Indien: Notfallspur
Und? Mit einer solchen Notfallspur hätte der Zug gebremst werden können. Mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit rechtzeitig, da das Bremsverssagen bei der Testbremsung aufgefallen wäre. So ist es kurze Zeit später aufgefallen und der Zug wurde unkontrolliert abgebremst, mit entsprechenden Konsequenzen.
Unfälle sind (fast) immer saudumme Zufälle. Und nein, es gibt auch immer wieder Züge mit Bremsversagen. Elsterwerda ist auch so ein Fall.
Und nein, ich halte es tatsächlich auch nicht für sinnvolle, deswegen jetzt überall sowas hinzubauen. Aber es sollte etwas verständlich machen, wofür es gut ist.
Luchs.
Unfälle sind (fast) immer saudumme Zufälle. Und nein, es gibt auch immer wieder Züge mit Bremsversagen. Elsterwerda ist auch so ein Fall.
Und nein, ich halte es tatsächlich auch nicht für sinnvolle, deswegen jetzt überall sowas hinzubauen. Aber es sollte etwas verständlich machen, wofür es gut ist.
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wenn man die Bergaufgleise alle 2 Kilometer verbaut dann schon. Ansonsten sag ich jetzt einfach mal nein.Luchs @ 26 Apr 2011, 19:41 hat geschrieben: Ich habe keine Quelle zur Hand, aber die Geschichte so in Erinnerung, dass er vorher eben nur elektrisch mit der Lok gebremst hatte. Ist aber auch egal, es gibt genügend Fälle, die damit erfasst worden wären.
Luchs.
Aufm Balkan gibts oder gabs sowas auch - und da habens auch ein paar Züge einfach mal weiter geschafft als der Berg hoch war

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Bei Elsterwerda war es auch kein technisches Bremsversagen. Die Bremsen hätten funktioniert, hätte hier der Mensch (die sog. "Bremsbeamten") nicht versagt. Ursache in Elsterwerda war ein geschlossener Absperrhahn in der HL.
Und das Problem am Arlberg ist auch während der Fahrt erst aufgetreten. Schuld waren hier in der Gleismitte abgelegte Neuschienen (eine Gleiserneuerung stand an) und zu tief herabhängende Luftschläuche bei den Niederflur zusammengekuppelten Autotransport-Doppelwagen.
Der Kopf der Luftkupplung ist genau an eine solche Neuschiene geschlagen, dadurch hat es die HL verbogen, und zwar so, dass sie keinen Luftverlust mehr hatte, weshalb der hintere Zugteil auch nicht gebremst hat. Der vordere Zugteil hatte sofort eine Zwangsbremsung erhalten aufgrund des Luftverlusts, jedoch war der hintere Zugteil viel länger als der vordere, sodass die Bremswirkung in der Summe zu gering war.
Die Möglichkeit die E-Bremse zu nutzen hat der Tf sich mit Betätigung des Not-Aus-Schalters genommen... abgesehen davon haben/hatten die Ösis ein recht gestörtes Verhältnis zur E-Bremse, die wird/wurde selten benutzt (Aussage meines hochgeschätzten alten Herrn, seines Zeichens Tf i. R.)
Und das Problem am Arlberg ist auch während der Fahrt erst aufgetreten. Schuld waren hier in der Gleismitte abgelegte Neuschienen (eine Gleiserneuerung stand an) und zu tief herabhängende Luftschläuche bei den Niederflur zusammengekuppelten Autotransport-Doppelwagen.
Der Kopf der Luftkupplung ist genau an eine solche Neuschiene geschlagen, dadurch hat es die HL verbogen, und zwar so, dass sie keinen Luftverlust mehr hatte, weshalb der hintere Zugteil auch nicht gebremst hat. Der vordere Zugteil hatte sofort eine Zwangsbremsung erhalten aufgrund des Luftverlusts, jedoch war der hintere Zugteil viel länger als der vordere, sodass die Bremswirkung in der Summe zu gering war.
Die Möglichkeit die E-Bremse zu nutzen hat der Tf sich mit Betätigung des Not-Aus-Schalters genommen... abgesehen davon haben/hatten die Ösis ein recht gestörtes Verhältnis zur E-Bremse, die wird/wurde selten benutzt (Aussage meines hochgeschätzten alten Herrn, seines Zeichens Tf i. R.)
Ja und? Wo ist das Problem dabei? Dafür hat auch die Lok 'ne Druckluftbremse.Systemfehler @ 26 Apr 2011, 20:38 hat geschrieben: Die Möglichkeit die E-Bremse zu nutzen hat der Tf sich mit Betätigung des Not-Aus-Schalters genommen...
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck
Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Warum zu gering?Systemfehler @ 26 Apr 2011, 20:38 hat geschrieben: Der vordere Zugteil hatte sofort eine Zwangsbremsung erhalten aufgrund des Luftverlusts, jedoch war der hintere Zugteil viel länger als der vordere, sodass die Bremswirkung in der Summe zu gering war.
Ernsthaft gefragt, die Lok allein kann einen solchen Zug die Steigung hinmauzuschleppen, nach Anhalten aufwärts zu beschleunigen, dann müßte doch die Reibungsmasse der Lok und die Bremsmomente ausreichen auch den Zug mit konstanter Geschwidigkeit abwärtszubremsen oder mit sehrgeringer Verzögerung auch abzubremsen.
Oder sind Eisenbahnbremsen vom Bremsmoment schwächer als antriebe und thermisch schneller überordert?
Wenn eine Lok mit 80t Masse und 4000kW einen 720t-Zug aufwärts mit 0,5m/s Höhengewinn zu fahren, bei 3% wären das 15m/s oder48km/h ohne Reibungsverluste gerechnet.
Dann müßte die gleiche Lok auch 720t Waggons mit 48km/h abwärts zu bremsen.
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Ja, aber hier wäre jedes zusätzliche kN zur Verzögerung nützlich gewesen, also Druckluft UND E-Bremse.chris232 @ 29 May 2011, 20:06 hat geschrieben: Ja und? Wo ist das Problem dabei? Dafür hat auch die Lok 'ne Druckluftbremse.
Wobei ich weiß nicht mehr, wie die nicht genutzte E-Bremse in dem Artikel, den ich gelesen habe, bewertet wurde. Kann auch sein, dass die E-Bremse keine zusätzliche bzw. spürbare Verzögerung bewirkt hätte, und somit der Schaden nur unwesentlich vermindert worden wäre.
@ Mühldorfer:
Wie immer komme ich bei deinen Beiträgen nicht mit.
Wäre interessant, wenn du mal die Rechenwege aufzeigen würdest...
Aber was auch immer du da vorrechnest, empirisch habe ich Recht, der Zug war zu schnell, er ist entgleist, weil er nicht genügend bremsen konnte!
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Wenn eine Lok eineZug aufwärts ziehen und nach Signalstop langsamanfahren und beschleunigen kann, dann müßte sie den Zug mit ihrem Reibungsgewicht auch bergab mit ihre rReibungsmasse in konstanter Beharrungsfahrt halten können.
Hakenzugkraft aufwärts gleich möglicher Pufferdruck abwärts für konstante Geschwindigkeit.
Warum nicht?
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Du meinst den Unfall von Braz.
Ein vorläufiger Untersuchungsbericht der Bundesanstalt für Verkehr.
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Der mit dem Ölkännchen tanzt!
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Richtig, und um genau diesen Unfall ging es auch in den letzten paar Beiträgen.verkalpmi @ 30 Jun 2011, 20:24 hat geschrieben: Gab es nicht vor allzu langer Zeit (<1Jahr) einen schweren Unfall auf der Arlbergstrecke, weil ein Trumm auf der Strecke aufgewirbelt wurde, die Bremsleitung durchschlagen hat und zufälligerweise genau so deformiert hat, daß der Druck in der Hauptluftleitung blieb? Da war doch was...