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Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Boris Merath @ 30 Jan 2012, 13:19 hat geschrieben: Das steht aber nicht da - was dasteht ist, dass die jetzigen Regelungen veraltet sind und reformiert werden sollen. Es steht nicht da dass alle Regeln abgeschafft werden sollen.
Da steht auch noch viel mehr:
Nur dort, wo eine Leistung erbracht wird (Konzert), ist es sozial haltbar, eine Entlohnung einzufordern. Für den bloßen Vertrieb sollte jedoch nur eine freiwillige Abgabe als gerecht gelten (vgl. GEMA 2.0), da hierbei der Konsument selbst (P2P) oder ein unnötiger Mittler sämtliche Mittel aufbringt. Beim Direktvertrieb erbringt der Künstler auch eine Leistung (über deren Notwendigkeit man jedoch streiten kann); er sollte also auch entlohnt werden.
Und weiter geht der Wahnsinn:
Nach dem Konzept des Pre-post release werden Immaterialgüter von der Allgemeinheit quasi „freigekauft“; jeder Interessierte entscheidet anhand einer freien Teil-Veröffentlichung des Immaterialguts selbst, ob und wie viel er zahlt. Komplett veröffentlicht wird das Immaterialgut erst, wenn ein hochdotierter Preis auf diese Weise erreicht ist, den der Schaffende selbst festgelegt hat. Dieser Ansatz ist damit also so etwas wie eine virtuelle Interpretation der alltäglichen Kaufsituation im Supermarkt: Erst Geld, dann Ware. Nach der Veröffentlichung kommt eine Spenden-Funktion wie beim Spendenportal zum Tragen, die quasi das marktwirtschaftlich-offene Ende nach oben gewährleistet.
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Beitrag von Rohrbacher »

Das steht aber nicht da - was dasteht ist, dass die jetzigen Regelungen veraltet sind und reformiert werden sollen. Es steht nicht da dass alle Regeln abgeschafft werden sollen.
Das ist aber meistens damit gemeint.

Und natürlich habe ich in meinem letzten Beitrag übertrieben. Völlig abschaffen wird auch eine Piratenpartei in einer Regierung das Urheberrecht nicht können. Aber allein das Thema mit den Privatkopien (und nein, ich sehe das was ich in wochenlanger Arbeit geschaffen habe, nicht als "freies Gut"). Das ganze geht ein bisschen in die Richtung mit den Drogen: Wenn's illegal ist, nehmen sie die Leute trotzdem, also erlauben wir es, man kann's gerade im privaten Bereich eh nicht kontrollieren. Und das ist Blödsinn. Genauso fahren Leute, wenn keiner schaut bei Rot über die Ampel, trotzdem kommt hoffentlich keiner auf die Idee Rotlichtverstöße zu legalisieren.

Sicher, in Details kann man sich überlegen, ob man es reformieren kann und den mordernen technischen Möglichkeiten anpassen muss, aber bei Formulierungen wie "freies Gut" geht mir der nicht vorhandene Hut hoch. Ein Kopierschutz auf einer CD/DVD ist zwar in gewissermaßen ärgerlich, aber nur dann, wenn man der Meinung ist von diesem Datenträger 100 Kopien machen zu dürfen. Vergleichen wir Software, also virtuelles Eigentum mal mit materiellem Eigentum, z.B. einem IKEA-Regal: Das kann man ja auch nicht kopieren, zur Sicherheit... oder das der Freund auch eins hat. Frei nach Hirschhausen: "Kannste mir das Regal mal brennen?"
Die Kulturflatrate ist das Konzept einer gesetzlich geregelten Pauschalabgabe, die an die Rechteinhaber digitaler Inhalte verteilt werden soll.
Diese Abgabe sieht ja ein bisschen aus wie GEZ, nur dass die Abgabe nicht eine Hand voll inländische Rundfunkanstalten finanzieren soll, sondern quasi Milliarden von Urhebern weltweit auch am anderen Ende der Erde betrifft. Das funktioniert nicht. Davon haben vielleicht große Konzerne was, aber tausende von nicht registrierten kleinen Künstlern und Programmierern nicht. Und natürlich kann man sowas als "Kultursozialismus" bezeichnen.

Leute, die sich massenweise Filme (heute illegal) runterladen freuen sich (ich unterstelle mal ganz böse: Der typische Pirat) und die, die mit Kultur nur wenig am Hut haben, zahlen auch dafür, viel mehr als sie eigentlich Kultur konsumieren. Oder es kommt so wenig bei rum, dass man es gleich bleiben lassen kann. Außerdem widerspricht es einem uralten Prinzip der Kunst, welches im Prinzip auch für sämtliche Gebrauchskunst auch in Zeiten des Internets gilt: Der Künstler legt den Preis und seine Vertriebswege selbst fest. Ich persönlich hab immer sämtliche meine privaten Aktivitäten als Freeware + "Spendenhinweis" (Rechte bleiben bei mir, aber jeder darf's nutzen und weitergeben wie er mag) unter die Leute gebracht, weil ich sage, es ist ein Hobby, jeder darf dran teilhaben und ich persönlich mehr Spaß dran habe, wenn es sich 10000 Leute downloaden und weitergeben als wenn ich es für in Summe 200 Euro an 20 Leute verkauft bekomme. Dann müsste ich einen wirtschaftlichen Maßstab anlegen und der ist im Hobby-Bahnsimbereich nicht gegeben oder anders gesagt: Monatelange Arbeit für 200 Euro macht keinen Sinn, für 10000 Downloads schon eher. Andere sehen das aber anders und möchten für ihre Arbeit, auch wenn's in der Freizeit entstanden ist, einen festen finanziellen Ausgleich und auch das ist natürlich völlig legitim.

Andersrum: Warum verteilen wir nicht IKEA-Regale frei an jeden und man zahlt nur eine "Möbelflatrate"? Und eine "Elektrogeräteflatrate", eine "Kraftfahrzeugflatrate" und eine "Süßigkeitenflatrate"? Dann hätte sich irgendwann in der Kindererziehung der Unterschied zwischen "Mein und Dein" erledigt, weil das ja offensichtlich nicht mehr "zeitgemäß" ist, sobald nur die technischen Möglichkeiten zum Diebstahl vorhanden sind.
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Beitrag von Boris Merath »

Bayernlover @ 30 Jan 2012, 14:22 hat geschrieben: Da steht auch noch viel mehr:


Ja, nämlich, dass der Künstler entlohnt werden soll (siehe letzter Satz).
Und weiter geht der Wahnsinn:
Steht auch dabei dass das Konzept für alle verpflichtend eingeführt werden soll?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Rohrbacher »

Steht auch dabei dass das Konzept für alle verpflichtend eingeführt werden soll?
Macht's anders Sinn? Mal abgesehen von der "Kultur-GEZ", kann das was da vorgeschlagen wird, bereits heute jeder so machen. Crowdfunding ist ja an sich nichts so arg neues.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Rohrbacher @ 30 Jan 2012, 17:13 hat geschrieben:Macht's anders Sinn? Mal abgesehen von der "Kultur-GEZ", kann das was da vorgeschlagen wird, bereits heute jeder so machen. Crowdfunding ist ja an sich nichts so arg neues.
Die Idee eines Crowdfunding ist ja nicht schlecht. Wer sich für ein Kulturprojekt interessiert und dafür Geld geben will, darf das gerne machen. Ich halte es aber für fatal, statt eines Urheberrechtes eine für alle verpflichtende Kulturflat einzuführen.

Wer kommt denn auf die Idee, das jeder Mensch dauernd "Kultur" ertragen will? Derzeit entscheide ich noch, ob ich und in welcher Höhe ich Gelder für welche "Kultur" ausgeben will. Wenn ich mir monatlich keine CD kaufe/herunterlade, nicht ins Kino gehe/einen Film streame, habe ich Geld gespart. Und für die Musik- und Filmjunkies will ich nicht mitbezahlen!
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Beitrag von Bayernlover »

Boris Merath @ 30 Jan 2012, 16:34 hat geschrieben: Ja, nämlich, dass der Künstler entlohnt werden soll (siehe letzter Satz).
Ja, in der Art wie ein Bettler aufm Kudamm entlohnt wird - mit Almosen. Aber hey, wie gesagt, bedingungsloses Grundeinkommen gehört ja auch zum Wahlprogramm. Wobei das dann schlimmer als im Sozialismus ist.
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Beitrag von imp-cen »

Bayernlover @ 29 Jan 2012, 21:58 hat geschrieben: Und wer, wenn nicht Boris? Die Folge daraus wäre dann, dass hier alle ihre Klarnamen sowie komplette Anschrift angeben müssten. Bei der Diskussion wär ich lieber nicht dabei :lol:
Sowas nennt sich dan Google+, oder?
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Beitrag von Bayernlover »

Rohrbacher @ 30 Jan 2012, 17:13 hat geschrieben: Macht's anders Sinn? Mal abgesehen von der "Kultur-GEZ", kann das was da vorgeschlagen wird, bereits heute jeder so machen. Crowdfunding ist ja an sich nichts so arg neues.
Natürlich macht es keinen Sinn. Welcher Künstler ist denn so bescheuert und verschenkt seine Werke freiwillig, um damit in der Armut zu landen.
Wer das will darf das natürlich schon heute.
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Beitrag von Bayernlover »

Autobahn @ 30 Jan 2012, 18:09 hat geschrieben: Wenn ich mir monatlich keine CD kaufe/herunterlade, nicht ins Kino gehe/einen Film streame, habe ich Geld gespart. Und für die Musik- und Filmjunkies will ich nicht mitbezahlen!
Deshalb kommen solche Vorschläge auch meistens von Leuten, die selbst Hardcore-Konsumenten sind. Nur verstehe ich nicht, wieso Filme zur Daseinsvorsorge gehören sollten, nur weil ein paar Freaks keine Lust haben, für ihren Konsum zu zahlen. Und das mit der Werbung ist auch Augenwischerei: Wer bezahlt denn die Werbung? Wir alle, wenn wir einkaufen gehen!

Deshalb klare Absage an die piratischen Vorschläge.
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Beitrag von spock5407 »

imp-cen @ 30 Jan 2012, 19:56 hat geschrieben: Sowas nennt sich dan Google+, oder?
;)
Ich bin bei allem erstmal skeptisch, wo ein "+" neu dran ist.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Bayernlover @ 30 Jan 2012, 20:00 hat geschrieben:Deshalb kommen solche Vorschläge auch meistens von Leuten, die selbst Hardcore-Konsumenten sind. ...
... und selbst kein Geld haben :lol:

Filme kann man auch im TV kostenlos gucken und Musik im Radio kostenlos hören (o.k. GEMA)

Aber es muss ja der neueste Blockbuster sein, der noch nicht im Kino gelaufen ist, sonst macht das Filesharing doch keinen Spaß.

Ich habe wahrlich nichts für die für die Film- und Musikindustrie übrig. Es ist einfach Desinteresse an den Produkten. Dennoch erkenne ich an, das die hohen Produktionskosten wieder herein gespielt werden müssen. Aber diese Branche hat da Internet verschlafen.

Die bestehenden Gesetze reichen aber aus, da braucht es nicht SOPA, PIPA und ACTA.
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JNK
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Beitrag von JNK »

Ich muss mich hier mal selbst anzeigen. Ich habe mich den Tag über mit dem Urheberrecht beschäftigt und gemerkt, dass meine Angewohnheit, aus Zeitungsmeldungen jeweils den Kopf zu zitieren und dann zu verlinken wohl nicht vom Urheberrecht gedeckt ist.

§ 51 UrhG sagt nämlich:
Zulässig ist die Vervielfältigung, Verbreitung und öffentliche Wiedergabe eines veröffentlichten Werkes zum Zweck des Zitats, sofern die Nutzung in ihrem Umfang durch den besonderen Zweck gerechtfertigt ist. Zulässig ist dies insbesondere, wenn

1.
    einzelne Werke nach der Veröffentlichung in ein selbständiges wissenschaftliches Werk zur Erläuterung des Inhalts aufgenommen werden,
2.
    Stellen eines Werkes nach der Veröffentlichung in einem selbständigen Sprachwerk angeführt werden,
3.
    einzelne Stellen eines erschienenen Werkes der Musik in einem selbständigen Werk der Musik angeführt werden.
Das liegt hier wohl nicht vor.

Aber auch die Verfechter des bestehenden Urheberrechts, die es hier so hoch halten, verstoßen dagegen: Bayernlover zitiert Teile von der Internetseite der Piraten und nimmt an, dass sei eine Verlautbarung und man könne deswegen bedenkenlos Texte entnehmen und er zitiert nicht einmal korrekt.

Ein anderer Verfechter klaut Pressemitteilungen und gibt sie als seine eigenen Texte aus.
Original
Diebesgut
(Dazu ein Urteil des LG Hamburg: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Ger...Web-163806.html

Also merke: Eine Ausweitung des Zitatrecht in angemessener Weise, zum Beispiel auf die ersten vier Zeilen eines Zeitungsartikels auch für nicht-wissenschaftliche Zwecke wie dieses öffentliche Forum, mit der Bedingung des Links zum Originial und Namensnennung des Autors, wäre eine sinnvolle Anpassung des Urheberrechts an die digitale Welt. Oder nicht?

Über die Fristen nach denen ein Werk gemeinfrei wird, können wir ja dann noch mal reden. Keiner will, dass Rohrbachers Arbeit im Moment der Fertigstellung gemeinfrei wird. Aber vielleicht 10 Jahre nach seinem Dahinscheiden, möge es noch lange dauern, bis es soweit ist.
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Beitrag von Bayernlover »

JNK @ 30 Jan 2012, 21:39 hat geschrieben: Bayernlover zitiert Teile von der Internetseite der Piraten und nimmt an, dass sei eine Verlautbarung und man könne deswegen bedenkenlos Texte entnehmen und er zitiert nicht einmal korrekt.
Wenn das in irgendeiner Form falsch war, werde ich Besserung geloben.
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Beitrag von Autobahn »

JNK @ 30 Jan 2012, 21:39 hat geschrieben:Ich muss mich hier mal selbst anzeigen. Ich habe mich den Tag über mit dem Urheberrecht beschäftigt und gemerkt, dass meine Angewohnheit, aus Zeitungsmeldungen jeweils den Kopf zu zitieren und dann zu verlinken wohl nicht vom Urheberrecht gedeckt ist.
Doch, ist sie. zumindest dann, wenn Du sie
Quelle @ , hat geschrieben:sie als Zitat kennzeichnest
Bei Pressemeldungen ist es aber meist im Interesse des Unternehmens, diese zu veröffentlichen. Und das machen viele Medien auch ohne Quellenangabe, weil sich meistens im Kontext die Quelle ergibt. Viele Unternehmen "betteln" sogar darum, ihre Pressemitteilungen zu veröffentlichen.
Heise online @ , hat geschrieben:Auslöser der Gerichtsentscheidung war der Streit zweier Rechtsanwälte, die beide hauptsächlich im Bank-, Börsen und Kapitalmarktrecht arbeiten.
Das spielt in einer anderen Kategorie :lol:
JNK @ , hat geschrieben: Bayernlover zitiert Teile von der Internetseite der Piraten und nimmt an, dass sei eine Verlautbarung und man könne deswegen bedenkenlos Texte entnehmen und er zitiert nicht einmal korrekt.
Was anderes ist den eine Webseite einer Partei, als eine Verlautbarung? Und natürlich darf man davon zitieren. Ich habe mir allerdings nicht die Mühe gemacht, den Kontext in der Gesamtheit zu prüfen.
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Beitrag von JNK »

@ Autobahn: Klär mich auf: Wenn ich hier den Klopf einer Zeitungsmeldung zitiere, ist das urheberrechtlich in Ordnung weil:
a) ein selbständiges wissenschaftliches Werk enstanden ist.
b) ich ein selbständigen Sprachwerk veröffentlicht habe
c) einzelne Stellen [...] in einem selbständigen Werk der Musik angeführt werden.

Die linkssozialistische Tageszeitung "Frankfurter Allgemeine" hat heute einen interessanten Artikel zum Thema "geistiges Eigentum" veröffentlicht:

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/stre...r-11629405.html
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ JNK

Eine Zeitungsmeldung ist kein "wissenschaftliches" Werk. Das zu behaupten ist schlicht Unfug. Wenn Du den Kopf - oder auch Teile des Inhalts - mit entsprechendem Vermerk z.B. in einem Forum oder Blog einstellst, ist das keine Urheberrechtsverletzung. Damit trägst Du der gewollten Verbreitung der Meldung bei. Es gibt viele Blogs, die das sogar automatisieren.

Auch die Pressemitteilungen von amtlichen Stellen oder privaten Firmen sind kein "wissenschaftliches" Werk. Sie werden von den Stellen an die geneigte Presse gesandt, damit sie veröffentlicht werden, möglichst 1:1. Wenn jedoch eine gewisse Recherche durch die Journalisten dahinter steckt, greift das Urheberrecht. Sogar, wenn die "Recherche" nur durch die Gegenüberstellung von zwei Pressemeldungen unterschiedlicher Interessengruppen besteht.

Völlig anders sieht es sicher aus, wenn Du eine Dissertation schreibst, oder einen Roman. Vielleicht bist Du auch musisch begabt und schreibst Gedichte oder komponierst. Wenn das nicht Dein Hauptberuf ist, soll es Dir sicher egal sein.

Du bist ein sehr guter Fotograf. Deine Bilder haben das Zeug dazu, gewerblich vermarktet zu werden. Du hast Dich einmal beklagt, das Deine Fotos an anderer Stelle veröffentlicht wurden und hast (auf mein Anraten) nun einen Copyrightvermerk eingefügt.

Leider bezieht sich dein verlinkter Artikel nur auf das Musik- und Filmgeschäft. Aber es ist mir völlig egal, welche "Vergütungsregeln" dort gelten. Ich kaufe weder eine Musik-CD/Film-DVD, noch beziehe ich das über Streaming-Dienste.
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Beitrag von Rohrbacher »

Über die Fristen nach denen ein Werk gemeinfrei wird, können wir ja dann noch mal reden. Keiner will, dass Rohrbachers Arbeit im Moment der Fertigstellung gemeinfrei wird. Aber vielleicht 10 Jahre nach seinem Dahinscheiden, möge es noch lange dauern, bis es soweit ist.
Wobei man aber auch noch weitere Rechte bedenken muss, Urheberrechte sind ja nicht die einzigen, es gibt ja auch noch unterschiedliche Nutzungsrechte. Angenommen ich habe bei einer Arbeit für einen Kunden exklusive, zeitlich unbegrenzte Nutzungsrechte vereinbart, z.B. für das Logo einer Firma, was anderes wäre in dem Fall auch ziemlich bescheuert. Und nehmen wir dann mal an, ich bin schon 100 Jahre tot, dann ist zwar auch nach heutigem Recht das Urheberrecht dafür schon lange verfallen, die exklusiven, zeitlich unbegrenzten Nutzungsrechte dafür gibt's aber immer noch, sodass diese Arbeit allein dadurch schon nicht gemeinfrei werden kann. So einfach ist das ganze nämlich halt nicht.

Und wenn ich jetzt Bauunternehmer wäre und meinen Erben mal fünf Häuser (welche vermietet sind) vererben würde, dann würden die Besitzansprüche meiner Erben daran ja auch nicht nach 10 und auch nicht nach 70 Jahren einfach so verfallen und die Häuser würden "gemeinfrei". So gesehen ist im Grunde der Verfall der Rechte an geistigen Werten vs. materiellen Werten eine Benachteiligung derer, die in ihrem Leben keine materiellen, sondern quasi geistige Werte schaffen.

Ich weiß natürlich, dass der Vergleich schwierig ist und dass das in der modernen, virtuellen Zeit ein Problem darstellt und auch oft die Urheberrechte nicht 100% geklärt sind. In der Praxis dürften Urheberrechte z.B. an einer 100 Jahre alten Software allerdings sowieso eher selten relevant werden. :D



Noch zu den Pressemeldungen: Nur weil es das Urheberrechtsgesetz gibt, heißt das ja nicht, dass z.B. Texte nicht genutzt werden dürfen. Natürlich kann jeder Urheber festlegen, wem er welche Art der Nutzung erlaubt. Dabei gibt es auch quasi stillschweigende Willenserklärungen durch eindeutige Handlungen, so ähnlich wie wenn man im Supermarkt was kauft, wo jeder weiß, die Ware gehört mir zwar noch nicht, aber ich darf sie z.B. selbstständig aus'm Regal nehmen oder wo eindeutig ist, dass ich die Ware kaufen will, wenn ich damit zur Kasse gehe. So ähnlich funktioniert das mit Pressemeldungen auch. Sofern der Urheber keine andere engere oder weitere Lizenzregelung hat, liegt bei Pressemeldungen auch eine stillschweigende Willenserklärung vor, damit er die Texte/Bilder für eine sinnentsprechende Veröffentlichung mit Quellenangabe freigibt.

Man muss hier aber Pressemeldungen und fertige Zeitungsartikel wieder unterscheiden. :rolleyes:
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Beitrag von Bayernlover »

JNK @ 2 Feb 2012, 17:31 hat geschrieben: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/stre...r-11629405.html
Der Artikel ist recht wirr geschrieben. Das beginnt schon damit, dass er das Aufnehmen einer Kassette aus dem Radio als Urheberrechtsverletzung bewertet. Das zeigt mir, dass der Autor sich nicht ansatzweise mit dem Thema befasst hat.

Und was die mittlerweile recht große Verbreitung von Streamingdiensten mit dem Wegfall des geistigen Eigentums zu tun hat, ist mir ein Rätsel. Und dass der Autor an seinem eigenen Ast sägt, auf dem er sitzt, rafft er offensichtlich auch nicht. Und wenn es schon nicht sein eigener ist, so ist es der seines Kollegen.

Aber hey, die Leute, die hier so für den Kultursozialismus plädieren, können ja gern alles was sie ins Internet stellen, gemeinfrei machen. Meistens scheitert es ja bei solchen Sachen dann an der Umsetzung an der eigenen Person. Das zeigt sich hier im Forum auch ganz deutlich, wenn die Leute, die vehement gegen Straßenausbau und Auto an sich wettern, hinterher zugeben, dass sie lieber mit dem Auto nach Salzburg fahren, als sich in einen Dosto zu setzen, weil da das Licht zu hell ist. Oder man fordert ein Verbot von Wasserlieferungen aus Frankreich, säuft selbst aber Cola aus den USA.

Das stinkt mir übrigens gewaltig, diese Doppelmoral, die hier sehr oft zu lesen ist.
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Beitrag von ET 423 »

Bayernlover @ 2 Feb 2012, 19:17 hat geschrieben: Oder man fordert ein Verbot von Wasserlieferungen aus Frankreich, säuft selbst aber Cola aus den USA.
Mööööop, also das ist doch totaler Unfug. Oder glaubst du wirklich, die fahren mit riesigen Cola-Schiffen übern Atlantik, am Besten vor Ort gleich noch mit deutschen Etiketten versehen? Und das Leergut? Schiffen wir wieder zurück? Ne, laß mal stecken, im Gegensatz zum französischen Mineralwasser wird die Cola nicht importiert - lediglich das Rezept dafür stammt aus den USA.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von Bayernlover »

ET 423 @ 2 Feb 2012, 19:29 hat geschrieben: Mööööop, also das ist doch totaler Unfug.
In meinem Beispiel ging es um Dr. Pepper - und da wurde gesagt, dass diese "Sonderform" der Cola importiert werden muss. Weil die hier so selten ist oder was weiß ich.
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Beitrag von Boris Merath »

ET 423 @ 2 Feb 2012, 19:29 hat geschrieben: Mööööop, also das ist doch totaler Unfug. Oder glaubst du wirklich, die fahren mit riesigen Cola-Schiffen übern Atlantik, am Besten vor Ort gleich noch mit deutschen Etiketten versehen? Und das Leergut? Schiffen wir wieder zurück? Ne, laß mal stecken, im Gegensatz zum französischen Mineralwasser wird die Cola nicht importiert - lediglich das Rezept dafür stammt aus den USA.
Um genau zu sein: In Deutschland gibt es 22 Abfüllstationen. Die Cola für München zum Beispiel enthält Wasser aus Fürstenfeldbruck, und in Gaststätten wird der Sirup sogar in der Regel erst vor Ort mit Leistungswasser vermischt.Alle Standorte kann man unter http://www.cceag.de/vor-ort/ einsehen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Autobahn »

@ Rohrbacher

Du hast natürlich vollkommen Recht. Ein von Dir entworfenes Logo für einen Kunden kann sogar nach 500 ( ;) ) Jahren noch geschützt sein. Das wirft aber keine Rendite mehr ab. Mit dem einmaligen Kaufpreis an Dich ist es abgegolten.

Insofern ist der Vergleich mit einer Immobilie, die Du errichtet hast, und deren Eigentümer Du bist nicht treffend. Wenn Du als Architekt oder Bauunternehmer eine Immobilie (oder im Auftrag eines Kunden) errichtet und dann verkauft hast, ist es das gleiche, wie mit dem Logo. Wenn den Kindern Deiner Käufer die Bude nicht mehr gefällt, kann sie es beliebig aus- und umbauen, abreißen und neu bauen ect. (Genehmigung durch die Bauaufsicht natürlich voraus gesetzt).

Noch einmal, Pressemeldungen von Behörden und Firmen sollen nach deren Willen 1:1 veröffentlicht werden. Sonst würden sie es ja gar nicht herausgeben :)

@ Bayernlover
Aber hey, die Leute, die hier so für den Kultursozialismus plädieren, können ja gern alles was sie ins Internet stellen, gemeinfrei machen
Super Idee.
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Beitrag von Autobahn »

ET 423 @ 2 Feb 2012, 19:29 hat geschrieben: - lediglich das Rezept dafür stammt aus den USA.
Fast richtig, das Konzentrat wird aber tatsächlich importiert.
Boris @ , hat geschrieben:Um genau zu sein: In Deutschland gibt es 22 Abfüllstationen. Die Cola für München zum Beispiel enthält Wasser aus Fürstenfeldbruck, und in Gaststätten wird der Sirup sogar in der Regel erst vor Ort mit Leistungswasser vermischt
Auch das ist richtig. Ich weiß nicht wie viele Abfüllstationen es weltweit gibt, aber in jedem Fall wird das Wasser aus der Region verwendet. Und das ist immer in unterschiedlicher Qualität. Besonders, wenn es sich um so genannte "Post-Mix" Anlagen mit städtischen Leitungswasser handelt.
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Beitrag von JNK »

@ Autobahn:

Ich schaue erneut ins Urhebergesetz: Da steht unter § 51:
Zulässig ist die Vervielfältigung, Verbreitung und öffentliche Wiedergabe eines veröffentlichten Werkes zum Zweck des Zitats, sofern die Nutzung in ihrem Umfang durch den besonderen Zweck gerechtfertigt ist. Zulässig ist dies insbesondere, wenn

1.
    einzelne Werke nach der Veröffentlichung in ein selbständiges wissenschaftliches Werk zur Erläuterung des Inhalts aufgenommen werden,
2.
    Stellen eines Werkes nach der Veröffentlichung in einem selbständigen Sprachwerk angeführt werden,
3.
    einzelne Stellen eines erschienenen Werkes der Musik in einem selbständigen Werk der Musik angeführt werden.
Quelle, s.o.

Was trifft im Beispiel des Zitats aus der Zeitung zu?

Warum darf ich, also auf welcher Gesetzesgrundlage, urhebergeschützes Werk, wie Teile eines Zeitungsartikels ztitieren?

@ Rohrbacher:
Wobei man aber auch noch weitere Rechte bedenken muss, Urheberrechte sind ja nicht die einzigen, es gibt ja auch noch unterschiedliche Nutzungsrechte. Angenommen ich habe bei einer Arbeit für einen Kunden exklusive, zeitlich unbegrenzte Nutzungsrechte vereinbart, z.B. für das Logo einer Firma, was anderes wäre in dem Fall auch ziemlich bescheuert.
Es geht mir nur um das Urheberrecht. Markenrecht kann so bleiben wie es ist.
So gesehen ist im Grunde der Verfall der Rechte an geistigen Werten vs. materiellen Werten eine Benachteiligung derer, die in ihrem Leben keine materiellen, sondern quasi geistige Werte schaffen.
Du meinst, die Erben werden benachteiligt. (Die haben in beiden Fällen nichts geleistet.)
Noch zu den Pressemeldungen: Nur weil es das Urheberrechtsgesetz gibt, heißt das ja nicht, dass z.B. Texte nicht genutzt werden dürfen. Natürlich kann jeder Urheber festlegen, wem er welche Art der Nutzung erlaubt. Dabei gibt es auch quasi stillschweigende Willenserklärungen durch eindeutige Handlungen, so ähnlich wie wenn man im Supermarkt was kauft, wo jeder weiß, die Ware gehört mir zwar noch nicht, aber ich darf sie z.B. selbstständig aus'm Regal nehmen oder wo eindeutig ist, dass ich die Ware kaufen will, wenn ich damit zur Kasse gehe.
Aber ich denke die Willenserklärung steht doch unter der Prämisse, dass der Verwender ordnungsgerecht zitiert. Es reicht ja, wenn die Zeitung schreibt, "wie Rohrbacher Enterprises bekannt gab". Damit wird deutlich gemacht, dass der Text nicht von einem selbst verfasst wurde. Ebenso bei Nachrichtenagenturen. Die Texte werden bezahlt und man gibt trotzdem an, dass die von der dpa sind. Aber so wie Autobahn eine Pressemeldung zu nehmen, seinen Namen drüber zu schreiben und weder zu verlinken, noch klar zu machen, dass der Text nicht von ihm stammt, halte ich für sehr bedenklich und im strengen Sinne für gesetzeswidrig. Es gauckelt dem Nutzer zu dem eine Leistung vor, die nicht erbracht wurde. Ich als Leser von zughalt.de gehe davon aus, dass die Texte selbstgeschrieben sind, wenn da nur der Name des Autors drübersteht und nicht sehen kann, dass der Text nur irgendwo herkopiert ist.

@ Bayernlover:
Aber hey, die Leute, die hier so für den Kultursozialismus plädieren, können ja gern alles was sie ins Internet stellen, gemeinfrei machen. Meistens scheitert es ja bei solchen Sachen dann an der Umsetzung an der eigenen Person. Das zeigt sich hier im Forum auch ganz deutlich, wenn die Leute, die vehement gegen Straßenausbau und Auto an sich wettern, hinterher zugeben, dass sie lieber mit dem Auto nach Salzburg fahren, als sich in einen Dosto zu setzen, weil da das Licht zu hell ist. Oder man fordert ein Verbot von Wasserlieferungen aus Frankreich, säuft selbst aber Cola aus den USA.
Oder aus Webseiten zitieren ohne einen konkreten Link zu posten. Ein Zitat zeichnet sich nämlich durch eine präzise Quellenangabe aus.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Rohrbacher @ 2 Feb 2012, 19:06 hat geschrieben: Wobei man aber auch noch weitere Rechte bedenken muss, Urheberrechte sind ja nicht die einzigen, es gibt ja auch noch unterschiedliche Nutzungsrechte. Angenommen ich habe bei einer Arbeit für einen Kunden exklusive, zeitlich unbegrenzte Nutzungsrechte vereinbart, z.B. für das Logo einer Firma, was anderes wäre in dem Fall auch ziemlich bescheuert. Und nehmen wir dann mal an, ich bin schon 100 Jahre tot, dann ist zwar auch nach heutigem Recht das Urheberrecht dafür schon lange verfallen, die exklusiven, zeitlich unbegrenzten Nutzungsrechte dafür gibt's aber immer noch, sodass diese Arbeit allein dadurch schon nicht gemeinfrei werden kann. So einfach ist das ganze nämlich halt nicht.
Die Nutzungsrechte in Form eines Vertrags existieren natürlich weiterhin - aber das Urheberrecht nicht. Der Schutz erfolgt aber auf Basis des Urheberrechts, nicht aufgrund der Nutzungsrechte, und ist damit sehr wohl erloschen. Allerdings kann es natürlich als Markenzeichen weiterhin geschützt sein.
Und wenn ich jetzt Bauunternehmer wäre und meinen Erben mal fünf Häuser (welche vermietet sind) vererben würde, dann würden die Besitzansprüche meiner Erben daran ja auch nicht nach 10 und auch nicht nach 70 Jahren einfach so verfallen und die Häuser würden "gemeinfrei". So gesehen ist im Grunde der Verfall der Rechte an geistigen Werten vs. materiellen Werten eine Benachteiligung derer, die in ihrem Leben keine materiellen, sondern quasi geistige Werte schaffen.
Der Vergleich hinkt schon sehr. Eine Beschränkung der Urheberrechte ist schon von daher nötig, weil unbeschränkte Urheberrechte für die Gemeinschaft große Nachteile bringen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Rohrbacher »

@Autobahn:
Das wirft aber keine Rendite mehr ab. Mit dem einmaligen Kaufpreis an Dich ist es abgegolten.
Nicht unbedingt, je nachdem wie weit die Nutzungsrechte reichen. Meistens schon, aber da kann's durchaus örtliche und zeitliche Grenzen geben oder auch welche, die sich am Umsatz orientieren. Letzteres dürfte zwar selten sein, aber das 2000-Euro-Logo für das lokale Kleinunternehmen mit 10 Mitarbeitern kann je vertraglicher Regelung dann nicht so ohne weiteres genutzt werden, wenn daraus plötzlich ein Konzern mit 10000 Angestellten auf drei Kontinenten geworden ist. Nur wenn man exklusive, zeitlich und örtlich unbeschränkte Nutzungsrechte hat, dann ist die Sache ein für alle Mal durch.

Aber egal. Es ging da ja nicht um das Geld, sondern um die Frage, ob die Sache mit nach dem Tod des Autors wegfallenden Urheberrechten automatisch "gemeinfrei" werden kann und in dem Fall ist das eben nicht so, weil ja weiterhin exklusive Nutzungsrechte bestehen können und die enden nicht 10 und auch nicht 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Schönes Beispiel sind dabei alte Staats-, Stadt- oder Familienwappen. Die sind teilweise 500 Jahre alt, der Urheber ist Jahrhunderte lang tot oder gar unbekannt, trotzdem haben die jeweilige Besitzer weiterhin die Rechte. Zum Beispiel darf man nicht einfach so das bayerische Wappen/Fahne verwenden. Der bayerische Staat erlaubt/duldet zwar die private Nutzung für jedermann, trotzdem ist es alles andere als gemeinfrei.

Auch müssen es ja nicht Logos sein, es könnte z.B. eine Schrift sein oder Fotos, wo man so viele Nutzungsrechte verkaufen kann, wie man Interessenten hat. Daran kann man jahrzehntelang Geld verdienen, genauso wie mit Musikrechten. Und grad momentan mit den neuen Webfonts ist das Thema Nutzungsrechte sehr anschaulich zu sehen. Wer z.B. irgendwann mal eine Schriftdatei für Printzwecke gekauft hat, darf sie noch lange nicht einfach so als Webschrift verwenden. Eingebunden als z.B. jpg-Bild aber schon. :D
Insofern ist der Vergleich mit einer Immobilie, die Du errichtet hast, und deren Eigentümer Du bist nicht treffend. Wenn Du als Architekt oder Bauunternehmer eine Immobilie (oder im Auftrag eines Kunden) errichtet und dann verkauft hast, ist es das gleiche, wie mit dem Logo. Wenn den Kindern Deiner Käufer die Bude nicht mehr gefällt, kann sie es beliebig aus- und umbauen, abreißen und neu bauen ect. (Genehmigung durch die Bauaufsicht natürlich voraus gesetzt).
Nein. Wenn ich ein Logo "verkaufe", verkaufe ich nur bestimmte Nutzungsrechte, nicht aber die Urheberschaft an sich. Verglichen mit dem Haus ist das eher wie Verpachten oder Vermieten. Der Mieter zahlt ja im Grunde auch nur dafür, dass er das Haus im vereinbarten Rahmen nutzen darf. Deswegen meinte ich ja, dass die fünf Häuser vermietet sind.



@JNK:
Du meinst, die Erben werden benachteiligt. (Die haben in beiden Fällen nichts geleistet.)
Ja, natürlich die Erben. Dass die direkt "nichts" geleistet haben, ist nicht relevant und stimmt übrigens auch gar nicht. Das gehört für mich aber in die "linke Besitztums-Neiddebatte"...
Aber ich denke die Willenserklärung steht doch unter der Prämisse, dass der Verwender ordnungsgerecht zitiert. Es reicht ja, wenn die Zeitung schreibt, "wie Rohrbacher Enterprises bekannt gab". Damit wird deutlich gemacht, dass der Text nicht von einem selbst verfasst wurde. (...)
Korrekt. Auf die praktische Umsetzung in einem bestimmten Einzelfall jetzt hier im Forum bin ich nicht eingegangen.



@Boris Merath:
Die Nutzungsrechte in Form eines Vertrags existieren natürlich weiterhin - aber das Urheberrecht nicht.
Für einen Vertrag brauch' ich zwei Vertragspartner bzw. deren Rechtsnachfolger und natürlich die Grundlage auf der der Vertrag beruht. Wer kein Urheberrecht (mehr) hat, kann auch keinem irgendwelche Nutzungsrechte überlassen. So wie ich kein Haus vermieten kann, das mir nicht (mehr) gehört.
Der Vergleich hinkt schon sehr. Eine Beschränkung der Urheberrechte ist schon von daher nötig, weil unbeschränkte Urheberrechte für die Gemeinschaft große Nachteile bringen.
Wie gesagt, der Vergleich hinkt nicht. Die Gemeinschaft kann im Prinzip durch alle persönlichen Rechte irgendwie Nachteile haben. Ich hab z.B. einen Nachteil davon, weil das Parteivermögen der Piratenpartei für mich nicht nutzbar ist. Genauso dämlich. :rolleyes:
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Beitrag von JNK »

Rohrbacher @ 2 Feb 2012, 21:24 hat geschrieben: Ja, natürlich die Erben. Dass die direkt "nichts" geleistet haben, ist nicht relevant und stimmt übrigens auch gar nicht. Das gehört für mich aber in die "linke Besitztums-Neiddebatte"...
Ich bitte darum, den Satz mit den Erben im Zusammenhang mit Deinem von mir zitierten Satz zum Wert geleisteter Arbeit zu sehen. Sonst bekommen einige das hier noch in den falschen Hals. Die Formulierung ist unglücklich, da hast Du Recht.

Dennoch bleibt die Frage, ob materielle und immaterielle Güter vergleichbar sind. Vielleicht zäumen wir das Pferd mal von der anderen Seite auf. Sind 70 Jahre Urheberrecht nach Tod der Urhebers in Ordnung, oder zu wenig? Warum 70 Jahre?
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Beitrag von Rohrbacher »

JNK @ 2 Feb 2012, 21:54 hat geschrieben:
Rohrbacher @ 2 Feb 2012, 21:24 hat geschrieben: Ja, natürlich die Erben. Dass die direkt "nichts" geleistet haben, ist nicht relevant und stimmt übrigens auch gar nicht. Das gehört für mich aber in die "linke Besitztums-Neiddebatte"...
Ich bitte darum, den Satz mit den Erben im Zusammenhang mit Deinem von mir zitierten Satz zum Wert geleisteter Arbeit zu sehen. Sonst bekommen einige das hier noch in den falschen Hals. Die Formulierung ist unglücklich, da hast Du Recht.
Okay.
Dennoch bleibt die Frage, ob materielle und immaterielle Güter vergleichbar sind.
Oder so rum: Warum sollten sie nicht vergleichbar sein?
Vielleicht zäumen wir das Pferd mal von der anderen Seite auf. Sind 70 Jahre Urheberrecht nach Tod der Urhebers in Ordnung, oder zu wenig? Warum 70 Jahre?
Gute Frage, ich vermute mal die 70 Jahre sind ein willkürlicher Wert. Lange, aber noch überschaubar. Also dieses Jahr laufen die Urheberrechte von 1942 verstorbenen Leute aus. 10 Jahre finde ich arg kurz, dann waren z.B. alle Werke von 2001 verstorbenen Urhebern schon nicht mehr geschützt und dürften von jedermann benutzt werden.

Das deutsche Urheberrecht hat übrigens neben der Verjährung nach dem Tod des Urhebers auch zahlreiche weitere Einschränkungen. Die von Boris genannten "unbeschränkten Urheberrechte" gibt es also gar nicht, an die Gemeinschaft wurde dabei also durchaus gedacht. Diese Einschränkungen werden von uns auch auch praktisch täglich eigentlich verwendet, zum Beispiel der Einsatz von Zitaten, Privatkopien, Schulgebrauch. Ich persönlich nutze zum Beispiel auch öfters die Ausnahmen "unwesentliches Beiwerk", wenn ich für Loksim schnell 'ne Texturvorlage für einen Lampenring, ein Fenster oder sowas brauche und in Fotos entsprechend fündig werde. Da es sich nur um einen kleinen Teil eines Werkes handelt und dieser kleine Teil in veränderter Form wieder nur kleiner Teil eines neuen Werkes wird, ist dies zulässig. Seit einiger Zeit nutze ich auch die Ausnahme für "amtliche Werke". Ansonsten wäre es illegal, wenn ich jemandem Auszüge aus meiner Kursbuch-/Printmediensammlung zur Verfügung stelle (egal ob gratis oder gegen Geld) oder die Tabellen schlicht auf einer Webseite online stelle. Aber vorsicht, beispielsweise DB-Fahrpläne ab 1994 (DB keine Behörde mehr) fallen nicht mehr unter "amtliche Werke". Sämtliche neuere Kursbuchtabellen unterliegen damit dem Urheberrecht, ebenso übrigens Nachdrucke! Das ist wirklich bescheuert, aber es scheint wohl so zu sein: Aus einem DB-Original aus Behördenzeit darf ich rausscannen/fotografieren, was ich möchte, aus dem 1:1-Nachdruck eines Verlags aber nicht, weil man einen 1:1-Nachdruck eines amtlichen Werkes aus irgendwelchen Gründen wohl als "schöpferische Leistung" des Verlags wertet. :rolleyes:
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Beitrag von Fichtenmoped »

Artikel im Spiegel: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-40915958.html (Ausgabe 17/1977)
Klang-Supermarkt zum Nulltarif

Die Musikbranche feiert den 100. Geburtstag des Tonträgers und wagt sich nicht einzugestehen, daß das "Jahrhundert der Schallplatte" zu Ende geht. Erstmals werden mehr Tonband-Kassetten als Schallplatten verkauft. Vor allem die Leerkassette stellt die Musikfirmen vor kaum lösbare Probleme: Sie verlieren durch Überspielungen in Westdeutschland pro Jahr rund eine Milliarde Mark. Das Unterhaltungsgewerbe steuert in eine Existenzkrise....
In westdeutschen Schulklassen ist es zur Regel geworden, nur noch eine einzige Platte zu kaufen, die sämtliche Schüler kopieren. In Tageszeitungen bieten Recorder-Amateure bereits an, jedwede Kassetten-Überspielung gegen geringes Entgelt vorzunehmen.

Branchenkenner schätzen, daß in der Bundesrepublik rund 10 000 gewerbsmäßige Schwarzkopierer den Tonträgermarkt unterlaufen. Vor allem aber Tonband-Piraten, namentlich in Italien, haben mit Billigangeboten in Millionenauflage 1976 die westdeutschen Tonträger-Firmen um ihre Rendite gebracht. Mehr als eine Milliarde Mark ging der deutschen Musikbranche im vergangenen Jahr durch Leerkassetten und Piraterie verloren.
Jaja, der Unterhaltungsindustrie droht der Untergang. Aber irgendwie ist das Orchester von der Titanic entkommen und spielt munter weiter! ;)
Aber es gab damals™ auch schon Maßnahmen aller Art um den Mitschnitt zu verhindern - er wurde nur selten eingesetzt:
Ein von der Londoner EMI patentiertes, unhörbares Störsignal, das den Radiomitschnitt gesendeter Schallplattenmusik verhindern würde, scheint nicht zum Zuge zu kommen. Die Sender mußten, um Mitschnitte generell zu verhindern, gezwungen werden, alle ausgestrahlte Musik mit dem Störcode zu versehen -- eine unpopuläre Maßnahme. Aber selbst wenn sie gelänge, wäre das Störsignal durch ein billiges Zusatzteil im Empfänger zu knacken. ...
Denn auch damals wurden Kopierschutzmaßnamen umgangen...

Und auch damals wurde das Ende durch billige Technik ausgerufen:
...Sebastian Tropp vom Darmstädter Musikarchiv, ein Futurologe der Branche, rechnet mit einer Ablösung der Schallplatte durch die Musikkassette in den Jahren 1985 bis 1987: "Von 1990 an wird das mechanische Abtastsystem nach mehr als 100 Jahren Anwendung endgültig im Museum verschwinden."

Und immer mehr Leerkassetten kommen auf den Markt. Eine klanglose Zukunft ist das Menetekel. Wenn die Musikindustrie ihre wirtschaftlichen Probleme heute und morgen nicht zu lösen vermag, wird es übermorgen bei aller Super-Technik kaum mehr produzierte Musik geben, die überspielt werden kann.
Äh... Kam da nicht was anderes zwischendurch? Die CD? Aber trotzdem... Ein Artikel aus späteren Tagen (2008): http://www.chip.de/news/Bitkom-Raubkopien-...d_31559599.html
Auch bei Musik ist die Raubkopiererszene nach wie vor sehr aktiv. Demnach kommen auf einen legalen Musik-Download zehn illegale. Laut Bitkom laden drei Millionen Deutsche Songs unerlaubt aus dem Internet. Dadurch und durch das Kopieren von CDs entstand 2007 ein Schaden von 530 Millionen Euro.
Sorry für die Hervorhebung der Summen die angeblich durch Raubkopien von Musik entstanden sind. Interessanterweise ist die Summe über die Jahre mehr oder weniger gleich geblieben. Ca. 1.000.000.000.-DM im Jahre 1976 gegenüber ca. 530.000.000.-Euro im Jahre 2007. Heute dürfte die Summe ähnlich hoch sein. Vorsicht ist aber bei den Zahlen geboten, denn es werden heute teilweise noch die "Verluste" der Filmindustrie dazugerechnet.

Nun denn... Es ist mehr oder weniger eins festzustellen: Die Unterhaltungsindustrie hat die Zeichen der Zeit zu spät erkannt (Leerkasette, beschreibbare CD´s, Speichersticks, Breitbandinternet,...) und versucht mit der Bewahrung alter Zustände Geld zu machen. Kann man versuchen - wird aber auf Dauer nicht gehen. Oder man versucht die "neuen" Medien zum Vorteil zu nutzen. Es gibt zum Beispiel auch Studien, die wissenschaftlich belegen das "Raubkopierer" bzw. Konsumenten, die Raubkopien beziehen deutlich mehr Geld für Musik und Filme ausgeben als solche die es nicht tun. Dies kommt vor allem eher unbekannten Künstlern zugute, da ohne Kopien diejenigen die Werke überhaupt nicht zu sehen/hören bekamen. (Ein Grund ist auch die Einfallslosigkeit der Massenmedien, die nur Mainstream abspielen und alles was ihrer Meinung nach nicht passt liegen lassen. Es gab schon ein Fall in Sachsen wo ein beliebter Moderator gefeuert wurde weil er Musik aus seiner privaten Sammlung gespielt hatte. Nur verstieß er damit gegen die offizielle Playlist des Radiosenders.)

http://www.einslive.de/magazin/extras/2011...noto_studie.jsp
Studie zum Einfluss von Streaming-Portalen auf Kaufverhalten
Raubkopierer - die besten Kunden?
...

Demnach geben die Nutzer von kino.to & Co. deutlich mehr für Kinokarten und DVDs aus als der Durchschnitt der Deutschen. Und: Viele Nutzer schauen anscheinend nur den Anfang der Filme, um zu entscheiden, ob sie ihn im Kino sehen wollen oder nicht.
...
Schon zu Zeiten von Napster - dem Ur-Ahnen der illegalen Download-Angebote - kam der Verdacht auf: Wenn überhaupt, haben diese Angebote einen positiven Effekt auf die Umsätze mit Musik und Filmen.
...
http://www.zeit.de/digital/internet/2011-0...tudie-downloads
http://www.heise.de/tp/blogs/6/150152

Na gut, das wars erstmal...

Edit: Ne, doch nicht...
Schon mal versucht Frank Zanders "Captain Starlight" in der englischen Version zu bekommen? Oder bei ITunes "47 Millionaires" von 77 Bombay Street runter zu laden?! :ph34r:
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Fichtenmoped @ 3 Feb 2012, 04:57 hat geschrieben: Sorry für die Hervorhebung der Summen die angeblich durch Raubkopien von Musik entstanden sind. Interessanterweise ist die Summe über die Jahre mehr oder weniger gleich geblieben. Ca. 1.000.000.000.-DM im Jahre 1976 gegenüber ca. 530.000.000.-Euro im Jahre 2007. Heute dürfte die Summe ähnlich hoch sein. Vorsicht ist aber bei den Zahlen geboten, denn es werden heute teilweise noch die "Verluste" der Filmindustrie dazugerechnet
Man bedenke dabei auch die Wiedervereinigung sowie die Inflation - wenn beide Zahlen stimmen würden wäre der Schaden pro Einwohner erheblich gesunken.
Es gibt zum Beispiel auch Studien, die wissenschaftlich belegen das "Raubkopierer" bzw. Konsumenten, die Raubkopien beziehen deutlich mehr Geld für Musik und Filme ausgeben als solche die es nicht tun. Dies kommt vor allem eher unbekannten Künstlern zugute, da ohne Kopien diejenigen die Werke überhaupt nicht zu sehen/hören bekamen.
Das denke ich auch. Die meisten dürften nicht weniger für Musik ausgeben, sondern ähnlich viel - nur wesentlich mehr Abwechslung in dem haben, was sie hören.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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