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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ leinfelder

Finnland hat 5.700 Km Eisenbahnstrecken (Quelle: Eisenbahnatlas Schweers & Wall 2011/2012) bei einer Fläche von 338.424 Km². In den Nachbarländern sieht es ähnlich aus. Ob dort überhaupt eine (weitere) Verlagerung auf die Schiene überhaupt möglich ist, kann ich von hier aus nicht beurteilen.

In Deutschland ist die Forderung nach mehr "Güter auf die Schiene" zwar sehr populär, doch stößt der Güterverkehr auf der Schiene mangels Netzausbau schon jetzt an seine Grenzen. Die "Gigaliner" können bei den Volumentonnen eine Entlastung bringen (Volumengewicht = Höhe * Breite * Länge / 6000), denn das Gesamtgewicht bleibt bei 44 Tonnen.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Autobahn @ 10 Nov 2011, 22:56 hat geschrieben: Finnland hat 5.700 Km Eisenbahnstrecken (Quelle: Eisenbahnatlas Schweers & Wall 2011/2012) bei einer Fläche von 338.424 Km². In den Nachbarländern sieht es ähnlich aus. Ob dort überhaupt eine (weitere) Verlagerung auf die Schiene überhaupt möglich ist, kann ich von hier aus nicht beurteilen.
Das kommt ganz darauf an, wie die Bevölkerung verteilt ist. Wenn es so wie in Japan ist, dass das Gros der Bevölkerung wie auf einer Perlenschnur aufgereiht wohnt, ist es relativ einfach. Ist zwischen jedem Haus ein Abstand von 10km, kann man die Bahn getrost abschaffen.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Electrification
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Beitrag von Electrification »

Autobahn @ 10 Nov 2011, 22:56 hat geschrieben: In Deutschland ist die Forderung nach mehr "Güter auf die Schiene" zwar sehr populär, doch stößt der Güterverkehr auf der Schiene mangels Netzausbau schon jetzt an seine Grenzen. Die "Gigaliner" können bei den Volumentonnen eine Entlastung bringen (Volumengewicht = Höhe * Breite * Länge / 6000), denn das Gesamtgewicht bleibt bei 44 Tonnen.
Das liegt aber einzig und alleine an der rückständigen deutschen Verkehrspolitik, mit dem nötigen Willen könnte man die Kapazitäten enorm ausbauen, das wäre allemal wichtiger als irgendwelche Prestigeprojekte die für 10 Leute fünf Minuten sparen.

Der Gigaliner wird nicht nur Straßen zerstören, er wird auch Verkehre verlagern. Es ist falsch zu glauben dass dadurch weniger Lkw unterwegs wären, das Gegenteil ist der Fall, da vor allem der Einzelwagenverkehr per Schiene bedroht ist, da man mit den Preisen kaum mithalten kann.
Hier hilft nur ein schneller Regierungswechsel und das kippen dieser von der Lkw-Mafia unterwanderten Bereichen durchgepeitschten Lobbygefälligkeiten.
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Woodpeckar
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Beitrag von Woodpeckar »

Electrification @ 11 Nov 2011, 12:56 hat geschrieben:Der Gigaliner wird nicht nur Straßen zerstören, er wird auch Verkehre verlagern. Es ist falsch zu glauben dass dadurch weniger Lkw unterwegs wären, das Gegenteil ist der Fall, da vor allem der Einzelwagenverkehr per Schiene bedroht ist, da man mit den Preisen kaum mithalten kann.
Hier hilft nur ein schneller Regierungswechsel und das kippen dieser von der Lkw-Mafia unterwanderten Bereichen durchgepeitschten Lobbygefälligkeiten.
Bei einseitiger und objektiv unbegründeter Bevorzugung eines offenbar ansonsten nicht konkurrenzfähigem Systems "Gütertransport auf der Schiene" wäre es spannend zu ermitteln, welche Formulierungen die Verleumdungs- und Beschimpfungsphrasendreschmaschine dafür ausspucken würde.
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Beitrag von Electrification »

Woodpeckar @ 11 Nov 2011, 13:09 hat geschrieben: Bei einseitiger und objektiv unbegründeter Bevorzugung eines offenbar ansonsten nicht konkurrenzfähigem Systems "Gütertransport auf der Schiene" wäre es spannend zu ermitteln, welche Formulierungen die Verleumdungs- und Beschimpfungsphrasendreschmaschine dafür ausspucken würde.
Wenn man verlagern will geht das nicht ohne Bevorzugung, da man preislich mit der Straße nicht mithalten kann. Wer aber wirklich Verkehr verlagern will und den Verkehrszuwachs ökologisch gestalten, der muss die Vorraussetzungen schaffen.

Optimal wäre z. B. eine Lkw-Maut für alle Straßen, so wie ja auch Trassengebühren für jeden Meter Gleis, auch auf Nebenbahnen, anfallen. Dazu natürlich in einer anderen Größenordnung als jetzt. Die Schweiz zeigt ja u. a. wie man das macht.
Die Mehreinnahmen könnte man für einen massiven Infrastrukturausbau für den Güterverkehr verwenden um die Zuwächse auch transportieren zu können.
Es ist alles eine Frage des Willens.

Jetzt muss man sich eben entscheiden ob man wirklich verlagern will, dann muss man auch so handeln oder ob man den Straßentransport weiter bevorteilen will. Gleiche Bedingungen alleine würden ja schon verlagern helfen, denn momentan ist die Schiene ja benachteiligt, aber ich bin trotzdem für eine Bevorteilung von Schiene und Wasserwegen um den Split weiter zu erhöhen.
Mittelfristig muss das Ziel 25% Schienenverkehrsanteil sein und das ist wirklich kein unrealistisches Ziel und durchaus machbar mit den entsprechenden Ausbaumaßnahmen.

Einzig und alleine der Wille fehlt und dass gewisse Straßenlobbyisten in den bestimmenden Ministerien mehr Einfluss haben als manche denken ist keine Phrase, sondern wurde mir von einigen die aus diesem System kommen bestätigt, aber da wird keiner seinen Job gefährden und das öffentlich zugeben.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Vom Verkehrsminister erwarte ich nicht. Ich erwate auch keine objektiveBewertung wie Güterverkehr am besten zu bewerkstelligen ist.
Der Begriff Oekologie wird doch nur von der Politik verwendet und mehr Steuern zu verlangen...
Wenn wir schon dabei sind müsste auch dem Busverkehr die Nutzung der Strasse mitberechnet werden, dann sähe die Bilanz der Strassenbahn gar nicht so schlecht aus...
Wie gesagt, alles Augenwicherei...LKW Fahrer ist sicherlich kein dankbarer Job, mit einem Mindestlohn sehe es vielleicht da wieder ganz anders aus (mit Vorteilen für den Güterverkehr).
Wenn wir schon dabei sind, müssten die Fluggesellschaften dann auch für die Flughäfen wirklich zahlen und unrentable Flughäfen geschlossen werden...
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Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Und wie will man das machen mit der Maut? Achszähler an jeder Kreuzung installieren? Flächendeckende GPS-Überwachung? Hallo, mal kurz nachdenken? Das ideologische Gefasel hier schon wieder geht mir so auf die Ketten, es ist ja alles so einfach wie man es sich macht...

Die Frage ist auch, ob das System Eisenbahn überhaupt in der Lage ist, diese Verkehrsleistungen im Güterverkehr zu erbringen bzw. dieses Tempo zu liefern. Ohne mich dazu genau zu informieren, werde ich da aber keine Aussage tätigen.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Ähm Jean, es gibt längst eine Flughafengebühr. Die meisten bemerken nur nix davon, weil die in die Flugtickets direkt einberechnet wurde.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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Jean
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Beitrag von Jean »

es gibt längst eine Flughafengebühr.
Das ist mir schon klar. Aber ob diese die tatsächlichen Kosten auch mit berechnet? Die Baukosten müssten da auch mit berechnet werden. Dann würden sich garantiert Flughäfen wie Hof nicht rentieren!
Zum Thema Maut: wieder abschaffen und auf den Sprit verrechnen. Gut, einige werden dann wieder im Ausland tanken, aber wenn man das europaweit macht, dann passt es wieder. :)
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ Electrification

Ich will nicht schon wieder alles durchkauen, warum der LKW gegen die Eisenbahn „gewonnen“ hat. Der wesentliche Punkt, er ist flexibel einsetzbar und kann jeden Punkt erreichen. Die Stärken des Gütertransports auf der Eisenbahn liegen im Massengüterbereich und im kombinierten Verkehr. Und darauf sollte sich die Bahn konzentrieren.

Wie schwer aber der Ausbau der europäischen Gütertransversalen in Deutschland ist, liegt nicht nur am Geld, sondern auch in der Akzeptanz der betroffenen Bevölkerung.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Fichtenmoped
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Beitrag von Fichtenmoped »

Kann sich noch jemand an den finnischen Handyhersteller erinnern?
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wege...t-11525325.html

Interessiert eh nicht, die Produktion wird nach Vietnam verlagert...
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
Electrification
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Beitrag von Electrification »

Autobahn @ 11 Nov 2011, 14:22 hat geschrieben: @ Electrification

Ich will nicht schon wieder alles durchkauen, warum der LKW gegen die Eisenbahn „gewonnen“ hat. Der wesentliche Punkt, er ist flexibel einsetzbar und kann jeden Punkt erreichen. Die Stärken des Gütertransports auf der Eisenbahn liegen im Massengüterbereich und im kombinierten Verkehr. Und darauf sollte sich die Bahn konzentrieren.

Wie schwer aber der Ausbau der europäischen Gütertransversalen in Deutschland ist, liegt nicht nur am Geld, sondern auch in der Akzeptanz der betroffenen Bevölkerung.
@Autobahn

Ich habe von nichts anderem geredet. Eine Anschlussbedienung mit einem Stückgutwagen auf einer kleinen Nebenbahn ist nicht wirtschaftlich, da dürften wir alle einer Meinung sein.
Nichts gegen Lkw-Transporte an sich, die sind genauso notwendig, gerade im Vor- und Nachlauf sowie bei der Feinverteilung, aber über weite Strecken und bei Nichttermingütern ist es sinnvoller dies auf der Schiene zu transportieren oder den Transport zu kombinieren. Vor- und Nachlauf Lkw, Hauptlauf per Schiene oder Wasserweg.

Es gibt aber gerade im Kombiverkehr noch genug Ausbaumöglichkeiten und ein 25%-Marktanteil der Eisenbahn wäre ein gutes und realistisches Ziel wie ich finde. Dazu ist es ein großes Stück, aber es ist nicht unmöglich.
Natürlich muss der Bund dabei aber mehr Gelder zur Verfügung stellen und die Prioritäten klar auf den Kapazitätsausbau gelegt werden.

Die Akzeptanz der deutschen Bevölkerung wirst du für kein Verkehrsprojekt bekommen, weil es zu viele Spießbürger gibt, deren Horizont am eigenen Gartenzaun bei ihren Gartenzwergen aufhört. Man will alles haben, aber not in my backyard.
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Man stelle sich vor, da stehen 30 Doppelcontainer (40 Fuss Länge) in einem Rangier bahnhof in der Näöher von kassel, und die sollem zum Umschlgbahnhof in München-Riem. Und die Bahn sagt dir daß sie zwei Wochen brauchen, um einen Plan zu erstellen, wann der Transport durchgeführt werden kann und zu welchem Preis. Und der Spediteur fragt, um welche Uhrzeit die Container am übernächsten Tag abgeladen werden sollen.

Welchen Weg haben die Container wohl genommen? Richitig, 30 LKw im Convoi...

Vielleicht reichen 30 Container (-> 15 Wagons?) nicht aus, um einen vollständigen Güterzug zu bilden. Vielleicht sind die trassen wirklich so weit ausgereizt, daß man nicht einfach so einen weiteren Zug dazwischen bekommt. Vielleicht können die Dienstpläne der Lokführer nicht schnell genug angepasst werden.

Egal woran es liegt, wenn sich bei der Bahn nicht bald was ändert dann seh ich schwarz für den güterverkehr auf der schiene.
elchris
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Beitrag von elchris »

Fichtenmoped @ 12 Nov 2011, 20:32 hat geschrieben: Kann sich noch jemand an den finnischen Handyhersteller erinnern?
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wege...t-11525325.html

Interessiert eh nicht, die Produktion wird nach Vietnam verlagert...
Die haben die Quittung dafür kassiert, seit Bochum zu ist, gehts mit denen bergab.
LugPaj
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Beitrag von LugPaj »

Jean @ 11 Nov 2011, 14:13 hat geschrieben: Das ist mir schon klar. Aber ob diese die tatsächlichen Kosten auch mit berechnet? Die Baukosten müssten da auch mit berechnet werden. Dann würden sich garantiert Flughäfen wie Hof nicht rentieren!
Flughäfen wie Hof rentieren sich auch nicht, selbst der laufende Betrieb auch nicht.

Bei Großflughäfen wie zB Frankfurt, welcher ja sogar von einem privaten Unternehmen geführt wird, inklusive aller Erweiterungen/Baumaßnahmen, rentiert es sich aber auf jedem Fall. Der Flughafen München bezahlt auch alle seine Erweiterungen mit seinen Einnahmen aus dem laufenden Betrieb.
[font=Courier]Für eine Privatisierung der Bahn ohne Netz[/font]
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Beitrag von Cloakmaster »

Auch der Flughafen in Hof ist nicht vom Baum gefallen. Am heutigen Standort wurde er in den 50er Jahren gebaut, und bis in die 90er rein gab es dort einen durchaus regelmässigen Charterverkehr, und auch einige Linnienverbindungen. Nur wurden die gängigen Flugzeugmuster immer grösser, und ebenso die Anforderungen an die Sicherheit, und damit einhergehend an die Reserven, was die Startbahnlänge angeht. Diese ist aber in Hof nicht von selbst mitgewachsen, und so kann eine moderne Boeing 737 nicht mehr voll beladen von Hof aus starten, wogegen die früher üblichen, kleineren Muster damit keine Probleme hatten. Bremen hatte das gleiche Problem, nur mit dem Vorteil einer Flugzeugwerft am Orte und dem damit verbundenen Druck, die Startbahn zügig auszubauen, damit der Flugplatz auch mit grösseren und modernenem Fluggerät weiter angeflogen werden kann. Zudem hatte Bremen auch noch Geld, da die Quellen Bremer Vulkan, AG Weser, Eduscho etc noch kräftig sprudelten. Würde ein derartiger Ausbau heute nötig werden, gäbe es wesentlich mehr Probleme.

Die hat man in Hof einfach verpennt. In den 90ern fielen die Zonenrand-Förderugnen weg, und damit war erstmal Ebbe in der Haushaltskasse. Somit konnte man einen zügigen Ausbau nicht mehr finanziell stemmen, und inzwischen sind die meisten eben abgewandert, weil sie mit ihrem heutigen Standard-Gerät auf der kurzen Piste von vorgestern einfach nicht mehr kostendeckend operieren können.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Ich nehme im Fall Hof einfach mal an, ohne die Zonenrandförderung etc hätten auch damals die paar Chartermaschinen keinen kostendeckenden Betrieb erlaubt.
So stark sind die Anforderungen nicht gestiegen. Klar sind sie evtl um Faktor 2 oder so gestiegen aber nicht um Faktor 10.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
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Electrification
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Beitrag von Electrification »

Der Flughafen in Hof ist nicht nur ökologisch absolut unsinnig, auch wirtschaftlich nicht zu rechtfertigen (wie Altenburg übrigens auch).

Es ist dafür zu sorgen dass die Region um Hof schnell mit den Flughäfen Nürnberg und Halle/Leipzig verbunden werden, die so weit nicht weg sind.
Ich bin immer noch der Meinung dass Bayern nur zwei Flughäfen braucht, München und Nürnberg. Diese müssten dann aus jeder Region gut erreichbar sein und gestärkt werden.

Es ist schon unglaublich dass der Flugverkehr von Hof mit Steuergeldern subventioniert wird (mit Daseinsvorsorge hat das nichts zu tun), für ein paar Geschäftsreisende die auch mit dem Mietwagen zum nächsten Flughafen düsen könnten bzw. sich da hinfahren lassen könnten.
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Wie gesagt: HOQ hat viele Jahre gut funktioniert. Nur tut er das eben jetzt nicht mehr, und damit ist es an der Zeit, HOQ aus den Flugplänen der Airliens zu streichen. Die Geschäftsleute kommen auch mit dem an Startbahn aus, was vorhanden ist, und können auch sicher das GEld auftreiben, um als Flugplatz ohne Linien/Charterverkehr überleben zu können, wie zB Eggenfelden.

Ähnliches Beispiel Augsburg: AGB hat zu Zeiten einer unabhängigen Augsburg Airways funktioniert, trotz Nähe zu MUC. Erst als die Haindls nicht mehr wollten, und von LH geschluckt wurden, wurden die Flüge nach MUC geholt, um im Netzverbung der LH ihre Netzwirkung entfalten zu können. Auch hier ist der Zug für Lienen/Charterverkehr abgefahren. Dennoch lebt der Flugplatz durchaus weiter, und das ohne am öffentlichen Tropf zu hängen.

Mit dem richtigen Konzept und dem richtigen Klientel kann auch ein kleiner Flugplatz durchaus tragfähig sein. Nur macht es einfach keinen Sinn, einen Flugplatz, der seine wirtschaftliche Tragfähigkeit verloren hat massiv auszubauen, und zu hoffen, daß mit der zu erlangenden Grösse die Tragfähigkeit zurück kommt. Dazu hat die REgion einfach nicht genug eigene Zugkraft.

Altenburg - naja war halt ein Versuch. Der Platz war da, also war es nicht schwer, hier was zu versuchen. Nur hat es eben nicht funktioniert. Memmingerberg ist für mich auch so eine Versuchsblase. , Weeze/Niederrhein ebenso Nur scheint es dort etwas besser zu funktionieren.
Electrification
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Beitrag von Electrification »

Ökologisch sind die Kleinflughäfen der absolute Wahnsinn und Zeichen einer verfehlten Verkehrspolitik.
Ich bleibe dabei, in Bayern reichen zwei zivile Verkehrsflughäfen.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Cloakmaster @ 23 Nov 2011, 17:29 hat geschrieben: HOQ

[..]

AGB
Wäre es vielleicht möglich in einem Eisenbahnforum allgemein verständliche Bezeichnungen zu verwenden?... Bei HOQ musste ich erstmal einige Beiträge zurücklesen um festzustellen was damit gemeint ist.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Cloakmaster »

Was dem Eisenbahner sein DS100, ist dem Airliner sein IATA-Code.

HOQ = Hof Airport
AGB = Augsburg Airport
MUC = München Airport & Region München (ja, da gibt es einen Unterschied!)
NUE = Nürnberg Flughafen
FMM= Memmingerberg/Allgäu
FDH = Friedrichshafen

sollte eigentlich auch aus dem Zusammenhang noch erkennbar sein.

Es sind ja auch nur zwei Verkehrsflughäfen: MUC und NUE

Hof, Augsburg, Memmingerberg etc sind "Verkehrslandeplätze", und keine "Verkehrsflughäfen", wobei der Unterschied eher marginal ist.

Liegt Friedrichshafen eigentlich noch in Bayern? Für mich ist das schon Ba-Wü, aber ganz sicher bin ich mir da grad nicht.

Was hast du gegen z.B. den Flugplatz in Eggenfelden? Das meiste, was da so fliegt, fällt unter Sport&Freizeitvergnügen. Lass sie doch, so lang es keine Steuergelder kostet.

Man könnte doch auch sagen, wozu hält die DB in Pasing und M-Ost? Hbf reicht doch für alles was oberhalb der S-Bahn ist.
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Beitrag von 146225 »

Cloakmaster @ 23 Nov 2011, 20:17 hat geschrieben: Liegt Friedrichshafen eigentlich noch in Bayern? Für mich ist das schon Ba-Wü, aber ganz sicher bin ich mir da grad nicht.
Friedrichshafen ist in Baden-Württemberg - und [acronym title="TFFL: Friedrichshafen Flughafen <Hp>"]TFFL[/acronym] auch.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Cloakmaster @ 23 Nov 2011, 20:17 hat geschrieben: Was dem Eisenbahner sein DS100, ist dem Airliner sein IATA-Code.
Wir sind hier aber in einem Eisenbahnforum und nicht in einem Airlineforum, und hier erwarte ich dass die Ortsnamen ausgeschrieben werden.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Cloakmaster »

Muss ich in Zukunft auch immer "Hauptbahnhof" schreiben, oder ist der "Hbf" noch erlaubt? Ok, das ist wenigsntes Bahn. aber dann verbitte ich mir auch in Zukunft, die Bayrische Landeshaputstat auf das schnöde Autokennzeichen "M" unzulässig zu verkürzen, schliesslich sind wir hier ja ein Eisenbahnforum, und kein Autobahnforum.

Boris, Abkürzungen werden den Leuten geläufig, die sie ständig nutzen. Für mich ist es ziemlich selbstverständlich, statt München nur MUC zu schreiben, statt Nürnberg nur NUE, statt Berlin BER usw.

Und gerade wenn man explizit auf einen bestimmten Flughafen Bezug nimmt, haben die Finger schneller den 3-Buchstaben-Code getippt, als ich "Hof" gedacht habe - was ja sinnigerweise ebenfalls nur 3 Buchstaben sind.

Auch in einem Eisenbahnforum sollte es möglich sein, ein wenig über den Tellerrand zu schauen, zum Beispiel auf andere Verkehrsträger.

Übrigens sind die IATA-Codes ja kein Monopol der Zivilluftfahrt. ZAQ ist zB der Code für Nürnberg Hauptbahnhof, XIT steht für Leipzig Hbf, QKU = Bahnhof Köln-Deutz usw.
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Beitrag von Electrification »

Luftfahrtabkürzungen haben hier im Forum nichts verloren. Ich gehe auch nicht in ein Flugzeugforum und verwende Begriffe wie MH oder NN.

Ob jemand Landkreiskürzel verwendet ist jedem selbst überlassen, nur sind diese Abkürzungen meist jedem geläufig, für die DS100-Begriffe gibt es eine Erklärung wenn man mit dem Mauszeiger draufgeht, aber IATA-Abkürzungen kennen die wenigsten und interessieren in einem Eisenbahnforum auch nicht.

Wenn du also deine geliebten IATA-Abkürzungen nutzen willst, es gibt sicher genug Foren wo du das ausleben kannst. ;)
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Beitrag von Cloakmaster »

Es geht weniger um geliebt, sondern einfach um gewohnt. Klar ist das Eisenbahnforum primär auf Eisenbahn ausgereichtet. Aber dieses Draufeingeschlage auf alles, was nicht-Bahnmässig ist, ist einfach unwürdig.

Aber nein, einfach mal schön blind drauf eindreschen, das ist alles unnötig, die Leute sollen doch Bahn fahren, Basta! Wie kann man nur in einem Eisenbahnforum so dreist sein, und sich mit anderen Verkehrsträgern als der Eisenbahn auskennen? Fordere doch gleich daß man sämtliche Autobahnen mit Erde zuschütten soll, um in Zukunft Pilze zu züchten, damit sie alle brav Bahn fahren.

Das Titelthema hier lautet "Wirtschaft", und Luftverkehr ist sicher Teil der Wirtschaft. Dort sollte es nicht nur möglich sein, sich sachlich mit diesem Wirtschaftsthema auseinadner zu setzten, es wäre weiterhin föderlich, wenn man Fachbegriffe nicht verteufeln und verbieten würde, nur weil sie nicht im Bahn-Horizont auftauchen.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Die Entscheidung, dass wir kein Flugzeugforum sind, hat nichts mit unwürdiger Einschlägerei auf alles was nicht Bahn ist zu tun, sondern ist eine Entscheidung, dass wir bei unserem Kernbereich bleiben wollen. Und was das Auswendiglernen von IATA-Codes mit "über den Tellerrand schauen" zu tun hat verstehe ich erst recht nicht.

IATA-Codes und Fachbegriffe der Luftfahrt gehören in einem Eisenbahnforum nicht zu den Dingen, die man bei anderen Lesern voraussetzen kann - was gibt es da groß zu diskutieren?

Und das Bahnhöfe IATA-Codes haben ist genauso irrelevant, das kann man hier einfach nicht als Wissen voraussetzen. Und damit Ende der Diskussion.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Cloakmaster »

Es ist schon bezeichnend, daß, wenn man gerade auf Autos zu sprechen kommt, Fachbegriffe und Abkürzugnen auus dem Strassenverkehr als selbtverständlich akzeptiert werden.
Als es um die Banken ging, wurde mit Bank-Fachbegriffen und Abkürzugnen um sich geworfen, das mir schwindelig wurde - und mein Bruder ist Banker, so daß ich zumindest rudimentär schon mit den Banker-Begriffen "gefüttert" wurde.
Auch hier wurde das als selbstverständlich hingenommen.

Aber wehe, wehe, man nähert sich dem "pöhsen" Themenbereich, Das geht ja mal gaaaaaaar nicht, Nein, Pfui, Aus! Keine Diskussion, bist du wohl still du unerzogenes Bürscchchen...

Und all das nur, weil ich aus purer Gewohnheit ein Q statt einem F getippt habe. Tsts.
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Beitrag von Bayernlover »

Es geht nicht um den Themenbereich, es geht um die Tatsache, dass hier vielleicht 5% aller Leute wissen, was diese Codes bedeuten. Das ist zwar bei den ds100 nicht anders, dort habe ich das aber auch schon angejammert, mittlerweile ist es weniger geworden.
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