Stuttgart 21

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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Iarn
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Hot Doc @ 23 Jul 2011, 12:57 hat geschrieben: Die einzig wirklich realistische Chance das Projekt zu kippen geht über die Kosten. Und hier kann man auch einen Teil der bisherigen Befürworter noch für seine Seite einnehmen, wenn die Kosten tatsächlich noch so explodieren.
(Obwohl es mich immer wieder wundert, wie sehr das überhaupt nicht stichhaltige Argument "jetzt haben wir schon so viel in das Projekt gesteckt, jetzt müssen wir das auch durchziehen" bei großen Teilen der Wählerschaft wirkt.)
Allerdings gehört S21 zu den wenigen Projekten, die große Kosten verursachen wenn man sie nicht baut.

Die meisten anderen Projekte lassen sich für kein oder wenig Geld nicht bauen. Bei S21 kostet der Projektabbruch richtig viel Geld.
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Beitrag von Hot Doc »

Iarn @ 23 Jul 2011, 13:03 hat geschrieben: Allerdings gehört S21 zu den wenigen Projekten, die große Kosten verursachen wenn man sie nicht baut.

Die meisten anderen Projekte lassen sich für kein oder wenig Geld nicht bauen. Bei S21 kostet der Projektabbruch richtig viel Geld.
Ja da geb ich dir Recht, dass auch auch Ausstieg teuer ist, aber das liegt vornehmlich an der Bahn, die die Aufträge vergeben hat, obwohl klar war, dass der letzte Drops noch nicht gelutscht ist.
Aber wenn die Zahlen im Stern stimmen sprechen wir von 4-10% der Baukosten, die für den Abbruch draufgehen. Das ist ne Menge (aber im Vergleich zu den Gesamtkosten auch noch überschaubar), rechtfertigt aber immer noch nicht das Weiterbauen! Vor allem wenn, wie druch das Gutachten aus meiner Sicht bestätigt, eine Verbesserung des Betriebes nicht erreicht wird.
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Beitrag von Iarn »

Hot Doc @ 23 Jul 2011, 13:10 hat geschrieben: Ja da geb ich dir Recht, dass auch auch Ausstieg teuer ist, aber das liegt vornehmlich an der Bahn, die die Aufträge vergeben hat, obwohl klar war, dass der letzte Drops noch nicht gelutscht ist.
Aber wenn die Zahlen im Stern stimmen sprechen wir von 4-10% der Baukosten, die für den Abbruch draufgehen. Das ist ne Menge (aber im Vergleich zu den Gesamtkosten auch noch überschaubar), rechtfertigt aber immer noch nicht das Weiterbauen! Vor allem wenn, wie druch das Gutachten aus meiner Sicht bestätigt, eine Verbesserung des Betriebes nicht erreicht wird.
Du wirst keinem BW oder Bundesrepublik Steuerzahler absprechen können, dass er nicht bereit ist, für etwas 9stellig zu zahlen, wofür er keinen Gegenwert bekommt.

Und das mit Verbesserung oder Verschlechteruntg ist im besten Falle subjektiv.
Und in meiner Funktion als Bundessteuerzahler sehe ich für mich keinerlei mögliche Verschlechterung im Betrieb da ich dort wahrscheinlich nie von Nahverkehr umsteigen werde sondern nur von ICE zu ICE oder von ICE auf Nahverkehr (höchstwahrscheinlich S-Bahn, da jukt ITF eh nicht).
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Beitrag von Hot Doc »

Iarn @ 23 Jul 2011, 14:45 hat geschrieben: Du wirst keinem BW oder Bundesrepublik Steuerzahler absprechen können, dass er nicht bereit ist, für etwas 9stellig zu zahlen, wofür er keinen Gegenwert bekommt.
Doch, denn ausschlaggebend ist, was die Alternative ist. Und - sollten sich die Zahlen des Stern bewahrheiten - bekommen wir eben für ca. 7 Milliarden gesamtgesellschaftlichem Kapital einen gesamtgesellschaftlichen Nutzen von ca. 4-5 Milliarden. Man hat also deutlich mehr Verlust gemacht, als wenn man einfach die paar hundert Millionen verbrennt.
Und das mit Verbesserung oder Verschlechteruntg ist im besten Falle subjektiv.
Auch das kann man so nicht stehen lassen. Die Studien der Bahn mit der Bewertung von SMA sind wohl doch zumindest nahe an der Objektivität dran und die weisen eben en bestimmten Bereichen durchaus eine Verknappung auf.
Und in meiner Funktion als Bundessteuerzahler sehe ich für mich  keinerlei mögliche Verschlechterung im Betrieb da ich dort wahrscheinlich nie von Nahverkehr umsteigen werde sondern nur von ICE zu ICE oder von ICE auf Nahverkehr (höchstwahrscheinlich S-Bahn, da jukt ITF eh nicht).
Und auch wenn du natürlich das Maß aller Dinge bist und bei einem öffentlichen Gebäude nie die Gesamtheit seiner Nutzer betrachtet werden sollte, sondern nur das Induviduum, ist auch beim Umsteigen von ICE zu ICE natürlich die schlechtere Möglichkeit Verspätungen abzubauen und auf Störungen zu reagieren durchaus ein Beeinflußungsfaktor. Auch das wurde zumindest in Teilen von SMA so bestätigt.
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Beitrag von Iarn »

Hot Doc @ 23 Jul 2011, 15:38 hat geschrieben: Doch, denn ausschlaggebend ist, was die Alternative ist. Und - sollten sich die Zahlen des Stern bewahrheiten - bekommen wir eben für ca. 7 Milliarden gesamtgesellschaftlichem Kapital einen gesamtgesellschaftlichen Nutzen von ca. 4-5 Milliarden. Man hat also deutlich mehr Verlust gemacht, als wenn man einfach die paar hundert Millionen verbrennt.
Gut wenn man sich auf Zahlen einer Boulervard Zeitschrift beruft, die die Hitler Tagebücher veröffentlicht hat *kopfschüttel*
Auch das kann man so nicht stehen lassen. Die Studien der Bahn mit der Bewertung von SMA sind wohl doch zumindest nahe an der Objektivität dran und die weisen eben en bestimmten Bereichen durchaus eine Verknappung auf.
In bestimmten Bereichen, wie stark man diese gewichtet ist halt subjektiv. Du wirst kein Projekt finden, bei dem es nicht auch ein paar Verschlechterungen gibt.
Und auch wenn du natürlich das Maß aller Dinge bist und bei einem öffentlichen Gebäude nie die Gesamtheit seiner Nutzer betrachtet werden sollte, sondern nur das Induviduum, ist auch beim Umsteigen von ICE zu ICE natürlich die schlechtere Möglichkeit Verspätungen abzubauen und auf Störungen zu reagieren durchaus ein Beeinflußungsfaktor. Auch das wurde zumindest in Teilen von SMA so bestätigt.
Ich bin nicht das Maß aller Dinge, aber ich wage es mich in die Wagschale zu werfen wenn so getan wird, als würde es in S21 für alle schlechter. Für einige wird es schlechter, für viele besser. Da das Betriebsmodell ja schematrisch veröffentlich wurde, kann ja jeder mal für sich durchrechnen, ob er gewinnt oder verliert.
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Beitrag von Hot Doc »

Iarn @ 23 Jul 2011, 16:35 hat geschrieben: Gut wenn man sich auf Zahlen einer Boulervard Zeitschrift beruft, die die Hitler Tagebücher veröffentlicht hat *kopfschüttel*
Naja, wenn man sich im Gegensatz zu einigen Zeitung die alle im Großen und Ganzen auf das gleiche Ergebnis kommen, nämlich dass das Projekt aller Wahrscheinlichkeit nach deutlich teurer wird, weniger Glauben schenkt als einem Privatkonzern, der bei den verschiedensten Projekten und auch bei diesem immer wieder bewiesen hat, dass er Zahlen schönt so gut und wo immer es nur geht...*kopfschüttel*
In bestimmten Bereichen, wie stark man diese gewichtet ist halt subjektiv. Du wirst kein Projekt finden, bei dem es nicht auch ein paar Verschlechterungen gibt.
Klar gibt es meistens bei einem Projekt irgendwo am Rande ein paar Verschlechterungen im Einzelfall, selten aber sind so zentrale Punkte betroffen, wie die allgemeine Pünktlichkeit im HBF oder die Stabilität des S-Bahnverkehrs im Haupttunnel. Auch wenn SMA bestätigt, dass wohl im Normalbetrieb mit überschaubaren Verspätungen das System noch nicht kippt, sind - so wie ich das lese - doch deutlich reduzierte Zeitpuffer zu beklagen. Das sind Zentrale Punkte und nicht ein paar Verschlechterungen am Rande, die vielleicht gerade mal eine Hand von Pandlern betreffen, die eine ganz bestimmte Umsteigeverbindung nicht mehr ohne warten erreichen o.ä.
Ich bin nicht das Maß aller Dinge, aber ich wage es mich in die Wagschale zu werfen wenn so getan wird, als würde es in S21 für alle schlechter. Für einige wird es schlechter, für viele besser. Da das Betriebsmodell ja schematrisch veröffentlich wurde, kann ja jeder mal für sich durchrechnen, ob er gewinnt oder verliert.
Niemand hat hier so getan, als würde es für ALLE schlechter. Sicher wird es auch einige geben die davon profitieren. Auch die 2-3 Minuten schnellere ICE-Fahrzeit durch Stuttgart hindurch ist ja irgendwie eine (wenn auch ziemlich kleine) Verbesserung. Nur sind die ICE-Fahrgäste in Stuttgart in der absoluten Minderheit. Nicht, dass ich denen nicht auch eine Verbesserung um 2 Minuten gönne, aber das kann kein Maßstab sein. Ich möcht nochmal festhalten, dass der Stresstest keinen Vergleich zum aktuellen Bahnhof und schon garnicht zu K21 darstellt. Er sagt schlicht aus, dass das Konzept S21 betrieblich funktioniert. Und das nur unter der Annahme einiger heute noch nicht geplanter Erweiterungen und auch dann noch mit Empfehlungen für weitere Verbesserungen. In zentralen Bereichen wird sogar auf eine Verschlechterung zum heutigen Stand hingewiesen.
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Beitrag von Iarn »

Solange der neue Bahnhof deutlich mehr Züge pro Stunde abfertigen kann als der alte (und das hat sma klipp und klar bestätigt) sehe ich keine Verschlechterung bei zentralen Punkten. Das man bei deutlich höherer Leistungsfähigkeit bei einigen Punkten die Reserve dünner machen muss, liegt in der Natur der Sache.
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Iarn @ 23 Jul 2011, 18:30 hat geschrieben: Solange der neue Bahnhof deutlich mehr Züge pro Stunde abfertigen kann als der alte (und das hat sma klipp und klar bestätigt) sehe ich keine Verschlechterung bei zentralen Punkten. Das man bei deutlich höherer Leistungsfähigkeit bei einigen Punkten die Reserve dünner machen muss, liegt in der Natur der Sache.
Auch das ist so nicht richtig. SMA hat bestätigt, dass S21 mehr Züge abfertigen kann als heute in der Spitzenstunde abgefertigt werden. Über die Maximale Kapazität des heutigen Bahnhofs sagt das überhaupt nichts aus, im Gegenteil, es gibt genug Nachweise dafür, dass im heutigen Bahnhof auch ohne Umbau noch weite Reserven liegen, vor allem aber wenn man das Gleisvorfeld im Rahmen von K21 noch optimieren würde.
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Beitrag von Bayernlover »

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Beitrag von Iarn »

Bayernlover @ 23 Jul 2011, 19:30 hat geschrieben:Hatten wir den schon?

SZ: Grün-Rot akzeptiert Gutachten
Ja
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Beitrag von Bayernlover »

Ah sorry, habs übersehen. Naja, man kann es ruhig zwei Mal sagen :D
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Beitrag von Iarn »

Hot Doc @ 23 Jul 2011, 18:48 hat geschrieben: Über die Maximale Kapazität des heutigen Bahnhofs sagt das überhaupt nichts aus, im Gegenteil, es gibt genug Nachweise dafür, dass im heutigen Bahnhof auch ohne Umbau noch weite Reserven liegen,
Wo sind denn die Nachweise für die Reserven?
vor allem aber wenn man das Gleisvorfeld im Rahmen von K21 noch optimieren würde.
K21 ist ein reines Luftschluss ohne jegliche Planungstiefe insbesondere die zuführenden Tunnel sind nur pi mal Daumen abgeschätzt. .
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Beitrag von Hot Doc »

Iarn @ 23 Jul 2011, 20:22 hat geschrieben: Wo sind denn die Nachweise für die Reserven?
Nachweise liefern die immer wiederkehrenden "Ausnahmesituationen" an denen mal ein paar Gleise gesperrt werden, mal ein paar S-Bahnen umgeleitet im HBF enden oder beides etc., wo dann von den "normalen" Störungen mal abgesehen auch alles meistens noch ziemlich glatt läuft.
K21 ist ein reines Luftschluss ohne jegliche Planungstiefe insbesondere die zuführenden Tunnel sind nur pi mal Daumen abgeschätzt.
Sicherlich sind die Planungen nicht weit vertieft, und auch kann man nur schwerlich etwas zu den Kosten sagen. Aber anhand der Gleispläne kann man durchaus eine Einschätzung darüber abgeben, wie diese Umplanungen sich auf die Leistungsfähigkeit auswirken. Sicher kann man keine absoluten, endgültigen Zahlen nennen, aber dass man noch einige Züge mehr durch das Vorfeld bekommt, indem man Fahrstraßenkreuzungen vermeidet, wirst ja selbst du kaum bezweifeln können.

Ich finde es witzig, dass an einer ziemlich übergeordneten Aussage, nämlich dass, falls S21 tatsächlich 7 Milliarden kosten sollte, ein Abbruch trotz der hohen Kosten sinnvoller wäre, weil der volkswirschaftliche Verlust bei 7 Milliarden Baukosten immer noch höher wäre als der Verlust bei einem Baustopp, so lange rumdiskutiert wird, bis man die alten stereotypen Argumente für oder wider das Projekt herausholen kann, nur um die anfängliche sehr einfach zu verifizierende Aussage nicht tiefer zu diskutieren und - in dem hypothetischen Fall - eine Niederlage einstecken zu müssen...

EDIT mein: ...geiler Satz!
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Beitrag von Iarn »

Hot Doc @ 23 Jul 2011, 21:42 hat geschrieben:Nachweise liefern die immer wiederkehrenden "Ausnahmesituationen" an denen mal ein paar Gleise gesperrt werden, mal ein paar S-Bahnen umgeleitet im HBF enden oder beides etc., wo dann von den "normalen" Störungen mal abgesehen auch alles meistens noch ziemlich glatt läuft.
Kopfbahnhöfe werden selten durch die Gleiszahl limitiert. Der wirkliche Flaschenhals sind die Zuläufe.
Sicherlich sind die Planungen nicht weit vertieft, und auch kann man nur schwerlich etwas zu den Kosten sagen.
Multipliziere zur Sicherheit mit 2. Bis jetzt ist kein Tunnelprojekt mit steigender Planungstiefe billiger geworden (entschuldige wenn ich da K21 Zuläufe und Nordtunnel nicht als magische Ausnahme annehme)
Aber anhand der Gleispläne kann man durchaus eine Einschätzung darüber abgeben, wie diese Umplanungen sich auf die Leistungsfähigkeit auswirken. Sicher kann man keine absoluten, endgültigen Zahlen nennen, aber dass man noch einige Züge mehr durch das Vorfeld bekommt, indem man Fahrstraßenkreuzungen vermeidet, wirst ja selbst du kaum bezweifeln können.
Bezweifel ich nicht, aber manche Limitierungen eines Kopfbahnhofs sind nicht zu egalisieren, egal wie viele Höhenfreimachungen es gibt. Und das sind zum Beispiel die durch die Durchrutschwege limitierten verflucht geringen Einfahrtgeschwindigkeiten.
Ich finde es witzig, dass an einer ziemlich übergeordneten Aussage, nämlich dass, falls S21 tatsächlich  7 Milliarden kosten sollte, ein Abbruch trotz der hohen Kosten sinnvoller wäre, weil der volkswirschaftliche Verlust bei 7 Milliarden Baukosten immer noch höher wäre als der Verlust bei einem Baustopp, so lange rumdiskutiert wird, bis man die alten stereotypen Argumente für oder wider das Projekt herausholen kann, nur um die anfängliche sehr einfach zu verifizierende Aussage nicht tiefer zu diskutieren und - in dem hypothetischen Fall - eine Niederlage einstecken zu müssen...
Die Baukosten von 7Mrd sind von keiner verlässlichen Quelle gestützt. Selbst wenn durch gestiegene Kosten der NKF unter 1 sinken sollte, kommt er evtl auf 0.9 oder 0,8.
Würde man S21 abblasen hätte man Kosten für 0 Nutzen. Der NKF vom Nichtfall beträgt was.. genau 0 (Null Nutzen bei nicht wegzudiskutierdenen Kosten).
EDIT mein: ...geiler Satz!
Ich hoffe alles noch trocken ;)
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Beitrag von Hot Doc »

Iarn @ 23 Jul 2011, 23:13 hat geschrieben: Kopfbahnhöfe werden selten durch die Gleiszahl limitiert. Der wirkliche Flaschenhals sind die Zuläufe.
Richtig, aber auch in den von mir genannten Ausnahmesituationen mußten die Züge ja irgendwie in den Bahnhof kommen, also haben auch die Zuläuft das gepackt.
Multipliziere zur Sicherheit mit 2. Bis jetzt ist kein Tunnelprojekt mit steigender Planungstiefe billiger geworden (entschuldige wenn ich da K21 Zuläufe und Nordtunnel nicht als magische Ausnahme annehme)
Da hast du recht. Trotzdem sind die Tunneln bei K21 nur ein relativ kleiner Teil der Kosten. Selbst wenn dieser Teil nochmal teuerer wird, sprengt das nicht das Gesamtprojekt. Nebenbei kann man bei K21 die Realisierung Stück für Stück vorantreiben, wie man es gerade braucht. D.h. Anpassungen sind im laufe der Zeit leicht möglich, oder auch Aufschiebungen, wenn das eine oder andere Gleis doch nicht sofort gebraucht wird. Die Bauausführung kann sich über Jahre verteilen und in kleinen Maßnahmenpaketen "just in time" durchgeführt werden. Das verringert die Kosten, die Auswirkungen auf den laufenden Bahnverkehr und kann zu Optimierung des Gesamtergebnisses genutzt werden. Außerdem können die ersten Verbesserungen schon wesentlich früher ihre Wirkung entfalten (für die Umbauten im Gleisvorfeld braucht man in den meisten Fällen nicht einmal ein Planfeststellungsverfahren).
Bezweifel ich nicht, aber manche Limitierungen eines Kopfbahnhofs sind nicht zu egalisieren, egal wie viele Höhenfreimachungen es gibt. Und das sind zum Beispiel die durch die Durchrutschwege limitierten verflucht geringen Einfahrtgeschwindigkeiten.
Das ist überhaupt keine Frage, dass ein Kopfbahnhof auch spezifische Nachteile hat (genauso wie ein Durchgangsbahnhof). Diese Nachteile belaufen sich bei Durchfahrt in einem ICE auf 2-3 Minuten, das ist (aus meiner Sicht) zu verschmerzen und wird wahrscheinlich durch die geringere Verspätungsanfälligkeit im speziellen Fall im Schnitt wieder egalisiert.
Die Baukosten von 7Mrd sind von keiner verlässlichen Quelle gestützt. Selbst wenn durch gestiegene Kosten der NKF unter 1 sinken sollte, kommt er evtl auf 0.9 oder 0,8.
Würde man S21 abblasen hätte man Kosten für 0 Nutzen. Der NKF vom Nichtfall beträgt was.. genau 0 (Null Nutzen bei nicht wegzudiskutierdenen Kosten).
Auch wenn ich den Stern ungefähr als genau so verläßliche Quelle einstufe wie die Bahn, habe ich meine Annahme bewußt im Konjunktiv geschrieben, das sollte man auch so lesen. Bei 7 Milliarden Kosten käme ich auf einen deutlich schlechteren NKF als 0,8, aber das ist auch egal, denn deine weiteren Ausführungen sind eine Mlichmädchenrechnung, die vielleicht ein Stuttgarter oder besser ein stuttgarter Politiker aufstellen darf, der nur seine Stadt im Auge hat. Würde das Projekt abgeblasen, wären zwar für die Ausstiegskosten ein Nutzen von 0 anzurechnen, die anderen Gelder würden aber über kurz und lang an anderer Stelle investiert und brächten dann (hoffentlich) einen höheren Nutzen.
Wenn man mal mit Kosten von 7,000,000 rechnet und einem NKF von dann 0,8, würde sich ein Ausstieg mit Kosten bis zu 1,400,000 rechnen, in der Annahme, dass man für die restlichen Gelder ein Projekt findet dass einen ähnlichen Nutzen hat wie für S21 jetzt berechnet. Wie wir wissen gibt es aber dutzende Projekte mit deutlich höherem NKF, d.h. der Ausstieg wäre sogar noch bei höheren Kosten finanziell sinnvoll.
Die von der Bahn mal kommunizierten Ausstiegskosten von 1,3 Milliarden sind also noch durchaus in dem Bereich wo sich der Ausstieg lohnt, sollte es zu diesen deutlichen Preissteigerungen kommen. Wobei diese Zahl ja von vielen Experten als deutlich zu hoch gegriffen bezeichnet wird und dabei Umverteilung von einer in die andere Tasche mitberechnet wurden.
Ich hoffe alles noch trocken ;)
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Beitrag von guber »

Zur Leistungsfähigkeit des bestehenden Kopfbahnhofs gibt es bereits eine Untersuchung, die Aussagen darüber trifft: die Studie von Prof Martin zum Kopfbahnhof mit den K21 Erweiterungen, soweit 2006 bekannt.
Dort werden zwar die Haltezeiten kritisiert, aber da die Überlastungen auch mit K21 Erweiterungen im Vorfeld lagen und nicht an den Bahnsteigen, sind die Haltezeiten nur für die Reisezeiten relevant, nicht für den Durchsatz.
Mit den K21 Erweiterungen hat der Bahnhof eine Leistungsgrenze (Polstelle -Verspätungen gegen unendlich) von 43 (Zügen je Stunde ) (S21 73 Züge/Stunde), für K20 werden kaum höhere Werte herauskommen, da die K21 Erweiterungen ja nich völlig Schwachsinnig sind, sondern kleinere Werte.
Das deckt sich mit meiner täglichen Beobachtung, dass der Bahnhof sich in der Spitzenstunde im Bereich risikobehafteter Betriebsqualität liegt - deutlicher Verspätungsaufbau ist häufig zu beobachten - ebenso wie die S-Bahn Stammstrecke, für die das ebenfalls in der Spitzenstunde zu beobachten ist.
Ich muss mal schauen, ob es nicht irgendwo in Stuttgart einen geheimen Zugang wie zu Gleis 9 3/4 git, auf der man zum Stuttgarter Kopfbahnhof mit der traumhaften Betriebsqualität heute kommt.
Den konnte ich bisher nicht finden. Ich kenne nur einen, der jeden Morgen oberkante Unterlippe operiert - was sich mit den Simulationsergebnissen von Prof Martin absolut deckt.
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Beitrag von Hot Doc »

Komisch, dass der Stuttgarter HBF zu den pünktlichsten deutschlandweit zählt, wenn er so Oberkante Unterlippe operiert. In den Berechnungen des Prof. Martin wurden eklatante "Fehler" bemängelt, die unterschiedlichen Haltezeiten der Züge in den Bahnhöfen (z.B. RE 1 Minuten in S21 gegenüber 6 Minuten in K21) sind nur die Spitze des Eisbergs.
Auch dass der Stuttgarter HBF in früheren Zeiten bereits teilweise mehr Züge pro Stunde in guter Qualität und Pünktlichkeit abgefertigt hat, zählt wohl nicht. Selbst die Bahn traut sich ja nicht einmal die Zahlen der Herrn Professors offiziell zu übernehmen, weil sie sich sofort auf ganzer Linie angreifbar machen würden. Auch über die möglichen Zugzahlen in K20 oder K21 hält man sich so gut es geht bedeckt und das aus gutem Grund.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Man darf auch nicht vergessen dass früher in Kopfbahnhöfen wesentlich umfangreicherer Rangierverkehr war als heute. Von daher sollte ein Kopfbahnhof heute mehr Verkehr schaffen als vor 30 oder 40 Jahren.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von manuelos »

Hot Doc @ 24 Jul 2011, 15:19 hat geschrieben:Komisch, dass der Stuttgarter HBF zu den pünktlichsten deutschlandweit zählt
Sollte sich dies auf die Untersuchung von Stiftung Warentest von Ende letzten Jahres beziehen, so wäre ich mit dieser Aussage sehr vorsichtig.

Hier hab ich mal einen interessanten Link dazu. Auch wenn nicht alles stimmen sollte hat er doch ein paar kritische Ansätze.
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Beitrag von Hot Doc »

Da in vielen Kopfbahnhöfen auch Züge wenden und neu starten - mehr als im Schnitt in Durchgangsbahnhöfen - ist durchaus die Infrastruktur des Bahnhofs für eine pünkliche Abfahrt ausschlaggebend. Sicher werden Ursprungsverspätungen oft durch Probleme verursacht, die nicht vom Bahnhof abhängen, aber wie sich eine Verspätung eines Zuges auf andere Züge überträgt oder nicht, hängt u.a. eben schon vom Bahnhof ab.
Beim Stresstest von S21 gibt es z.B. auf einem Gleis den Halt von 3 ICE hintereinander, der Abstand beträgt (jetzt aus meiner Erinnerung) jeweils 3 Minuten, bei den bekannten kurzen geplanten Haltezeiten. Was jetzt mit der Pünklichkeit der anderen Züge passiert, wenn der erste Zug ein paar Minuten Verspätung hat, brauch ich glaube ich nicht zu erklären. Ebenfalls interessant wie dann die Passagiere für 3 Züge innerhalb kürzester Zeit auf den Bahnsteig drängen - vor allem wenn der erste Zug Verpätung hat und die Passagiere für den zweiten (und evtl. den dritten) dazukommen - und die die aus den Zügen aussteigen noch dazu kommen.
Im Kopfbahnhof ist es wesentlich einfacher ein Gleis zu finden, das in einem solchen Fall frei ist.
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Beitrag von karhu »

Stuttgart (dpa) - Das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 nimmt nun doch an der Präsentation des Stresstests für den geplanten Tiefbahnhof teil. Der Termin wird allerdings von Dienstag auf Freitag verschoben. Das sagte Schlichter Heiner Geißler am Abend der Nachrichtenagentur dpa. Die Bedingung der Projektgegner sei gewesen, das Treffen nach hinten zu verlegen. Eigentlich wollte das Aktionsbündnis die Präsentation boykottieren, weil es mit den Voraussetzungen des Stresstests nicht einverstanden war.


Finde ich eine gute Entscheidung.
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Beitrag von guber »

Stuttgart Hbf ist wohl hauptsächliech deswegen pünktlich, da die Züge heute kurze Laufwege haben, und die Infrastruktur drumherum relativ Leistungsfäig ist. So können die Probleme des Bahnhofs noch halbwegs ausgeglichen werden (bzw. die verspätungen bleiben häufig im Bereich um 3 Minuten, selten über 5.
Sonst würde die Infrastruktur um Stuttgart herum ja auch nicht die 49 Züge statt 35 heute schaffen.
Die wegfallenden Rangierfahrten hat man in Stgt Hbf bereits dazu genutzt, um das Angebot auszuweiten.
Und der Hbf hat auch nie mehr Züge abgewickelt als heute. Das Bahnhofsystem besteht ja nicht nur aus den 16 Bahnsteigen oben, sondern insbesondere aus Zuläufen und Vorfeld. Und auf dem laufen auch weiterhin die 48 S-Bahnen, die beim Vergleich mit Zahlen von vor 1978 immer mit dazugezählt werden müssen. sonst kommen irreführende Zahlen heraus.
Und die 6 Minuten Haltezeit hatten bei der Untersuchung keinerlei Auswirkung auf die Leistungsfähigkeit- die Engpässe lagen auch mit den K21 Erweiterungen im Gleisvorfeld.
Die 2010 nachgeschobene bessere Eibindung der NBS in Bad Cannstatt erhöht zwar die Leistungsfähigkeit, ist aber für die Leitungsfähigkeit von K20 nicht. Der testaufbau war so, dass an der Polstelle dann an allen Einfahrten unendlich lange Schlangen von Zügen auf Einfahrt warten. Hätte K20 noch Reserven, und nur die Einfädelung in Cannstatt hätte blockiert, hätte der Bahnhof auf der Gäubahneinfahrt, der Feuerbacher Einfahrt oder der Plochinger Rinfahrt noch weitere Züge abnehmen können. Dem war aber anscheinend nicht so, der Bahnhof war wohl einfach dicht.
Die täglichen Rückstaus auf der Cannstatter Einfahrt (auch vor Baubeginn S21) und die Mitnutzung der S-Bahn (mit schlechter Betriebsqualität) bestätigt ja, dass die Studie von Prof Martin durchaus richtige Voraussagen macht.
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Beitrag von DumbShitAward »

Hot Doc @ 24 Jul 2011, 21:25 hat geschrieben: Beim Stresstest von S21 gibt es z.B. auf einem Gleis den Halt von 3 ICE hintereinander, der Abstand beträgt (jetzt aus meiner Erinnerung) jeweils 3 Minuten, bei den bekannten kurzen geplanten Haltezeiten. Was jetzt mit der Pünklichkeit der anderen Züge passiert, wenn der erste Zug ein paar Minuten Verspätung hat, brauch ich glaube ich nicht zu erklären. Ebenfalls interessant wie dann die Passagiere für 3 Züge innerhalb kürzester Zeit auf den Bahnsteig drängen - vor allem wenn der erste Zug Verpätung hat und die Passagiere für den zweiten (und evtl. den dritten) dazukommen - und die die aus den Zügen aussteigen noch dazu kommen.
Im Kopfbahnhof ist es wesentlich einfacher ein Gleis zu finden, das in einem solchen Fall frei ist.
Die Situation hast aber in annähernder Form in Mannheim auch, dort wird sogar ein Gleis belegt, weil die ICE Linie Köln - Basel dort fast 10 Minuten fahrplanmäßig steht. Da kommen binnen 10 Minuten auch fünf ICEs in beide Richtung an, häufig de facto noch ein verspäteter TGV oder ICE von/nach Zürich/Interlaken. Ist nicht so sonderlich ungewöhnlich, dass um "zwanzig nach" auf einmal sechs, sieben rappelvolle ICE und TGV sich um die Kapazitäten in Mannheim schlagen, nen paar IC kommen wenns ganz blöd läuft auch noch dazu. Mannheim hat noch den zusätzlichen "Nachteil", dass dort die Leute eher um- als aussteigen (von der S-Bahn Stuttgart, die ja räumlich getrennt ist abgesehen), das Gewusel ist natürlich dementsprechend und der Bahnhof ist natürlich an oder jenseits seiner Kapazitätsgrenze.

Das Nadelöhr ist da aber weniger die Zufahrt oder der Bahnsteig selbst (ich bin selbst immer wieder überrascht, wie gut es da funktioniert - vom Südende der Bahnsteige abgesehen, da ist ein ziemlich breiter Abgang für den Service, zwischen Balustrade und Bahnsteigkante sind höchstens 2m - gepaart mit aussteigeunfähigen Fahrgästen wirds da schon gerne eng), auch die Abgänge sind nicht das Problem (und das obwohl der nördliche Abgang kaum genutzt wird), es sind die Verbindungstunnel und das Bahnhofsgebäude selbst, da der Zugang zu den Gleisen nur über den Tunnel möglich ist. In Karlsruhe schauts da aufgrund des breiteren Zugangstunnels schon etwas besser aus. Basel SBB, zumindest von den Bahnsteigen her durchaus mit S21 zu vergleichen bekommt das ganze trotz geringer Bahnsteigbreite im Bereich der Aufgänge auch noch recht souverän auf die Reihe (dort hat man eher Probleme mit Gleisbelegungen aufgrund der nur halbherzigen Wendezugpolitik der SBB).
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von Hot Doc »

guber @ 25 Jul 2011, 07:54 hat geschrieben: Die wegfallenden Rangierfahrten hat man in Stgt Hbf bereits dazu genutzt, um das Angebot auszuweiten.
Und der Hbf hat auch nie mehr Züge abgewickelt als heute. Das Bahnhofsystem besteht ja nicht nur aus den 16 Bahnsteigen oben, sondern insbesondere aus Zuläufen und Vorfeld. Und auf dem laufen auch weiterhin die 48 S-Bahnen, die beim Vergleich mit Zahlen von vor 1978 immer mit dazugezählt werden müssen. sonst kommen irreführende Zahlen heraus.
Ja und Nein. Natürlich darf man die S-Bahn nicht ganz vergessen. Schließlich wurden die Gleise im Vorfeld davor sicher anders benutzt. Allerdings kann man die auch nicht einfach 1:1 zu den Zügen hinzurechnen, da die S-Bahnen auf ihrem Weg vom/in den Tunnel deutlich weniger Gleiskreuzungen haben als ein durchschnittlicher Zug und somit deutlich weniger Auswirkungen auf die Vorfeldkapazität haben.
Und die 6 Minuten Haltezeit hatten bei der Untersuchung keinerlei Auswirkung auf die Leistungsfähigkeit- die Engpässe lagen auch mit den K21 Erweiterungen im Gleisvorfeld.
Erstens ist das so nicht richtig, zweitens geht es u.a. auch darum, dass die Haltezeit für Regionalzüge in S21 mit 1 Minute deutlich zu gering angesetzt wurde und drittens gibt es bei K21 praktisch keine Engpässe im Gleisvorfeld. Jeder Zug, der von einem zuführenden Gleis in den Bahnhof einfahren will, kann das ohne die Ausfahrt eines anderen Zuges zu blockieren. (Es gibt dabei nur sehr wenige Ausnahmen am Tag.)
guber
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Beitrag von guber »

Hot dog, geh einfach mal den Bericht durch.
Die 1 Minute Haltezeit bei S21 stimmt schon mal nicht, das wurde ja auch vor Gericht ausführlich verhandelt, und die gewählten Haltezeiten belegt.
und die 6 min machen den Kohl beim Kopfbahnhof auch nicht fett, auch bei K21 ist der Engpass immernoch das Vorfeld, nicht der Bahnstteig.
Prof Martin weist ja darauf hin, an welcher Stelle es zuerst klemmt, und gibt auch Vorschläge für eine Verbesserung.
Durch die Verbesserungen bei der S-Bahn-Einfart von 1978 kommt der Bahnhof heute ja auch auf 35+48= 83 statt 70 Zugfahrten wie vor 1978.
Entsprechend ergibt sich auch keine hoffnung auf Leistungsfähigkeiten > 43 Züge / Stunde aus der studie von Prof Martin, eher im Gegenteil.
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Ich habe die "Studie" durchgelesen, sie ist tendentiös und an allen Ecken und Enden wird Zeit verrechnet pro S21 und kontra K21. Von teilweise geschönten bis komplett falschen Annahmen mal ganz zu schweigen. Ich bin nicht derjenige des sagt, mit K21 wird alles rosig, aber ich kann ein Einschleimgutachten eines um Forschungsgelder bettelnden Verkehrsprofessors (so wie ich das von einigen meiner Profs. in Dresden kenne) schon von einer halbwegs realistischen Betrachtung des Bahnhofs unterscheiden.
Ich schreib ja hier auch nicht von 78 Züge, die irgend ein pro-K21er (übrigens auch im Verkehrssektor ausgebildet) mal ausgerechnet hat. Und wie gesagt, selbst die Bahn hat sich bis jetzt meines Wissens nicht die Blöße gegeben, solche Zahlen die der Herr Prof. auszuspucken, weil sie genau weiß, dass sie sich damit lächerlich machen würde.
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Beitrag von sommi »

guber @ 25 Jul 2011, 13:22 hat geschrieben: Hot dog, geh einfach mal den Bericht durch.
Die 1 Minute Haltezeit bei S21 stimmt schon mal nicht, das wurde ja auch vor Gericht ausführlich verhandelt, und die gewählten Haltezeiten belegt.
und die 6 min machen den Kohl beim Kopfbahnhof auch nicht fett, auch bei K21 ist der Engpass immernoch das Vorfeld, nicht der Bahnstteig.
Prof Martin weist ja darauf hin, an welcher Stelle es zuerst klemmt, und gibt auch Vorschläge für eine Verbesserung. 
Durch die Verbesserungen bei der S-Bahn-Einfart von 1978 kommt der Bahnhof heute ja auch auf 35+48= 83 statt 70 Zugfahrten wie vor 1978.
Entsprechend ergibt sich auch keine hoffnung auf Leistungsfähigkeiten > 43 Züge / Stunde aus der studie von Prof Martin, eher im Gegenteil.
Auf Gubers Geschreibsel würde ich nix geben.

Der will nur provozieren.

Der arbeitet bei der DB für S21.

Da hat der sich schon bei DSO verschrieben und entlarvt!
Bilddokumentation zum Baufortschritt der S60 Böblingen - Renningen
http://www.facebook.com/S60.BB.Renningen
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Beitrag von Bayernlover »

sommi @ 25 Jul 2011, 14:16 hat geschrieben: Da hat der sich schon bei DSO verschrieben und entlarvt!
Link für diese dreiste Behauptung?

(Das Niveau sinkt, die Stimmung sinkt mit.)
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Beitrag von sommi »

Bayernlover @ 25 Jul 2011, 14:19 hat geschrieben: Link für diese dreiste Behauptung?

(Das Niveau sinkt, die Stimmung sinkt mit.)
Kannst Du gerne haben. Ich such Dir den Link bis heute Abend raus.

Und dreist ist die Behauptung nicht. Finde es eher dreist Leute dafür zu bezahlen um im Internet Stimmung zu machen.
Bilddokumentation zum Baufortschritt der S60 Böblingen - Renningen
http://www.facebook.com/S60.BB.Renningen
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Beitrag von Hot Doc »

sommi @ 25 Jul 2011, 15:06 hat geschrieben: Und dreist ist die Behauptung nicht. Finde es eher dreist Leute dafür zu bezahlen um im Internet Stimmung zu machen.
Bei deiner ersten Behauptung gehe ich noch mit, so denn der Link noch nachgereicht wird. Die zweite Behauptung jetzt dagegen ist dann wohl doch schon ziemlich dreist, würde es mich doch wundern, würdest du dafür auch noch einen Beweis (oder zumindest Hinweis) haben.
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