen, wenn keiner so viel zahlen will oder kann.

Ich persönlich würde es schön finden, wenn man den Hauptbahnhof mal komplett renoviert, ihn aber dabei an sich architektionisch in seinen Grundelementen belässt, quasi das Prinzip 50er und 70er Jahre meets 21. Jahrhundert. Wenn man alles abreißt und alles neubaut, habe ich die Befürchtung, dass dann ein seelenloser, nüchterner Neubau dasteht, der mit dem bisherigen rein gar nichts mehr zu tun hat. Die beiden großen Schalterhallen von Haupt- und Starnberger Fügelbahnhof sollten meiner Meinung nach unbedingt erhalten werden, ebenso die dazugehörigen Fassaden, vor allem die Hauptfassade mit der großen Uhr und auch dem geschwungenen 50er Jahre Vordach. Nebendran würde ich das mit einer neuen, moderne Fassade kombinieren. Über eine neue, modernere Bahnsteighalle könnte man ebenso nachdenken. Vielleicht in Anlehnung an die alte Bahnhofshalle vor dem 2. Weltkrieg, also eine moderne Interprätation der alten Hallenbögen oder was ganz neues, total abgefahrenes... ;)
Was man nicht aus dem Bahnhofsplatz machen könnte, wie viel Platz für Fußgänger, vielleicht noch Bäume und einen kleinen Brunnen wäre!
Dafür! Ein ansehnlicher Bahnhofsplatz als Endpunkt der verkehrsberuhigten Schützenstraße, das wäre was. Dann würde auch das Vordach, das ich erhalten würde, nicht mehr so erdrückend wirken, wenn man da etwas mehr Platz hätte.
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Woodpeckar
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Beitrag von Woodpeckar »

c-a-b @ 21 Apr 2011, 09:22 hat geschrieben:Die gute Nachricht: Der Münchner HBF bleibt hässlich. Es wird nur ein wenig dran rumgespachtelt.  :ph34r:
Electrification @ 21 Apr 2011, 13:54 hat geschrieben:Ein der am schnellsten wachsenden Städte des Landes behält also einen Bahnhof mit sozialistischem Osteuropacharme. Das macht sich, sollte man Olympia 2018 bekommen auch super.
Man hätte ja nicht das Wettbewerbsmodell umsetzen müssen wenn es zu teuer ist, sondern ein kostengünstigeres, aber so dass der Bahnhof eine Visitenkarte für die Stadt ist und nicht Sewastopol West.
...
So wie es sich im Artikel des Münchner Merkur liest, setzt man nicht das Wettbewerbsmodell um, sondern plant eine kostengünstigere Lösung.

Interessant, dass im Merkur-Artikel nur Erwähnung findet, dass die Altbauten im Norden und Süden, der Starnberger Flügelbahnhof sowie das Plattenmosaik am Haupteingang erhalten bleiben sollen. Über eine jeweilige (Um-)Gestaltung der Gebäude und sonstige geplante Änderungen wird kein Wort verloren. Die Vorstellung der Pläne vor dem Stadtrat soll am 18. Mai, also erst in etwa 3 Wochen, stattfinden.

Nur hier im Forum wissen jetzt schon wieder die großen Spezialisten, dass die Pläne von vorne bis hinten Mist sind. Bevor Ihr den geplanten Zustand anhand des bestehenden Zustandes kritisiert, wartet doch gefälligst erst mal die detaillierten Pläne ab, dann ist immer noch Zeit für Dampfplaudereien.
Die bisherigen Äußerungen zur unbekannten Planung sind nichts als heiße Luft und zutiefst lächerlich.
Electrification
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Beitrag von Electrification »

Rohrbacher @ 21 Apr 2011, 15:01 hat geschrieben: Ich persönlich würde es schön finden, wenn man den Hauptbahnhof mal komplett renoviert, ihn aber dabei an sich architektionisch in seinen Grundelementen belässt, quasi das Prinzip 50er und 70er Jahre meets 21. Jahrhundert. Wenn man alles abreißt und alles neubaut, habe ich die Befürchtung, dass dann ein seelenloser, nüchterner Neubau dasteht, der mit dem bisherigen rein gar nichts mehr zu tun hat. Die beiden großen Schalterhallen von Haupt- und Starnberger Fügelbahnhof sollten meiner Meinung nach unbedingt erhalten werden, ebenso die dazugehörigen Fassaden, vor allem die Hauptfassade mit der großen Uhr und auch dem geschwungenen 50er Jahre Vordach. Nebendran würde ich das mit einer neuen, moderne Fassade kombinieren. Über eine neue, modernere Bahnsteighalle könnte man ebenso nachdenken. Vielleicht in Anlehnung an die alte Bahnhofshalle vor dem 2. Weltkrieg, also eine moderne Interprätation der alten Hallenbögen oder was ganz neues, total abgefahrenes... ;)
Den sozialistischen Osteuropacharme konservieren, der für miefige Provinz und Siffigkeit steht?
Wenn schon, dann die Fassade in Anlehung des zerstörten alten Bahnhofs, ansonsten was modernes.

Die Kritik von Ubile kann ich nicht verstehen, ein Einkaufszentrum würde wie in Leipzig dem Bahnhof gut tun. Natürlich sollte es schon was ordentliches sein, aber gerade in Bahnhöfen ist sowas doch perfekt, kann man doch das Ladenschlussgesetz etwas umgehen. ;)
Außerdem wertet das einen Bahnhof ungemein auf.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Dann kannste die Einkaufspassage im Elisenhof dicht machen; da is eh meist nicht viel/nix los.
Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

spock5407 @ 21 Apr 2011, 15:23 hat geschrieben: Dann kannste die Einkaufspassage im Elisenhof dicht machen; da is eh meist nicht viel/nix los.
Die Lage dort ist zugegebenermaßen etwas "abseits", aber zumindest die Müller Drogerie dort ist immer gut besucht. Ich weiß allerdings nicht, inwiefern sich die kürzliche Neueröffnung der gleichen Kette in der Sonnenstraße/Nähe Stachus negativ auf die Filiale am Elisenhof auswirkt oder noch auswirken wird.

Hauptproblem des Elisenhofs ist, dass dort keine großen Fußgängerströme vorbeikommen. Bus/Tramhaltestellen gibts in der Richtung nicht und auch der Fußweg Hauptbahnhof -> Innenstadt führt eher über Schützenstraße oder Bayerstraße.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Den sozialistischen Osteuropacharme konservieren, der für miefige Provinz und Siffigkeit steht?
Das ist 50er Jahre Charme und der steht für Neuaufbau, Wirtschaftswunder. ;)
Es wäre schade, wenn wir zwar zig Fahrzeuge aus den 50er und 70er Jahren erhalten, aber die Gebäude irgendwann alle abgerissen sind, nur weil jetzt einige der Meinung sind sie wären häßlich oder wie auch immer. Vor 100 Jahren hat man genau aus diesem Grund auch in viele Städten das "Mittelalter" großflächig niedergewalzt und nach 1945 oftmals gleich den ganzen Rest auch noch. Die seelenlosen Einheits-Neubauten von heute sind der "Osteuropacharme" von morgen... <_<
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Beitrag von GSIISp64b »

Leipzig zum Beispiel ist ein sauberer, heller und moderner Bahnhof. Und ja, es gibt da viele Läden. Ja und? Besser als die versiffte 50erjahre-Turnhalle München Hauptbahnhof.

Den allgemeinen Hass auf "Einkaufszentren mit Gleisanschluss" halte ich für Blödsinn.
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

spock5407 @ 21 Apr 2011, 15:23 hat geschrieben:Dann kannste die Einkaufspassage im Elisenhof dicht machen; da is eh meist nicht viel/nix los.
Naja. Das ist halt eine Frage des Gesamtpaketes. Wenn der unterirdische Teil der Bahn (S-Bahn Zwischengeschoss) ebenfalls neu gestaltet werden würde und attraktiver gemacht werden würde, dann könnte man es sicher schaffen, die unterirdischen Teile des Bahnhofs und somit auch den Elisenhof mit in das Shoppingkonzept mit einzubeziehen (Was auch wieder für den weiten Wurf und nicht das Rumdoktern sprechen würde). Aber was bringt denn so ein riesen Shoppingcenter (vermutlich müsste man das ja bis vor zum Starnberger Flügelbahnhof ziehen, damit auch dieses Areal dort belebt wird) mitten in der Stadt, neben dem Karstadt und vor allem neben der Fußgängerzone? Dann haste hier wie dort die gleichen x-beliebigen Ketten vertreten. Ob sich die Stadt da planerisch wirklich einen Gefallen tun würde? Ich weiß es nicht.

Klar ist aber sicherlich, dass der Hauptbahnhof dringend erneuert werden sollte. Und auch wenn ich den bahneigenen Planern nicht wirklich viel zutraue, würde ich doch erstmal abwarten, was uns da im Mai präsentiert wird. Die Flügelbahnhöfe bzw. Altbauten wären doch eh beim Wettbewerbsentwurf auch bestehen geblieben, soweit ich weiß?! Insofern ist das alleine jetzt kein Grund den Alternativentwurf schon von vornherein mies zu machen. Architektonisch darf man aber vermutlich tatsächlich nicht allzu viel erwarten, irgendwo müssen die Einsparungen herkommen.

Und das wäre grundsätzlich auch okay, aber meinen Vorrednern muss ich schon auch zustimmen: In der drittgrößten Stadt des Landes, welche evtl. die Olympischen Winterspiele erhält, sollte eigentlich mehr drin sein. Aber das passt ja dann super in die sonstige architektonische Mutlosigkeit, die derzeit hier vorherrscht. Und in dieses München-Kleinbürgerliche-Denken: Bloß nichts zu stark verändern, bloß nichts modernes, bloß nichts polarisierendes. Immer schön im Klein-Klein bleiben, beim Althergebrachten. Ich bin mir sicher: Es gibt nicht wenige tz- und Merkur-Leser, die froh sind, dass der Wettbewerbsentwurf nicht gebaut wird. Und auch wenn ich gegen das Leuchtturmdenken bin und dagegen, dass jede Stadt unbedingt ein ganz tolles großes und modernes Gebäude braucht. Zumindest einmal würde München der Mut zu etwas Teurem mit Leuchtturmeffekt ganz gut tun.

Und zu dem Vordach, dass hier jemand schonmal provisorisch wegreißen wollte. Das ist eines der wenigen Sachen, die noch einen gewissen 50er Jahre Charme versprühen. Man müsste es sanieren und ansprechend beleuchten, dann kann man da sicher was draus machen. Dass das Plattenmosaik erhalten werden soll ist sicherlich auch keine ganz so schreckliche Idee. Ein bissl was hatten die 50er ja schon auch ;)


So, und jetzt isses endlich soweit: Ich begehe hiermit feilerlich meinen 1500sten Beitrag und danke allen für's Ausgehaltenhaben. Vielleicht back ich ja noch n Jubiläumskuchen ;)

Ach und dann wurde von bestimmter Stelle anlässlich des 1500sten noch ne Lobeshymne gefordert, also hergehört:
Derjenige, den ich meine, ist der netteste, ironischste, unkomplizierteste, sympatischste, wichtigste, lustigste, eifrigste, reflektierteste, motivierteste, nachsichtigste, bestgelaunte, besonnenste, sarkastischste, allwissendste, münchnerischste, bestausehende, gütigste, interessanteste, offenste, einsichtigste, verfügbarste, ehrlichste, studentenfreundlichste, kindgelbliebenste, umsichtigste, empathischste, nachdenklichste, optimistischste, gesprächigste, geduldigste, neugierigste, größte, beschäftigtste, humorvollste Mensch, den ich kenne. Das tolle daran ist: Nur der Adressat weiß hier korrekt zwischen Ironie, Halb-Ironie und Nicht-Ironie zu unterscheiden :ph34r:
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Beitrag von TramBahnFreak »

Ich kann Rohrbacher nur zustimmen!
Man muss nicht immer alles über den haufen werfen, nur weil es momentan nicht "modern" ist (und nein, ich bin nicht so einer, der sich nicht um die Gegenwart kümmert und nur in der Vergangenheit lebt! :P ).

Altbauten aus dem 17./18. Jahrhundert sind touristische Magnete, und nur weil es die 50er-/60er-/70er-Jahre-Zweckbauten heute noch nicht sind, heißt das doch nicht, dass sich das in den nächsten 100 Jahren nicht ändert ;)

Eine Erfrischungskur täte unserem Hbf bestimmt gut; doch das generelle Erscheinungsbild spiegelt - wie schon gesagt - einfach die Wirtschaftswunderzeit in unverwechselbarer Weise wieder; Und ich weiß nicht, ob es so eine gute Idee ist, das mit einem Schlag zu zerstören mit einem Neubau, von denen wir in München schon so viele Exemplare haben => die Mischung machts! :)
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

Jup vollkommen richtig. Und man kann wie gesagt aus dem geschwungenen Dach und der Fassade mit Uhr und Plattenmosaik sicher was machen. Die Frage ist halt nur, ob bei einem scheinbar so massiv billigeren Konzept wirklich so viel Wert darauf gelegt wird, das Ganze optisch ansprechend zu machen.
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Beitrag von TramBahnFreak »

Flo_K @ 21 Apr 2011, 17:45 hat geschrieben: Jup vollkommen richtig. Und man kann wie gesagt aus dem geschwungenen Dach und der Fassade mit Uhr und Plattenmosaik sicher was machen. Die Frage ist halt nur, ob bei einem scheinbar so massiv billigeren Konzept wirklich so viel Wert darauf gelegt wird, das Ganze optisch ansprechend zu machen.
Wir werden sehen :D

Lass ma uns überraschen, was die im Stadtrat auskaspern ^^
Daniel Schuhmann
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

Guido @ 21 Apr 2011, 12:26 hat geschrieben: Wenn Du die vom Geflügelbahnhof meinst, die ist doch schon seit geraumer Zeit gesperrt ...
Da soll Mitte Mai die Ausstellung 25 Jahre nach Tschernobyl stattfinden, vielleicht ist sie deswegen geschlossen. Vor nicht allzulanger Zeit bin ich auch noch durchgegangen.
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Beitrag von Bayernlover »

Ein gutes Gestaltungskonzept hat im übrigen der Dresdner Hauptbahnhof, der ist hell, freundlich, einladend und historisch sinnvoll rekonstruiert. Gleichzeitig hat man nicht das Gefühl in einem Shoppingcenter zu sein, sondern in einem altehrwürdigen Gebäude. Die Gestaltung des "Marché" tut ihr übriges dazu, nur gibt es eben das Manko dass fast nur Bummelzüge fahren :ph34r:
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Daniel Schuhmann
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

Vom Parkhaus in der Halle abgesehen find ich den Leipziger auch gelungen.
Guido
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Beitrag von Guido »

Daniel Schuhmann @ 21 Apr 2011, 19:14 hat geschrieben: Da soll Mitte Mai die Ausstellung 25 Jahre nach Tschernobyl stattfinden, vielleicht ist sie deswegen geschlossen. Vor nicht allzulanger Zeit bin ich auch noch durchgegangen.
Ahh, ok, das erklärts ... da stehen so Art wie Pappwände, jedenfalls bin ich an sowas hastig vorbei geeilt und hab mich da ein wenig gewundert ala 'Die waren doch sonst ned da?'
Gruß, Guido

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Beitrag von Electrification »

spock5407 @ 21 Apr 2011, 15:23 hat geschrieben: Dann kannste die Einkaufspassage im Elisenhof dicht machen; da is eh meist nicht viel/nix los.
Tja, warum sollte man sowas dann künstlich am Leben halten? Ein Einkaufszentrum am Hbf wäre optimal, dazu im Übergang so gestaltet dass er natlos in den Hertie/Karstadt übergeht und somit die Verbindung zur Fußgängerzone herstelt.

Ich weiß nicht wo das Problem liegt? München ist mit Einkaufszentren nicht gerade überversorgt, andere Städte in vergleichbarer Größenordnung haben da deutlich mehr davon.
Rohrbacher hat geschrieben: Das ist 50er Jahre Charme und der steht für Neuaufbau, Wirtschaftswunder. wink.gif
Es wäre schade, wenn wir zwar zig Fahrzeuge aus den 50er und 70er Jahren erhalten, aber die Gebäude irgendwann alle abgerissen sind, nur weil jetzt einige der Meinung sind sie wären häßlich oder wie auch immer. Vor 100 Jahren hat man genau aus diesem Grund auch in viele Städten das "Mittelalter" großflächig niedergewalzt und nach 1945 oftmals gleich den ganzen Rest auch noch. Die seelenlosen Einheits-Neubauten von heute sind der "Osteuropacharme" von morgen... dry.gif
Wie kann man historische Altbauten mit diesen Zweckbauten vergleichen? Die werden da nie ranreichen, auch weil sie nur aus Not und Elend heraus entstanden sind, weil nach dem Krieg ein schneller Wiederaufbau wichtig war.
Von mir aus kann man auch 50er-70er-Jahre-Bauten erhalten, aber doch nicht gleich etwas Repräsentatives wie den Hbf, eine Visitenkarte, die zu schade ist als Versuchskaninchen für Bauten die hässlich sind und für Rückständigkeit stehen.

Man muss ja keine gesichtslosen Neubauten aufbauen, es gibt auch ansprechende moderne Architektur. Aber wie gesagt, ich würde ein modernes Bahnhofsgebäude hinter der historischen Fassade bevorzugen.
Am besten auch die Bahnhofshalle wieder historisch aufbauen, zumindest ansprechender gestalten als das jetzt der Fall ist.
München hat einen der hässlichsten Bahnhöfe Europas bei vergleichbaren Bahnhöfen.
GSIISp64b
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Beitrag von GSIISp64b »

Bayernlover @ 21 Apr 2011, 20:07 hat geschrieben: Ein gutes Gestaltungskonzept hat im übrigen der Dresdner Hauptbahnhof, der ist hell, freundlich, einladend und historisch sinnvoll rekonstruiert. Gleichzeitig hat man nicht das Gefühl in einem Shoppingcenter zu sein, sondern in einem altehrwürdigen Gebäude. Die Gestaltung des "Marché" tut ihr übriges dazu, nur gibt es eben das Manko dass fast nur Bummelzüge fahren :ph34r:
Wenn man sich mal auf die Haupthalle und die oberen Bahnsteige beschränkt.

Die Seitengänge, das Bahnhofsklo, der Kopfbahnhofsbereich etc. sind einfach nur abstoßend.
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
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