Wolfsburg-Verschwörung?

Strecken und Fahrzeuge von DB Fernverkehr und anderen als DB Fernverkehr.
Systemfehler
Kaiser
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Beitrag von Systemfehler »

Bayernlover @ 5 Oct 2011, 19:55 hat geschrieben: In den Kopfbahnhof fährt man relativ langsam ein, wohl maximal bis 40 km/h. Eher weniger, und wenn der Tf sich mal verbremst landet er auch mal am Prellbock (vor nicht allzulanger Zeit in München Hbf passiert).
Wann genau meinst du?

Das passiert genau genommen fast monatlich. Zuletzt am Montag, hat da aber keiner mitbekommen, der Kontakt zum Prellbock muss minimal gewesen sein.
Portugal_Fan
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Beitrag von Portugal_Fan »

"München - 31.07.2009
Ein ICE ist am Freitagmorgen bei der Einfahrt in den Münchner Hauptbahnhof auf einen Prellbock aufgefahren.
[...]Der Zug schob den Prellbock rund vier Meter weit in die Schalterhalle, wobei fünf Bodenplatten am Bahnsteig verschoben wurden."
http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518...,639508,00.html

Seitdem sind die entsprechenden Bodenplatten hinter dem Prellbock gelb schraffiert markiert mit "Aufenthalt in diesem Bereich verboten" ;-)

http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostre...ke-44888-6.html
Systemfehler
Kaiser
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Beitrag von Systemfehler »

Naja, dieses Ereignis kann Bayernlover kaum gemeint haben, das ist schon über 2 Jahre her!

Aber wie gesagt, eine mehr oder weniger sanfte Berührung des Prellbocks kommt alle 1-2 Monate vor. Stellt aber jedes Mal ein Gefährliches Ereignis im Bahnbetrieb dar und ist deshalb untersuchungspflichtig durch den Notfallmanager. Der Wikipedia-Artikel ist allerdings nicht mehr aktuell. Die Begrifflichkeiten haben sich geändert, und es ist nicht mehr das EBA zuständig, sondern die EUB (Eisenbahn-Unfalluntersuchungsstelle des Bundes).
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Ich glaub den meinte ich schon, ist das schon so lange her? Mein Gott, ich werde alt...
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Didy
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Beitrag von Didy »

Systemfehler @ 12 Oct 2011, 20:06 hat geschrieben: Aber wie gesagt, eine mehr oder weniger sanfte Berührung des Prellbocks kommt alle 1-2 Monate vor. Stellt aber jedes Mal ein Gefährliches Ereignis im Bahnbetrieb dar und ist deshalb untersuchungspflichtig durch den Notfallmanager. Der Wikipedia-Artikel ist allerdings nicht mehr aktuell. Die Begrifflichkeiten haben sich geändert, und es ist nicht mehr das EBA zuständig, sondern die EUB (Eisenbahn-Unfalluntersuchungsstelle des Bundes).
Durch den Notfallmanager? Also erstens hätt ich nicht erwartet dass der sowas diesbezüglich und außerdem widerspricht das auch deinem nächsten Satz - der Notfallmanager gehört doch zum EIU und/oder EVU, und nicht zur EUB?

Hast du dich verschrieben oder kapier ich das nur falsch?
Systemfehler
Kaiser
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Beitrag von Systemfehler »

Weder noch... hab mich vielleicht etwas missverständlich ausgedrückt, oder du hast den Artikel nicht gelesen ;)
Jeder Eisenbahnunternehmer ist verpflichtet, Gefährliche Ereignisse in seinem Zuständigkeitsbereich zu untersuchen. Er kann einen Untersuchungsführer bestellen. Bei der DB AG sind dafür Notfallmanager als Leiter eines abgegrenzten Notfallbezirkes eingesetzt.
Gefährliche Ereignisse und Unregelmäßigkeiten im Bahnbetrieb untersucht in erster Linie der Notfallmanager.
Bei größeren Geschichten gesellt sich natürlich auch die EUB dazu... aber primär ist der Notfallmanager tätig, unter Umständen auch zusammen mit der Bundespolizei. Unternehmensintern werden sogar einige Geschichten untersucht, die die EUB an sich gar nicht interessieren, wie zum Beispiel Rangierunfälle (eine Zugkollision interessiert die EUB, eine Kollision einer Rangierfahrt nicht) oder auch Gefahrgutgeschichten.
Ansonsten erhält die EUB je nach Ereignis entweder eine Sofortmeldung innerhalb einer halben Stunde nach Ereigniseintritt oder am nächsten Tag eine Lagemeldung über die Geschehnisse des Vortages. Bei einer Sofortmeldung an die EUB (es gibt sozusagen bei der EUB auch "Bereitschaften") kann diese entscheiden, ob sie sich an den Untersuchungen beteiligt oder nicht. Tut sie in der Regel nicht, nur bei großen Ereignissen.

Aber auch wenn du es nicht erwartet hast, dass der Nmg beim Auffahren auf den Prellbock anrückt bzw. informiert wird, er tut bzw. wird es. Sonst wäre ich am Montag Morgen nicht um 06:55 vom Handy geweckt worden, sondern erst um 07:00 vom Wecker. ;)
Der Nmg wird bei vielen Sachen informiert (auch bei einigen, die eigentlich gar nicht unters Notfallmanagement fallen; z.B. als letztens auf der Stammstrecke die LZB ausgefallen ist, wurde ein Kollege von der NFLS informiert...), und ob er dann anrückt und tätig wird, oder das ganze nur telefonisch abarbeitet, dass entscheidet und verantwortet dann der Nmg selbst.
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Beitrag von tino389 »

Die Strecke ist doch LZB, heißt das nicht der Zug fährt überwiegend automatisch?
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Beitrag von Jojo423 »

tino389 @ 14 Oct 2011, 00:09 hat geschrieben: Die Strecke ist doch LZB, heißt das nicht der Zug fährt überwiegend automatisch?
Bremsen muss der Tf schon noch. Außer es kommt ein Halt zeigendes Signal. Dann nicht. Das übernimmt die LZB für ihn.
Viele Grüße
Jojo423
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Jojo423 @ 14 Oct 2011, 00:12 hat geschrieben: Bremsen muss der Tf schon noch. Außer es kommt ein Halt zeigendes Signal. Dann nicht. Das übernimmt die LZB für ihn.
Aber auch nur bei Zügen die mit AFB ausgestattet sind - wobei, na gut, bremsen tut der 423er schon auch, aber per LZB-Zwangsbremsungen zum Stillstand zu kommen ist nicht unbedingt so Sinn der Sache :-)
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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