Der Münchner Polizeipräsident Wilhelm Schmidbauer fordert ein Verbot von "harten Drinks" in den Discotheken in der Kultfabrik, Optimolwerke, Maximiliansplatz, Sonnenstraße/Hauptbahnhof und Münchner Freiheit. Schmidbauer impliziert einen Zusammenhang zwischen branntweinhaltigen Alkoholika und der im Vergleich zu Kfz-Diebstählen oder Einbrüchen weiterhin "hohen Zahl" an Gewaltdelikten. Ab Mitternacht sollen diese "Hotspots" keine harten Alkoholika mehr ausschenken dürfen ginge es nach Schmidbauer, so die
Süddeutsche Zeitung.
IMHO:
Bravo Herr Polizeipräsident. DAS wird das absolute Erfolgsmodell! Garantiert! Löst garantiert das angebliche Gewaltproblem voll und ganz! Und selbst wenn nicht, dann interpretieren Sie das nächste mal die "Gewaltstatistik" einfach richtig und schon wars erfolgreich.
Zynismus mal bei Seite: Ich frage mich ganz ehrlich ob dieser Mann wirklich glaubt was er da sagt. Natürlich begünstigt Trunkenheit bei manchen Leuten Gewalttätigkeit, das bestreitet wohl kaum jemand, aber diese "Pseudolösung" ist eigentlich nichts anderes ist als blanker Aktionismus einer attention whore. Die meisten Leute hauts spätestens nach vier, fünf Bier genauso aus den Latschen und ich glaube auch, dass die meisten von uns nach einer Flasche Wein auch nicht mehr ganz kerzengerade gehen. Es ist doch völliger Blödsinn eine bestimmte Gruppe Alkoholika zu verbieten, eine andere aber nicht weiter zu kommentieren. Mei, dann saufen die Bekloppten halt nach Mitternacht Bier oder sie bestellen sich um 5 vor 12 halt 10 Kurze, die sie dann binnen 5 Minuten platt machen - anstatt der drei, die sie im Normallfall noch geschafft hätten, bevor sie ein Gespräch mit dem Porzelangott führen.
Im besten Fall verlagert sich die Saufkundschaft, denen es nur sekundär um die Party geht eben woanders hin. Dann prügeln sie sich halt nicht mehr in der Kultfabrik sondern in der Nachtgallerie oder sie hängen irgendwo rum und glühen durch statt nur vor. Da hilft auch dieses lächerliche Verkaufsverbot von Alkohol an Tankstellen nicht mehr, geht man halt ein paar Minuten vorher und stellt auch sicher, dass der Sprit ja nicht ausgeht.
Da führt dieser Mann in seiner ganzen Lächerlichkeit ein ohnehin schon überholtes Gesetz der "branntweinhaltigen Alkoholika" auf eine neue Stufe.
Aber klar, ein verwässerter Drink à la Milchbar bei dem an nichts außer Alkohol gespart wurde wird mich sicherlich sehr viel schneller betrunken machen als ein Bordeaux oder ein paar Salvator.
Na Hauptsache der Herr Schmidbauer hat wieder einen Schuldigen, der sich nicht aus den Reihen einer oder mehrerer dieser Bereiche kommt: Polizei, Innenministerium oder Budget.