Mg- Bremse --> Bremsprobe

Rund um die Technik der Bahn
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Lonski
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Beitrag von Lonski »

Hi ;)

Weiß jemand von euch, wo genau ich Informationen finde, wie ich eine Bremsprobe mit MG- Bremse durchführen soll? In der Brevo steht weng was, aber ich finde partout nichts über Störfälle bei der Mg-Br. Sowohl auf der freien Strecke wie bei der Bremsprobe.

Und dazu muss doch in irgendeiner Vorschrift was stehen?

LG
Lonski
189 100-1
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Beitrag von 189 100-1 »

Selbstverständlich steht das in der Brevo (Richtlinie 915)! Einfach mal die Bremsvorschrift von vorne bis hinten komplett durcharbeiten! Da gibt es zahlreiche Fundstellen zur Mg-Bremse.
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Lonski
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Beitrag von Lonski »

Super... Genau solch eine Anwort habe ich gebraucht. Vielen Dank.
189 100-1
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Beitrag von 189 100-1 »

Was erwartest Du? Doch nicht etwa, daß Dir jemand sämtliche Fundstellen auflistet? So umfangreich ist die 915 nun auch wieder nicht, um da nicht selber drüber zu stolpern.

Tiefgreifendere Störungen und Abhilfemaßnahmen werden in der Ril 983 (Reisezüge im Betrieb technisch behandeln) beschrieben.
Matthias1044
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Beitrag von Matthias1044 »

Noch ein paar Ergänzungen:

Das Prüfen der Magnetschienenbremse ist in der Ril 915 Modul 0102 Absatz 11 erläutert. Desweiteren wird auf Unregelmäßigkeiten während des Prüfens eingegangen (Magnete senken nicht, Leuchtmelder Mg leuchtet nicht usw.)

Bei Zügen, die in der Bremsstellung R+Mg gefahren werden, ist bei der vollen Bremsprobe auch die Magnetschienenbremse zu prüfen. Dabei wird das Führerbremsventil in die Schnellbremsstellung gelegt. Das Prüfen der angelegten Druckluftbremse und der Mg Bremse erfolgt dabei gemeinsam.

Die genauen Arbeitsschritte bei den verschiedenen Fällen findest du im Modul 915.0103 (Volle Bremsprobe) in den Anhängen, zum Beispiel in
915.0103A12, 915.0103A14 oder 915.0103A16

Werden Wagen eines Zuges in die Bremsstellung R+Mg um(ein)gestellt, dann ist eine Vereinfachte Bremsprobe fällig.
Auch hier werden in den Anhängen zum Modul 915.0104 "Vereinfachte Bremsprobe" die Arbeitsschritte erläutert, z.B. in 915.0104A14 oder 915.0104A16.

In der schon erwähnten Richtlinie 983 (Reisezüge im Betrieb technisch behandeln) findest du im Modul 983.9003 Absatz 4 die Störungen und Abhilfemaßnahmen zur Mg Bremse. Hier werden auch die Störungen behandelt, die während der Fahrt auftreten können z.B. Magnete senken sich bei über 50 km/h selbsttätig ab.

(Den Beitrag zu tippsen dauerte tatsächlich länger, als die Sachen rauszusuchen....)
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Lonski
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Beitrag von Lonski »

Toll! Danke schön! ICh hab doch gewusst das es Menschen gibt die mir sagen können wo ich schauen muss.

Vielen Herzlichen Danke!!!!
Auer Trambahner
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Beitrag von Auer Trambahner »

Verehre Fahrgäste, leider verzögert sich die Abfahrt noch bis mir endlich mal in einem Eisenbahnforum jemand die Störungsbehebung erklärt! :blink: :rolleyes:
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
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Br151
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Beitrag von Br151 »

Matthias1044 @ 25 May 2011, 15:19 hat geschrieben: Hier werden auch die Störungen behandelt, die während der Fahrt auftreten können z.B. Magnete senken sich bei über 50 km/h selbsttätig ab.
Frage mich gerade ob man das überhaupt merkt, wenn an einem Wagen die Magnete runtergehen??

Also während der Fahrt dürfte man das kaum merken und sehen auch nicht. Wird ja nirgends im Schaltschrank angzeigt.
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Beitrag von 146225 »

Br151 @ 27 May 2011, 07:58 hat geschrieben: Frage mich gerade ob man das überhaupt merkt, wenn an einem Wagen die Magnete runtergehen??

Also während der Fahrt dürfte man das kaum merken und sehen auch nicht. Wird ja nirgends im Schaltschrank angzeigt.
Wenn der Tf eine Bremsung einleitet und Du merkst das im Zug nicht insoweit als daß der Zug auch langsamer wird, dann läuft aber irgendwas gewaltig schief.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Br151
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Beitrag von Br151 »

146225 @ 27 May 2011, 07:20 hat geschrieben: Wenn der Tf eine Bremsung einleitet und Du merkst das im Zug nicht insoweit als daß der Zug auch langsamer wird, dann läuft aber irgendwas gewaltig schief.
Ab 50 Km/h gehen die MGs an einem Wagen runter, ohne das eine Bremsung eingeleitet wurde. Und das selbsttätig.

Da wäre ich mir nicht so sicher ob das der LF bzw. der Fahrgast merkt. Genauso wie Du eine angezogene Handbremse kaum merkst.
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Naja, Mgs sollte man schon merken, wenigstens, dass was nicht stimmt. Kommt auch auf die Wagenzahl an. Im Stand bewegt man so einen Wagen jedenfalls keinen Meter mehr.
Bei Bremsstörungen ist ja die volle Bremsprobe fällig, in Deinem Fall sollte dann ein Frostgang zum Erkennen führen bzw. Du hast es ja schon gemerkt.

Nun zur Behebung, Möglichkeit eins, Bremsstellung R oder P einstellen, wenn das nichts hilft, haben zumindest die Fernverkehrswagen außen einen Trenschalter, sodass zwar noch der Druck auf die Magnete wirkt, diese sich aber nicht mehr an die Schienen saugen. Doppelstockwagen haben in einer Klappe unter der Treppe eine Sicherung die Gleiches bewirkt, da haben wir aber nix dran verloren, nur der Prüfer, wenn er sehen will was man macht, wenn die Lampe nicht kommt.
Im Extremfall, Wagen an den Schluss und HBL sowie Heizung trennen und alles einschalten, was geht, dann behebt sich das mit der Zeit von selbst.
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Beitrag von Br151 »

Martin H. @ 27 May 2011, 19:39 hat geschrieben:Nun zur Behebung, Möglichkeit eins, Bremsstellung R oder P einstellen, wenn das nichts hilft, haben zumindest die Fernverkehrswagen außen einen Trenschalter, sodass zwar noch der Druck auf die Magnete wirkt, diese sich aber nicht mehr an die Schienen saugen. Doppelstockwagen haben in einer Klappe unter der Treppe eine Sicherung die Gleiches bewirkt, da haben wir aber nix dran verloren, nur der Prüfer, wenn er sehen will was man macht, wenn die Lampe nicht kommt.
Im Extremfall, Wagen an den Schluss und HBL sowie Heizung trennen und alles einschalten, was geht, dann behebt sich das mit der Zeit von selbst.
Na eigentlich >50 KM/H Magnete gehen runter = Bremse auschalten, entlüften, melden, Bordbuch etc.

- Auf R stellt man eigentlich zurück wenn der LM der MG Bremse auf beiden Seiten nicht funktioniert. Im gelösten Zustand auf R zurück
- Wenn die Magnete auf der Schiene haften bleiben und nicht wieder hochgehen. Im gelösten Zustand auf R zurück
- Bremsmagnete gehen nicht runter, dann wieder das gleich Spiel. R im gelösten Zustand.

Natürlich macht man da noch mehr bevor man auf R zurück stellt.
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Br151 @ 28 May 2011, 12:46 hat geschrieben: Na eigentlich >50 KM/H Magnete gehen runter = Bremse auschalten, entlüften, melden, Bordbuch etc.
Wieso das denn? Wenn in R schalten nichts hilft, wird ganz ausschalten in noch weniger Fällen helfen.

Die Magnete haben mit dem Steuerventil erst mal nix zu tun, sondern mit dem Bremsstellungswechsel. Hilft das nichts, gibt´s noch den Sicherungstrenner.
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Br151
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Beitrag von Br151 »

Martin H. @ 28 May 2011, 21:45 hat geschrieben:Wieso das denn? Wenn in R schalten nichts hilft, wird ganz ausschalten in noch weniger Fällen helfen.

Die Magnete haben mit dem Steuerventil erst mal nix zu tun, sondern mit dem Bremsstellungswechsel. Hilft das nichts, gibt´s noch den Sicherungstrenner.

Selbstverständlich haben die Magnete etwas mit dem Steuerventil zu tun. Am Steuerventil ist ein Schaltventil angebaut, dieses sendet an das KZ-ME Ventil <2,8 Bar. Dadurch stellt das KZ-ME Ventil eine Verbindung von der HBL zu den Betätigungszylindern her und schaltet den Strom drauf. "Gibt noch eine neuere Methode, aber ka mehr wie die geht. Müsste ich erst nachlesen"

Den Sicherungstrenner den du immer erwähnst brauchst du NUR wenn die Magnete nicht mehr hochgehen. Also an der Schienen festkleben. Aber davor guggen ob 1 Prüfknopf klemmt. Danach guggen ob die Magnete hochgehen wenn du die Bremsen löst. Hilft das auch nichts in R zurückstellen. Hilft das auch nichts, Sicherungstrenner. Bei den neueren Wagen gibts aber keinen Sicherungstrenner mehr, sondern da muss der Wagenmeister kommen.

Die Magnete haben nicht immer etwas mit dem Bremsstellungswechsel zu tun. Im Winter können dir bestimmte Bauteile einfrieren und die Magnete würden dann auch in Bremsstellung P oder R runterkommen.
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Beitrag von Systemfehler »

Br151 @ 27 May 2011, 07:58 hat geschrieben: Frage mich gerade ob man das überhaupt merkt, wenn an einem Wagen die Magnete runtergehen??

Also während der Fahrt dürfte man das kaum merken und sehen auch nicht. Wird ja nirgends im Schaltschrank angzeigt.
Ich denke schon, dass man das ordentlich merkt, wenn plötzlich aus heiterem Himmel alle 4 Magnete an einem Wagen auf die Schiene hauen...
In der BS hat unser Lehrer in einem solchen Fall von einem "Schläger im Zug" gesprochen, muss also nen ordentlichen "Schlag" geben.

Man merkt ja auch bei einer "normalen" Not-/Schnell-/Zwangsbremsung genau wann die Magnete kommen...
die Bremswirkung wird immer stärker und stärker, bis sie ihr Maximum erreicht hat (also der HL-Druck seine 3,5 erreicht hat und weiter sinkt), und *RUMMS* auf einmal gibts noch einen weiteren Ruck, wenn sich die Magnete auf die Schienen senken.
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