@Autobahn:
Das wirft aber keine Rendite mehr ab. Mit dem einmaligen Kaufpreis an Dich ist es abgegolten.
Nicht unbedingt, je nachdem wie weit die Nutzungsrechte reichen. Meistens schon, aber da kann's durchaus örtliche und zeitliche Grenzen geben oder auch welche, die sich am Umsatz orientieren. Letzteres dürfte zwar selten sein, aber das 2000-Euro-Logo für das lokale Kleinunternehmen mit 10 Mitarbeitern kann je vertraglicher Regelung dann nicht so ohne weiteres genutzt werden, wenn daraus plötzlich ein Konzern mit 10000 Angestellten auf drei Kontinenten geworden ist. Nur wenn man exklusive, zeitlich und örtlich unbeschränkte Nutzungsrechte hat, dann ist die Sache ein für alle Mal durch.
Aber egal. Es ging da ja nicht um das Geld, sondern um die Frage, ob die Sache mit nach dem Tod des Autors wegfallenden Urheberrechten automatisch "gemeinfrei" werden kann und in dem Fall ist das eben nicht so, weil ja weiterhin exklusive Nutzungsrechte bestehen können und die enden nicht 10 und auch nicht 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Schönes Beispiel sind dabei alte Staats-, Stadt- oder Familienwappen. Die sind teilweise 500 Jahre alt, der Urheber ist Jahrhunderte lang tot oder gar unbekannt, trotzdem haben die jeweilige Besitzer weiterhin die Rechte. Zum Beispiel darf man nicht einfach so das bayerische Wappen/Fahne verwenden. Der bayerische Staat erlaubt/duldet zwar die private Nutzung für jedermann, trotzdem ist es alles andere als gemeinfrei.
Auch müssen es ja nicht Logos sein, es könnte z.B. eine Schrift sein oder Fotos, wo man so viele Nutzungsrechte verkaufen kann, wie man Interessenten hat. Daran kann man jahrzehntelang Geld verdienen, genauso wie mit Musikrechten. Und grad momentan mit den neuen Webfonts ist das Thema Nutzungsrechte sehr anschaulich zu sehen. Wer z.B. irgendwann mal eine Schriftdatei für Printzwecke gekauft hat, darf sie noch lange nicht einfach so als Webschrift verwenden. Eingebunden als z.B. jpg-Bild aber schon.
Insofern ist der Vergleich mit einer Immobilie, die Du errichtet hast, und deren Eigentümer Du bist nicht treffend. Wenn Du als Architekt oder Bauunternehmer eine Immobilie (oder im Auftrag eines Kunden) errichtet und dann verkauft hast, ist es das gleiche, wie mit dem Logo. Wenn den Kindern Deiner Käufer die Bude nicht mehr gefällt, kann sie es beliebig aus- und umbauen, abreißen und neu bauen ect. (Genehmigung durch die Bauaufsicht natürlich voraus gesetzt).
Nein. Wenn ich ein Logo "verkaufe", verkaufe ich nur bestimmte Nutzungsrechte, nicht aber die Urheberschaft an sich. Verglichen mit dem Haus ist das eher wie Verpachten oder Vermieten. Der Mieter zahlt ja im Grunde auch nur dafür, dass er das Haus im vereinbarten Rahmen nutzen darf. Deswegen meinte ich ja, dass die fünf Häuser vermietet sind.
@JNK:
Du meinst, die Erben werden benachteiligt. (Die haben in beiden Fällen nichts geleistet.)
Ja, natürlich die Erben. Dass die direkt "nichts" geleistet haben, ist nicht relevant und stimmt übrigens auch gar nicht. Das gehört für mich aber in die "linke Besitztums-Neiddebatte"...
Aber ich denke die Willenserklärung steht doch unter der Prämisse, dass der Verwender ordnungsgerecht zitiert. Es reicht ja, wenn die Zeitung schreibt, "wie Rohrbacher Enterprises bekannt gab". Damit wird deutlich gemacht, dass der Text nicht von einem selbst verfasst wurde. (...)
Korrekt. Auf die praktische Umsetzung in einem bestimmten Einzelfall jetzt hier im Forum bin ich nicht eingegangen.
@Boris Merath:
Die Nutzungsrechte in Form eines Vertrags existieren natürlich weiterhin - aber das Urheberrecht nicht.
Für einen Vertrag brauch' ich zwei Vertragspartner bzw. deren Rechtsnachfolger und natürlich die Grundlage auf der der Vertrag beruht. Wer kein Urheberrecht (mehr) hat, kann auch keinem irgendwelche Nutzungsrechte überlassen. So wie ich kein Haus vermieten kann, das mir nicht (mehr) gehört.
Der Vergleich hinkt schon sehr. Eine Beschränkung der Urheberrechte ist schon von daher nötig, weil unbeschränkte Urheberrechte für die Gemeinschaft große Nachteile bringen.
Wie gesagt, der Vergleich hinkt nicht. Die Gemeinschaft kann im Prinzip durch alle persönlichen Rechte irgendwie Nachteile haben. Ich hab z.B. einen Nachteil davon, weil das Parteivermögen der Piratenpartei für mich nicht nutzbar ist. Genauso dämlich. :rolleyes: