Allgemeine Diskussion über Politik in Deutschland

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DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

Boris Merath @ 10 Oct 2011, 15:04 hat geschrieben: Edit: Laut n-tv hat das Bundesinnenministerium verkündet dass der Trojaner 3 Jahre alt ist und vom Bund nie eingesetzt wurde, und jetzt die Länder überprüfen müssen ob sie ihn eingesetzt haben.
Das sehe ich gleichzeitig als Bestätigung vom Bundesinnenministerium dass es sich tatsächlich um dien "Bundestrojaner" handelt.
Aha!

"Wir wissen nicht was der CCC da analysiert hat..."
Soviel also dazu. Sollte das was n-tv da behauptet korrekt sein, dann muss die Frage erlaubt sein weshalb das BKA diese Software nie eingesetzt hat (wohl aufgrund rechtlicher Bedenken, so vermute ich), ein LKA allerdings schon. Denn anders lässt sich ja die Tatsache, dass das Ding öffentlich geworden ist kaum erklären, es sei denn jemand hätte es dem CCC geleakt - dann hätten wir aber dieses Ratespielchen nicht.

Mal schauen was passiert wenn die Presse dem bayerischen LKA mal die Daumenschrauben anlegt...

Ob es sich hierbei um "den" Bundestrojaner handelt glaube ich allerdings nicht. Vielmehr glaube ich, dass es sich um "einen" Bundestrojaner, womöglich eine frühe Version, handelt und das LKA Bayern hat das Ding recyclet.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Dass es das bayerische LKA war ist aber doch jetzt reine Spekulation?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Die Mutmaßung mit dem LKA steht auch schon in der Zeit Online.

Nächster Innenminister, bitte.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

spock5407 @ 10 Oct 2011, 16:11 hat geschrieben: Nächster Innenminister, bitte.
Naja, erstmal abklären wer schuld ist. Die Existenz des Trojaners ist ja nicht verboten, sondern nur der Einsatz dessen - und da muss geklärt werden wer dafür verantwortlich ist dass er eingesetzt werden konnte. Wenn das der Alleingang eines Bundeslandes war, dann sehe ich keinen Grund warum der deutsche Innenminister gehen muss.
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Portugal_Fan
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Beitrag von Portugal_Fan »

Aber SO unabhängig vom BKA werden die LKAs auch nicht agieren - und die Länderinnenminister tauschen sich ja wohl auch mit dem Bundesinnenminister aus...

Und der Fisch stinkt halt immer vom Kopf...

Darf man jetzt eig. schon von einem Polizeistaat sprechen?
Ich frag' ja nur...

PS:
"Aufgespielt sei der Trojaner bei Gelegenheit einer Kontrolle seines Mandanten durch den Zoll auf dem Münchener Flughafen worden, erklärt Schladt weiter.
"Auch wenn die Maßnahme selbst von bayerischen Behörden kontrolliert wurde, so steht für mich außer Frage, dass Stellen des Bundes – etwa der Zoll bzw. das Zollkriminalamt – im Wege der Amtshilfe beteiligt waren.
Hierfür spricht aus meiner Sicht nicht zuletzt, dass dieselbe Software aus verschiedenen Bundesländern zum CCC gelangte."
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Sta...rn-1358091.html
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Mittlerweile gibt es lt. AFP eine Bestaetigung aus dem bayr. Innenministerium über den Einsatz der Software.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Traurige Sache mit dem Trojahner. Und dass er so schlecht programmiert ist: Ist das gewollt? Oder kann und will sich unser Staat keine richtig professionellen Programmierer leisten?
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Woodpeckar
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Beitrag von Woodpeckar »

Angesichts der rechthaberischen Darstellung des bayerischen Innenministers über die Herkunft und den Einsatz des Trojaners (heutige Rundschau im Bayerischen Fernsehen 18:45 Uhr und im Bayerntext veröffentlichte Information) nicht nur zur Überwachung der Telekommunikation, sondern auch dazu, dass nach den oben genannten Quellen beim Einsatz umfassende screenshots angefertigt wurden, also die vom CCC erläuterten Zusatzfunktionen eingesetzt wurden, stellt sich mir eher die Frage, ob sich der Staat und die Länder keine professionellen Politiker mehr leisten können oder wollen.

Die übliche Beruhigungspille für den aufgeschreckten Bürger lautet sinngemäß wie üblich: "Es handelte sich um Ermittlungen bei schwersten Straftaten". Die Berufung auf eine richterliche Anordnung - wurde dem Richter bewusst gemacht, welche Mittel eingesetzt werden sollen? - macht die Ermittlungsbehörden und die dafür politisch Verantwortlichen nicht zwangsweise vertrauenswürdiger.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Wer weiß schon, was die Wahrheit ist. Ob alte, aktuelle oder Testversion. Oder nur Ablenkung. Oder das Routing der Daten über einen US-Server vielleicht als Bedingung, dass in US für eine Signierung bei Miniweich gesorgt wird.

Wer weiss das alles schon, was im Hintergrund da wirklich gespielt wird. Wir werdens nie erfahren, denk ich mal. Aber alleine was bekannt wird und drüber geredet/gedacht/geschrieben wird, ist nicht wirklich geeignet, das Vertrauen der Bürger in Staat und Politik zu bestärken.
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Beitrag von DumbShitAward »

Woodpeckar @ 10 Oct 2011, 19:20 hat geschrieben: [...] ob sich der Staat und die Länder keine professionellen Politiker mehr leisten können oder wollen.
Ich glaube gerade das Gegenteil ist der Fall, die heutigen Politiker sind wesentlich "professioneller" als das die "Großen" wie Brandt, Schmidt, Wehner, in jüngeren Jahren Adenauer und mit einer gewissen perfidität betrachtet sogar Strauß waren. Diese Leute taten was sie für richtig hielten (bzw. obwohl sie wussten, dass es falsch/illegal/wahnsinnig ist). Auf die Schnauze geflogen sind sie letztendlich alle, mal mehr mal weniger selbst verschuldet.

Wir haben hier in meinen Augen vielmehr das Problem, dass ein gewisser Teil unserer Politiker eben verstanden hat wie die Masse tickt und das nun geflissentlich ausnutzt. Jeder Mensch mit Ahnung von der Materie weiß, dass eine Quellen-TKÜ für VoIP (sofern gesetzeskonform durchgeführt) nur dann nützlich ist, wenn der Beschuldigte so unvorsichtig ist z.B. Skype direkt am (verwanzten) PC zu nutzen - sobald er z.B. ein Smartphone über den WLAN Anschluss nutzt stoßen die Ermittlungsbehörden technisch an ihre Grenzen, wenn er das ganze noch verschlüsselt und z.B. über VPN im öffentlichen WLAN oder auch nur im Mobilfunknetz macht, dann sogar theoretisch. Jeder weiß, dass die Websperren keinen Zwölfjährigen mehr aufhalten, sie halten ja in deutlich schärferer Form halb China und Arabien nicht auf. Jeder weiß, dass die Vorratsdatenspeicherung mit minimalem Aufwand umgangen werden kann oder zumindest so verschleiert werden, dass die Daten de facto nutzlos sind. Wie gesagt, jeder, der sich mal eine halbe Stunde mit dem Thema befasst hat (alternativ: lesen kann und weiß wie Google zu benutzen ist).

Aber die Masse tut das eben nicht. Wenn Oma Erna in ihrem Klatschblatt was von Kinderpornographie im bösen "Internet" liest, dann ist ihre Meinung fix und unabänderbar. Der kannst du viel von P2P, Usenet, closed groups, usw. erzählen - sie will es nicht nur nicht verstehen, ihre Räson ist dann im Endeffekt "naja, wenns nur einem hilft, dann ist ja was gewonnen". Natürlich, wieso auch? Sie nutzt das Medium ja nicht, entsprechend interessiert sie es auch nicht.
Trucker Horst liest dann in der Bildzeitung, dass man durch die Vorratsdatenspeicherung Terroristen schnappen könne - klar ist der dafür, wer auch nicht? Er ist ja schließlich kein Terrorist... naja zumindest so lange nicht, wie die Strafverfolgungsbehörden das nicht glauben...

Wer kann sich denn noch an die Diskussion über die Schleierfahndung oder gar die Rasterfahndung erinnern (gut, für letzteres werden die meisten, incl. meiner Wenigkeit einfach zu jung sein)? Den "großen Lauschangriff" kennen die meisten doch nur noch namentlich.

Die Politiker wissen ganz genau, dass die diskutierten Mittel eigentlich gar niemanden an der Ausübung seiner Straftat hindern - der Terrorist der so dilettantisch agiert um sich damit erwischen zu lassen wäre vom letzten Dorfpolizisten 10 Meilen gegen den Wind erkannt worden - sofern er sich beim Basteln nicht schon vorher die Eier weggesprengt hätte. Man kann aber viel bessere Sachen damit machen, nämlich das ganze zu Zwecken der jeweiligen Lobby einsetzen, unliebsame Personen oder Meinungen aus der Öffentlichkeit verbannen oder besser noch diskreditieren und last but not least, als i-Tüpfelchen, mit Angst gewinnt man heutzutage auch Wahlen...

In gewisser Weise generalisiert ist es doch eigentlich schon immer so gewesen, dass jede Form des Betrugs (sei's nun finanziell oder politisch) immer dann am besten funktionierte, wenn es das Opfer mit sich machen ließ. Wieso also, sollte das plötzlich anders sein?

Provokant ausgedrückt: wir brauchen ein professionelleres Volk!
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 10 Oct 2011, 01:29 hat geschrieben:Josef Schmid als neuer OB! (Signatur)
Gestern lief ein Interview mit Josef Schmid auf TV.München. Ich habe noch niemand gesehen, der so rumschwafelt wie er. Schmid redete und redete wie ein Wasserfall, aber ohne Substanz. Beispiel: Thema Islamzentrum. Ja nichts Falsches sagen, also ganz allgemein bleiben, dass die christlichen Werte wichtig sind blah-blah (spricht die Konservativen an), dass jeder Religionsfreiheit hat blah-blah (spricht die liberaleren Leute an), aber bloß keine Stellung beziehen. Im Prinzip reden die meisten Politiker so unbestimmets Zeug, aber das von Schmid war besonders extrem. Schmid will auch nicht beim bisherigen Ude-Wähler anecken, München werde ja gut regiert, aber es ginge darum, München noch besser zu regieren - schleim...
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Doch auch die Verlängerung der U5 von Laim und in weiterer Zukunft ein U-Bahn-Ringschluss aus Moosach nach Pasing schreibt sich die CSU München-West auf die Fahnen. „Wir plädieren für ein Miteinander von Öffentlichem Nahverkehr und motorisiertem Individualverkehr“, so Schmid. Daher käme die Tram nicht in Frage, denn diese würde die Straßen blockieren.
http://www.wochenanzeiger-muenchen.de/reda...campaign=waz-up

Mehr braucht man glaube ich nicht sagen.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Also ich würde Seppi Schmid keine bundespolitische Bedeutung zumessen ;) :offtopic:
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Beitrag von TramPolin »

Iarn @ 13 Oct 2011, 16:25 hat geschrieben: Also ich würde Seppi Schmid keine bundespolitische Bedeutung zumessen ;) :offtopic:
Du hast Recht. Aber: Ich habe kein anderes Thema gefunden oder gibt es ein Thema "Allgemeine Münchner Politik"? O.k., ich hätte eines aufmachen können. ;)
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

TramPolin @ 13 Oct 2011, 16:42 hat geschrieben: Du hast Recht. Aber: Ich habe kein anderes Thema gefunden oder gibt es ein Thema "Allgemeine Münchner Politik"? O.k., ich hätte eines aufmachen können. ;)
Es gibt eins zu Münchner Politik und Wirtschaft auch wenn es mir schwer fällt, das am leben zu halten.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Und wieder einmal wird ein Politiker geschont: Guttschi .
Electrification
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Beitrag von Electrification »

Ist doch klar, die schonen sich gegenseitig, siehe auch der Skandal um den Dacheinsturz in Bad Reichenhall mit seinem Bauernopfer.

Übrigens bin ich dafür dass in Deutschland wie in Österreich dieser Adelszusatz nicht mehr genutzt werden darf. Karl-Theodor Guttenberg nenne ich ihn und alle anderen.
Ich finde diesen österreichischen Weg gut.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Dann kann er ja bald zurückkommen - auf jeden Fall rechtzeitig, um in den bayerischen Landtagswahlkampf eingreifen zu können, zumindest zur Unterstützung, Horsti will ja noch mal selbst ran. Immerhin gilt es für die CSU, Christian Ude als Ministerpräsident zu verhindern.
Electrification @ 14 Oct 2011, 19:30 hat geschrieben:Ist doch klar, die schonen sich gegenseitig, siehe auch der Skandal um den Dacheinsturz in Bad Reichenhall mit seinem Bauernopfer.

Übrigens bin ich dafür dass in Deutschland wie in Österreich dieser Adelszusatz nicht mehr genutzt werden darf. Karl-Theodor Guttenberg nenne ich ihn und alle anderen.
Ich finde diesen österreichischen Weg gut.
Du willst ihm also noch seinen letzten Titel wegnehmen, wie gemein. :lol:
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Electrification @ 14 Oct 2011, 19:30 hat geschrieben:Übrigens bin ich dafür dass in Deutschland wie in Österreich dieser Adelszusatz nicht mehr genutzt werden darf. Karl-Theodor Guttenberg nenne ich ihn und alle anderen.
Ich finde diesen österreichischen Weg gut.
Du willst tatsächlich das der Staat so etwas vollkommen unwichtiges reguliert!? :huh: Meinetwegen darf er sich auch Lord Imperator nennen, es geht mich nichts an.
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Woodpeckar
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Beitrag von Woodpeckar »

Electrification @ 14 Oct 2011, 19:30 hat geschrieben:Übrigens bin ich dafür dass in Deutschland wie in Österreich dieser Adelszusatz nicht mehr genutzt werden darf.
Zunächst solltest Du mit dieser Einstellung massiv gegen Deinen derzeitigen Userstatus "König" protestieren.

Wenn Du vorgibst, dem Namensteil "von" keine Bedeutung zumessen zu wollen, gleichzeitig aber den Namensteil "von" per Regulierung wegmassakrieren möchtest und ihn bis dahin selber bei der Anrede und Namensnennung demonstrativ weglässt, zeigst Du, dass Dir solch ein kleines "von" ziemlich viel bedeutet.
Es ist doch nur ein Teil des Namens. So wie "Müll" bei Müller.
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Beitrag von TramPolin »

Galaxy @ 14 Oct 2011, 20:34 hat geschrieben: Du willst tatsächlich das der Staat so etwas vollkommen unwichtiges reguliert!?  :huh:
Der Staat reguliert es ja jetzt schon. Als der Adel in Deutschland formal abgeschafft wurde, wurden dennoch Zugeständnisse an den Adel gemacht, die alten Adelstitel durften bleiben, als Namenszusatz.

Vorrechte sind damit zwar keine mehr verbunden, aber ein Adelstitel erweckt in gewissen Kreisen immer noch Eindruck. Einen Adelstitel kann aber nicht jeder führen, es sei denn, er lässt sich von einem Titelträger adoptieren, da gibt's ja einen bekannten Konsul, der sich darauf spezialisiert hat, für das nötige Kleingeld versteht sich.

Besser wäre es m.E., auch die Namenszusätze abzuschaffen, um gleiches Recht für alle zu schaffen. Ene große Lobby gibt es aber kaum dafür. Zu den Befürwortern der Beibehaltung dürften auch die deutschen Klatschblätter sein und damit auch deren Zielgruppe beim Frisör.

Dennoch sind (Adels-)Namen Schall und Rauch, für eine bestimmte Klientel heißt es aber dann doch "nomen est omen".
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Beitrag von Galaxy »

TramPolin @ 14 Oct 2011, 21:03 hat geschrieben: Der Staat reguliert es ja jetzt schon. Als der Adel in Deutschland formal abgeschafft wurde, wurden dennoch Zugeständnisse an den Adel gemacht, die alten Adelstitel durften bleiben, als Namenszusatz.

Vorrechte sind damit zwar keine mehr verbunden, aber ein Adelstitel erweckt in gewissen Kreisen immer noch Eindruck. Einen Adelstitel kann aber nicht jeder führen, es sei denn, er lässt sich von einem Titelträger adoptieren, da gibt's ja einen bekannten Konsul, der sich darauf spezialisiert hat, für das nötige Kleingeld versteht sich.

Besser wäre es m.E., auch die Namenszusätze abzuschaffen, um gleiches Recht für alle zu schaffen. Ene große Lobby gibt es aber kaum dafür. Zu den Befürwortern der Beibehaltung dürften auch die deutschen Klatschblätter sein und damit auch deren Zielgruppe beim Frisör.

Dennoch sind (Adels-)Namen Schall und Rauch, für eine bestimmte Klientel heißt es aber dann doch "nomen est omen".
Letztendlich ist es völlig ohne Belang. Wenn jemand meint das er damit protzen kann, meh soll er tun.
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Beitrag von TramPolin »

Galaxy @ 14 Oct 2011, 21:25 hat geschrieben: Letztendlich ist es völlig ohne Belang. Wenn jemand meint das er damit protzen kann, meh soll er tun.
Zugegeben sind die Adelstitel kein wirkliches Problem, da die Vorrechte des Adels abgeschafft wurden und darauf kommt es an. Ich wollte nur auf die kleine Ungerechtigkeit oder zumindest Unstimmigkeit hinweisen.

Ein wenig gehen die Adelstitel auch über reine Namenszusätze hinaus, die Frau soundso wird dann Freifrau von wasanders, wenn sie den Freiherrn von wasanders ehelicht.

Aber Deutschland hat mächtige Aufgaben zu schultern, die Finanz-Europa-Euro-Währungs-Schulden-Banken-Krise etwa. Eine Debatte um eine Fast-Nichtigkeit passt da nicht rein...
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Beitrag von Electrification »

Woodpeckar @ 14 Oct 2011, 20:53 hat geschrieben: Zunächst solltest Du mit dieser Einstellung massiv gegen Deinen derzeitigen Userstatus "König" protestieren.

Wenn Du vorgibst, dem Namensteil "von" keine Bedeutung zumessen zu wollen, gleichzeitig aber den Namensteil "von" per Regulierung wegmassakrieren möchtest und ihn bis dahin selber bei der Anrede und Namensnennung demonstrativ weglässt, zeigst Du, dass Dir solch ein kleines "von" ziemlich viel bedeutet.
Es ist doch nur ein Teil des Namens. So wie "Müll" bei Müller.
Also das mit dem König hätte ich gar nicht gemerkt wenn du es mir nicht gesagt hättest, da mich sowas nicht interessiert, das sind Spielereien.

Von mir aus können die Leute auch ihr "von" und "zu" in ihrem Pass behalten, aber öffentlich, wie z. B. in Presseartikeln müssten sie wie alle Normalsterblichen nur mit bürgerlicher Bezeichnung geschrieben werden.

Die Bezeichnung ist nicht nur Teil des Namens, es steht für das was sich der Adel über Jahrhunderte erlaubt hat. Man sollte sowas nicht noch herausstellen, diese Leute sind nichts besseres. In Österreich, das ja eigentlich Titelgeil ist, hat man das daher zurecht abgeschafft.
Da heißen die Leute dann Otto Habsburg, während bei uns die Leute den Kniefall üben und füßeküssend Otto von Habsburg sagen und dabei ehrfurchtsvoll dreinblicken.
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Beitrag von Galaxy »

Electrification @ 14 Oct 2011, 21:50 hat geschrieben:
Von mir aus können die Leute auch ihr "von" und "zu" in ihrem Pass behalten, aber öffentlich, wie z. B. in Presseartikeln müssten sie wie alle Normalsterblichen nur mit bürgerlicher Bezeichnung geschrieben werden.

Vielleicht kann man die Pressefreiheit im gleichen Gesetz abschaffen wie die Adelstitel, das spart den Politikern Arbeit.
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Beitrag von DumbShitAward »

Electrification @ 14 Oct 2011, 21:50 hat geschrieben: Die Bezeichnung ist nicht nur Teil des Namens, es steht für das was sich der Adel über Jahrhunderte erlaubt hat. Man sollte sowas nicht noch herausstellen, diese Leute sind nichts besseres. In Österreich, das ja eigentlich Titelgeil ist, hat man das daher zurecht abgeschafft.
Da heißen die Leute dann Otto Habsburg, während bei uns die Leute den Kniefall üben und füßeküssend Otto von Habsburg sagen und dabei ehrfurchtsvoll dreinblicken.
Du tust ja gerade so, als ob jeder Adelige über die komplette Dauer des Alten Reichs generell schlecht und böse gewesen wäre. Sicherlich gab es da drakonische Herrscher, aber im Regelfall war der Lehensherr durchaus daran interessiert, dass seine Untertanen so gut es ging zufrieden waren. Gerade beim ländlichen Adel, und das sind eben auch die meisten, konnte es ganz schnell passieren, dass der Herr Landadelige einen tragischen Jagdunfall erlebte oder friedlich im Schlaf dahinging (= vom Schlag getroffen, gerne auch der eines Knüppels), wenn er es gar zu sehr übertrieb. Freiherren, Ritter, usw. sind im Übrigen keine Adeligen per se, sie waren lediglich reichsunmittelbar - aber das waren Nürnberger, Regensburger, Augsburger, Ingolstädter, Hansestädter, usw. auch.

Konsequenterweise müsstest du dich auch gegen Familien wie Segelbach, Fugger, Imhoff, Praun, usw. aufregen... die gaben schließlich als zum Teil stinkreiche Kaufleute in den Reichsstädten den Ton an.
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Beitrag von JNK »

http://www.welt.de/politik/deutschland/art...n-Tripolis.html

Langsam überlege ich, alle Handlung der Regierung unter dem Thema Witze zu behandeln.
Rösler steht bestellt und nicht abgeholt in Tripolis

Schon wieder eine Panne auf Röslers Reisen: In Italien platzte der Reifen des Flugzeugs, in Tripolis landete der Wirtschaftsminister jetzt auf einem falschen Flughafen.
Das hätte Außen-Guido nicht besser gekonnt!
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Beitrag von Bayernlover »

Electrification @ 14 Oct 2011, 21:50 hat geschrieben: Von mir aus können die Leute auch ihr "von" und "zu" in ihrem Pass behalten, aber öffentlich, wie z. B. in Presseartikeln müssten sie wie alle Normalsterblichen nur mit bürgerlicher Bezeichnung geschrieben werden.
Mit welchem Sinn?
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Beitrag von Autobahn »

@ Galaxy

Nicht überall, wo "von" vor steht, ist auch Adel drin. Der Namenszusatz ist in seiner Ursprünglichen Form dadurch entstanden, weil es früher noch keine Familiennamen gab. Es gab nur Vornamen und zur Unterscheidung, ob es nun Heinz von München oder Heinz von der Autobahn war, wurde diese Namenszusätze gebraucht. In der gleichen Liega spielen auch die Silben am Namensende -inger und -er. Also Heinz Münchinger oder Heinz Autobahner ;)

Der Sohn von Heinz von München, der in Nürnberg zu Welt kam, war Nikolaus, der Sohn von Heinz, der aus München kam. Als er dann später nach Erlangen ging, wurde er dort Nikolaus von Nürnberg (oder Nikolaus Nürnberger) genannt. Oft wurden auch die Berufsbezeichnungen verwendet, Otto von der Mühlen, Karl der Schmied usw.

Mit Einführung der Kirchenbücher, die den Standesämtern voraus ging, wurde der Name dann eingetragen, und wenn Nikolaus von Nürnberg einen Sohn bekam, wurde er dann als Maximilian von Nürnberg in den Kirchenbüchern geführt. Damit sind die Familiennamen zementiert worden. War alles in anderem leichter, als die Namensgebung z.B. im osmanischen/arabischen Raum: Hadschi Halef Omar Ben Hadschi Abul Abbas Ibn Hadschi Dawuhd al Gossarah (Pilger Halef Omar, Sohn des Pilgers Abul Abbas, Enkel des Pilgers Dawuhd aus der Sippe Gossarah)

In den meisten Fällen schliffen sich solche Namenszusätze aber ab. Manchmal wurden sich auch zusammen geschrieben, also z.B. Otto Vondermühlen oder Karl Derschmied.

(Im übrigen gibt es die Namen von der Mühlen und Derschmidt in Deutschland, und das gar nicht mal so wenig und keiner kommt auf die Idee, das es adelige waren!)

Natürlich wurde der Namenszusatz auch vom (so genannten) Adel benutzt. Der vollständige Name von Otto (von) Habsburg-Lothringen lautete: "Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit Franz Joseph Otto Robert Maria Anton Karl Max Heinrich Sixtus Xaver Felix Renatus Ludwig Gaetan Pius Ignatius, Kaiserlicher Prinz, Erzherzog von Österreich, Königlicher Prinz von Ungarn", auf den er dann freilich verzichtete.

Ich habe persönlich nichts mit dem Hype auf Adel zu tun, aber man achte mal bitte darauf, welche Euphorie es immer noch in Deutschland auslöst, wenn sich "gekrönte" Häupter zu einem Staatsbesuch ansagen und welche Raum sie in entsprechenden Boulevardblättern einnehmen.

Für mich heißt "Gutti" einfach nur Karl-Theodor zu Guttenberg, die Holländische Königin Beatrix van Oranien-Nassau und die "Queen" Elisabeth of York. Ich weiß, für Monarchisten ist das defätistisch, aber den "zu, auf und davon" sollte man ihnen lassen. Wir müssen ja nicht wie das kleine Alpenvolk mit Kanonen auf Spatzen schießen.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von Galaxy »

Autobahn @ 17 Oct 2011, 00:25 hat geschrieben: @ Galaxy
@ Galaxy oder @ Electrification?
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