Neues billigeres Konzept für den Münchner Hbf

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Electrification
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Beitrag von Electrification »

Südostbayer @ 4 Feb 2012, 14:55 hat geschrieben: Gelegentlich soll es ja durchaus schon heute den ein oder anderen Touristen in die Münchner Innenstadt verschlagen. Ich meine, am Donnerstag hätte ich zwei oder drei gesehen... Ich zweifle daran, dass München mehr jener Touristen braucht, die eine Stadt besuchen, um eine historisierte nachgebaute "Alt"stadt zu sehen.
In der Münchner Innenstadt gibt es ja nicht nur Nachkriegsgebäude mit Fassaden die entsprechend aussehen. Die Touristen wollen sich z. B. das Rathaus, den Stachus und andere Gebäude ansehen und deswegen sind sie dort.
Würde die Innenstadt nur aus 50er-Jahre Gebäuden bestehen, wäre die Zahl der Touristen deutlich geringer und nur auf reine Shoppingtouristen reduziert.

Dass sich eine Stadt neu erfindet, aber auch alte Fassaden wieder aufbaut, ist kein Widerspruch. In der Altstadt, dem Zentrum sollte man ein historisches Bild vermitteln, aber außerhalb davon muss man altes hässliches, durch modernes, visionäres ersetzen.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Die Fassade von Hirmer ist ja auch ein Nachkriegsbau und dennoch sehr schön. Die entscheidende Frage die ich mir stelle ist ob dort ein Glasbau wirklich passt.
Mathäser und co machen es ja vor. Es passt einfach nicht in der Münchner Innenstadt...
Eine moderne Form des Vorkriegsbahnhofs würde da eher passen. Man kann den Bau innen ja modern gestallten.
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Willibaldplatz hat es sehr gut zusammengefasst, dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen :)

Ich sage ja nicht, dass mir das Empfangsgebäude des Hauptbahnhofs (und des Starneberger Flügels) gefällt, aber bevor irgend so ein liebloser Klotz da hingepflanscht wird, behalt ich lieber den gewohnten Anblick der eigenwilligen 50er-Jahre-architektur, die gerade aufgrund ihrer Schlichtheit ganz besondere Reize bietet.
Dass man mit dem nötigen Kleingeld und bisschen Aufwand aus dem Hauptbahnhof ein topmodernes und gleichzeitig typisch Münchnerisches gebäude machen könnte, das sich in die Umgebung perfekt einpasst und gleichzeitig den typischen Flair ausstrahlt, steht meiner Meinung anch außer Frage, doch wenn ich mir da so anschaue, was derzeit in München (und eigentlich auch in ganz Deutschland) so an neubauten abgeliefert wird, bekomme ich Angst um das "Herz" 'meiner' Stadt...
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Electrification @ 4 Feb 2012, 01:00 hat geschrieben: Bei diesen Gebäuden wirst du 99% finden die sie für wertvoll und erhaltenswert halten. Suche mal Leute die 50er-Jahre-Architektur für Erhaltenswert halten, da ist Minderheit schon freundlich formuliert.
Mit dem selben Argument hat man in vielen Städten die Altstadt komplett abgerissen anstatt sie wieder aufzubauen. Heute bereut man es. Wenn man jetzt alle wesentlichen 50er-Jahre-Gebäude beseitigt, wird man es in einigen Jahrzehnten bereuen.
Beim Empfangsgebäude ist gar nichts zu machen.
Von außen stimme ich zu - innen ist es aber finde ich schon eine schöne Halle, allerdings durch die späteren Edelstahleinbauten etwas verkorkst.
Vergleiche doch mal den visionären Auer+Weber-Entwurf mit dem biederen 50er-Jahre Bau, der auch in Wladiwostok stehen könnte.
Der visionäre Auer+Weber-Entwurf könnte genauso in Wladiwostok stehen - die Glaspaläste sehen doch auch überall ungefähr gleich aus. Allerdings muss ich sagen, mit dem Auer+Weber-Entwurf könnte ich mich durchaus anfreunden.
Und bitte nicht vergessen: Der Denkmalschutz von dem Starnberger Bahnhof sorgt vsl. dafür, dass der Auer+Weber-Entwurf gebaut wird - ohne Denkmalschutz wäre es wohl ein 0815-Billigglasklotz geworden.
Ich rede hier vom Empfangsgebäude und das ist ein osteuropäischer Provinzbau (das soll jetzt nicht abwertend gegenüber Osteuropa sein, der Sozialismus war nun mal hässlich und München hat das eben kopiert).
Das ist nun wirklich Blödsinn - oder glaubst Du wirklich, man hat zu Zeiten des kalten Krieges osteuropäische Architektur kopiert? Das war halt damals der Zeitgeist. Das jetzt Osteuropa in die Schuhe schieben zu wollen ist etwas daneben.
Jean @ 4 Feb 2012, 11:01 hat geschrieben:Der Starnberger Flügelbahnhof sieht eigentlich gar nicht mal so schlecht aus. Er müsste halt saniert werden. Die Buden entlang der Arnulfstraße sehen hingegen katastrophal aus.
Das Problem vom Starnberger Flügelbahnhof ist ein anderes - den braucht halt keiner mehr. Es gibt keine Wege, die durch das Empfangsgebäude führen, verkehrlich braucht man es einfach nicht mehr. Wenn dann müsste man für das Empfangsgebäude eine andere Art der Nutzung finden, zum Beispiel als Gastronomie. An sich ist das Gebäude eigentlich sehr schön - und IMHO auch nicht ganz zu unrecht unter Denkmalschutz.
Jean @ 4 Feb 2012, 16:32 hat geschrieben:Mathäser und co machen es ja vor. Es passt einfach nicht in der Münchner Innenstadt...
Eine moderne Form des Vorkriegsbahnhofs würde da eher passen. Man kann den Bau innen ja modern gestallten.
Das würde ich jetzt so nicht unterschreiben - das Problem mit den Glaspalästen ist, dass sie zur Nachbarbebauung nicht passen. Allerdings - welche Nachbarbebauung haben wir hier, zu der der Glaspalast nicht passt? Der Hbf wird ein großes freistehendes Gebäude. Und was gibt es an alter Bebauung in der Nachbarschaft? So spontan fällt mir nur der Karstadt ein, und der steht gegenüber - ich glaube nicht dass das stören wird.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Iarn »

Boris Merath @ 4 Feb 2012, 17:15 hat geschrieben: Das ist nun wirklich Blödsinn - oder glaubst Du wirklich, man hat zu Zeiten des kalten Krieges osteuropäische Architektur kopiert? Das war halt damals der Zeitgeist. Das jetzt Osteuropa in die Schuhe schieben zu wollen ist etwas daneben.
Osteuropa insbesondere Ostdeutschland hat diesen Stil in den 60/70er Jahren kopiert und da danach nicht mehr soviel drüber gebaut wurde, entsteht leicht dieser Eindruck.
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Beitrag von DumbShitAward »

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ein Bahnhof in erster Linie ein Zweckbau ist, Form follows Function ist hier oberstes Gebot.

Wenn das ganze dann zusätzlich noch architektonisch attraktiv ist, wie das z.B. Singen oder Basel Badischer Bahnhof ist, gerne. Jede Architekturperiode hat ihre Daseinsberechtigung, auch die Bauweise der 1950er Jahre (und nein: ich finde sie auch nicht bedingungslos schön, wie z.B. den Jugendstil - aber auch sozialistischer Klassizismus kann sehr eindrucksvoll sein).

Eine Sanierung ist dringend notwendig, evtl. auch ein funktionaler Umbau, ich glaube da sind wir uns alle einig - aber einfach weils "50er Jahre" ist ein neues Design aus dem Boden zu stampfen ist einfach nur quatsch.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von Electrification »

Boris Merath @ 4 Feb 2012, 17:15 hat geschrieben: Mit dem selben Argument hat man in vielen Städten die Altstadt komplett abgerissen anstatt sie wieder aufzubauen. Heute bereut man es. Wenn man jetzt alle wesentlichen 50er-Jahre-Gebäude beseitigt, wird man es in einigen Jahrzehnten bereuen.
Ich habe ja schon mehrfach erwähnt dass ich durchaus dafür bin auch Gebäude der 50er Jahre zu erhalten, aber das muss nicht ausgerechnet das Empfangsgebäude des Hbf München sein, zumal es viel schönere Zeitzeugen aus den 50ern gibt.

Der Hbf ist zu repräsentativ als um ihn als Zeitzeugen zu bewahren. Ein Billigklotz wäre hier aber genauso mies gewesen, daher ist es nur gut wenn der Auer+Weber-Entwurf verwirklicht wird.
Moderne Architektur ist wichtig, aber es sollte auch architektonisch was hermachen, denn 08/15-Billigneubauten wie in der Messestadt braucht wirklich keiner.
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c-a-b
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Beitrag von c-a-b »

Wo es hier so schön um Modernismuskritik geht, empfehle ich euch mal den Film "Playtime" von Jaques Tati. Herrlich wie der über darin über unterkühlt modernistische Bauten herzieht. Lustig ist auch das Reisebüro in dem Plakate für allerhand Weltstädte stets das gleiche langweilige Beton-Glas-Hochhaus zeigen. :D

Ich denke die wirklich sehenswerten und erhaltenswerten Bauten aus den 50ern und 60ern sind so spärlich gesät dass man da noch einiges abreissen könnte. Das war alles oft genug auch nur als "Übergangslösung" geplant, die dann leider recht lange gedauert hat. Klar hat man damals noch ab und zu einige Finessen eingebaut die man heute leider so nicht mehr bauen würde wie zum Beispiel dieses Mosaik, aber jetzt mal böse gesagt: Nur weil im Münchner HBF ein Mosaik drin ist dass halbwegs sehenswert ist, ist es der Rest des Baus noch lange nicht.

Mit der Glasschachtel von Auer & Weber kann ich allerdings auch nicht besonders glücklich werden. Früher baute man überall nur noch Keksdosen, heute Glasschachteln. :angry:
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Beitrag von Electrification »

c-a-b hat geschrieben: Ich denke die wirklich sehenswerten und erhaltenswerten Bauten aus den 50ern und 60ern sind so spärlich gesät dass man da noch einiges abreissen könnte.
So sehe ich das auch, es gibt schon einige Gebäude aus der Zeit die man erhalten könnte, aber hier geht es ja um das EG des Hbf und das ist alles andere als erhaltenswert.
Man muss aber auch sagen dass ich einige moderne Bauten kenne die ich sofort wieder einreißen würde.
c-a-b hat geschrieben: Klar hat man damals noch ab und zu einige Finessen eingebaut die man heute leider so nicht mehr bauen würde wie zum Beispiel dieses Mosaik, aber jetzt mal böse gesagt: Nur weil im Münchner HBF ein Mosaik drin ist dass halbwegs sehenswert ist, ist es der Rest des Baus noch lange nicht. 
Solche Dinge könnte man ja auch in den Neubau integrieren, wäre ja alles machbar und schon oftmals praktiziert.
c-a-b hat geschrieben: Mit der Glasschachtel von Auer & Weber kann ich allerdings auch nicht besonders glücklich werden. Früher baute man überall nur noch Keksdosen, heute Glasschachteln.  :angry:
So schlecht ist der Entwurf nicht, denn es hätte auch ein viereckiger Klotz sein können, der architektonisch gar nichts hermacht, wie du an zahllosen anderen Beispielen in München sehen kannst.
Der Wiederaufbau der Fassade des alten Hbf München mit modernem Innengewand wäre allerdings die beste Lösung gewesen.

Wichtig ist dass den Fahrgästen aller erdenkliche Komfort geboten wird, was heute ein bisschen fehlt, der Hbf wirkt siffig und nicht gemütlich. Es muss wie auf einem modernen Großflughafen aussehen mit vielen Geschäften, einem Wohlfühlambiente, Aufenthaltsbereichen für Reisende usw.
Der heutige Kunde hat Ansprüche die mit denen der 50er nicht mehr deckungsgleich sind, das muss man alles berücksichtigen.
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Beitrag von DumbShitAward »

Electrification @ 6 Feb 2012, 09:34 hat geschrieben: Wichtig ist dass den Fahrgästen aller erdenkliche Komfort geboten wird, was heute ein bisschen fehlt, der Hbf wirkt siffig und nicht gemütlich. Es muss wie auf einem modernen Großflughafen aussehen mit vielen Geschäften, einem Wohlfühlambiente, Aufenthaltsbereichen für Reisende usw.
Der heutige Kunde hat Ansprüche die mit denen der 50er nicht mehr deckungsgleich sind, das muss man alles berücksichtigen.
Das ist zweifelsohne richtig, nur hat die Ästhetik des Bahnhofsgebäudes damit relativ wenig zu tun. Dass der Münchner Hbf mal saniert bzw. renoviert gehört, ich glaube da sind wir uns alle einig. Ein Abriss und Neubau wäre dafür aber absolut nicht nötig, zumal durch das Bahnhofsgebäude keine Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur entstünde.

Besondere ökonomische Aspekte (z.B. wenn der Bahnhof voll mit Asbest wäre) lasse ich da mal außen vor.
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Beitrag von Martin H. »

Electrification @ 4 Feb 2012, 01:00 hat geschrieben: Wenn man was für die Historie des Hbf übrig gehabt hätte, dann hätte man den alten Hbf wieder aufgebaut. In den 50ern/60ern hat sich keiner darum geschert. Warum sollte man jetzt die Notarchitektur der 50er Jahre erhalten?
Ich bin sofort dabei wenn es darum geht die Fassade und Halle des alten, im Krieg zerstörten, Hbf wieder aufzubauen, denn das ist wirklich historisch!
Erkläre mir warum man da die Wurzeln vergessen hat und eiskalt den Hbf zu einem Schandfleck gemacht hat, statt den alten Hbf wieder aufzubauen?
Jein. Man musste/wollte damals den Bahnhof schnell fertig stellen.
Da war keine Zeit für Rekonstruktion.

Aber, wenn man zum Nordausgang raus geht ist rechts anschließend an die Spardabank unten, wie soll ich es sagen, eine Steinmauer, das geht um´s Eck rum und weiter bis zur Durchfahrt in den Innenhof, oben drauf die Wände sind so rosa bis rot. Auffallend ist, dass die Fenster höher sind, ebenso der Eingangsbereich des Restaurants, welches eindeutig nicht in die 50er Jahre passt. Dies sind noch originale Mauern des Bürkleinbahnhofs. Weiter geht es im Durchgang mit der Außenmauer bei den Schließfächern.

In der Eingangshalle links oben sind nicht verkleidete Mauerstücke, diese sind ebenfalls vom Bürkleinbahnhof, genau so wenn man dann wieder nach dem Asialaden rechts Richtung Schließfächer abbiegt, schaut man in diesem Gang wo es zum Subway bzw. dem Restaurant von vorhin geht und an der westliche Wand des Ganges nach oben oben schaut zu den Fenstern der DB Lounge, sind auch noch originale MAuerstücke.

Man hat den Bürkleinbahnhof zwar nicht original aufgebaut, aber Teile die noch standen sichtbar mit in den neuen Bahnhof eingebaut.
bayerhascherl
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Beitrag von bayerhascherl »

Dem Fufzgerbahnhof kann ich abgewinnen minimalistisch aber klassisch zu sein. Gleishalle, Schalterhalle, nicht alles voller sterilem Glas und Edelstahl und auch kein Einkaufszentrum mit Gleisanschluss. Sondern ein solider Bahnhof. Dass seit Jahrzehnten nur dran rumgeflickt wurde ergibt ein entsprechendes Erscheinungsbild, 50er Architektur hat halt keine Lobby. Ich bin mir sicher dass uns der Bahnhof im Neueröffnungszustand allesamt gefallen hätte, diesen unter Verwahrlosung und Umbauten wieder hervorzuschälen und durch Neubauten zu ergänzen fände ich sehr reizvoll.
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

bayerhascherl @ 6 Feb 2012, 18:59 hat geschrieben: Dem Fufzgerbahnhof kann ich abgewinnen minimalistisch aber klassisch zu sein. Gleishalle, Schalterhalle, nicht alles voller sterilem Glas und Edelstahl und auch kein Einkaufszentrum mit Gleisanschluss. Sondern ein solider Bahnhof. Dass seit Jahrzehnten nur dran rumgeflickt wurde ergibt ein entsprechendes Erscheinungsbild, 50er Architektur hat halt keine Lobby. Ich bin mir sicher dass uns der Bahnhof im Neueröffnungszustand allesamt gefallen hätte, diesen unter Verwahrlosung und Umbauten wieder hervorzuschälen und durch Neubauten zu ergänzen fände ich sehr reizvoll.
Da muss ich dir mal zustimmen :D

Man könnte was draus machen, wenn man denn wollte... -.-
Electrification
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Beitrag von Electrification »

bayerhascherl @ 6 Feb 2012, 18:59 hat geschrieben: Dem Fufzgerbahnhof kann ich abgewinnen minimalistisch aber klassisch zu sein. Gleishalle, Schalterhalle, nicht alles voller sterilem Glas und Edelstahl und auch kein Einkaufszentrum mit Gleisanschluss. Sondern ein solider Bahnhof. Dass seit Jahrzehnten nur dran rumgeflickt wurde ergibt ein entsprechendes Erscheinungsbild, 50er Architektur hat halt keine Lobby. Ich bin mir sicher dass uns der Bahnhof im Neueröffnungszustand allesamt gefallen hätte, diesen unter Verwahrlosung und Umbauten wieder hervorzuschälen und durch Neubauten zu ergänzen fände ich sehr reizvoll.
Mir mit Sicherheit nicht, das Empfangsgebäude sieht dermaßen hässlich aus dass man da nichts machen kann und ich kenne niemanden der die Außenansicht kennt, der sie schön findet. Vielleicht kenne ich die falschen Leute. ;)

Die große Halle ist super, die ist glaube ich 1960 gebaut worden und die kann man so lassen wie sie ist. Zusätzlich sollten der Starnberger und der Holzkirchener Bf. auch eine Halle bekommen, wie es sich für einen Großstadtbahnhof gehört.

Ein Bahnhof in der heutigen Zeit soll eben kein solider Bahnhof sein, der siffig aussieht, denn das tut er.
Wieso wird "Einkaufszentrum mit Gleisanschluss" immer so negativ gesehen? Beim Flughafen würde auch nie jemand sagen "Einkaufszentrum mit Landebahn". Die Kunden haben diese Ansprüche und es ist positiv wenn man auch Leute in den Bahnhof lockt die nicht mit dem Zug fahren (also welche die konsumieren und nicht wie früher Bettler und andere, die Kunden abschrecken und zu einem Siffimage führen).

Ein Großstadtbahnhof braucht viele Läden, wo die Kunden verweilen können, auch entsteht eine Kundenbindung. Dazu allen erdenklichen Komfort.

Ein Bahnhof der nur aus Schalter, Zeitschriftenkiosk, Wurstbude und Blumenladen besteht ist einfach nicht mehr zeitgemäß. Heute hat man andere Ansprüche als in den 50er Jahren.
Mühldorfer
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Beitrag von Mühldorfer »

Meine Ideen zu eienr sehr preisgünstigen Verbesserung des HBF-München:

1. Läden, kaum mehr, aber zumindestens einen Laden mit fast normalpreisigen Lebensmitteln, siehe Hannover mit Lidl oder Berlin über Gleis 1 im unteren Zwischengeschoss. Es gibt auch Bedar für Personal daß sich versorgen möchte.

2. Ostseite, Haupreingang, das Vordach Sandstrahlen, heller machen, so repräsentativ wie sich die Archietkten es in den 50er-Jahren vorstellten, dort KEIN Fahrradabstellbereich, einen Ersatz ggf. eine kostenpflichtige "Fahrradstation" über den Tiefgaragenzufahrten.

3. Gepäcktunnel oder Brücke an der Westseite der Haupthalle als Querbahnsteig für schnelleres Umsteigen.

Siehe Stuttgart, Frankfurt oder Leipzig, auch Hamburg bietet ZWEI Querverbindungen.

Wäre alles machbar ohne die Bestandsarchitektur aufzugeben.



Wünschbar wäre eine große Querbrücke mit Steg bis zur Ostseite der S-Bahn-Hackerbrücke und direkt in das Busterminal. Dort starten ja nicht nur Bahnkonkurennten sondern auch Fernreisebusse wie ich hörte, Umsteiger vom Zug!


Zusatzwunsch, S-Bahn-Laim, an der Ostseite auch eine Fußgängerbrücke von Bahnsteig zu Bahnsteig, "spitz" umsteigen erleicherten!
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Beitrag von Electrification »

Die Stadt will aber auch einen modernen Hbf und wieso muss der preisgünstig sein? Mit einem modernen Bf. mit vielen Läden nimmt Station & Service deutlich mehr ein, einerseits an Mieten, andererseits hat man auch Kunden die nicht Reisen und dort bummeln.

Warum willst du also nicht mehr Läden? Genau die verdienen das Geld und genau das zieht Leute an, genau das macht den Hbf zu einem Ort an dem man sich auf aufhalten kann wenn man nicht auf Reisen geht.


Der Querbahnsteig ist natürlich unabhängig von den anderen Maßnahmen nötig, aber scheinbar hat da keiner ein Interesse daran.

Wie auch immer, zum Glück wird das EG irgendwann abgerissen, ich schäme mich für dieses EG!
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Electrification @ 6 Feb 2012, 22:16 hat geschrieben: ich schäme mich für dieses EG!
ich nicht - siehste, so unterschiedlich sind die Meinungen ;) :ph34r:
Electrification
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Beitrag von Electrification »

TramBahnFreak @ 6 Feb 2012, 22:21 hat geschrieben: ich nicht - siehste, so unterschiedlich sind die Meinungen ;) :ph34r:
Das ist auch schön, aber ich kenne niemanden, abseits dieses Forums, der das EG schön findet. Insgesamt dürfte es nur eine Minderheit schön finden und ein paar die es einfach als Zeitzeugen erhalten wollen (aber wollen wir dann jedes Gebäude, jeder Epoche erhalten? Es gibt genug 50er-Jahre-Zeugen).

Wie auch immer, wenn am Ende der Auer+Weber-Bau steht, können wir alle zufrieden sein. ;)
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Beitrag von Mühldorfer »

Electrification @ 6 Feb 2012, 22:16 hat geschrieben: Warum willst du also nicht mehr Läden? Genau die verdienen das Geld und genau das zieht Leute an, genau das macht den Hbf zu einem Ort an dem man sich auf aufhalten kann wenn man nicht auf Reisen geht.
Weil ich meine es gibt schon genügend Verkaufsflächen in Deutschland, in München, dort am am Hauptbahnhof gibt.

Mehr Kaufkraft haben wir als Bürger nicht, jeder zusätzliche Laden senkt anderswo die Umsätze.

Wenn es ein "Geschäft" wäre, dann fänden sich zu 100% private Investoren....


Wünschbar wäre eher mehr direkte Aufzüge zu den Bahnsteigen von S- und U-Bahn, trocknen Fußes vom Bahnsteigniveau erreichbar, also die Bahnhofsfläche-Fußgängerfläche nördlich bis über die S-Bahn ausdenen, östlich und südlich bis über die U-Bahn-Steige.

Bei der S-Bahn ungefähr im westlichen Drittel des Bahnsteiges, also in der Prellbocklinie der Haupthalle!
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Beitrag von Isek »

Aber tut denn nicht gerade in München eine Entzerrung der immensen Belastung zwischen Stachus und Marienplatz Not? Gerade der Unterschied runter zur Schützenstraße ist deutlich. Hier könnte man im Zusammenhang mit der Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes einiges Beleben und Verschönern. Ich wäre für eine deutliche Betonung des Einzelhandels im neuen Hbf - einen großer Supermarkt (nicht Aldi oder Lidl), würde ich sehr nützlich finden.
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c-a-b
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Beitrag von c-a-b »

Was mir nicht nur in München fehlt ist ein Wartebereich mit ausreichend Sitzgelegenheiten und das nach Möglichkeit in der Nähe von Fahrkartenschalter und Abfahrtstafeln, nach Möglichkeit auch im Winter beheizt.

Leider gibt es so etwas, so weit ich es mitbekommen habe, hierzuland' weit und breit kaum. Entweder man setzt sich in die Nobelgastronomie (oder was die DB dafür hält) oder man hat schlicht Pech gehabt.
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Beitrag von Jean »

Es gibt in München ein Wartebereich. Der befindet sich im ersten Stock. Dort gibt es sogar Bildschirme die die Abfahrtzeiten anzeigen.
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Beitrag von Bayernlover »

Mühldorfer @ 7 Feb 2012, 08:17 hat geschrieben: Wenn es ein "Geschäft" wäre, dann fänden sich zu 100% private Investoren....
Was denkst Du denn, wie es funktioniert? Denkst Du, die Bahn gibt REWE Geld, damit diese sich im Hbf ansiedeln?

Die Bahn wird eher noch an den Mieten verdienen, und durch die verlängerten Öffnungszeiten im Bahnhof ist das für beide Seiten ein gutes Geschäft.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Beitrag von Bahnhofsvorstand »

Hallo,

viel wichtiger als die Sanierung des Empfangsgebäudes wäre die Verbesserung der Umsteigesituation in München Hbf durch Schaffung eines Quertunnels und die Verbesserung der Erreichbarkeit des Holzkirchner Flügelbahnhofs. Ich habe zwar vernommen, dass die sehr heruntergekommende Bahnsteigsituation im Holzkirchner Flügelbahnhof in den nächsten Jahren verbessert werden soll.
Fehlen tut dann aber trotzdem noch ein Quertunnel, um bequemer zu den Gleisen der Haupthalle zu gelangen. Außerdem - außer den Kosten - was würde gegen den Bau eines Laufbandes von der Haupthalle zum Holzkirchner Flügelbahnhof entlang Gleis 11 sprechen? Solche Laufbänder gibt es ja auch im Terminal 1 des Münchner Flughafens.

Gruß
Berghaus Edelstein in Bodenmais
Das Urlaubsparadies im Bayerischen Wald mit Bahnanschluss
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Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Ein Quertunnel wäre wirklich sinnvoll. Ne andere schöne Lösung wäre die Gleise am Holkirchner weiter zu verlängern soweit es jeweils geht und dann den Querbahnsteig in einem Bogen verlaufen zu lassen. Das wird man aber kaum machen, da man dabei viel kostebaren Grund verschwurbeln würde und der "schöne" Taxiplatz woanders hin müßte.

Die Laufbänder würde ich eher eine Etage tiefer ansiedeln. Mit Quertunnel braucht man oben kaum die Strecke laufen, diese Laufbänder (ich würde noch eines in Nord-Süd-Richtung anbringen) sind vor allem für Umsteiger zur U- und S-Bahn sinnvoll.
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Beitrag von Electrification »

Mühldorfer hat geschrieben: Weil ich meine es gibt schon genügend Verkaufsflächen in Deutschland, in München, dort am am Hauptbahnhof gibt.

Mehr Kaufkraft haben wir als Bürger nicht, jeder zusätzliche Laden senkt anderswo die Umsätze.
Ob es genug Verkaufsflächen gibt soll der Markt entscheiden. Die Fußgängerzone in München ist eine der meistgenutzten in Europa, die kann durchaus etwas Kaufkraft abgeben.
Kaufkraft wird nur von ungünstigen Standorten abgezogen und das dann eben weil der Standort nicht optimal ist. Ein sozialistischer Bestandsschutz hilft doch keinem weiter.
Mühldorfer hat geschrieben: Wenn es ein "Geschäft" wäre, dann fänden sich zu 100% private Investoren....
Woher willst du wissen dass die gesucht werden? Station & Service kann doch selber gut daran verdienen und die Läden werden hinterher evtl. von einem Anbieter wie ECE (sie BahnhofCity am Westbahnhof Wien, Hannover Hbf), mfi oder anderen bekannten Branchengrößen gemanagt.
Der Hbf hat eine zentrale Lage und bietet die Brücke zur Innenstadt und kann so zum verlängerten Arm von Stachus/Kaufinger Straße werden.

Ja, es gibt einen Aufenthaltsraum für den 2. Klasse-Kunden der nicht in die Lounge kann, aber der ist alles andere als schön und gemütlich. Hier müsste man schönere Warteflächen, mit mehr Service für die Kunden, z. B. kostenloses WLAN, einrichten und dies auch besser kommunizieren. Wer weiß schon vom Warteraum im 1. Stock, wenn man da nicht zufällig darauf stößt?
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Beitrag von Bahnhofsvorstand »

Hot Doc @ 7 Feb 2012, 13:24 hat geschrieben: Ein Quertunnel wäre wirklich sinnvoll. Ne andere schöne Lösung wäre die Gleise am Holkirchner weiter zu verlängern soweit es jeweils geht und dann den Querbahnsteig in einem Bogen verlaufen zu lassen. Das wird man aber kaum machen, da man dabei viel kostebaren Grund verschwurbeln würde und der "schöne" Taxiplatz woanders hin müßte.

Die Laufbänder würde ich eher eine Etage tiefer ansiedeln. Mit Quertunnel braucht man oben kaum die Strecke laufen, diese Laufbänder (ich würde noch eines in Nord-Süd-Richtung anbringen) sind vor allem für Umsteiger zur U- und S-Bahn sinnvoll.
Hallo,

das Problem ist natürlich, dass vor wenigen Jahren die Geschäftsbauten vor den Gleisen des Holzkirchner Flügelbahnhofs neu errichtet wurden anstelle einer Verlängerung der Bahnsteige näher zur Haupthalle hin (incl. einer Überbauung der Paul-Heyse-Straße).
Aber die Verwertung der wertvollen Grundstücksflächen hatte ja Vorrang vor dem Kundennutzen.

Gruß
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Beitrag von Electrification »

Bahnhofsvorstand @ 7 Feb 2012, 13:45 hat geschrieben: das Problem ist natürlich, dass vor wenigen Jahren die Geschäftsbauten vor den Gleisen des Holzkirchner Flügelbahnhofs neu errichtet wurden anstelle einer Verlängerung der Bahnsteige näher zur Haupthalle hin (incl. einer Überbauung der Paul-Heyse-Straße).
Aber die Verwertung der wertvollen Grundstücksflächen hatte ja Vorrang vor dem Kundennutzen.
Man hätte das ja verbinden können, so wie an einem Pariser Bahnhof, dessen Namen mir gerade nicht einfällt. Die Gleise absenken und darüber dann die Fläche mit Gebäuden vermarkten und schon hätte man die Gleise weiter vorziehen können um die Wege zu verkürzen.
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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

Electrification @ 6 Feb 2012, 22:16 hat geschrieben:Wie auch immer, zum Glück wird das EG irgendwann abgerissen, ich schäme mich für dieses EG!
Schließe mich der "ich nicht"-Fraktion an...

Ein Grundproblem des Münchner Hauptbahnhofs wird im Übrigen nicht zwangsläufig durch ein neues Gebäude gelöst, bzw. bedingt nicht zwingend den Neubau eines Gebäudes: Der Zugang zur Stadt hin ist mit der dunklen Betonüberdachung, den Fahrrad- und Taxistandplätzen, Tiefgarageneinfahrt und nicht zuletzt der etwas euphemistisch "Bahnhofsplatz" genannten Straßen- und Straßenbahnquerung eine Barriere statt ein Eingang. Ich bin gespannt, was sich hier tun wird.

Electrification @ 7 Feb 2012, 13:58 hat geschrieben:Die Gleise absenken und darüber dann die Fläche mit Gebäuden vermarkten und schon hätte man die Gleise weiter vorziehen können um die Wege zu verkürzen.
Die Gleise abzusenken wäre angesichts der Paul-Heyse-Unterführung und, näher zur Haupthalle hin, diversen Versorgungs- und U-Bahntunneln sehr viel Aufwand für kaum Nutzen gewesen: Wozu auch Gleise absenken, nur um sie zu überbauen? Das ginge auch bei Gleisen in der Nullebene.

Bahnhofsvorstand @ 7 Feb 2012, 13:45 hat geschrieben:das Problem ist natürlich, dass vor wenigen Jahren die Geschäftsbauten vor den Gleisen des Holzkirchner Flügelbahnhofs neu errichtet wurden anstelle einer Verlängerung der Bahnsteige näher zur Haupthalle hin (incl. einer Überbauung der Paul-Heyse-Straße).
Die neuen Geschäftsgebäude an sich belegen eine Grundfläche von vielleicht 60 Metern. Für eine weitere Verlängerung der Gleise 5-10 hätte schon auch das Sofitel-Hotel fallen müssen...

Soweit ich nachvollziehen kann, dass die Verlängerung der Gleise nicht bezahlbar schien, so wenig kann ich bis heute verstehen, wieso am Holzkirchner Flügelbahnhof nach dem Abriss der alten Gebäude in den frühen 1990er-Jahren absolut keine Infrastruktur geschaffen wurde. Es gibt ja noch nicht einmal ein Vordach an den neuen Gebäuden, unter dem man sich unterstellen könnte.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Bahnhofsvorstand @ 7 Feb 2012, 12:50 hat geschrieben: was würde gegen den Bau eines Laufbandes von der Haupthalle zum Holzkirchner Flügelbahnhof entlang Gleis 11 sprechen?
Vermutlich der Platz. Der Bahnsteig Gleis 11 dürfte dafür zu schmal sein. Wenn dann müsste man die Laufbänder außerhalb der Haupthalle hinbauen, was aber auch nicht so ideal sein dürfte
Hot Doc @ 7 Feb 2012, 13:24 hat geschrieben:Ein Quertunnel wäre wirklich sinnvoll. Ne andere schöne Lösung wäre die Gleise am Holkirchner weiter zu verlängern soweit es jeweils geht und dann den Querbahnsteig in einem Bogen verlaufen zu lassen. Das wird man aber kaum machen, da man dabei viel kostebaren Grund verschwurbeln würde und der "schöne" Taxiplatz woanders hin müßte.
Und man dazu mehrere größere Häuser, unter anderem das Sofitel, abreißen müsste - und dessen Gebäude ist AFAIK denkmalgeschützt. Wenn es nur um den Taxistand gehen würde - für den würde sich vermutlich sogar eine Lösung finden.
Die Laufbänder würde ich eher eine Etage tiefer ansiedeln.
Hm? Wie meinst Du das?

Electrification @ 7 Feb 2012, 13:58 hat geschrieben:Man hätte das ja verbinden können, so wie an einem Pariser Bahnhof, dessen Namen mir gerade nicht einfällt. Die Gleise absenken und darüber dann die Fläche mit Gebäuden vermarkten und schon hätte man die Gleise weiter vorziehen können um die Wege zu verkürzen.
Und wer zahlt den Neubau der Gebäude? Ist ja nicht so dass das bisher eine brachliegende Fläche wäre.

Absenken - und was machen wir mit der Paul-Heyse-Unterführung?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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