Ausgliederung Fahrdienst MVG
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SPD-Ziel auf FDP-Niveau.TravellerMunich @ 1 Sep 2011, 23:24 hat geschrieben: Um Ude zu zitieren: Endlich gleicher Lohn für gleiche Arbeit, das alte SPD-Ziel ist bei den Fahrern endlich erreicht!
Es war einmal.....abgelehnt am 09.06.2024 per Bürgerentscheid:
Stadtbahn für Regensburg , offizielle Projektseite der Stadt Regensburg
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Ach ja, dazu passt gut folgende aktuelle Meldung:
http://www.tz-online.de/aktuelles/muenchen...ck-1441175.html
München zahlt heuer 390 Mio. Euro Schulden zurück. Und die Stadtwerke machen einen Gewinn in Höhe von 663 Euro, wovon 100 Mio. an die Stadt abgeführt werden. Heißa. Ach ja, der Rest fließt in die Windkraft vor Wales als erhofftes Renditeobjekt...
http://www.tz-online.de/aktuelles/muenchen...ck-1441175.html
München zahlt heuer 390 Mio. Euro Schulden zurück. Und die Stadtwerke machen einen Gewinn in Höhe von 663 Euro, wovon 100 Mio. an die Stadt abgeführt werden. Heißa. Ach ja, der Rest fließt in die Windkraft vor Wales als erhofftes Renditeobjekt...
Wenn ich des netto bekomm, was ich z.zt netto am Gehaltszettel hab, wuerd ich mich bei der MVG ja sofort für die Tram bewerben.
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Die Leute müssten eigentlich nur wieder den Alt-MVGlern bzw. SWMlern angeglichen werden. Ich hoffe die Stadt wird weiter niemanden finden, es ist schon ein Skandal dass Verdi sowas mitgemacht hat.
Wer kann von den Geldern in München schon leben? Mit leben meine ich auch leben und nicht überleben. Dann auch noch bei den Arbeitszeiten und Bedingungen, wer will sich das für ein paar Euro antun, womit man sich außer dem Unterhalt eh nicht groß was leisten kann?
(Und bitte jetzt keine Sarrazin-Zyniker die vorrechnen wie man mit x Euro [dahin]leben kann)
Wer kann von den Geldern in München schon leben? Mit leben meine ich auch leben und nicht überleben. Dann auch noch bei den Arbeitszeiten und Bedingungen, wer will sich das für ein paar Euro antun, womit man sich außer dem Unterhalt eh nicht groß was leisten kann?
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Irgendwo hier im Forum stand die letzten Tage erst, dass der Herr Ude auch gegen diese Ungerechtigkeit von Alt- und Neuverträgen ist, das müsse angeglichen werden.
Aber nicht was Ihr jetzt denkt, nein, die Altpersonale sollen an die neuen angeglichen werden.
Dann noch Startbahn III, ich glaube, ich mach mein Kreuzchen wo anders.
Aber nicht was Ihr jetzt denkt, nein, die Altpersonale sollen an die neuen angeglichen werden.
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- Boris Merath
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Parteien, die das anders sehen, gibt es aber nicht viele...Martin H. @ 18 Feb 2012, 16:38 hat geschrieben: Aber nicht was Ihr jetzt denkt, nein, die Altpersonale sollen an die neuen angeglichen werden.
Dann noch Startbahn III, ich glaube, ich mach mein Kreuzchen wo anders.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Aber schon dreist wenn man "sozial" im Namen hat. Wer vertritt denn noch die Interessen der MVGler?Boris Merath @ 18 Feb 2012, 16:41 hat geschrieben: Parteien, die das anders sehen, gibt es aber nicht viele...
Es ist traurig, denn für verdiente Parteigenossen findet sich immer ein schöner Posten, egal bei welcher Partei. Der ÖPNV kann ja ein Lied davon singen.
Der Versuch der GDL, wieder eine unabhängige, tatsächliche Gewerkschaft, deren Führung nicht mit dem AG den Tarif auf dem Golfplatz verhandelt, aufzubauen ist kläglich gescheitert. Massiver Druck auf dort organisiertes Personal, stechende Kündigungen - denn über jedem Entlassenen schwebt das "sozialdremokratische" Peter Hartz´sche Damoklesschwert des Sozialfalls und der Zwangsarbeit.
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Dachte, dass inzwischen die Mehrheit der Fahrer bei der GDL sind...elchris @ 19 Feb 2012, 09:43 hat geschrieben: Der Versuch der GDL, wieder eine unabhängige, tatsächliche Gewerkschaft, deren Führung nicht mit dem AG den Tarif auf dem Golfplatz verhandelt, aufzubauen ist kläglich gescheitert. Massiver Druck auf dort organisiertes Personal, stechende Kündigungen - denn über jedem Entlassenen schwebt das "sozialdremokratische" Peter Hartz´sche Damoklesschwert des Sozialfalls und der Zwangsarbeit.
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Was hat das damit zu tun? Der Name sagt nichts darüber aus wen man organisiert. Es entsteht aber Druck auf Mitarbeiter wenn man bei der "falschen" Gewerkschaft ist, das ist leider Tatsache, das kann ich von mehreren Firmen aus verschiedenen Branchen so berichten.
Bei den Privatbahnen sind die Zugbegleiter auch in der Mehrheit bei der GDL. Der Name geht ja wohl auf die Gründung im 19. Jahrhundert zurück.
Ich kenne ja jemanden vom Stadtverkehr und die sind jedenfalls auf die GDL zugegangen und nicht umgekehrt und nur dadurch wurde eine Stadtverkehrsgruppe gegründet. Das wurde aus Enttäuschung darüber gemacht wie Verdi sie vertreten (bzw. nicht vertreten) hat.
Dazu sieht man mal wie eine sozialdemokratisch regierte Stadt mit ihren Untertanen umgeht. Nicht sozialer als konservative Mehrheiten, tw. sind sie sogar noch schlimmer als letztere.
Was in München abgeht ist eine Schande. Das ist die dunkle Seite des Kapitalismus, alle Arbeitnehmer die für faire Bedingungen kämpfen wollen zu bedrohen, zu denunzieren, sie unter Druck zu setzen, nach jedem Staubkorn zu suchen usw., übrigens auch im SPNV eine gängige Methode.
Wer nicht kuscht, der wird unter Druck gesetzt. Soll das noch eine faire Arbeitswelt sein?
Das schlimme ist, viele DGB-Organisationen tragen dieses Kuschelspiel mit...
Bei den Privatbahnen sind die Zugbegleiter auch in der Mehrheit bei der GDL. Der Name geht ja wohl auf die Gründung im 19. Jahrhundert zurück.
Ich kenne ja jemanden vom Stadtverkehr und die sind jedenfalls auf die GDL zugegangen und nicht umgekehrt und nur dadurch wurde eine Stadtverkehrsgruppe gegründet. Das wurde aus Enttäuschung darüber gemacht wie Verdi sie vertreten (bzw. nicht vertreten) hat.
Dazu sieht man mal wie eine sozialdemokratisch regierte Stadt mit ihren Untertanen umgeht. Nicht sozialer als konservative Mehrheiten, tw. sind sie sogar noch schlimmer als letztere.
Was in München abgeht ist eine Schande. Das ist die dunkle Seite des Kapitalismus, alle Arbeitnehmer die für faire Bedingungen kämpfen wollen zu bedrohen, zu denunzieren, sie unter Druck zu setzen, nach jedem Staubkorn zu suchen usw., übrigens auch im SPNV eine gängige Methode.
Wer nicht kuscht, der wird unter Druck gesetzt. Soll das noch eine faire Arbeitswelt sein?
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Natürlich war das mit den Lokführer nicht wirklich ernst gemeint. Es ist ja nur gut, wenn sich ähnliche Berufsgruppen, wie eben Busfahrer, Lokführer und ähnliche, zusammenschliessen, um sich gemeinsam einzusetzen.
Aber da du ja das soziale GEwissen einer sozial(-demokratisch) regierten Stadt ansprichst: Wie sozial wäre es denn, die Löhne und Gehählter "angemessen", also in etwa wie bei den Fluglotsen um 25-50% erhöhen würde, damit die Beschäftgiten ihr Auskommen haben, und im Gegenzug die Ticketpreise verdoppelt weren müssen, weil man das Ganze irgendwie gegenfinanzieren muss?
Im Prinzip besteht das Problem bei allen "unprofitablen" Aufgaben: Polizisten, Feuerwehr, Kranken- und Altenpflege und eben auch das Transportwesen. Die Beaschäftigten leisten eine Herkulesaufgabe, und erhalten relativ zu diesen Leistugnen ein kümmerlichen Lohn. Und als Grund muss eben meist das "Argument" herhalten, daß die Aufgabe als solche ja sonst nicht finanzierbar ist.
Wie will man da eine Lösung finden, die allen Anforderungen gerecht wird?
Aber da du ja das soziale GEwissen einer sozial(-demokratisch) regierten Stadt ansprichst: Wie sozial wäre es denn, die Löhne und Gehählter "angemessen", also in etwa wie bei den Fluglotsen um 25-50% erhöhen würde, damit die Beschäftgiten ihr Auskommen haben, und im Gegenzug die Ticketpreise verdoppelt weren müssen, weil man das Ganze irgendwie gegenfinanzieren muss?
Im Prinzip besteht das Problem bei allen "unprofitablen" Aufgaben: Polizisten, Feuerwehr, Kranken- und Altenpflege und eben auch das Transportwesen. Die Beaschäftigten leisten eine Herkulesaufgabe, und erhalten relativ zu diesen Leistugnen ein kümmerlichen Lohn. Und als Grund muss eben meist das "Argument" herhalten, daß die Aufgabe als solche ja sonst nicht finanzierbar ist.
Wie will man da eine Lösung finden, die allen Anforderungen gerecht wird?
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Dann erklär doch mal, warum z.B. 25% Erhöhung der Gehälter zu 50% Erhöhung der Ticketpreise führen sollen.Cloakmaster @ 19 Feb 2012, 16:46 hat geschrieben: Wie sozial wäre es denn, die Löhne und Gehählter "angemessen", also in etwa wie bei den Fluglotsen um 25-50% erhöhen würde, damit die Beschäftgiten ihr Auskommen haben, und im Gegenzug die Ticketpreise verdoppelt weren müssen, weil man das Ganze irgendwie gegenfinanzieren muss?
Ansonsten ist für mich nicht nachvollziehbar, warum man Lohndumping immer damit rechtfertigt, dass sich sonst die armen Leute die von Lohndumping betroffen sind, sich ja sonst nichts mehr leisten können. So wird die Lohnschere immer größer.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
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Steuerreform. Eine Stadt wie Bergisch-Gladbach erhält nur die Hälfte der Steuereinnahmen über die Gewerbesteuer, die sie einnehmen würde, wenn es keine Steuerschlupflöcher gäbe und Steuern an dem Ort gezahlt werden müssten, wo das Geld verdient wird. Es sind doch nicht umsonst fast alle Kommunen in NRW im dauerhaften Sinkflug, nur nicht die Stadt der Konzernzentralen - Düsseldorf.Cloakmaster @ 19 Feb 2012, 16:46 hat geschrieben: Wie will man da eine Lösung finden, die allen Anforderungen gerecht wird?
Beitragbemessungsgrenze aufheben und schon ist auch wieder mehr Geld in den Sozialkassen und der Bund hat Geld für anderes übrig und kann den Städten einen Teil der drückenden Soziallasten abnehmen.
Edit:
Fahrscheinloser Nahverkehr - Mobilität ist ein Allgemeingut. Es kommt ja auch keiner auf die Idee für 'ne Anzeige bei der Polizei Gebühren (Ticket) zu erheben und noch gibt's auch keine Gebührentabelle für die Feuerwehr. ("Löschung eines Einfamilienhauses nach Vollbrand = 2500 €")
Eine Gewerbesteuerreform wäre tatsächlich nicht verkehrt.JNK @ 19 Feb 2012, 16:52 hat geschrieben:Steuerreform. Eine Stadt wie Bergisch-Gladbach erhält nur die Hälfte der Steuereinnahmen über die Gewerbesteuer, die sie einnehmen würde, wenn es keine Steuerschlupflöcher gäbe und Steuern an dem Ort gezahlt werden müssten, wo das Geld verdient wird. Es sind doch nicht umsonst fast alle Kommunen in NRW im dauerhaften Sinkflug, nur nicht die Stadt der Konzernzentralen - Düsseldorf.
Und Du meinst, damit wären alle Probleme gelöst? Die Einzahler erwerben nämlich damit auch Ansprüche. Im übrigen wird es die Verschwendung in den Verwaltungen der Sozialkassen nicht bremsen, sondern sie wird weiter steigen.JNK @ 19 Feb 2012, 16:52 hat geschrieben:Beitragbemessungsgrenze aufheben und schon ist auch wieder mehr Geld in den Sozialkassen und der Bund hat Geld für anderes übrig und kann den Städten einen Teil der drückenden Soziallasten abnehmen.
Was meinst Du, welche Rechnung die Feuerwehr bei einem Einsatz an die Gebäudeversicherung stellt. Das gilt für alle Einsätze, auch im Rettungsdienst und nach Verkehrsunfällen.JNK @ 19 Feb 2012, 16:52 hat geschrieben:Edit:
Fahrscheinloser Nahverkehr - Mobilität ist ein Allgemeingut. Es kommt ja auch keiner auf die Idee für 'ne Anzeige bei der Polizei Gebühren (Ticket) zu erheben und noch gibt's auch keine Gebührentabelle für die Feuerwehr. ("Löschung eines Einfamilienhauses nach Vollbrand = 2500 €")
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Immer die Märchen mit den Ticketpreisen, vor allem die Versorgerposten in München mit parteipolitisch verdienten Kadern wirken sich überhaupt nicht aus, klar.Cloakmaster @ 19 Feb 2012, 16:46 hat geschrieben: Aber da du ja das soziale GEwissen einer sozial(-demokratisch) regierten Stadt ansprichst: Wie sozial wäre es denn, die Löhne und Gehählter "angemessen", also in etwa wie bei den Fluglotsen um 25-50% erhöhen würde, damit die Beschäftgiten ihr Auskommen haben, und im Gegenzug die Ticketpreise verdoppelt weren müssen, weil man das Ganze irgendwie gegenfinanzieren muss?
Aber auch so, es geht hier nicht um Erhöhungen, der Skandal ist dass die Gehälter um 20% gekürzt wurden und das obwohl München eines der wirtschaftlichesten ÖPNV-Systeme hat.
Wichtig ist dass die Leute angemessen von der Vollzeitarbeit leben können und nicht nur überleben. Das ist die Pflicht einer Gesellschaft die der Menschenwürde verpflichtet ist.
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Die genauen Zahlen sind letztlich irrelevant. Alle regen sich über die Staatsverschuldung auf, auch über die überschuldeten Kommunen. Sie geben einfach zuviel Geld aus. Nun, in Griechenland wurden angemessenere Löhne gezahlt als hierzulande. Sollten wir uns in Deutschland nun nach dem Modell Griechenland richten?
Klar ist: Wenn man den öffentlich Bediensteten das zahlen würde, was diese so "verdient hätten", dann möchte ich mal sehen, wie das noch gegenfinanziert werden soll. Wobei gerade München, und hier insbesondere die MVG ja noch relativ gut da steht. Hier kann man immerhin der Konzernmutter SWM vorwerrfen, daß die über eine halbe Milliarde Gewinn gemacht hat - also im Prinzip Geld genug haben sollte, um auch bei der MVG ordentliche Löhne zu können. In Berlin und Bremen dürfte die Sachlage aber deutlich perkärer ausfallen.
Dennoch sehe ich runde 2000.-€ Brutto nicht unbedingt als Lohndumping an. Es gibt gelernte und geprüfte Fachkräfte, welche 1100.-€ brutto auf ihrem Lohnzettel haben, und oft keine nennenswerten Zuschläge für Spät- Sonntags- oder Feiertagsarbeit bekommen.
Klar ist: Wenn man den öffentlich Bediensteten das zahlen würde, was diese so "verdient hätten", dann möchte ich mal sehen, wie das noch gegenfinanziert werden soll. Wobei gerade München, und hier insbesondere die MVG ja noch relativ gut da steht. Hier kann man immerhin der Konzernmutter SWM vorwerrfen, daß die über eine halbe Milliarde Gewinn gemacht hat - also im Prinzip Geld genug haben sollte, um auch bei der MVG ordentliche Löhne zu können. In Berlin und Bremen dürfte die Sachlage aber deutlich perkärer ausfallen.
Dennoch sehe ich runde 2000.-€ Brutto nicht unbedingt als Lohndumping an. Es gibt gelernte und geprüfte Fachkräfte, welche 1100.-€ brutto auf ihrem Lohnzettel haben, und oft keine nennenswerten Zuschläge für Spät- Sonntags- oder Feiertagsarbeit bekommen.
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In München wird es zunehmend schwieriger, für dieses Geld geeignete Fachkräfte für den Fahrbetrieb zu finden. Warum sollte man das auch machen - 2000€ ist mit anderen Tätigkeiten wesentlich leichter verdient.Cloakmaster @ 19 Feb 2012, 17:32 hat geschrieben: Dennoch sehe ich runde 2000.-€ Brutto nicht unbedingt als Lohndumping an.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Würde man einen ganz großen Schluck aus der Pulle nehmen und die Lohnkosten pro Fahrer um 750 Euro pro Monat erhöhen, so wären das bei vermutlich 1.800 Fahrern (einschließlich private Kooperationspartner) rund 16 Mio. Mehrkosten.
Bei rund/über 400 Mio. Einnahmen der MVG müssten folglich die Fahrpreise um 4 Prozent steigen.
Da die Fahrpreise jedoch stets steigen, egal was passiert, wären die 4 Prozent durchaus verkraftbar um die Qualität zu sichern und demnächst nicht noch mehr Ausfälle wegen Personalmangel zu haben.
Bei rund/über 400 Mio. Einnahmen der MVG müssten folglich die Fahrpreise um 4 Prozent steigen.
Da die Fahrpreise jedoch stets steigen, egal was passiert, wären die 4 Prozent durchaus verkraftbar um die Qualität zu sichern und demnächst nicht noch mehr Ausfälle wegen Personalmangel zu haben.
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Die Mitarbeiter der MVG können nichts für die Staatsverschuldung. Sollen sie deswegen weder Geld für Altersvorsorge noch für angenehme Freizeitbeschäftigungen wie Kino oder Restaurantbesuch haben für Dinge die andere verbocken, weil das Geld gerade so für Miete und Lebenshaltung reicht?Cloakmaster hat geschrieben: Die genauen Zahlen sind letztlich irrelevant. Alle regen sich über die Staatsverschuldung auf, auch über die überschuldeten Kommunen. Sie geben einfach zuviel Geld aus. Nun, in Griechenland wurden angemessenere Löhne gezahlt als hierzulande. Sollten wir uns in Deutschland nun nach dem Modell Griechenland richten?
Es gibt genug Bereiche wo man wirklich Geld sparen kann. Deutschland hat so hohe Steuereinnahmen wie nie zuvor, das zeigt doch nur dass zu viel verschwendet wird, z. B. für die Mövenpickentlastungssteuer.
Die SWM hätten genug Geld um die MVGler höher zu bezahlen. Es geht nicht darum was sie verdient hätten, denn da müssten so gut wie alle mehr bekommen, es geht darum dass die MVGler für ihre Vollzeitarbeit auch ordentlich leben können in dieser Stadt und nicht nur gerade so überleben und am gesellschaftlichen Leben gar nicht teil haben können, was wegen der Arbeitszeiten eh schon schwierig genug ist und dann wird man doppelt benachteiligt. Bei den Alt-MVGlern passt es ja noch, aber die neuen, die 20% weniger verdienen, da wird das schon hart.Cloakmaster hat geschrieben: Klar ist: Wenn man den öffentlich Bediensteten das zahlen würde, was diese so "verdient hätten", dann möchte ich mal sehen, wie das noch gegenfinanziert werden soll. Wobei gerade München, und hier insbesondere die MVG ja noch relativ gut da steht. Hier kann man immerhin der Konzernmutter SWM vorwerrfen, daß die über eine halbe Milliarde Gewinn gemacht hat - also im Prinzip Geld genug haben sollte, um auch bei der MVG ordentliche Löhne zu können.
Das Geld wäre da, aber beim Geld hört ja die Freundschaft auf und da werden auch Sozialdemokraten zu den gierigsten Kapitalisten oder zu Wölfen in Schafspelzen.
Tja, das Geld braucht man eben für die schönen Versorgungspöstchen für die vielen "verdienten" Freunde. Freunderlwirtschaft nennt man das in Österreich und dort ist das System ja von allen Parteien getragen.
Immer wieder dieses gegeneinander ausspielen von Berufen bringt keinen weiter. Der Fachkraft mit 1100 Euro geht es kein bisschen besser wenn der MVGler noch weniger bekommt. Klar muss diese Fachkraft mehr bekommen, es artet ja zu einem generellen Problem aus und langfristig zu einer Systemgefahr, wenn die Leute nur noch mit Witzgehältern abgespeist werden, während sich einige wenige bereichern und alle auslachen. Da ist es egal ob Wirtschaftsbetrieb oder kommunaler Arbeitgeber, überall sahnen die Führungen ab und halten ihre "Untergebenen" klein.Cloakmaster hat geschrieben: Dennoch sehe ich runde 2000.-€ Brutto nicht unbedingt als Lohndumping an. Es gibt gelernte und geprüfte Fachkräfte, welche 1100.-€ brutto auf ihrem Lohnzettel haben, und oft keine nennenswerten Zuschläge für Spät- Sonntags- oder Feiertagsarbeit bekommen.
Bei 2000 Euro kommen ca. 1300 Euro netto raus, viele MVGler haben ja oftmals nicht mal 1200 Euro netto wie man hört. Für Vollzeitarbeit im Wechselschichtdienst ist das eh schon wenig, aber in einer Stadt wie München ist das nicht normal und jetzt bitte keine Zynikerrechnungen a la Sarrazin wie man mit 1200 Euro netto leben kann. Familie kann man sich so keine erlauben und mit einer JU-Strafsteuer hätte man dann gleich noch weniger.
Die Zuschläge im ÖPNV sind auch ein Witz im Vergleich zu Industriezuschlägen, davon wird keiner reich und sie sind ja nur ein Ausgleich für Arbeiten zu Zeiten wo sonst keiner arbeitet.
Wie will man eigentlich motivierte, engagierte, begeisterte Leute finden, wenn man sie mit Beträgen abspeist wovon man vielleicht überleben kann, aber nicht leben.
In erster Linie sollte die Menschlichkeit über allem anderen stehen und darauf dürfen wir nicht verzichten, sonst gehen wir alle unter oder wir haben Zustände und Kriminalitätsraten wie in den USA oder anderen Staaten.
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Ich sehe das ganz pragmatisch: Demnächst werden reihenweise U-Bahnen, Trams und Busse wegen Personalmangel nicht eingesetzt werden können. Auf die Idee, dass das am Gehalt und den Arbeitsbedingungen liegt, wird man aber erst zuletzt kommen.
Zunächst wird man verantwortlich machen: gesellschaftliche Dekadenz (immer wollen die bösen Menschen Geld für ihre Arbeit und verweigern sich solchen Tätigkeiten), mangelnde Personalwerbeaktivitäten (dafür werden dann MVGler einen Packen Flugblätter mitbekommen, die im Umkreis ihrer Wohnungen in die Briefkästen zu werfen sind) und das Arbeitsamt wird aufgefordert, endlich 1-Euro-Jobber als U-Bahn-Fahrer bereit zu stellen. Vielleicht wird auch die MVG-Verwaltung dazu verdonnert, vor Dienstbeginn erst mal 2 Stunden zu fahren
Zunächst wird man verantwortlich machen: gesellschaftliche Dekadenz (immer wollen die bösen Menschen Geld für ihre Arbeit und verweigern sich solchen Tätigkeiten), mangelnde Personalwerbeaktivitäten (dafür werden dann MVGler einen Packen Flugblätter mitbekommen, die im Umkreis ihrer Wohnungen in die Briefkästen zu werfen sind) und das Arbeitsamt wird aufgefordert, endlich 1-Euro-Jobber als U-Bahn-Fahrer bereit zu stellen. Vielleicht wird auch die MVG-Verwaltung dazu verdonnert, vor Dienstbeginn erst mal 2 Stunden zu fahren
Es gibt bereits "Schülerkurse", die "planmäßig" von der Verwaltung gefahren werden.TravellerMunich @ 19 Feb 2012, 19:07 hat geschrieben: Vielleicht wird auch die MVG-Verwaltung dazu verdonnert, vor Dienstbeginn erst mal 2 Stunden zu fahren
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck
Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Prima! Ich kann wohl die Gedanken der MVG-Führung lesen.chris232 @ 19 Feb 2012, 19:10 hat geschrieben: Es gibt bereits "Schülerkurse", die "planmäßig" von der Verwaltung gefahren werden.
Als nächstes sollte man fordern, endlich auch Busfahrer aus Rumänien und Bulgarien als freie Subunternehmer einsetzen zu dürfen, die bekommen dann Doppelstockbetten in Betriebsräumen der U-Bahn angeboten
Sorry, wenn ich jetzt mal wieder meine „neoliberale“ Keule heraus hole. Mitarbeiter von Verkehrsunternehmen sind Dienstleister. Sie produzieren keine Werte, die der Arbeitgeber verkaufen kann. Daher kann man die Lohnfindung auch nur mit anderen Dienstleistungsbranchen vergleichen, nicht aber mit der Industrie.
Wenn ein Industrieprodukt zu teuer angeboten wird, wird sich kaum ein Käufer finden lassen. Bei Dienstleistungen ist es aber ähnlich. Wenn Euch eine Putzfrau oder ein Lieferdienst zu teuer ist, lasst ihr es einfach und haltet eure Bude selber sauber oder schleppt die Klamotten selber aus dem Supermarkt.
Warum sollte dies bei öffentlichen Verkehrsdienstleistungen anders sein? Nur weil hier nicht der Einzelne, sondern die Gemeinschaft das bezahlen muss? Ich will nicht darauf eingehen, ob die SWM als Muttergesellschaft eine Lohnerhöhung verkraften könnte, aber 2.000 € brutto ist schon eine Stange Geld. Eine Lohnerhöhung von 750 € bedeutet 37,5 %!
Wir dürfen auch nicht außer Acht lassen, das staatliche Dienstleistungen nicht mit Schulden finanziert werden dürfen, sonst sind wir sehr schnell Griechenland 2.0. Wir können auch nicht die Steuerbelastung auf 100 % treiben und das Geld anschließend gleichmäßig verteilen (O.K., das war jetzt polemisch).
Wenn ein Industrieprodukt zu teuer angeboten wird, wird sich kaum ein Käufer finden lassen. Bei Dienstleistungen ist es aber ähnlich. Wenn Euch eine Putzfrau oder ein Lieferdienst zu teuer ist, lasst ihr es einfach und haltet eure Bude selber sauber oder schleppt die Klamotten selber aus dem Supermarkt.
Warum sollte dies bei öffentlichen Verkehrsdienstleistungen anders sein? Nur weil hier nicht der Einzelne, sondern die Gemeinschaft das bezahlen muss? Ich will nicht darauf eingehen, ob die SWM als Muttergesellschaft eine Lohnerhöhung verkraften könnte, aber 2.000 € brutto ist schon eine Stange Geld. Eine Lohnerhöhung von 750 € bedeutet 37,5 %!
Wir dürfen auch nicht außer Acht lassen, das staatliche Dienstleistungen nicht mit Schulden finanziert werden dürfen, sonst sind wir sehr schnell Griechenland 2.0. Wir können auch nicht die Steuerbelastung auf 100 % treiben und das Geld anschließend gleichmäßig verteilen (O.K., das war jetzt polemisch).
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.