hmmueller @ 25 Jun 2011, 12:05 hat geschrieben: * Gibt es noch Hauptuhren->Minutenimpuls (mit alternierender Polarität)->Nebenuhren?
Ja, gibt es.
-- läuft das innerhalb des Bahnhofs noch so?
-- (ist z.B. Grafing Stadt ein "Bahnhof" in diesem Sinne? oder hängt diese Uhr an einer Hauptuhr in Grafing Bahnhof oder sonstwo?)
Das kann man so pauschal meines Wissens nach nicht sagen. Früher hatte man ja eine Art Fernnetz für die Zeitverteilung, das Zeitsignal kam aus Berlin, und würde über das Fernmeldenetz der Bahn über ganz Deutschland verteilt. Das ganze war sternförmig angelegt, die Hauptuhren einer unteren Ebene wurden auf die übergeordnete Hauptuhr synchronisiert.
Bei der Umstellung auf Funkuhren hat man zuerst nur das Fernnetz auf Funkuhren umgestellt, und die Hauptuhren 1:1 durch Funkhauptuhren ersetzt. Über Umsetzer lässt sich so ein Uhrensignal über viele Kilometer verteilen. So werden (oder wurden?) ganze S-Bahn-Außenäste von einer einzigen Funkthauptuhr versorgt, die Verteilung läuft da über die alte Verkabelung. Vor Ort in den jeweiligen Bahnhöfen hat man dann sogenannte ÜNEs, Überwachungs- und Nachstelleinrichtungen, die die ein kleines Überwachungsuhrwerk sowie die Möglichkeit, manuell Minutenimpulse abzugeben, hat.
Diese Technik müsste auch heute noch an vielen Orten im Einsatz sein, nach und nach werden aber die ÜNEs durch eigene neue Funkhauptuhren ersetzt, die nur den jeweiligen Bahnhof versorgen - wie verbreitet das ist kann ich aber nicht genau sagen. Ob man inzwischen Bahnhofsuhren aufstellt, die den DCF77-Empfänger direkt eingebaut haben und gar kein Zeitsignal mehr brauchen habe ich aber keine Ahnung.
In Grafing Bahnhof haben wir z.B. zwei Uhren, die laufen seit Monaten um eine Minute versetzt.
Das klingt aber eher wie ein mechanisches Problem - dank wechselnder Polarität dürfte um eine Minute versetzt so einfach ja nicht gehen. Was für eine Uhr ist es denn, eine neue oder ne alte?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876