Allgemeine Diskussion über Politik in Deutschland
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Das ganz grundsätzliche Problem das du hier in meinen Augen übersiehst ist, dass Diebstahl (im rechtlichen Sinne - es mag da emotionale Komponenten geben, aber das wäre dann ein anderes Delikt) ein grundsätzlich reversibles Delikt ist, sei es z.B. durch Rückgabe der Sache, Entschädigung, Neubeschaffung, etc. Körperverletzung, Folter oder gar Mord sind das allerdings nicht, da ist der Schaden angerichtet und kann im materiellen und moralischen Sinne auch nicht wieder auf den status quo ante zurückgeführt werden.Galaxy @ 5 Dec 2011, 00:28 hat geschrieben:DumbShitAward @ 4 Dec 2011, 23:36 hat geschrieben:Du forderst ernsthaft Gefängnisstrafen bei einfachem Diebstahl?! Dir ist aber schon klar, dass es sich dabei um ein vergleichsweise harmloses Delikt handelt, oder?
Sinn des Strafvollzugs in welcher Form auch immer ist die Resozialisierung und nicht das Befriedigen von Rachegelüsten der Bevölkerung. Das deutsche Strafrecht ist von punktuellen Ausnahmen abgesehen recht ausgewogen und eine Höchststrafe von 5 Jahren bei einem reinen Eigentumsdelikt als "lasch" zu bezeichnen ist allenfalls Bildzeitungsniveau und zeugt nicht wirklich von Verständnis des Rechts im Allgemeinen.
Ja.
Und ich bin überrascht das dies dich so anstößt. Ich darf erinnern das Eigentum ein Grundrecht ist, d.h. auf einer Stufe mit Meinungsfreiheit, und Religionsfreiheit. Eigentum ist in der UN-Menschenrechtscharta als Menschenrecht definiert.
[...]
Sinn des Strafrechts ist zwar auch die Resozialisierung (die oft nicht funktioniert), der Täter soll jedoch auch bestraft werden, und andere sollen abgeschreckt werden.
Deine Menschenrechtsargumentation zieht hier also überhaupt nicht, denn ansonsten müsstest du auch Beleidigungen mit hohen Haftstrafen ahnden, denn §185 StGB stützt sich schließlich auch auf Art. 1 GG und ist somit ein Menschenrecht - in der Realität ist Beleidigung nicht mal ein Offizialdelikt und die Höchststrafe ist im einfachen Fall nicht einmal mit Haft verbunden (praktisch handelt es sich ohnehin immer um Geldstrafen).
Dementsprechend werden solche Eigentumsdelikte auch weniger hart bestraft als Taten gegen Leib und Leben und bei einfach gelagertem Diebstahl (z.B. Wohnung ausgeräumt) mit dem gleichen Maß zu messen wie bei vorsätzlicher Körperverletzung zu messen ist schlicht und ergreifend unverhältnismäßig. Für alles andere gibt es das Zivilverfahren, das interessiert das Strafrecht aber nicht.
Die Höchsstrafe bei Diebstahl beträgt fünf Jahre, ergo müssen besonders schwere Fälle auch so geahndet werden, was in der Praxis auch geschieht. Im Umkehrschluss kann man einen Ersttäter im Falle des einfachen Diebstahls kaum zu mehr als 24 Monaten Freiheitsentzug verurteilen, ohne den Verhältnismäßigkeitsgrundsatz mit Füßen zu treten und bei Ersttätern wird eine Strafe von unter 2 Jahren grundsätzlich erst mal zur Bewährung ausgesetzt (so nicht hindernde Gründe eintreten).
Natürlich funktioniert die Resozialisierung nicht immer, das hat ja keiner behauptet, aber schau dir mal die Resozialisierungsquoten in Ländern mit "immer-feste-druff"-Systemen an, die ist um ein Vielfaches geringer als diejenigen in pragmatischen Rechtssystemen - von den entstehenden Kosten ganz zu schweigen.
Selbst wenn jemand mit Bewährung "davon kommt", wieso implizierst du dann, dass es sich hierbei nicht um eine Strafe handelt? Die Bewährung alleine schränkt den Verurteilten ja schon in seinen Bürgerrechten ein (z.B. nur noch bedingte Freizügigkeit) und, dass eine Bewährungsstrafe komplett ohne sonstige Auflagen wie Geldstrafen oder gemeinnütziger Arbeit verbunden ist wenn überhaupt die krasse Ausnahme.
Die Wirksamkeit der Idee der Abschreckung durch möglichst harte und drakonische Strafen ist in keiner Weise bewiesen und schon aus gesundem Menschenverstand stellen sich erhebliche Zweifel an der grundsätzlichen Wirksamkeit, da meist die Beweggründe für die Tat jeglicher Strafandrohung überlegen sind.
Einzige Konsequenz ist, dass die Zahl derer bei denen es sich um Erst- und Einfachtäter gehandelt hat und nun völlig überzogen bestraft werden in den Himmel schießt.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB
Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Das Problem ist doch dass Kleinkriminelle oftmals in der Haft auch an die falschen Leute geraten und dadurch erst richtig ihre Karriere durchstarten. Natürlich muss Diebstahl auch bestraft werden, aber solange kein Mensch zu schaden gekommen ist, muss man hier alternative Methoden suchen, z. B. soziale Arbeit. Es gibt so viele Tätigkeiten die nicht gerne gemacht werden, dann muss der betroffene eben mal über einige Zeit vollgesprühte Züge reinigen, beim Bauhof Straßen reinigen etc.
Ich denke das führt mehr zum nachdenken und hilft mehr.
Ich denke das führt mehr zum nachdenken und hilft mehr.
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/bewaeh...etrug-1.1228223Weil ein Student bei seinem Bafög-Antrag ein Sparbuch verschwiegen hat, hat ihn nun ein Gericht zu einer sechsmonatigen Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt. Ein drastisches Strafmaß - und das, obwohl der Student von einem Versehen spricht.
Er hätte sagen sollen, dass er "den Überblick" aufgrund seiner Belastung "für Deutschland" verloren hatte, dann wäre er mit einer Geldstrafe davon gekommen! Wieso ist in diesem Land die Strafe für geistigen Betrug ein Furz und sobald es Betrug von Geld und Eigentum geht, ist man ein Schwerverbrecher?
Hier läuft es schief! Das erinnert mich an Hagen Rether:
http://www.youtube.com/watch?v=-vIzFrgfSc4 (Ab 2:53)
Es kotzt mich an.[...] da haben wir in Deutschland ein massives Mentalitätsproblem, weil Eigentumsdelikte viel härter geahndet werden als Personendelikte.[...] Wussten Sie zum Beispiel, dass man, wenn man einen Polizisten schlägt, für zwei Jahre in den Knast kommen kann, wenn man aber ein Polizeiauto demoliert, für fünf Jahre?
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Wenn man gerade das BürgerForum auf BR gesehen hat, dann kann man auch nur Skandale aufdecken.
So ist es ein Unding dass Leute die sich rechten Demonstranten in den Weg stellen von der Polizei erkennungsdienstlich bearbeitet werden. Da werden scheinbar keine Spielräume genutzt und da wird sogar mit Fotos Jagd auf Bürger gemacht die gegen Rechts demonstrieren. Da stimmt doch was nicht, auch wenn man weiß dass bei der Polizei genug sind die auf dem rechten Auge blind sind.
Dazu werden Demonstranten in die linksextreme Ecke gestellt und damit ein falsches Bild erzeugt.
Auch Gerichte scheinen ihre Spielräume nicht auszureizen wie man sieht, ob da nicht auch der eine oder andere eine heimliche rechte Sympathie hat?
So ist es ein Unding dass Leute die sich rechten Demonstranten in den Weg stellen von der Polizei erkennungsdienstlich bearbeitet werden. Da werden scheinbar keine Spielräume genutzt und da wird sogar mit Fotos Jagd auf Bürger gemacht die gegen Rechts demonstrieren. Da stimmt doch was nicht, auch wenn man weiß dass bei der Polizei genug sind die auf dem rechten Auge blind sind.
Dazu werden Demonstranten in die linksextreme Ecke gestellt und damit ein falsches Bild erzeugt.
Auch Gerichte scheinen ihre Spielräume nicht auszureizen wie man sieht, ob da nicht auch der eine oder andere eine heimliche rechte Sympathie hat?
Es werden von Gesetzes wegen auch solche Leute erkennungsdienstlich behandelt, die sich "linken" Demonstranten in den Weg stellen.Electrification @ 7 Dec 2011, 21:06 hat geschrieben:So ist es ein Unding dass Leute die sich rechten Demonstranten in den Weg stellen von der Polizei erkennungsdienstlich bearbeitet werden. ....
Das Demonstrationsrecht ist ein Menschenrecht, aber:
Rechtslexikon24.net @ , hat geschrieben:Demonstrationsrecht
I. Die Freiheit, eine Demonstration zu veranstalten oder daran teilzunehmen (Versammlung, Versammlungsfreiheit).
II. Die Gesamtheit der Rechtssätze, die die Demonstration betreffen (Art. 5 und 8 GG, Versammlungsgesetz sowie das sogenannte Demonstrationsstrafrecht, auf das der Begriff fälschlich oft verengt wird). Das Demonstrationsstrafrecht umfaßt die Straftaten, die häufig im Zusammenhang mit Demonstrationen begangen werden. Strafbar sind insbes. die Störung von Demonstrationen, die Abhaltung verbotener oder nicht angemeldeter Demonstrationen, das Mitführen von Waffen, das Tragen von Uniform (Ausn. für Jugendverbände möglich) sowie -? Widerstand gegen die Staatsgewalt und Landfriedensbruch. Eine Ordnungswidrigkeit begeht, wer sich einer öffentlichen Ansammlung anschließt oder sich nicht aus ihr entfernt, obwohl ein Hoheitsträger die Menge dreimal rechtmäßig aufgefordert hat, auseinanderzugehen. Nicht verboten sind passive Bewaffnung und Vermummung (die allerdings im Einzelfall von der Verwaltungsbehörde untersagt werden können).
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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In der Diskussion sind Polizisten mit Fotos von Demonstranten für die Demokratie in Gasthöfe und zum Bürgermeister damit diese die Leute identifizieren sollen. Warum sollten diese die Leute verraten die für Demokratie und Freiheit kämpfen?
Es besteht immer die Möglichkeit Fingerspitzengefühl walten zu lassen, ein gewisser Spielraum besteht. Das mit den Fotos ist überzogen und wer da so mit Nachdruck die Leute sucht, der hat leichte Rechtssympathien.
Es gibt nicht wenige im Polizeibereich die die Rechtsextremen verharmlosen!
Da werden gegen Pfarrer, Bürgermeister und andere Leute Verfahren eingeleitet. Teilweise wurden für Jugendliche Nachteile bei Bewerbungen erwartet. Weil sie sich gegen Extremismus engagieren. So wird Zivilcourage erfolgreich gestört.
Es gab schon viele Berichte die gezeigt haben wie viele Steine der Staat den Bürgern in den Weg legt die sich gegen Rechtsextreme wehren wollen.
Es besteht immer die Möglichkeit Fingerspitzengefühl walten zu lassen, ein gewisser Spielraum besteht. Das mit den Fotos ist überzogen und wer da so mit Nachdruck die Leute sucht, der hat leichte Rechtssympathien.
Es gibt nicht wenige im Polizeibereich die die Rechtsextremen verharmlosen!
Da werden gegen Pfarrer, Bürgermeister und andere Leute Verfahren eingeleitet. Teilweise wurden für Jugendliche Nachteile bei Bewerbungen erwartet. Weil sie sich gegen Extremismus engagieren. So wird Zivilcourage erfolgreich gestört.
Es gab schon viele Berichte die gezeigt haben wie viele Steine der Staat den Bürgern in den Weg legt die sich gegen Rechtsextreme wehren wollen.
Wer stellt sich denn bei solchen Demos in den Weg? Doch keine Demokraten. Das ist ein Apfel-Birne-Vergleich.Es werden von Gesetzes wegen auch solche Leute erkennungsdienstlich behandelt, die sich "linken" Demonstranten in den Weg stellen.
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Hier mal ein Beitrag des Magazins "Fakt" wo leider die Intoleranz einer mecklenburg-vorpommerischen Gemeinde deutlich wird. Einfach nur traurig. Diese Gemeinde profitiert von den polnischen Neubürgern, erhält sich somit Infrastruktur und erlebt einen Aufschwung und die Bürger begegnen dem mit kleingeistigen Vorurteilen.
Kein Austausch, keine Kommunikation
Da gibt es einen deutsch-polnischen Kindergarten und die polnischen Eltern lassen ihre Kinder zweisprachig aufwachsen, aber viele deutsche Familien wollen nicht dass die Kinder polnisch lernen, obwohl das für das zukünftige Leben wichtig ist.
Die Mutter in dem Beitrag wirkte auch sehr komisch, wo ist das Problem wenn das Kind auch polnisch kann?
Das könnte die Vorzeigegemeinde für gutes Zusammenleben sein und was macht man draus? Es ist eine Schande.
Kein Austausch, keine Kommunikation
Da gibt es einen deutsch-polnischen Kindergarten und die polnischen Eltern lassen ihre Kinder zweisprachig aufwachsen, aber viele deutsche Familien wollen nicht dass die Kinder polnisch lernen, obwohl das für das zukünftige Leben wichtig ist.
Die Mutter in dem Beitrag wirkte auch sehr komisch, wo ist das Problem wenn das Kind auch polnisch kann?
Das könnte die Vorzeigegemeinde für gutes Zusammenleben sein und was macht man draus? Es ist eine Schande.
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Das ist nicht das Kriterium, Fakt ist, das jegliche Demonstration (sofern sie genehmigt ist) frei von Störungen bleibt bzw. nach Gesetz frei zu bleiben muss.Electrification @ 8 Dec 2011, 00:13 hat geschrieben:Wer stellt sich denn bei solchen Demos in den Weg? Doch keine Demokraten. Das ist ein Apfel-Birne-Vergleich.Es werden von Gesetzes wegen auch solche Leute erkennungsdienstlich behandelt, die sich "linken" Demonstranten in den Weg stellen.
Achtung: Ich neige nicht zu rechtem Gedankengut! , allerdings auch nicht zu linkem.
Wenn eine Horde Neonazis durch die Straßen zieht (und dabei keine verfassungsfeindlichen Symbole zeigt oder verfassungsfeindlichen Parolen ruft), ist das ihr verfassungsmäßiges Recht. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Ziel der Organisation verfassungsrechtlich fragwürdig ist.
Wenn eine Horde des "Autonomen Blocks" durch die Straßen zieht (und dabei keine verfassungsfeindlichen Symbole zeigt oder verfassungsfeindlichen Parolen ruft), ist das ihr verfassungsmäßiges Recht. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Ziel der Organisation verfassungsrechtlich fragwürdig ist.
Wenn eine Gruppe linker Demonstranten durch die Straßen zieht (und dabei keine verfassungsfeindlichen Symbole zeigt oder verfassungsfeindlichen Parolen ruft), ist das ihr verfassungsmäßiges Recht. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Ziel der Organisation verfassungsrechtlich fragwürdig ist.
Wenn eine Gruppe von Demonstranten durch die Straßen zieht (und dabei keine verfassungsfeindlichen Symbole zeigt oder verfassungsfeindlichen Parolen ruft), ist das ihr verfassungsmäßiges Recht. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Ziel der Organisation verfassungsrechtlich fragwürdig ist.
Nun ist es für alle anderen Gruppen außer den Neonazis in Deutschland schwer, sich verfassungsfeindlicher Symbole oder Parolen zu bedienen. Bei dem "Autonomen Block" bin ich mir aber ziemlich sicher, das sie antidemokratische und verfassungsfeindliche Ziele verfolgt.
Aber welcher Aufschrei würde durch die Presse und die Bevölkerung gehen, wenn sich Rechte einer linken oder demokratischen Demonstration in den Weg stellen würden? Und da muss die Polizei auch ebenso hart durchgreifen. Und sie wird es auch tun.
Doch (leider) sind die Rechten nicht so blöd, das zu tun und die Linken (und andere Nichtnazis) sind (leider) so blöd, das zu machen :ph34r:
Wir hatten dies ja schon mal in Deutschland. "SA" und "Rotfront" lieferten sich einen erbitterten Kampf. Aber damals war der Staat schwach und die Gesetzgebung und die Polizei dahin gehend mangelhaft. Seien wir froh, dass wir nach dem II. Weltkrieg eine vernünftige Verfassung bekommen haben.
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Auch da ist wieder der Ansatz dass es beim Verbot von nichtdemokratischen Demos auch einen gewissen Handlungsspielraum gibt, der nicht immer genutzt wird. Sympathie? Nimmt man es zu genau?Autobahn hat geschrieben: Das ist nicht das Kriterium, Fakt ist, das jegliche Demonstration (sofern sie genehmigt ist) frei von Störungen bleibt bzw. nach Gesetz frei zu bleiben muss.
Du willst mir letzteres hoffentlich nicht unterstellen.Autobahn hat geschrieben: Achtung: Ich neige nicht zu rechtem Gedankengut! , allerdings auch nicht zu linkem.
Extremismus ist immer schlimm, für das Ansehen unseres Landes ist der rechte Extremismus aber schädlicher und für die Bürger insgesamt gefährlich. Man kann ja mal die Todesopfer der letzten 20 Jahre vergleichen.
Es geht darum dass Aktionsbündnisse gegen Rechts vom Staat gegängelt werden und wo Verfahren eingeleitet werden, obwohl es oftmals Fälle sind wo man Handlungsspielraum hätte. Schon einige male wurden so übereifrige Beamte (wohl mit einem starken rechten Arm) von den Vorgesetzten ausgebremst. Es geht hier nicht um Extremisten, die stellen sich auch nicht einfach friedlich in den Weg, die sind auf Krawall aus, es geht um Demokraten aus Kirche, Politik und aus dem Bürgertum, aus der Mitte und wer gegen die ermittelt sympathisiert meiner Meinung nach mit rechtem Gedankengut, denn der Handlungsspielraum ist diesen Personen durchaus bewusst, wird aber nicht immer genutzt.
Das ist durchaus richtig. Ich habe allerdings nur den rechtlichen Rahmen beleuchtet.Electrification @ 8 Dec 2011, 01:37 hat geschrieben:Auch da ist wieder der Ansatz dass es beim Verbot von nichtdemokratischen Demos auch einen gewissen Handlungsspielraum gibt, der nicht immer genutzt wird. Sympathie? Nimmt man es zu genau?
Dir ist aber sicher bewusst, das viele rechte Demonstrationen erst nach richterlicher Genehmigung erfolgten, obwohl die Ordnungsbehörden dagegen waren. Und dabei stützten sich die Richter auf die Verfassung. Ob ihnen wohl dabei wahr, ist nicht ergründet. Aber auch ein tendenziell "linker" Richter kann sich nicht über das Gesetz stellen.
Mir gehen die Demos auch auf den S..., vor allem, weil sie meist nichts bringen.
Aber beruhige Dich mal, Rechte wie Linke gibt es in allen Ländern der Welt. Und in keinem Land wird darüber soviel Aufhebens gemacht, wie in Deutschland.
P.S.: Ich unterstelle Dir natürlich nichts!
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Tja, in Deutschland ist der Wurm drin! Das zeigt das Verhältniss der Strafen die in den letzten Tagen verhängt wurden:
http://www.heise.de/tp/blogs/8/150991
Bafög zu Unrecht erhalten: 6Monate Haft auf Bewährung, 100Stunden gemeinnützige Arbeit, 13.000Euro vom Bafög müssen zurückgezahlt werden
(Der Fall ist weiter oben schon erwähnt worden!)
Der Betreiber einer illegalen Platform, wo Filme gestreamt worden: 3Jahre Haft
Ein Mensch wird wegen 20Cent (0,20 Euro) so zusammengeschlagen das er ins Koma fällt und später stirbt: 2Jahre Haft... auf Bewährung! :blink:
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Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!
Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Die sich einzigst selbst großzügig zugestandene Fähigkeit, aus bruchstückhaften Medieninformationen ein der Tat und Schuld angemessenes Urteil zu fällen, und gleichzeitig pauschalisierende Urteilsschelte zu betreiben, macht aus dem Land der Dichter und Denker das Land der Richter und Henker.Fichtenmoped @ 8 Dec 2011, 13:27 hat geschrieben:Tja, in Deutschland ist der Wurm drin! Das zeigt das Verhältniss der Strafen die in den letzten Tagen verhängt wurden:
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Die Verhältnismäßigkeit stimmt hier absolut nicht.Fichtenmoped @ 8 Dec 2011, 13:27 hat geschrieben: Tja, in Deutschland ist der Wurm drin! Das zeigt das Verhältniss der Strafen die in den letzten Tagen verhängt wurden:
http://www.heise.de/tp/blogs/8/150991
Bafög zu Unrecht erhalten: 6Monate Haft auf Bewährung, 100Stunden gemeinnützige Arbeit, 13.000Euro vom Bafög müssen zurückgezahlt werden
(Der Fall ist weiter oben schon erwähnt worden!)
Der Betreiber einer illegalen Platform, wo Filme gestreamt worden: 3Jahre Haft
Ein Mensch wird wegen 20Cent (0,20 Euro) so zusammengeschlagen das er ins Koma fällt und später stirbt: 2Jahre Haft... auf Bewährung! :blink:
Jeder Angriff auf die Gesundheit eines Menschen ist schlimmer zu bewerten als irgendwelche lächerlichen finanziellen Schäden oder sonstige materielle Delikte.
Wie kann man 6 Monate auf Bewährung bekommen weil Bafög zu unrecht erhalten wurde? Hilft da keine schlechte Kindheit oder eine Alkoholisierung?
Ich meine mit 100 Stunden gemeinnütziger Arbeit und der Geldstrafe wäre es ok gewesen, so zerstört man ein Leben, denn das kommt ins Führungszeugnis, wegen so einer Lapalie!
Wie man bei Totschlag eine Bewährungsstrafe ausstellen kann ist unverständlich. Das menschliche Leben ist das höchste Gut und dann sowas. Da setzt doch nie und nimmer ein Lerneffekt ein, sondern die Erkenntnis, ich kann machen was ich will.
Leider sind ja Dinge wie Alkohol strafmildernd, was ich überhaupt nicht verstehe.
Einzig und alleine beim Betreiber der illegalen Plattform verstehe ich nicht wieso der hier aufgezeichnet wird. Die 3 Jahre sind ok, nur im Verhältnis zum Totschläger natürlich aberwitzig.
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Nur weil ich ein hartes durchgreifen bei Eigentumsdelikten fordere, heißt es ja noch lange nicht das ich bei Tötungs- und Verletzungsdelikte Nachlässigkeit predige. Ich stimme allen hier 100% zu das hier mehr gesehen sollte. Das StGB erlaubt nach §212, und §211 Freiheitsstrafen bis Lebenslänglich. In der Realität ist das reine Poesie. Da hat das BVerfG ordentlich mitgewirkt.
Das ist beleidigend formuliert, genau so wie der Der Spiegel Artikel selbst. Die forscher relativieren das ganze doch selber im Artikel.Electrification @ 8 Dec 2011, 15:42 hat geschrieben:Mal wieder ein interessanter Link:
Mythos Jungunternehmer - Arrogant, machthungrig, skrupellos
" Wir erforschen lediglich erhöhte Ausprägungen von Persönlichkeitseigenschaften, die jeder mehr oder weniger stark in sich trägt..... Ein bisschen Narzissmus ist in jedem Menschen, auch der Wunsch nach Status oder Geld, ebenso Ehrgeiz und eine gewisse Aggression."
Das Firmengründer keine Schäfchen, sondern eher Alpha-Wölfe sind ist klar, sonst würden sie scheitern. Das heißt aber noch lange nicht das sie arrogant, oder skrupellos sind.
Und ja, wie brauchen mehr Firmengründer.
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Totschlag ist ein Delikt das für alles von nicht sauber nachweisbarer Notwehr über Affekthandlungen bishin zu de facto Morden ohne qualifizierendes Motiv läuft, da gibt es nunmal Unterschiede.Electrification @ 8 Dec 2011, 14:14 hat geschrieben: Wie man bei Totschlag eine Bewährungsstrafe ausstellen kann ist unverständlich. Das menschliche Leben ist das höchste Gut und dann sowas. Da setzt doch nie und nimmer ein Lerneffekt ein, sondern die Erkenntnis, ich kann machen was ich will.
Leider sind ja Dinge wie Alkohol strafmildernd, was ich überhaupt nicht verstehe.
Du kannst aus einer Wirtshausschlägerei bei der jemand bei einer Rangelei durch eine Verkettung unglücklicher Zufälle zu Tode kommt einfach nicht mit einem U-Bahn-Schubbser* gleichsetzen. Beiden kannst du vielfach keinen qualifizierenden Tatumstand nachweisen, ergo ist es Totschlag oder gefährliche Körperverletzung mit Todesfolge, der eine Fall war aber lediglich eine ausgeartete Streiterei bei der einer "an die Luft gesetzt" werden sollte, dummerweise aber vor'm Auto gelandet ist, der andere Fall ist ein Mord, der nicht beweisbar ist. Es wäre ja ein Hohn beides ähnlich zu bestrafen.
* hier geht es natürlich um unseren Freund vom Petuelring: da gebe ich dir durchaus recht, dass man hier von Unverhältnismäßigkeit sprechen muss, denn hier zeigte sich leider mal wieder, dass es hierzulande eben schon eine Altersdiskriminierung gibt - Jugendlichen gegenüber.
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Hier eine kleine Reportage über die Ausbeutung von Paketdienstmitarbeitern in Subunternehmen (Panorama-Bericht):
Ausbeutung: Undercover als Paketzusteller
Ausbeutung: Undercover als Paketzusteller
Seit meiner Paketzustellerzeit können sich die Kollegen, die ein Paket an meine Tür bringen, freuen: Ich halte immer ein gutes Trinkgeld bereit. Ich kann nur alle bitten, den Zustellern mit Respekt und Freundlichkeit zu begegnen.Electrification @ 10 Dec 2011, 22:46 hat geschrieben:Hier eine kleine Reportage über die Ausbeutung von Paketdienstmitarbeitern in Subunternehmen (Panorama-Bericht):
Ausbeutung: Undercover als Paketzusteller
Ein interessanter Ansatz, ich wäre, glaube ich, nie selber auf die Idee gekommen dem Paketaustrager ein Trinkgeld zu geben, so banal wie sich das anhört. Ich habe momentan selber eine Amazon Bestellung die am Montag geliefert wird. Falls ich da bin werde ich im ein Trinkgeld geben. Das ist der Hacken, meistens bin ich zu der Zeit nicht zu Hause, und muss das Paket bei der Post abholen.
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Wenn ich weiß dass niemand daheim ist und vormittags ist in dieser Hinsicht oftmals ganz schlecht, lass ich das Paket meistens zur Packstation schicken.
Wie man gesehen hat bekommen die armen Leute ja sogar Ärger wenn sie zu viele Pakete bei der Postagentur abgeben, obwohl die das ja auch nicht aus Spaß machen.
Wie man gesehen hat bekommen die armen Leute ja sogar Ärger wenn sie zu viele Pakete bei der Postagentur abgeben, obwohl die das ja auch nicht aus Spaß machen.
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Ich war auch mal einer derjenigen... Arbeitstag ging in der Regel von 5:30 (Pakete sortieren bis ca. 9:00, Einladen bis 9:30, Fahrt ins "Revier" ca. 30Minuten, dann ausliefern und abholen) bis 19:30 (zurück ins Depot, nicht ausgelieferte Pakete und Abholer einlagern lassen, Abrechnung machen...)!
Und das war AUSSERHALB der Weihnachtszeit! Als ich dort gearbeitet hatte gab es noch 4andere Fahrer die jemals die Tour komplett geschafft haben, seitdem keiner mehr! (Generell ist das Paketaufkommen gestiegen, die Touren sind aber immer noch die gleichen Gebiete wie 2000...)
Ich habe in dem Jahr wo ich als Paketbote gearbeitet habe 25Kilo abgenommen, mein Arbeitgeber (Subunternehmer) ist pleite gegangen, ich habe beinahe den Führerschein und durch einen schweren Unfall meine Gesundheit aufs Spiel gesetzt - die Wahrscheinlichkeit, dass ich in den nächsten 5 Jahren einen schweren Bandscheibenvorfall haben werde liegt lt. den Ärzten der BG bei 100%! Und das bei "normaler" Alltagsbelastung...
Und ich habe noch ein "gutes" Schicksal gehabt, ein Kollege ist auf seiner Tour tödlich verunglückt...
Und getrickst wurde, dass einem hören und sehen verging!
Unterschrift zur Empfangsbestätigung? Gibt Tricks dagegen...
Fahrtenbuch? Eher Märchenbuch, das trifft's eher!
Freitag nicht alles geschafft? Wurde Samstag ausgeliefert, obwohl offiziell der Paketdienst wo ich arbeitete Samstag nicht ausliefert...
Qualifikation? Kann man das essen?!
Krassester Fall: Ein Neuer hat angefangen, nach 2Wochen ist er in eine Polizeikontrolle geraten - da stellte es sich heraus, dass derjenige keinen Führerschein hatte!
(O-Ton eines Polizisten bei einem Versuch mir Punkte wegen Rotlichtverstoßes reinzudrücken: "Ein Auto fährt mit Benzin und nicht mit Führerschein!
- der Versuch ist aber gescheitert!
)
Die meisten neuen Fahrer geben nach einem Monat auf, wenige sind länger wie 1Jahr dabei!
Es ist eine gigantische Fluktuation bei denen!
Und das war AUSSERHALB der Weihnachtszeit! Als ich dort gearbeitet hatte gab es noch 4andere Fahrer die jemals die Tour komplett geschafft haben, seitdem keiner mehr! (Generell ist das Paketaufkommen gestiegen, die Touren sind aber immer noch die gleichen Gebiete wie 2000...)
Ich habe in dem Jahr wo ich als Paketbote gearbeitet habe 25Kilo abgenommen, mein Arbeitgeber (Subunternehmer) ist pleite gegangen, ich habe beinahe den Führerschein und durch einen schweren Unfall meine Gesundheit aufs Spiel gesetzt - die Wahrscheinlichkeit, dass ich in den nächsten 5 Jahren einen schweren Bandscheibenvorfall haben werde liegt lt. den Ärzten der BG bei 100%! Und das bei "normaler" Alltagsbelastung...
Und ich habe noch ein "gutes" Schicksal gehabt, ein Kollege ist auf seiner Tour tödlich verunglückt...
Und getrickst wurde, dass einem hören und sehen verging!
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Fahrtenbuch? Eher Märchenbuch, das trifft's eher!
Freitag nicht alles geschafft? Wurde Samstag ausgeliefert, obwohl offiziell der Paketdienst wo ich arbeitete Samstag nicht ausliefert...
Qualifikation? Kann man das essen?!
Krassester Fall: Ein Neuer hat angefangen, nach 2Wochen ist er in eine Polizeikontrolle geraten - da stellte es sich heraus, dass derjenige keinen Führerschein hatte!
(O-Ton eines Polizisten bei einem Versuch mir Punkte wegen Rotlichtverstoßes reinzudrücken: "Ein Auto fährt mit Benzin und nicht mit Führerschein!


Die meisten neuen Fahrer geben nach einem Monat auf, wenige sind länger wie 1Jahr dabei!
Es ist eine gigantische Fluktuation bei denen!
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Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Wo kommen nur immer wieder die neuen Leute her? Irgendwann müsste das doch keiner mehr machen.Fichtenmoped @ 11 Dec 2011, 02:12 hat geschrieben: Die meisten neuen Fahrer geben nach einem Monat auf, wenige sind länger wie 1Jahr dabei!
Es ist eine gigantische Fluktuation bei denen!
Ich hoffe es kommt bald die Zeit wo dieses System zusammenkracht. Man fragt sich schon ob es das alles wert ist dass die Pakete ein paar Cent günstiger sind? Falls das überhaupt der Fall ist.
Hier gibt es nur Verlierer, abgesehen von den Paketdiensten die sich schön aus der Affäre ziehen können, denn jede Verfehlung können sie auf die Subunternehmer schieben.
Wäre schön wenn die Leute ausgehen und man kaum noch welche findet. Es ist krank wie hier Menschen ausgenutzt werden, ihre Gesundheit ruiniert wird und das nur weil einige wenige sich bereichern. Mit sozialer Marktwirtschaft hat das nichts mehr zu tun!
Ich bin jetzt schon auf den ersten hier gespannt der diese Machenschaften verteidigt.
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Gibt da einen Spruch: "Typen schickt das Arbeitsamt!"Electrification @ 11 Dec 2011, 03:09 hat geschrieben:Wo kommen nur immer wieder die neuen Leute her? Irgendwann müsste das doch keiner mehr machen.Fichtenmoped @ 11 Dec 2011, 02:12 hat geschrieben: Die meisten neuen Fahrer geben nach einem Monat auf, wenige sind länger wie 1Jahr dabei!
Es ist eine gigantische Fluktuation bei denen!
Ich hoffe es kommt bald die Zeit wo dieses System zusammenkracht. Man fragt sich schon ob es das alles wert ist dass die Pakete ein paar Cent günstiger sind? Falls das überhaupt der Fall ist.
Hier gibt es nur Verlierer, abgesehen von den Paketdiensten die sich schön aus der Affäre ziehen können, denn jede Verfehlung können sie auf die Subunternehmer schieben.
Wäre schön wenn die Leute ausgehen und man kaum noch welche findet. Es ist krank wie hier Menschen ausgenutzt werden, ihre Gesundheit ruiniert wird und das nur weil einige wenige sich bereichern. Mit sozialer Marktwirtschaft hat das nichts mehr zu tun!
Ich bin jetzt schon auf den ersten hier gespannt der diese Machenschaften verteidigt.
Das Problem ist das es als Paketfahrer keine Vorraussetzungen gibt - Führeschein Klasse3 reicht! (Oder wie der heutige auch heißt bis 3,5t...)
Und wenn eine Stelle frei ist, die beim AA gemeldet wird, bekommt man entsprechende Leute!
Was ist die Alternative? Ablehnen wegen "zu Schwere Arbeit" ist bei einigen AA eine Sperrfrist wert!
Und nicht vergessen, bei einer Sperrfrist hat man auch KEINE Krankenversicherung! :blink:
Aber das ist ein anderes Thema...
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!
Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Es gibt Regionen die haben doch kaum noch Arbeitslose oder werden die dann aus dem Osten angekarrt?Fichtenmoped @ 11 Dec 2011, 05:32 hat geschrieben: Gibt da einen Spruch: "Typen schickt das Arbeitsamt!"
Das Problem ist das es als Paketfahrer keine Vorraussetzungen gibt - Führeschein Klasse3 reicht! (Oder wie der heutige auch heißt bis 3,5t...)
Und wenn eine Stelle frei ist, die beim AA gemeldet wird, bekommt man entsprechende Leute!
Was ist die Alternative? Ablehnen wegen "zu Schwere Arbeit" ist bei einigen AA eine Sperrfrist wert!
Und nicht vergessen, bei einer Sperrfrist hat man auch KEINE Krankenversicherung! :blink:
Aber das ist ein anderes Thema...
Natürlich muss man erst mal annehmen, aber wer seine Rechte kennt, der muss darauf bestehen, sich notfalls gewerkschaftlich oder anwaltstechnisch beraten lassen und dann ist man schnell wieder draußen, ohne was abgelehnt zu haben und man hat ein reines Gewissen, da man nur auf Einhaltung der Vorschrift bedacht war.
Man kann auch erwähnen dass man einen Betriebsrat gründen will, das ist in vielen Firmen tödlich.
Man muss als Arbeitsloser vielleicht solche Jobs annehmen, aber man muss sich nichts gefallen lassen. Es ist aber natürlich klar dass hier viele ungelernte Kräfte am Werk sind und die sich leichter einschüchtern lassen und vielleicht gar nicht wissen was sie dürfen und was nicht.
Gerade wenn ich aber von dir höre wie es zuging, dann muss man versuchen so schnell wie möglich Land zu gewinnen. Man ruiniert schließlich die eigene Gesundheit für nichts und wieder nichts, nur damit sich ein paar Fettsäcke wie die Made im Speck wühlen können.
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Habe ich zufällig auch gesehen, bedrückend und erschreckend zugleich. Zumal es bei der Post eine Zweiklassengesellschaft gibt, einerseits die Festangestellten mit über 10€ Brutto die Stunde und dann die Zeitarbeiter.Electrification @ 10 Dec 2011, 22:46 hat geschrieben: Hier eine kleine Reportage über die Ausbeutung von Paketdienstmitarbeitern in Subunternehmen (Panorama-Bericht):
Ausbeutung: Undercover als Paketzusteller
Man kann nur hoffen, dass diese Mitarbeiter mit ihrer Arbeitsleistung den Postbetrieb mehr behindern als nach vorne bringen, damit diese Ausbeuterei ein Ende hat.
Und ja, solange man nichts anderes findet, macht man eben auch das. Die Leute haben an vielen Orten gar keine Wahl.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Ich kenne dieses Geschäft mit Subunternehmern. Vielfach sind es aber auch selbstfahrende Sub´s, die sich selbst ausbeuten. Manche haben zwei oder drei Fahrzeuge, auf einem fahren sie selbst, auf anderen setzen sie angestellte Fahrer ein. Bezahlt werden sie von den Auftrag gebenden Firmen nach Stopps. Je Stopp gibt es einen bestimmten Betrag, der pro Stopp niedriger wird, je mehr Stopps auf der Tour liegen. Soll wohl eine "sozialer" Ausgleich dafür sein, das die Touren eine unterschiedliche Anzahl von Stopps haben. Trotzdem reicht es kaum für eine vernünftige Bezahlung der Mitarbeiter und erst recht nicht, für eine vernünftige Fahrzeugwartung.
Wirklich "große" Subunternehmer gibt es natürlich auch. Diese betreiben das aber nur als Zubrot zu ihrem traditionellen Speditionsgewerbe.
Der Gedanke, Zusteller mit einem Trinkgeld zu entschädigen ist zwar sehr nett, doch bei meinen Erfahrungen mit Zustellern von verschiedenen Diensten (ob direkt oder Subunternehmer) lässt mit kaum dazu hinreißen. Ich bestelle nur in Ausnahmefällen im Internet und habe in zwei Drittel der Fälle negative Erfahrungen gemacht. Einmal ist der Zusteller - weil er zu faul war *) - drei Tage mit meiner Sendung spazieren gefahren. Ob er es dann auch zugestellt hätte, kann ich nicht sagen, ich habe ihn an anderer Stelle auf seiner Tour abgefangen und die Sendung herausgefordert. Im anderen Fall meinte der Zusteller, die Adresse sei falsch und hat das Paket zurück geschickt.
*) die Gewohnheiten diese Zustellers sind im Stadtteil bekannt.
Wirklich "große" Subunternehmer gibt es natürlich auch. Diese betreiben das aber nur als Zubrot zu ihrem traditionellen Speditionsgewerbe.
Der Gedanke, Zusteller mit einem Trinkgeld zu entschädigen ist zwar sehr nett, doch bei meinen Erfahrungen mit Zustellern von verschiedenen Diensten (ob direkt oder Subunternehmer) lässt mit kaum dazu hinreißen. Ich bestelle nur in Ausnahmefällen im Internet und habe in zwei Drittel der Fälle negative Erfahrungen gemacht. Einmal ist der Zusteller - weil er zu faul war *) - drei Tage mit meiner Sendung spazieren gefahren. Ob er es dann auch zugestellt hätte, kann ich nicht sagen, ich habe ihn an anderer Stelle auf seiner Tour abgefangen und die Sendung herausgefordert. Im anderen Fall meinte der Zusteller, die Adresse sei falsch und hat das Paket zurück geschickt.
*) die Gewohnheiten diese Zustellers sind im Stadtteil bekannt.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.