Warum man trotz Reservierung stehen muss
Jein. Die Priorität gilt für die Gruppierungen, nicht für die Nummern innerhalb der Gruppierungen.Martin H. @ 15 Jul 2011, 22:02 hat geschrieben: Kurze Frage, um so niedriger die HNR umso höher die Priorität?
So ganz steig ich da noch nicht durch oder die Rangfolge ist anders, als man manchmal meinen könnte.
Gattungen mit den Nummern 1x sind also in der Grundpriorität größer als mit einer HNR von 2x.
So meine Informationen.
Gruß Markus aus Eisenach,
Erheber für DB.RES im Fernverkehr sowie für DB Regio in Franken
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Im Endeffekt sagen die HNR nicht soviel aus, wie man denken könnte, da die Trassenpriorität heute an anderen Dingen festgemacht wird, beispielsweise am Trassenpreis.Martin H. @ 15 Jul 2011, 22:13 hat geschrieben: Ok, danke, so richtig durchschaue ich das aber noch nicht, beispielsweise dass Hilfszüge doch so weit hinten kommen.
Aber wieder BTT, ich habe meinen Sitzplatz.
BTT: Ich finde dieses ganze Gejammer hier irgendwie sinnlos. Auch in Japan kann ein Shinkansen mal um 180° gedreht fahren, wenn ein Fahrzeug kurzfristig getauscht werden musste.
Reservierungen haben nichts mit dem Streckennetz zu tun. Hier werden wieder mal argumentative Luftschlösser gebaut, um die eigene Meinung durchzusetzen. Es ist sinnlos darüber weiter zu diskutieren, daher bleibe ich erstmal OT.
Gruß Markus aus Eisenach,
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Es ist doch wohl für alle klar, dass ein Verkehrsträger, der nur was weiß ich 10% am Modal-Split ausmacht, nicht plötzlich 20% aller nachgefragten Passagierzahlen transportieren kann.c-a-b @ 14 Jul 2011, 16:10 hat geschrieben: Ein Artikel, der sich mit dem unschönen Symptom einer nicht einlösbaren Reservierung herumschlägt und mit einer sehr unschönen Empfehlung endet:
Quelle
Meine Meinung dazu:
Man sagt ja nichts, wenn widrige Umstände herrschen, aber wenn die Bahn einfach nur unfähig ist, ihre Angebote so zu liefern wie sie es eigentlich selbst bewirbt, dann ist das für mich einfach inakzeptabel! Noch dazu, weil die Reservierungen schließlich auch noch gutes Geld kosten und man nicht einfach nur der Bahn einen kleinen Extraobulus spenden will.
Begreift diese Plüschetage eigentlich überhaupt noch irgendwas? Wenn solche "Reisewarnungen" durch die Presse gehen und sich das rumspricht, dann kann die DB mit ihren tollen Reiseversprechen echt einpacken! Man empfiehlt sozusagen die Konkurrenz als zuverlässiger und berechenbarer! Schlimmer kann es doch quasi nicht mehr kommen für ein Unternehmen! Die DB sollte sich endlich mal auf den Hosenboden setzen und die Angebote so überarbeiten, dass ein zuverlässiger Betrieb ohne solche Späße ermöglicht wird und vielleicht mal was dazu tun, dass sie das verlorene Vertrauen wieder zurückgewinnen kann!
Die DB Fernverkehr hat momentan eine ICE-Sitzplatzkapazität von 59*645 (ICE1) + 44*391 (ICE2) + 50*460 (ICE3) + 17*425 (ICE3M) + 59*385 (ICE-T7) + 11*250 (ICE-T5) + 19*195 (ICE-TD) = 114.654.
Demgegenüber stehen ca. 50 Millionen zugelassene Autos in Deutschland mit einer Sitzplatzkapazität von 250 Millionen Sitzplätzen, also dem 2150-fachen.
Da ist es für mich nicht verwunderlich, wenn an Spitzentagen die potentiellen Fahrgäste aus den Bahnen zu den Automobilen verwiesen werden, wenn sie mehr als 2000 mal soviele Personen befördern können.
Unter Berücksichtigung der IC-Züge dürfte das Verhältnis auf etwa 1500:1 schrumpfen, bei Berücksichtigung der Regionalzüge auf 500:1.
Die Bahn ist zwar ein Massentransportmittel, aber nur wenn man die Fahrgäste pro Zug betrachtet. Volkswirtschaftlich gesehen macht die Bahn nicht einmal 1% der gesamten Transportkapazität in Deutschland aus.
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Ist das nicht ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen?ICE-T-Fan @ 15 Jul 2011, 22:39 hat geschrieben: Es ist doch wohl für alle klar, dass ein Verkehrsträger, der nur was weiß ich 10% am Modal-Split ausmacht, nicht plötzlich 20% aller nachgefragten Passagierzahlen transportieren kann.
Die DB Fernverkehr hat momentan eine ICE-Sitzplatzkapazität von 59*645 (ICE1) + 44*391 (ICE2) + 50*460 (ICE3) + 17*425 (ICE3M) + 59*385 (ICE-T7) + 11*250 (ICE-T5) + 19*195 (ICE-TD) = 114.654.
Demgegenüber stehen ca. 50 Millionen zugelassene Autos in Deutschland mit einer Sitzplatzkapazität von 250 Millionen Sitzplätzen, also dem 2150-fachen.
Da ist es für mich nicht verwunderlich, wenn an Spitzentagen die potentiellen Fahrgäste aus den Bahnen zu den Automobilen verwiesen werden, wenn sie mehr als 2000 mal soviele Personen befördern können.
Unter Berücksichtigung der IC-Züge dürfte das Verhältnis auf etwa 1500:1 schrumpfen, bei Berücksichtigung der Regionalzüge auf 500:1.
Die Bahn ist zwar ein Massentransportmittel, aber nur wenn man die Fahrgäste pro Zug betrachtet. Volkswirtschaftlich gesehen macht die Bahn nicht einmal 1% der gesamten Transportkapazität in Deutschland aus.
Ein Zug kann ja den ganzen Tag hindurch verschieden Fahrgäste an verschiedene Ziele fahren. Das Auto wird hingegen nur ein Mal seinen Besitzer (+evtl. Mitfahrer) an sein Ziel bringen.
Auch wage ich (intuitiv) zu bezweifeln, dass man im Schnitt 5 Sitzplätze pro Auto rechnen kann. Ich würde wegen Cabrios/Sportwagen/etc. den Schnitt eher so um die 4 rum vermuten.
Außerdem wird wohl die Auslastung von Zügen im Allgemeinen höher sein (insbesondere wenn wir hier über überlastete Züge reden). Gibt ja genügend Geschäftsleute, die im Auto alleine 5 Plätze "verbrauchen" (was ja auch durchaus seinen Sinn hat, aber ich finde man sollts berücksichtigen).
Ich fände es da interessanter die reale Transportleistung zu vergleichen.
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Naja, die Vans und Kleinbusse mit 6 bis 9 Sitzen ziehen den Wert wieder hoch.Auch wage ich (intuitiv) zu bezweifeln, dass man im Schnitt 5 Sitzplätze pro Auto rechnen kann. Ich würde wegen Cabrios/Sportwagen/etc. den Schnitt eher so um die 4 rum vermuten.

Ansonsten find' ich den Vergleich hier ein bisschen unrealistisch, man kann nicht einfach die Zahl der vorhandenen Sitzplätze rechnen, die sind ja völlig unterschiedlich kalkuliert. Der Bahnbetreiber ermittelt, dass er auf einer Verbindung 400 Plätze braucht, also kauft er einen Zug für 400 Plätze plus ggf. etwas Reserve, vielleicht 10%. Normale Autos haben aber im Schnitt immer 5 Sitzplätze und der Single, der maximal mal zu weit fährt, kauft sich dann eben nicht deshalb einen Smart, nur weil er die Rückbank nie braucht. Das ist ne andere Beschaffungspolitik, das kann man also nicht direkt vergleichen. Außerdem stehen private Plätze in Autos ja nicht allen offen. Wenn jetzt jemand zu siebt unterwegs sein will, aber selber nur 5 Plätze hat, nutzt ihm die freie Rückbank unseres Singles oder die zwei Autos in der Garage einer Familie, die nicht in den Urlaub fährt, in der Praxis meist auch nicht.

Ich glaube nicht, dass man hier die Bahn an sich mit allem Autoverkehr pauschal vergleichen kann. Eine Vielzahl des Verkehrs auf der Straße (Mopdes und Motorräder muss man eigentlich auch noch berücksichtigen) steht ja völlig außer Konkurrenz zur Bahn, zum Beispiel diese 3/4 aller Fahrten unter 10 km, die eben zum Einkaufen, ins Nachbardorf, zur Tanke oder zum Bahnhof führen, da macht das Verkehrsmittel Eisenbahn meist gar kein Angebot, dafür ist es auch nicht gemacht. Mindestens die Hälfte aller Autofahrten dürfte daher völlig außer Konkurrenz zur Bahn laufen, sondern berührt eher den Teich in dem Fußmärsche, Fahrräder, Mopeds, Busse/Trambahnen und auch Taxis schwimmen.
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Mal 50 Mio zugelassene Autos macht 65 Mio transportiere Fahrgäste.Bayernlover @ 16 Jul 2011, 13:59 hat geschrieben: Im Durchschnitt sitzen in einem Auto 1,3 Personen. Um das ganze mal abzukürzen hier![]()
Ein Tz der DB fährt am Tag im Schnitt einen Umlauf bestehend aus 3 Zugleistungen. d.h. die Bahn hat in ihren ICE eine Passagierkapazität von 115.000*3 = 345.000 Passagieren. Insgesamt mit IC und Regionalverkehr etwa 1,5 Millionen Sitzplätze. Bei einer durchschnittlichen Auslastung von 40% bundesweit ergibt sich eine Transportkapazität von 600.000 Passagiere.
Da liegen Welten dazwischen... genau genommen zwei ganze Größenordnungen. Die DB bräuchte 100 mal so viele Züge wie heute um mit dem Individualverkehr gleich zu ziehen.
Diese Zahl ist sogar plausibel, da es vor dem 2. WK mehr Züge als heute gab und damals nicht die gesamte Bevölkerung Zugang und Bedarf an Fahrtmöglichkeiten hatte, wie es heute der Fall ist.
Die Eisenbahn mag als Verkehrssystem in Europa vielleicht auf Platz 2 in der Gesamtstatistik stehen, aber zwischen ihr und dem ersten Platz klafft eine riesengroße Lücke. Selbst Eisenbahn, Omnibusverkehr, Luftfahrt und Schifffahrt zusammen kommen nicht auf die Menge an transportierbaren Fahrgästen des Individualverkehrs.
Gruß Markus aus Eisenach,
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Sie läßt den Zeitfaktor ausser acht. Die 65 Mio Fahrgäste fahren doch zu unterschiedlichsten Zeiten, viele der Autos stehen die meiste Zeit in der Garage oder auf dem Parkplatz. Fahrtleistungen der öffentlichen Verkehrsmittel stehen (fast) rund um die Uhr zur Verfügung. Hierfür muss auch Personal bereitgehalten werden, das sein Geld auch dann bekommt, wenn niemand diese Fahrzeuge nutzt.
Das alles hat aber m.E. nichts damit zu tun, dass es immer wieder zu Überfüllungen kommen kann. Linienbusse und Bahnen nehmen Fahrgäste im Normalfall wenigstens stehend mit, im Gegensatz zum Flugzeug, wo bei Überbuchung Fluggäste eben am Boden bleiben müssen.
Viel Grüße,
Fritz
Diese Rechnung hat aber einen ganz großen Haken, sodass das Ergebnis nie stimmen wird.Mal 50 Mio zugelassene Autos macht 65 Mio transportiere Fahrgäste.
Sie läßt den Zeitfaktor ausser acht. Die 65 Mio Fahrgäste fahren doch zu unterschiedlichsten Zeiten, viele der Autos stehen die meiste Zeit in der Garage oder auf dem Parkplatz. Fahrtleistungen der öffentlichen Verkehrsmittel stehen (fast) rund um die Uhr zur Verfügung. Hierfür muss auch Personal bereitgehalten werden, das sein Geld auch dann bekommt, wenn niemand diese Fahrzeuge nutzt.
Das alles hat aber m.E. nichts damit zu tun, dass es immer wieder zu Überfüllungen kommen kann. Linienbusse und Bahnen nehmen Fahrgäste im Normalfall wenigstens stehend mit, im Gegensatz zum Flugzeug, wo bei Überbuchung Fluggäste eben am Boden bleiben müssen.
Viel Grüße,
Fritz
[font=Arial]Meine Vorbildfotos unter [/font]Meine Eisenbahnfotos
Das Problem was die Bahn gegenüber dem Auto hat, ist folgendes:
Die Transportkapazität der Bahn ist wie die anderer Massenverkehrsmittel gleichmäßig über den Tag und das Jahr verteilt. Die Autos haben die Möglichkeit den Spitzenlastverkehr komplett auszuschöpfen, weil sie nach Bedarf fahren und nicht nach Takt.
Autofahrer können also alle gleichzeitig zum gleichen Ziel fahren und damit ihre Transportkapazität bündeln. Das kann die Bahn in der Form nicht.
Darum ist es meiner Meinung rechtens, wenn die Bahn bei Spitzenlastvorkommnissen auf den Individualverkehr verweist. Die dortigen Mitarbeiter wissen, dass die Transportkapazität von A nach B zu einem bestimmten Zeitpunkt auf eine bestimmte Zahl begrenzt ist. Selbst wenn sie genügend Triebzugreserve hätte, würde es spätestens an der Trassenzuteilung scheitern.
Die Transportkapazität der Bahn ist wie die anderer Massenverkehrsmittel gleichmäßig über den Tag und das Jahr verteilt. Die Autos haben die Möglichkeit den Spitzenlastverkehr komplett auszuschöpfen, weil sie nach Bedarf fahren und nicht nach Takt.
Autofahrer können also alle gleichzeitig zum gleichen Ziel fahren und damit ihre Transportkapazität bündeln. Das kann die Bahn in der Form nicht.
Darum ist es meiner Meinung rechtens, wenn die Bahn bei Spitzenlastvorkommnissen auf den Individualverkehr verweist. Die dortigen Mitarbeiter wissen, dass die Transportkapazität von A nach B zu einem bestimmten Zeitpunkt auf eine bestimmte Zahl begrenzt ist. Selbst wenn sie genügend Triebzugreserve hätte, würde es spätestens an der Trassenzuteilung scheitern.
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An der Trassenzuteilung scheiterts bei Autos aber irgendwann auch: Wenn zu viele gleichzeitig am selben Ort sind, gibts halt einfach StauICE-T-Fan @ 16 Jul 2011, 19:32 hat geschrieben: Das Problem was die Bahn gegenüber dem Auto hat, ist folgendes:
Die Transportkapazität der Bahn ist wie die anderer Massenverkehrsmittel gleichmäßig über den Tag und das Jahr verteilt. Die Autos haben die Möglichkeit den Spitzenlastverkehr komplett auszuschöpfen, weil sie nach Bedarf fahren und nicht nach Takt.
Autofahrer können also alle gleichzeitig zum gleichen Ziel fahren und damit ihre Transportkapazität bündeln. Das kann die Bahn in der Form nicht.
Darum ist es meiner Meinung rechtens, wenn die Bahn bei Spitzenlastvorkommnissen auf den Individualverkehr verweist. Die dortigen Mitarbeiter wissen, dass die Transportkapazität von A nach B zu einem bestimmten Zeitpunkt auf eine bestimmte Zahl begrenzt ist. Selbst wenn sie genügend Triebzugreserve hätte, würde es spätestens an der Trassenzuteilung scheitern.

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Da sind wir aber noch lange nicht, weil man - Fahrzeuge vorausgesetzt - noch viele ICE auf Doppeltraktion verlängern könnte. Bis auf die ICE1 habe ich heute keinen ICE gesehen, der mit der maximalen Konfiguration unterwegs war. An den Trassen scheitert es im Reisezugverkehr denke ich nirgends. Auch im Regionalverkehr gibt's warscheinlich keine Strecke, wo die Reisezug-Trassen alle mit 12-teiligen Dostozügen belegt sind.Selbst wenn sie genügend Triebzugreserve hätte, würde es spätestens an der Trassenzuteilung scheitern.

Das ist eben auch der Nachteil der Triebzüge: Einen Ich-halte-eh-an-jeder-Milchkanne-ICE zur Not mit irgendwelchen Säuferzugwagen verlängern geht nicht. Da liegt der Kapazitätsengpass, nicht bei den Trassen. Die DB hat zu wenige Züge und durch den hohen ET-Anteil ist man in der Hinsicht eben noch zusätzlich unflexibel, weil man die Kapazitäten nicht beliebig kombinieren kann. Es stehen grad an Wochenenden einige 440er-Pendlerschleudern rum, als Zusatzwagen verwenden kann man die nicht, wenn ein ICE zu klein ist, selbst wenn man den wollen würde. Früher (jaja, ich weiß) hat man eben zwei nicht benötigte Silberlinge genommen und zack bumm, war der Schnellzug statt 10 eben 12 Wagen lang. Und selbst da, wo es ginge, z.B. würde in den Sommerferien viele RE mit vier statt fünf oder sechs Dostos auch ausreichen (wenn die Leute in den Urlaub fahren, fahren sie ja nicht zur Arbeit), verhindert eine Konzernstruktur und oft auch die fehlende Rangierinfrastruktur, dass man so einen RE160-Dosto an einen IC hängt. Ich meine lieber mit'm Dosto von Süddeutschland an die Nordsee als ggf. gar nicht wegfahren, oder?
Die ganze Rechnerei über die Kapazitäten des Autos und der Bahn machen so keinen Sinn. Im vorliegenden Fall fehlte ein Waggon, und zwar ausgerechnet der mit der Reservierung für die Frau. Zudem waren die Informationen nicht ausreichend. Leider dauert es bei vollen Zügen immer sehr lange, bis man einen Zugbegleiter findet. Dieser hat ihr dann ja einen Sitzplatz verschafft.
Das Problem bei der Eisenbahn ist, dass an besonderen Tagen viele Menschen gleichzeitig von A nach B wollen. Dabei müssen sie sich an den Fahrplänen orientieren. Um mal ein simples Beispiel zu konstruieren. Ein ICE 1 hat 645 Sitzplätze. Die Fahrgäste kommen aus verschiedenen Richtungen zum Hauptbahnhof und steigen in den Zug, der dann im 8:45 Uhr den Bahnhof verlässt. Unterstellt man den durchschnittlichen Auslastungsgrad von 1,3 Personen im Auto, wären das 496 PKW. Diese treffen sich aber nicht um 8:45 Uhr am Bahnhof, sondern fahren direkt und zu unterschiedlichen Zeiten von Haus zu Haus.
Genau wie Bahnkunden haben sie auch unterschiedliche Reiseziele. Während der Bahnkunde möglicherweise in einem Bahnhof in eine andere Linie umsteigen muss, fährt der Autofahrer in einem Autobahnkreuz auf eine andere Autobahn oder Bundesstraße. Es gibt auch viele Direktverbindungen über die Straße, die bei der Bahn nur über einen Umweg zu erreichen wären. Mit anderen Worten, es verteilt sich besser.
Ich plädiere daher zumindest im ICE für eine kostenlose Reservierungspflicht. Es ist wahrlich nicht prickelnd, bei einem Fahrpreis von 129 Euro von Hamburg nach München bis zu 6:24 Stunden stehen zu müssen.
Das Problem bei der Eisenbahn ist, dass an besonderen Tagen viele Menschen gleichzeitig von A nach B wollen. Dabei müssen sie sich an den Fahrplänen orientieren. Um mal ein simples Beispiel zu konstruieren. Ein ICE 1 hat 645 Sitzplätze. Die Fahrgäste kommen aus verschiedenen Richtungen zum Hauptbahnhof und steigen in den Zug, der dann im 8:45 Uhr den Bahnhof verlässt. Unterstellt man den durchschnittlichen Auslastungsgrad von 1,3 Personen im Auto, wären das 496 PKW. Diese treffen sich aber nicht um 8:45 Uhr am Bahnhof, sondern fahren direkt und zu unterschiedlichen Zeiten von Haus zu Haus.
Genau wie Bahnkunden haben sie auch unterschiedliche Reiseziele. Während der Bahnkunde möglicherweise in einem Bahnhof in eine andere Linie umsteigen muss, fährt der Autofahrer in einem Autobahnkreuz auf eine andere Autobahn oder Bundesstraße. Es gibt auch viele Direktverbindungen über die Straße, die bei der Bahn nur über einen Umweg zu erreichen wären. Mit anderen Worten, es verteilt sich besser.
Ich plädiere daher zumindest im ICE für eine kostenlose Reservierungspflicht. Es ist wahrlich nicht prickelnd, bei einem Fahrpreis von 129 Euro von Hamburg nach München bis zu 6:24 Stunden stehen zu müssen.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Weils zu dem Thema passt:
Freitag, 15.07.2011. ICE1082/1132 nach Hamburg/Bremen nur mit einem Zugteil. Bahnsteig in [acronym title="MA: Augsburg Hbf <Bf>"]MA[/acronym] relativ gut gefüllt und dann fehlt der Zugteil nach Bremen.
Da wurde es dann auch sehr kuschelig und ein Entlastungszug für die fehlende Banane war auch nicht angekündigt.
Auch hier musste man mit Reservierung stehen.
Freitag, 15.07.2011. ICE1082/1132 nach Hamburg/Bremen nur mit einem Zugteil. Bahnsteig in [acronym title="MA: Augsburg Hbf <Bf>"]MA[/acronym] relativ gut gefüllt und dann fehlt der Zugteil nach Bremen.
Da wurde es dann auch sehr kuschelig und ein Entlastungszug für die fehlende Banane war auch nicht angekündigt.
Auch hier musste man mit Reservierung stehen.
Das ist kein Bahn-spezifisches Problem. Jedes andere Verkehrsmittel kommt zu Stosszeiten ebenfalls an seine Grenzen.Autobahn @ 16 Jul 2011, 20:31 hat geschrieben: Das Problem bei der Eisenbahn ist, dass an besonderen Tagen viele Menschen gleichzeitig von A nach B wollen.
Der grosse Unterschied zwischen privaten Autos und der Bahn ist, dass die Bahn ihren Fahrzeug-Bedarf sehr genau kalkuliert und wirklich nur das anschafft, was sie braucht. Im speziellen Fall der Deutschen Bahn wird sogar wesentlich weniger beschafft, als man braucht, da man grösstenteils auf Reserven verzichtet.
Autos dagegen werden aus dem Bauch heraus gekauft. Sie dienen nicht nur dem Transport, sondern auch als Statussymbole. Entsprechend grosszügig ist der Fuhrpark dimensioniert. Sowohl was die Sitzplatz-Kapazität der einzelnen Fz angeht, als auch die Anzahl der Fz selbst.
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Wie gut es sich verteilt kann man zu Ferienbeginn im Radio hören.Autobahn @ 16 Jul 2011, 20:31 hat geschrieben: Mit anderen Worten, es verteilt sich besser.
Zum xten Mal: Es hindert Dich niemand daran auch ohne Reservierungspflicht eine Reservierung zu kaufen.Ich plädiere daher zumindest im ICE für eine kostenlose Reservierungspflicht. Es ist wahrlich nicht prickelnd, bei einem Fahrpreis von 129 Euro von Hamburg nach München bis zu 6:24 Stunden stehen zu müssen.
(und gegen ausfallende Wagen hilft eine Reservierungspflicht auch nicht)
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Nein, das löst keine Probleme, das verschiebt sie nur. Dann hast du protestierende Fahrgäste am Bahnhof, weil sie nicht mitfahren dürfen.Lazarus @ 16 Jul 2011, 23:04 hat geschrieben: Man müsste der Bahn einfach nur vorschreiben, das nur soviele Fahrgäste in den Zug dürfen, wie Sitzplätze vorhanden sind. Schon löst sich das von ganz allein...
Naja im Flieger gehts doch auch, ohne grosse Aufregungtobster @ 16 Jul 2011, 23:06 hat geschrieben: Nein, das löst keine Probleme, das verschiebt sie nur. Dann hast du protestierende Fahrgäste am Bahnhof, weil sie nicht mitfahren dürfen.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
Da sinds die Leute aber auch gewohnt. Nun bringe das Volk mal dazu seine Gewohnheiten zu ändern...Lazarus @ 16 Jul 2011, 23:08 hat geschrieben: Naja im Flieger gehts doch auch, ohne grosse Aufregung
Und ganz rational gesehen: Im Flugzeug ists (nehme ich mal an) aus Sicherheitsgründen verboten, Stehplätze zu vergeben. In der Bahn ist das aber nicht nötig aus diesem Grund. Warum also die Leute nicht mitnehmen? Wer mir da mit "Komfort für die Sitzenden" kommt, dem unterstelle ich einfach mal ganz frech (Ansätze von) Dekadenz.
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Hast Du im Flieger die Möglichkeit einen Stehplatz zu bekommen? Vor allem kurz nach dem Start und während der Landung?Lazarus @ 16 Jul 2011, 23:08 hat geschrieben: Naja im Flieger gehts doch auch, ohne grosse Aufregung
Auch wenn Du ein Flug in einem AirBUS buchst bekommst Du nur Sitzplätze! Und wenn der Flieger durch einen kleineren ersetzt wird - bleibst draußen! Wenn beim Flieger ein Teil ausfällt - bleibst draußen! Ist der Flieger überbucht (gängige Praxis im Luftverkehr!) - wirst entweder in die nächste Klasse upgegradet (teilweise gegen Geld) oder bleibst draußen!
Und wenn man draußen bleibst darfst den nächsten Flieger versuchen!
Da ist das System Bahn so wie es jetzt ist idealer, wer nicht bucht hat von vornherein hoch gepokert - selbst schuld! Selbst das Buchungsystem zeigt an wenn wegen hoher Nachfrage reserviert werden sollte... Und wenn aus irgendwelchen Gründen der eigene reservierte Sitzplatz wegfällt? Pech, aber es ist immer noch besser wenn man im STEHEN befördert wird anstatt garnicht!
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!
Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
Solange sie nicht bindend ist und man auch freiwillig stehen kann, bin ich dafür.Autobahn @ 16 Jul 2011, 20:31 hat geschrieben: Ich plädiere daher zumindest im ICE für eine kostenlose Reservierungspflicht. Es ist wahrlich nicht prickelnd, bei einem Fahrpreis von 129 Euro von Hamburg nach München bis zu 6:24 Stunden stehen zu müssen.
Ich bin nämlich einer dieser Fahrgäste, denen Flexibilität wichtiger als Sitzplatz ist. Morgen fahre ich wieder gegen 16 Uhr von Eisenach nach Weimar und da fahren zwei IC (2359 und 2251) direkt nacheinander. Unabhängig von irgendwelchen Reservierungen nehme ich dann einfach den, der zuerst in Eisenach ankommt, also im Regelfall den 2359, bei Verspätung des 2359 dann den 2251. In solchen Fällen wäre ein Reservierungszwang ein Reisehindernis.
Gruß Markus aus Eisenach,
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Ja aber bei der Bahn ist es noch schlimmer, da die Züge auf Blockabstand und nicht auf Sichtabstand fahren.TramBahnFreak @ 16 Jul 2011, 19:59 hat geschrieben:An der Trassenzuteilung scheiterts bei Autos aber irgendwann auch: Wenn zu viele gleichzeitig am selben Ort sind, gibts halt einfach StauICE-T-Fan @ 16 Jul 2011, 19:32 hat geschrieben: Das Problem was die Bahn gegenüber dem Auto hat, ist folgendes:
Die Transportkapazität der Bahn ist wie die anderer Massenverkehrsmittel gleichmäßig über den Tag und das Jahr verteilt. Die Autos haben die Möglichkeit den Spitzenlastverkehr komplett auszuschöpfen, weil sie nach Bedarf fahren und nicht nach Takt.
Autofahrer können also alle gleichzeitig zum gleichen Ziel fahren und damit ihre Transportkapazität bündeln. Das kann die Bahn in der Form nicht.
Darum ist es meiner Meinung rechtens, wenn die Bahn bei Spitzenlastvorkommnissen auf den Individualverkehr verweist. Die dortigen Mitarbeiter wissen, dass die Transportkapazität von A nach B zu einem bestimmten Zeitpunkt auf eine bestimmte Zahl begrenzt ist. Selbst wenn sie genügend Triebzugreserve hätte, würde es spätestens an der Trassenzuteilung scheitern.![]()
Theoretisch sind, gleiche Geschwindigkeit vorausgesetzt, bei 120 km/h etwa 80 Züge pro Stunde und Gleis möglich... bei einer Blocklänge von 1,5 km. In der Praxis fahren die Züge aufgrund der unterschiedlichen Halteabstände aber unterschiedlich schnell, sodass meistens nur weniger als die Hälfte, also ~30 Züge pro Stunde und Gleis möglich sind.
Gesetzt dem Fall, man nutzt wirklich die maximale Kapazität von 850 Sitzplätzen für eine ICE-3-Doppeltraktion, kommt man im besten Fall auf 25.500 Sitzplätze pro Stunde und Richtung. Das entspricht 19.615 Autos mit einer durchschnittlichen Auslastung von 1,3 Personen pro Stunde und Richtung.
Auf eine dreispurige Autobahn bekommt man wesentlich mehr.
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Die dreispurige Autobahn ist dafür aber auch dreimal so breit.ICE-T-Fan @ 17 Jul 2011, 01:50 hat geschrieben: Auf eine dreispurige Autobahn bekommt man wesentlich mehr.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
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Denen müsste die DB dann aber den ganzen Fahrpreis zurückerstatten zuzüglich Unannehmlichkeitskosten und nicht nur die paar Mark füffzig für die Reservierung, die wahrscheinlich ein Grossteil gar nicht einfordert. Dann würden sich häufige Zug- und Wagenausfälle in der Bilanz der DB Fern niederschlagen und das Management sehr schnell reagieren.tobster @ 16 Jul 2011, 23:06 hat geschrieben: Nein, das löst keine Probleme, das verschiebt sie nur. Dann hast du protestierende Fahrgäste am Bahnhof, weil sie nicht mitfahren dürfen.
Aber solange Reisende nur irgendwie befördert werden müssen, wird sich nichts ändern. Dann gibt es Yamanote Feeling auf 300 km.
Na das will ich mal sehen. 20.000 Autos pro Stunde auf 3 Fahrbahnen wären etwa 2 Autos pro Sekunde auf einem Fahrstreifen. Das ist doch völlig unplausibel.ICE-T-Fan @ 17 Jul 2011, 01:50 hat geschrieben: Gesetzt dem Fall, man nutzt wirklich die maximale Kapazität von 850 Sitzplätzen für eine ICE-3-Doppeltraktion, kommt man im besten Fall auf 25.500 Sitzplätze pro Stunde und Richtung. Das entspricht 19.615 Autos mit einer durchschnittlichen Auslastung von 1,3 Personen pro Stunde und Richtung.
Auf eine dreispurige Autobahn bekommt man wesentlich mehr.
Naja, wenn irgendwo Stau droht, dann nehm ich halt eine Ausweichroute. Das geht z.b. bei der Bahn deutlich schlechter.Xenon @ 17 Jul 2011, 02:14 hat geschrieben:Na das will ich mal sehen. 20.000 Autos pro Stunde auf 3 Fahrbahnen wären etwa 2 Autos pro Sekunde auf einem Fahrstreifen. Das ist doch völlig unplausibel.ICE-T-Fan @ 17 Jul 2011, 01:50 hat geschrieben: Gesetzt dem Fall, man nutzt wirklich die maximale Kapazität von 850 Sitzplätzen für eine ICE-3-Doppeltraktion, kommt man im besten Fall auf 25.500 Sitzplätze pro Stunde und Richtung. Das entspricht 19.615 Autos mit einer durchschnittlichen Auslastung von 1,3 Personen pro Stunde und Richtung.
Auf eine dreispurige Autobahn bekommt man wesentlich mehr.
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