Ausgliederung Fahrdienst MVG
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Die MVG bekommt für ihren Betrieb keine Kohle vom Staat sondern ist zu 100% kostendeckend finanziert durch den Fahrscheinverkauf.
Und was die Fahrpreise betrifft: Im neoliberalen England mit freiem Markt im Nahverkehr sind diese viel höher als in Deutschland, denn man will ja noch Gewinne abschöpfen. Die Gehälter sind dort übrigens ebenfalls höher.
Und das bringt uns zum Punkt Personal: München wird in Kürze nicht mehr ausreichend Personal für den Nahverkehr finden. Und das was noch eingestellt wird eher nicht wirklich das sein, was der Fahrgast erwartet. Da wirkt dann auch der Markt.
Die 750 Euro mehr waren übrigens ein Beispiel dass selbst bei solch einem Riesen-Gehaltsaufschlag die Fahrpreise nur um 4% teurer werden müssten, d.h. das die Hütte nicht brennen wird.
Und was die Fahrpreise betrifft: Im neoliberalen England mit freiem Markt im Nahverkehr sind diese viel höher als in Deutschland, denn man will ja noch Gewinne abschöpfen. Die Gehälter sind dort übrigens ebenfalls höher.
Und das bringt uns zum Punkt Personal: München wird in Kürze nicht mehr ausreichend Personal für den Nahverkehr finden. Und das was noch eingestellt wird eher nicht wirklich das sein, was der Fahrgast erwartet. Da wirkt dann auch der Markt.
Die 750 Euro mehr waren übrigens ein Beispiel dass selbst bei solch einem Riesen-Gehaltsaufschlag die Fahrpreise nur um 4% teurer werden müssten, d.h. das die Hütte nicht brennen wird.
Du kommst nicht aus Bayern oder? Mit 1300 € Netto bist du in München knapp Lebensfähig, eigenes Auto oder besondere Urlaube sind da aber dann nicht drinnen... In den neuen Bundesländer ist es vielleicht ok aber für München ist es schon grenzwertig...2.000 € brutto ist schon eine Stange Geld
UBahn Fahrer ist auch kein besonders Hochwertiger Beruf wenn ich mir die Vorkenntnisse und die Ausbildungsdauer anschaue. Von daher können hier bald nur noch günstige Subunternehmer eingesetzt werden oder das System wird Automatisiert das letzte wäre mir persönlich lieber...
Und die anderen Kosten bleiben das Jahr dann stehen? 8 % Mehr in einem Jahre fände ich schon sehr heftig...nur um 4% teurer werden müssten, d.h. das die Hütte nicht brennen wird.
:blink: :blink: Wo lebst Du? In Hinterdupfelmooserching? Damit bist Du in München knapp vor dem dem Flaschensammeln in Papierkörben. Da überlegst Du, wenn Du ne Erkältung hast, ob Du Dir'n Aspirin leisten kannst oder nich.Autobahn @ 19 Feb 2012, 20:04 hat geschrieben: aber 2.000 € brutto ist schon eine Stange Geld
Meinst Du, das wäre in Düsseldorf andersRev @ 19 Feb 2012, 20:18 hat geschrieben:Du kommst nicht aus Bayern oder? Mit 1300 € Netto bist du in München knapp Lebensfähig, eigenes Auto oder besondere Urlaube sind da aber dann nicht drinnen...

Aber es war von jeher so, das Dienstleistungsberufe in Deutschland nie zu den Spitzenverdienern gehörten.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Ja. Auch wenn Düsseldorf angeblich so teuer wäre: Schau dir mal z.B. auf immoscout die "qm-Preis-Karte" an - da gibt es NICHTS in dem Preisniveau wie München. Selbst die teuersten Gebiete in Düsseldorf sind preislich in etwa vergleichbar mit den MVV-Randzonen. Und bei den übrigen Lebenshaltenskosten sieht's hier nicht so viel anders aus...Autobahn @ 19 Feb 2012, 20:28 hat geschrieben: Meinst Du, das wäre in Düsseldorf anders![]()
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck
Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Wie auch immer, wenn man nicht ausreichend für den Fahrdienst zahlen will, wird man bald keinen ausreichenden mehr haben.
Insofern wird Autobahn's Marktwirtschaft auch hier funktionieren...
Frage mich, was den Fahrgästen lieber ist: ein paar Prozent mehr ausgeben oder länger auf den nächsten Bus warten
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Frage mich, was den Fahrgästen lieber ist: ein paar Prozent mehr ausgeben oder länger auf den nächsten Bus warten

Ich kenne das Preisniveau in Düsseldorf nicht so ganze genau aber vom Gefühl her ist es in der Region günstiger als in München. Zumindest war das so mein Eindruck in Köln / Oberhausen...Meinst Du, das wäre in Düsseldorf anders
Es gibt in Deutschland nur noch zwei Bereiche in dem man gut Geld machen kann das ist der Dienstleistungsbereich und der Forschung / Entwicklungsbereich. Sobald du in die Produktion gehst sieht dunkel aus...Aber es war von jeher so, das Dienstleistungsberufe in Deutschland nie zu den Spitzenverdienern gehörten.
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Hei, super Idee. Jeder der keine Werte schöpft (im Sinn von Waren produziert) bekommt einfach gar keine Lohn mehr!Autobahn @ 19 Feb 2012, 20:04 hat geschrieben: Sorry, wenn ich jetzt mal wieder meine „neoliberale“ Keule heraus hole. Mitarbeiter von Verkehrsunternehmen sind Dienstleister. Sie produzieren keine Werte, die der Arbeitgeber verkaufen kann.
(Ups, die Unternehmensberatung schöpft ja auch keine Werte)
Nimms mir nicht übel, aber so langsam glaub ich weiß jeder hier im Forum, dass Du einen tollen top bezahlten Schreibtischjob hast - Du kannst also langsam mal wieder damit aufhören das in jedem fünften Beitrag zu betonen.spock5407 @ 19 Feb 2012, 20:39 hat geschrieben:Was bin ich froh, dass ich nen Schreibtischberuf hab.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Die Leute im ÖPNV konnten früher, obwohl nicht in Regionen wie die Industrie, mit ihrem Geld wenigstens leben, heute kann man damit nur noch überleben und das ist alles andere als menschenwürdig.Autobahn @ 19 Feb 2012, 20:28 hat geschrieben: Aber es war von jeher so, das Dienstleistungsberufe in Deutschland nie zu den Spitzenverdienern gehörten.
Warum steigen denn jetzt die Löhne nicht drastisch an wo ein Mangel herrscht? Müsste hier nicht das Gesetz von Angebot und Nachfrage herrschen? Wenn es aber um die Mitarbeiter geht, dann hilft da scheinbar selbst der Mangel nicht. Da versucht man dann Werbeprämien, wo man sich gegenseitig Personal abwirbt und der Werber einmalig ein paar tausend Euro bekommt, das ist wirklich nachhaltig gedacht.
Übrigens müsste ja mit dem Fahrpreisargument der Fahrpreis in München durch die 20%ige Lohnkürzungen des MVG-Personals gesunken sein, sind sie aber nicht.
Wahrscheinlich sind diese Einsparungen gleich wieder aufs Konto derer geflossen die jetzt einen neu geschaffenen Posten innerhalb der Stadtwerke haben.
@Spock5407
Es sei dir zu gönnen, aber ich kenne einige Leute die auch im Büro arbeiten und nicht gerade viel verdienen, obwohl sie immer mehr Arbeit haben, weil Posten wegen Ruhestand usw. nicht neu besetzt werden. Dazu eine menge unbezahlte (!) Überstunden, die mittlerweile als selbstverständlich angesehen werden. Das Kapital bekommt den Hals nicht voll, denn die Angestellten werden in vielen Firmen immer weiter gedrückt. Auf Dauer geht das nicht gut, nur will das wieder keiner wahr haben.
@Electrification: Meine Sicht der Dinge ist relativ ähnlich. Vernünftige und verantwortungsvolle Arbeit soll vernünftig bezahlt werden. Und zwar so, das man leben und nicht nur existieren kann.
Ging doch früher auch und die Fahrpreise sind nicht dermaßen davon explodiert, wie man uns Fahrgästen immer wieder Angst machen will.
Der größere Kosteneffekt dürfte sein (ich kann das als externer nur vermuten), dass durch das ausgedehnte U-Bahnnetz sowie die Erneuerung der Infrastruktur die Instanhaltungs- sowie Kapitalkosten stark zuschlagen dürften. Vergessen wir nicht, dass z.B. im Trambereich lange nur das Notwendigste gemacht und z.B. seit den 90ern viel nachgeholt wurde. Auch die Energiekosten dürften einen ordentlichen Teil beitragen.
Ging doch früher auch und die Fahrpreise sind nicht dermaßen davon explodiert, wie man uns Fahrgästen immer wieder Angst machen will.
Der größere Kosteneffekt dürfte sein (ich kann das als externer nur vermuten), dass durch das ausgedehnte U-Bahnnetz sowie die Erneuerung der Infrastruktur die Instanhaltungs- sowie Kapitalkosten stark zuschlagen dürften. Vergessen wir nicht, dass z.B. im Trambereich lange nur das Notwendigste gemacht und z.B. seit den 90ern viel nachgeholt wurde. Auch die Energiekosten dürften einen ordentlichen Teil beitragen.
Ganz nebenbei bemerkt möchte ich doch mal fragen wollen, ob das eigentlich Naturgesetz ist oder ähnlich unabwendbar, daß ein Münchner Stadtteil mehr wert sein soll als weite Teile Oberfrankens zum Beispiel - schon klar, das wirtschaftliche Stärke und Infrastruktur einen Preis haben, aber wann ist dieser überbewertet?
Andersrum gesagt: Was tun die Eigentümer von Münchner Immobilien, wenn diese Blase eines Tages mal platzt?
Andersrum gesagt: Was tun die Eigentümer von Münchner Immobilien, wenn diese Blase eines Tages mal platzt?
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Welche Blase? Selbst wenn das Wohnen irgendwann mal die Hälfte kosten sollte - so wird es immer noch teurer als in anderen Städten sein146225 @ 20 Feb 2012, 05:45 hat geschrieben: Andersrum gesagt: Was tun die Eigentümer von Münchner Immobilien, wenn diese Blase eines Tages mal platzt?

Und wieso sollten die größten Einzahler (prozentual gesehen) einen (prozentual) schlechter gestellten ÖPNV haben als die Leute in Oberfranken?
Was hat das eigentlich mit dem Thema zu tun?

Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Früher war der kostendruck auch nicht so stark wie heute. Da sah man es als normal an, daß der Fahrbetrieb nicht kostendeckend ist. Auch war es früher undenkbar, daß man sich "externe" in Boot holt. Heutzutage hätte die MVG vermutlich wesentlich weniger Probleme, Leiharbeitnehmer einzusetzen, und/oder gar ganze Teilflotten an Subunternehmer auszugliedern. Es herrscht Wettbewerb. Und Wettbewerb drückt die Preise, was zwangsläufig auch Auswirkungen auf das Lohngefüge hat.
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Den Kostendruck macht man sich selbst. Mir ist keine Großstadt bekannt, in der pro Einwohner so wenig von der Kommune für den Nahverkehr ausgegeben wird wie in München - dank hoher Kostendeckung, sehr hoher Fahrgastzahlen auch pro Mitarbeiter und somit extremer Produktivität. Selbst im beschaulichen Augsburg buttert man über 40 Mio. Euro pro Jahr in den Nahverkehr rein, um das Defizit auszugleichen. Zudem hat die MVG inzwischen die wohl niedrigsten Fahrergehälter aller bayerischen kommunalen Nahverkehrsunternehmen. Ist es in München besonders preiswert im Vergleich zu Nürnberg, Augsburg, Würzburg, Hof? Oder ist es hier besonders einfach, qualifiziertes Personal zu finden?
Ich wiederhole mich nur ungern, aber die Folgen der Niedriglöhne werden wir noch alle zu spüren bekommen - durch die zukünftige Qualität sowie zunehmender Ausfälle.
Ich wiederhole mich nur ungern, aber die Folgen der Niedriglöhne werden wir noch alle zu spüren bekommen - durch die zukünftige Qualität sowie zunehmender Ausfälle.
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Ich habe auch den Verdacht, dass das nicht nur auf das Fahrpersonal beschänkt ist. Es wäre unlogisch, wenn man diese Kürzungswelle nicht auch auf die Werkstatt ausdehnen würde und dort genau solche Hungerlöhne zahlt. Vielleicht erleben wir irgendwann rumänische Leiharbeiter, die den C-Zug warten sollen, oder andere halsbrecherische Experimente. Dann ist nicht nur die Zuverlässigkeit gefährdet, sondern auch noch die Sicherheit.TravellerMunich @ 21 Feb 2012, 08:57 hat geschrieben: Ich wiederhole mich nur ungern, aber die Folgen der Niedriglöhne werden wir noch alle zu spüren bekommen - durch die zukünftige Qualität sowie zunehmender Ausfälle.
Das soll übrigens kein Affront gegenüber rumänischen Arbeitern sein (die z.B. beim Spargelstechen tolle Arbeit leisten, für die sich die meisten Einheimischen zu schade sind), aber für bestimmte Berufe braucht es gutes Deutsch (unter anderem, um Missverständnissen vorzubeugen) und eine gute technische Ausbildung. Bei beidem habe ich da meine Zweifel.
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Natürlich, es wird an der gesamten Basis gespart, da ist natürlich auch die Wartung und Reinigung betroffen. Dafür erlebt man bei allen EVU, auch die privaten Groß-EVU mit einst schlanker Verwaltung dass diese ständig neue Verwaltungsposten schaffen, die ja von der Basis mitfinanziert werden müssen.Bayernlover @ 21 Feb 2012, 09:48 hat geschrieben: Ich habe auch den Verdacht, dass das nicht nur auf das Fahrpersonal beschänkt ist. Es wäre unlogisch, wenn man diese Kürzungswelle nicht auch auf die Werkstatt ausdehnen würde und dort genau solche Hungerlöhne zahlt.
Man kann nicht beim Fahrpersonal und in der Werkstatt sparen und andererseits die Verwaltung aufblähen, aber genau das wird vielerorts gemacht.
- Michi Greger
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Das ist doch schon längst passiert. Wieviele verschiedene Busunternehmen fahren "im Auftrag der MVG"? Ich glaube, 10 reichen nicht...Cloakmaster @ 21 Feb 2012, 05:13 hat geschrieben:Heutzutage hätte die MVG vermutlich wesentlich weniger Probleme, (...) gar ganze Teilflotten an Subunternehmer auszugliedern.
Gruß Michi
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