Autobahn @ 10 Mar 2012, 22:55 hat geschrieben: Sowohl die TRAXX3, als auch die WestFrankenBahn verfolgen andere Konzepte. Bei der TRAXX3 ist es ein Hilfsmotor (der in ähnlicher Form auch in O-Bussen vorhanden ist, wenn ich mich nicht irre)
Kleiner Tipp: Einfach das lesen, was man selbst verlinkt hat, kann helfen.
Zitat aus dem Zughaltartikel:
Die Lokführer können rasch zwischen Elektro- und Diesel-Hilfsantrieb umschalten.
HILFSantrieb!
Blickt man nach Wikipedia, kann man auch die Zahlen direkt vergleichen:
Traxx 3:
Leistung elektrisch: 5.600 kW, Leistung Diesel: 180 kW, vmax Dieselbetrieb: 50km/h
Eem 923:
Leistung elektrisch: 1 500 kW, Leistung Diesel: 290 kW
Die Eem 923 hat zwar ein viel besseres Verhältnis zwischen der elektrischen Leistung und der Dieselleistung wie die Traxx 3, allerdings ist man auch hier weit davon entfernt, von einem vollwertigen Dieselantrieb zu sprechen. Dafür ist aber auch die elektrische Leistung der Eem 923 wesentlich niedriger.
Beide Loks haben den Dieselantrieb für genau das selbe Einsatzgebiet: Befahre Anschlußgleise oder kurze Anschlußbahnen an elektrifizierten Strecken, nur liegt bei der Traxx3 der Fokus mehr auf dem elektrischen Antrieb, bei der Eem923 etwas mehr auf dem Dieselantrieb. Trotzdem glaube ich nicht dass es so gedacht ist, dass man mit der Eem923 mit dem Dieselantrieb auf Hauptstrecken rumdieselt - das dürfte nämlich ziemlich dauern, bis die per Dieselantrieb mal in den höheren Geschwindigkeitsbereich kommt.
Eine echte Hybridlok, die annähernd gleichwertig elektrisch und per Diesel fahren kann, ist das jedenfalls nicht - und die kann man in der Größenklasse auch gar nicht bauen, weil da schlicht der Platz nicht reicht. Erst bei größeren Fahrzeugen, die dann aber wesentlich länger und vorallem auch schwerer als die heute üblichen Loks sind, ist ein echter kombinierter Antrieb möglich. Das ganze ist kein technisches Problem, der Hinderungsgrund ist, dass es sich nicht rentiert.
Ob in der Schweiz 90 Prozent oder 99 Prozent elektrifiziert sind, spielt wohl kaum eine Rolle.
Es spielt sehr wohl eine Rolle, ob der Dieselantrieb auch für Streckenfahrten genutzt werden soll, oder nur für Rangierfahrten.
Fakt ist, dass nicht alle Strecken mit Fahrdraht ausgerüstet sind

Dann fang doch mal an die Normalspurstrecken ohne Fahrdraht aufzuzählen, die mehr Verkehr als Museumsbetrieb haben.
Ich bin schon fast fertig mit der Aufzählung.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876