[M] MVG-Buszüge

Strecken, Fahrzeuge und Technik von Bussen
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218217-8
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Beitrag von 218217-8 »

Boris Merath @ 28 Jun 2011, 00:58 hat geschrieben:Man sollte auch Saisonverkehre nicht vergessen - zum Beispiel in den Skiregionen im Süden oder auch an der Nordsee. Vor einigen Jahren war ich im März auf Sylt - dort fahren fast leere Gelenkbusse durch die Gegend - nicht unbedingt sehr effizient. Hier würde ich einen absolut idealen Einsatzort für Hängerzüge sehen - im Sommer mit Hänger, im Winter ohne.
Das ist ein sehr interessanter Ansatz, den ich im Zusammenhang mit Anhängerzügen noch nie gehört habe, der aber eigentlich auf der Hand liegt!
Ich könnte mir aber schon vorstellen dass das Vorhalten einiger Hängerzüge sinnvoll sein könnte, um einfach flexibler die Kapazität anpassen zu können (z.B. Wochenende, SEV und ähnliches). Man muss ja nicht gleich den Extremfall nehmen und nur noch Hängerzüge kaufen.
Genau so ist das!

Ich denke auch, dass im großstädtischen Bereich mit hoher Auslastung über den ganzen Tag Anhängerzüge eher eine Randerscheinung bleiben werden. Das ist eher das Einsatzgebiet für Doppelgelenkbusse oder Capacitys.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Das ist eher das Einsatzgebiet für Doppelgelenkbusse oder Capacitys.
Oder eben nicht: MVG-Chef Herbert König: »Im Gegensatz zum Doppelgelenkbus mit ähnlicher Kapazität, den wir ebenfalls schon getestet haben, ist der Einsatz eines abkuppelbaren Anhängers, der z. B. am Wochenende oder in Ferienzeiten im Depot bleiben kann, wirtschaftlicher und umweltfreundlicher: So hat der Anhänger eine längere Lebensdauer als das Zugfahrzeug und verbraucht nicht unnötig Energie für Überkapazitäten in Schwachlastzeiten. Der Test soll aber auch zeigen, wie unsere Fahrgäste auf das für München ungewöhnliche Fahrzeug reagieren. Nach Abschluss des Tests werden wir bewerten und entscheiden, ob und ggf. in welchem Umfang wir künftig Anhängerzüge beschaffen.«

Der Buszug soll im Gegensatz zum Doppelgelenkbus auch einfacher zu fahren (kann ich nix zu sagen) und wendiger sein. Der Wendekreis ist kleiner als bei einem normalen Gelenkbus, sagt ein schweizer Hersteller. Ein kleiner Nachteil ist halt die Vmax von generell 60 km/h, auch der Doppelgelenkbus darf anscheinend 80. Aber im MVG-Stadtverkehr sollte das nicht weiter von Belang sein und mit stehenden Fahrgästen darf man generell nicht schneller als 60 km/h. Damit hält ein Buszug auf einer Landstraße auch nicht mehr auf als jeder Lkw-Zug: Die dürfen auch nur 60, auch wenn man das im Alltag kaum merkt. *hust* ;)

Noch ein theoretischer Vorteil: Die selben Anhänger mit ihrer 20-jährigen Lebensdauer könnte man auch für O-Busse verwenden. Man weiß ja nie, wie O-Busse innerhalb der nächsten Jahrzehnte vielleicht auch in München nochmal wirtschaftlich werden könnten.

Ich fänd' solche Buszüge in München jedenfalls cool. :D
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

218217-8 @ 28 Jun 2011, 00:35 hat geschrieben: Meine Antwort bezieht sich hauptsächlich auf die Beiträge von Cloakmaster und Coxi. Man kann natürlich immer alles extrem sehen. Und es gibt nur schwarz oder weiß. Dank hingegen an Rohrbacher, Boris Merath und NJ Transit für die fundierten, hilfreichen Beiträge.
1. Der Wortteil "Ideal..." stammt exakt aus deinem Beitrag.

2. Ich relativerte deine Aussage dahin, daß auch ein Anhänger eine gewisse Auslastung braucht, und nicht nur für eine Fahrt pro Tag angeschafft wird, zumal bei einem Betrieb in der Grösse der MVG, die weiss Gott genug Busse und Linien zu bedienen hat, so daß es hier eher weniger vorkommen dürfte, daß eine Garnitur samt Fahrer nur für eine bestimmte Route vorgehalten werden muss. Dann wird man lieber einen zweiten Solo fahren lassen, wenn ein Gelenker nicht mehr reicht, als nur für diesen einen Spezialfall einen Anhänger anzuschaffen, und zwei Busse mit AHK nachzurüsten. Von daher ist deine Aussgae - auch der VORDERE, gernerell und nicht überspitzt formulierte Teil
Je weniger Fahrten am Tag der Anhänger benötigt wird, um so größer wird der Kostenvorteil zum Doppel-/XL-Gelenkbus. Überspitzt formuliert: im Idealfall wird der Anhänger nur bei einer einzigen Fahrt angehängt.

in meinen Augen schlicht nicht zutreffend. Derr maximale Kostenvorteil wird niemals an einem der Extreme liegen, sondern sich immer als Kurvenverlauf darstellen.

Denn natürlich darf man auch nicht in das andere Extrem fallen: Wenn man ausschliesslich im Anhängerbetrieb fährt, dann schafft man sich vermutlich besser gleich einen weiteren XL-Bus (Nochmal: ich geh primär von einen Betrieb wie der MVG aus, nicht von einem Kleinunternehmen mit einer Handvoll Fahrzeuge) an, statt sich einen "Exoten" ins Portfolio zu holen, der in der Umlauf-Planung einfach nur stört. Wobei ich mir vorstellen könnte, daß ein Solo plus Anhänger auch in Anschaffung und Betrieb billiger sind als ein Schlenker. Die Knickverbindurg dürfte jede Menge bewegte Teile haben, das führt zwangsläufig zu Wartung und Verschleiß. Wenn man das auf die Spitze treibt, dann haben wir nach der nächsten Ersatzbeschaffungs-Welle gar keine Schlenker mehr, sondern nur noch Solos & Anhänger. Prinzipiell sicher auch kein gar zu schlechtes Konzept.

Der Umlauf-Planer wird sich übrigens auch bedanken, wenn er innerhalb seines Netzes auch noch einen Inselbetrieb koordinieren darf, weil auf einer bestimmten Route nur noch ein bestimmter Bus eingesetzt werden darf, vor allem, wenn dieser Bus vor der AHK-Nachrüstung noch ganz andere Aufgaben übernommen hat, für die dieser nun nicht mehr zur Verfügung steht. Und auch der zweite umgerüstete Bus, der als Reserve dienen soll, kann nicht mehr so flexibel eingesetzt werden, eben um diesen wirklich auch als Reserve zur Verfügung zu haben, wenns es denn nötig wird. Sonst könnte man sich die Umrüstung auch gleich sparen. Es geht ja nicht nur um den Alltag, sondern auch um Jahres-Kilometerleistung, Wartungen etc.

Im Regiobereich gibt es die alten Kisten, dir nur für ein oder zwei Touren am Tag gebraucht werden, wobei die auch ganz gern genutzt werden, wenn in der Stadt massiver SEV angesagt ist, und der städtische Busbetrieb mit seinen Kapazitäten nicht mehr hinterherkommt. Ein anderer Einsatzbereich sind nächtliche Disco-Fahrten. Da kann es - je nach Uhrzeit - auch vorkommen, daß vor allem heisse Luft transportiert wird, aber eben auch, daß Sardinenbüchsen-Feeling aufkommt. Dank der meist eher "enthemmten" Fahrgäste wird da ungern das nagelneue Fahrzeug, wo der Schutzlack vom Werk noch drauf ist genommen. Dann doch lieber einen Uralt-Bus mit Hocheinstieg und klappernden Türen, und wesentlich unempfindlicheren Holzschalen statt der Polster, die heutzutage verwendet werden.

Und die teuren Aushilfs-Fahrer fahren eben auch nicht nur den einen Schülerbus und sonst gar nichts, sondern stehen auch für SEV, Urlaubs- oder Krankheitsvertretungen zur Verfügung, anstatt sich ein volles Monatsgehalt mit einer Schülerfahrt am Tag zu verdienen.


Wenn man ganz weg von allem Stadtverkehr geht, dann hat man ein anderes Szenario. Kleinunternehmen, die - wenns hoch kommt - im Zweistundentakt von Klein-Kleckersdorf nach Hinterwalden tuckern brauchen dafür keine grossen Fahrzeuge. Nur kommt dann eben noch der Schulbus dazu, der die Schüler von den Milchkannen ausserhalb bis in den Hauptort zur Schule und wieder zurück bringen musss. Jetzt kommt es aber darauf an: Meistens brauchst du dafür dann trotzdem mehrere Fahrzeuge, weil du schlecht um vier Uhr morgens im ersten Dorf anfangen kannst, um dann nach x Umwegen um zehn vor acht mit allen Kindern des Landkreises an Board auf den Schulhof zu rollen. Auch von da her sehe ich die Anhänger dann doch eher wieder im städtischen Bereich mit sagen wir 50 Fahrzeugen aufwärts. Wenn man unbedingt noch ein Extrem-Beispiel haben will, kann man auch den Ein-Mann-Unternehmer mit nur einem Bus sehen: Der hat sicher auch Vorteile, wenn er mit Solo + Anhänger verschiedene Anforderungsbereiche ohne hohe Kosten abdecken kann. Aber solche Mini-Unternehmen dürfte es wohl nicht mehr all zu viele geben.


3. Boris hatte leider nichts bessseres zu tun, als mit seinen destruktiven Ein-Satz Antworten in schwarz/weiss-Malarei zu verfallen, anstatt sich sinnhaft zu beteiligen, wie er es sonst (fast) immer macht.
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218217-8
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Beitrag von 218217-8 »

Cloakmaster @ 28 Jun 2011, 07:09 hat geschrieben:Dann wird man lieber einen zweiten Solo fahren lassen, wenn ein Gelenker nicht mehr reicht, als nur für diesen einen Spezialfall einen Anhänger anzuschaffen, und zwei Busse mit AHK nachzurüsten. 
Ich bleibe dabei: wirtschaftlicher ist für diesen Fall der Anhängerzug. Schon mal wenigstens mit einem Betrieb gesprochen, der Anhängerzüge hat?

Ich gebe Dir aber Recht, dass der Einsatz von "Exoten" in einer großen Flotte auch Nachteile hat: Fahrereinweisung, Werkstattschulung, Ersatzteile, ... Wenn ein Betrieb mit z.B. 200 Bussen eine reine Mercedes-Flotte hat, rechnet sich für ihn der Einsatz eines Trains mit MAN-Zugfahrzeug natürlich weniger günstig als für einen anderen Betrieb, der schon 200 MAN-Busse hat. Deshalb kommt von Seiten der Mercedes-Betreiber auch immer wieder die Forderung, den Citaro anhängertauglich zu machen.
Trotzdem hat sich Wolfsburg einen Anhängerzug mit Scania/Hess-Zugfahrzeug gekauft, obwohl der ein abslouter Fremdkörper im Fuhrpark ist. Hier war es möglicherweise auch eine politische Entscheidung (Scania gehört zum VW-Konzern).
Wobei ich mir vorstellen könnte, daß ein Solo plus Anhänger auch in Anschaffung und Betrieb billiger sind als ein Schlenker. Die Knickverbindurg dürfte jede Menge bewegte Teile haben, das führt zwangsläufig zu Wartung und Verschleiß.
Anschaffung ist etwas teurer, der Betrieb deutlich günstiger.
Im Regiobereich gibt es die alten Kisten, dir nur für ein oder zwei Touren am Tag gebraucht werden, wobei die auch ganz gern genutzt werden, wenn in der Stadt massiver SEV angesagt ist, und der städtische Busbetrieb mit seinen Kapazitäten nicht mehr hinterherkommt. Ein anderer Einsatzbereich sind nächtliche Disco-Fahrten. Da kann es - je nach Uhrzeit - auch vorkommen, daß vor allem heisse Luft transportiert wird, aber eben auch, daß Sardinenbüchsen-Feeling aufkommt.
Damit lässt sich die Auslastung des Anhängers genauso verbessern und damit die Amortisierung beschleunigen. Entsprechend werden Einsätze im SEV, als Shuttle bei Veranstaltungen oder Messen oder sonstige Sondereinsätze denn auch gerne gemacht. Voraussetzung ist natürlich, dass die Ausnahmegenehmigung nicht auf bestimmte Linien festgelegt ist. In manchen Bundesländern ist das nämlich der Fall. In Baden-Württemberg gibt es keine Bindung an bestimmte Linien. Überliefert sind solche Sondereinsätze z.B. von Rübenacker, Zartmann und Jäger/LVL (alle in BW).
3. Boris hatte leider nichts bessseres zu tun, als mit seinen destruktiven Ein-Satz Antworten in schwarz/weiss-Malarei zu verfallen, anstatt sich sinnhaft zu beteiligen, wie er es sonst (fast) immer macht.
Hä? Ich hatte eigentlich geschrieben, dass die Beiträge von Boris und Rohrbacher hilfreich waren. Und das hatte ich auch so gemeint.

Lassen wir uns einfach mal überraschen, wie die MVG den Testeinsatz bewertet. Wobei sowas auch immer an Personen hängt. Die Stadtwerke Heilbronn haben zum Beispiel Jahre lang behauptet, Gelenkbusse seien für ihr Einsatzgebiet nicht geeignet und sind lieber mit Verstärkerbussen hinter zig Linienwagen her gefahren. Bis 1992 hat es somit keine Gelenkbusse im Stadtbusnetz der 120.000-Einwohner-Stadt gegeben! Dann ist der Betriebsleiter weggegangen, und der neue hat gleichmal die laufende Bestellung von sechs Solowagen schnell noch in vier Gelenkbusse umgewandelt. Seitdem wurde die Gelenkbusflotte stetig ausgebaut. Heute gibt es 45 Solowagen und 17 Gelenkbusse!
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218217-8
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Beitrag von 218217-8 »

218217-8 @ 28 Jun 2011, 00:35 hat geschrieben:NJ Transit hat das Einsatzkonzept von Kirchweihtal sehr gut beschrieben. Will mal schauen, dass ich noch ein weiteres Beispiel bringen kann.
Ich kann Euch hier das Einsatzkonzept von Neckarsulm beschreiben:

Zug 1:
Bus rückt mit Anhänger aus und fährt mit Anhänger bis ca. 7:45 Uhr. Die kritischen Fahrten, für die der Anhänger benötigt wird, sind eine Verstärkerfahrt um 7 Uhr ab Dahenfeld und eine Fahrt der Linie 91 um 7:25 Uhr ab Amorbach (Schulbeginn). Danach fährt der Bus ohne Anhänger auf der Linie 91 weiter. Ab ca. 13 Uhr wird der Anhänger dann auf der Linie 91 wieder angehängt für eine Fahrt plus Rückfahrt (Schulende). Danach steht der Anhänger wieder an der Endhaltestelle und wird am frühen Abend von dort auf den Betriebshof überführt.

Zug 2:
Bus rückt mit Anhänger aus und fährt mit Anhänger bis ca. 9:00 Uhr. Die kritische Fahrt, für die der Anhänger benötigt wird, ist auf der Linie 92 um 7:18 Uhr ab Neuberg (Schulbeginn). Danach fährt der Bus ohne Anhänger auf der Linie 93 weiter. Im Winter wird ab ca. 13 Uhr der Anhänger dann auf der Linie 93 wieder angehängt für eine Fahrt plus Rückfahrt (Schulende). Danach steht der Anhänger wieder an der Endhaltestelle und wird abends von der Spätschicht (der Bus hat mittlerweile wieder auf die Linie 92 gewechselt) dort abgeholt und dann auf den Betriebshof überführt. Über den Sommer bleibt der Anhänger über die Mittagsspitze stehen, weil der Solobus ausreicht.

Fahrpläne zum Nachschauen:
http://www.neckarsulmer-stadtbus.de/linien/

Hier ist der Grund für den Hängereinsatz die ausdrückliche Forderung der Stadt, nicht den ganzen Tag mit "leeren" Gelenkbussen durch die Wohngebiete zu fahren. Und dreimal täglich zwei Gelenkbusse mit Solobussen und wieder zurück zu tauschen, wäre dann auch nicht die betrieblich optimale Lösung, zumal dafür dann ja je ein Gelenk- und ein Solobus pro Umlauf benötigt würden. Da waren die neu wieder eingeführten Anhängerzüge eine geschickte Lösung.
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Beitrag von Hochbrücker »

Muß jetzt sagen das es immer Vor oder Nachteile mit so einem Fahrzeug gibt.

*Quelle-"Busanhänger-Wikipedia":
Personalbelastung

Im Vergleich mit dem Einzelfahrzeug kommen auf den Fahrer eines Buszuges diese zusätzlichen Aufgaben zu:

* An- und Abkoppeln des Anhängers einschließlich pneumatischer, elektrischer und heiztechnischer Verbindungen
* Monitorüberwachung der Anhängertüren an Haltestellen
* Monitorüberwachung des Zwischenraums zwischen den Fahrzeugen bei jedem Anfahren, um ein Mitschleifen von unvorsichtigen Fußgängern zu vermeiden
* Monitorüberwachung des Anhänger-Fahrgastraums während der Fahrt (Vandalismus, Belästigungen, etc.)

Vor 1960 hatten Omnibushänger einen Zweimannbetrieb, wobei der zweite Mann im Anhänger einige dieser Aufgaben innehatte.

Der Blick in den Überwachungsmonitor dürfte bei anspruchsvoller Fahrtstrecke für den Fahrer eher selten möglich sein, dadurch und weil kein Rufkontakt mit dem Fahrer möglich ist, leidet das subjektive Sicherheitsgefühl der Fahrgäste im Anhänger.*

Das finde ich auch sehr nachteilig,auch wenn es heute schon jede Menge elektronische Hilfen dafür gibt.

Vorteil,wie schon oft geschrieben,man kann den Anhänger abhängen.
Man sollte aber zuerst die Tests abwarten und dann kann man immer noch sagen,rentiert sich für München oder nicht.
Mit der Tram durch Landshut

Schienenfahrzeuge gehören auf die Schiene und nicht auf die Straße !
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Wenn viel los ist, sollte das subjektive Sicherheitsgefühl kein so großes Problem sein. Wenn wenig los ist und jemand hat Angst, kann er ja im Zugfahrzeug einsteigen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von Cloakmaster »

218217-8 @ 1 Jul 2011, 00:12 hat geschrieben:
Hä? Ich hatte eigentlich geschrieben, dass die Beiträge von Boris und Rohrbacher hilfreich waren. Und das hatte ich auch so gemeint.
Und ich habe geschreiben, daß ich einige von Boris' Antworten in diesem Thema als destruktiv und nicht hilfreich empfinde. Verschiedene Menschen können hin und wieder zu verschiedenen Ansichten kommen.
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Beitrag von NJ Transit »

Hochbrücker @ 2 Jul 2011, 15:13 hat geschrieben:* Monitorüberwachung des Zwischenraums zwischen den Fahrzeugen bei jedem Anfahren, um ein Mitschleifen von unvorsichtigen Fußgängern zu vermeiden
Entweder ist das nicht Pflicht, oder einfach hier nicht umgesetzt. Das gibt es hier nämlich nicht :unsure:
Der Blick in den Überwachungsmonitor dürfte bei anspruchsvoller Fahrtstrecke für den Fahrer eher selten möglich sein, dadurch und weil kein Rufkontakt mit dem Fahrer möglich ist, leidet das subjektive Sicherheitsgefühl der Fahrgäste im Anhänger.*

Das finde ich auch sehr nachteilig,auch wenn es heute schon jede Menge elektronische Hilfen dafür gibt.


Wir fahren jeden Morgen durch die unfallträchtigste Straße der Region (von der B12 abgesehen). Mach dir da mal keine Sorgen, da entfällt halt jeder 2. Blick in den Spiegel in den Fahrgastraum und wird durch einen Blick in den Monitor ersetzt. Die Anhängertüren müssen übrigens eigentlich nur beim Schließen überwacht werden, geht auch nicht anders, weil den Rest der Zeit ist der Busfahrer hier mir Fahrkarten verkaufen und kontrollieren beschäftigt ;) :)

Und zu dem Argument mit dem subjektiven Sicherheitsgefühl:
Wo erreicht man schneller eine Unterstützung/Hilfe: Im kleinen Hänger mit Gegensprechanlage, oder im Zug aus 5 n-Wägen, wo der Zub bei Fahrt mit Steuerwagen vorraus oft im Steuerabteil verschwindet? ;) Und in der Trambahn sind die Fahrer auch durch eine Scheibe abgetrennt, in der S- und U-Bahn gibt es auch keine direkte Kommunikationsmöglichkeit mit dem Fahrer - wo ist da bitte im Buszug das Problem? ;)
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BöserWolf
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Beitrag von BöserWolf »

Wobei ich mir vorstellen könnte, daß ein Solo plus Anhänger auch in Anschaffung und Betrieb billiger sind als ein Schlenker. Die Knickverbindurg dürfte jede Menge bewegte Teile haben, das führt zwangsläufig zu Wartung und Verschleiß.
Ich denke auch, dass für ein kleines/mittleres Busunternehmen (20 Busse), welches nur Solo auf den normalen Linien fährt und für HVZ/SEV/Shuttle ca. 4 Gelenker (alle gebraucht) hat, eine Umrüstung der (4) Solos + Anhängerneubeschaffung erheblich teurer kommt, als wie gesagt 4 gebrauchte Gelenker zu kaufen. Von größeren Betrieben mal abgesehen.
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Beitrag von ropix »

In der Anschaffung sicherlich. Aber im Betrieb, wenn man davon ausgeht dass der Hänger ein paar Busgenerationen überlebt auch?
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Beitrag von 146225 »

Rohrbacher @ 28 Jun 2011, 02:40 hat geschrieben: Noch ein theoretischer Vorteil: Die selben Anhänger mit ihrer 20-jährigen Lebensdauer könnte man auch für O-Busse verwenden. Man weiß ja nie, wie O-Busse innerhalb der nächsten Jahrzehnte vielleicht auch in München nochmal wirtschaftlich werden könnten.
Den theoretischen Vorteil kann man ganz praktisch in Luzern erfahren.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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BöserWolf
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Beitrag von BöserWolf »

Genaue Preise von Göppel hat keiner vorliegen oder? Wär mal ganz interessant, mit nem Gelenkzug zu vergleichen.
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Beitrag von Rohrbacher »

146225 @ 2 Jul 2011, 16:19 hat geschrieben:
Rohrbacher @ 28 Jun 2011, 02:40 hat geschrieben: Noch ein theoretischer Vorteil: Die selben Anhänger mit ihrer 20-jährigen Lebensdauer könnte man auch für O-Busse verwenden. Man weiß ja nie, wie O-Busse innerhalb der nächsten Jahrzehnte vielleicht auch in München nochmal wirtschaftlich werden könnten.
Den theoretischen Vorteil kann man ganz praktisch in Luzern erfahren.
Siehe Bild. :D
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Jean
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Beitrag von Jean »

Ich habe den Bus mal heute getestet, sowohl vorne als auch hinten. Fühlt sich auf alle Fälle besser als ein Gelenkbus an. Hat jemand zufällig ein Foto der Kopplung?
Habe den netten Begleiter gleich mal darauf hingewiesen, dass die Haltestelle Dessauer Straße vom MVG Stadtplan verschwunden ist...
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Beitrag von Lion's City »

Hier findest Du ein bisschen was zum Maxi Train in München. Auch ein Bild der Kupplung.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Super Danke. B)
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Beitrag von 218217-8 »

Hochbrücker @ 2 Jul 2011, 15:13 hat geschrieben:    * An- und Abkoppeln des Anhängers einschließlich pneumatischer, elektrischer und heiztechnischer Verbindungen
    * Monitorüberwachung der Anhängertüren an Haltestellen
    * Monitorüberwachung des Zwischenraums zwischen den Fahrzeugen bei jedem Anfahren, um ein Mitschleifen von unvorsichtigen Fußgängern zu vermeiden
    * Monitorüberwachung des Anhänger-Fahrgastraums während der Fahrt (Vandalismus, Belästigungen, etc.)
Der Fahrer muss genau zwei Kabelverbindungen herstellen: Luft und Elektrik. Das geht ratzfatz. Dafür gibt es unter Umständen (vor allem beim Abstellen außerhalb des Betriebshofs) weitere Arbeiten zu erledigen: Klappfenster schließen, Anhängertür(en) ab-/aufschließen, Unterlegkeil anbringen oder wegnehmen. Ein routinierter Fahrer hängt den Anhänger trotzdem in zwei bis drei Minuten an oder ab.
Eine dritte oder vierte Tür überwachen muss man beim Gelenkbus auch. Und da hat man meist noch nicht einmal Kameras als Hilfsmittel. Verantwortlich ist der Fahrer aber trotzdem!
Die Überwachung des Zwischenraums kommt in der Tat hinzu. Das ist ein zusätzlicher Kontrollblick.
Überwachung des Innenraums ist kein Problem. Das kann man mit der Innenraumüberwachung des Zugfahrzeugs gut abwechseln, wie NJ Transit auch geschrieben hat. Im übrigen kann man auch Videoaufzeichnung machen. Dann ist alles festgehalten, auch wenn's der Fahrer nicht gleich mitbekommt.
Ich empfinde das beim Trainfahren eigentlich nicht als Belastung, sondern bin dankbar für die guten Hilfsmittel, diese Aufgaben wahrzunehmen. Aber klar ist natürlich: Ein großes und/oder spezielles Fahrzeug verlangt immer besonderes Verantwortungsgefühl. Das gilt für einen Anhängerzug wie für einen (Doppel-)Gelenkbus wie für einen Doppeldecker. Jeder hat eben seine Besonderheiten die man beachten muss.
Der Blick in den Überwachungsmonitor dürfte bei anspruchsvoller Fahrtstrecke für den Fahrer eher selten möglich sein, dadurch und weil kein Rufkontakt mit dem Fahrer möglich ist, leidet das subjektive Sicherheitsgefühl der Fahrgäste im Anhänger.*
Eine Gegensprechanlage zwischen Anhänger und Fahrer ist Vorschrift.
QUOTE (Hochbrücker @ 2 Jul 2011, 15:13)
* Monitorüberwachung des Zwischenraums zwischen den Fahrzeugen bei jedem Anfahren, um ein Mitschleifen von unvorsichtigen Fußgängern zu vermeiden

Entweder ist das nicht Pflicht, oder einfach hier nicht umgesetzt. Das gibt es hier nämlich nicht unsure.gif
Das ist Vorschrift, und aus der Beschreibung der MVG geht auch hervor, dass der Münchner Zug das hat (s. Link von Lion's City).
Genaue Preise von Göppel hat keiner vorliegen oder? Wär mal ganz interessant, mit nem Gelenkzug zu vergleichen.
Du kannst davon ausgehen, dass der Train (egal ob Maxi oder Midi) ca. 5-15 % teurer ist als ein Gelenkbus (je nach Hersteller des Trains und des Gelenkbusses).
Der Buszug soll im Gegensatz zum Doppelgelenkbus auch einfacher zu fahren (kann ich nix zu sagen) und wendiger sein. Der Wendekreis ist kleiner als bei einem normalen Gelenkbus, sagt ein schweizer Hersteller.
Ich habe noch keinen Doppelgelenkbus gefahren. Aber ich kann bestätigen, dass der Buszug sehr schön zu fahren ist. Da der Anhänger exakt in der Spur des Zugfahrzeugs läuft, kann man bzw. muss man sogar mit Anhänger im Prinzip so fahren, als ob man keinen Anhänger dran hätte. Wo der Bus ohne Hänger durchkommt, kommt er auch mit Anhänger durch. Damit ist er eindeutig wendiger als ein Gelenkbus oder Doppelgelenkbus. Ein Midi-Train ist durch die geringere Breite und die kürzeren Fahrzeuge sogar wendiger als ein Standardbus. Es ist richtig faszinierend, den zu fahren. Kritisch wird es nur in besonderen Situationen (z.B. ganz scharf abbiegen und dann gleich eine Gegenkurve fahren. Aber auf solche Situationen wird man geschult. Und natürlich das Rückwärtsfahren, das ist wirklich eine Herausforderung!
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Beitrag von Didy »

218217-8 @ 3 Jul 2011, 01:22 hat geschrieben:Der Fahrer muss genau zwei Kabelverbindungen herstellen: Luft und Elektrik.
Werden die Anhänger elektrisch beheizt???
218217-8 @ 3 Jul 2011, 01:22 hat geschrieben:Ein routinierter Fahrer hängt den Anhänger trotzdem in zwei bis drei Minuten an oder ab.
Wie darf man sich das anhängen eigentlich so vorstellen? Ich bin bislang nur Anhänger gefahren, die man von Hand anhängt. Rückwärts in die Kupplung zielen stell ich mir da nicht so einfach vor. Gibts ne Videokamera die auf die Kupplung schaut?
218217-8 @ 3 Jul 2011, 01:22 hat geschrieben:Eine Gegensprechanlage zwischen Anhänger und Fahrer ist Vorschrift.
Ne Wechselsprechanlage wird wohl reichen ;)
218217-8 @ 3 Jul 2011, 01:22 hat geschrieben:Das ist Vorschrift, und aus der Beschreibung der MVG geht auch hervor, dass der Münchner Zug das hat (s. Link von Lion's City).
Wird das manuell per Video überwacht, oder gibts da auch ne automatische Überwachung (Radar o.Ä.)
Didy
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Beitrag von Didy »

218217-8 @ 27 Jun 2011, 02:06 hat geschrieben:Je weniger Fahrten am Tag der Anhänger benötigt wird, um so größer wird der Kostenvorteil zum Doppel-/XL-Gelenkbus. Überspitzt formuliert: im Idealfall wird der Anhänger nur bei einer einzigen Fahrt angehängt.
Auch wenn das jetzt schon paar Tage her ist, möcht ich dem "Ideal bei einer Fahrt am Tag" widersprechen. Wenn man es für nur eine Fahrt am Tag benötigt ist ein zusätzlicher Solobus der Verstärker fährt sinnvoller.
Klar ist ein Bus erstmal teurer als ein Anhänger und braucht nen eigenen Fahrer. Aber es hat folgende Vorteile:

Betrieblich:
- Du musst die Wendezeit nicht nach der An/Abkuppelzeit richten
- Du kannst das Verstärkerfahrzeug wesentlich einfacher wieder dem Betriebshof zuführen
- Du kannst wenn du willst den Verstärker auch mit anderen Linien verknüpfen (So kann man auch ganz elegant 1h-Dienste vermeiden: Der Verstärker wird am Ende der HVZ regulärer Linienwagen, der Fahrer der seit Betriebsbeginn gefahren ist rückt ein)
- In der Annahme, dass nicht jeder Bus als Zugmaschine eingesetzt werden kann: Du bist in der Umlaufplanung wesentlich flexibler und hast nicht noch einen weiteren Zwang.


Technisch/Budgetmäßig:
- Die Busflotte um z.B. 5 Fahrzeuge aufstocken fordert in absoluten Fahrzeugzahlen sicherlich eine geringere Reserve als eine Anhängerflotte von 5 Fahrzeugen. Vor allem wenn man bedenkt, dass dies nicht nur für die Anhänger sondern auch für die Busse gilt, denn vermutlich wird nur ein Teil der Busse für Anhängerbetrieb geeignet sein, sodass ein "normaler" Bus keine Reserver für einen Anhänger-Bus sein kann.
- Du musst nicht noch für einen (bis zwei, siehe Bus-Splittergattung) weiteren Fahrzeugtyp Ersatzteile am Lager halten (homogenisierung Fahrzeugpark)
- Dein Werkstattpersonal muss nicht noch einen weiteren Fahrzeugtyp lernen
- Wenn man den Bus draußen stehen lässt und ihn dann abends ein Einrücker wieder mitnimmt, hast du noch ein Fahrzeug dass du nur in der Nacht warten kannst, obwohls eigentlich nicht fährt - außerdem hast du deutlich höheres Vandalismusrisiko
Hochbrücker
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Beitrag von Hochbrücker »

218217-8 @ 3 Jul 2011, 01:22 hat geschrieben:Der Fahrer muss genau zwei Kabelverbindungen herstellen: Luft und Elektrik. Das geht ratzfatz. Dafür gibt es unter Umständen (vor allem beim Abstellen außerhalb des Betriebshofs) weitere Arbeiten zu erledigen: Klappfenster schließen, Anhängertür(en) ab-/aufschließen, Unterlegkeil anbringen oder wegnehmen. Ein routinierter Fahrer hängt den Anhänger trotzdem in zwei bis drei Minuten an und ab.
Ich gehe jetzt davon aus,das Sie keinen CE noch einen D Schein besitzen.
Jeder moderne Lkw hat eine Zwei Leitungs Druckluftbremse,also einmal ein roter Schlauch für die Luftkesselversorgung und ein gelber Schlauch als Steuerleitung. Dann zwei Stromkabel für die Beleuchtung,aussen sowie innen und ein ABS Kabel. Sind fünf Steckverbindungen. Jeder Lkw Fahrer muß vor der Abfahrt eine Abfahrtskontrolle machen,das heisst,schauen ob alle Lichter funktionieren,aussen sowie innen. Ebenfalls muß der Anhänger auf wegstehende Teile kontrolliert werden,ebenso müssen die Reifen kontrolliert werden. Funktiontest der Bremsen nicht zu vergessen. Achja,beim Bus kommt ja noch der Funktionstest der Türe dazu. Das alles in zwei bis drei minuten,das müssen Sie mir mal zeigen.
Ich brauche ca fünf bis sieben minuten um einen Sattelauflieger aufzusatteln und die Abfahrtskontrolle durchzuführen. Dazu muß ich aber auch sagen das nicht alle Fahrer die Auflieger pfleglich behandeln und bei manch Auflieger auch schon mal zehn minuten benötige. Was heissen soll das irgendwann die Anhänger auch irgendwo nicht mehr leichgänig zum an-abhängen sind.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Hochbrücker @ 3 Jul 2011, 04:23 hat geschrieben: Jeder moderne Lkw hat eine Zwei Leitungs Druckluftbremse,also einmal ein roter Schlauch für die Luftkesselversorgung und ein gelber Schlauch als Steuerleitung. Dann zwei Stromkabel für die Beleuchtung,aussen sowie innen und ein ABS Kabel. Sind fünf Steckverbindungen.
Den Bildern nach sind es zwei Steckverbindungen, eine elektrische und eine pneumatische. Was die genau alles kuppeln ist auf den Bildern nicht erkennbar, zumindest die elektrische Steckverbindung scheint schon etwas mehr Kontakte zu haben.
Jeder Lkw Fahrer muß vor der Abfahrt eine Abfahrtskontrolle machen,das heisst,schauen ob alle Lichter funktionieren,aussen sowie innen. Ebenfalls muß der Anhänger auf wegstehende Teile kontrolliert werden,ebenso müssen die Reifen kontrolliert werden.
Ich gehe mal davon aus dass der Bushänger deutlich mehr Technik drin hat als ein LKW-Anhänger. Die Überwachung der Lichter wird vermutlich elektronisch gelöst sein, auch eine Reifendrucküberwachung könnte er durchaus haben. Eine kurze Sichtkontrolle durch einmal drumrumlaufen wird vermutlich schon auf dem Programm stehen, ich könnte mir aber gut vorstellen dass die Kontrolle weit weniger aufwendig ist als bei einem normalen LKW.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von NJ Transit »

Didy @ 3 Jul 2011, 03:14 hat geschrieben:Werden die Anhänger elektrisch beheizt???
Ob es immer so ist, weiß ich nicht, aber hier schon.

@Hochbrücker: Zumindest, wenn man den Hänger im Betriebshof abstellt (wie hier) reicht es, wenn der Funktionstest einmal am Morgen ausgeführt wird. ;)
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Beitrag von 218217-8 »

Hochbrücker @ 3 Jul 2011, 04:23 hat geschrieben:Ich gehe jetzt davon aus,das Sie keinen CE noch einen D Schein besitzen.
Jeder moderne Lkw hat eine Zwei Leitungs Druckluftbremse,also einmal ein roter Schlauch für die Luftkesselversorgung und ein gelber Schlauch als Steuerleitung. Dann zwei Stromkabel für die Beleuchtung,aussen sowie innen und ein ABS Kabel. Sind fünf Steckverbindungen. Jeder Lkw Fahrer muß vor der Abfahrt eine Abfahrtskontrolle machen,das heisst,schauen ob alle Lichter funktionieren,aussen sowie innen. Ebenfalls muß der Anhänger auf wegstehende Teile kontrolliert werden,ebenso müssen die Reifen kontrolliert werden. Funktiontest der Bremsen nicht zu vergessen. Achja,beim Bus kommt ja noch der Funktionstest der Türe dazu. Das alles in zwei bis drei minuten,das müssen Sie mir mal zeigen.
Ich brauche ca fünf bis sieben minuten um einen Sattelauflieger aufzusatteln und die Abfahrtskontrolle durchzuführen. Dazu muß ich aber auch sagen das nicht alle Fahrer die Auflieger pfleglich behandeln und bei manch Auflieger auch schon mal zehn minuten benötige. Was heissen soll das irgendwann die Anhänger auch irgendwo nicht mehr leichgänig zum an-abhängen sind.
Ich hab den DE, sonst dürfte ich den Train ja gar nicht fahren. Boris hat's schon ganz gut beantwortet: Die Luftverbindung erfolgt über eine Duomatic-Schnellkupplung (ein Handgriff für beide Leitungen; s. Bild im Link von Lion's City). Der Stecker für die Elektrik ist recht klobig und enthält sämtliche Kontakte, die notwendig sind (Beleuchtung, Fahrgastinformation, Sprechanlage, ABS usw.; ist auf dem Bild auch zu sehen). Er enthält auch freie Plätze für künftige weitere Anforderungen.

Auch was die Abfahrtskontrolle betrifft, hat Boris schon das wesentliche geschrieben.

@ Didy:
Werden die Anhänger elektrisch beheizt???

Wie darf man sich das anhängen eigentlich so vorstellen? Ich bin bislang nur Anhänger gefahren, die man von Hand anhängt. Rückwärts in die Kupplung zielen stell ich mir da nicht so einfach vor. Gibts ne Videokamera die auf die Kupplung schaut?

Wird das manuell per Video überwacht, oder gibts da auch ne automatische Überwachung (Radar o.Ä.)
- Die Heizungs-/Lüftungs-/Klimasteuerung wird mit den selben Schaltern/Reglern wie fürs Zugfahrzeug geregelt. Man geht davon aus, dass die klimatischen Bedingungen hinten nicht wesentlich anders sind als vorne. Die Wärme im Anhänger kommt von einer dort eingebauten Standheizung, für die es einen extra Tank gibt.
- Das Anhängen ist unproblematisch: Man nutzt die Außenspiegel und die Rückfahrkamera.
- Die Rückfahrkamera dient auch der Überwachung des Zwischenraums zwischen Bus und Anhänger. Eine Überwachung mit Radar o.ä. gibt es nicht. Das Thema halte ich ohnehin für überbewertet. Zwischen Zugfahrzeug und Anhänger kann man auch bei Lkws und Straßenbahnen durchsteigen. Da wird auch nicht alles abgesperrt und überwacht. Beim Buszug gibt es ja immerhin die Absperrbänder. Wer da durchsteigt, macht das definitiv mit voller Absicht und ist "seines eigenen Glückes Schmied"! In der Schweiz sind nicht einmal die Absperrbänder vorgeschrieben.
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Beitrag von 218217-8 »

Ich hatte gedacht, das hätte schon jemand verlinkt, kann es aber auf die Schnelle nicht finden: Auf der Website von Göppel gibt es ein Video zum Ankuppeln.
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Beitrag von Michi Greger »

Hochbrücker @ 3 Jul 2011, 04:23 hat geschrieben: Das alles in zwei bis drei minuten,das müssen Sie mir mal zeigen.
Ich schaffe es auch, einen P-Tw mit seinem Bw zu kuppeln und alle erforderlichen Prüfungen (Beleuchtung, Türen usw.) in 3 Minuten auszuführen. Wenn man natürlich wie manche Kollegen nach jedem Schritt erstmal wieder einen Schluck Kaffee trinkt, kannd as auch ne Viertelstunde werden...

Didy: Ich seh oft genug LKW-Fahrer, die ihren Anhänger "einfach so" per rückwärts dranfahren anhängen - und mit der Kupplung der Zugmaschine die Deichsel vom Anhänger treffen. Ich staune auch jedesmal, wie das geht, aber es ist wohl einfach Übungs- und Gewohnheitssache. Ein Bekannter, der Hängerzug fährt meinte mal, wenn man das täglich macht ist es ungefähr so wie für einen normalen Autofahrer das rückwärts Einparken.

Gruß Michi
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Beitrag von BöserWolf »

Richtig, das denk ich auch. Übung macht den Meister.
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Beitrag von 146225 »

Rohrbacher @ 2 Jul 2011, 18:51 hat geschrieben:
146225 @ 2 Jul 2011, 16:19 hat geschrieben:
Rohrbacher @ 28 Jun 2011, 02:40 hat geschrieben: Noch ein theoretischer Vorteil: Die selben Anhänger mit ihrer 20-jährigen Lebensdauer könnte man auch für O-Busse verwenden. Man weiß ja nie, wie O-Busse innerhalb der nächsten Jahrzehnte vielleicht auch in München nochmal wirtschaftlich werden könnten.
Den theoretischen Vorteil kann man ganz praktisch in Luzern erfahren.
Siehe Bild. :D
Du und ich wissen, daß das in Luzern aufgenommen ist - aber wissen andere das auch? Ich fand es auf jeden Fall ganz witzig, im Anhänger hinterm Trolley die Steigungen hinaufzurauschen...
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Beitrag von BöserWolf »

Wie werden beim MVG Leih-MaxiTrain eigtl. die Türen 2-4 betätigt? Mittles Freigabe durch Fahrer und Knopfdruck der Fahrgäste, oder aktiv (Fahrer kann sie selbst via Knopfdruck schließen). Ich hoff ich habs verständlich ausgedrückt :D
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Beitrag von TramBahnFreak »

BöserWolf @ 6 Jul 2011, 20:04 hat geschrieben: Wie werden beim MVG Leih-MaxiTrain eigtl. die Türen 2-4 betätigt? Mittles Freigabe durch Fahrer und Knopfdruck der Fahrgäste, oder aktiv (Fahrer kann sie selbst via Knopfdruck schließen). Ich hoff ich habs verständlich ausgedrückt :D
Im vorderen Teil steuert der Fahrer die Türen, im hinteren gehts automatisch; eigentlich wie bei den 4türigen Gelenkern :)
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