Rot-Grüne Verkehrspolitik in München

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

elchris @ 8 Jun 2011, 13:02 hat geschrieben: Abholzung des Schilderwaldes? Die meisten Wohngebiete sind eh schon auf 30 begrenzt und auf großen Ein-/Ausfall und Verbindungsstraßen - sorry, wir haben in den letzten 50 Jahren keine großen Ausfallstraßen dazu bekommen - und 30 auf der Offenbach - dann haben wir bald Stau, aber voll - 20km/h weniger sind halt 20km/h weniger, d.h. es kommen pro Ampelschaltung halt weniger drüber.
Es sollte ja nur ganz wenige neue Straßen mit Tempo 30 geben. Viel mehr war der Abbau der vielen Tempo 30-Zonen-Schilder vorgesehen.

Die wenigen verbleibenden Straßen mit Tempo 50 wären dann explizit so ausgeschildert worden.

Das Motto war: Man schildert nicht den Regelfall aus (Tempo 30), sondern den Ausnahmefall (Tempo 50).

Aber der Plan ist ja erst einmal gescheitert.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Das Problem dürfte in der StVO, einem Bundesgesetz, liegen:
§ 3 Geschwindigkeit
...
(3) Die zulässige Höchstgeschwindigkeit beträgt auch unter günstigsten Umständen
1. innerhalb geschlossener Ortschaften für alle Kraftfahrzeuge 50 km/h
......
Daher ist es müssig, über die Beschilderung zu diskutieren.
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Beitrag von TravellerMunich »

elchris @ 8 Jun 2011, 13:02 hat geschrieben: Abholzung des Schilderwaldes? Die meisten Wohngebiete sind eh schon auf 30 begrenzt und auf großen Ein-/Ausfall und Verbindungsstraßen - sorry, wir haben in den letzten 50 Jahren keine großen Ausfallstraßen dazu bekommen - und 30 auf der Offenbach - dann haben wir bald Stau, aber voll - 20km/h weniger sind halt 20km/h weniger, d.h. es kommen pro Ampelschaltung halt weniger drüber.
Hmm, ein typischer Irrglaube, dass bei höherem Tempo mehr Autos pro Minute einen Querschnitt passieren.

"Leider" verhält es sich genau anders herum:
Bei Tempo 30 können mehr Fahrzeuge pro Stunde eine Straße passieren als bei Tempo 50, u.a. weil sich der erforderliche Sicherheitsabstand zwischen den Fahrzeugen signifikant und überproportional verringert.

Wer Staus reduzieren will, muss also das Tempo drosseln.
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Beitrag von ropix »

TravellerMunich @ 10 Jun 2011, 20:44 hat geschrieben: Wer Staus reduzieren will, muss also das Tempo drosseln.
Widerlege ich dir sofort - denn Tempo auf 1 (oder 0) gedrosselt ergibt einen sehr sehr effektiven Stau.

Auch kann man davon ausgehen dass die Leute ihren Sicherheitsabstand zwischen 30 und 50 nahezu nicht verändern (ganz ehrlich: inzwischen fährt man auch bei Tempo 150 einfach auf 10 Meter auf. Das wäre der gesetzesmäßige Abstand für Tempo 20) - sogesehen traue ich der Aussage dass 60 das Optimum zwischen Platzbedarf und Zeitbedarf ist durchaus.

Und dazu kommt noch, dass die Ampeln meist doch nicht auf 30 abgestimmt werden können. Ein Pulk an X fahrzeugen braucht bei Tempo 30 eben dochlänger zum passieren der Stelle Y als mit 50.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

ropix @ 11 Jun 2011, 00:41 hat geschrieben: Widerlege ich dir sofort - denn Tempo auf 1 (oder 0) gedrosselt ergibt einen sehr sehr effektiven Stau.

Auch kann man davon ausgehen dass die Leute ihren Sicherheitsabstand zwischen 30 und 50 nahezu nicht verändern (ganz ehrlich: inzwischen fährt man auch bei Tempo 150 einfach auf 10 Meter auf. Das wäre der gesetzesmäßige Abstand für Tempo 20) - sogesehen traue ich der Aussage dass 60 das Optimum zwischen Platzbedarf und Zeitbedarf ist durchaus.

Und dazu kommt noch, dass die Ampeln meist doch nicht auf 30 abgestimmt werden können. Ein Pulk an X fahrzeugen braucht bei Tempo 30 eben dochlänger zum passieren der Stelle Y als mit 50.
Vorhin im RTL Nachtjournal. Frankfurt führt im Herbst Tempo 30 nachts ab 22 Uhr auf ausgewählten Hauptstraßen ein. Dadurch soll der Lärm vermindert werden. Zur Überwachung sollen zusätzliche Radarfallen aufgestellt werden.

In Berlin gibt's das Nachtlangsamfahrgebot schon, laut Bericht auf jeder dritten Straße.

Bei Hauptstraßen bin skeptisch: Auf sehr gut ausgebauten, mehrspurigen Straßen dürfte die Akzeptanz einfach nicht da sein, auch könnten sich einige dann Schleichwege durch Wohngebiete suchen, wo man ja dann gleich schnell fahren darf. Damit könnte es in Wohngebieten durch den zusätzlichen Verkehr lauter werden, was nicht Sinn der Sache sein solle.
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Beitrag von TravellerMunich »

ropix @ 11 Jun 2011, 00:41 hat geschrieben: Auch kann man davon ausgehen dass die Leute ihren Sicherheitsabstand zwischen 30 und 50 nahezu nicht verändern (ganz ehrlich: inzwischen fährt man auch bei Tempo 150 einfach auf 10 Meter auf. Das wäre der gesetzesmäßige Abstand für Tempo 20) - sogesehen traue ich der Aussage dass 60 das Optimum zwischen Platzbedarf und Zeitbedarf ist durchaus.

Und dazu kommt noch, dass die Ampeln meist doch nicht auf 30 abgestimmt werden können. Ein Pulk an X fahrzeugen braucht bei Tempo 30 eben dochlänger zum passieren der Stelle Y als mit 50.
Die Verkehrswissenschaft hat da ganz andere Erkenntnisse, die auch auf Messungen beruhen.

Und warum eine Ampel nicht auf Tempo 30 abgestimmt werden kann, nun, diese gewagte These würde ich an Deiner Stelle dringend an die TU oder das KVR weitergeben.

Ich weiß, ein Autofahrer versteht es nur schwer, warum schneller rasen nicht bedeutet, dass mehr Fahrzeuge eine Stelle passieren.
Aber auch in der Praxis sieht der Abstand bei Tempo 50 deutlich höher aus als bei Tempo 30.
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Beitrag von Bayernlover »

ropix @ 11 Jun 2011, 00:41 hat geschrieben: Widerlege ich dir sofort - denn Tempo auf 1 (oder 0) gedrosselt ergibt einen sehr sehr effektiven Stau.
Es geht hier nicht um den Stillstand, sondern um die Geschwindigkeit bei der am meisten Fahrzeuge eine bestimmte Stelle passieren können. Warum die zufällig bei 50 km/h liegen soll erschließt sich mir nicht.
Auch kann man davon ausgehen dass die Leute ihren Sicherheitsabstand zwischen 30 und 50 nahezu nicht verändern (ganz ehrlich: inzwischen fährt man auch bei Tempo 150 einfach auf 10 Meter auf. Das wäre der gesetzesmäßige Abstand für Tempo 20)
Das mit den 150 ist eine Ausnahme und ganz sicher nicht als Durchschnittswert zu betrachten, auch wenn es diesen schmälert.

Und der Abstand bei 50 km/h sollte eine Autolänge betragen, so habe ich das in der Fahrschule beigebracht bekommen. Also mit großer Sicherheit keine 25m, eher ein Viertel davon.
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Beitrag von glemsexpress »

Bayernlover @ 11 Jun 2011, 11:07 hat geschrieben: Und der Abstand bei 50 km/h sollte eine Autolänge betragen, so habe ich das in der Fahrschule beigebracht bekommen. Also mit großer Sicherheit keine 25m, eher ein Viertel davon.
Der Anhalteweg aus 50km/h liegt aber im Bereich zwischen 20 und 30m...
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Beitrag von Bayernlover »

glemsexpress @ 11 Jun 2011, 11:11 hat geschrieben: Der Anhalteweg aus 50km/h liegt aber im Bereich zwischen 20 und 30m...
Warum das so ist - keine Ahnung. Ich habs so gelernt und wenn man sich in der Stadt so umguckt scheint die Autolänge auch zu reichen.
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Beitrag von elchris »

glemsexpress @ 11 Jun 2011, 11:11 hat geschrieben: Der Anhalteweg aus 50km/h liegt aber im Bereich zwischen 20 und 30m...
Der des Vordermannes auch fast - deiner ist etwas länger, weil du eine später einsetzende Reaktionszeit hast.
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Beitrag von Bayernlover »

elchris @ 11 Jun 2011, 11:21 hat geschrieben: Der des Vordermannes auch fast - deiner ist etwas länger, weil du eine später einsetzende Reaktionszeit hast.
Na, der Vordermann hat den gleichen, nur bekommst Du dessen Weg erst dann mit wenn die Reaktionszeit schon rum ist und die Bremsleuchten anfangen zu leuchten.
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Beitrag von ropix »

TravellerMunich @ 11 Jun 2011, 09:59 hat geschrieben:Die Verkehrswissenschaft hat da ganz andere Erkenntnisse, die auch auf Messungen beruhen.
Außer man nimmt die von der TU München, dann ist man lustierweise bei meiner Darstellung. Außer die hätten das seit 2006 mal revidiert
Und warum eine Ampel nicht auf Tempo 30 abgestimmt werden kann, nun, diese gewagte These würde ich an Deiner Stelle dringend an die TU oder das KVR weitergeben.
Wozu? - das KVR hat doch sowieso kein Interesse an abgestimmten Ampeln. Ansonsten gilt das gesagte. In einer Grünphase bekommt man bei Tempo 30 insgesamt weniger Autos durch zwei Ampeln als bei Tempo 50.
Ich weiß, ein Autofahrer versteht es nur schwer, warum schneller rasen nicht bedeutet, dass mehr Fahrzeuge eine Stelle passieren.
Aber auch in der Praxis sieht der Abstand bei Tempo 50 deutlich höher aus als bei Tempo 30.
Ich weiß ja nicht ob du Auto fährst. Aber rasen ist etwas anderes als 30 oder 50. Wie gesagt, ich sehe bei meinem täglichen Weg keinen Unterschied zwischen 30 und 50 und manchmal auch nicht 150 (das letzteres kriminell ist ist schon klar, nur die flächendeckende Abstandsüberachung ist ja leider auch nicht eingeführt)
Bayernlover @ 11 Jun 2011, 11:07 hat geschrieben:Es geht hier nicht um den Stillstand, sondern um die Geschwindigkeit bei der am meisten Fahrzeuge eine bestimmte Stelle passieren können. Warum die zufällig bei 50 km/h liegen soll erschließt sich mir nicht.
Doch, wenn die Aussage je langsamer desto mehr Autos stimmen soll muss zwangsläufig im Stillstand die meiste Anzahl Autos durchkommen. Da kanste jeden Mathematiker fragen ob der Aussage. Sie wäre hiermit also widerlegt. Sprich - jetzt ist das optimale Verhältnis zwischen Geschwindigkeit und Abstand der dafür nötig ist gefragt. Der lag laut Vortrag im Mobinet 2006 bei so ca. 60.
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Beitrag von Hot Doc »

ropix @ 11 Jun 2011, 12:20 hat geschrieben: Doch, wenn die Aussage je langsamer desto mehr Autos stimmen soll muss zwangsläufig im Stillstand die meiste Anzahl Autos durchkommen. Da kanste jeden Mathematiker fragen ob der Aussage. Sie wäre hiermit also widerlegt. Sprich - jetzt ist das optimale Verhältnis zwischen Geschwindigkeit und Abstand der dafür nötig ist gefragt. Der lag laut Vortrag im Mobinet 2006 bei so ca. 60.
Jein. Auf einer optimalen Straße bei optimalen Bedingungen gilt diese Regel. Auch auf Deutschen Autobahnen nimmt man diesen Idealfall an. Deshalb steht oft an den Schilderbrücken 60 angeschrieben wenns wirklich eng wird.
Dieser Fall schaut sofort ganz anders aus, sobald Ampeln o.ä. ins Spiel kommen. Hier gilt es zu erreichen, dass alle Verkehrsteilnehmer möglichst sich gleichmäßig bewegen. Und das ist bei 30 km/h wesentlich einfacher realisierbar als bei 50 oder 60. Auch hier wird es eine optimale Geschwindigkeit geben, aber diese liegt auf keinen Fall bei 50 oder 60 km/h sondern deutlich darunter.
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Apropos Schilderbrücke, vor dem Autobahnkreuz bei Rosenheim, Inntaldreieck? ist auch so eine große Anzeige, jedenfalls davor auf einmal ein Beinahestau mit mehreren Beinaheunfällen, weil auch viel los war, als Ursache stellte sich die Anzeige mit zwei großen Warndreiecken links und rechts heraus, auf der auf die Grenzkontrollen an der Grenze hingewiesen wurde. Danach wieder freie Fahrt.
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Beitrag von ropix »

Hot Doc @ 13 Jun 2011, 17:15 hat geschrieben:Jein. Auf einer optimalen Straße bei optimalen Bedingungen gilt diese Regel. Auch auf Deutschen Autobahnen nimmt man diesen Idealfall an. Deshalb steht oft an den Schilderbrücken 60 angeschrieben wenns wirklich eng wird.
Die 60 stammen eher daher dass man in Bayern keine Genehmigung für weniger bekommt. Von Tunnel mal abgesehen
Dieser Fall schaut sofort ganz anders aus, sobald Ampeln o.ä. ins Spiel kommen. Hier gilt es zu erreichen, dass alle Verkehrsteilnehmer möglichst sich gleichmäßig bewegen. Und das ist bei 30 km/h wesentlich einfacher realisierbar als bei 50 oder 60.
Wenn nur die bösen Autofahrer nicht wären. Der vielzitierte Raser nimmt bei Tempo 30 auch noch zu. Fahr doch einfach mal in eine Baustelle deiner Wahl, die ist gern und oft mit 30 beschildert. Und dort wirds oft chaotisch, was nicht immer nur an der Spurführung liegt.
Auch hier wird es eine optimale Geschwindigkeit geben, aber diese liegt auf keinen Fall bei 50 oder 60 km/h sondern deutlich darunter.
Es wird wohl seinen Grund haben warum man bei den Ringbaustellen woimmer möglich mindestens Tempo 40 hingestellt hat und nicht Tempo 30.

Da ich die Ampelphasen nicht beliebig verlängern kann werde ich bei Tempo 30 weniger Autos pro zeiteinheit über diese Ampel bringen - das bedeutet mehr Brems- und Anfahrtvorgänge. Außerdem muss ich in einer Richtung die Zeit zwischen zwei Ampeln strecken. Das bedeutet in der Gegenrichtung aber noch mehr negative Ampelphasenzeit - und damit ist die hintere Ampel noch schneller wieder rot. Macht eine solche Stelle gegen die Lastrichtung also noch undurchlässiger. Gut, kann natürlich auch Stellen im Straßennetz geben wo alles in allem Tempo 30 die für beide Richtungen günstigere Grünphase erzeugt. Aber geplant wurde so manche Ein- und Ausfallstraße halt doch mit 50...
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Beitrag von BajK »

Ohja, die 60 um München kenn ich nur zu gut.
Ohne erkennbaren Grund wird da einfach runtergesetzt von unbegrenzt auf 120, 100, 80, 60 bei schönstem Wetter und wenig Verkehr.
Und das Beste: Ich fahr so mit 79 - wie jeder andere auch - und wundere mich, was denn da so rot blinkt die ganze Zeit. Rettungswagen? ADAC? Ne, die sind blau oder gelb. Seh ich, dass da oben ein Blitzer drin ist. Und wie alle plötzlich brav ihre 60 gefahren sind. So eine Scheiße!

Kann es eigentlich sein, dass die kein Sinnbild für „Unebene Fahrbahn“ bei diesen Anzeigen haben? Denn auf der Gegenspur wurde auch auf 60 runtergesetzt mit Ausrufezeichen ohne sonstigen Text. Und dann kamen plötzlich riesen Schlaglöcher auf der Fahrbahn. Wäre mal Zeit, da so n Symbol einzuführen für die Anzeigen :P
Koffer.
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Beitrag von TravellerMunich »

@ropix:
Dann teile Deine bahnrechenden Erkenntnisse am besten der nächsten Autobahndirektion mit.
Aus Autobahnen gibt es eh keine Ampeln, der Mindestabstand wird laut Deiner Aussage sowieso nicht eingehalten, da sollte man bei Staugefahr einfach die Autofahrer zum schnelleren Fahren animieren, denn dann kämen ja viel mehr Autos pro Stunde durch und der morgendliche Stau Richtung München wäre vorbei.

Ist aber nicht so.

Du kannst Dich alternativ auch mal an eine typische Kreuzung am mittleren Ring stellen und mit einer Stoppuhr nachmessen, wie viele Autos da über die Kreuzung fahren. Du wirst erstaunt sein. Wenn es ein Fahrzeug alle 2 Sekunden (pro Fahrbahn) ist, dann ist das schon toll. Trotz 50 oder 60.

Für die Leistungsfähigkeit eines Knotens bringt eine hohe Geschwindigkeit jedoch nix, auch wenn es der Küchentischlogik widerspricht. Das behauptet noch nicht mal der ADAC. Insgesamt schadet Tempo 30 der Leistungsfähigkeit nix, wobei ja auch beim gescheiterten Tempo-30-Vorhaben des KVR die heiligen Einfallstraßen für die Pendler von der Geschwindigkeitsreduzierung ausgenommen gewesen wären.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Es gilt aber genausowenig je langsamer desto leistungsfähiger - es gibt eine Geschwindigkeit, bei der die Straße am leistungsfähigsten ist. Wo genau die ist ist sicherlich nicht leicht festzustellen, und liegt im Stadtverkehr wahrscheinlich auch wo anders als auf der Autobahn.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von ropix »

TravellerMunich @ 13 Jun 2011, 20:11 hat geschrieben:@ropix:
Dann teile Deine bahnrechenden Erkenntnisse am besten der nächsten Autobahndirektion mit.
Welche Erkenntniss - die mit dem weniger als 60 kommt von ebenjener, letzten Samstag war dort Tag der offenen Tür im Verkehrsleitzentrum Freimann
Aus Autobahnen gibt es eh keine Ampeln, der Mindestabstand wird laut Deiner Aussage sowieso nicht eingehalten, da sollte man bei Staugefahr einfach die Autofahrer zum schnelleren Fahren animieren, denn dann kämen ja viel mehr Autos pro Stunde durch und der morgendliche Stau Richtung München wäre vorbei.
Du willst jetzt nicht allen ernstes hier kundtun du hast noch nie darüber nachgedacht woher der Stau kommt. Dringend nachholen :)

Ist aber nicht so.

Du kannst Dich alternativ auch mal an eine typische Kreuzung am mittleren Ring stellen und mit einer Stoppuhr nachmessen, wie viele Autos da über die Kreuzung fahren. Du wirst erstaunt sein. Wenn es ein Fahrzeug alle 2 Sekunden (pro Fahrbahn) ist, dann ist das schon toll. Trotz 50 oder 60.
Klar - Idealziele erreicht man selten.
Für die Leistungsfähigkeit eines Knotens bringt eine hohe Geschwindigkeit jedoch nix, auch wenn es der Küchentischlogik widerspricht.
Nein, widerspricht ihr keinesfalls. Nehmen wir kurz das andere Extrem - wäre die Aussage je schneller desto besser richtig setze ich als Geschwindigkeit einfach unendlich ein (weil es ginge ja theoretisch immer schneller) - der dazu nötige Abstand wäre unendlich/2 also unendlich. Es passiert also innerhalb der Zeiteinheit t genausoviele Autos wie bei 0 Km/H meine Beobachtungslinie - genau eines.
Das behauptet noch nicht mal der ADAC. Insgesamt schadet Tempo 30 der Leistungsfähigkeit nix
Ok, wenn 30 nur Vorteile hat - warum fahren wir dann überhaupt schneller und haben jemals konstruktionen hergestellt die dazu technisch in der Lage sind?
, wobei ja auch beim gescheiterten Tempo-30-Vorhaben des KVR die heiligen Einfallstraßen für die Pendler von der Geschwindigkeitsreduzierung ausgenommen gewesen wären.
Ja, ist doch logisch - weil auf genau jenen Einfallstraßen Tempo 30 zu einer nicht mehr zu beherrschenden Verkehrsüberlastung geführt hätten. Das probi ich dir jetzt schon ein paar Zitate lang zu erklären.

Ansonsten hätte ich gerne einfach mal die Quelle dafür dass genau 30 der Idealschnitt für den Durchsatz ist. Bis du den geliefert hast bleib ich bei meinem Optimum von 60.
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Beitrag von ropix »

Boris Merath @ 13 Jun 2011, 20:17 hat geschrieben: Es gilt aber genausowenig je langsamer desto leistungsfähiger - es gibt eine Geschwindigkeit, bei der die Straße am leistungsfähigsten ist. Wo genau die ist ist sicherlich nicht leicht festzustellen, und liegt im Stadtverkehr wahrscheinlich auch wo anders als auf der Autobahn.
Kommt auf den Stadtverkehr an. Wenn ich die A9 im Abschnitt zwischen Mittlerer Ring und Freimanner Hochbrücke mit dem mittleren Ring vergleiche gibt es keinen Unterschied. Wenn ich die Nymphenburger Straße entlang vom Botanischen Garten hernehm hab ich da auf 1 Kilometer auch nur eine Ampel. Auch da ist der Durchsatz mit 50 höher als mit 30, ich denke er wäre bei den praktisch gefahrenen 60 dort noch am besten. Wenn mehrere Ampeln dazukommen sinkt der Durchsatz logischerweise. Falls die Ampelschaltung nun bei 50 Stop und Go verursacht aber bei 30 grüne Welle ist logischerweise 30 die sinnvollere Geschwindigkeit. Sind die Ampeln aber auf 50 abgestimmt ist 50 das sinnvollere.

Und beim vom KVR geforderten 30 geht es bei weitem nicht darum die Straßen alleine leistungsfähiger zu machen. Für 30 spricht eine ganz erheblich gesenkte Unfallgefahr, leichteres Einscheren aus Seitenstraßen, bei modernen Autos und mitmachenden Autofahrern (die 30 nicht im ersten Gang fahren) deutlich bessere umweltverträglichkeit von Abgas und Lärmemmisionen, die Reduzierung derer die in den aktuellen 30er Zonen fälschlicherweise 50 fahren weil sie nix von der Zone wussten, Reduzierung des Schilderwaldes, ein besseres miteinander mit den Radlern und die Stärkung vom ÖPNV weil auf manchen Strecken dessen Geschwindigkeit relativ zum MIV schneller wird.
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Beitrag von Wildwechsel »

Martin H. @ 13 Jun 2011, 17:31 hat geschrieben:Apropos Schilderbrücke, vor dem Autobahnkreuz bei Rosenheim, Inntaldreieck? ist auch so eine große Anzeige, jedenfalls davor auf einmal ein Beinahestau mit mehreren Beinaheunfällen, weil auch viel los war, als Ursache stellte sich die Anzeige mit zwei großen Warndreiecken links und rechts heraus, auf der auf die Grenzkontrollen an der Grenze hingewiesen wurde. Danach wieder freie Fahrt.
Du meinst die dWiSta-Anzeiger? (dynamische Wegweiser mit integrierten Stauinformationen)
Beste Grüße usw....
Christian


Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
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Beitrag von Wildwechsel »

ropix @ 13 Jun 2011, 19:07 hat geschrieben: Es wird wohl seinen Grund haben warum man bei den Ringbaustellen woimmer möglich mindestens Tempo 40 hingestellt hat und nicht Tempo 30.
Was ich auch für bedenklich halte - es gibt Stellen, wo man, wenn man mit Tempo 30 strikt seine Spur hakenschlagende hält, unweigerlich ins Schleudern kommt (hab ich nachts bei wenig Verkehr wo nix passieren kann mal gezielt ausprobiert).
Beste Grüße usw....
Christian


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Beitrag von TramPolin »

Wildwechsel @ 13 Jun 2011, 21:49 hat geschrieben: Was ich auch für bedenklich halte - es gibt Stellen, wo man, wenn man mit Tempo 30 strikt seine Spur hakenschlagende hält, unweigerlich ins Schleudern kommt (hab ich nachts bei wenig Verkehr wo nix passieren kann mal gezielt ausprobiert).
In der Fahrschule hat der Fahrlehrer mal behauptet, dass die Bauarbeiter die Schilder aufstellen, die sie gerade da haben. Vielleicht ist dies Schwachsinn, aber es bedeutet auch nicht, dass völlig unpassende Schilder aufgestellt werden. Aber es kann sein, dass sie nur ungefähr passen, also auch mal ein 30er-Schild aufgestellt wird, wo man noch problemlos 40 km/h fahren könnte. Der umgekehrte Fall wäre aber nicht auzuschließen.

Die Grundaussage war aber die, Leute, verlasst Euch nicht auf Baustellenschilder, sondern geht besser weiter mit der Geschwindigkeit runter, insbesondere, wenn eine Kurve eng oder unübersichtlich ist (sollte man ohnehin machen, nicht nur bei Baustellen).
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Beitrag von TramBahnFreak »

TramPolin @ 13 Jun 2011, 22:17 hat geschrieben: In der Fahrschule hat der Fahrlehrer mal behauptet, dass die Bauarbeiter die Schilder aufstellen, die sie gerade da haben. Vielleicht ist dies Schwachsinn, aber es bedeutet auch nicht, dass völlig unpassende Schilder aufgestellt werden. Aber es kann sein, dass sie nur ungefähr passen, also auch mal ein 30er-Schild aufgestellt wird, wo man noch problemlos 40 km/h fahren könnte. Der umgekehrte Fall wäre aber nicht auzuschließen.

Die Grundaussage war aber die, Leute, verlasst Euch nicht auf Baustellenschilder, sondern geht besser weiter mit der Geschwindigkeit runter, insbesondere, wenn eine Kurve eng oder unübersichtlich ist (sollte man ohnehin machen, nicht nur bei Baustellen).
Bloß ist Mitdenken - gerade im Straßenverkehr - leider immer mehr aus der Mode gekommen...
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Beitrag von ropix »

TramBahnFreak @ 13 Jun 2011, 22:27 hat geschrieben: Bloß ist Mitdenken - gerade im Straßenverkehr - leider immer mehr aus der Mode gekommen...
Also vor 9 Monaten wurde das denken ganz eingestellt und seitdem hab ich nur eine regelbestätigende Ausnahme mit deutschem Kennzeichen getroffen. Und war baff erstaunt als neulich in die Schweiz gefahren und siehe da - es geht noch. Zum Beispiel auf die linke Spur wechseln wenn jemand auf die Autobahn fährt (als ich Führerschein gemacht hab war das auf der A96 selbstverständlich, heutzutage macht es nahezu niemand mehr), einfach mal bremsen und nicht nur hupen wenn der vor denjenigen einparken will...
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Beitrag von Hot Doc »

40 auf den Ringbaustellen oder 30 auf anderen Straßen hat im Endeffekt den gleichen Hintergrund. Je gleichmäßiger der Verkehr läuft, desto leistungsfähiger wird er. Auf der Autobahn (und auch auf den ampelfreien Abschnitten vom Ring) ist das bei 60 der Fall. Bei jeder Ampel verschwendet man bei höheren Geschwindigkeiten allein durch die dadurch bedingt längerer Gelbphase unnötig Querungszeit.

Hätte man an den Ringbaustellen 30 aufgestellt, wären die Pobleme durch die unterschiedlichen Geschwindigkeiten noch gewachsen. Genauso wäre (ein paar wirklich breite und auf schnellen Verkehr optimierte Straßen einmal ausgenommen) an den meisten Stellen in München 30 die bessere Lösung.
Ach was schreib ich?! Es ist ja auf 80% der Straßen schon die bessere Lösung. Und den überwiegenden Großteil vom Rest hätts eh nicht betroffen.

Mit dem 30 innerorst ists wie mit 130 auf Autobahnen. Immer wieder ein neuer Versuch, immer wieder die selben nicht stichhaltigen Argumente von Standesbewahrern, aber ich wette, dass ich beides noch erleben werde.
GSIISp64b
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Beitrag von GSIISp64b »

ropix @ 13 Jun 2011, 22:36 hat geschrieben: Und war baff erstaunt als neulich in die Schweiz gefahren und siehe da - es geht noch. Zum Beispiel auf die linke Spur wechseln wenn jemand auf die Autobahn fährt (als ich Führerschein gemacht hab war das auf der A96 selbstverständlich, heutzutage macht es nahezu niemand mehr)
Das ist zwar auch wieder offtopic, aber ich meine mal gehört zu haben ™, dass dieses Verhalten nicht zielführend ist, sondern zu sehr hohen Unfallquoten führt?

Da gab es imho vor paar Jahren mal einen Versuch, bei dem im Bereich von Auffahrten zwischen beiden Fahrstreifen eine durchgezogene Linie eingerichtet wurde, um genau das zu verhindern.

Weiß da jemand Näheres?

Gruß,
Stephan
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Beitrag von ropix »

Hot Doc @ 13 Jun 2011, 22:39 hat geschrieben:Hätte man an den Ringbaustellen 30 aufgestellt, wären die Pobleme durch die unterschiedlichen Geschwindigkeiten noch gewachsen. Genauso wäre (ein paar wirklich breite und auf schnellen Verkehr optimierte Straßen einmal ausgenommen) an den meisten Stellen in München 30 die bessere Lösung.
bestreitet hier ja auch keiner???
Ach was schreib ich?!
wenigstens nicht, dass die Fortbewegung mit 0 Km/h die schnellstmögliche ist, da bist du (einem) anderen Dikussionsteilnehmern schonmal deutlich vorweg. Aber auch du kommst bislang nicht auf die Idee die Gesamtsituation zu betrachten, Tempo 30 hat Vor- und Nachteile. Und die Durchlässigkeit ist nun nicht grad das Paradebeispiel für einen Vorteil. Da gibts bessere, siehe meine Liste weiter oben
Es ist ja auf 80% der Straßen schon die bessere Lösung. Und den überwiegenden Großteil vom Rest hätts eh nicht betroffen.
Richtig - das KVR wollte erstmal den Spieß umdrehen und halt die Tempo-50 Straßen ausweisen. Geändert hätte sich da vermutlich erstmal nur für nachrangige bislang von Tempo 30 nicht betroffenen Straßen - innerhalb des Rings würde mir spontan die Friedenstraße hinterm Ostbahnhof einfallen. Diese Straße ist bislang eine Vorfahrtsstraße, ohne irgendwelche Verkehrsampeln. Für alle die in die Friedenstraße reinfahren oder dort parken wollen eine ich würd schon fast sagen immense Gefahr die von den halsbrecherischen Fahrereien dort zum Teil ausgeht. Wie gesagt. 30 hätte viele Vorteile. Nur eben der theoretisch mögliche Durchsatz, der sinkt.
Mit dem 30 innerorst ists wie mit 130 auf Autobahnen. Immer wieder ein neuer Versuch, immer wieder die selben nicht stichhaltigen Argumente von Standesbewahrern, aber ich wette, dass ich beides noch erleben werde.
Tja - dürfte daran liegen dass die Befürworter für Tempo 30 eben auch keine stichhaltigen Argumente haben. Zumindest in diesem Thema wurde kein einziges vorgetragen dass einer Betrachtung standgehalten hätte.

Ansonsten gilt auch hier. Meinungen und Kommentare dieses Forums haben bei der Politik oder den Entscheidungsträgern sowieso keinen Einfluss in irgendwelcher Art und weise :)
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Beitrag von GSIISp64b »

ropix @ 13 Jun 2011, 22:55 hat geschrieben: wenigstens nicht, dass die Fortbewegung mit 0 Km/h die schnellstmögliche ist, da bist du (einem) anderen Dikussionsteilnehmern schonmal deutlich vorweg.
Die Behauptung wurde ja auch nur aufgestellt, um eine These, aus der sie sich stringent ableitet, zu widerlegen. Niemand glaubt ernsthaft, dass man am meisten Leute durch einen Straßenquerschnitt bekommt, wenn alle stehen - aber aus "je langsamer, desto leistungsfähiger" leitet sich genau das stringent ab! Also muss die Ursprungsbehauptung falsch sein...
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GSIISp64b @ 13 Jun 2011, 22:54 hat geschrieben: Das ist zwar auch wieder offtopic, aber ich meine mal gehört zu haben ™, dass dieses Verhalten nicht zielführend ist, sondern zu sehr hohen Unfallquoten führt?

Da gab es imho vor paar Jahren mal einen Versuch, bei dem im Bereich von Auffahrten zwischen beiden Fahrstreifen eine durchgezogene Linie eingerichtet wurde, um genau das zu verhindern.

Weiß da jemand Näheres?

Gruß,
Stephan
Das haben wir in Deutschland mittlerweile ziemlich häufig. Kommt aber aus einem anderen Grund (wenn ich das noch richtig im Kopf hab, ich such nachher mal) - wenn jemand von der Einfahrspur in die rechte zieht schert der der rechts fährt ohne sich weitere Gedanken zu machen auf die Linke. Grad in Bereichen wo links gerne mal >180 gefahren wird und die Einfahrt nicht übersichtlich genug ist knallt es dann halt auf der Linken. Daher sind diese Streifen vor allen Dingen auf zweispurigen Autobahnen in Kurven oder bei Kuppen zu finden.

Gibts auch andersrum - nämlich gesperrt von der linken auf die rechte zu fahren wenn die Einfahrt auf der Autobahn übersichtlich ist, aber die Einfahrspur selber nicht eingesehen werden kann um zu verhindern dass beide Fahrzeuge auf eine Spur wechseln.
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