DB Sicherheit

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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Beitrag von Prokurist »

Bayernlover @ 19 Dec 2011, 15:55 hat geschrieben: Oder Du, weil Du mich meiner Freiheit beraubt hast :P
Das hätte ich nie getan.

Noch ein Beispiel aus der Praxis:

Jemand der sich stur verhalten hat, provozierte damit ein Tätigwerden der BPol. Resultat: Der Gute erhielt für den (unnötigen) Einsatz eine Rechnung.

Ob er sie bezahlt hat weiß ich nicht...
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Beitrag von Systemfehler »

Prokurist @ 19 Dec 2011, 15:15 hat geschrieben: Warum auch, wenn sie freundlich gefragt, was denn das Objekt ihrer Begierde ist, antworten. ;)
Dann sag ich einfach mehr oder weniger freundlich "Züge", was ja nicht gelogen ist, und dann gibts du Ruhe und ziehst wieder von dannen?
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Beitrag von Prokurist »

Systemfehler @ 20 Dec 2011, 17:09 hat geschrieben: Dann sag ich einfach mehr oder weniger freundlich "Züge", was ja nicht gelogen ist, und dann gibts du Ruhe und ziehst wieder von dannen?
Beispiel aus dem Alltag:

Zwei Herren mittleren Alters mit mordsmäßiger Fotoausrüstung stehen auf dem Bahnsteig. Folgender Dialog beginnt sich zu entwickeln...

Ich: "Schönen guten Tag! Sieht ja richtig professionell aus Ihre Ausrüstung."

Mann 1: "Oh wirklich? Danke!"

Ich: "Was wollen Sie denn hier so ablichten, daß sie gleich mit dem ganzen Equipment hier ankommen?"

Mann 2: "Den Sonderzug 1330, mit der Dampflok."

Ich: "Schönes Hobby haben Sie und lassen es sich ja einiges kosten..." (deute auf die Fotoausrüstung)

Mann 1: "Wir fahren am Wochenende durch ganz Deutschland um bestimmte Züge zu fotografieren. Manchmal nehme ich sogar extra dafür Urlaub..."

Ich: "Schönen Tag noch und viel Spaß!"

Ende des Gespräches!
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Prokurist @ 20 Dec 2011, 21:06 hat geschrieben: Beispiel aus dem Alltag:
Das Problem ist halt - so machst Du das. Der Alltag mit den meisten "normalen" Bahnschützern dürfte anders aussehen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Bayernlover »

Und selbst wenn - es gab und gibt keine Auskunftspflicht! Man zeige mir den entsprechenden Passus bitte.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Beitrag von Systemfehler »

Systemfehler @ 20 Dec 2011, 17:09 hat geschrieben: Dann sag ich einfach mehr oder weniger freundlich "Züge", was ja nicht gelogen ist, und dann gibts du Ruhe und ziehst wieder von dannen?
Hm, anstatt konkret auf Fragen zu antworten, bedienst du dich öfters mal irgendwelcher Alltagssituationen aus deinem Erfahrungsfundus.

Nochmal:
Wenn ich dir wahrheitsgemäß "Züge" antworte, also offensichtlich keinen weiteren Dialog wünsche, dennoch wahrheitsgemäß geantwortet habe, lässt du mich mit der Antwort dann weiter fotografieren oder nicht?
tobster
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Beitrag von tobster »

Systemfehler @ 20 Dec 2011, 22:26 hat geschrieben: Hm, anstatt konkret auf Fragen zu antworten, bedienst du dich öfters mal irgendwelcher Alltagssituationen aus deinem Erfahrungsfundus.

Nochmal:
Wenn ich dir wahrheitsgemäß "Züge" antworte, also offensichtlich keinen weiteren Dialog wünsche, dennoch wahrheitsgemäß geantwortet habe, lässt du mich mit der Antwort dann weiter fotografieren oder nicht?
Oder um die Frage ein bisschen anders zu formulieren: Kann einem das als Verdachtsmoment ausgelegt werden, wenn man sich zu wortkarg verhält? (a la, der ist so einsilbig, wer so wenig sagt, hat im Zweifelsfall was zu verbergen)
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Beitrag von Prokurist »

Boris Merath @ 20 Dec 2011, 22:02 hat geschrieben: Das Problem ist halt - so machst Du das. Der Alltag mit den meisten "normalen" Bahnschützern dürfte anders aussehen.
Ich bin bzw. war "normaler" Bahnschützer. Es gibt, wie überall, solche und solche, aber im Endeffekt gilt, wenn man den Kollegen die Arbeit nicht unnötig schwerer macht, als sie ohnehin scho ist, sind die froh und alles ist gut. Oder meint hier etwa jemand, der Sicherheitsmensch will sich unnötig Streß machen?

Zu den Anderen:

Klar bediene ich mich aus meinem Erfahrungsfundus, um den Alltag zu illustrieren. Ist da etwas falsch dran?

"Züge" ist natürlich keine recht erschöpfende Aussage, denn damit ist der Sachverhalt alles andere als geklärt und eine notwendigerweise zusätzliche Klärung kann erfolgen.

Eine ausdrückliche Auskunftspflicht besteht natürlich nicht. Dann sollte man sich aber auch nicht wundern, wenn weitergehende Maßnahmen eingeleitet werden. Denn grundsätzlich ist es doch so, wenn jemand nichts falsches vorhat, kann er auch Auskunft erteilen.

Wer sich wortkarg verhält macht sich nicht unbedingt verdächtig. Es kommt nur darauf an, was er sagt.

Ein Beispiel:

Jemand steht in eurem Garten und ihr geht hin und fragt "Was machen sie denn da bitte?" Und der sagt "Fotografieren!" Und ihr fragt "Was denn bitte?" Und der sagt "Blumen!" Wie fändet ihr denn das? Erschöpfende Auskunft, weil eine Auskunftspflicht gibt es ja keine...
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Prokurist @ 21 Dec 2011, 01:22 hat geschrieben: Ich bin bzw. war "normaler" Bahnschützer.
Du bist aber offenbar nebenbei auch noch selber Bahnfreak - und ich wage mal zu behaupten dass das bei den wenigsten Bahnschützern zutrifft, und die wenigsten Bahnschützer ein Gespräch so führen werden wie Du es in dem Beispiel geschildert hast. Die Leute die hier mitdiskutieren haben aber halt nicht mit Dir geredet, sondern mit einem der vielen Bahnschützer, die eben kein Verständnis für Fotographen haben.
"Züge" ist natürlich keine recht erschöpfende Aussage, denn damit ist der Sachverhalt alles andere als geklärt und eine notwendigerweise zusätzliche Klärung kann erfolgen.

Eine ausdrückliche Auskunftspflicht besteht natürlich nicht. Dann sollte man sich aber auch nicht wundern, wenn weitergehende Maßnahmen eingeleitet werden. Denn grundsätzlich ist es doch so, wenn jemand nichts falsches vorhat, kann er auch Auskunft erteilen.
Und wie soll so eine Klärung oder weitergehende Maßnahme erfolgen? Und vorallem warum?

Was ich nach wie vor nicht verstehe ist warum aus Sicht des Bahnschutzes in diesem Fall überhaupt eine Klärung erforderlich ist.

Das Hauptproblem ist in meinen Augen dass es bei so einem "klärenden Gespräch" immer so wirkt wie wenn der Bahnschützer der Meinung wäre man tut etwas verbotenes - womit das Gespräch für den Fotographen auch dann unangenehm ist, wenn der Bahnschützer eigentlich gar nichts verbieten will. Und dann gibt es immer noch genug Bahnschützer die das Fotographieren tatsächlich verbieten wollen. Der Fotograph wird hier dazu gezwungen sich zu rechtfertigen, auch wenn es überhaupt keinen Grund für eine Rechtfertigung gibt, da ja nichts verbotenes geschieht - die nach außen publizierte Regelung ist, dass Fotografieren erlaubt ist.

Und Dein Beispiel ist hier halt denkbar schlecht, weil in dem Fall das Gespräch so wirkt wie wenn Du einfach neugierig wärst, warum man fotografiert - das ist aber eben ein absoluter Ausnahmefall, und nicht die Regel.

Unabhängig davon möchte ich aber mal sagen dass ich es toll finde dass Du Dich hier den "Bahnfreaks" stellst und so geduldig und sachlich dabei bleibst, obwohl hier jetzt der gesammelte Frust aufkommt, der mit dem Bahnschutz angesammelt wurde. Ich finde die Diskussion bisher jedenfalls ziemlich interessant.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Rohrbacher »

Jemand steht in eurem Garten und ihr geht hin und fragt "Was machen sie denn da bitte?" Und der sagt "Fotografieren!" Und ihr fragt "Was denn bitte?" Und der sagt "Blumen!" Wie fändet ihr denn das? Erschöpfende Auskunft, weil eine Auskunftspflicht gibt es ja keine...
Da gibt's aber einen Unterschied. Ein Bahnhof/Bahnsteig ist zwar Privatgrund, Betriebsgelände des jeweiligen EIU, aber ein öffentlich zugänglicher Verkehrsbau mit entsprechenden Auflagen, Verkehrssicherungspflichten, etc. Beim Garten ist das allerdings anders, der ist nicht öffentlich zugänglich, schon gar nicht wenn er eingezäunt ist. Ich hab auch keine Verkehrssicherungspflicht (Stichwort Schneeräumen), mit Ausnahme des Weges bis zur Klingel/Haustür/Briefkasten oder so. Das heißt, der Fotograf macht im Gegensatz zum Bahnhof allein schon mit dem eigenmächtigen Betreten des Gartens was verkehrt!?

Wenn nicht, dann haben uns "die Erwachsenen" früher ganz schön verarscht... wollten wir ja doch nur den Ball wieder haben... :rolleyes:
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Beitrag von Lazarus »

Prokurist @ 21 Dec 2011, 01:22 hat geschrieben: Jemand steht in eurem Garten und ihr geht hin und fragt "Was machen sie denn da bitte?" Und der sagt "Fotografieren!" Und ihr fragt "Was denn bitte?" Und der sagt "Blumen!" Wie fändet ihr denn das? Erschöpfende Auskunft, weil eine Auskunftspflicht gibt es ja keine...
Och sowas lässt sich mittels Hausrecht ganz einfach lösen. So jemand würde ich schlicht einfach nur auffordern, meinen Grund unverzüglich zu verlassen, tut er das net, bediene ich mich eben der Hilfe der Polizei. Eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch gibts dann noch obendrauf.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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Beitrag von Prokurist »

Boris Merath @ 21 Dec 2011, 03:12 hat geschrieben: Du bist aber offenbar nebenbei auch noch selber Bahnfreak - und ich wage mal zu behaupten dass das bei den wenigsten Bahnschützern zutrifft, und die wenigsten Bahnschützer ein Gespräch so führen werden wie Du es in dem Beispiel geschildert hast. Die Leute die hier mitdiskutieren haben aber halt nicht mit Dir geredet, sondern mit einem der vielen Bahnschützer, die eben kein Verständnis für Fotographen haben.
Ja das kann ich mir vorstellen, daß viele, sehr viele eben auch negative Erfahrungen gemacht haben. Etwas was ich bei den Kollegen auch immer angemahnt habe ist, daß man eben auch Verständnis für sein Gegenüber aufbringen muss und nicht gleich immer mit der Keule drohen sollte. Aber Verständnis ist eben auch eine bilaterale Geschichte. Der Sicherheitsmensch macht seinen Job und dafür sollte auch der Fotograph ein gewisses Verständnis aufbringen. Es geht doch dabei nicht gegen ihn persönlich, sondern lediglich darum, daß er eben machen kann, was er gerade macht.
Und wie soll so eine Klärung oder weitergehende Maßnahme erfolgen? Und vorallem warum?

Was ich nach wie vor nicht verstehe ist warum aus Sicht des Bahnschutzes in diesem Fall überhaupt eine Klärung erforderlich ist.
Es ist doch sicherlich vorstellbar, daß es nunmal "böse Buben" gibt. Da gibt es solche, die mit Teleobjektiven kriminelle Handlungen vorbereiten und solche die strafbare Handlungen mittels Bildmaterial dokumentieren. Diese Leute sehen aus wie ganz normale Hobbyfotofuzzys und werden sich mit Sicherheit kein Schild um den Hals hängen, daß sie eben Unredliches vorhaben. Daher besteht letztlich nunmal ein gewisser Klärungsbedarf. Schon allein um eben den harmlosen Bahnfreak vor unangemessener Unbill zu schützen.
Die Jungs mit den roten Rückenschildern sind zum SCHUTZ der Leute da, die sich auf dem Bahngelände bewegen. Da steht "DB Sicherheit" drauf, nicht "Tritt mich!" oder so. Wenn man also im Sinne der allgemeinen Sicherheit einfach mal zusammenarbeitet und mitmacht, gibt es keinen Streß, da man ja nichts Verbotenes macht oder vorhat. Wo ist da jetzt das Problem?
Man muss doch nicht provozieren, daß man den Rest des Tages auf einer Wache der BPol zubringt und im ungünstigen Fall seine Fotoausrüstung ein Jahr später zurückerhält, nur weil dann geklärt ist, daß man tatsächlich nichts böses gemacht hat und nur Züge fotografiert hat.
Das Hauptproblem ist in meinen Augen dass es bei so einem "klärenden Gespräch" immer so wirkt wie wenn der Bahnschützer der Meinung wäre man tut etwas verbotenes - womit das Gespräch für den Fotographen auch dann unangenehm ist, wenn der Bahnschützer eigentlich gar nichts verbieten will. Und dann gibt es immer noch genug Bahnschützer die das Fotographieren tatsächlich verbieten wollen. Der Fotograph wird hier dazu gezwungen sich zu rechtfertigen, auch wenn es überhaupt keinen Grund für eine Rechtfertigung gibt, da ja nichts verbotenes geschieht - die nach außen publizierte Regelung ist, dass Fotografieren erlaubt ist.
Auch Sicherheitsmitarbeiter sind nur Menschen, wie jeder andere auch. Und was passiert, wenn Menschen aufeinandertreffen, wo einer dem anderen zeigen will, daß er im Recht ist, kann man auch in anderen Alltagssituationen durchaus beobachten.
Es ist doch keine Rechtfertigung, wenn man einfach den Sachverhalt klarstellt, was man da nun eigentlich macht. Und eine solche Klarstellung darf doch der Sicherheitsmitarbeiter, als Vertreter des Hausherren, erwarten.
Sollte sich ein Kollege einmal wirklich danebenbenehmen, was ich keineswegs ausschließen will, dann haben die so Ausweise an ihrer UBK hängen, da steht eine Nummer drauf und der Beschwerdeweg steht jedem frei. Sowas sollte man auch nutzen, denn somit verhindert man, daß Vollidioten die UBK kontaminieren. ;)
Und Dein Beispiel ist hier halt denkbar schlecht, weil in dem Fall das Gespräch so wirkt wie wenn Du einfach neugierig wärst, warum man fotografiert - das ist aber eben ein absoluter Ausnahmefall, und nicht die Regel.
Auch wenn es sich um ein sogenanntes "Kontrollgespräch" handelt, muss man ja nicht gleich vorgehen wie Rambo der in Afghanistan einmarschiert. Mit etwas Verständnis und Fingerspitzengefühl kommt man nunmal weiter, als wenn man gleich auf Konfrontationskurs geht, weil man meint im Recht zu sein. Das gilt allerdings sowohl für Sicherheitsmitarbeiter, als auch für Reisende bzw. Hobbyfotofuzzys. :rolleyes:
Unabhängig davon möchte ich aber mal sagen dass ich es toll finde dass Du Dich hier den "Bahnfreaks" stellst und so geduldig und sachlich dabei bleibst, obwohl hier jetzt der gesammelte Frust aufkommt, der mit dem Bahnschutz angesammelt wurde. Ich finde die Diskussion bisher jedenfalls ziemlich interessant.
Danke! :)
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Beitrag von Bayernlover »

Prokurist @ 21 Dec 2011, 11:31 hat geschrieben: Es ist doch sicherlich vorstellbar, daß es nunmal "böse Buben" gibt. Da gibt es solche, die mit Teleobjektiven kriminelle Handlungen vorbereiten und solche die strafbare Handlungen mittels Bildmaterial dokumentieren. Diese Leute sehen aus wie ganz normale Hobbyfotofuzzys und werden sich mit Sicherheit kein Schild um den Hals hängen, daß sie eben Unredliches vorhaben.
Ja klar, es gibt einen Prozentsatz schwarze Schafe, deshalb müssen alle drunter leiden. Das ist, als ob man Leute auf offener Straße durchsuchen würde, weil sie könnten ja Messer einstecken haben, um damit jemanden umzubringen.

Das erinnert mich ein bisschen an die Diskussion mit der Vorratsdatensicherung nach dem Motto, "wer nichts zu verbergen hat muss sich doch auch nicht darüber aufregen".

Aber klar, Fotografen unter Generalverdacht zu stellen ist in unserer Gesellschaft mittlerweile fest zementiert, was glaubst Du was für Blicke ich zugeworfen bekomme, wenn ich mit meiner 40D und dem 70-200 an einem Kinderspielplatz vorbeigehe und das Objektiv mit der Öffnung nach unten (!) von mir herabbaumelt. Perverse Spanner würden sich natürlich auch mit dem Tele direkt an den Zaun stellen, 2m von den Kindern weg und dann auch das Objektiv nach unten halten.

"Aber es geht doch um die Kinder..." :blink:
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Beitrag von Boris Merath »

Prokurist @ 21 Dec 2011, 11:31 hat geschrieben: Es ist doch sicherlich vorstellbar, daß es nunmal "böse Buben" gibt. Da gibt es solche, die mit Teleobjektiven kriminelle Handlungen vorbereiten und solche die strafbare Handlungen mittels Bildmaterial dokumentieren.
Nur - auch das Vorbereiten einer Straftat per Fotoapparat ist nunmal nicht verboten - Fotos als Vorbereitung einer Straftat sind private Fotos und damit genausowenig verboten wie private Eisenbahnfotos.

Dazu kommt, dass jemand, der eine Straftat per Fotoapparat vorbereitet, sich wohl kaum stundenlang hinstellen wird wie Eisenbahnfuzzys, sondern hingeht, kurz die Kamera hebt, abdrückt und weitergeht. Mit der Methode "suche nach Leuten die auffällig mit der Kamera dastehen" erwischt ihr also ausschließlich die Eisenbahnfuzzys, von denen, die möglicherweise böses im Schilde führen, dürftet ihr praktisch nichts mitbekommen. Mal davon abgesehen dürfte die Vorbereitung per Teleobjektiv in Zeiten von Google Maps und ähnlichem eh keine so große Rolle mehr spielen. Ich sehe es ja bei der Münchner U-Bahn - was ich da schon an Fotos gemacht habe - zwar mit Fotoerlaubnis, aber mangels Lust auf Diskussionen mit der U-Bahn-Wache halt meistens so dass die Wache es nicht mitbekommt. Das ist genau so lange überhaupt kein Problem wie man keine Züge fotografiert. Erst wenn man Züge fotografiert wird das ganze so auffällig, dass Mitarbeiter der U-Bahn ankommen und nachfragen was man da macht.
Man muss doch nicht provozieren, daß man den Rest des Tages auf einer Wache der BPol zubringt und im ungünstigen Fall seine Fotoausrüstung ein Jahr später zurückerhält, nur weil dann geklärt ist, daß man tatsächlich nichts böses gemacht hat und nur Züge fotografiert hat.
Was nicht passieren wird, weil das wäre eine Straftat von Seiten derer die einen Festhalten/die Fotoausrüstung einbehalten. Und die Bundespolizei weiß das auch. Es gibt nunmal überhaupt keine rechtliche Handhabe, die so etwas rechtfertigen würde.

Und nimm es mir bitte nicht übel wenn ich Dir das jetzt so schreibe, aber ich habe den Eindruck dass bei der DB Sicherheit in der Ausbildung ein bisschen was schiefläuft - weil ich vermute mal Du hast Dir diese falschen Annahmen nicht selber ausgedacht, sondern das wurde euch so beigebracht?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Prokurist »

Boris Merath @ 21 Dec 2011, 12:58 hat geschrieben: Nur - auch das Vorbereiten einer Straftat per Fotoapparat ist nunmal nicht verboten - Fotos als Vorbereitung einer Straftat sind private Fotos und damit genausowenig verboten wie private Eisenbahnfotos.
Sei dir mal da nicht so sicher! Es gibt viele Beispiele, wo das genau anders gehandhabt wurde. Auch wenn man sich da bestimmter Spitzfindikeiten bedienen musste.
Was nicht passieren wird, weil das wäre eine Straftat von Seiten derer die einen Festhalten/die Fotoausrüstung einbehalten. Und die Bundespolizei weiß das auch. Es gibt nunmal überhaupt keine rechtliche Handhabe, die so etwas rechtfertigen würde.
Was schon mehrfach passiert ist. Soviel dazu.
Und nimm es mir bitte nicht übel wenn ich Dir das jetzt so schreibe, aber ich habe den Eindruck dass bei der DB Sicherheit in der Ausbildung ein bisschen was schiefläuft - weil ich vermute mal Du hast Dir diese falschen Annahmen nicht selber ausgedacht, sondern das wurde euch so beigebracht?
Ich neige nicht dazu, nach Annahmen zu handeln. Annehmen heißt nicht wissen, daß heißt nachfragen an geeigneter Stelle BEVOR ich handle.
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Beitrag von Boris Merath »

Prokurist @ 21 Dec 2011, 13:19 hat geschrieben: Was schon mehrfach passiert ist. Soviel dazu.

[..]

Ich neige nicht dazu, nach Annahmen zu handeln. Annehmen heißt nicht wissen, daß heißt nachfragen an geeigneter Stelle BEVOR ich handle.
Wie gesagt, dann wüsste ich gerne mal welche Rechtsgrundlage ein Festhalten/Einziehen der Fotoausrüstung erlauben sollte.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Prokurist »

Boris Merath @ 21 Dec 2011, 13:26 hat geschrieben:
Prokurist @ 21 Dec 2011, 13:19 hat geschrieben: Was schon mehrfach passiert ist. Soviel dazu.

[..]

Ich neige nicht dazu, nach Annahmen zu handeln. Annehmen heißt nicht wissen, daß heißt nachfragen an geeigneter Stelle BEVOR ich handle.
Wie gesagt, dann wüsste ich gerne mal welche Rechtsgrundlage ein Festhalten/Einziehen der Fotoausrüstung erlauben sollte.
Das wird dir dann die entsprechende Behörde, die das macht, schon mitteilen.

Ich persönlich finde, daß es wesentlich einfacher wäre, könnte die Bahn sich durchringen, eine Fotoerlaubnis individuell zu erteilen. Jemand der dann mit vollem Equipment fotografiert, ob Hobbyfuzzy oder was auch immer, hat dann ein entsprechendes Schriftstück dabei, welches ihm genau das erlaubt.
Jedes mal dieses Rumgeeiere, man darf als Hobby.... blabla aber guckt mal ob... blabla, nicht das blabla... Das nervt den Sicherheitsmenschen genauso wie den Hobbyfotographen. Glaub mir!

Aber gut, ich wäre auch für die Wiederbelebung von Raucherabteilen... Nur bei der letzten Vorstandsitzung war ich leider nicht eingeladen. :rolleyes:
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Beitrag von Prokurist »

Wie gesagt, dann wüsste ich gerne mal welche Rechtsgrundlage ein Festhalten/Einziehen der Fotoausrüstung erlauben sollte.
Ups... :huh: Fast vergessen. Also das Festhalten bzw. das Einziehen von Ausrüstung etc. machen die Jungs, deren Bekleidung sich zwar nur unwesentlich von unserer unterscheidet, bei denen aber was anderes auf dem Rücken steht...
Das geschieht dann meist aufgrund einer Anzeige bzw. aufgrund eines eingeleiteten EV und nennt sich dann Einvernahme und Beschlagnahme zur Beweissicherung. Ein EV kann auch eingeleitet werden ohne, daß man sich explizit strafbar verhalten hat, ggf. um genau das zu klären. Klingt komisch? Ist aber so.
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Beitrag von Systemfehler »

Prokurist @ 21 Dec 2011, 11:31 hat geschrieben: Es ist doch sicherlich vorstellbar, daß es nunmal "böse Buben" gibt. Da gibt es solche, die mit Teleobjektiven kriminelle Handlungen vorbereiten und solche die strafbare Handlungen mittels Bildmaterial dokumentieren. Diese Leute sehen aus wie ganz normale Hobbyfotofuzzys und werden sich mit Sicherheit kein Schild um den Hals hängen, daß sie eben Unredliches vorhaben. Daher besteht letztlich nunmal ein gewisser Klärungsbedarf. Schon allein um eben den harmlosen Bahnfreak vor unangemessener Unbill zu schützen.
Und du meinst, dass diese bösen Buben super auffällig stundenlang am Bahnhof rumlungern und nur darauf warten, von dir angesprochen zu werden was er da treibt?

Und angenommen den Fall, es ist doch ein Schlitzohr der Böses treibt, meinst du, der bindet dir das dann auf die Nase wenn du ihn fragst?
"Grüß Gott, DB Sicherheit, Meyerhuber mein Name. Was treiben Sie denn da?" - "Ich heiße Müller-Schulze, mein Beruf ist Profieinbrecher und Gelegenheitskiller, und bereite gerade meinen nächsten Coup vor!"
Der wird dir doch genauso was von irgendwelchen Zügen erzählen, oder dass er auf die und die bestimmte Lok lauert... kannst du das nachvollziehen, weißt du alle Fahrpläne auswendig, dass du dann genau weißt, dass die Lok tatsächlich auch kommt, um damit des Fotografen Handeln zu legitimieren?

Abgesehen davon, dass das durchaus alle Fotografen unter einen Generalverdacht stellt ("Ich muss abklären, was der da fotografiert!!"), warten nicht alle Fotografen immer nur auf etwas Bestimmtes. Manche fotografieren einfach nur das, was ihnen gerade vor die Linse fährt... somit ist die Auskunft "Ich fotografiere Züge." genauso knapp wie korrekt.


Ansonsten kann ich mich nur Boris anschließen, habe ich glaube ich auch ganz am Anfang des Threads schon mal erwähnt:
Meinen Respekt, dass du dich hier dem Feuer von allen Seiten stellst und die Fahne für deinen Berufsstand hochhälst.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Systemfehler @ 21 Dec 2011, 16:23 hat geschrieben:
Und angenommen den Fall, es ist doch ein Schlitzohr der Böses treibt, meinst du, der bindet dir das dann auf die Nase wenn du ihn fragst?
"Grüß Gott, DB Sicherheit, Meyerhuber mein Name. Was treiben Sie denn da?" - "Ich heiße Müller-Schulze, mein Beruf ist Profieinbrecher und Gelegenheitskiller, und bereite gerade meinen nächsten Coup vor!"
Der wird dir doch genauso was von irgendwelchen Zügen erzählen, oder dass er auf die und die bestimmte Lok lauert... kannst du das nachvollziehen, weißt du alle Fahrpläne auswendig, dass du dann genau weißt, dass die Lok tatsächlich auch kommt, um damit des Fotografen Handeln zu legitimieren?
Ich denke es geht nur darum die Menschen ins Gespräch zu verwickeln um dann ihre Reaktion zu ermitteln. Die Sicherheit an israelischen Flughäfen, oder auch beim Checkin der El AL in Frankfurt treiben das ins Extreme. Die Fragen dich nach deinen Namen während sie ihn im Pass lesen. Angeblich stottern die meisten Menschen die unter einen Alias leben in solch einer Situation. Dann scheinbar willkürliche Fragen wie: Sie wissen das es momentan in Israel kalt ist, warum haben sie keine Jacke mit? Ach sie haben eine Violine im Gepäck. Was ist noch mal der Unterschied zwischen Bratsche, Violoncello, und Violine? Das geht 5 Minuten so weiter.


Allerdings haben die eine 4 Jährige Ausbildung. Im Prinzip sind das Psychoanalytiker.
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Beitrag von Prokurist »

Also ehrlich, ihr erwartet jetzt nicht, daß ich Interna hier breittrete und auch nicht, daß ich ein Lamento über Bahn und Logik hier anstimme, oder?
Ich sage nur so viel - es gab Zeiten da rannte die BPol mit Mpi 5 im bahnhof herum. Logisch? Nein!
Glaubt mir, der Job ist manchmal nicht leicht...
Nur so viel: Was meint ihr wer sich rechtfertigen darf, wenn unter den hunderten Hobbyfuzzygrafen ein, nur ein einziger, Schweinehund dabei ist? Wer MÜSSTE sich aber rechtfertigen, wenn dieser eine schriftliche Genehmigung und Legitimation hätte? Verstanden? ;) Weiter gehe ich diesbezüglich nicht ins Detail und bitte dafür um Verständnis.
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Beitrag von Prokurist »

Ich resümiere mal kurz:

Der sog. "Bahnschützer" also Sicherheitsmitarbeiter bei der DB Sicherheit ist bei Hobbyfotographen, aus mehr oder weniger guten Gründen, eher unbeliebt.

Von den Fahrgästen habe ich, mehr oder weniger, im Rahmen meiner Dienstdurchrührung, positives Feedback erhalten. Ich zitiere:

"Gut das ihr da seid!"
"Klasse! Ihr macht einen guten Job!"
"Bin ich froh, daß ihr da gewesen seid, wer weiß was sonst hier passiert wäre!"
"Seit ihr hier öfter da seid, bin ich wesentlich ruhiger, wenn mein Kind S-bahn fahren muss!"
usw.

Die Eisenbahner hier im Forum äußern sich eher skeptisch. Wenn ich einmal sinngemäß die Worte der Lokführer hier im Strang zusammenfasse, ist der eine der Meinung, man wäre nie da, aber würde faul in den Sozialräumen der Endbahnhöfe anzutreffen sein und der andere meint daß der gemeine Sicherheitsmitarbeiter sein geistiges Defizit durch übersteigertes Selbstbewußtsein ausgleicht.
Da fallen mir die Worte eines Zugbegleiters ein: "Kollege? WIR sind keine Kollegen, damit DAS mal gleich KLAR ist!" Dazu sage ich: Danke, KOLLEGEN!
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Beitrag von Bayernlover »

Prokurist @ 22 Dec 2011, 00:41 hat geschrieben: Nur so viel: Was meint ihr wer sich rechtfertigen darf, wenn unter den hunderten Hobbyfuzzygrafen ein, nur ein einziger, Schweinehund dabei ist?
Das darf aber nicht das Problem der Kunden sein, oder? Da läuft wohl im Unternehmen selbst eine Menge schief, wenn man die ganze Verantwortung auf die Sicherheitsleute abwälzt.
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Beitrag von Autobahn »

Es ist schon traurig, dass man die Diskussion auf ein paar Fuzzies reduziert. DB Sicherheit hat wahrlich auch andere Aufgaben.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
tobster
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Beitrag von tobster »

Autobahn @ 22 Dec 2011, 12:37 hat geschrieben: Es ist schon traurig, dass man die Diskussion auf ein paar Fuzzies reduziert. DB Sicherheit hat wahrlich auch andere Aufgaben.
Stimmt. Aber die Behandlung von Fuzzis ist der kontroverseste Bereich. Da, wo man sich eh einig is, braucht man nicht diskutieren. Gut es bleibt noch die Lokführer-Kritik über die Faulheit von DB-Sicherheit, aber da kann ich nicht wirklich mitreden.
Electrification
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Beitrag von Electrification »

Prokurist @ 22 Dec 2011, 02:14 hat geschrieben: Die Eisenbahner hier im Forum äußern sich eher skeptisch. Wenn ich einmal sinngemäß die Worte der Lokführer hier im Strang zusammenfasse, ist der eine der Meinung, man wäre nie da, aber würde faul in den Sozialräumen der Endbahnhöfe anzutreffen sein und der andere meint daß der gemeine Sicherheitsmitarbeiter sein geistiges Defizit durch übersteigertes Selbstbewußtsein ausgleicht.
Da fallen mir die Worte eines Zugbegleiters ein: "Kollege? WIR sind keine Kollegen, damit DAS mal gleich KLAR ist!" Dazu sage ich: Danke, KOLLEGEN!
Du redest hier aber von Einzelfällen, genauso wie man von Einzelfällen bei DB Sicherheit reden muss die sich nicht richtig zu benehmen wissen. Aber im großen und ganzen kommt man doch klar oder nicht?
Ich habe kein Problem mit den Leuten von DB Sicherheit, sie erhöhen zumindest die subjektive Sicherheit auf Bahnhöfen und das bei einer meist sehr miesen Bezahlung.

Nimm den Zugbegleiter nicht so ernst, der hält sicher auch einen Zugbegleiter eines anderen EVU nicht für einen Kollegen. Das ist aber dann ebenso eine Minderheitenmeinung, ich weiß das, denn ich verstehe mich mit Personalen anderer EVU hervorrangend (und weiß dass das anderen auch so geht), oftmals kennt man sich sogar von früher. Jeder der bei der Eisenbahn in irgend einer Weise arbeitet ist ein Kollege, wir zusammen bilden das Gesamtsystem, der eine kann nicht ohne den anderen.

Für mich bleibt es eine Familie, wo es dann eben auch mal den einen oder anderen gibt der keine so gute Erziehung genossen hat (gibt es auch in jeder Familie). Das tolle ist doch dass man meistens von unten bis oben alle automatisch per Du anspricht (mal abgesehen von den Führungsebenen) und das lange vor dem Internet. ;)
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Beitrag von Prokurist »

Electrification @ 22 Dec 2011, 15:07 hat geschrieben:
Du redest hier aber von Einzelfällen, genauso wie man von Einzelfällen bei DB Sicherheit reden muss die sich nicht richtig zu benehmen wissen. Aber im großen und ganzen kommt man doch klar oder nicht?
Ich habe kein Problem mit den Leuten von DB Sicherheit, sie erhöhen zumindest die subjektive Sicherheit auf Bahnhöfen und das bei einer meist sehr miesen Bezahlung.

Nimm den Zugbegleiter nicht so ernst, der hält sicher auch einen Zugbegleiter eines anderen EVU nicht für einen Kollegen. Das ist aber dann ebenso eine Minderheitenmeinung, ich weiß das, denn ich verstehe mich mit Personalen anderer EVU hervorrangend (und weiß dass das anderen auch so geht), oftmals kennt man sich sogar von früher. Jeder der bei der Eisenbahn in irgend einer Weise arbeitet ist ein Kollege, wir zusammen bilden das Gesamtsystem, der eine kann nicht ohne den anderen.

Für mich bleibt es eine Familie, wo es dann eben auch mal den einen oder anderen gibt der keine so gute Erziehung genossen hat (gibt es auch in jeder Familie). Das tolle ist doch dass man meistens von unten bis oben alle automatisch per Du anspricht (mal abgesehen von den Führungsebenen) und das lange vor dem Internet. ;)
Um Himmelswillen... Klar sind das nur Einzelfälle! Im Großen und Ganzen kommt man mit den meisten Eisenbahnern aus und ja es ist wie bei einer großen Familie. Nur sind es gerade immer die Einzelfälle die einen dann umso mehr nerven... :lol:

Egal ob Lokführer, Stellwerker, Rangierer, Service, Regio oder Fernverkehr, meist ist der Umgang kollegial bis freundschaftlich, auch wenn man sich gerade erst kennengelernt hat. Man sitzt ja letztlich in einem Boot.

In einem großen Konzern, wie der DB, läuft nunmal nicht immer alles so, wie man meint, daß es laufen sollte. Manchmal ist dies auch dem Umstand geschuldet, daß es Entscheidungsträger bzw. deren Zuträger gibt, die nur wenig Ahnung von Bahn haben und manchmal keine von der Arbeit am Reisenden. Aber ich denke vieles, was nicht richtig läuft wird korrigiert werden (müsen) nur sowas braucht eben seine Zeit in einem Unternehmen dieses Ausmaßes. Letztlich einigt uns, auch mit den Leuten aus der Führung, daß wie alle ein funktionierendes System haben wollen und daran, jeder an seinem Platz, arbeitet.

Grundsätzlich sollte sich ein Jeder aber eines vor Augen führen, die Mitarbeiter der DB Sicherheit sind zum SCHUTZ da. Auch zum Schutz von Hobbyfotographen... Also nicht immer gleich: *heul*" Ich will nicht antworten" *flenn*... "Da habt ihr kein Recht zu" *motz* "Was wollt ihr Penner schonwieder von mir" *pöbel*Sondern an die gute Kinderstube denken, auch wenn man genervt ist, und die besagt, wenn man höflich etwas gefragt wird, ist es unhöflich nicht genauso höflich zu antworten.
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Beitrag von Electrification »

Also Prokurist, jetzt sind wir ja schon wieder einer Meinung, das wird immer besser. ;)
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143 094-1
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Beitrag von 143 094-1 »

Prokurist @ 23 Dec 2011, 23:31 hat geschrieben: Grundsätzlich sollte sich ein Jeder aber eines vor Augen führen, die Mitarbeiter der DB Sicherheit sind zum SCHUTZ da. Auch zum Schutz von Hobbyfotographen... Also nicht immer gleich: *heul*" Ich will nicht antworten" *flenn*... "Da habt ihr kein Recht zu" *motz* "Was wollt ihr Penner schonwieder von mir" *pöbel*Sondern an die gute Kinderstube denken, auch wenn man genervt ist, und die besagt, wenn man höflich etwas gefragt wird, ist es unhöflich nicht genauso höflich zu antworten.
Ganz genau darum geht es!
Wenn ich höflich angesprochen werde, dann werde ich höflich antworten. Wenn ich kollegial angesprochen werde, werde ich mich kollegial verhalten.

Ich sehe ein, dass die Mitarbeiter der DB Sicherheit einen harten Job zu einer miesen Bezahlung machen und - ich bekenne mich offen dazu - ich wollte diesen Job nicht machen!

Dass das Klima zwischen Eisenbahnfans und DBS, als auch das Klima zwischen Eisenbahnern und DBS etwas "Vergiftet" ist, da darfst du dich bei deinen Kollegen bedanken, die das nicht so sehen! Leider ist es eben nur allzu menschlich, dass man einzelne negative Erlebnisse leichtfertig auf die Allgemeinheit erweitert.

Und meine Erlebnisse früher als Fotograf liefen eben nicht nach dem Stil "Guten Tag, Sie haben aber eine tolle Fotoausrüstung, kommt denn hier ein besonderer Zug vorbei ---- dann viel Spaß noch!" ab, sondern eher nach dem Prinzip "es bauen sich vor mir zwei Rambos auf die sich vor lauter Muskeln kaum artikulieren können und hauen erst mal raus: Sie dürfen hier nich fotografiern, das ist verboten, wenn Sie nicht verschwinden holen wir die Polizei und Sie bekommen eine Anzeige und Hausverbot!" So in guter Wildwest-Manier "erst zuschlagen, dann fragen" und "das Gesetz bin ich!".

Und ich sehe auch nicht ein, warum man als Fotograf immer sofort unter Generalverdacht gestellt wird nach dem Motto "Der verhält sich verdächtig, der plant irgendwas!" oder "der fotografiert jetzt sicher die Graffiti die er letzte Nacht gesprüht hat".

Was meine Erfahrungen als Eisenbahner mit der DBS angeht erwartet jetzt sicher niemand, dass ich hier interne Details breittrete! Aber so wie sich die Herren (und Damen) teilweise als "King of the Train" aufführen und man am besten als Lokführer noch von oben herab behandelt wird, das geht mir gewaltig gegen den Strich!

Nur zur Information, der Chef des Zuges bin immer noch ICH! Ich bin Triebfahrzeugführer, Zugführer und Zugaufsicht, alles in einer Person zu einem Gehalt! Ich bin der König des Zuges! Hört sich dumm an, ist auch dumm, und ich bin der Letzte der das unter Kollegen irgendwie so handhaben würde oder sich was darauf einbildet, denn wir sitzen alle im selben Boot und müssen alle an einem Strang ziehen, damit unsere Aufgabe (die sichere und pünktliche Durchführung der Zugfahrt) gelingen kann, aber so ist nun einmal die ernüchternde Faktenlage, da mein Arbeitgeber das so will. Das Hausrecht im Zug hat immer noch der Zugführer und nicht die Streife von DB Sicherheit!

Und wenn DB Sicherheit sich mal wieder produzieren will oder mir auch noch in den Rücken fällt wenn ich eine Störung habe und eh schon am rennen bin nach dem Motto "wir-haben-dann-und-dann-Feierabend-warum-gehts-nicht-endlich-mal-weiter-hier?!?" dann werden die geschätzten "Kollegen" zu ihrem Feierabend zu Fuß gehen müssen. Das Kaffeekränzchen mit meinem Teamleiter das dann folgen wird nehme ich gerne in Kauf.
BZ-ESTW sind wie ein Computerspiel. Es fehlt nur noch das Fenster "Game over!" wenn sich zwei rote Linien treffen!
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Beitrag von Prokurist »

143 094-1 @ 24 Dec 2011, 00:35 hat geschrieben: ...
Prinzipiell sind wir in allem weitestgehend d'accord Kollege.

Es ist immer der Ton, der letztlich die Musik macht. Die Bahn ist ein Dienstleistungsunternehmen und daran solleten auch die Kollegen der DBS denken.

Nicht immer läuft alles korrekt und man muss an vielem arbeiten. Das gilt allerdings nich NUR für den Sicherheitsdienst!

Selbstverständlich ist der Lokführer der Boss an Bord. Ich hab den Kollegen auch immer gesagt, daß der Menne ganz vorne in allen Dingen das letzte Wort hat. Als Bgleiter, das muß ich gestehen, hab ich selbst schon Kollegen der Sicherheit vor die Tür gesetzt... Keine näheren Ausführungen dazu.

Ich bin nun mittlerweile auch weg von der Sicherheit und wiederhole nur, was ich bereits erwähnte - Es gibt Dinge, die dringender Überarbeitung bedürfen, doch darum sollen sich Leute kümmern, die sich dazu berufen fühlen.

Mein Fazit aus meiner Dienstzeit bei der DB Sicherheit:

Ich wurde angepöbelt, angespuckt, angekotzt, angezeigt, angegriffen... ABER Ich habe viel Zupspruch erlebt, bin gelobt worden, für meine reine Anwesenheit, habe Dank erfahren, helfen können... etc.

Somit bin ich dankbar diese Erfahrungen gemacht zu haben. Ich wünsche den Kollegen, daß sie den Fäusten, abgeschlagenen Flaschenhälsen, Messern und Schußwaffen ausweichen können und niemals Gebrauch von den EZN machen müssen!

Außerdem schadet es auch keinem Reisenden, Hobbyfuzzi oder Eisenbahner, auch einmal etwas Verständnis aufzubringen, für Leute die zu EUREM Schutz da sind.
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